Im Zuge von Brückenneubaumaßnahmen bzw. -instandsetzungen entstehen stets Beeinträchtigungen für Natur und Umwelt – auch im städtischen Raum – vor allem durch Rodungsmaßnahmen. Nach der Darstellung von Bestand und Konflikten wird der Eingriff bewertet, um daraus Maßnahmen zur Kompensation der Eingriffe abzuleiten. Vor Baubeginn, baubegleitend und nach Bauende werden folglich unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landespflege ausgeglichen. Dazu gehören beispielsweise Baumneupflanzungen, das Anlegen von Habitaten für Eidechsen oder das Anbringen von Nistkästen. Bild: SenMVKU Grün an Brücken Für Brückenbauvorhaben sind vorbereitend Baufeldfreimachungen durchzuführen. Vor Baubeginn, baubegleitend und nach Bauende ist die Umsetzung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen notwendig, um den Eingriff in die Natur, der durch das Bauvorhaben verursacht wird, wieder zu kompensieren. Weitere Informationen
Fragmentation of the natural environment has contributed to major biodiversity loss in South East Asia. Reptiles represent a significant biomass and occupy important functions in our ecosystem. However, these organisms are highly sensitive to relatively minor changes in temperature and habitat alteration. In this study we will investigate the effects of habitat fragmentation and potentially climate change on agamids at several sites in Southeast Asia. We will identify the species richness of agamids, their habitat use, and their diet. By using morphometrics, we aim to correlate morphology and habitat use and diet to explore the ecological niches these lizards occupy. We will also test for microhabitat preferences and optima to understand the ecological impacts on these species caused by forest fragmentation. We hope to use this approach to lay the foundations for macro-ecological modelling proving insights into future distributions and the impact of habitat connectivity.
Adaptive Radiation - die schnelle Diversifizierung eines gemeinsamen Vorfahren in nah verwandter Arten als Folge der Anpassung an verschiedene ökologische Nischen - ist der Prozess, der einen Großteil des taxonomischen und phänotypischen Reichtums auf der Erde generierte. Einige der bekanntesten Beispiele sind Darwinfinken des Galápagos Archipel, Anolis-Eidechsen auf den karibischen Inseln und Buntbarsche in den ostafrikanischen Rift-Seen. Das Einzigartige an diesen Seen ist, dass sie im Vergleich zu anderen insulären Systemen weitere potentielle adaptive Radiation enthalten. Diese sind jedoch nicht ausreichend studiert, und ihre Anpassungsfähigkeit und schnelle Diversifizierung wurden noch nicht nachgewiesen, so dass eine integrative Untersuchung dieser Gruppen und der Rolle der Umwelt für adaptiven Radiation erforderlich ist.Dieser Projektvorschlage zielt darauf ab, Informationen der Fossilienbestände und paläoökologische Daten aus drei ICDP-Projekten in Kombination mit einer gründlichen Untersuchung der Phylogenie (Stammbaum), Morphologie und Ökologie rezenter Arten von Diatomeen (Kieselalgen) des Tanganjika-, Malawi- und Challa-See zu kombinieren, um eine Schlüsselfrage der Evolutionsbiologie zu beantworten: Bewirken bestimmte Umweltbedingungen parallele adaptive Radiation in mehreren Taxa?Ich schlage die Konzentration auf vier Diatomeengattungen mit einem bekannten hohen Artenreichtum und einer phänotypischen Vielfalt vor. Vorläufige Analysen des gut erhaltenen Fossilienbeständs, einschließlich mehrerer ausgestorbener und unbeschriebener Arten, sowie zeitlich kalibrierte molekularer Phylogenien, lassen auf eine gemeinsame Abstammung und eine rasche Diversifizierung schließen. Dies ist sowohl mit der Geschichte der Seen als auch mit dem Alter der adaptiven Radiation der Buntbarsche vereinbar. Ich werde testen, ob die Kriterien der adaptiven Radiation für Diatomeen erfüllt sind und ob die Artbildung und phänotypische Differenzierung auf in den Bohrkernen dokumentierten paläoökologischen Veränderungen beruhen.Dieses Projekt bietet die einzigartige Möglichkeit zu ergründen, ob diese Seen tatsächlich parallele adaptive Radiation in verschiedenen Organismen beherbergen, was im Vergleich zu anderen insulären Systemen ein herausragendes Merkmal wäre. Darüber hinaus würde ich auch in der Lage sein, gemeinsame zugrunde liegende Triebkräfte für evolutionäre Radiationen zu identifizieren. Die integrative Analye rezenter und ausgestorbener Arten sollte eine genaueres Bild der evolutionäre Geschichte bieten. Die hier vorgeschlagenen methodischen Verbesserungen und das bessere Verständnis der Triebkräfte evolutionärer Radiationen sind für Evolutionsbiologen von großem Interesse. Dieses Projekt wird zum angedachten wissenschaftlichen Bohrprojekt des Tankanyika-See beitragen, indem Basisdaten ermittelt werden, welche eine entscheidende Voraussetzung für die Rekonstruktion der evolutionären und ökologischen Geschichte aquatischer Systeme sind.
