Das Projekt "Auswirkungen des antiparasitischen Tierarzneimittelwirkstoffes Ivermectin auf ökologisch relevante Organismengruppen in weidenahen Kleingewässern" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Es wird/wurde ausgeführt durch: Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, Institut für Umweltwissenschaften.Antiparasitika (Mittel gegen Endo- und Ektoparasiten) zur Anwendung bei Weidetieren gehören zu den Tierarzneimitteln mit der höchsten Toxizität für die Umwelt. Ökologisch relevante Effekte wurden bereits bei Dunginsekten festgestellt. Auch bei aquatischen Invertebraten, wie z.B. Krebstiere oder Insektenlarven ist aufgrund der Erfahrungen aus dem Vollzug eine hohe Sensitivität gegenüber Vertretern aus der Wirkstoffgruppe der Avermectine zu vermuten. Um die Auswirkungen von antiparasitären Tierarzneimitteln auf die Biodiversität in weidenahen Kleingewässer (z. B. Gräben, Bäche, Teiche) umfassend bewerten zu können, fehlen aber zusätzliche ökotoxikologische Effektdaten von für diese Gewässer repräsentativen aquatischen Organismen, die über die Standarddatenanforderungen im Vollzug hinausgehen. Das betrifft besonders Vertreter aus den ökologisch relevanten Gruppen der Filtrierer, Aufwuchs-Weidegänger (Grazer) und Zerkleinerer (Shredder). Exemplarisch sollen Untersuchungen mit Ivermectin Daten zu kurz- und langfristigen Auswirkungen auf je einen Vertreter aus diesen ökologischen Gruppen liefern. Zusätzlich soll eine Daphnien-Reproduktionsstudie nach OECD 211 unter GLP durchgeführt werden, deren Ergebnisse als Vergleichsdatensatz dienen. Damit soll Aufschluss darüber gewonnen werden, inwieweit die Biodiversität aquatischer Arthropoden im Bereich von mit Tierarzneimitteln belasteter landwirtschaftlicher Flächen nachhaltig beeinflusst und geschädigt wird und wo Handlungsbedarf besteht, um das Schutzziel der Biodiversität zu erhalten.
Das Projekt "Schwerpunktprogramm (SPP) 1374: Biodiversitäts-Exploratorien; Exploratories for Long-Term and Large-Scale Biodiversity Research (Biodiversity Exploratories), Teilprojekt: Landnutzung, Biodiversität und Nagetier-übertragene Krankheiten" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) - Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst - Außenstelle Münster.Anthropongene Veränderungen der Umwelt wirken sich negativ auf die Integrität vieler Ökosysteme aus. In diesem Prozess können sich wichtige Ökosystemfunktionen nachhaltig ändern. Seit Kurzem besteht gesteigertes Interesse daran, wie sich Habitatdegradierungen auf das Auftreten und die Verbreitung von zoonotischen Krankheitserregern auswirken. Durch solche Veränderungen können sich die Abundanz, Diversität und Zusammensetzung der jeweiligen Wirts- und/oder Vektorgesellschaften (z.B. Zecken) ändern. Dies wiederum wirkt sich auf die Übertragung vieler Erreger innerhalb eines solchen Wirts/Vektor/Erreger-Komplexes aus. Allerdings können Erreger mit unterschiedlichen Übertragungsmechanismen auch unterschiedlich auf vergleichbare Umweltveränderungen reagieren. Gleichzeitig können Wirte unterschiedlich empfänglich für bestimmte Erreger sein, was in Kombination mit unterschiedlicher Wirtsdynamik starken Einfluss auf die Übertragungsrate innerhalb einer Population hat. Es gibt sehr wenige experimentelle Studien, die die zugrundeliegenden Mechanismen eines solchen Systems in Verbindung mit Landnutzungsintensitäten erforschen. Es ist allerdings sehr wichtig die Heterogenität in Wirts- und Vektoreigenschaften zu etablieren, welche die Persistenz oder Abwesenheit in einer bestimmten Landschaft begründen.In diesem Projekt möchten wir die Übertragung von Erregern mit unterschiedlichen Übertragungswegen (direkt vs. vektor) und Wirtsspezifitäten in Abhängigkeit eines Landnutzungsgradienten etablieren. Diese Studie setzt den Fokus auf Kleinsäuger, da diese Gruppe eine breite Palette an Erregern beherbergen kann. Sie zeigen außerdem in Abhängigkeit lokaler Bedingungen starke Schwankungen in der Abundanz und Vergesellschaftung. Detaillierte Informationen zur Landnutzungsintensität werden mit der Abundanz, Diversität und Gesellschaften von Kleinsäugern und Vektoren (Zecken und Ektoparasiten) in Verbindung gebracht. Gefangene Tiere werden auf verschiedene Pathogene untersucht. Die Infrastruktur der Biodiversitäts-Exploratorien erlaubt es verschiedenste Umweltfaktoren zu berücksichtigen (Vegetation, Bodenbeschaffenheit, etc.). Die Ergebnisse werden zeigen, welche Eigenschaften von Erregern das Überleben in bestimmten Landnutzungsintensitäten fördern oder verhindern können. Die Informationen werden helfen Vorsorgemaßnahmen, speziell für Hochrisikogruppen wie Waldarbeiter oder Landwirte zu verbessern, und sie erhöhen die Relevanz der Biodiversitäts-Exploratorien für das öffentliche Gesundheitsmanagement.
