Die Abschaltung von Windenergieanlagen aufgrund von Netzengpässen ist im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 69 Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt die Ecofys Studie 'Abschätzungen der Bedeutung des Einspeisemanagements nach EEG 2009', die im Auftrag des Bundesverbandes WindEnergie e.V. (BWE) erstellt wurde. Im Jahr 2010 sind bis zu 150 Gigawattstunden Windstrom verloren gegangen, weil die Netzbetreiber Anlagen abgeschaltet haben. Auch zahlenmäßig nahmen diese als Einspeisemanagement (EinsMan) im Erneuerbaren Energien Gesetz geregelten Abschaltungen massiv zu. Gab es 2009 noch 285 sogenannte EinsMan-Maßnahmen, waren es 2010 bereits 1085. Der durch Abschaltungen verlorengegangen Strom entspricht dabei einem Anteil von bis zu 0,4 Prozent an der in Deutschland im Jahr 2010 insgesamt eingespeisten Windenergie. Ursachen für EinsMan waren im Jahr 2010 überwiegend Überlastungen im 110 kVHochspannungsnetz und an Hochspannungs-/ Mittelspannungs-Umspannwerken, selten auch im Mittelspannungsnetz. In den nächsten Jahren ist von einem weiteren Anstieg der Ausfallarbeit bei Windenergieanlagen auszugehen, insbesondere weil sowohl 2009 mit 86Prozent als auch 2010 mit nur 74Prozent vergleichsweise sehr schlechte Windjahre gewesen sind. Mit dem Ziel, die Transparenz der EinsMan-Maßnahmen und deren Auswirkungen auf die Einspeisung aus Windenergieanlagen und anderer Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien zu verbessern, sollte für jeden Einsatz von EinsMan ex-post im Internet in einem einheitlichen Datenformat aufgeschlüsselt nach Energieträgern - der Zeitpunkt und die Dauer, - die betroffene Netzregion inklusive der installierten und zum Zeitpunkt tatsächlich eingespeisten Leistung, die maximale Reduzierung je -Std. Zeitraum sowie - die Netzregion übergreifenden Korrekturfaktor, Ausfallarbeit und Entschädigungszahlungen und - der Grund für die Maßnahme veröffentlicht werden.
LENA GmbH Olvenstedter Str. 66, 39108 Magdeburg www.lena.sachsen-anhalt.de Wir machen Energiegewinner. Pressekontakt: Anja Hochmuth E-Mail hochmuth@lena-lsa.de Tel. 0391 5067-4045 Gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Pressemitteilung Magdeburg | 17. Juni 2025 Energiewende vor Ort gestalten - Handlungsspielräume von Kommunen wurden konstruktiv diskutiert In der vergangenen Woche (11. Juni 2025) fand in Rochau (Altmark) bereits die dritte jährliche Informationsveranstaltung des Landesnetzwerks Bürgerenergie Sachsen-Anhalt und der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt (LENA) statt. Über 50 Kommunalvertreterinnen und -vertreter aus dem Land diskutierten „Handlungsspielräumen bei Erneuerbare-Energien- Projekten“. Regionale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien - kaum ein anderes Feld birgt so viel Potenzial: bei Bürgerenergieprojekten können bis zu 50 Prozent der erwirtschafteten Werte vor Ort verbleiben, so eine Erkenntnis der Veranstaltung. Diese Wertschöpfung als echte Chance für die Entwicklung der Kommunen und des Landkreises zu generieren, darin waren sich Landrat Patrick Puhlmann, Verbandsgemeindebürgermeister René Schernikau, Bürgermeister Dirk Zeidler und LENA -Geschäftsführer Marko Mühlstein im Rahmen ihrer Wortbeiträge schnell einig. Auch auf zahlreiche Fragen konnten im Rahmen der Vorträge Antworten gefunden werden: Wie beeinflussen große Batteriespeicher die Wirtschaftlichkeit von Erneuerbare-Energien-Anlagen? Welchen positiven Einfluss kann die neue „Kommunale Leitlinie für faire Wind- und Freiflächen- PV-Projekte“ des Landesnetzwerks Bürgerenergie auf Kommunikation und Verhandlungen der Kommunen mit Projektentwicklern haben? Wie können dadurch regionale Arbeitsplätze entste- hen? Welche Finanzierungsmodelle mit Bürgerbeteiligung können angestrebt werden? Das sind nur