<p>Pflanzenkohle möglichst umweltfreundlich kaufen oder herstellen</p><p>Was Sie bei Pflanzenkohle beachten sollten</p><p><ul><li>Kaufen Sie nur zertifizierte Pflanzenkohle (EBC-Siegel). Dies garantiert, dass Schadstoffgehalte geprüft und Grenzwerte eingehalten werden.</li><li>Wenn Sie selbst Pflanzenkohle herstellen wollen, nutzen Sie dafür geeignete Behälter und halten Sie sich streng an die Herstellervorgaben, um gesundheitsschädliche Emissionen gering zu halten.</li><li>Geben Sie Gehölzschnitt in die öffentliche Grünschnittabfuhr und legen Sie nach Möglichkeit Totholzhecken in ihrem Garten an.</li></ul></p><p>Gewusst wie</p><p>Pflanzenkohle entsteht durch die unvollständige Verbrennung ("Verkohlung" bzw. "Pyrolyse") von Pflanzenmaterial wie z.B. Gehölzschnitt. Durch ihre poröse Struktur und ihre große innere Oberfläche kann sie Wasser und Nährstoffe speichern und Schadstoffe binden, d.h. die Wasser- und Nährstoffspeicherkapazität des Bodens wird durch Einbringung von Pflanzenkohle erhöht. Im Gegensatz zu Kompost wird der Kohlenstoff von Pflanzenkohle beim Einbringen in den Boden kaum zu CO2umgewandelt. Dadurch kann der Einsatz von Pflanzenkohle unter bestimmten Bedingungen zur CO2-Bindung beitragen und die Humusbildung unterstützen. Allerdings enthält Pflanzenkohle selbst kaum pflanzenverfügbare Nährstoffe. Sie muss in einem weiteren Schritt mit Nährstoffen beladen werden.</p><p>Bei der<strong>Herstellung von Pflanzenkohle</strong>können Luftschadstoffe wie Feinstaub und Kohlenmonoxid, aber auch klimaschädliches Methan entstehen. Dies kann durch einen sachgemäßen Umgang weitestgehend reduziert werden. Daher ist es wichtig, beim Erwerb von Pflanzenkohle auf zertifizierte Produkte zu achten oder sich bei der eigenen Herstellung streng an die Herstellervorgaben zu halten. Denn bei unsachgemäßer Herstellung können neben erhöhten Emissionen auch Grenzwerte für Schadstoffe in der Pflanzenkohle überschritten werden, die sich dann permanent im Boden befinden.</p><p><p><strong>Siegel beachten:</strong>Kaufen Sie für die Anwendung im Garten nur Pflanzenkohle, die mit dem EBC-Siegel zertifiziert ist. Dieser Standard garantiert, dass die Pflanzenkohle bei der Herstellung und bezüglich Schadstoffgehalt allgemeinen Umweltanforderungen entspricht. Die Herstellung in modernen Pyrolyseanlagen hat gegenüber handwerklichen Herstellungsmethoden den Vorteil, dass der Pyrolyseprozess technisch kontrolliert und gesteuert werden kann. Zudem können auch die "Nebenprodukte" (Pyrolyseöle, Pyrolysegase und Abwärme) genutzt werden. Dadurch haben moderne Pyrolyseanlagen einen höheren Wirkungsgrad und die Schadstoffgehalte in der Abluft und in der Pflanzenkohle liegen unter den Grenzwerten.</p></p><p><strong>Siegel beachten:</strong>Kaufen Sie für die Anwendung im Garten nur Pflanzenkohle, die mit dem EBC-Siegel zertifiziert ist. Dieser Standard garantiert, dass die Pflanzenkohle bei der Herstellung und bezüglich Schadstoffgehalt allgemeinen Umweltanforderungen entspricht. Die Herstellung in modernen Pyrolyseanlagen hat gegenüber handwerklichen Herstellungsmethoden den Vorteil, dass der Pyrolyseprozess technisch kontrolliert und gesteuert werden kann. Zudem können auch die "Nebenprodukte" (Pyrolyseöle, Pyrolysegase und Abwärme) genutzt werden. Dadurch haben moderne Pyrolyseanlagen einen höheren Wirkungsgrad und die Schadstoffgehalte in der Abluft und in der Pflanzenkohle liegen unter den Grenzwerten.</p><p><strong>Dauerhafte CO2-Bindung durch Zusatzzertifikate:</strong>Pflanzenkohle kann – z.B. kleinteilig in den Boden ausgebracht – dauerhaft CO2speichern. Im Rahmen der freiwilligen CO2-Kompensation können entsprechende Projekte unterstützt werden. Hierfür gibt es Plattformen, die nicht nur die Qualität der Pflanzenkohle (EBC-Siegel), sondern auch die nicht-rückholbare Ausbringung zertifizieren. Das ist für den Klimaschutznutzen wichtig, da Pflanzenkohle prinzipiell auch verbrannt werden kann, so dass der Kohlenstoff wieder vollständig als CO2entweichen würde.</p><p>Bei eigener Herstellung<strong>an Herstellerempfehlungen halten</strong>: Wenn Sie Pflanzenkohle selbst herstellen möchten, sollten Sie sich vorab intensiv mit dem Herstellungsprozess und der richtigen Praxis vertraut machen. Das Ithaka Institut in der Schweiz bietet z. B. entsprechende Hintergrundinformationen und eine<a href="https://www.ithaka-institut.org/de/ct/109-Bedienungsanleitung%20">Bedienungsanleitung</a>an. Am besten lassen Sie sich den Herstellungsprozess von erfahrenen Personen zeigen. So schaffen Sie die Voraussetzungen, dass Sie nicht nur eine möglichst große Ausbeute, sondern auch eine Pflanzenkohle mit guter Qualität und geringer Schadstoffbelastung erhalten. Denn auch wenn das Grundprinzip einfach ist und seit Jahrtausenden praktiziert wird, kann man aus Umweltsicht einiges falsch machen. Statt eines korrekt ablaufenden Verkohlungsprozesses kann ein qualmendes Lagerfeuer mit unnötiger Schadstoffbelastung das Resultat sein.