Eier sind fester Bestandteil des Osterfests. Aber wie unbeschwert können Eier genossen werden? Als häufig verzehrte Lebensmittel stehen Eier im Landeslabor Berlin-Brandenburg (LLBB) regelmäßig auf dem Prüfstand. Die Untersuchungsergebnisse geben – zumindest was die Sicherheit der Eier betrifft – grünes Licht für eifrige Eiersucher*innen. Im Jahr 2022 wurden im LLBB 288 Proben von rohen Hühnereiern sowie 17 Proben von gekochten und gefärbten Eiern untersucht. Lediglich acht Eierproben wurden beanstandet, davon sieben wegen Kennzeichnungsmängeln und eine aufgrund einer irreführenden Angabe zu Omega-3-Fettsäuren. Bei den gefärbten Eiern konnten keine nicht-zugelassenen Farbstoffe nachgewiesen werden. Die mikrobiologische Untersuchung von 183 Eierproben ergab keinen Befund. Auch wenn die Belastung von Eiern mit Salmonellen aufgrund von wirksamen Hygiene- und Bekämpfungsmaßnahmen in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen ist, sind nach wie vor im Umgang mit Eiern die Regeln der Küchenhygiene zu beachten. So sollten beispielsweise Speisen mit rohen Eiern nur mit frischen Eiern zubereitet, in kurzer Zeit verzehrt und bis dahin unter 7 °C gekühlt aufbewahrt werden. Da Salmonellen sich auch auf der Schale von Eiern befinden könnten, sollte beim Ausblasen von Eiern ein direkter Kontakt des Munds mit der Eierschale vermieden werden. Ein weiteres wichtiges Thema in Zusammenhang mit der Sicherheit von Eiern sind mögliche Rückstände. Eier werden sowohl im Rahmen der regulären Lebensmittelüberwachung als auch im Kontext von Programmen wie dem Nationalen Rückstandskontrollplan für Lebensmittel tierischen Ursprungs (NRKP) regelmäßig im Landeslabor auf Rückstände von verschiedenen Stoffgruppen untersucht. Die Rückstandsanalytik ist sehr aufwändig, da ein breites Stoffspektrum in kleinsten Mengen präzise bestimmt werden muss. Die Größenordnung der Höchstgehalte bewegt sich in der Regel im Bereich Mikrogramm pro Kilogramm (µg/kg, 1 Mikrogramm entspricht einem Millionstel Gramm) oder noch geringeren Mengen wie beispielsweise bei Dioxinen. Auf Dioxine und polychlorierte Biphenyle (PCB) wurden im Rahmen der Lebensmittelüberwachung in den Jahren 2021 und 2022 insgesamt 94 Proben untersucht (2021: 56 Proben und 2022: 38 Proben). Dabei handelte es sich um Eier von Hühnern unterschiedlicher Haltungsformen (Boden, Freiland, ökologisch sowie aus Hühnermobilen). Eine Probe aus Hühnermobil-Haltung wies eine erhöhte Konzentration auf, die unter Berücksichtigung der laborinternen Messunsicherheit den Höchstgehalt nicht überschritt (d.h. keine Beanstandungen). Darüber hinaus wurden im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplans für Lebensmittel tierischen Ursprungs (NRKP) 25 Proben unter anderem auf Dioxine und PCB untersucht, von denen keine auffällig war. 36 Proben der Lebensmittelüberwachung wurden auf Pflanzenschutzmittel-Rückstände (260 verschiedene Wirkstoffe) analysiert. Hinzu kam die Untersuchung von 25 Proben aus dem NRKP auf Rückstände von chlororganische Pflanzenschutzmitteln. 22 NRKB-Proben wurden auf das Vorhandensein phosphororganischer Pflanzenschutzmittel-Rückstände geprüft. Es gab keine Auffälligkeiten. 