Die Weichmacher können aus Plastik austreten und können in Humanproben nachgewiesen werden Unternehmen setzen Phthalate vor allem als Weichmacher in PVC ein. Die chemische Industrie in Europa produziert jährlich etwa eine Million Tonnen Phthalate. Über 90 Prozent davon gehen in die Weich-PVC Herstellung. Als Weichmacher bilden Phthalate keine festen Bindungen mit dem PVC, so kann ein Teil der Phthalate aus den Produkten, wie beispielsweise Fussböden, Tapeten oder Verpackungsmaterial, entweichen. Das Human-Biomonitoring verschiedener Länder hat gezeigt, dass die Bevölkerung industrialisierter Länder durchgehend mit Phthalaten belastet ist. In zwei retrospektiven Untersuchungen der Umweltprobenbank wurden in nahezu sämtlichen Urinproben Phthalate nachgewiesen. Dies weist auf eine ubiquitäre Belastung der deutschen Bevölkerung hin. Unter REACH sind ca. 600 Phthalate vorregistriert worden; die sechs am häufigsten verwendeten Verbindungen sind DiDP (Diisodecylphthalat), DiNP ( Diisononylphthalat ), DEHP ( Diethylhexylphthalat ), DnBP ( Di-n-butylphthalat ), DiBP ( Diisobutylphthalat ) und BBzP ( Butylbenzylphthalat ). 2011 hat die EU entschieden, dass DEHP, DnBP und BBzP zu den ersten Chemikalien gehören, deren Anwendung durch REACH umfassend geregelt wird: Der Verkauf und die Verwendung dieser Chemikalien war somit ab dem 1.1.2015 verboten. Ausnahmen gibt es nur, wenn die EU Kommission einem Unternehmen eine eigene Zulassung für die Verwendung der Phthalate erteilt. Dafür müsste das Unternehmen darlegen, dass mögliche Risiken durch entsprechende Maßnahmen adäquat begrenzt werden können oder dass der sozioökonomische Nutzen der Verwendung dieser Chemikalien die möglichen Risiken für Mensch und Umwelt überwiegt. Bereits 2005 hatten die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union DEHP, DnBP, DiBP und BBzP als reproduktionstoxische Stoffe eingestuft. Seitdem ist die Verwendung dieser Chemikalien in Kinderspielzeug, Babyartikeln und Kosmetika verboten. Der Gebrauch dreier weiterer Phthalate - DiNP, DnOP (Di-n-octylphthalat) und DiDP - in Kleinspielzeug sowie Babyartikeln, die Kinder in den Mund nehmen können, wurde ebenfalls untersagt. Für diese Phthalate gibt es bereits seit 1999 ein Verbot entsprechender Verwendungen. Um die Belastung des Menschen zu erfassen und die Wirksamkeit der regulatorischen Maßnahmen zu überprüfen, wurden in drei retrospektiven Studien fast 1200 archivierte 24-h-Sammelurinproben der Umweltprobenbank auf Primär- und Sekundärmetabolite der Phthalate DMP (Dimethylphthalat), DEP (Diethylphthalat), BBzP, DiBP, DnBP, DCHP (Dicyclohexylphthalat), DnPeP (Di-n-pentylphthalat), DEHP, DiNP, DiDP, DPHP (Di-propyl-heptylphthalat) und DnOPuntersucht. Studierende der Universität Münster im Alter von 20 bis 29 Jahren spendeten die Proben zwischen 1998 und 2015. Die erste Messreihe umfasst die Probenahmejahre 1988, 1989, 1991, 1993, 1996, 1998, 1999, 2001 und 2003. Die zweite Messreihe umfasst überlappend die Probenahmejahre 2002, 2004, 2006 und 2008; die dritte Messreihe die Jahre 2007, 2009, 2011, 2013 und 2015. In nahezu sämtlichen Urinproben wurden die Metabolite der meisten Phthalate nachgewiesen. Dies weist auf eine ubiquitäre Belastung der deutschen Bevölkerung hin. Diese Ergebnisse stimmen gut mit den Untersuchungen in anderen