Die deutsche Volkswirtschaft setzt jährlich rund 1,3 Milliarden Tonnen an Materialien im Inland ein. Davon verbleiben besonders Metalle und Baumineralien oftmals lange Zeit in Infrastrukturen, Gebäuden und Gütern des täglichen Gebrauchs. Über Jahrzehnte hinweg haben sich auf diese Weise enorme Materialbestände angesammelt, die großes Potenzial als zukünftige Quelle für Sekundärrohstoffe bergen. Strategie zur Kreislaufwirtschaft Die Kreislaufführung von Stoffströmen leistet einen wichtigen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen. Eine ambitionierte Kreislaufwirtschaft berücksichtigt alle Materialflüsse entlang der Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung bis hin zur Abfallbewirtschaftung. Dabei stellt sich eine große Herausforderung, die noch nicht angemessen in der Kreislaufwirtschaftspolitik integriert ist: Die starke, zeitabhängige Dynamik, mit der sich Materialbestände verändern. Sie wird durch die Verweilzeiten langlebiger Güter angetrieben. Am Ende der Nutzungsphase von Gütern lassen sich die darin gebundenen Materialien teilweise über Recyclingprozesse zurückgewinnen oder energetisch verwerten. Dabei können Materialkreisläufe von Gebäuden, Infrastrukturen und langlebigen Konsumgütern angesichts deren Verweilzeiten mitunter erst nach einigen Jahrzehnten geschlossen werden. Hierin unterscheiden sich langlebige von kurzlebigen Gütern. Denn Lebensmittel, Verpackungen und Kraftstoffe sind zwar mit sehr umfangreichen Materialströmen verbunden, deren Abflüsse lassen sich jedoch auch kurzfristig als Abfälle und Emissionen registrieren. Die Menge im Umlauf bewegt sich somit auf einem langfristig nahezu konstanten Niveau und bildet eine belastbare Planungsgrundlage für zukünftige Stoffströme. Langlebige Güter hingegen lassen sich in ihrer Lagerbildung schwerer erfassen. Oftmals verläuft sich die Spur der enthaltenen Materialien zwischen Einbringung ins und Ausbringung aus dem anthropogenen Lager. Mengenangaben zum Materialbestand, dessen Zusammensetzung und Verbleib sind aufwändig zu ermitteln. Die immense Stoff - und Produktvielfalt, komplexe Produktlebenszyklen und Nutzungskaskaden, rasante Technologiezyklen, Stoffstromkontaminationen, intensive internationale Handelsverflechtungen sowie räumliche Verlagerungen erschweren letztlich eine hochwertige Aufbereitung und Rückgewinnung. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bedarf es eines ganzheitlichen und proaktiven Ansatzes, der die als Sekundärrohstoffe nutzbaren Abfälle in Zusammenhang mit ihrer zeitlichen und räumlichen Freisetzung stellt. Dieser Ansatz wird mit Urban Mining verfolgt. Was ist Urban Mining? Aus Sicht des Umweltbundesamtes ist Urban Mining die integrale Bewirtschaftung des anthropogenen Lagers mit dem Ziel, aus langlebigen Gütern sowie Ablagerungen Sekundärrohstoffe zu gewinnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Güter noch aktiv genutzt und erst in absehbarer Zukunft freigesetzt werden oder ob sie bereits das Ende ihres Nutzungshorizonts erreicht haben. Sie alle sind Teil der Betrachtung. Anders als der Name vermuten lässt, bezieht sich Urban Mining nicht allein auf die Nutzung innerstädtischer Lager, sondern befasst sich vielmehr mit dem gesamten Bestand an langlebigen Gütern. Darunter fallen beispielsweise Konsumgüter wie Elektrogeräte und, Autos aber auch Infrastrukturen, Gebäude und Ablagerungen auf Deponien. Der Unterschied des Urban Minings zur Abfallwirtschaft besteht in den Betrachtungsgrenzen beider Ansätze. Während die Abfallwirtschaft sich mit dem Abfallaufkommen an sich beschäftigt, dessen Menge, Zusammensetzung und einer bestmöglichen Rückführung der Materialien in den Stoffkreislauf, bezieht Urban Mining den Gesamtbestand an langlebigen Gütern mit ein, um möglichst früh künftige Stoffströme prognostizieren zu können und bestmögliche Verwertungswege abzuleiten, noch bevor die Materialien als Abfall anfallen. Je besser dabei