</p><p><strong>Folgende Punkte sind für eine gute Verkohlung besonders entscheidend:</strong></p><p>Aufgrund der hohen Anschaffungskosten eignet sich die handwerkliche Herstellung von Pflanzenkohle am ehesten für Gartengemeinschaften wie z. B. Kleingartenvereine. Verschiedene Vereine oder Verbände bieten Seminare oder Informationen hierzu an.</p><p><strong>Abstand halten:</strong>Bedenken Sie bezüglich der Rauchentwicklung, dass Sie genügend Abstand zu Lüftungsöffnungen (Fenster und Türen), zu Gartennachbarn sowie zu brennbaren Objekten (Bäume, Büsche, Häuser, Schuppen) einhalten. Wie bei jedem offenen Feuer sollte mindestens eine Person das Feuer immer im Blick haben, um eingreifen zu können, falls etwas passiert.</p><p><strong>Entsorgen Sie Grünschnitt fachgerecht:</strong>Kleinere Mengen an Grünschnitt können Sie fachgerecht z.B. über die Biotonne entsorgen oder selber kompostieren. Durch die Untermischung von holzigem Material wird die Durchlüftung und damit der Rotteprozess des Komposts verbessert. Für größere Mengen Grünschnitt bieten Kommunen gesonderte Entsorgungsmöglichkeiten an. Wenn Sie genügend Platz in Ihrem Garten haben, können Sie eine Totholz(h)ecke anlegen. Sie schaffen damit einen wichtigen Lebens- und Rückzugsraum u.a. für Kleingetier wie Kröten und Eidechsen sowie für viele Insekten.</p><p><strong>Was Sie noch tun können:</strong></p><p>Hintergrund</p><p><strong>Umweltsituation:</strong>Pflanzenkohle stellt eine Option zur Entnahme von CO2aus der <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/a?tag=Atmosphre#alphabar">Atmosphäre</a> ("Removal") und zur langfristigen Speicherung von Kohlenstoff dar, wenn sichergestellt werden kann, dass sie nicht verbrannt wird. Die Pflanzenkohle wird durch Pyrolyse, also Verkohlung von Biomasse (z.B. Holz) hergestellt.</p><p>Dabei entstehen – neben der Pflanzenkohle – auch unerwünschte Abgase und Schadstoffe wie Kohlenmonoxid, Feinstaub und Kohlenwasserstoffe. Dem Nutzen für das Klima stehen demnach Risiken wie die Belastung der Böden, der Luft und des Grundwassers mit Schadstoffen gegenüber. Vor allem durch Fehlbedienung kann es zu einer ungewollten Qualm-Entwicklung und zu unnötiger Schadstoffbelastung der Pflanzenkohle mit Polyzyklisch Aromatischen Kohlenwasserstoffen (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/p?tag=PAK#alphabar">PAK</a>) kommen. Daher ist es aus Umweltsicht besonders wichtig, hohe Anforderungen bezüglich des Ausgangsmaterials, der Herstellung als auch in Bezug auf die Ausbringung z. B. in Böden zu legen. Im European Biochar Certificate (EBC) werden Anforderungen an das Ausgangsmaterial als auch Grenzwerte für einzelne Schadstoffe in der Pflanzenkohle sowie der Kontrollumfang an die herstellenden Anlagen festgelegt.</p><p><strong>Gesetzeslage:</strong>Pflanzenkohle ist in der EU als Bodenhilfsstoff zugelassen. Die detaillierten Voraussetzungen und Anforderungen sind in der EU-Düngemittelverordnung (<a href="https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:02019R1009-20230316#tocId413%20">EU-Verordnung 2019/1009</a>) geregelt.</p>
Zauneidechsen in Berlin und auf dem Kienberg Finden Sie nicht auch, dass die Plätze, an denen man sich in Berlin in die Sonne setzen kann, ohne dabei gestört zu werden, immer seltener werden? Was für die Menschen nur eine kleine Beeinträchtigung ist, bedeutet für einige tierische Bewohner der Stadt gleich eine existenzielle Bedrohung. Zauneidechsen sind sehr wärmebedürftig und bevorzugen offene oder halboffene, trockene Lebensräume mit viel Sonne, wie Trockenrasen, Waldsäume und -lichtungen, Brachflächen, Aufschüttungen, Dämme oder Böschungen. Aufgrund der Flächenausdehnung und der dort noch vorhandenen Freiflächen sind in Berlin die meisten Zauneidechsen wohl an den besonnten Waldsäumen der Waldgebiete zu finden. Ein weiterer Siedlungsschwerpunkt der Berliner Zauneidechsen sind die bestehenden und stillgelegten Bahnflächen, die im gesamten Stadtgebiet verteilt sind. Am Kienberg wurde die letzte Zauneidechse Anfang der 1990er Jahre gesichtet. Das Verschwinden dieser Tierart liegt wahrscheinlich am Mangel an geeigneten Freiflächen zum Sonne tanken, bedingt durch die zunehmende Dichte und Ausbreitung der Gehölze. Die Waldränder im Bereich des süd- und südöstlichen Kienberghangs bekommen über das Jahr hinweg viel Sonne und bieten daher den idealen Lebensraum für