Industrieländern überein. Die Untersuchungen zeigen, dass die Phthalat-Belastung junger Erwachsener in Deutschland in den letzten zwanzig Jahren gesunken ist. Mitte der 1990er Jahre erreichten die Messwerte für DEHP, BBzP und DnBP ihr Maximum, anschließend sanken die Belastungen. Im Gegensatz dazu stieg die Belastung mit DiNP, das auch als Ersatzstoff für DEHP eingesetzt wird, an. Die Konzentration von DiBP sank erst während der letzten Messreihe. Alle Daten zur Ergebnisbeschreibung anzeigen In den 1980er Jahren begann die Diskussion um die Risiken der Verwendung des Weichmachers DEHP in Plastik. Wie der an Umweltprobenbank-Proben gemessene Zeittrend zeigt, stieg die Belastung der weiblichen und männlichen Probanden mit DEHP in dieser Zeit noch an. Erst Mitte der 1990er Jahre, als die Debatte um die sichere Verwendung von DEHP die breite Öffentlichkeit erreichte, endete der Anstieg der Belastung. 1997 verlangten Dänemark und Spanien von der EU Kommission eine vorsorgliche Anwendungsbeschränkung. Die EU Kommission entschied sich wenig später für die zunächst temporäre, dann unbefristete Beschränkungsregelung zum Schutz der Kinder vor DEHP. Der Zeittrend der Umweltprobenbank deutet an, dass die chemischen Unternehmen die Verwendung von DEHP neu bewertet haben, als sich die Pläne der Kommission zur Anwendungsbeschränkung abzeichneten: Die Konzentration der DEHP Metabolite in den 24-h-Sammelurin Proben begann ab 1997 kontinuierlich zu sinken. Da die Proben von jungen Erwachsenen stammen, zeigt sich deutlich, dass die Veränderung des Marktes für Weichmacher offensichtlich nicht nur Kinderspielzeug betraf, sondern vor allem auch Produkte, die zu einer Phthalat-Belastung von Lebensmitteln führen. Dies ist von besonderer Bedeutung, da die Phthalat-Belastung des Menschen in erster Linie aus kontaminierten Lebensmitteln stammt. 2008 war die Konzentration der DEHP Metabolite in den Proben junger Erwachsener aus der UPB auf die Hälfte bis ein Drittel der Messwerte der späten 1980er Jahre gesunken. Dennoch überschreiten immernoch 1% der Proben den BE Richtwert (biomonitoring equivalents). Vor diesem Hintergrund dokumentieren die Zeittrends eine positive Entwicklung, zeigen aber auch, dass die toxikologisch bedenklichen Phthalate immer noch so breit eingesetzt werden, dass weitere Regulierungsschritte sinnvoll erscheinen. Durch den aufgezeigten abnehmenden Trend der Phthalatexposition ist es von hoher Priorität, die Exposition gegenüber alternativen Weichmachern, wie beispielsweise Hexamoll DINCH, zu untersuchen. Aktualisiert am: 12.01.2022 Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche
This code (nwrap.ijm) can be used to generate an 'unrolled' circumferential image of a tomographic drill-core scan, such as an X-ray Computed Tomography (CT) scan. The resulting image is analogous to those produced by a DMT CoreScan system®. By comparing such images to geographically references borehole televiewer data, it may be used to reorientate drill-core back into geographic space (Williams et al. submitted). This code should be installed and run as a plugin on ImageJ/Fiji. Full instructions are given in the code and in the Appendix A of Williams et al. (submitted). Examples of unrolled CT scans can be found at Williams et al (2017, http://doi.org/10.5880/ICDP.5052.004).
