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Erforschung und Entwicklung einer neuen Kupfergusslegierung für den Einsatz in dünnwandigen Strukturen im Druck- und Kokillenguss

Erforschung und Entwicklung einer neuen Kupfergusslegierung für den Einsatz in dünnwandigen Strukturen im Druck- und Kokillenguss, Teilvorhaben: Entwicklung einer hochfesten Kupferbasislegierung für Leichtbau und Dauerschwingfestigkeitsanwendungen

Pilzfressende Amöben als Bio-Fungizid, Teilprojekt A

Kapitel 20 Kiemenfuß- und Ruderfußkrebse Rote Listen Sachsen-Anhalt 2020

Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Halle, Heft 1/2020: 403–410 20 Bearbeitet von Mario Engelmann, Hans Pellmann & Volker Neumann (1. Fassung, Stand: August 2019) Einführung Taxonomisch handelt es sich bei den Großbranchio- poden um eine heterogene Gruppe, die Bestandteil der Klasse der Kiemenfußkrebse (Branchiopoda) ist und sich in die Ordnungen Anostraca (Schalenlose), Notostraca (Rückenschaler) und Diplostraca (Zwei- schalige) gliedern lässt (Olesen & Richter 2013). In Europa ist – bis auf Artemia spec. als Vertreter der Anostraca – allen diesen Tieren gemein, dass sie aus- schließlich in temporären Gewässern leben. Die in den letzten 50 Jahren in Sachsen-Anhalt nachgewiesenen Anostraca gehören zu den Gat- tungen Eubranchipus, Tanymastix, Branchipus und Artemia, die mit jeweils einer Art vertreten sind. Während Eubranchipus grubii und Tanymastix stagna- lis als „Frühjahresarten“ bezeichnet werden dürfen, ist Branchipus schaefferi den „Sommerarten“ zuzu- ordnen. Artemia spec. lebt in permanenten (stark salzigen) Gewässern und kann demzufolge über fast das gesamte Jahr beobachtet werden. Typischerweise können in allen einheimischen Vorkommen der An- ostraca beide Geschlechter beobachtet werden. Eine Ausnahme bildet auch hier Artemia spec.: für diese Art(en) liegen auch Berichte über nur aus Weibchen bestehenden Vorkommen vor (Engelmann et al. 2014). Die Notostraca sind mit den Arten Lepidurus apus (Frühjahresart) und Triops cancriformis (Som- merart) in Sachsen-Anhalt vertreten. Die meisten Vorkommen bestehen aus weiblichen Tieren, obwohl auch Männchen nachgewiesen wurden (Engelmann et al. 1996; Stephan 2008). Der fast 100 Jahre alte Bericht von Osterwald (1920) enthält Nachweise für zwei weitere Spezies von Großbranchiopoden in unserem Bundesland: Streptocephalus torvicornis (Anostraca) und Lynceus brachyurus (Diplostraca). Die Adulti der letztgenann- ten Art sind deutlich kleiner (zwischen 3 und 5 mm) als alle anderen hier genannten Großbranchiopoden. In Vorkommen beider Arten sind typischerweise so- wohl männliche als auch weibliche Tiere zu beobach- ten (Osterwald & Schwan 1919, Hofmann 2016). Die zu den Copepoda gehörenden, auffallend großen (etwa 5 mm Körperlänge) und blau gefärbten Kiemenfuß- (Branchiopoda) und Ruderfußkrebse (Copepoda) Riesen-Ruderfußkrebse Hemidiaptomus (Gigantodiap- tomus) superbus und H. (G.) amblyodon leben in tem- porären Frühjahrsgewässern in Sachsen-Anhalt, in denen sich fast immer auch Vertreter der Großbran- chiopoden finden. Das und die Tatsache, dass diese beiden zur Ordnung der Calanoida gehörenden Arten diese auentypische Habitate bewohnen, veranlasste uns, auch sie in die vorliegende Arbeit aufzunehmen. H. (G.) amblyodon scheint in Ost- und Mitteleuropa verbreitet zu sein, wurde aber nur selten beobachtet (Kiefer 1973). Noch seltener sind die Nachweise von H. (G.) superbus. Die Art wurde bislang weltweit in nur 13 Habitaten gefunden, von denen vier im Elbe-Ein- zugsgebiet liegen (Marrone et al. 2011). Datengrundlagen Zusätzlich zu den umfangreichen, insbesondere die alte Literatur berücksichtigenden Zusammenstellun- gen über die in Deutschland vorkommenden Groß- branchiopoden von Neumann & Heidecke 1989, Engel- mann & Hahn 2004; Neumann & Heinze 2004, Engelmann et al. 2014 und Neumann et al. (2016) wurden weitere, nach 2004 erschienene Publikationen ausgewertet. Der Erstautor verwaltet eine kontinuierlich aktuali- sierte Datenbank für alle Großbranchiopodenvorkom- men auf dem Territorium der heutigen Bundesrepu- blik Deutschland. Die Datengrundlage dieser Arbeit entspricht dem Stand vom Mai 2018. Die beiden letzten umfassenden Arbeiten zu den Ruderfußkrebsarten H. (G.) superbus und H. (G.) amblyodon stammen aus den Jahren 2011 und 2014 (Marrone et al. 2011; Martens 2014). Marrone und Mit- arbeiter (2011) gewähren u.a. einen Überblick über die weltweiten Fundorte der Arten. Martens (2014) lie- fert eine umfangreiche Darstellung der historischen und aktuellen Vorkommen auf dem Territorium der heutigen Bundesrepublik Deutschland. Aus den Publi- kationen ist ersichtlich, dass die Vorkommen entlang der Elbe, insbesondere im Land Sachsen-Anhalt, nicht nur landes- sondern sogar weltweit von herausragen- der Bedeutung sind: Von den insgesamt fünf Nach- weisen, die für H. (G.) superbus nach 1950 erbracht wurden, stammt ein Nachweis aus einem Vorkom- men von Sachsen-Anhalt, nämlich aus Breitenhagen an der Elbe. Dabei wurden die Tiere bei Breitenhagen an insgesamt drei, räumlich z.T. durch den Deich von- einander getrennten Habitaten gefunden. 