ein angenehmes Eidechsendasein. Das unterstützte die IGA Berlin 2017 mit der gezielten Schaffung von Lichtungen und Verstecken an den Waldrändern, damit sich die Zauneidechsen hier wieder ansiedeln können. Als Lebensraum und für die Vermehrung benötigt die Zauneidechse jedoch mehr als nur schöne Sonnenplätze. Ein glückliches Reptiliendasein erfordert unter anderem auch blüten- und insektenreiche Grasflächen, da die Nahrung der Zauneidechse zum größten Teil aus Insekten, besonders Heuschrecken und Käfern, besteht. Dornengebüsche oder Reisigwälle sowie verlassene Kleinsäugergänge die der Zauneidechse bei Tag und Nacht Deckung und Verstecke vor Feinden bieten. Lesestein- und Stubbenhaufen als Verstecke, notwenige Winterquartiere und Sonnenplätze für die wechselwarmen Tiere. offene Sandflächen, in die die Eidechsen ihre Eier eingraben können und die die wohlige Nestwärme und Feuchtigkeit für den Nachwuchs bereitstellen. Die so hergerichteten Standorte eignen sich für die Ansiedlung einer Zauneidechsenpopulation, was insbesondere für die Zeit nach der IGA Berlin 2017 geplant ist. Die zunächst für die Zauneidechse angelegten Strukturen erfreuen jedoch auch eine Vielzahl weiterer Arten, darunter vor allem Insekten wie die Wollbiene, die Spiralhornbiene, der Resedaweißling, der Bunte Rübenrüssler und die Zweifarbige Beißschrecke. Für den Erhalt der biologischen Vielfalt spielt die Vernetzung von Lebensräumen – der Biotopverbund – eine große Rolle. Gesetzliches Ziel des Biotopverbundes ist die Bewahrung, Wiederherstellung und Entwicklung funktionsfähiger, ökologischer Wechselbeziehungen in der Landschaft auf mindestens 15 Prozent der Landesfläche. Zur Prüfung geeigneter Flächen für den Biotopverbund wurde in Berlin ein Zielartenkonzept entwickelt. Als Zielarten wurden solche Tier- und Pflanzenarten ausgewählt, die besonders auf räumliche und funktionale Verknüpfungen angewiesen sind und von deren Schutz weitere Arten profitieren können. Die Zauneidechse ist eine der 34 Tier- und Pflanzenarten auf der Zielarten-Liste des Berliner Biotopverbundes. Schaffen wir also der Zauneidechse einen neuen Lebensraum, erhalten auch viele weitere licht- und wärmeliebende Arten im übertragenen Sinne einen „Platz an der Sonne“ – ein Beitrag zur Förderung der biologischen Vielfalt. Berliner Biotopverbund und Zielartenkonzept Informationen zur Zauneidechse vom Bezirksamt Lichtenberg
Deichertüchtigung in Gensingen schafft mehr Sicherheit – Investitionssumme liegt bei zwölf Millionen Euro – Spundwandkonstruktion sorgt für zusätzliche Stabilität – Hochwasserschutz auch in Bauphase Mit dem ersten Spatenstich hat Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder den offiziellen Startschuss für das Deichbauprojekt in Gensingen (Kreis Mainz-Bingen) gegeben. Auf einer Länge von 1,6 Kilometern wird der bestehende Nahedeich ertüchtigt und auf den neusten Stand der Technik gebracht. Die Investitionssumme beträgt rund zwölf Millionen Euro. „Die Erderwärmung macht das Klima unberechenbarer. Extremwetterereignisse wie Starkregen und Hochwasser nehmen zu. Daher investiert das Land kontinuierlich in Hochwasservorsorge und Hochwasserschutz. Wir müssen unsere Deiche modernisieren und Retentionsräume schaffen, um unsere Gemeinden zu schützen“, erklärte Katrin Eder in Gensingen. Gemeinsam mit der Ministerin brachten Hannes Kopf, Präsident der SGD Süd, Manfred Scherer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen, und René Pieroth, Ortsbürgermeister von Gensingen, das Großprojekt ins Rollen. Deiche wie die an der Nahe sind ein wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzes in Rheinland-Pfalz. Sie verhindern, dass Hochwasser unkontrolliert ins Hinterland strömt. Das Deichbauwerk in Gensingen wird durch die Ertüchtigung höher, stärker verdichtet und damit stabiler. Gefördert wird das Projekt durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und im Rahmen des Entwicklungsprogramms „Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ (EULLE). SGD Süd-Präsident Prof. Dr. Hannes Kopf betonte: „Deiche bieten Sicherheit für Generationen vor Ort. Unsere Hochwasserschutzanlagen schützen nicht nur Vermögenswerte, sondern auch die Menschen und die Natur!