The orientations and densities of fractures in the foliated hanging-wall of the Alpine Fault provide insights into the role of a mechanical anisotropy in upper crustal deformation, and the extent to which existing models of fault zone structure can be applied to active plate-boundary faults. Three datasets were used to quantify fracture damage at different distances from the Alpine Fault principal slip zones (PSZs): (1) X-ray computed tomography (CT) images of drill-core collected within 25 m of the PSZs during the first phase of the Deep Fault Drilling Project that were reoriented with respect to borehole televiewer (BHTV) images, (2) field measurements from creek sections at <500 m from the PSZs, and (3) CT images of oriented drill-core collected during the Amethyst Hydro Project at distances of ~500-1400 m from the PSZs. Results show that within 160 m of the PSZs in foliated cataclasites and ultramylonites, gouge-filled fractures exhibit a wide range of orientations. At these distances, fractures are interpreted to form at high confining pressures and/or in rocks that have a weak mechanical anisotropy. Conversley, at distances greater than 160 m from the PSZs, fractures are typically open and subparallel to the mylonitic foliation or schistosity, implying that fracturing occurred at low confining pressures and/or in rocks that are mechanically anisotropic. Fracture density is similar across the ~500 m width of the hanging-wall datasets, indicating that the Alpine Fault does not have a typical âdamage zoneâ defined by decreasing fracture density with distance. Instead, we conclude that the ~160 m-wide zone of intensive gouge-filled fractures provides the best estimate for the width of brittle fault-related damage. This estimate is similar to the 60-200 m wide Alpine Fault low-velocity zone detected through fault zone guided waves, indicating that a majority of its brittle damage occurs within its hanging-wall. The data provided here include CT scan 'core logs' for drill-core from both boreholes of the first phase of the Deep Fault Drilling Project (DFDP-1A and DFDP-1B) and from the Amethyst Hydro Project (AHP), the code to generate 'unrolled' CT images (which is to be run on imageJ), and an overview image of the integration of unrolled DFDP-1B CT images and BHTV images (DFDP-1B_BHTV-CT-Intergration.pdf). The header for the scan log images indicate 'core run-core section-upper depth-lower depth' for DFDP and 'borehole-core run-core section-upper depth-lower depth' for AHP boreholes. CT scan core logs cover the depth range 67.5-91.1 m in DFDP-1A drill-core and all of DFDP-1B drill-core. A classification of fracture type is given in Williams et al (2016). For DFDP-1 CT scan logs, title of each page labelled by: core run - core section - depth range. For AHP CT scan log, header of each page gives: borehole - core run - core section - depth. These are supplementary material to Williams et al. (submitted), in which a methodology for matching unrolled CT and BHTV images is given in Appendix A.
Weichmacher gehören zu den "High-Production-Volume-Chemicals". 2015 betrug die globale Produktion 8,4 Mio. t. Davon entfallen ungefähr 70 % auf Weichmacher auf Phthalsäure-Basis, wobei Di(2-ethylhexyl) phthalat (DEHP) anteilmäßig der wichtigste Phthalat-Weichmacher ist. Aufgrund ihrer endokrinen Wirkung wurde in der EU die Verwendung von DEHP und einigen kurzkettigen Phthalaten in zahlreichen Produkten verboten. Infolgedessen nahm die Produktion dieser Phthalate in Europa signifikant ab. Gleichzeitig wachsen weltweit die Nachfrage nach Weichmachern und damit auch der Bedarf an DEHP-Substituten kontinuierlich. Die langkettigen Phthalate Diisononylphthalat (DINP) und Diisodecylphthalat (DIDP) haben derzeit in Europa die größten Weichmacher-Marktanteile. Unternehmen platzieren aber auch völlig neuentwickelte Weichmacher auf dem Markt. Frühere Untersuchungen zu Weichmachern in der aquatischen Umwelt haben sich weitgehend auf DEHP und ausgewählte niedermolekulare Phthalate konzentriert. Die ubiquitäre