Das Hauptziel der Arbeit besteht darin, Aussagen treffen zu koennen, unter welchen Bedingungen (natuerliche und technische Einfluesse) die radonbelasteten Grubenwetter zur Tagesoberflaeche stroemen und somit eine Gefaehrdung darstellen. Es wird untersucht, ab welchen Tagestemperaturen aufgrund der Dichteunterschiede zwischen den Grubenwettern und der Atmosphaere ueber Tage eine Durchstroemung des Gebirges erfolgt und in der Ortslage Schlema zu erhoehten Radonkonzentrationen fuehrt. Fuer ein konkretes untertaegiges Beispiel wurden Daten zur Durchstroemung und der Ausbreitung des Druckes im Gebirge gewonnen. Die strukturgeologische Untersuchung des Trennflaechengefueges ermoeglichte eine Zuordnung der Schleichwetterstroeme im Deckgebirge auf natuerliche bzw. durch den Bergbau hervorgerufene Wetterwegsamkeiten. Eng damit verbunden ist die Frage nach der notwendigen Depression im Resthohlraum zur Kompensation dieser zur Tagesoberflaeche gerichteten Stroemung durch die geplante alternative Wetterfuehrung.
Zur Beurteilung von Ausbreitungsvorgaengen kontaminierter und toxischer Stoffe im Gebirge von bergmaennisch aufgefahrenen Deponien bei einer angenommenen Undichtigkeit der eingelagerten Abfallbehaelter sind felshydraulische Untersuchungen notwendig. Hierbei sollen das Stroemungsverhalten von Wasser und die Ausbreitungsgeschwindigkeit kontaminierter Stoffe in geklueftetem Fels in Abhaengigkeit vom hydraulischen Gradienten, der zur Verfuegung stehenden offenen Kluefte des Gebirges und den Lufteinschluessen anhand von Tracerversuchen ermittelt werden. Vorhandene Sonden, Packer und Pumpen, Prozessrechner muessen ebenso wie die Computerprogramme zur Berechnung von Ausbreitungsvorgaengen im Medium Wasser und/oder Gas weiterentwickelt werden. Die Ergebnisse der in-situ-Messungen und deren numerische Validierung sind Randbedingungen fuer die Sicherheitsanalysen eines moeglichen Endlagerungsbergwerkes. Die Arbeiten bauen im wesentlichen auf den Erfahrungen und Erkenntnissen auf, die im gleichnamigen Vorhaben in den vergangenen sechs Jahren gesammelt worden sind. Darueber hinaus sollen die EDV-Programme, die im BMFT-Forschungsvorhaben der Universitaet Hannover 'Methodenentwicklung fuer Kluftwassersysteme' entwickelt worden sind, anhand der in-situ-Messergebnisse aus dem Felslabor Grimsel in der Schweiz verifiziert und validiert werden. Schwerpunkte der laufenden Projektphase sind ua: -Validierung von Kluftnetzwerkmodellen, -Tracer-Versuche zur Untersuchung von Channeling, effektiver Fliessporositaet, Kluftdispersion und Fliessgeschwindigkeit des Transportmediums, -Weiterentwicklung und Vergleichstest von Multi-Packer-Sonden-Systemen und -Untersuchung der spannungsabhaengigen Durchlaessigkeit.