einige Beispiele aus der diskussionsfreudigen Gesprächsrunde. Auf die letzte Frage konnten z.B. die Vertreter der DKB zielgenaue Antworten geben. Mit dem Bürgerwindpark Druiberg wurde von Heimo Kirste, Vorstandsvorsitzender der Bürger- energiegenossenschaft (Gemeinde Osterwieck), ein echtes Leuchtturmprojekt präsentiert. Der Bürgerwindpark umfasst 13 Anlagen mit insgesamt 72 MW Leistung. Eindrucksvoll konnte er die Angebote aus den Gewinnen des Windparks näherbringen. Die Präsentationen der Referentinnen und Referenten sind auf der Internetseite der LENA abrufbar. Das Landesnetzwerk Bürgerenergie und die LENA konnten ein wichtiges Resümee ziehen: die Fak- ten und beispielhaften Ergebnisse beeindrucken, jedoch ist noch viel Beratung, Unterstützung und die Stärkung des Netzwerks erforderlich, um Bürgerenergieprojekte in allen Regionen des Landes zu etablieren. LANDESENERGIEAGENTUR SACHSEN-ANHALT Wir machen Energiegewinner. Hintergrund zum Landesnetzwerk Bürgerenergie Sachsen-Anhalt: Die Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt (LENA) hat gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertre- tern von Kommunen, Unternehmen und aus der Bürgerschaft das „Landesnetzwerk Bürgerenergie Sachsen-Anhalt“ gegründet. Durch die Bereitstellung und den Austausch von Wissen und Expertise möchte das Netzwerk „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten und damit die Gründung von kommunalen und bürgerschaftlichen Energiegesellschaften erleichtern. Damit soll mehr lokale Wertschöpfung er- reicht und der Rückhalt für den Ausbau erneuerbarer Energien in der Bevölkerung vor Ort gestärkt werden. Weitere Informationen unter www.lsaurl.de/Buergerenergie.
Der Winter 2024/2025 war in Sachsen-Anhalt erneut zu warm, brachte aber zwei kurze winterliche Phasen. Er war sonnenscheinreicher und trockener als im Durchschnitt. Die dominierenden Hochdruckgebiete sorgten im vergangenen Winter für einen ausreichenden Ertrag bei den Photovoltaikanlagen, insbesondere der Februar zeichnete sich durch überdurchschnittliche Erträge aus. Im Gegensatz dazu gab es weniger Wind und entsprechend unterdurchschnittliche Erträge aus der Windenergie. Häufige Hochdruckgebiete gestalteten den Dezember relativ ruhig. Tiefdruckphasen mit sehr milder Luft beschränkten sich auf die erste Dezemberwoche und die Tage vom 15.12. bis 22.12. Sonst blieb es unter Hochdruckeinfluss auch häufig trocken mit Nebel oder Sonne, dabei war es durchweg mild. In der Folge betrug die Monatsmitteltemperatur in Sachsen-Anhalt 3,7 °C und lag damit um 2,6 K über dem Mittel der Referenzperiode von 1961 bis 1990. Auch im Vergleich zum 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 war der Monat 1,6 K zu warm. Besonders mild war es dabei am 18.12. in Wernigerode mit 14,5 °C und am 19.12. in Magdeburg mit 14,4 °C. Durch den wiederholten Hochdruckeinfluss blieb der Niederschlag im Dezember in Sachsen-Anhalt mit 37,0 mm hinter den langjährigen Mittelwerten zurück. Im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990 wurden damit 79,3 % erreicht, im Vergleich zur Periode 1991-2020 wurden 80,3 %. Dabei war es gerade in der Südhälfte des Landes besonders trocken. So gab es beispielsweise in Wettin-Löbejün-Neutz gerade einmal 20,2 mm Niederschlag und in Bad Lauchstädt 21,4 mm. Dagegen haben in der Börde und in der Altmark einige Stationen sogar mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel registriert. Mit 37,9 Sonnenstunden erreichte der Dezember 2024 in Sachsen-Anhalt 106,5 % der Klimareferenzperiode 1961-1990 und 87,3 % im Vergleich zu 1991-2020. Der Januar 2025 zeigte sich sehr wechselhaft und mild im ersten und letzten Monatsdrittel, während er sich um die Monatsmitte dank eines Hochdruckgebietes und einer dünnen Schneedecke von seiner winterlichen Seite