Kontamination von Umweltkompartimenten mit DEHP ist mittlerweile gut dokumentiert. Dagegen liegen zu Vorkommen und Verbreitung von phthalat-freien Weichmachern keine systematisch erhobenen Daten vor. Das Ziel dieser Studie war es, räumlich-zeitliche Trends für DEHP und seine Ersatzstoffe in Binnengewässern zu erhalten. Wir haben Schwebstoffproben der Umweltprobenbank (UPB) des Bundes auf das Vorhandensein von 23 Weichmachern, d. h. 17 Phthalaten und 6 Nicht-Phthalaten, untersucht. Die Proben wurden an 16 Standorten in großen Flussgebieten wie Rhein, Elbe und Donau in den letzten 10 Jahren gewonnen. Das retrospektive Monitoring mit archivierten Proben der UPB ermöglicht eine Trendbewertung für DEHP und seine nicht-regulierten Substitute. In allen Probenahmestellen konnte ein Rückgang der DEHP-Konzentration zwischen 2005/06 und 2014 beobachtet werden. Aktuell ist das hochmolekulare Phthalat DINP der Weichmacher mit den höchsten Konzentrationen in den Schwebstoffproben. Unsere Ergebnisse belegen für neuartige Weichmacher wie Diisononylcyclohexan-1,2-dicarboxylat (DINCH) nach ihrer Markteinführung eine rasche Ausbreitung in Oberflächenwassern. Wir konnten mehrere potentiell besorgniserregende Weichmacher in den Umweltproben nachweisen, deren weitere Verwendung derzeit überprüft wird (REACH CoRAP). Insbesondere für Di(2-propylheptyl) phthalat (DPHP) zeigte sich zwischen 2005/06 und 2014 in allen Standorten ein deutlicher Konzentrationsanstieg. (Regine Nagorka und Jan Koschorreck)
<p>Bisphenol-A und Weichmacher</p><p> Bisphenol-A <p>Die Substanz Bisphenol A (BPA), die kein sog. Weichmacher ist, ist in Produkten aus Polycarbonat (z.B. Schalen-Reisekoffer) enthalten. Sie ist im Herstellungsprozess von Polycarbonaten eine Basischemikalie. So findet sie sich auch unter anderem in Plastik-Besteck -und Geschirr, in Behältern und Flaschen für Lebensmittel und Getränke. Auch für die Herstellung von Innenbeschichtungen für den Korrosionsschutz bei Getränke- und Konservendosen (Epoxidharze) wird Bisphenol A eingesetzt. Eine weitere Quelle für den Kontakt zu Bisphenol A sind Thermopapiere, auf die beispielsweise Kassenbons, Fahrkarten oder Parktickets gedruckt werden.<br> Es ist ersichtlich, dass Bisphenol A eine der am häufigsten eingesetzten Chemikalien in der Kunststoffindustrie weltweit ist.<br> Es wird Bisphenol A überwiegend als verbliebener Produktions-Rest im verbrauchernahen Produkten freigesetzt und kann dann vom Menschen über Mund und auch Haut in den Körper aufgenommen werden.<br> Im Januar 2015 hat die Europäische Behörde (Agentur) für Lebensmittelsicherheit (EFSA), Parma, ein neues Gutachten zur Bewertung der Gesundheitsrisiken durch die Verwendung von Bisphenol A in Lebensmittelbedarfsgegenständen (wie Behälter aus Polycarbonat und Konservendosen mit Innenbeschichtungen aus Kunstharzen) publiziert. Darin kommt die EFSA aufgrund der ihr vorliegenden Expositionsdaten zu dem Schluss, dass BPA kein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellt, da die Verbraucher deutlich weniger Bisphenol A aufnehmen als die Mengen, die gesundheitlich bedenklich wären. (BfR vom 19. Februar 2015).<br> Bisphenol A ist ein „endocrine disruptor“, was bedeutet, dass die Chemikalie in der Lage ist, in das Hormonsystem des Menschen einzugreifend und auch die Fertilität negativ beeinflussen kann.<br> Andererseits stuft die EFSA Bisphenol A nur als akut gering giftig für den Menschen jeglichen Alters und Geschlechts ein, wenn die Grenzwerte für die tägliche Aufnahme eingehalten werden (TDI-Werte). Im Gutachten von 2015 leitet die EFSA einen t-TDI von 4 μg Bisphenol A pro Kilogramm Körpergewicht ab. Die tägliche Bisphenol A-Aufnahme von Verbrauchern in der EU liegt laut EFSA-Schätzung mit maximal 1 bis 1,5 μg Bisphenol A pro Kilogramm Körpergewicht deutlich unter diesem t-TDI, also der Dosis, die ein Leben lang ohne Gesundheitsrisiko aufgenommen werden kann.