403 Kleinkrebse Tab. 1: Übersicht zum Gefährdungsgrad der Kiemenfuß- & Ruderfußkrebse Sachsen-Anhalts. Kiemenfußkrebse Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Ruderfußkrebse Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) 0Gefährdungskategorie R 1 23 2 25,0- -2 25,01 12,5- -- -2 100,0- - Bemerkungen zu ausgewählten Arten Kiemenfußkrebse – Branchiopoda Salinenkrebschen – Artemia spec. [Artemia salina (Linnaeus, 1758)] Alte Nachweise stammen aus den 1930er Jahren in salzhaltigen Abwässern und Teichen des Salzabbaus bei Staßfurt (Leopoldshall, jetzt Ortsteil von Staß- furt). Diese Vorkommen existieren nicht mehr. Ende der 1960er Jahre soll im NSG „Salzstelle bei Hecklin- gen“ auch Artemia spec. beobachtet worden sein. Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es Nachweise für die Art in Gewässern einer Salzbergbauabraumhalde in Teutschenthal (FND „Salzstelle bei Teutschenthal- Bahnhof“) (Engelmann et al. 2014). Bei allen rezenten Vorkommen von A. spec. in Deutschland ist zu ver- muten, dass es sich um Ansalbungen verschiedener Artemia-Arten aus Europa und Nordamerikas handelt (Thienemann 1916, Neumann & Heinze 2004; Engelmann et al. 2014; Neumann et al. 2016). Spätestens Ende der 1940er Jahre waren Dauereier der kalifornischen Art A. franciscana auch in Deutschland verfügbar und wurden von Aquarianern als Fischaufzuchtfutter ge- nutzt (Anonymus 1949). Für die sichere Charakterisie- rung einer Salzkrebsart sind multidisziplinäre (ein- schließlich molekulargenetische) Untersuchungen und/oder Kreuzungsversuche notwendig (Dost 2004). Deshalb ist die genaue Artdetermination bis heute problematisch. Frühjahreskiemenfuß – Eubranchipus grubii (Dybowski, 1860) Der Frühjahreskiemenfuß ist in der Elbaue im Land Sachsen-Anhalt in vielen Vorkommen nachweis- bar. Manzke und Mitarbeiter (2014) vermuten, dass sich fast alle rezenten Vorkommen von E. grubii in „grundwassernahen und bodenfeuchten ‚alten‘ Waldgebiete[n] und [in] erhalten gebliebenen Au- und Bruchwaldreste[n] (außerhalb der rezenten Auen)“ befinden. Der Bereich der Einmündung der Ohre in die Elbe (ehemalige Lehm- und Sandgrube Rogätz) weist besonders stabile Populationen auf. Bislang unpublizierte Nachweise aus diesem Areal stammen aus den Jahren von 2002 bis 2018. Diese 404 Rote ListeGesamt 2 25,07 87,58 - -2 100,02 Vorkommen sind an fast allen Fundpunkten syntop mit denen von L. apus. Ebenso waren die Vorkom- men bei Breitenhagen (Flutrinne und im Bereich zwischen Elbe und Elbdamm) zwischen 2007 und 2018 relativ stabil. Dort wurde der Frühjahres- kiemenfuß allerdings nur in der Flutrinne syntop mit L. apus beobachtet. Vergesellschaftet war(en) E. grubii (und z.T. auch L. apus) mit H. (G.) superbus und H. (G.) amblyodon. Aktuelle Vorkommen des Frühjahreskiemenfußes sind auch aus den Bereichen der Elbaue bei Wörlitz (April 2016, Grosse, pers. Mitt.) und der Elster-Luppe- Saaleaue zwischen Leipzig und Halle bekannt (Grosse & Neumann 2016). Eigene Nachweise von E. grubii in Magdeburg stammen aus dem Monat April der Jahre 2006 und 2008 von der südlichen Grenze der Kreuzhorst und aus dem Herrenkrugpark in Elbnähe (auch vordeichs). Wegen ausbleibender Frühjahrshochwässer konnten die Tiere in späteren Jahren dort nicht mehr nachge- wiesen werden. Aufgrund geplanter Deichbaumaß- nahmen ist die zukünftige Wiederbeobachtung im Bereich der Kreuzhorst fraglich. Sommerkiemenfuß – Branchipus schaefferi (Fischer, 1834) Der Sommerkiemenfuß kommt meist in Bereichen am Auenrand (Altaue) oder außerhalb der Aue vor, die durch entsprechende Nutzung (militärische Übungsgelände; unbefestigte, landwirtschaftliche Wege) wasserrückhal- tende Senken und wenig Vegetation aufweisen. Auch die alten und erloschenen Vorkommen bei Magdeburg („Cracauer Anger“) lagen in einem z.T. militärisch ge- nutzten Gebiet. Seit dem Jahr 2010 wurden im Bereich der Elbaue nördlich von Magdeburg mehrere neue Vorkommen von B. schaefferi registriert: Ein Vorkommen konnte im Juni und Juli der Jahre 2016 bzw. 2017 in der Nähe von Bertkau auf einem Weg zwischen zwei teil- weise als Viehweiden genutzten Wiesen nachgewiesen werden. In Fahrspuren eines – offensichtlich konventio- nell bewirtschafteten (!) – Getreidefeldes unmittelbar am Elbe-Havel-Kanal bei Niegripp wurde im Juni 2016 und Juli 2017 B. schaefferi gemeinsam mit T. cancrifor- mis entdeckt. Weitere Beobachtungen des Sommerkie- menfußes stammen nördlich von Burg und in der Nähe Kleinkrebse 1a 1b 2 3 Abb. 1 a, b: Eubranchipus grubii aus dem Vorkommen bei Rogätz. a: Habitus eines männlichen Tieres mit den arttypischen Kopfanhängen; b: Der arttypische Brutbeutel eines Weibchens, der sich caudal des 11. Blattbeinpaares befindet, vergrößert (Fotos: M. Engelmann, 24.04.2006). Abb. 2: Fahrspuren auf einem Weg zwischen zwei als Viehweiden genutzten Wiesen in der Nähe von Bertkau dienen als Habi- tate für Branchipus schaefferi (Foto M. Engelmann, 06.07.2017). Abb. 3: Weibliche (mit blauem Brutsack) und männliche Branchipus schaefferi (grün gefärbt) im in Abb. 2 gezeigten Habitat (Foto M. Engelmann, 06.07.2017). 405