zeigte. Insgesamt erreichte der Monat in Sachsen-Anhalts eine Mitteltemperatur von 2,5 °C. Damit war der Januar um 2,7 K wärmer als nach der Referenzperiode 1961-1990 üblich. Im Vergleich zum 30-Jahreszeitraum 1991-2020 betrug die Abweichung 1,4 K. Der Wintereinbruch zur Monatsmitte brachte in weiten Teilen des Landes eine dünne Schneedecke, die auch über einige Tage erhalten blieb. So lagen beispielsweise im Harz und Harzvorland häufig 10 bis 20 cm Schnee, während ganz im Süden und ganz im Norden nur 1 bis 3 cm zusammenkamen. Klarte der Himmel dann nachts über den Schneeflächen länger auf, kühlte es deutlich ab, wie beispielsweise in Wernigerode-Schierke mit -13,7 °C am 13. Januar. Einen besonders milden Tag hingegen gab es am 25.01. in weiten Teilen Sachsen-Anhalts: Bad Lauchstädt erreichte an jenem Tag 16,5 °C. Während der tiefdruckgeprägten Phasen dominierten überwiegend feuchte und milde Luftmassen das Geschehen. In der Folge kam es zu reichlichen Niederschlägen. In der Konsequenz brachte der Monat mit 55,7 mm Niederschlag mit 144,0 % deutlich mehr als das Soll des Referenz-Mittelwertes 1961-1990 erwarten lässt und mit 123,6 % auch mehr als das 30-Jahres-Mittel 1991-2020. Darüber hinaus war der Niederschlag sehr ungleichmäßig verteilt. In einem Streifen vom Harz über die Börde bis in die Altmark war es besonders feucht mit teilweise mehr als dem Doppelten der üblichen Niederschlagsmenge, während im Süden und Osten nur wenig mehr als die übliche Niederschlagmenge registriert wurde. Die rege Tiefdrucktätigkeit im Januar sorgte für viel Bewölkung und nur verhaltene Sonnenscheinanteile. In der Folge erreichte der Monat insgesamt 43,9 Sonnenstunden. Dies entspricht 103,4 % im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990 oder 82,3 % in Bezug auf die Klimaperiode 1991-2020. Die Sonnenscheinanteile waren dabei im Süden und Osten Sachsen-Anhalts größer als im Westen und Norden des Landes. Auch der Februar 2025 präsentierte sich bzgl. des Wetters vielfältig, wenn auch überwiegend von Hochdruck dominiert. Nach einem milden und hochdruckgeprägten ersten Monatsdrittel sorgte im Anschluss ein kurzer Kaltlufteinbruch für eine winterliche Woche um die Monatsmitte herum. Zum Ende des Monats hielt dann bereits der Frühling Einzug. Der Kaltlufteinbruch ging mit einigen Schneefällen einher, sodass sich gerade in der nördlichen Hälfte des Landes bei 5 bis 10 cm eine sehr winterliche Woche einstellte, während in der Südhälfte wenige Zentimeter Schnee bereits nach wenigen Tagen abgetaut waren. Gerade in klaren Nächten über Schnee wurde es empfindlich kalt mit deutlich unter -10 °C. Besonders kalt war es dabei in Oberharz am Brocken/OT Stiege mit -19,0 °C, aber beispielsweise auch in Genthin mit -13,8 °C . Im Kontrast dazu reichte es an mehreren Tagen ab dem 21. Februar für milde 15 °C, wie zum Beispiel in Wernigerode mit 16,8 °C oder in Quedlinburg mit 16,1 °C. Das Monatsmittel des Februars für Sachsen-Anhalt erreichte 1,1 °C und lag damit um 0,7 K über der Referenzperiode 1961-1990, war aber im Vergleich zur Klimaperiode 1991-2020 0,6 K kühler. Die Niederschlagsmenge im Flächenmittel Sachsen-Anhalts blieb im Februar mit 15,3 mm deutlich hinter den langjährigen Mittelwerten zurück. So wurden nur 46,0 % des üblichen Niederschlags des Referenzzeitraums 1961-1990 registriert, im Vergleich zum Zeitraum 1991-2020 nur 44,8 %. Besonders trocken war es dabei in Altmark und r Börde. So wurden in Zielitz nur 6,1 mm und in Gardelegen-Lindstedterhorst 6,7 mm gemessen. Etwas mehr Niederschlag gab es in einem Streifen vom Harz bis in den Burgenlandkreis, dennoch wurde auch hier das langjährige Mittel nicht erreicht. Der Februar war mit 97,7 Sonnenstunden ein sehr sonniger Monat und erreichte im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990 144,4 % der üblichen Sonnenscheindauer und auch gegenüber dem Mittel von 1991-2020 waren es noch 128,0 %. Besonders sonnenscheinreich war dabei die zweite Monatshälfte. Im Rückblick auf den gesamten Winter vom 1. Dezember 2024 bis 28. Februar 2025 zeigte sich ein mit 2,4 °C um 2,0 K zu warmer Zeitraum im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990. Auch im Vergleich zum neueren 30-Jahres-Zeitraum 1991-2020 war es noch um 0,8 K wärmer als üblich. Eine jeweils sehr winterliche Woche im Januar und Februar konnten die überwiegend milden übrigen Winterwochen nicht ansatzweise ausgleichen. Damit war der Winter der zwölfte zu warme in Folge im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990. In den letzten drei Monaten fielen insgesamt 108,0 mm Niederschlag im Flächenmittel über Sachsen-Anhalt. Als Folge des wiederholten Hochdruckeinflusses blieb es – mit 90,6 % Niederschlag –trockener als in der Referenzperiode 1961-1990. Im Vergleich zum Mittel 1991-2020 wurden lediglich 85,6 % der normalen Niederschlagsmenge erreicht. Besonders trocken war es dabei im südlichen Sachsen-Anhalt. So fiel in Bad Lauchstädt mit 63,2 mm der wenigste Niederschlag, nicht nur in Sachsen-Anhalt, sondern in ganz Deutschland. Nur im Harz und seinem direkten Umfeld wurde das Niederschlagssoll des Winters erreicht. Während des Winters schien die Sonne in Sachsen-Anhalt 179,4 Stunden. Damit war der Winter mit 123,4 % im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990 der sonnigste Winter seit sechs Jahren. Auch im Vergleich zum Klimazeitraum 1991-2020 wurden noch 103,8 % erreicht. Maßgeblich dazu beigetragen hat der sehr sonnige Februar, der die beiden anderen, nicht so sonnigen Wintermonate mehr als ausgleichen konnte. Diese Analyse betrachtet ausschließlich volatile erneuerbare Energiequellen zur Stromerzeugung, also diejenigen, die durch meteorologische Bedingungen beeinflusst werden: Windenergie und Photovoltaik. Als Berechnungsgrundlage der folgenden Auswertung dient die produzierte elektrische Arbeit im Tagesmittel im Gebiet Ostdeutschlands und Hamburgs (Gebiet des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz). Die produzierte Arbeit wurde ins Verhältnis zur installierten Leistung gesetzt und so die Auslastung berechnet. Diese Auslastung wurde für die Jahreszeit gemittelt. Darüber hinaus wurde ein 10-jähriges Mittel über den Zeitraum 2010-2019 gebildet. Die Auslastung der betrachteten Jahreszeit des aktuellen Jahres wird ins Verhältnis zur Auslastung im 10-jährigen Mittel für diese Jahreszeit gesetzt. Dies Verhältnis wird im Folgenden als Ertrag bezeichnet. Im Sommer haben Solarenergieanlagen aufgrund des Sonnenstandes und der Tageslänge in der Regel eine größere Auslastung als Windenergieanlagen. Im Winter tritt der gegenteilige Effekt auf, sodass Windenergieanlagen eine größere Auslastung haben. Somit ergänzen sich Windenergie und Photovoltaik im Jahresgang. Der Herbst markiert dabei den Übergang zwischen den vorherrschenden Erzeugungsarten. Gerade in den Herbst- und Wintermonaten gibt es aber manchmal Phasen mit wenig Wind und wenig Sonnenschein. Der diesjährige Dezember war ein wolkenreicher Monat, so dass nur an einzelnen Tagen der Ertrag deutlich über 100 % stieg. Dies war lediglich am 01., 24. und 25. Dezember 2024 der Fall. Sonst überlagerten sich wenig Sonnenschein und wenig Wind besonders am 11. und 12. Dezember. Dagegen sorgte kräftiger Tiefdruckeinfluss im zweiten Monatsdrittel für reichlich Wind, sodass der Ertrag mehrere Tage am Stück 200 % im Vergleich zum Mittel 2010-2019 betrug. Somit ergänzten sich die volatilen Energieträger nur teilweise im Dezember. Der Januar war aus Sicht des Sonnenscheins ein durchschnittlicher Monat, es gab nur einzelne sonnenreiche Tage, wie beispielsweise vom 19. bis 22. Januar mit