“ Damit auch in der rund zweijährigen Bauphase der Hochwasserschutz gewährleistet bleibt, wird in 50-Meter-Abschnitten ertüchtigt. Zugleich wird Vorsorge getroffen, dass die entstandene Lücke schnell gefüllt und abgedichtet werden kann, sollte sich ein Hochwasser abzeichnen. Der südliche Abschnitt von 650 Metern weist zudem eine Besonderheit auf. Durch die Nähe zum Mühlgraben und Wiesbach fehlt Raum, um den Deich nach den geltenden Anforderungen auf der Landseite als Erddeich auszubauen. Daher werden Spundwände tief in der Erde verankert. Diese Konstruktion sorgt nicht nur für Standsicherheit. Sie verhindert auch die Unterspülung des Deiches. Die Deichkrone wird auf 4,50 Meter Breite ausgebaut und erhält einen drei Meter breiten asphaltierter Deichverteidigungsweg. Über ihn können im Ernstfall schnell Geräte, Sandsäcke und Baumaterialien transportiert werden, um Deichschäden zu reparieren und Wasserdurchbrüche zu verhindern. Bei den Bauarbeiten wird darauf geachtet, die Eingriffe in Natur und Landschaft so gering wie möglich zu halten. Dazu zählt die Vergrämung von Eidechsen, aber auch die Wiederherstellung des artenreichen Grünlands nach dem Ende der Baumaßnahme. Dazu wird Saatgut gewonnen, das aus dem räumlichen Umfeld der Deiche stammt. Dieses Saatgut wird später zusammen mit dem Saatmaterial standortgerechter Gräser genutzt, um die neuen Deichflächen wieder zu begrünen. Hintergrund Seit den verheerenden Hochwasserereignissen im Dezember 1993 und Januar 1995 hat das Land den Hochwasserschutz an der Nahe grundlegend verbessert. Im Oberlauf der Nahe bis einschließlich Bad Kreuznach wurden bereits folgende Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt: Ertüchtigung der Hochwasserschutzanlagen Hochstetten-Dhaun die Hochwasserschutzwand innerhalb der Stadt Bad Kreuznach der Polder Planig mit 0,65 Mio. m³ Retentionsvolumen Im Bereich der unteren Nahe, zwischen Bretzenheim/Ippesheim-Planig und der Nahemündung in Bingen wurden bis heute folgende Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt: die Hochwasserschutzwand der Stadt Bingen im Mündungsbereich der Nahe, die Deichertüchtigung zwischen Bingen-Büdesheim und Bingen-Dietersheim, die Deichertüchtigung im Bereich der Ortslage Dietersheim, die Deichertüchtigung im Bereich der Ortslage Langenlonsheim, die Deichrückverlegung Bretzenheim mit 0,87 Mio. m³ Rückhaltevolumen die Deichertüchtigung im Bereich der Ortslagen Ippesheim-Planig
Die Zauneidechse ( Lacerta agilis ) ist Reptil des Jahres 2021 und in Baden-Württemberg die am weitesten verbreitete Eidechsenart. Die Nachweiskarte der LAK unterstreicht dies anschaulich. Die ersten Zauneidechsen werden im März bereits beobachtet. In der Roten Liste für Deutschland (2020), die aktuell neu erschienen ist, befindet sich die Zauneidechse auf der sogenannten Vorwarnliste. In Baden-Württemberg wird die Art ebenfalls in der Vorwarnliste geführt. Das heißt ihre Lage könnte sich in den nächsten Jahren verschlechtern, wenn Einwirkungen fortbestehen, die den Bestand reduzieren. Unter anderem die Zerstörung oder Zerschneidung der Lebensräume führt zu einem Rückgang der Art. Um die Vorkommen dieser und anderer Reptilien- und Amphibienarten zu bewerten und damit beispielsweise gezielte Schutzmaßnahmen ergreifen zu können, werden diese in der Landesweiten Artenkartierung (LAK) der Amphibien und Reptilien erfasst. 2014 startete das Land Baden-Württemberg das Projekt LAK in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart (SMNS), der ABS (Amphibien-Reptilien-Biotop-Schutz Baden-Württemberg e.V.), dem BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.), dem LNV (Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V.) und dem NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.). Im Fokus stehen Amphibien und Reptilien, die nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie von europaweiter Bedeutung sind und in Baden-Württemberg zu den weit verbreiten Arten zählen. Mithilfe eines Netzes von ehrenamtlichen Kartierenden wird im ganzen Land geschaut, wo genau und mit wie vielen Individuen diese Arten vorkommen. Die Ehrenamtlichen können sich bei verschiedenen Veranstaltungen fachlich austauschen und in Workshops und Fachvorträgen weiterbilden. Die 7. Jahresveranstaltung zur Landesweiten Artenkartierung (LAK) der Amphibien und Reptilien wurde am 06.03.2021 virtuell durch das Naturkundemuseum Stuttgart und die LUBW durchgeführt. Gut 130 Artenschützerinnen und Artenschützer lauschten Fachvorträgen zu den bisherigen Projektergebnissen der Amphibien und Reptilien und zum Schwerpunkt Eidechsen. So gab es auch einen Vortrag zu dem Reptil des Jahres 2020/2021: der Zauneidechse. Ein weiterer Schwerpunkt war das Thema Monitoring von Eidechsenarten. Die Ergebnisse der Kartierungen können als interaktive Nachweiskarte online aufgerufen und bei Bedarf exportiert werden. Die Funde der jeweiligen Art werden rosa als 5km-UTM-Rasterfeld dargestellt. Gleichzeitig ist im Hintergrund das aktuell bekannte Verbreitungsgebiet in grün geladen mit einem Zeitschnitt ab 1990. Das aktuell bekannte Verbreitungsgebiet wird als TK25-Quadranten dargestellt. Mithilfe des Infobuttons können weitere Informationen hinsichtlich Kartierjahr und Datenherkunft abgefragt werden. Die Daten werden regelmäßig aktualisiert. Karte zeigt: Nachweiskarte der Zauneidechse (Lacerta agilis); grün: bislang bekanntes Verbreitungsgebiet seit 1990; rosa: Nachweise durch Ehrenamtliche, Bildnachweis: LUBW, LGL Mehr zum Thema:
Wesermarsch/Berne und Oldenburg/Hude – Zusammen mit lokalen Akteuren setzt sich der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) vielerorts für den Schutz der seltenen Schlingnatter ein. Im Naturschutzgebiet „Holler- und Wittemoor“ bei Hude werden deshalb in den kommenden Wochen Gehölze entfernt, um einen lichten, strukturreichen Lebensraum entlang eines Moordammes zu schaffen. Gleich zwei Untere Naturschutzbehörden unterstützen die Maßnahme, da die Landkreisgrenze zwischen Oldenburg und der Wesermarsch mitten durch das Naturschutzgebiet verläuft. Zusammen mit lokalen Akteuren setzt sich der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) vielerorts für den Schutz der seltenen Schlingnatter ein. Im Naturschutzgebiet „Holler- und Wittemoor“ bei Hude werden deshalb in den kommenden Wochen Gehölze entfernt, um einen lichten, strukturreichen Lebensraum entlang eines Moordammes zu schaffen. Gleich zwei Untere Naturschutzbehörden unterstützen die Maßnahme, da die Landkreisgrenze zwischen Oldenburg und der Wesermarsch mitten durch das Naturschutzgebiet verläuft. Große Maschinen im Naturschutzgebiet? Da muss doch etwas faul sein!, werden sich vielleicht bald Besucherinnen und Besucher im „Holler- und Wittemoor“ denken. Doch hier geht alles mit rechten Dingen zu. Der Baggereinsatz ist Teil einer Naturschutzmaßnahme. Hier lebt nämlich die seltene Schlingnatter, die EU-weit unter Schutz steht. Gut getarnt und oft versteckt ist die kleine harmlose Würgeschlange allerdings nur selten zu Gesicht zu bekommen. „Die Schlingnatter sonnt sich gerne an alten Moordämmen und geht dort auf die Jagd, zum Beispiel nach Eidechsen und Mäusen“, erzählt Thomas Kutter, Projektkoordinator beim NLWKN Hannover. „Hier am Hauptweg im Holler- und Wittemoor ist dieser geeignete Bereich leider immer schmaler geworden, weil Birken, Kulturheidelbeere und Spätblühende Traubenkirsche sich ausbreiten“, so Kutter. Enge Abstimmung – maximale Rücksichtnahme Enge Abstimmung – maximale Rücksichtnahme Da hilft nun nur noch der Bagger, um den Gehölzen entgegen zu wirken. Bei den Arbeiten wird dabei darauf geachtet, dass nicht ins Moor hineingefahren, sondern vom Weg aus gearbeitet wird – und so möglichst wenig Schaden an den wertvollen Moorflächen entsteht. „Die Umsetzung findet in einer Zeit statt, in der die Brutphase der Vögel bereits vorbei, die Schlingnatter aber noch aktiv ist“, erklärt Britta Belkin von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Oldenburg. „Das hat den Vorteil, dass wir die Schlingnatter nicht im Winterquartier erwischen und sie in die Randbereiche fliehen kann, wenn sie die Erschütterung der Maschinen spürt.“ Die Maßnahme wird zusätzlich von einem vom NLWKN beauftragten Reptilien-Experten begleitet und dauert nur wenige Tage. Finanziert wird sie durch das EU-geförderte Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“, das in Niedersachsen durch den NLWKN umgesetzt wird. Das „Holler- und Wittemoor“ ist ein besonderes Gebiet, das seit 1988 unter Naturschutz steht. „Es ist der Rest eines ehemaligen Randhochmoores, das in der Vergangenheit durch Abtorfung und Entwässerung in Mitleidenschaft gezogen wurde. Trotzdem bietet es aktuell immer noch hochmoortypischen Arten und Lebensgemeinschaften einen wichtigen Rückzugsraum in unserer heutigen Kulturlandschaft. Mit dieser Maßnahme leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Erhalt einer geschützten Art“, stellt Anna Wiersbinski von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Wesermarsch fest. Das gesamte Gebiet befindet sich im Eigentum der Domänenverwaltung, also im Landeseigentum. Hintergrund zum Integrierten LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ Hintergrund zum Integrierten LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ Das Projekt setzt zwischen 2016 bis 2026 Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt in fast ganz Niedersachsen und weiten Teilen Nordrhein-Westfalens um. Die beiden Bundesländer finanzieren 40 % des IP LIFE, die anderen 60 % werden durch die Europäische Kommission gefördert. Im Fokus stehen neben der Schlingnatter und weiteren gefährdeten Arten wie Kreuz- und Knoblauchkröte auch nährstoffarme Lebensräume. Beispiele hierfür sind Borstgrasrasen und Binnendünen. In Niedersachsen wird das Projekt durch den NLWKN umgesetzt.