Teilprojekt 3.1: Gewinnung strategischer Metalle aus Wässern und Aufschlusslösungen^Wachstumskern BioSAM - Verbundprojekt 03: BioNEWS - Reaktive, regenerierbare Biohybridsysteme zum Nachweis und zur Entfernung von Wert- und Schadstoffen aus wässrigen Systemen^Teilprojekt 3.3: Konzipierung und Bau von Versuchsstationen zur Sensortestung und Versuchsanlagen zur Metallabtrennung, Teilprojekt 3.7: Langzeitstabile Zellen zum Aufbau und zur Regenerierung von Sensor- und Aktorsystemen für den Nachweis und die Bindung strategisch relevanter Metalle (insbesondere Seltene Erden)

Bereitstellung eines multipotenten Organismus in Form lebender Zellen, Dauerformen und Zellwandbestandteilen in reproduzierbarer Qualität sowie Entwicklung eines Verfahrens zur einfachen Kopplung der Zellen an eine Sensoroberfläche für Screeningtests. Hierfür wird das Bakterium Sporosarcina ureae und Teile davon immobilisiert und damit ein regenerierbarer Ganzzellsensor auf Basis regelmäßig angeordneter Goldnanopartikel und ein regenerierbarer Ganzzellaktor auf der Basis spezifisch bindender Oberflächenproteine entwickelt. Insgesamt umfasst dies nachfolgende Beiträge 1) Bereitstellung der Biomasse im technischen Maßstab für den Verbund 2) Herstellung von Sensorschichten auf Basis der Zelloberflächen für frühzeitige Screeningtests im Vorfeld zur Sensorentwicklung 3) Herstellung von Aktorschichten auf Basis der Zelloberflächen für frühzeitige Screeningtests im Vorfeld zur Filterentwicklung 4) Entwicklung und Testung eines Konzepts zur Regenerierung der Sensor und Aktorschichten unter Prozessbedingungen.

BMBF, FHProfUnt2013 - KoniFere: Konturnahe integrierte Fertigung komplexer Verbundwerkstoff-Bauteile mittels kosteneffizienter Gasdruckinfiltration