einem Ertrag der Photovoltaikanlagen von über 200 % im Vergleich zum Mittel 2010-2019. In diesen Tagen war der Ertrag aus der Windenergie sehr gering, so dass es in diesem Zeitraum zumindest tagsüber eine gute Ergänzung gab, während nachts der Ertrag aus erneuerbaren Quellen nur gering war. Insbesondere im ersten Monatsdrittel und im letzten Monatsdrittel zeigte sich ein Ertrag, der häufig zwischen 150 und 200 %, vom 24. bis 27. Januar sogar über 250 % lag. Ein sehr sonnenscheinreicher Monat war der Februar, insbesondere in den ersten Tagen des Monats und der zweiten Monatshälfte. Der Ertrag lag nur an einzelnen Tagen unter dem langjährigen Mittelwert von 2010-2019. Umgekehrt stellt sich die Situation bzgl. der windgetriebenen erneuerbaren Energien dar. Durch den dominierenden Hochdruckeinfluss wehte der Wind häufig nur schwach, sodass nur wenige Tage im Februar mehr als 100 % Ertrag lieferten. Hier ergänzten sich aber die beiden erneuerbaren Energieformen gut. Lediglich vom 14. bis 17. Februar war der Ertrag aus beiden Quellen gering. Über den gesamten Winter gesehen lag der Ertrag bei der Windkraft mit 87,2 % unter dem Mittel der Jahre 2010-2019. Dies war das Ergebnis des dominierenden Hochdruckeinflusses mit wenig Wind. Der Ertrag aus der Photovoltaik blieb mit 90,9 % nur wenig unterhalb des Mittels der Jahre 2010-2019.
<p>Stromkunden in Regionen, die besonders stark zum Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland beitragen, sollen nicht gleichzeitig durch hohe Kosten für den Verteilnetzausbau belastet werden. Mit einer Festlegung der Bundesnetzagentur wird bereits ein teilweiser Ausgleich erreicht; eine Kurzstudie im Auftrag des UBA schlägt darüber hinaus bundeseinheitliche Netzentgelte vor.</p><p>Der Norden und Nordosten Deutschlands tragen durch die hohen Ausbaumengen insbesondere der Windenergie besonders dazu bei, dass Deutschland seinem Ziel näherkommt, die Stromerzeugung komplett auf erneuerbare Energien umzustellen. Deren Ausbau führt zu einem hohen Ausbaubedarf des Stromnetzes in diesen Regionen. Stromkund*innen in diesen Regionen müssen somit besonders hohe Netzentgelte zahlen. Mit einer Festlegung der Bundesnetzagentur vom August 2024 wird ab dem Jahr 2025 ein teilweiser Ausgleich erreicht.</p><p>Welche Entlastung bringt die Festlegung der Bundesnetzagentur vom August 2024?</p><p>Der Haushaltsstrompreis besteht zu etwa <a href="https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Beschlusskammern/BK08/BK8_06_Netzentgelte/BK8_NetzE.html">einem Drittel aus Netzentgelten</a>. Diese untergliedern sich weiter in Übertragungsnetzentgelte (vier Übertragungsnetzbetreiber, Kostenanteil ca. 30 %) und Verteilnetzentgelte (866 Verteilnetzbetreiber, Kostenanteil ca. 70 %). Während der Anteil der Übertragungsnetzentgelte seit 2023 bereits bundesweit einheitlich ist, führt die hohe Spannweite bei den Verteilnetzentgelten dort bislang tendenziell zu hohen Strombezugskosten, wo die Verteilnetzkosten, mitverursacht durch den Ausbau erneuerbarer Energien, hoch sind.</p><p>Die <a href="https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Beschlusskammern/BK08/BK8_06_Netzentgelte/69_Para29_Kostenw_EE/BK8_29Abs.1_EnWG.html">Festlegung der Bundesnetzagentur</a> ermöglicht einen teilweisen Ausgleich überdurchschnittlich hoher Netzkosten in einigen Verteilnetzgebieten. Diese Kosten werden in Form einer Umlage auf alle Stromkunden gewälzt. Für das erste Anwendungsjahr 2025 <a href="https://www.netztransparenz.de/xspproxy/api/staticfiles/ntp-relaunch/dokumente/erneuerbare%20energien%20und%20umlagen/sonstige-umlagen/-19-stromnev-umlage/datenbasis%20zum%20aufschlag%20f%C3%BCr%20besondere%20netznutzung%202025.pdf.pdf">prognostizieren die Netzbetreiber</a> einen Wälzungsbetrag von 2,4 Milliarden Euro. Für Haushaltskund*innen (<a href="https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Aktuelles/VerteilungNetzkosten/start.html">außerhalb der entlasteten Verteilnetzgebiete</a>) resultiert daraus eine Kostensteigerung um ca. 1,2 Cent pro Kilowattstunde (kWh), was bei einem Durchschnittsverbrauch von 3.500 kWh rund 42 Euro/Jahr entspricht. Umgekehrt beträgt die Entlastung bei gleichem Jahresverbrauch in den entlasteten Verteilnetzgebieten circa 200 Euro/Jahr.