2021 und 2022 wurden außerdem 147 Proben auf Rückstände von Tierarzneimitteln untersucht, wobei keine Rückstände bestimmt wurden. Hinzu kommt die Untersuchung von 110 Brandenburger Proben (2021: 51, 2022: 59) auf Tierarzneimittel-Rückstände im Rahmen des NRKP. Dabei waren Gehalte oberhalb der Bestimmungsgrenze nur in vier Proben messbar, wovon eine Probe auffällig war (Gehalt oberhalb des Höchstgehaltes). Rückstände in Eiern waren im Jahr 2017 ein vielbeachtetes Thema, als unzulässige Gehalte des Insektizids Fipronil in Hühnereiern festgestellt wurden, obwohl dieser Wirkstoff bei Tieren, die der Lebensmittelerzeugung dienen, nicht angewendet werden darf. Auch wenn dieses Geschehen nun schon einige Jahre zurückliegt, wurden im LLBB im Rahmen des NRKP auch in den Jahren 2021 und 2022 wieder Hühnereier auf diesen Wirkstoff untersucht (22 Proben), die alle unauffällig waren. Das Fipronil wurde verbotenerweise zur Bekämpfung der Roten Vogelmilbe in den Hühnerställen angewendet. Die Rote Vogelmilbe ist ein blutsaugender Ektoparasit von Vögeln. Ebenso wirksam gegen diesen Parasiten ist neben Pyrethroiden, auf die im Rahmen der Untersuchung von Pflanzenschutzmittel-Rückständen geprüft wird, der Wirkstoff Fluralaner. Er ist für Legegeflügel zugelassen und es wurde 2017 ein Rückstands-Höchstgehalt für Eier festgelegt. Fluralaner wurde in keiner der 13 untersuchten Proben nachgewiesen.
Das Projekt "Auswirkungen des Klimawandels auf die Lebensbedingungen von Parasiten an Nagetieren" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) , Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) - Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst - Wirbeltierforschung.a) Gängige Klimaszenarien sagen für Deutschland erhöhte Temperaturen und verringerten Niederschlag voraus, was für viele Kleinsäugerarten (Wühlmäuse, Waldmäuse) vorteilhaft ist und zu erhöhten Populationsdichten führen kann. Kleinsäuger tragen zahlreiche Ektoparasiten (z.B. Zecken, Flöhe), die eine erhebliche Bedeutung als Krankheitsüberträger von Kleinsäugern auf den Menschen haben (z.B. Borreliose, FSME, Rickettsiose). Das Vorkommen der Parasiten und Krankheitserreger auf Kleinsäugern ist wahrscheinlich ebenfalls u.a. vom Wetter/Klima abhängig. Die durch Klimawandel erwarteten erhöhten Populationsdichten der Kleinsäuger und der verstärkte Parasitenbesatz/ Durchseuchung mit Krankheitserregern führen zu einem erhöhten, humanen Infektionsrisiko. Da die Zusammenhänge zwischen Parasiten-, der Krankheitserreger- und Kleinsäugervorkommen sehr komplex sind, ist es sinnvoll die möglichen Einflüsse des Klimas experimentell zu überprüfen. Hierzu sollten im Freilandversuch Parzellen mit manipulierten klimatischen Bedingungen auf ihre Kleinsäugerpopulationen und deren Ektoparasiten/Pathogene unter sonst natürlichen Bedingungen untersucht werden. Die Klimamanipulation kann auf großen, variabel überdachten Freilandflächen mit unterschiedlichen Bewirtschaftungsformen erfolgen, die auf der Global Change Experimental Facility des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Halle/Leipzig zur Verfügung stehen. Vor dem Hintergrund des Klimawandels soll geklärt werden, wie sich das Vorkommen von Parasiten auf Kleinsäugern, die Durchseuchung der Parasiten mit Krankheitserregern und das Infektionsrisiko des Menschen verändert. Es soll zudem erarbeitet werden, durch welche Maßnahmen das möglicherweise steigende Infektionsrisiko erkannt und gesenkt werden könnte. b) Durch den Vergleich von Parasiten und deren Krankheitserregern auf Klima-manipulierten und Kontrollflächen kann das mögliche steigende Risiko für Erkrankungen des Menschen empirisch bestimmt werden.