das qualitative und quantitative Wissen um die gebundenen Materialien ist und die Zeiträume, wann diese wieder aus dem Bestand freigesetzt werden, umso besser können sich die beteiligten Akteure auf neu entwickelnde Abfallströme und deren Verwertung einstellen. Der Handlungsrahmen des Urban Minings als strategischer Ansatz des Stoffstrommanagements reicht demzufolge vom Aufsuchen (Prospektion), der Erkundung (Exploration), der Erschließung und der Ausbeutung anthropogener Lagerstätten bis zur Aufbereitung der gewonnenen Sekundärrohstoffe und deren Wiedereinsatz in der Produktion. Dies kann sowohl innerhalb als auch außerhalb des abfallrechtlichen Regelungsbereiches passieren. Urban Mining ist kein gänzlich von der Abfallwirtschaft losgelöster Ansatz, sondern ergänzt diesen und verfügt darüber hinaus über Schnittmengen zum Produktions- und zum Konsumbereich. Eine Sonderdisziplin des Urban Mining bildet das so genannte Landfill Mining. Es bezeichnet die Gewinnung von Wertstoffen aus Altdeponien. Im Schema einer Kreislaufwirtschaft von der Rohstoffentnahme bis zur Entsorgung ist der Zweck des Urban Minings in der Gewinnung von Sekundärrohstoffen aus langlebigen Gütern am Ende ihrer Nutzungsphase bis hin zu deren Wiedereinsatz in der Produktion zu sehen. Die Kernstrategie im 10-stufigen R-Strategierahmen zur Kreislaufwirtschaft liegt für das Urban Mining im Recycling. Durch den vorausschauenden Bewirtschaftungsansatz des anthropogenen Lagers ist der Betrachtungs- und Handlungsraum aber auf die Produktion und Nutzung langlebiger Güter ausgedehnt. So setzen Prospektion und Exploration bereits mit Instrumenten in der Neuproduktion und vor allem den Beständen in der Nutzungsphase an. Das Urban Mining bedient übergeordnete Strategieziele wie die Ressourcenschonung und die Steigerung der Versorgungssicherheit indem in der Kreislaufwirtschaft vor allem Kreisläufe geschlossen und diese durch die Substitution von Primärrohstoffen verengt werden. Verortung von Urban Mining als Strategie- und Handlungsansatz innerhalb des R-Strategierahmens Die Chancen nutzen In Hinblick auf einen zunehmenden internationalen Wettbewerb um die knappen Rohstoffe der Erde kann die Nutzung von Sekundärrohstoffen dazu beitragen, die natürlichen Ressourcen der Erde zu schonen und so die Lebensgrundlagen bestehender und zukünftiger Generationen zu sichern. Urban Mining bündelt nicht nur die Vorteile der Sekundärrohstoffnutzung, sondern eröffnet darüber hinaus weiterführende Chancen für die Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Gewinnung von Primärrohstoffen ist mit empfindlichen Eingriffen in Ökosysteme und nicht selten mit der Freisetzung umweltgefährdender Substanzen verbunden. Zudem konkurriert der Rohstoffabbau oftmals mit der lokalen Bevölkerung um die Nutzung knapper natürlicher Ressourcen wie Wasser und Flächen. Urban Mining dient durch eine gezielte Lenkung von Stoffströmen der Schonung natürlicher Ressourcen und kann helfen, Nutzungskonkurrenzen zu entschärfen. Hierfür besteht eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Denn Recyclingprozesse hierzulande unterliegen immissionsschutzrechtlichen Auflagen, um ein höchstmögliches Schutzniveau für Mensch und Umwelt zu garantieren. Während diese bei Bedarf angepasst werden können, hat der Gesetzgeber oftmals keinen wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Einfluss auf die Durchsetzung akzeptabler Umweltstandards in Primärförderländern. Da die geologischen Ressourcen der Erde nicht nur begrenzt, sondern zudem ungleich verteilt sind, ist Deutschland beim Einsatz vieler Rohstoffe wie Erze und Metalle auf Importe angewiesen. Durch die optimierte Nutzung von Sekundärrohstoffen und die Bewirtschaftung von „Rohstofflagern“ im eigenen Land werden weniger Primärrohstoffe aus dem Ausland benötigt. Dies hat zum einen den Vorteil, dass die Importabhängigkeit von Primärförderländern reduziert und anderen Ländern, die