Kurzbeschreibung - Europaweit werden über die Social-Media-Kanäle Nutzer angehalten auf Einwegfaschen aus Plastik zu verzichten und stattdessen wiederverwendbare Trinkflaschen zu verwenden. - Aktionen vor Ort informieren über die Umweltauswirkungen von Einwegflaschen aus Plastik und über die Alternative der wiederverwendbaren Trinkflasche. Ergebnisse Vermeidung des Einsatzes von Einweg-Plastikflaschen. Sensibilisierung für die Problematik der Umweltverschmutzung durch Einweg-Plastikflaschen.
Antrag nach dem IFG/UIG/VIG Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit möchte ich anregen, zu prüfen, ob das aktuelle Pfandsystem für Getränkedosen und Einwegflaschen sinnvollerweise abgeschafft oder grundlegend reformiert werden könnte. Aus meiner Sicht bringt das derzeitige System eine Reihe praktischer Nachteile mit sich, die vor allem für bestimmte Bevölkerungsgruppen – insbesondere Alleinerziehende – eine unverhältnismäßige Belastung darstellen: Probleme mit beschädigten Etiketten: Bei Kindern löst sich das Etikett mit dem Pfandkennzeichen leicht, z. B. durch Hitze im Auto oder beim normalen Gebrauch. Dadurch werden diese Gebinde von Automaten nicht mehr angenommen, obwohl sie ohnehin im Rückgabeprozess zerstört werden. Hygienische Aspekte: In Getränkedosen und Flaschen verbleibt oft ein kleiner Rest, der in Einkaufstaschen oder Autos ausläuft. Dies führt nicht nur zu Verschmutzungen, sondern zieht auch Insekten an. Zeit- und Transportaufwand: Das Anstehen an Rückgabeautomaten und das Einscannen jeder einzelnen Flasche/Dose ist zeitintensiv, zumal hierzu extra Wege anfallen, statt die leeren Behälter wie andere Wertstoffe bequem über die Gelbe Tonne zu entsorgen. Aus diesen Gründen halte ich es für prüfenswert, ob eine Rückkehr zur ausschließlichen Entsorgung über bestehende Wertstoffsysteme (z. B. Gelbe Tonne) nicht ökologisch wie organisatorisch sinnvoller wäre. Diese werden ohnehin regelmäßig abgeholt und könnten den Bürgerinnen und Bürgern deutliche Erleichterung bringen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie prüfen könnten, ob und inwiefern eine Reform oder Abschaffung des aktuellen Pfandmechanismus möglich ist, und ob Alternativen zur Rückgabe über Automaten realistisch und ökologisch vertretbar wären. Dies ist ein Antrag auf Zugang zu amtlichen Informationen nach § 1 des Gesetzes zur Regelung des Zugangs zu Informationen des Bundes (IFG) sowie § 3 Umweltinformationsgesetz (UIG), soweit Umweltinformationen im Sinne des § 2 Abs. 3 UIG betroffen sind, sowie § 1 des Gesetzes zur Verbesserung der gesundheitsbezogenen Verbraucherinformation (VIG), soweit Informationen im Sinne des § 1 Abs. 1 VIG betroffen sind. Sollte der Informationszugang Ihres Erachtens gebührenpflichtig sein, möchte ich Sie bitten, mir dies vorab mitzuteilen und detailliert die zu erwartenden Kosten aufzuschlüsseln. Meines Erachtens handelt es sich um eine einfache Auskunft. Gebühren fallen somit nach § 10 IFG bzw. den anderen Vorschriften nicht an. Auslagen dürfen nach BVerwG 7 C 6.15 nicht berechnet werden. Sollten Sie Gebühren veranschlagen wollen, bitte ich gemäß § 2 IFGGebV um Befreiung oder hilfsweise Ermäßigung der Gebühren. Ich verweise auf § 7 Abs. 5 IFG/§ 3 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 UIG/§ 4 Abs. 2 VIG und bitte Sie, mir die erbetenen Informationen so schnell wie möglich, spätestens nach Ablauf eines Monats zugänglich zu machen. Kann diese Frist nicht eingehalten werden, müssen Sie mich darüber innerhalb der Frist informieren. Ich bitte Sie um eine Antwort per E-Mail gemäß § 1 Abs. 2 IFG. Ich widerspreche ausdrücklich der Weitergabe meiner Daten an behördenexterne Dritte. Sollten Sie meinen Antrag ablehnen wollen, bitte ich um Mitteilung der Dokumententitel und eine ausführliche Begründung. Ich möchte Sie um eine Empfangsbestätigung bitten und danke Ihnen für Ihre Mühe! Mit freundlichen Grüßen
Literaturstudium, Tagungsbesuche, Besichtigungen, Diskussionen, eigene Veroeffentlichungen und Vortraege ueber Beseitigung, Erfassung, Verwertung von Abfallglas, Vorzuege und Nachteile von Einwegflaschen und/oder Pfandflaschen.