Seit über 90 Jahren bietet der Deich in Neuwied-Engers den Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt Neuwied einen zuverlässigen Schutz vor Hochwasser. Im Zuge einer grundlegenden Sanierung durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord wird diese wichtige Funktion nun weiterhin gewährleistet. Sowohl der Schutz der Bevölkerung vor extremen Hochwasserereignissen als auch die Sicherstellung der Trinkwasservorsorge sind weiterhin gegeben. Dank der Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz konnte die Ertüchtigung der Anlage realisiert werden. Das Land hat über 11 Millionen Euro in die Baumaßnahmen investiert und 90 Prozent der Gesamtkosten übernommen. Grund genug, damit Klimaschutzministerin Katrin Eder sich persönlich in Neuwied ein Bild von der Fertigstellung der Maßnahme macht. „Innerhalb Deutschlands zählt Rheinland-Pfalz zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen. Extreme Wetterereignisse werden weiter zunehmen. Die Starkregenereignisse über Pfingsten haben uns das nochmals deutlich vor Augen geführt. Der Klimawandel erreicht die Menschen und hinterlässt Trümmer und nicht mehr bewohnbare Wohnungen. Auch hier am Rhein ist die Hochwassergefahr immer relevant. Deswegen hat das Land hat in den letzten 25 Jahren insgesamt fast 1,2 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert. Und auch diese Deichertüchtigung ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Sicherstellung des Hochwasserschutzes für Neuwied“, erklärte Umweltministerin Katrin Eder. „Der Deich leistet einen wichtigen Beitrag zum Hochwasser- und Trinkwasserschutz für die Menschen in Neuwied und der Region. Deshalb war die Sanierung des Engerser Deichs alternativlos“, erklärte SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis vor Ort. Seine Behörde übernahm die Rolle der Bauherrin und realisierte die Maßnahme erfolgreich, trotz einiger Herausforderungen. Vor dem Beginn der Bauarbeiten wurden Maßnahmen zur Umsiedlung von Eidechsen durchgeführt, eine gründliche Kampfmittelräumung fand statt, und es traten verschiedene Herausforderungen auf, darunter Vandalismus und Diebstahl. Dennoch ist es trotz Verzögerungen gelungen, den Hochwasserschutz für die Hochwassersaison 2023/2024 termingerecht fertigzustellen. „Bürgermeister Robert Krups war ein mutiger Visionär“, sagt Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig über seinen Vorgänger, dem er eine „wirklich vorausschauende und langfristig nachhaltige Politik“ dafür bescheinigt, dass er vor fast 100 Jahren dieses Mammutprojekt umgesetzt hat – gegen viele Widerstände und während der mehr als dreijährigen Bauzeit auch nicht ohne Nebengeräusche. „Der Schutzdeich ist für Neuwied bis heute ein Segen. Er verschont unsere Stadt seither nicht nur vor den bis dahin regelmäßigen Überschwemmungen, sondern hat auch eine wichtige identitätsstiftende Funktion. Nicht umsonst ist Neuwied als Deichstadt bekannt“, betont Einig und unterstreicht, dass es eine Verpflichtung für die heutige Generation ist, dieses so imposante wie wichtige Bauwerk zu erhalten. „Ich bin froh, dass das Land dafür viel Geld investiert hat und der Engerser Naturdeich jetzt wieder in einem optimalen Zustand ist.“ Alle Beteiligten sind erfreut darüber, dass die Maßnahmen am Deich erfolgreich abgeschlossen wurden und dieser wieder seine Bestimmung erfüllen kann, nämlich den Schutz der Menschen vor Hochwasser. Zum Hintergrund Die Stadt Neuwied wird seit Jahrhunderten von Hochwassern geplagt, nicht nur durch den Rhein selbst, sondern auch durch einen meist trockenen Nebenarm des Rheins, der durch das Trinkwasserschutzgebiet "Engerser Feld" verläuft. Aufgrund festgestellter Mängel bei Deichschauen führte die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord seit Oktober 2021 eine umfassende Deichertüchtigung des Rheinhauptdeichs "Neuwied-Engers" durch. Vor Baubeginn musste eine Kampfmittelräumung durchgeführt werden, bei der über 174 Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg geborgen wurden. Zusätzlich stieß man auf steinzeitliche Siedlungsspuren, die in Zusammenarbeit mit den Experten der Generaldirektion Kulturelles Erbe gesichert wurden. Der Deich wurde in Abschnitten von je 75 Metern zurückgebaut, um auf eintretende Hochwasserereignisse binnen 24 Stunden reagieren zu können und die Stadt während der Bauphase ausreichend zu schützen. Anschließend wurde der Hochwasserschutz als Drei-Zonen-Deich mit Stützkörper, Oberflächenabdichtung und Auflastfilter wieder aufgebaut. Der Deich verläuft westlich der Bahnbrücke weitgehend entlang des ursprünglichen Verlaufs rheinabwärts und schwenkt östlich bei Engers ab, um dem Elmsweg nach Nordosten zu folgen, wo er im natürlich ansteigenden Gelände endet.