bisher in der globalen Ungleichheit zwischen Förder- und Nutzländern benachteiligt wurden, der Zugang zu Rohstoffen erleichtert werden kann. Besonders im Bereich der als versorgungskritisch eingestuften Edel- und Sondermetalle kommt diesem Punkt eine große Bedeutung zu, da viele Zukunftstechnologien in ihrer Funktionsweise vom Vorhandensein solcher Metalle abhängig sind. Zum anderen ergeben sich durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen und die Aufbereitung im Inland wirtschaftliche Vorteile – für das produzierende Gewerbe durch Kosteneinsparungen im Materialbereich, für die Volkswirtschaft durch Erhöhung der inländischen Wertschöpfung. Die Recyclingwirtschaft ist ein potenzialträchtiger Innovationsmotor und Arbeitsmarkt. Urbane Minen Anthropogene Lagerstätten weisen im direkten Vergleich zu natürlichen Rohstofflagerstätten einige Vorteile auf, die deren systematische Bewirtschaftung für die Zukunft als sinnvolle Alternative zum Primärrohstoffabbau darlegen. Anthropogene Lager enthalten enorme Mengen an wertvollen Stoffen, die inländisch nicht oder nicht mehr aus geologischen Reserven gewinnbar sind. Für viele Rohstoffe, wie beispielsweise Metallerze, übersteigen die im anthropogenen Lager gebundenen Mengen die geologischen Reserven Deutschlands um ein Vielfaches. Der relative Anteil anthropogener Reserven an den globalen Reserven wird in Zukunft steigen. Zwar werden weiterhin neue geologische Vorkommen erschlossen, doch deren Qualität nimmt in der Tendenz ab, bei steigendem Aufwand zur Gewinnung. Mit jedem produzierten langlebigen Gut werden weitere natürliche Rohstoffe in die Anthroposphäre verlagert. Anthropogene Lager haben einen hohen Wertstoffgehalt. Viele Metalle etwa liegen in Gütern wie Bauteilen oder Maschinen in Reinform oder hochlegiert vor - in ihren natürlichen Erzlagerstätten hingegen oftmals nur in geringen Konzentrationen. So entspricht der Goldanteil eines durchschnittlichen Mobiltelefons dem von 16 kg Golderz. Urbane Minen befinden sich oftmals genau dort, wo Rohstoffe benötigt werden. So liegen etwa Sekundärgesteinskörnungen aus dem Rückbau von Bauwerken meist im innerstädtischen Bereich, während im Vergleich dazu Primärkies aus Steinbrüchen stammt, die mitunter mehr als 30 bis 50 km entfernt sein können. Strategieentwicklung Urban Mining wird in den kommenden Jahrzehnten bei der Fortentwicklung einer Kreislaufwirtschaft erheblich an Bedeutung gewinnen. Es ist der Schlüssel, um in Zukunft die anfallenden, dynamischen Materialmengen hochwertig und schadlos bewirtschaften zu können. Urban Mining lässt sich an fünf Leitfragen ausrichten: Wo sind die Lager? Wie viele und welche Materialien sind enthalten, die als Sekundärrohstoffe genutzt werden können? Wann werden die Lager für die Rohstoffgewinnung verfügbar? Wer ist an der Erschließung beteiligt? Wie lassen sich Stoffkreisläufe effektiv schließen? Für die strategische und langfristige Planung von Stoffströmen ist es notwendig, das Wissen über das anthropogene Lager ständig zu erweitern und dieses zu verwalten, an die beteiligten Akteure weiter zu geben und anzuwenden. Dazu muss zuerst eine Wissensbasis über die Zusammenhänge zwischen Input- und Outputströmen geschaffen werden, in der Stoffumwandlungen im anthropogenen Lager über lange Zeiträume Berücksichtigung finden. Außerdem bedarf es geeigneter Instrumente des Wissens- und Informationsmanagements. Um die Wissensbasis entlang von Akteurs- und Wertschöpfungsketten teilen zu können, werden Bewertungsschemata für urbane Minen, digitale Kataster sowie Gebäude- und Güterpässe entwickelt und standardisiert. Die Entwicklung von selektiven, hochsensitiven Recyclingtechniken für komplexe Stoffverbünde sowie das vorausschauende Gestalten logistischer und rechtlicher Rahmenbedingungen, mit denen die Nachfrage für qualitätsgesicherte Sekundärrohstoffe gestärkt wird, stellen ein ebenso wichtiges, komplementäres Handlungsfeld dar.