Das Projekt "Umweltrelevanz von Antiparasitika - Vergleich der Umwelteigenschaften von Antiparasitika und Harmonisierung deren Umweltbewertung auf EU-Ebene" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: ECT Ökotoxikologie GmbH.Antiparasitika gehören zu den Tierarzneimitteln mit der höchsten Toxizität für die Umwelt. Ivermectin ist der am häufigsten verwendete Antiparasitikumwirkstoff in der EU. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) lässt Ivermectin z. Z. auf seine Umweltverträglichkeit überprüfen. Es ist davon auszugehen, dass es im Fall von Ivermectin aufgrund der Risiken auf die Umwelt zu einer Nichtzulassung der ivermectinhaltigen Produkte kommt. Alternative Substanzen für die Behandlung von Ektoparasiten bei Weidetieren sind bereits zugelassen (z. B. Doramectin und Moxadectin). Das Verhalten in und die Wirkung auf Umweltorganismen ist für diese Wirkstoffe bisher nur teilweise bekannt, da viele Produkte die diese Wirkstoffe enthalten, vor der Implementierung der Umweltbewertung in die bestehenden Gesetze auf den Markt kamen. Da sich die Umwelteigenschaften der Wirkstoffe erheblich unterscheiden, soll in dem hier vorliegenden Projekt in einem ersten Teil recherchiert werden, welche umweltrelevanten Daten für die Alternativen zu Ivermectin verfügbar sind. In einem zweiten Teil sollen fehlende Informationen zu den Umwelteigenschaften durch gezielte Studien ergänzt werden. Ziel ist es, die Umweltrelevanz der alternativen Antiparasitika abzuschätzen und die Stoffe entsprechend ihrer Eigenschaften zu priorisieren. Der Auftragnehmer soll die Ergebnisse in einer wissenschaftlichen Publikation veröffentlichen, auf die UBA im Rahmen der Umweltrisikobewertung Bezug nehmen kann. Diese Publikation soll ebenfalls der Environmental Risk Assessment Working Party, einem Organ der EMA, zu Zwecken der Harmonisierung in der Bewertung von Antiparasitika, zur Verfügung gestellt werden. Des Weiteren können Tierärzten und Landwirten diese Alternativen als 'umweltfreundlichere Antiparasitikawirkstoffe' kommuniziert werden. Dies führt dazu, dass weniger langlebige, weniger bioakkumulierende und weniger toxische Wirkstoffe gefördert werden, was unmittelbar dem Schutz der Umwelt dient.
In eigenen Laboratorien untersucht das UBA, wie Pflanzenschutzmittel, Biozide, Arzneimittel oder Industriechemikalien auf die Umwelt wirken: Wie belasten sie einzelne Lebewesen in Ökosystemen? Wie verteilen sie sich im Boden, Wasser und in der Luft? Wirken die Mittel gegen Glieder- und Nagetiere ausreichend? Der Fachbereich Chemikaliensicherheit untersucht in eigenen Laboratorien Chemikalien und Zubereitungen und nutzt die Ergebnisse zur Bewertung. Rund 25 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in drei Laborfachgebieten in Berlin Dahlem und Marienfelde. Sie beantworten mit ihrer Forschung zum Beispiel Fragen zum Umweltverhalten von Stoffen. Die Ergebnisse der Laboruntersuchungen werden außerdem für die in den Stoffgesetzen verankerte Umweltprüfung benötigt. Die Verknüpfung mit den Aufgaben des UBA im Vollzug der Stoffgesetze ( REACH , Pflanzenschutzgesetz , Arzneimittelgesetz , Biozid-Verordnung , Infektionsschutzgesetz ) ist also sehr eng. Anlass für die experimentelle Forschung ist unter anderem die Weiterentwicklung von Regelwerken, Prüfrichtlinien und Testmethoden, wenn sie nicht mehr dem aktuellen Wissenstand entsprechen. Dazu kommen auch Fragen, die bei der Umweltbewertung von einzelnen Stoffen entstehen. Die Chemikalienforschung unterstützt die Umweltpolitik und unterscheidet sich so von der universitären und außeruniversitären Forschung. Die Schwerpunkte der Chemikalienforschung können auch im Forschungsprogramm des UBA 2018 – 2022 (Seite 60 - 64) nachgelesen werden. Das Prüflabor Gesundheitsschädlinge überprüft gemäß Paragraf 18 Infektionsschutzgesetz die Wirksamkeit von Mitteln und Verfahren zur Bekämpfung von Glieder- und Nagetieren. Es untersucht auch Arzneimittel gegen Ektoparasiten, also