<p>Mehrwegflaschen sind umweltfreundlicher als Einwegvarianten</p><p>Worauf Sie beim Kauf von Getränkeverpackungen achten sollten</p><p><ul><li>Kaufen und benutzen Sie Mehrwegflaschen – am besten aus der Region.</li><li>Verzichten Sie auf Einwegflaschen und Dosen.</li><li>Trinken Sie Wasser aus dem Wasserhahn: Pur oder selbst gesprudelt ist es das umweltfreundlichste Getränk.</li></ul></p><p>Gewusst wie</p><p>Mehrwegflaschen sind umweltfreundlicher als Einwegflaschen. Die Nutzung von Mehrwegflaschen führt in der Regel zu einem geringeren Energie- und Ressourcenverbrauch als bei Einwegflaschen. Dies gilt umso mehr, je regionaler der Vertrieb und je höher die Zahl der Wiederbefüllungen sind.</p><p><strong>Mehrweg bevorzugen: </strong>Mehrwegflaschen aus der Region sind aus Umweltsicht erste Wahl. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Glas- oder PET-Mehrwegflaschen handelt. Allerdings ist es durch das Pflichtpfand auf Einweggetränkeverpackungen schwieriger geworden, echte Mehrwegflaschen zu erkennen. Mehrwegflaschen erkennen Sie teilweise am Logo „Mehrweg – Für die Umwelt“. Das Mehrwegpfand beträgt gewöhnlich 8 oder 15 Cent.</p><p><strong>Einweg vermeiden:</strong> „Zerknitterbare“ Plastikflaschen sind hingegen immer Einwegflaschen. Sie werden nicht wiederbefüllt, sondern zerschreddert und recycelt. Eine gute Möglichkeit, Einwegpfandflaschen von Mehrwegpfandflaschen zu unterscheiden, ist das DPG-Symbol auf Einwegflaschen und die Pfandhöhe. Das Einwegpfand beträgt einheitlich 25 Cent.</p><p><strong>Trinkwasser aus dem Wasserhahn: </strong>Trinkwasser ist in Deutschland von sehr guter Qualität und trotzdem das mit Abstand billigste Getränk. Mit einem Sprudelmacher lässt sich auch ganz einfach „spritziges“ Wasser selber herstellen. Das spart Kistenschleppen und Geld.</p><p><strong>Achtung:</strong></p><p><strong>Was Sie noch tun können: </strong>Achten Sie auf die regionale Herkunft der Getränke. Je weiter die Getränke transportiert werden, desto höher werden die Umweltbelastungen.</p><p>Hintergrund</p><p>Mehrwegflaschen aus der Region sind die umweltfreundlichsten Getränkeverpackungen. Nach der Reinigung der Flaschen und Gefäße werden diese erneut gefüllt und dem Warenkreislauf wieder zugeführt. Glas-Mehrwegflaschen können bis zu 50-mal und PET-Mehrwegflaschen bis zu 20-mal wiederbefüllt werden. Der Mehrweganteil beträgt in Deutschland knapp 50 Prozent. Das Mehrwegpfand wird von den Abfüllern erhoben. Auf allen Handelsstufen wird die Flasche gegen Zahlung des Pfandes weitergegeben. Im Gegensatz zum Einwegpfand ist das Mehrwegpfand nicht gesetzlich geregelt.</p><p><strong>Weitere Informationen finden Sie unter:</strong></p><p><strong>Quellen</strong></p><p>IFEU (2010): <a href="https://www.ifeu.org/oekobilanzen/pdf/IFEU%20Handreichung%20zur%20Einweg-Mehrweg-Diskussion%20(13Juli2010).pdf">Einweg und Mehrweg - Aktuelle Ökobilanzen im Blickpunkt</a>.</p>
Die Ernährung spielt eine große Rolle beim Klimawandel. Eine fleischreiche Ernährung sowie lange Transportwege nicht-saisonaler und nicht-regionaler Produkte haben nicht unerhebliche globale Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. Bei der Wahl des Schulessens bzw. des Essensanbieters können gleich mehrere Aspekte beachtet werden, welche helfen, die Schule klimafreundlicher aufzustellen. Auch das Schulessen kann klimafreundlicher gestaltet werden. Ein Weg zu weniger Umweltbelastung führt über die Reduzierung des Fleischangebotes. Viehzucht ist energieaufwändig und verursacht mehr CO 2 und klimaschädliche Emissionen als der Anbau von Getreide, Obst und Gemüse. Für eine positivere Energiebilanz kann das Fleischangebot beispielsweise täglich zugunsten