Der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Wolfgang Treis, machte sich heute gemeinsam mit Landrat Gregor Eibes, Verbandsvorsteher Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) sowie Verbandsdirektor Max Monzel ein persönliches Bild vom Projektfortschritt der Deponieumlagerung von Saarburg nach Mertesdorf im Landkreis Trier-Saarburg. „Die SGD Nord hat als obere Abfallbehörde dieses einzigartige Projekt zur Umlagerung einer kompletten Deponie genehmigt. Der Rückbau der ehemaligen Deponie ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Grundwasserqualität in Saarburg. Unsere Experten überwachen den laufenden Prozess und begleiten diesen fachlich“, so SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis. Im Zuge der Maßnahme sollen nach vorheriger Sortierung rund 300.000 Kubikmeter Abfälle und Abdeckböden von der ehemaligen Hausmülldeponie Saarburg zurückgebaut, nach Mertesdorf transportiert und dort eingebaut werden. Baubeginn war im Frühjahr 2020. Die Umlagerung wird voraussichtlich witterungsabhängig in den nächsten 9-12 Monaten abgeschlossen sein. Im Anschluss daran wird das Klingenbachtal renaturiert. Zum Hintergrund: Die Deponie war 1955 von der Stadt Saarburg in Betrieb genommen und ab 1973 vom Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier (A.R.T) zur Entsorgung von Abfällen genutzt worden. Ende 1995 wurde der Betrieb eingestellt und die Deponie geschlossen. Anders als bei modernen Deponien fehlt bei dieser Altdeponie eine Basisabdichtung. Auch die Verrohrung und Überschüttung eines natürlichen Bachlaufs ist aus heutiger Sicht nicht hinnehmbar. Im Hinblick auf den langen Nachsorgezeitraum war nicht auszuschließen, dass es zu Kontaminationen des Grundwassers kommen konnte. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erwies sich der Rückbau als beste Lösung. Ziel ist die vollständige Sanierung des Standorts. Durch die gewählte Sanierungsvariante ist es zudem möglich, das ursprüngliche Klingenbachtal wiederherzustellen. Die SGD Nord trägt mit der Genehmigung nicht nur dem Anliegen des Zweckverbandes A.R.T. Rechnung. Der Rückbau der Deponie wird die Situation für die Schutzgüter, insbesondere des Grundwassers, deutlich verbessern. Vor diesem Grund sind auch die vorübergehenden Eingriffe und Beeinträchtigung, zum Beispiel durch die Rodung von Waldflächen oder durch den Verlust des auf der Deponie entstandenen Lebensraums, zu rechtfertigen. Nach Abschluss des Rückbaus soll auf dem ehemaligen Deponiegelände und dann auf einem unbelasteten Untergrund wieder ein offenes Wiesental geschaffen werden, das gleichwertige Biotopstrukturen gewährleistet. Weitere Informationen unter: www.sgdnord.rlp.de