Das Projekt zielt ab auf die kosteneffiziente Serienherstellung von Bauteilen aus Metallkeramik-Verbundwerkstoffen mit Durchdringungsstruktur mittels Gasdruckinfiltration als neues großserientaugliches Verfahren. Als Demonstratorbauteil dienen Heat-Sinks mit komplexer Geometrie zur Entwärmung von Leistungshalbleitern. Diese sollen werkstoff- und verfahrenstechnisch in konturnaher Form dargestellt werden. Die Bauteile sollen keramische Isolatorfunktion, metallisch elektrische Zuleitungsbereiche und innere Hohlräume für Kühlfunktionen integrieren. Das Vorhaben zielt speziell auf die Bewertung von technischen und wirtschaftlichen Chancen und Risiken der Serienfertigung. Der Arbeitsplan startet beim Gefügedesign von Preforms mit prozesstechnisch angepassten Porenstrukturen, dies erfolgt in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern KIT Karlsruhe und CeramTec GmbH. Parallel ist eine Konzeptphase zur Anlagentechnik gemeinsam mit FCT Systeme GmbH vorgesehen. Weitergehend werden im Projektverbund keramische Werkstoffe für komplexe und langlebige Dauerformen als kosteneffiziente Gießkokillen spezifiziert, Formen entwickelt und erprobt. Simultan erfolgt die wissenschaftliche Prozessentwicklung der Gasdruckinfiltration im Labormaßstab. Nach erfolgreichem Meilenstein soll im zweiten Projektteil die Umsetzung des Verfahrens hinsichtlich Serientauglichkeit und Kosteneffizienz weiterentwickelt und fokussiert werden.

Eco-evolutionary responses and feedbacks of a key herbivore to lake oligotrophication

The project will use analysis of long-term data, resurrection ecology and modeling to investigate the ecological and evolutionary response of an aquatic key herbivore, Daphnia, to environmental change. In addition, the results obtained will enable to estimate the consequences of the evolutionary response of Daphnia for its population dynamics, persistence and consequently, overall ecosystem dynamics. The project will analyze in detail the response of Daphnia, its food, competitors and predators to oligo-trophication in a model ecosystem, i.e., Lake Constance and additionally variability in Daphnia population dynamics in several of the best studied lakes of the world. Historical field samples from Lake Constance will be re-analyzed to study the phenotypic life history and morphological responses of Daphnia to oligo-trophication. Using resurrection ecology we will analyze the evolutionary response of Daphnia galeata life history parameters to oligo-trophication - with special emphasis on its investment into sexual reproduction/production of resting eggs as well as life history plasticity in response to invertebrate predators and declining food levels. These analyses (in combination with model simulations) will provide key data for understanding the role of Daphnia life cycle strategy (overwintering in the plankton or in resting eggs) for Daphnia persistence in permanent lakes, for the interpretation of Daphnia resting egg banks, and the evolution of the genetic variances and co-variances of life history parameters.