verschiedener Gemüse und Beilagen reduziert werden. Eine gute Möglichkeit den Fleischkonsum zu reduzieren ist ein wöchentlicher Veggie-Tag, an dem ausschließlich vegetarische Speisen in der Schulkantine gereicht werden. Mehr Gemüse und weniger Fleisch auf dem Teller kommen am Ende nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch der Gesundheit. Neben dem Schwerpunkt einer pflanzenbasierten Ernährung, schont die bevorzugte Verwendung regionaler, saisonaler Bio-Produkte das Klima. So entfallen lange Transportwege der Lebensmittel. Außerdem verursacht der Anbau von Obst und Gemüse im Gewächshaus, etwa von nicht-saisonalen Produkten, deutlich höhere CO 2 -Emissionen als der Anbau unter freiem Himmel. Biologische produzierte Lebensmittel kommen ohne schädliche Pflanzenschutzmittel aus und Tiere werden artgerechter gehalten. Sofern das Essen nicht innerhalb der Schule zubereitet wird, kann mit der Auswahl eines Unternehmens, welches auf entsprechende Faktoren achtet, auf diese Aspekte Einfluss genommen werden. Zu einer gesunden und klimafreundlichen Ernährung gehört Wasser als Getränk. Durch das Bereitstellen von Trinkwasserspendern können Schülerinnen und Schüler nicht nur jederzeit auf ein gesundes Lebensmittel zugreifen, sondern sich mitgebrachte Mehrwegflaschen wieder auffüllen. Das Mitbringen von umweltbelastenden Einwegflaschen entfällt so bestenfalls. Bild: Rawpixel/Depositphotos.com Clara-Grunwald-Grundschule In der Montessori-Grundschule liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der nachhaltigen Entwicklung. Die Schülerinnen und Schüler erhalten im Schulalltag auf vielfältige Weise Zugang zu der Thematik des Umwelt- und Klimaschutzes. Clara-Grunwald-Grundschule Weitere Informationen Bild: belchonock/Depositphotos.com Evangelische Schule Berlin Zentrum Die Evangelische Schule in Berlin-Mitte orientiert ihr pädagogisches Konzept eng an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030. Evangelische Schule Berlin Zentrum Weitere Informationen Bild: meepoohyaphoto/Depositphotos.com Brodowin-Schule Die Lichtenberger Schule unterhält mehrere Kooperationen mit relevanten Akteuren im Umwelt- und Klimaschutz. Durch regelmäßige gemeinsame Projekte erhalten die Schülerinnen und Schüler einen weitreichenden und vielfältigen Einblick in die Bereiche Umwelt, Naturschutz und gesunde Ernährung. Brodowin-Schule Weitere Informationen Bild: Friedensburg-Oberschule Berlin Friedensburg-Oberschule Berlin Die Europa-Schule in Charlottenburg blickt auf eine langjährige Tradition im Klima- und Umweltschutz zurück. Friedensburg-Oberschule Berlin Weitere Informationen Bild: wckiw/Depositphotos.com Lessing-Gymnasium Am Lessing-Gymnasium in Mitte befassen sich die Schülerinnen und Schüler fächerübergreifend mit verschiedenen Aspekten des Umwelt- und Klimaschutzes. Lessing-Gymnasium Weitere Informationen
Hintergrund des Vorhabens ist die Richtlinie (EU) 2019/904 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 05. Juni 2019 über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoff produkte auf die Umwelt. Zielsetzung des Projekts ist es, die in Artikel 4, Artikel 6 Abs. 5 und Artikel 9 unter Berücksichtigung von Artikel 13 Abs. 1 bis 3 der Einwegkunststoffrichtlinie (EWKRL) geforderten Daten für Deutschland zu ermitteln. Der erste verpflichtende Berichtszeitraum ist 2022. Mit diesem Vorhaben soll der Stand vor dem Ergreifen nationaler Maßnahmen erhoben werden. Als Bezugsjahr wurde deshalb das Jahr 2020 gewählt. 2020 wurden in Deutschland 36,3 Mrd. Einwegartikel (Haupteinheiten) im Sinne des Artikel 4 der Einwegkunststoffrichtlinie verbraucht. 