Am Beispiel ausgewählter wirtschaftsstrategischer Rohstoffe wie Indium, Gallium und Kobalt soll untersucht werden, ob eine Gewinnung aus den Flotationsteichen der Erzaufbereitung des Rammelsberges bei Goslar unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten möglich ist. Die Aufbereitungsverfahren werden an Originalproben im Rahmen von Labor- und Technikumsversuchen entwickelt und erprobt. Vorlaufend werden geeignete Abbaustrategien und -techniken sowie anschließend an die Aufbereitung Methoden zum Wiedereinbau der neu erzeugten Aufbereitungsrückstände und der Reinigung abzustoßender Wässer entwickelt. Begleitet werden die technologischen Entwicklungen von Planungen zur Infrastrukturgestaltung eines künftigen Rohstoffgewinnungsbetriebes, der Klärung von Genehmigungsfragen und weiterer für die wirtschaftliche und ökologische Gesamtbewertung erforderlichen Parameter. Dadurch wird eine höchstmögliche technische und wirtschaftliche Anschlussfähigkeit sichergestellt. Im Rahmen des hier beantragten Teilvorhabens sollen im Rahmen des Gesamtverbundes folgende Arbeitspaketen verantwortlich bearbeitet oder an diesen mitgewirkt werden: Arbeitspaketen 1 (Erfassung der Lagerstättendaten) und 5 (Entwicklung eines Konzeptes für den Abbau der Lagerstätten und der Standsicherheit).
Im Rahmen des Verbundprojektes soll am Beispiel ausgewählter wirtschaftsstrategischer Rohstoffe wie Indium, Gallium und Kobalt untersucht werden, ob eine Gewinnung aus den in den Bergeteichen abgelagerten Aufbereitungsrückständen (Tailings) der Erzaufbereitung des Rammelsberges bei Goslar unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten möglich ist. Die Aufbereitungsverfahren werden an Originalproben im Rahmen von Labor- und Technikumsversuchen entwickelt und erprobt. Vorlaufend werden geeignete Abbaustrategien und -techniken sowie anschließend an die Aufbereitung Methoden zum Wiedereinbau der neu erzeugten Aufbereitungsrückstände und der Reinigung abzustoßender Wässer entwickelt. Begleitet werden die technologischen Entwicklungen von Planungen zur Infrastrukturgestaltung eines künftigen Rohstoffgewinnungsbetriebes, der Klärung von Genehmigungsfragen und weiterer für die wirtschaftliche und ökologische Gesamtbewertung erforderlichen Parameter. Dadurch wird eine höchstmögliche technische und wirtschaftliche Anschlussfähigkeit sichergestellt. Die geplanten Arbeitsschritte für HMG sind im Einzelnen: AP3: Aufbereitung des Bergeteichmaterials -Entwicklung hydrometallurgischer Separations- und Aufkonzentrationsverfahren für Sondermetalle (insbesondere In, Ga und ggfs. Co) aus dem Sulfidkonzentraten AP4: Metallurgische Verfahren zur Darstellung marktfähiger Produkte - Einschleusung der gewonnenen Vorkonzentrate in bestehende Anlagen und Prozesse der Metallurgie - Entwicklung von Produktspezifikationen und Absatzkanälen für Baryt- und Pyritkonzentrate und iterative Verschränkung der Flotationsprozessführung mit Qualitätsstufen-Definitionen für den Absatz von Baryt- und Pyritkonzentraten sowie für die verbleibende Mineralikfraktion im Hinblick auf eine Verwertung - Prozessoptimierung durch Verknüpfung von Aufbereitungsverfahren, hydrometallurgische Vorkonzentration und metallurgische Verwertung.