pfl-tiere-st_Kiemenfuesser.pdf

Kiemenfüßer (Anostraca) und ausgewählte Gruppen der Blatt- füßer (Phyllopoda) Bestandssituation Volker Neumann, Bernd Heinze & Ralf Hennig Einführung Die Kiemenfüßer (Anostraca) und die Blattfüßer (Phyllopoda) bilden nach Hannemann et al. (1992) Un- terklassen der Klasse der Krebse (Crustacea). Zu den Phyllopoda gehören die Ordnungen der Rückenschaler (Notostraca) und Zweischaler (Diplostraca). Die Dip- lostraca werden in die Unterordnungen der Muschel- schaler (Conchostraca) und Wasserflöhe (Cladocera) unterteilt. Auf die Cladocera wird nicht näher einge- gangen. Eine etwas andere systematische Einteilung als die genannten Autoren geben Vollmer (1952) und Flössner (1972). Bei den Anostraca und Phyllopoda handelt es sich um „ursprünglich organisierte“ Krebse. Sie besiedeln seit rund 500 Millionen Jahren die Erde. Die älteste Gruppe unter ihnen bilden die Conchostraca. Im Devon eroberten die Knochenfische die Meere und Süßwasser- flächen. Die ursprünglichen Krebse waren willkomme- ne Nahrungstiere. Ökologische Nischen sicherten ein Überleben der Tiere in nahezu unveränderter Form bis zur heutigen Zeit. Es handelt sich um lebende Fossili- en (Heidecke & Neumann 1987, Eder & Hödl 1995). Triops cancriformis trat bereits im Keuper vor rund 180 Millionen Jahren auf und ist nach Erben (1952) die äl- teste rezente Tierart. Deshalb bezeichnet Eder (2003) die heterogene Gruppe der Groß-Branchiopoden auch als „Urzeitkrebse“. Simon (1998) gibt für die genannten Taxa in Deutschland zwölf Arten an, von denen acht derzeit bestätigte Vorkommen aufweisen. Für Sachsen-Anhalt konnte das Vorkommen von acht Arten belegt werden. Bei vier Arten (Branchipus schaefferi, Eubranchipus grubii, Lepidurus apus und Triops cancriformis) existieren über Jahrzehnte bestän- dige Nachweise. Die meisten Vorkommen wurden für E. grubii und L. apus ermittelt. Verschollen oder aus- gestorben sind Streptocephalus torvicornis und Lynceus brachyurus. Sporadisch, wahrscheinlich durch Ausset- zen angesiedelt, tritt in Sachsen-Anhalt das Salzkrebs- chen Artemia salina auf. Neu nachgewiesen wurde Ta- nymastix stagnalis (Grosse & Engelmann (2002). Sämtliche Arten Sachsen-Anhalts kommen spora- disch an Stellen mit meist periodischer Wasserführung vor. Die Gewässer sind oft nur wenige Quadratmeter groß. Eine extreme Anpassung an diese außergewöhn- lichen Bedingungen sichert den Tieren das Überleben. Die Zeit zwischen den Überschwemmungen überste- hen die Kleinkrebse als Dauereier. Solche Trockenpe- rioden können wahrscheinlich Jahrzehnte überstanden werden. Bedingungen wie Trockenheit, Frost, Tierfraß usw. ermöglichen bei einigen Arten erst den Schlupf der Larven aus den Eiern bei erneutem Kontakt mit Wasser. Vögel, die solche Krebse als Nahrung aufnehmen, sor- gen neben Windverdriftung und Hochwasser für eine Ausbreitung. Die Eier der gefressenen Krebse werden nach Darmpassage unbeschadet mit dem Kot ausge- schieden und können unter entsprechenden Bedingun- gen wieder zur Ausbildung von Populationen führen. Die Lebensweise der Urkrebse, ihre relative Selten- heit und eine lückenhafte faunistische Erfassung gestal- ten eine Zuordnung in die Gefährdungskategorien der Roten Liste sowie eine Einschätzung der Bestandsent- wicklung schwierig. So fand z. B. der seltene Kiemen- fuß Triops cancriformis in Brandenburg und Sachsen in periodisch abgelassenen und bespannten Fischteichen mit Fischbrut zusagende Lebensbedingungen. Es kam zeitweilig zu einem Massenauftreten und Schäden in der Fischbrutaufzucht. In Sachsen-Anhalt sind alle bis- her nachgewiesenen Arten in ihrer Existenz gefährdet. Bearbeitungsstand, Datengrundlagen Triops cancriformis in einer wassergefüllten Fahrspur. Colbitz- Letzlinger Heide, 12.6.2014, Foto: V. Neumann. 572 Literaturangaben zur Verbreitung von Branchipus scha- efferi, Eubranchipus (Siphonophanes) grubii, Lepidurus apus und Triops cancriformis in Sachsen-Anhalt geben u. a. Taschenberg (1909), Buchholz (1962), Flössner (1972), Heidecke & Neumann (1987), Engelmann et al. (1988), Neumann & Heidecke (1989), J. M. (1992), Zu- ppke & Hennig (1993), Nicolai (1994), Berbig (1995), Täuscher (1996), Jacobs (1996), Hahn et al. (1997), Neu- mann (1996, 1998, 1999), Grosse & Engelmann (2002), Heinze (2003), Zuppke (2005, 2007), Dietze (2008), Frank, D. & Schnitter, P. (Hrsg.): Pflanzen und Tiere in Sachsen-Anhalt Pellmann (2008) und Driechciarz (2012). Den faunis- tischen Wissensstand über Vorkommen von Lepidurus apus, Triops cancriformis, Eubranchipus grubii, Tanymas- tix stagnalis und Branchipus schaefferi bis 2003 für die Länder Deutschland und Österreich mit Tabellen von Artnachweisen und Beobachtern geben Engelmann & Hahn (2004). Seit etwa 1990 wuchs national und international das Interesse an den beschriebenen Gruppen dieser Krebse. Es half, national Verbreitungslücken der Arten in den Bundesländern zu schließen, brachte Veränderungen in der Artenzahl und ein Wiederauffinden verscholle- ner Spezies. So