79,3 % des stückzahlbezogenen Verbrauchs sind Lebensmittelverpackungen. Die Einwegartikel haben ein Gesamtgewicht von 355 kt und ein Kunststoffgewicht von 288,2 kt. Deutschland erreicht bereits 2020 die ab dem Bezugsjahr 2025 geforderte Zielquote von 25 % Rezyklatanteil in Einweggetränkeflaschen, die hauptsächlich aus Polyethylenterephthalat bestehen (PET-Flaschen). Die Rezyklateinsatzquote beträgt im Bezugsjahr 2020 27,9 %. 494 kt Kunststoffflaschen im Sinne des Artikel 6 Absatz 5 Einwegkunststoffrichtlinie wurden 2020 verbraucht. Insgesamt 138 kt Kunststoffrezyklate sind in der Verbrauchsmenge dieser Einweggetränkeflaschen aus PET enthalten. Ziel des Artikel 9 Einwegkunststoffrichtlinie ist die Steigerung der hochwertigen Verwertung von Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff. Bis 2025 müssen die Mitgliedstaaten nachweisen, dass 77 % der Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff getrennt gesammelt werden, 2029 erhöht sich die Zielquote auf 90 %. Sowohl die Erfassung über die Rücknahmesysteme als auch die LVP-Sammlung der dualen Systeme sind als getrennte Sammelsysteme qualifiziert. Insgesamt erreichen Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff im Sinne der Einwegkunststoffrichtlinie eine getrennte Sammelquote von 94,7 %. Die Zielquote für 2029 übertrifft Deutschland bereits 2020 deutlich. Quelle: Bericht
<p>Immer weniger Getränke werden in Mehrwegflaschen abgefüllt. Die neueste Auswertung der Getränkeabfüllung in Deutschland zeigt, dass der Anteil von Mehrweg- und ökologisch vorteilhaften Einweggetränkeverpackungen 2016 auf einen neuen Tiefststand gesunken ist: rund 44 Prozent. Damit wird das in der Verpackungsverordnung vorgegebene Ziel von 80 Prozent am Gesamtverbrauch deutlich verfehlt.</p><p>Der Mehrweganteil für die Getränkesegmente Wässer, Bier, Erfrischungsgetränke und alkoholhaltige Mischgetränke – also jene Getränkebereiche welche unter die Pfandpflicht fallen – erreichte im Jahr 2016 einen neuen Tiefststand. Das zeigt die neueste Auswertung der Getränkeabfüllung in Deutschland, die von der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbH für das Umweltbundesamt durchgeführt wurde. Der Anteil der Getränke, die in Mehrwegverpackungen abgefüllt wurden, betrug lediglich 42,8 Prozent. Zusammen mit dem leicht ansteigenden Anteil von 1,4 Prozent der ökologisch vorteilhaften Einweggetränkeverpackungen wurden 44,2 Prozent erzielt. Die Verpackungsverordnung gibt zur Stärkung von in Mehrweggetränkeverpackungen und ökologisch vorteilhaften Einwegverpackungen (MövE-Verpackungen) abgefüllten Getränken einen Anteil von 80 Prozent vor. Der Rückgang beträgt 1,3 Prozentpunkte gegenüber 2015. Mehrweg-Glasflaschen hatten 2016 einen Marktanteil von 29,2 Prozent. Das gesamte in Mehrweg-Glasflaschen verkaufte Getränkevolumen sank gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent. Mehrweg-Kunststoffflaschen erreichten einen Marktanteil von 13,6 Prozent und verloren 4,2 Prozent ihres Getränkevolumens. Der Marktanteil von Getränkekarton stieg auf 1,1 Prozent. Die meisten Getränke werden in Einwegkunststoffflaschen abgefüllt: Der Marktanteil beträgt 52,2 Prozent, das Getränkevolumen stieg um 2,9 Prozent. Dosen erreichten einen Marktanteil von 3,2 Prozent, wobei das Getränkevolumen um 13,4 Prozent stieg. </p><p>Die Abfüllmengen werden in Deutschland jährlich für die unterschiedlichen Packmittelgruppen sowie die pfandpflichtigen Getränkesegmente Wässer, Bier, Erfrischungsgetränke und alkoholhaltige Mischgetränke entsprechend der Verpackungsverordnung von der Bundesregierung bekannt gegeben. Der Anteil von in MövE-Verpackungen abgefüllten Getränken sank 2016 bei Wässern um 1,0 Prozentpunkte auf 38,7 Prozent, bei Bier um 0,8 Prozentpunkte