<br> In Deutschland und in der EU gelten die Grenzwerte der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 über Materialien und Gegenstände aus Kunststoff, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen. Darin ist geregelt, wie hoch die Menge an Bisphenol A sein darf, die aus einem Lebensmittelbedarfsgegenstand aus Kunststoff, z. B. einer Verpackung, in das Lebensmittel übergeht. Dieser „Spezifische Migrationswert (SML)“ beträgt für Bisphenol A 600 Mikrogramm (μg) pro Kilogramm Lebensmittel.<br> Der SML beruht auf einer täglichen Aufnahmemenge von 10 Mikrogramm (μg) Bisphenol A pro kg Körpergewicht, die ein Leben lang ohne Gesundheitsrisiko aufgenommen werden kann.<br> Der Wert wurde 2002 vom wissenschaftlichen Ausschuss der EU für Lebensmittel (Scientific Committee on Food, SCF) abgeleitet. Die regulatorischen Maßnahmen zu Bisphenol A in Lebensmittelbedarfsgegenständen werden auf der Grundlage des neuen EFSA-Gutachtens (2015) von der EU-Kommission überprüft.<br> In der EU-Verordnung ist im Rahmen des vorsorgenden Verbraucherschutzes auch festgelegt, dass Bisphenol A nicht zur Herstellung von Säuglingsflaschen aus Polycarbonat eingesetzt werden darf (BfR, 2015).<br> Die Risikobewertung der Industriechemikalie ist unabhängig davon aber seit Jahrzehnten und bis heute weltweit Gegenstand sehr kontroverser wissenschaftlicher Diskussionen. Viele tausend wissenschaftliche Arbeiten zu Bisphenol A wurden bereits publiziert.<br><br> In der Umwelt ist Bisphenol A wegen seiner hormonähnlichen Wirkungen auch im<br> Tierreich ein unerwünschter Stoff, weshalb seine Freisetzung in die Umwelt soweit wie möglich vermieden werden sollte.<br> </p> Weichmacher <p>Weichmacher haben die Aufgabe, Kunststoffe „weich“ zu machen, also ihnen eine gewisse Elastizität zu verleihen. Weichmacher gehören zur Gruppe der Phthalate, wobei wiederum einige Vertreter bei Aufnahme in den menschlichen Körper hormonähnliche Wirkungen haben, also sog. „endocrine disruptur“ sind. <br> Phthalate kommen vor allem in Erzeugnissen aus Weich-PVC, wie PVC-Fußbodenbelägen, Vinyltapeten, Turnmatten, Tischdecken, Plastiktischdecken oder Mö-belpolstern aus Kunstleder, vor.<br> Für sechs in der Praxis wichtige Phthalate: DEHP ((Di(2-ethylhexyl)phthalat)), DBP (Di-butylphthalat), BBP (Benzylbutylphthalat), DINP (Diisononylphthalat), DIDP (Diisodecylphthalat) und DNOP (Di-n-octylphthalat) sind in der EU-REACH-Verordnung im Anhang XVII Beschränkungen enthalten. Diese setzten einen Grenzwert von 0,1% Gewichtsanteil für Phthalate in Stoffen, die zur Herstellung von Spielzeug und Babyartikeln verwendet werden, sowie für den Gehalt an Phthalaten in den fertigen Erzeugnissen bzw. in deren weichmacherhaltigem Material. Dabei wird weiter differenziert zwischen den als fortpflanzungsgefährdend (reproduktionstoxisch) geltenden Phthalaten, die z.B. in keinem Spielzeug enthalten sein dürfen, und den etwas weniger kritischen Phthalaten, die nur nicht zur Herstellung von Spielzeug und Babyartikeln, die von Kindern in den Mund genommen werden können, verwendet werden dürfen. Für einige Phthalate liegen aber z.Zt. noch keine oder nur widersprüchliche wissenschaftliche Erkenntnisse zur ihrer Toxizität vor..<br> Aus Gründen der Verhältnismäßigkeit wurden daher die Beschränkungen für die nicht als fortpflanzungsgefährdend eingestuften Phthalate weniger streng gefasst, als für DEHP, DBP und BBP, die hormonähnlich wirken, also „endokrine Disruptoren“ sind.<br> Bei chronischer Aufnahme führte zum Beispiel DEHP im Nagetierversuch zu schädigen-den Wirkungen auf Hoden, Nieren und Leber, wie auch die typische hormonähnliche Wirkung des DEHP eine Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit und Störungen an den Geschlechtsorganen männlicher Nager-Nachkommen (sog. Phthalat-Syndrom) nach sich zog. DEHP war früher ein sehr häufig eingesetzter Weichmacher und gilt mit seinem unerwünschten Wirkungsspektrum als Muster für die schädigenden Eigenschaften einer Vielzahl von Weichmachern.