1. Vorhabenziel: Das Ziel des Vorhabens ist die erstmals ganzheitliche Untersuchung und Entwicklung eines Gesamtkonzeptes zum Rückbau bestehender Deponieflächen für Siedlungsabfall und Schlacken sowie zur weitest gehenden Nutzung der darin enthaltenen Ressourcen. 2 der Abfallentsorgungsbetrieb des Kreises Minden-Lübbecke -AML- wird als assoziierter Konsortialführer mit der Fa. Tönsmeier die als Konsortialführer das Projektmanagement übernehmen. Der Schwerpunkt der Arbeitsplanung vom AML liegt in den Arbeitspaketen 2, 3, 4 und 7. Hier werden 3 Kampangen durchgeführt, zur Gewinnung des Deponiegutes unter Emissions- und Arbeitsschutzbedingen und aufbereitet in der MBA und eine Teilweitergabe an die Verbundpartner. Aufnahme des Status Quo zum Deponierückbau. Datenaufnahme, für die Abschnitte, die für den Rückbau vorgesehen sind. AML führt den Rückbau durch und stellt den Verbundpartnern Fraktionen zur Durchführung zur Aufbereitung, Behandlung und Konfektionierung zur Verfügung. AML ist bei der Entwicklung des Gesamtsystems für die Rückgewinnung ausgewählter Ressourcen aus Siedlungsabfall- und Schlackedeponien, insbesondere für die Gebührenrechtlichen Auswirkungen der Erfüllungsbeträge der Rückstellungen und der Möglichkeit für Nachfolgekonzepte für ehemalige Deponiestandorte schwerpunktmäßig beteiligt.
Dem Projekt TönsLM liegen zwei grundsätzliche Überlegungen zu Grunde: Deponien besitzen aufgrund der abgelagerten Abfälle häufig ein hohes Wertstoffpotential, deren Nutzung in Anbetracht steigender Rohstoffpreise wirtschaftlich interessant sein kann. Des Weiteren sind die Nachsorgekosten für viele Deponiebetreiber häufig deutlich höher als erwartet. Durch den Rückbau können damit Ressourcen geschont, schädliche Umweltbeeinflussungen reduziert und langfristig Kosten eingespart werden. Das Ziel des Vorhabens ist die erstmals ganzheitliche Untersuchung und Entwicklung eines Gesamtkonzepts zum Rückbau bestehender Deponieflächen für Siedlungsabfall und Schlacken sowie zur weitestgehenden Nutzung der darin enthaltenen Ressourcen sowie die Bereitstellung eines Leitfadens zur Entscheidungsfindung und Umsetzung. Zielwertstoffe: Metalle und energetische Rohstoffe. Das Projekt TönsLM wird von der Tönsmeier-Gruppe gemeinsam mit dem Abfallentsorgungsbetrieb des Kreises Minden-Lübbecke koordiniert. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die TU Braunschweig, die TU Clausthal, die RWTH Aachen und dem Institut für Energie und Umweltforschung Heidelberg GmbH (ifeu). Das Projekt gliedert sich in 6 Teilprojekte. Das Teilprojekt 2: ökonomische Bewertung, biologische und nasstechnische Aufbereitung wird von drei Instituten der TU Braunschweig durchgeführt: dem Leichtweiß-Institut (LWI), dem Institut für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion (AIP), sowie dem Institut für Siedlungswasserwirtschaft (ISWW). Dabei werden im Rahmen dieses Teilprojekts folgende Aufgaben abgedeckt: LWI: Aufnahme des Status quo Deponierückbau; Datenaufnahme der Deponien, die für den Rückbau vorgesehen sind; Analysen und Datenaufnahme während Deponierückbau und Großbohrungen; Nasse Aufbereitung und biologische Behandlung der feinkörnigen Stoffströme aus dem Deponat. AIP: Entwicklung eines stoffstrombasierten ökonomischen Bewertungsmodells zur Identifikation ökonomisch vorteilhafter Deponierückbaukonzepte im Vergleich mit der Deponienachsorge unter variierenden Rahmenbedingungen. ISWW: Behandlung von Suspensionen sowie Prozess- und Abwässern