</p><p>Welche zusätzlichen Reformoptionen empfiehlt die Kurzstudie im Auftrag des <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/u?tag=UBA#alphabar">UBA</a>?</p><p>Die Festlegung der Bundesnetzagentur trägt zu einer sachgerechten Verteilung der Stromnetzkosten bei; eine umfassendere Netzentgeltreform sollte sich jedoch anschließen. Für eine solche Reform haben das Öko-Institut und die Stiftung Umweltenergierecht im Auftrag des UBA verschiedene Optionen zur Weiterentwicklung der Netzentgeltstruktur hinsichtlich ihrer Eignung und rechtlichen Umsetzbarkeit bewertet.</p><p>Im Ergebnis der <a href="https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/verteilung-der-netzkosten-der-energiewende">Kurzstudie</a> steht die Empfehlung des Öko-Instituts, bundeseinheitliche Netzentgelte anzustreben. Diese beheben regionale Netzentgeltunterschiede und können dadurch die politische Diskussion um die ungerechte Lastenverteilung der Netzkosten entschärfen. Bestehende Gegenargumente werden analysiert und größtenteils entkräftet. Die Stiftung Umweltenergierecht erörtert darauf aufbauen, dass bundeseinheitliche Netzentgelte auch rechtlich umsetzbar sind. Angesichts der bereits einheitlichen Übertragungsnetzentgelte wäre die Übertragung auf die Verteilnetze ein nächster logischer Schritt. Besonders Verbraucher*innen in ländlichen Regionen mit hohen Netzentgelten, die einen großen Beitrag zur Energiewende leisten, würden dadurch entlastet.</p><p>Darüber hinaus skizziert die Kurzstudie einen eigenen Reformvorschlag transformationsgekoppelter Netzentgelte. Dabei würden die Verteilnetzentgelte an den Beitrag von Regionen beziehungsweise von Verteilnetzgebieten zur Energiewende gekoppelt. Verteilnetzentgelte würden dort geringer ausfallen, wo mehr erneuerbare Energien ausgebaut werden. Regionen mit einem geringen Ausbau würden hingegen die netzbezogenen Kosten der Energiewende durch höhere Netzentgelte finanzieren.</p><p>Dieser Ansatz ginge sowohl über die abfedernde Wirkung (aktuelle Festlegung der Bundesnetzagentur) als auch über eine bundeseinheitliche Angleichung der Netzentgelte hinaus. Angesichts des Ziels einer treibhausgasneutralen Stromversorgung könnte er als gerechtere Lastenteilung empfunden werden: In Regionen, die durch hohen Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) einen besonders hohen Beitrag leisten, sind die Netzentgelte und Strompreise für Verbraucher*innen besonders niedrig. Regionen mit wenig EE-Ausbau profitieren dennoch von dessen strompreissenkenden Effekten, tragen aber anteilig höhere Kosten für den Netzausbau.</p><p>Die Forschenden stellen allerdings fest, dass die Umsetzung dieses Modells komplex und rechtlich schwer umsetzbar ist. Hintergrund ist vor allem die adäquate Ableitung beziehungsweise die Grundlage für den Transformationsbeitrag eines Netzgebietes. Die kostensenkende Wirkung einer zusätzlichen EE-Anlage bliebe für die Stromkund*innen unklar; zudem gibt es für eine finanzielle Beteiligung von Bürger*innen auch Instrumente außerhalb der Netzentgelte. Der Ansatz transformationsgekoppelter Netzentgelte trägt gleichwohl dazu bei, die Diskussion zu konkretisieren und einer nachhaltigen und gerechten Lösung näherzukommen.</p>
Die Karte zeigt die Summe der installierten elektrischen Leistung der Windenergieanlagen für die Planungsregionen (Plan.-Reg.) in Bayern.