<br> Eine Gefahr für Umwelt und Gesundheit kann durch Weichmacher auf Phthalat-Basis aber nur dann entstehen, wenn sie aus einer Matrix freigesetzt werden können, weil sie nicht fest gebunden sind. Das ist insbesondere der Fall, wenn diese Weichmacher in Erzeugnissen aus Weich-PVC eingesetzt werden. Sie können aus diesem Material entweder ausgewaschen werden oder in die Umgebungsluft ausgasen, was typischerweise, da die Substanzen schwerflüchtig sind, über einen langen Zeitraum erfolgt. In der Umgebungsluft binden sie sich an vorhandene Staubpartikel, mit denen sie dann über die Luft verteilt und letztlich auf den Boden niedergeschlagen werden oder auch, eingeatmet werden können.<br> In der Umwelt gelangen sie so in die Nahrungskette, indem sie von aquatischen Lebewe-sen (Fischen) oder terrestrischen Lebewesen (Tiere, Pflanzen) aufgenommen werden, wobei sich die Phthalate insbesondere im Fettgewebe anreichern. Der Mensch nimmt sie dann über die entsprechende Nahrung auf und speichert sie ebenfalls im Körperfett.<br> Beim Menschen geht man davon aus, dass die Aufnahme von Phthalaten überwiegend auf dem Nahrungspfad erfolgt, insbesondere bei Zufuhr fetthaltiger Nahrung.<br> Inhalation oder Aufnahme über die Haut sind nachrangig.<br> Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat sog. TDI-Werte (tolerable daily intake = duldbare tägliche Dosis lebenslang) erlassen, damit lebenslang keine ge-sundheitlichen Gefährdungen befürchtet werden müssen.<br> Sie hat diese TDI-Werte an den Wirkungen im Tierversuch orientiert. Es liegen derzeit nur belastbare Daten aus Tierversuchen (Mäuse z.B.) vor, die auf den Menschen übertragen werden. Direkte Nachweise toxischer bzw. reproduktionstoxischer Wirkungen beim Men-schen liegen z.Zt. somit nicht gesichert vor.<br><br> Für die Phthalat-Weichmacher gibt es jedoch seit einiger Zeit Ersatzstoffe, bei denen bis-lang kein reproduktionsgefährdendes Potential und keine Umweltgefährdung nachgewiesen werden konnte.Diese Phthalate, z.B. DINP und DIDP werden deshalb zunehmend ersatzweise eingesetzt. <br> Aber auch DINP und DIDP stehen trotzdem wegen ihrer Strukturähnlichkeit mit den reproduktionstoxischen Weichmachern in Fachkreisen weiterhin unter dem Verdacht, letztlich doch ähnlich wie z.B. DEHP zu wirken. Außerdem wird eine Leber schädigende Wirkung diskutiert.<br> Deshalb werden auch diese Ersatzstoffe aus der Phthalat-Gruppe sehr skeptisch betrach-tet und es wurde aus Vorsorgegründen der Grenzwert von 0,1% Gewichtsanteil in Produkten, die von Kindern in den Mund genommen werden können, eingeführt, da nicht fest in eine Matrix eingebundene Weichmacher durch den Speichel des Kindes aus den Produkten / Spielzeug herausgelöst werden können oder sich an den Hausstaub (Kinder krabbeln auf dem Boden) binden können.<br> Anmerkung: Dem Kinder-Jugend-Survey des UBA (2001) zufolge hat man zwar bei eini-gen jungen Probanden eine Überschreitung des TDI für das damals häufig verwendete DEHP gefunden. Ein Zusammenhang zwischen den DEHP-Gehalten im Hausstaub und der inneren Belastung der Kinder ließ sich jedoch nicht feststellen.<br><br> Die Jahresproduktion von Weichmachern weltweit lag 2011 bei ca. einer Milliarde Tonnen.</p></p>
Die verlinkte Webseite enthält Informationen der Website chemikalieninfo.de des Umweltbundesamtes zur chemischen Verbindung Diisodecylphthalat. Stoffart: Stoffklasse.
Dieser Inhalt beschreibt die Grundwassermessstelle Brunnen VII (Br. 7) Mineralwasser mit der ID "14526". Die Messstelle befindet sich im Ort Ebersburg und wird betrieben von MineralBrunnen RhönSprudel Egon Schindel GmbH. Es handelt sich um einen Messstellen-Typ "Brunnen".
| Origin | Count |
|---|---|
| Bund | 3 |
| Land | 2 |
| Wissenschaft | 2 |
| Type | Count |
|---|---|
| Chemische Verbindung | 1 |
| Daten und Messstellen | 1 |
| Gesetzestext | 1 |
| Text | 2 |
| unbekannt | 3 |
| License | Count |
|---|---|
| geschlossen | 4 |
| offen | 2 |
| unbekannt | 1 |
| Language | Count |
|---|---|
| Deutsch | 5 |
| Englisch | 4 |
| Resource type | Count |
|---|---|
| Bild | 1 |
| Dokument | 1 |
| Keine | 5 |
| Webseite | 1 |
| Topic | Count |
|---|---|
| Boden | 3 |
| Lebewesen und Lebensräume | 4 |
| Luft | 4 |
| Mensch und Umwelt | 7 |
| Wasser | 3 |
| Weitere | 6 |