entdeckten z. B. Stephan & Schwartz (2004) in den Rühstädter Elbtalauen (Brandenburg) den Eichener Kiemenfußkrebs Tanymastix stagnalis. Auch in Niedersachsen gelangen Funde in Druckwassertümpeln in der Elbaue. Grosse & Engelmann (2002) nennen ei- nen Nachweis von Tanymastix stagnalis für die Wörlitzer Elbaue. In einem Wiesentümpel wurde im April 2001 durch C. Grosser (Wittenberg) die Art vergesellschaftet mit Eubranchipus grubii nachgewiesen. Anmerkungen zu ausgewählten Arten 1) Das Salzkrebschen bzw. der Salinenkrebs Artemia salina kommt in stark salzhaltigen, stehenden oder langsam fließenden Binnengewässern und Küstenla- gunen vor. Föckler (1937) nennt Nachweise von September 1935 bis Februar 1936 für zwei salzhaltige Teiche bei Leopoldshall (jetzt Ortsteil von Staßfurt). Viele Salzkrebschen fanden sich im sogenannten So- leteich mit 6,7 % Salzgehalt. Flössner (1972) erwähnt dieses Vorkommen nicht. Die Vorkommensgebiete existieren mit ihren damaligen Gegebenheiten nicht mehr. Auch Herbst (1962) berichtet über deutsche Fundorte (u. a. bei Magdeburg). Neumann & Heinze (2004) berichten über ein Vorkommen in Lachen am Fuß der Salzhalde von Teutschenthal, welches wahr- scheinlich durch Aussetzen von Eiern bzw. Tieren entstanden ist. 2) Branchipus schaefferi bevorzugt warme, lehmige Wasseransammlungen des Offenlandes. Die Art wur- de ebenso wie Triops cancriformis besonders in was- sergefüllten Fahrspuren, Gräben und Senken ehe- maliger (z. B. südlich Halberstadt – Nicolai 1994, Gegend um Stendal – Dietze 2008) und bestehen- der Truppenübungsplätze (Colbitz-Letzlinger Heide – Driechciarz 2012) gefunden. So wurden aktuell auch im Juli 2014 im Südteil des Truppenübungs- platzes der Colbitz-Letzlinger Heide von E. Walter und V. Neumann in einer Lache B. schaefferi und T. cancriformis vergesellschaftet gefunden. Am 9.8.2000 befanden sich bei Kamern (Nähe Havelberg) in der Fahrspur eines Weges ca. zehn Pfützen, wovon in sieben B. schaefferi und in einer Pfütze B. schaefferi und T. cancriformis beobachtet wurden (W. Trapp, B. Heinze). Weitere Fundorte von B. schaefferi befinden sich nördlich von Magdeburg (z. B. Wiesenpark, Bie- deritz) und auf dem Truppenübungsplatz Altengra- bow (8.7.2010, > 10 besiedelte Pfützen, R. Hennig). Über Nachweise von B. schaefferi und T. cancriformis bei Magdeburg (Krakauer Anger, Biederitzer Busch) berichten bereits Meyer (1907) und Wolterstorff (1907). Wolterstorff (1907) kannte diese Vorkom- men bereits seit 1879 bzw. 1880. Im Landkreis Wit- tenberg wurde B. schaefferi erstmalig am 25.6.2004 in einer Pfütze in der Teucheler Heide durch R. Scha- rapenko nachgewiesen (Zuppke 2005). Eine detail- lierte Zusammenstellung von Funden bis 2003 geben Engelmann & Hahn (2004). 3) Eubranchipus (Siphonophanes) grubii erscheint im zeitigen Frühjahr in temporären Auengewässern wie Schmelzwassersenken, Gräben, Überflutungsgebieten und Druckwasseransammlungen. So befinden sich zahlreiche Vorkommen in Flussauenresten der Elbe, Havelniederung, Mulde, Unteren Schwarzen Elster, Saale-Elster-Aue, oft in Tümpeln und Gräben von Nie- derungswäldern oder Grünlandsenken. Für Fund- orte im Wald ist eine Laubschicht auf dem Grund der Wasseransammlungen charakteristisch (Flössner 1972). Eine detaillierte Zusammenstellung von Fun- den geben Engelmann & Hahn (2004) und Grosse & Neumann (2014). Im Umfeld der Stadt Halle (Saale) wird E. grubii seit 2004 fast regelmäßig an verschie- denen Stellen gesehen. In den davor liegenden Jahr- zehnten wurde die Art hier nur gelegentlich nachge- wiesen und dann auf Exkursionen von Dr. J. Klap- perstück und Dr. R. Piechocki (Zoologisches Insti- tut Halle/S., Martin-Luther-Universität Halle-Witten- berg) mit dem regelmäßig im Gebiet vorkommenden Lepidurus apus vorgestellt (W.-R. Grosse, V. Neu- mann). Von März bis Mai 2007 ermittelte Jeschke zahlreiche Fundorte von E. grubii aus der Muldeaue nördlich und südöstlich von Jessnitz (Belegtiere in MNVD). Ebenso wie E. grubii ist Lepidurus apus eine Kaltwasser- bzw. Frühjahrsform. Sie bevorzu- gen Wassertemperaturen bis 15 ° C. Beide Arten sind mitunter vergesellschaftet, da sie den gleichen Biotop bevorzugen. Meist treten nur Weibchen auf. Dieser Notostrace schwankt in seinem Vorkommen stark. Mitunter kann er an bekannten Fundplätzen mehrere Jahre nicht beobachtet werden. Die Verbreitung von L. apus ist ähnlich der von E. grubii. Eine detaillierte Zusammenstellung von Funden geben Grosse & En- gelmann (2002), Engelmann & Hahn (2004) so- wie Grosse & Neumann (2014). Über Nachweise in der Elbaue bei Wittenberg berichtet Zuppke (2007). Auch aus dem nördlichsten Teil Sachsen-Anhalts, der Garbe-Alandniederung, gibt es aktuelle Nachweise von L. apus (26.3.2012) und E. grubii (26.3.2012, 573 22.4.2013) von P. Müller (schriftl. Mitt., Biosphä- renreservat Mittelelbe). 