auf 82,1 Prozent und bei Erfrischungsgetränken um 1,7 Prozentpunkte auf 28,8 Prozent. Die Berichte der letzten Jahre zeigen, dass der Anteil der Mehrwegverpackungen am Gesamtverbrauch von Getränkeverpackungen entgegen der Zielvorgaben sinkt und gleichzeitig der Anteil von Einwegverpackungen steigt. Auch veränderte Einzelhandelsstrukturen tragen dazu bei. So bieten Discounter meist ausschließlich Getränke in Einwegverpackungen an und verfügen nicht über Rücknahmesysteme für Mehrwegflaschen. Das 2003 eingeführte Einwegpfand für nicht ökologisch vorteilhafte Einweggetränkeverpackungen führte nur zu einer kurzzeitigen Stabilisierung in allen Getränkesegmenten abgesehen von Bier, dort stabilisierte sich der Mehrweganteil langfristig. Zwar wurden durch die Pfanderhebung Sammelmenge und -qualität der sortenreinen Wertstoffe aus Einweggetränkeverpackungen mit Pfand gesteigert, jedoch sank trotz dieser Maßnahme der Anteil von Mehrweggetränkeverpackungen weiter.</p><p>Mehrweggetränkeverpackungen im Sinne der Verpackungsverordnung sind Verpackungen, die dazu bestimmt sind, nach Gebrauch mehrfach zum gleichen Zweck wiederverwendet zu werden. Ökologisch vorteilhafte Einweggetränkeverpackungen sind Getränkekartonverpackungen, Getränke-Polyethylen-Schlauchbeutel-Verpackungen und Folien-Standbodenbeutel. Alle anderen Getränkeverpackungen gehören nicht zu den ökologisch vorteilhaften Einweggetränkeverpackungen. Ab dem 1. Januar 2019 gilt das Verpackungsgesetz, darin werden die ökologisch vorteilhaften Einweggetränkeverpackungen in der Zielvorgabe nicht mehr berücksichtigt. Bei den in Mehrweggetränkeverpackungen abgefüllten Getränken soll zukünftig ein Anteil von 70 Prozent erreicht werden.</p><p>Abfallvermeidung hat die höchste Priorität entsprechend der fünfstufigen Abfallhierarchie, die das Kernelement des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes und der EU-Abfallrahmenrichtlinie ist. Zur Vermeidung von Abfällen sind Mehrwegsysteme unverzichtbar. Einwegverpackungen sind kurzlebig und werden bereits nach einmaliger Nutzung entsorgt und recycelt. Hingegen werden Mehrweg-Glasflaschen bis zu 50-mal und PET-Mehrwegflaschen bis zu 20-mal wiederbefüllt. Der Ressourcen- und Energieverbrauch für Transport und Reinigung der Mehrwegflaschen ist in regionalen Kreisläufen geringer als der zusätzliche Herstellungsaufwand für Einwegflaschen. Je häufiger die Mehrwegflaschen wiederverwendet werden, je kürzer die Transportwege und je effizienter die Reinigungsprozesse sind, desto umweltfreundlicher sind die Flaschen. Deswegen ist aus Umweltsicht eine Steigerung des Mehrweganteils bei den Getränkeverpackungen erforderlich und die Erreichung der Zielvorgaben sollte angestrebt werden, um das Aufkommen von Verpackungsabfällen zu verringern und Ressourcen zu schonen.</p>
Am 29. April 2015 stellte die Deutsche Umwelthilfe in Berlin ihre Kampagne „Mehrweg ist Klimaschutz“ vor. Gemeinsam mit mehr als 5.000 teilnehmenden Partnern informiert die aus der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und mehrwegorientierten Verbänden der Getränkewirtschaft bestehende „Mehrweg-Allianz“ im bereits neunten Jahr Verbraucherinnen und Verbraucher über die umweltschonenden Eigenschaften von Mehrwegflaschen. Ziel der Initiative, die auch vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) unterstützt wird, ist es, Kundinnen und Kunden zu einem umweltbewussten Kauf von Mehrwegflaschen und zum Verzicht auf umweltschädliche Getränkedosen und Einweg-Plastikflaschen zu bewegen. Das Getränke-Mehrwegsystem gerät durch den Vormarsch unökologischer Einwegflaschen immer weiter unter Druck – nicht zuletzt wegen des jüngsten Generalangriffs von Coca-Cola.