Die Karte zeigt die Summe der installierten Leistungen der Biomasseanlagen für die Planungsregionen (Plan.-Reg.) in Bayern.
Die Karte zeigt die Summe der installierten Leistungen der Wasserkraftanlagen für die Planungsregionen (Plan.-Reg.) in Bayern.
Die Karte zeigt die Summe der installierten elektrischen Leistung der Photovoltaikanlagen für die Planungsregionen (Plan.-Reg.) in Bayern - unterteilt nach Gebäude- und Freiflächenanlagen.
Im Rahmen des Reallabors Referenzkraftwerk Lausitz ist eine wissenschaftliche Begleitung eines Großprojekts, welches die Errichtung eines modernen Kraftwerks am Standort Spremberg im Industriepark Schwarze Pumpe beabsichtigt, geplant. In dem Kraftwerk werden ausschließlich erneuerbare Energien genutzt. Weiterhin werden Möglichkeiten der Sektorenkopplung erschlossen und neue Wertschöpfungspotentiale durch Systemdienstleistungen im elektrischen Netz der öffentlichen Versorgung aufgezeigt. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, das vorgestellte Konzept für ein vollständig systemrelevantes H2-Speicherkraftwerk in allen relevanten Details, die für die Errichtung und Inbetriebnahme sowie den Probebetrieb notwendig sind, zu erarbeiten und im Zusammenwirken des Gesamtprozesses zu optimieren. Hierbei wird die Funktionalität der Komponentenanordnung als Speicherkraftwerk demonstriert. Alle Einzelkomponenten sowie die zugehörige Regelung und Steuerung werden dazu dimensioniert, simuliert, implementiert und bei allen vorgesehen Betriebsarten erprobt. Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) entwickelt hierbei in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IEG (Fh IEG) die Kraftwerksregelung, welche die Bereitstellung der Systemdienstleistungen am Netzkopplungspunkt sicherstellt. Außerdem liefert die BTU eine Analyse des potenziellen Beitrages der Wasserstoff-Rückverstromung zur Bereitstellung eines grundlastfähigen Portfolios aus erneuerbaren Energieanlagen und die Überführung in ein Betriebsführungskonzept.
| Origin | Count |
|---|---|
| Bund | 299 |
| Land | 61 |
| Wissenschaft | 3 |
| Type | Count |
|---|---|
| Daten und Messstellen | 1 |
| Ereignis | 1 |
| Förderprogramm | 238 |
| Kartendienst | 1 |
| Text | 16 |
| Umweltprüfung | 3 |
| unbekannt | 57 |
| License | Count |
|---|---|
| geschlossen | 28 |
| offen | 286 |
| unbekannt | 3 |
| Language | Count |
|---|---|
| Deutsch | 310 |
| Englisch | 36 |
| Resource type | Count |
|---|---|
| Datei | 3 |
| Dokument | 15 |
| Keine | 100 |
| Unbekannt | 1 |
| Webdienst | 45 |
| Webseite | 206 |
| Topic | Count |
|---|---|
| Boden | 99 |
| Lebewesen und Lebensräume | 102 |
| Luft | 76 |
| Mensch und Umwelt | 317 |
| Wasser | 45 |
| Weitere | 310 |