4) Lynceus brachyurus kann von April bis Oktober in periodischen Gewässern mit Lehm- oder Sandunter- grund auf Wiesen, Feldern und an Waldrändern ge- funden werden. Flössner (1972) nennt Halle (Saale) als Fundort, jedoch ohne nähere Angaben. Diese Mit- teilung scheint auf einen Nachweis von Osterwald (1920) zurückzugehen. Dieser fand am 8.5.1917 im Ruchtendorfer Tümpel (s. Fundort Streptocephalus torvicornis) sowie in einer weiteren Lache in der Nähe derselben Lehmgrube L. brachyurus. Taschenberg (1909) erwähnt diese Spezies für Halle und Umge- bung nicht, auch sind in MLUH keine Belege vor- handen. 5) Streptocephalus torvicornis gilt als wärmeliebende Sommerform. Er besiedelt Tümpel und kleine Dorf- teiche mit stark schwankender Wasserführung im offenen Gelände der Niederungen (Flössner 1972). Dieser Autor nennt als einzigen sicheren deutschen Fundort der Art den sogenannten Ruchtendorfer Tümpel (bei Zörbig), wo sie am 28.6.1914 durch Os- terwald & Schwan (1919) vereinzelt angetroffen wurde. Schon Osterwald (1920) erwähnt, dass seit 1914 die Art nicht wieder bestätigt werden konnte. Das Vorkommen ist erloschen. 6) Triops cancriformis gilt wie Branchipus schaefferi als Sommerform. Beide Arten können auch gemeinsam vorkommen und vertragen niedrigere Temperatu- ren. Triops-Eier benötigen zur Entwicklung nicht unbedingt eine Austrocknungsphase. So können sich mehrere Generationen hintereinander entwickeln. Triops cancriformis kann ab Mai bis zum September/ Oktober gefunden werden. Erstmalig berichtet Pell- mann (2008) über ein gemeinsames Vorkommen von T. cancriformis mit der Frühjahrsform Lepidurus apus nach dem Frühjahrshochwasser der Elbe auf einer Überschwemmungsfläche im Mai 2006 bei Rogätz. Aktuelle Nachweise bestehen von einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Halberstadt, vom Truppen- übungsplatz Colbitz-Letzlinger Heide (Driechciarz 2012), sowie von Überflutungsflächen im Umfeld von Magdeburg und Havelberg. Eine detaillierte Zusam- menstellung von Funden geben Engelmann & Hahn (2004) und Grosse & Neumann (2014). Gefährdungsursachen, Schutzmaßnahmen Bauliche, landschaftsverändernde und landwirtschaft- liche Maßnahmen gefährden zurzeit im besonderen Maße die Existenz dieser urtümlichen Krebse. Bedeut- sam könnten geplante und immer wieder diskutierte wasserbauliche Maßnahmen werden, wie z. B. Staustu- fenbau in Saale und Elbe, die die auentypischen Wasser- standsschwankungen beeinträchtigen. Sie würden Haupt- 574 vorkommen der Arten vernichten. Es reichen Bodenver- änderungen von wenigen Metern (z. B. Auffüllungen), um Vorkommen zum Erlöschen zu bringen. In wasser- gefüllten Fahrspuren ehemaliger Truppenübungsplätze wurden in den letzten Jahren insbesondere Branchipus schaefferi und Triops cancriformis nachgewiesen. In Fol- ge der Einstellung militärischer Nutzung dieser Wege könnte Bewuchs (Gras, Sträucher) diese Standorte ge- fährden (Nicolai 1994, Neumann 1998). Biologische und chemische Schädlingsbekämpfungsaktionen füh- ren zu erhöhter Sterblichkeit bei Branchiopoden. Dies beobachtete Simon (1987) z. B. bei Einsatz von BTI (Bacillus thuringiensis var. israelensis). Die Angaben von Simon (1987) über die Toxizität von Bacillus thuringien- sis var. israelensis konnten durch experimentelle Unter- suchungen an Triops cancriformis, Branchipus schaefferi und Leptestheria dahalacensis nicht bestätigt werden (Eder & Schönbrunner 2010). Aufgrund ihrer unauffälligen, aber sehr extremen Le- bensweise ist es oft schwierig, allen Beteiligten (Kommu- nen, Landwirten, ja selbst so manchem Naturschützer) die Bedeutung dieser Vorkommen klarzumachen und zur Erhaltung dieser notwendigen „Kleinstbiotope“ – wie eben auch die Fahrspur eines Feldweges – beizutra- gen. So konnte bei Stendal der Ausbau eines Feldweges mit nachgewiesenen Vorkommen von B. schaefferi und T. cancriformis verhindert werden. Doch nun droht die Gefahr, dass durch den Bau der A 14 dieser Feldweg eine Sackgasse wird. Aufgrund der dann geringeren Nutzung des Weges würde bei einer einsetzenden Sukzession (Vergrasung) dieses geeignete Biotop und damit das Vorkommen beider Arten verschwinden (Dietze 2005). Eine umfassende Analyse der Gefährdungsursachen von Groß-Branchiopoden in Deutschland geben Reiss- mann & Engelmann (2005). In Deutschland werden nur noch 10–20 % der Auen regelmäßig überschwemmt (Krüger et al. 2013). So führen auch Reissmann & En- gelmann (2005) die „Renaturierung der gegenwärti- gen Auen zu naturnahen, dynamischen und sich selbst erhaltenden Naturraumkomplexen“ als Zielstellung zur Erhaltung der Arten auf. Eder & Hödl (1995) schreiben: „Urzeitkrebse stehen stellvertretend für eine intakte, seit Millionen von Jahren unberührte Natur. Wenn – entwicklungsgeschichtlich betrachtet – selbst die Dinosaurier für sie nur ‚kleine Fische‘ waren, sollte sich heute der Mensch nicht anma- ßen, ihren Lebensraum zu zerstören“. Danksagung Den Herren A. Berbig, Prof. Dr. M. Engelmann, P. Eschke, T. Friedrichs, PD Dr. W.-R. Grosse, Dr. T. Ka- risch, P. Müller, J. Peterson, W. Trapp, D. Spitzenberg und W. Woborzil danken wir für Fundortangaben und kritische Durchsicht des Manuskriptes.

