Ziel des Projektes ist die umfassende Bestandsaufnahme der Einsatzmoeglichkeiten fuer loesemittelarme Produkte als akteursbezogener Wissensspeicher zur Unterstuetzung der loesemittelverwendenden Industrie. Eine Vielzahl von loesemittelarmen Produkten, zB waessrige Lacke, Pulverlacke, waessrige Reinigungsmittel, Dispersions- und Schmelzklebstoffe, sind erhaeltlich. Haeufig werden sie aber nicht eingesetzt, weil fuer den potentiellen Anwender keine zweckmaessigen Informationen ueber die Produkte vorliegen. Besonders die mittelstaendische Industrie und das Handwerk ist bei der Auswahl geeigneter Produkte regelmaessig ueberfordert. Die nach Anwendungen und Branchen differenzierte Darstellung soll dem Einsatz loesemittelarmer Produkte als effektivste Massnahme (integrierte Technik statt 'end of the pipe'-Loesungen) zur Minderung der Emissionen fluechtiger organischer Verbindungen (VOC) als Vorlaeuferstoffe fuer bodennahes Ozon zum Erfolg verhelfen und damit die Aktivitaeten zur EU-Loesemittelrichtlinie und einer nationalen Lackieranlagenverordnung ergaenzen und unterstuetzen. Umgehende Massnahmen zur Minderung der Ozonbelastung sind insbesondere in der Entschliessung des Deutschen Bundestages vom 23.06.1995 zum Ozongesetz sowie in der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung gefordert. Darueber hinaus werden innovative oekonomische Aspekte wie Einsparmoeglichkeiten und ggf Investitionsfoerdermoeglichkeiten durch den Einsatz loesemittelarmer Produkte dargestellt.
Fuer die Reduzierung der Emissionen fluechtiger organischer Verbindungen besteht vor dem Hintergrund der draengenden Ozonproblematik national und international anerkannter Handlungsbedarf. Langfristiges Ziel ist die dauerhafte Unterschreitung einer bodennahen Ozonkonzentration von 120 myg/m3, unterhalb der keine schaedlichen gesundheitlichen Auswirkungen erwartet werden (WHO-Konvention). Zur Annaeherung an diesen Zielwert wurden bereits verschiedene internationale Vereinbarungen getroffen. Um den Erfolg der mit diesen Regelungen angestrebten Emissionsminderungen ueberpruefen zu koennen und den darin enthaltenen internationalen Berichtspflichten ueber die Emissionsentwicklung sowie der Verpflichtung zur Emissionsprognose nachkommen zu koennen, ist eine dezidierte Emissionsermittlung erforderlich. Fuer den sehr heterogenen Bereich der Loesemittelverwendung wurde mit dem Forschungsvorhaben 'Ermittlung der Loesemittelemissionen 1994 in Deutschland und Methodik zur Fortschreibung', kurz IER-Vorhaben, FKZ 29542628 eine wesentliche Grundlage geschaffen. Allerdings laesst dieses Vorhaben einige grundsaetzliche Fragen offen: Das Vorhaben beruht im wesentlichen auf statistischen Daten und Annahmen von durchschnittlichen Loesemittelgehalten der Produkte. Eine Ueberpruefung dieser Basis auf anderem Wege war im Rahmen des Vorhabens nicht moeglich. Dies soll nun im Rahmen einer Methodenkritik nachgeholt werden, u.a. indem die verwendeten Daten hinsichtlich der Qualitaet der Ausgangsdaten und der erzielbaren Qualitaet der Emissionsdaten ueberprueft werden. Vor dem Hintergrund der Anforderungen der internationalen Berichtspflichten soll aufbauend auf der kritischen Betrachtung der angewandten Methode ein Verfahren entwickelt werden, mit dem die statistische Genauigkeit der ermittelten Daten eingeschaetzt werden kann. Basierend auf einer ggf. optimierten Methodik ist fuer das Jahr 2000 eine fundierte, fuer 2001 eine vorlaeufige Emissionsbilanz zu erstellen. Die internationalen Verpflichtungen enthalten fuer Deutschland konkret terminierte Minderungsziele. Um die Erreichbarkeit der Emissionsminderungen auf der Grundlage der bereits implementierten Massnahmen abschaetzen zu koennen, sind Prognosen fuer die Jahre 2005 und 2010 zu erarbeiten.