Das Projekt "Systematik, Oekologie und Biogeographie amerikanischer Porcellanidae (Crustacea)" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH / Deutscher Akademischer Austausch Dienst. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Gießen, Fachbereich 08 Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Institut für Allgemeine und Spezielle Zoologie.Bei Feldarbeit und Materialsammlungen im Karibischen Meer, an der brasilianischen Kueste und im tropischen Ostpazifik wurden Porzellaniden beobachtet und gesammelt. Die Feldbeobachtungen und die Daten eigener Sammlungen, die Auswertung von Museumsmaterial und einschlaegiger Literatur erhellen die oekologischen Beduerfnisse der Arten. Die ungewoehnlich vollstaendigen Verbreitungsdaten lassen eine Rekonstruktion der Entstehungsgeschichte der heutigen Faunenverteilung zu. Groessenvergleiche von Tieren aus unterschiedlichen Klimazonen lassen Rueckschluesse auf das Groessenwachstum zu. Dabei zeichnet sich ab, dass bei kaelteren Temperaturen ein groesserer Anteil der aufgenommenen Energie fuer das Wachstum verfuegbar ist, als bei tropischen Bedingungen.
Das Projekt "Blattschneiderkrebse: Mikrobielle Gaerten in Meeressedimenten" wird/wurde gefördert durch: Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Naturhistorisches Museum Wien.Grabende Maulwurfskrebse (Crustacea: Decapoda: Thalassinidea) sind häufige Vertreter der Makro-Infauna ästuarer und mariner Sedimente, in welchen sie oft eine ökologische Schlüsselrolle spielen. Ihre Grabaktivität rührt aus ihrer Ernährung als Partikelfresser her. Um die Ernährungsbiologie dieser versteckt lebenden Tiere besser zu verstehen, werden ihre komplexen Grabbauten untersucht. Ein rätselhaftes Merkmal in den Bauten mehrerer Arten sind Debris-Kammern: erweiterte Abschnitte des Baues, die mit organischem Material und/oder grobem Sediment gefüllt sind. Zwei Hypothesen werden als Erklärung der Funktion dieser Ansammlungen seit längerer Zeit vorgeschlagen: Eine 'Vorratskammer-Hypothese', die einen Ernährungszweck postuliert und eine 'Deponie-Hypothese', die den Kammerinhalt als Ansammlung von Abfall interpretiert. Aufgrund eigener Untersuchungen und Beobachtungen vertreten wir die Vorratskammer-Hypothese. Als Funktion der Kammern wird die eines mikrobiellen Fermenters, in welchem die Krebse als Gärtner das Bestehen einer symbiotischen Beziehung mit Mikroorganismen fördern und dadurch deren enzymatische Fähigkeiten ausnutzen, angenommen. Das Ziel dieser Studie ist es diese Hypothese zu testen und die Umweltbedingungen der Sedimentböden in denen Maulwurfskrebs-Arten Debris-Kammern anlegen zu beschreiben. Symbiontische mikrobielle Gärten, analog den der Blattschneiderameisen wurden bis jetzt noch nicht für Crustacea nachgewiesen. Hier soll die Sediment-Umgebung der Krebse als auch der Inhalt und die Herkunft des Materials in den Kammern beschrieben werden. Der Eintrag von organischem Material sowie die spezifischen Struktur der mikrobiellen Gemeinschaft als auch das Vorhandensein von Nährstoffen, die essentiell für Krebse sind, soll untersucht werden. In Laborexperimenten sollen weiters die gärtnerischen Aktivitäten der Maulwurfskrebse beschrieben und ihr Effekt auf das physikalische und chemische Milieu, auf den Nährwert und auf das Entstehen der mikrobiellen Gemeinschaft dargestellt werden. Abschließend wird untersucht, ob das in den Kammern aufbewahrte Material tatsächlich von den Tieren assimiliert wird.