Installation einer aktiven Inluft-Reinigungsanlage

Das familiengeführte Unternehmen HDO Druckguß- und Oberflächentechnik GmbH in Paderborn wurde 1956 gegründet und ist Technologieführer im Bereich Zink-, Magnesium- und Aluminiumdruckguss mit dekorativen Oberflächen. Der größte Teil der HDO-Produkte wird in die Branchen Automobil, Sanitär, Hausgeräte und Konsumgüter verkauft. Bei der Herstellung von Aluminiumdruckgussteilen werden sogenannte Trennmittel bzw. Formtrennstoffe auf die metallischen Dauerformen innerhalb der Druckgießmaschine aufgetragen. Dies erleichtert das Ablösen des Gussteils von den Formwänden und dient gleichzeitig der Schmierung der beweglichen Formteile sowie einer optimalen Formfüllung, indem der Fluss des flüssigen Metalls verbessert wird. Jährlich werden im Unternehmen etwa 3.840 Liter Trennmittel bei der Produktion von Druckgussteilen eingesetzt. Diese Trennmittel enthalten u.a. verschiedene organische Bestandteile und Silikone, die beim Gießprozess beim Kontakt mit dem geschmolzenen Aluminium verdampfen. Sie belasten gemeinsam mit weiteren verdunstenden Stoffen im Gießprozess als organische Luftschadstoffe die Hallenluft. Arbeitsplatzmessungen zeigten, dass die Werte in der Hallenluft ohne Absaugung im Grenzwertbereich lagen. Im Aluminium-Druckgussbereich fehlt bis heute eine geeignete Reinigungstechnik, um diese organischen Emissionen, die oft auch eine Geruchsbelastung darstellen, aus der Abluft zu entfernen. Somit werden diese organischen Schadstoffe heute größtenteils über die Dachentlüftung an die Außenluft abgegeben oder verbleiben in der Hallenluft, was eine Belastung der Produktionsumgebung und der Arbeitsbereiche der Mitarbeiter darstellt. Ziel dieses geförderten Pilotprojekts war die Reduzierung der Schadstoffemissionen in der Hallenluft. Des Weiteren sollte die Maschinenabwärme der Druckgießmaschinen zurückzugewonnen und für Heizzwecke genutzt werden. Dafür wurde eine aktive Inluft-Reinigungsanlage (A.I.R.-Anlage) inklusive eines Wärmerückgewinnungssystems zur Abreinigung der Hallenluft installiert. Das Gesamtsystem besteht dabei aus der Ablufterfassungseinheit am Hallendach, einer dreistufigen Abluftfiltration mit neuartigen Edelstahlfaser-Filtermaterialien, einem Rotationswärmetauscher zur Wärmerückgewinnung und Anlagenkomponenten zur Einbringung temperierter Außen-Luft in den Arbeitsbereich. Durch die neue aktive Inluft-Reinigungsanlage konnten insbesondere die diffusen Emissionen besser erfasst und reduziert werden. So wurde eine deutliche Reduktion der als Dampf-Aerosol vorhandenen Kühlschmierstoffe erreicht. Durch die A.I.R- Anlage wurde eine Reduktion um den Faktor 10 im Vergleich zur Ausgangslage erreicht. Gleichzeitig konnte die Konzentration des aerosolförmigen Anteils für Gesamtkohlenstoff in der Abluft um 30-40 Prozent reduziert werden. Durch die Rückgewinnung der Maschinenabwärme aus der Hallenluft und ihre Nutzung für Heizzwecke kann nahezu vollständig auf fossile Heizbrennstoffe verzichtet werden, wodurch sich jährliche Energieeinsparungen von ca. 1 Gigawattstunde und CO 2 -Minderungen von jährlich ca. 287 Tonnen CO 2 ergeben. Das Vorhaben zeigt exemplarisch, dass durch die neue aktive Inluft-Reinigungsanlage eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter erreicht wurde. Gleichzeitig wurde der Schadstoffeintrag an organischen Emissionen in die Umwelt verringert und ein erheblicher Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz geleistet. Es besteht eine sehr gute Übertragbarkeit dieser neuen Technik auf weitere Druckgussgießereien. Branche: Sonstiges verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren Umweltbereich: Luft Fördernehmer: HDO Druckguss- und Oberflächentechnik GmbH Bundesland: Nordrhein-Westfalen Laufzeit: 2014 - 2014 Status: Abgeschlossen

Mittel zur Verbesserung der Hygiene im Haushalt

Reduzierung uebler Gerueche bei der Zersetzung von Bioabfaellen. Ziel: Verhinderung von Schimmelpilzen in Biotonne u Muelleimer. Eindaemmung von Maden und Fliegen. Problemstellung: Durch veraenderte Muellentsorgungspraxis (getrennte Muellentsorgung) entstehen vermehrt ueble Gerueche und hygienische Probleme im Haushalt, insbesondere Auftreten von gesundheitsschaedlichen Schimmelsporen. Aufgaben: Verminderung des Geruch- u Hygieneproblems. Ergebnisse: Entwicklung einer Rezeptur, die als Pumpspray angewendet, Gerueche und die Bildung von Schimmelpilzen verhindert und Insekten abwehrt.

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