<p>Der Anteil von in Mehrwegverpackungen abgefüllten Getränken betrug 2018 nur noch 41,2 Prozent. Dies ist ein Prozentpunkt weniger als noch 2017. Sogar Dosenbier wird wieder mehr getrunken. Damit hat sich der Abwärtstrend der letzten Jahre fortgesetzt. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA).</p><p>Jährlich wird der Getränkeverbrauch in Deutschland untersucht. Für das Jahr 2018 zeigen nun die aktuellen Daten erneut Verluste bei Mehrwegflaschen. Seit 2000 wurden Mehrwegflaschen in allen Getränkesegmenten stark von Einweg-Kunststoffflaschen verdrängt. Mittlerweile ist hier eine Marktsättigung eingetreten, die Anteile der Einwegflaschen steigen weniger stark. Jedoch gibt es neue Veränderungen hin zu Einweg. Bei Bier beispielsweise wurde seit Einführung der Pfandpflicht ein Mehrweganteil von über 80 Prozent erreicht. Da Bierdosen aber wieder mehr Absatz finden, lag auch bei Bier 2018 der Anteil von Mehrwegflaschen mit 79,5 Prozent unter 80 Prozent.</p><p>Hingegen zeigten sich bei Wasser erste Auswirkungen der Diskussionen um zu hohen Verpackungsverbrauch. Hier stieg der Mehrweganteil um 0,7 Prozentpunkte. Mit 38,8 Prozent liegt er jedoch weit unter dem gesetzlich angestrebten Ziel.</p><p>Der Bericht zeigt, dass immer mehr Getränkeabfüller eigene Individual-Flaschen verwenden, anstatt auf einheitliche Flaschen aus einem deutschlandweiten Pool zurückzugreifen. Im Bierbereich waren es 2012 noch 15 Prozent individualisierte Mehrwegflaschen. Bis 2017 stieg ihr Anteil jedoch erheblich um 27 Prozentpunkte auf 42 Prozent. Der Anteil der Individualflaschen bei den bepfandeten Getränken insgesamt liegt mit 43 Prozent in der gleichen Größenordnung. Beim regionalen Bier, das in der gleichen Stadt gebraut und getrunken wird, sind Individual-Flaschen unproblematisch. Hingegen können bei Individual-Mehrwegverpackungen mit weiten Transportentfernungen unnötige <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/c?tag=CO2#alphabar">CO2</a>-Emissionen entstehen. Da Mehrwegflaschen in der Regel nur dort zurückgenommen werden, wo diese Flaschenarten verkauft werden, sind große deutschlandweite Pools für Verbraucher*innen einfach zu handhaben. Eine Förderung von Mehrweg muss auch auf diese Entwicklung einwirken. Daher ist besonders zu begrüßen, dass sich vier Großbrauereien zur Einführung eines neuen gemeinsamen Flaschenpools mit einer 0,33-Liter-Longneck-Flaschen entschlossen haben und somit das Mehrwegsystem stärken.</p><p>Ab dem nächsten Berichtsjahr 2019 gelten die Berechnungsregeln des neuen Verpackungsgesetzes. Dieses hat das Ziel von 70 Prozent Mehrweganteil gesetzt. In der aktuellen Studie wurde daher zusätzlich erstmals der Getränkeverbrauch nach den neuen Vorgaben ermittelt. Unter anderem hat sich mit der Ausweitung der Einweg-Pfandpflicht auf kohlensäurehaltige Nektare und Erfrischungsgetränke mit einem Molkeanteil die Bezugsgröße für die Berechnung der Mehrwegquote verändert. Das Ergebnis: Nach den Berechnungsregeln auf der Grundlage des Verpackungsgesetzes beträgt der tatsächliche Mehrweganteil sogar nur 41,1 Prozent.</p><p>Das Umweltbundesamt prüft in einem gerade beginnenden Forschungsprojekt Maßnahmen wie zum Beispiel verbindliche Vertriebsquoten, Mehrwegzielquoten für Unternehmen mit aufkommensneutralem Bonus-/Malussystem, Verpackungssteuer bzw. -abgabe sowie andere rechtliche oder ökonomische Maßnahmen dahingehend, ob sie geeignet und effektiv sind, um den Mehrweganteil zu erhöhen.</p>