Celle/Lutterloh – Praktischer Naturschutz trifft auf Umweltbildung: Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und die Untere Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises Celle haben einen Einsatz der Lerchenschule aus Faßberg im Landkreis Celle in einer ehemaligen Sandgrube bei Lutterloh organisiert. Zwei vierte Klassen halfen bei Pflegearbeiten, einer sogenannten Entkusselung, mit. Die Arbeiten kommen diesem wertvollen Lebensraum und der dort lebenden Zauneidechse zugute. Die heimische Eidechsenart steht im Fokus des EU-geförderten Integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“, das in Niedersachsen durch den NLWKN umgesetzt wird. Praktischer Naturschutz trifft auf Umweltbildung: Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und die Untere Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises Celle haben einen Einsatz der Lerchenschule aus Faßberg im Landkreis Celle in einer ehemaligen Sandgrube bei Lutterloh organisiert. Zwei vierte Klassen halfen bei Pflegearbeiten, einer sogenannten Entkusselung, mit. Die Arbeiten kommen diesem wertvollen Lebensraum und der dort lebenden Zauneidechse zugute. Die heimische Eidechsenart steht im Fokus des EU-geförderten Integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“, das in Niedersachsen durch den NLWKN umgesetzt wird. Zwei vierte Klassen der Lerchenschule reisten mit einem großen Reisebus an, um tatkräftig anzupacken. Leonie Braasch, Projektmitarbeiterin beim NWLKN, empfing die 36 Kinder sowie fünf Lehrerinnen und führte die Truppe zu einer besonderen Fläche: Einer ehemaligen Sandabbaugrube, die inzwischen von der Heide zurückerobert wurde. „Oh wie schön!“, riefen die Kinder begeistert, als sie die noch von leichtem Nebel durchzogene Grube betraten. Nach einer kurzen Einführung zur Besenheide, einer typischen Pflanzenart in der Region, und einem Tier-Pantomime-Spiel wurde den Kindern der Hintergrund der Aktion erklärt. „Die Heide ist vor langer Zeit durch Baumfällungen des Menschen entstanden und entwickelte sich zu einem wichtigen Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Deshalb schützen wir die wenigen aktuell noch erhaltenen Heideflächen und wollen verhindern, dass sie wieder zu Wald werden. Und heute könnt ihr genau dabei mithelfen!“, erzählte Leonie Braasch den neugierig lauschenden Kindern. Bei bestem Sonnenschein starteten diese dann hochmotiviert das Ausrupfen von kleinen Kiefern und der nicht-heimischen Spätblühenden Traubenkirsche. Besonders beliebt waren Entdeckungstouren an den vielseitigen Hängen der Sandgrube. Auch vor größeren jungen Bäumen wurde unter Einsatz von Spaten nicht Halt gemacht. Aus den Gehölzresten bauten die Kinder zwei Totholzhaufen – als zusätzliche Versteckmöglichkeit oder als Zuhause für Insekten und andere Tiere. Nach einer Frühstückspause konnten die Kinder lebensechte Modelle der gefährdeten Zauneidechse bestaunen, die hier in der Sandgrube lebt. Wie Eidechsen auf Futtersuche gingen die Kinder dann ausgestattet mit Becherlupen auf Jagd nach Krabbeltieren. Beim „Eiervergrabungsrennen“ mit weißen Murmeln lernten die Schülerinnen und Schüler spielerisch etwas über die Fortpflanzung der Zauneidechsen: „Die Weibchen legen ihre Eier am liebsten in den Sand, wo sie von der Sonne ausgebrütet werden“, erklärte Leonie Braasch. „Im Englischen heißt die Zauneidechse deshalb auch Sand-Eidechse ( sand lizard ).“ Müde, aber mit vielen neuen Erfahrungen und tollen Erinnerungen im Gepäck ging es für die Kinder mittags wieder nach Hause. Das Fazit der Schule fiel positiv aus. „Die Aktion war total gelungen. Den Kindern wurde die wichtige Pflege der Natur handlungsorientiert nahgebracht. So konnten sie selbst sehen, wie ihre Arbeit zum Naturschutz beigetragen hat. Das wird ihnen bestimmt noch lange im Gedächtnis bleiben und Spaß hat es den Kindern definitiv gemacht!“, sagte Lehrerin Mareike Janz. Hintergrund zum Integrierten LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ Hintergrund zum Integrierten LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ Das Integrierte LIFE-Projekt setzt Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt in fast ganz Niedersachsen und weiten Teil Nordrhein-Westfalens um. Die beiden Bundesländer finanzieren 40 % des IP LIFE, die anderen 60 % werden durch die Europäische Kommission gefördert. Auch Mitmachaktionen wie diese sind Teil des Projektes. Gemeinsames Anpacken: Mit vereinten Kräften konnten kleine Kiefern aus dem Boden geholt werden (Foto: Lerchenschule). Ehemalige Sandgruben sind ein idealer Lebensraum für die Zauneidechse (Foto: Moritz Wartlick, ÖSSM).
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