Am Beispiel der Wertmetalle Indium, Gallium und Kobalt soll untersucht werden, ob seltene Metalle aus Rückständen der bergbaulichen Aufbereitung (Berge) unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten wiedergewonnen werden können. Es existieren weltweit Berge und Absetzbecken (Bergeteiche) sowie Tailings, die diese Elemente in bedeutenden Mengen enthalten, weil die Aufbereitung der Erze jeweils auf die Anreicherung ökonomisch interessanter Metalle gezielt hatte. Die Ausbeutefähigkeit solcher Berge in Absetzbecken der Flotation soll am Beispiel der der Massiv-Sulfid-Vererzung des Rammelsberges bezüglich Indium, Gallium und Kobalt untersucht werden. Das Vorhaben dient der Rohstoffsicherung durch innovative Verfahren, die zur Steigerung der Rohstoffeffizienz zu entwickeln sind. Hierbei ist insbesondere der Vermeidungseffekt von Emissionen zu beachten, da die energieintensive Zerkleinerung/Mahlung weitgehend entfällt. In diesem Sinne sind die Berge aus Aufbereitungsrückständen als potenziell wertvolle sekundäre Lagerstätten für das 'Landfill Mining' angesehen. Die Arbeitsplanung dem Fachantrag zu entnehmen. Dabei ist die Firma Stöbich Holding in den Arbeitspaketen 1 und 8 tätig. Im AP 1 schafft Stöbich zu Beginn des Vorhabens die Infrastruktur für die Probennahme und Probenbearbeitung vor Ort. Die Firma Stöbich übernimmt dabei die Bereitstellung von Betriebsmitteln, Energie, Wasser sowie der Infrastruktur. Die Projektleitung zum Zugang der Probenentnahme, zum Aufbau der Infrastruktur sowie Unterstützung bei der Logistik wird ebenfalls gestellt. Das AP 8 startet ab März 2017; hier wird die wissenschaftliche Bearbeitung der wirtschaftlichen Anschlussfähigkeit ermittelt.
Im Rahmen der Deponieerweiterung der Deponie Deiderode wird im Laufe der naechsten Jahre ein Altbereich der Deponie mit ca. 800.000 Kubikmeter umgelagert. Mit Hilfe von Schuerfungen wurde die Zusammensetzung der abgelagerten Materialien untersucht. In dem noch laufenden Versuch werden verschiedene Aufbereitungs- und Behandlungsverfahren zur stofflichen Trennung des Muellgemisches und die Stabilisierung der organischen Substanz untersucht.
Ziel des Projektes SAFEUSE ist es, den Umgang mit Abfalldeponien in Vietnam nachhaltig zu verbessern, indem das Modell eines integrierten und weitsichtig angelegten Herangehens am Beispiel des Deponiestandortes Go Cat entwickelt und praxisorientiert konkrete Wissens- und Planungsbausteine zur Standortnachnutzung erarbeitet werden. Dieses Teilvorhaben wird wesentliche Rahmenbedingungen für die sichere, ökologisch und ökonomisch vorteilhafte Nachnutzung klären und mit der Variante des Deponierückbaus eine wichtige Option zur Wiedererschließung und Sicherung des Standortes untersuchen. Begleituntersuchungen bestimmter ökologischer, sozialer und ökonomischer Aspekte sollen den weiteren Teilvorhaben zudem als Flankierung dienen und wichtige Grundlagen für eine letztlich zu treffende Gesamtsanierungs- und Nachnutzungsentscheidung liefern. Das Teilvorhaben wird 6 Arbeitspakete mit folgenden Fachinhalten umfassen: Rahmenanalyse, Deponiezustands- und Inventaranalyse, Gefährdungs- und Dringlichkeitseinschätzung, generelle Technologieoptionen und Betrachtungsoption, Deponierückbau sowie Soziale Implikationsanalyse. In einem weiteren Arbeitspaket zusammengefasst sind Aktivitäten zur Ergebnissicherung und -disseminierung. Hierzu gehören u.a. Ergebnis- und Trainingsworkshops. Es wird Interaktionen zwischen den Teilvorhaben von SAFEUSE und eine kontinuierliche Einbindung sowie Mitwirkung lokaler F&E Beteiligter und Akteursgruppen geben. Insgesamt sind 5 'Deliverables' geplant.
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