Umweltministerin erweitert Mehrwegkampagne „Müll nicht rum“ um Trinkwasserbrunnen / Alle Mehrwegangebote in Rheinland-Pfalz mit wenigen Klicks abrufbar. „In Deutschland werden stündlich 1,9 Millionen Einweg-Plastikflaschen verbraucht. Das sind 16,6 Milliarden Plastikflaschen im Jahr. Im Durchschnitt verbraucht jeder Deutsche jährlich fast 200 Einweg-Plastikflaschen. Mit der Verwendung eigener Mehrwegflaschen und dem Abfüllen von Leitungswasser an Refill-Stationen oder Trinkwasserbrunnen können wir diese Plastikflut eindämmen und einen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz leisten“, sagt Umweltministerin Höfken zur Erweiterung der „Müll nicht rum“-Kampagne im Food-Bereich. Nach wie vor werden laut Höfken viele Einweg-Plastikflaschen aus Neumaterial hergestellt. Für die Herstellung dieser Einweg-Plastikflaschen müssen jährlich 480.000 Tonnen Rohöl eingesetzt werden. Einwegflaschen werden im Vergleich zu Mehrwegflaschen häufig über längere Distanzen transportiert, das verursacht gleichzeitig höhere CO2-Emissionen und damit eine stärkere Klimabelastung. „Durch das Benutzen einer eigenen Trinkflasche schont man nicht nur das Klima, sondern ganz nebenbei auch den eigenen Geldbeutel“, so Höfken. Auch das Land fördert mit seinem Programm „100 Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz“ noch bis 2021 die Errichtung von Trinkwasserbrunnen. Jeder Brunnen wird mit einem Zuschuss von 4.000 Euro gefördert. „In den nächsten Monaten wird unsere Webseite www.muellnichtrum.rlp.de kontinuierlich um weitere Informationen und Angebote zur Abfallvermeidung ergänzt. Im November werden wir das Handyrecycling und im Januar die Wiederverwendung von Elektroaltgeräten in unsere Website aufnehmen“, kündigte die Umweltministerin abschließend an. Hintergrund: Ab sofort finden die Bürgerinnen und Bürger jede Refill-Station und jeden öffentlichen Trinkwasserbrunnen auf der „Müllnichtrum-Karte“ unter www.muellnichtrum.rlp.de. Dazu klickt man bei der Kartensuchfunktion auf „Refill“ oder „Trinkwasserbrunnen“ und gibt den Ort ein, an dem man sich gerade befindet. Die Karte zeigt den Weg zu kostenlosem Wasser. Die teilnehmenden Refill-Stationen sind am Refill-Aufkleber erkennbar. Dort kann man kostenfrei Leitungswasser in selbst mitgebrachten Mehrwegflaschen füllen. Im Oktober letzten Jahres hat das Umweltministerium die Mehrwegkampagne „Müll nicht rum“ gestartet und hierunter mehrere kommunale sowie landes- und bundesweite Mehrweg-Initiativen zusammengeführt. Aktuell beteiligen sich 35 Kooperationspartner wie Städte und Gemeinden, Anbieter von Mehrwegbecher-Pfandsystemen, Verbände und Innungen der Bäckereien und Konditoren, Hochschulen, Abfallwirtschaftsbetriebe, karitative Einrichtungen oder Umweltverbände an der Kampagne. Weitere Informationen sind abrufbar unter: www.muellnichtrum.rlp.de Weitere Informationen zum Förderprogramm Trinkwasserbrunnen unter: mueef.rlp.de/de/themen/wasser/foerderprogramm-trinkwasserbrunnen/
| Origin | Count |
|---|---|
| Bund | 19 |
| Land | 4 |
| Zivilgesellschaft | 1 |
| Type | Count |
|---|---|
| Ereignis | 4 |
| Förderprogramm | 5 |
| Text | 13 |
| unbekannt | 1 |
| License | Count |
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| Boden | 11 |
| Lebewesen und Lebensräume | 15 |
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