Parasiten, die sich auf der Haut des Menschen befinden können. Dazu züchtet das UBA Tiere wie Schaben, Bettwanzen, Mücken, Fliegen, Kopf- und Kleiderläuse, Mäuse und Ratten. Das Prüflabor ist nach DIN ISO 17025 akkreditiert. Das Ökotoxikologielabor des UBA untersucht Stoffe und Stoffgemische auf ihre giftige Wirkung auf Gewässerorganismen. Dazu werden entsprechende Prüfverfahren zur Bewertung der ökotoxikologischen Wirkung von Stoffen konzipiert, standardisiert und weiterentwickelt. Diese Prüfverfahren (z.B. Fischembryotest, sedimentfreier Myriophyllum-Test) dienen dem Vollzug der Stoffgesetze und werden an die OECD gegeben. Das Labor arbeitet experimentell an ökotoxikologischen Fragestellungen wie zum Beispiel den Kombinationswirkungen mehrerer Stoffe. Auf dem Versuchsfeld Marienfelde betreibt das UBA eine Fließ- und Stillgewässer-Simulationsanlage. Mit dieser großen Anlage können der Abbau, die Verteilung und die Wirkung chemischer und biologischer Stoffe in Flüssen und Seen untersucht werden. So wird das „umweltnahe" Verhalten von Chemikalien erforscht. Mit der organischen Spurenanalytik ist es möglich, Stoffe zu bestimmen (z.B. Pflanzenschutzmittel , Biozide, Industriechemikalien), die in sehr niedrigen Konzentrationen in der Umwelt vorkommen oder in Labor- oder Technikversuchen eingesetzt werden. Neben eigenen Experimenten vergibt der Fachbereich Chemikaliensicherheit auch Aufträge an Forschungseinrichtungen oder Hochschulen, z.B. im Rahmen des Umweltforschungsplans (UFOPLAN. Die UBA-Mitarbeitenden bewerten die Ergebnisse und nutzen sie für die Chemikalienbewertung und die Festlegung von Risikomanagementmaßnahmen.
Das Projekt "Biodiversität: Vergleich der Dungfauna- und Pflanzenökosysteme auf ivermektinbelasteten und -unbelasteten Weideflächen als Beispiel für Auswirkungen eines Tierarzneimittelwirkstoffes" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: ECT Ökotoxikologie GmbH.Biodiversität ist in den bestehenden Leitfäden zur Umweltbewertung von Arzneimitteln nicht als Schutzgut verbindlich festgeschrieben. Antiparasitika sind häufig verwendete Veterinärpharmaka, die gegen Ekto- und Endoparasiten sowohl in der Stall- als auch in der Weidehaltung von Tieren eingesetzt werden. Aus Laborstudien sind sehr starke Effekte von Antiparasitika (z.B. Ivermerktin) u.a. auf die Dungfauna (Dungkäfer, Dungfliegen) bekannt. Da die Dungfauna im Ökosystem Weide sowohl für den Abbau des Dunges (und damit zur Aufrechterhaltung der Nutzbarkeit der Weidefläche) als auch als Beute (z.B. für räuberische Käfer und Vögel) von Bedeutung ist, ist eine Abklärung der aus den Laborstudien erhaltenen Ergebnisse im Freiland für weitere Empfehlungen zum Einsatz von Ivermektin in der Weidehaltung, sowie für ein geeignetes Management wichtig. Hinsichtlich des Risikomanagements sollen für Antiparasitika neben zulassungsbezogenen auch zulassungsübergreifende, im Rahmen integrativer Strategien umsetzbare Maßnahmen entwickelt werden. Ziel des Vorhaben ist es, Untersuchungen der Besiedlung des Dunges sowie der Zusammensetzung der Pflanzengemeinschaften auf Weideflächen mit ivermektinbehandelten Tierbeständen und auf unbelasteten Weideflächen in repräsentativen EU-Regionen vorzunehmen, um so Kenntnisse über die Auswirkungen von Veterinärpharmaka (insbesondere Antiparasitika) auf die Biodiversität im Freiland zu erhalten. Die Untersuchungen dienen auch dazu, die Biodiversität als eigenständiges relevantes Schutzgut in die bestehenden Leitfäden der Umweltrisikobewertung von Tierarzneimitteln einzuführen. Da die Verfügbarkeit von Ivermektin und der Abbau von Dungfladen von klimatischen Bedingungen abhängen, ist es erforderlich, die Untersuchungen in 3-4 repräsentativen EU-Regionen (arid, semi-arid, trocken) durchzuführen.
Das Projekt "Potentialfreie Atmosphärendruck Gasentladungsanordnung zur effektiven, schonenden und schadstofffreien Bekämpfung von Ektoparasiten auf Haustieren" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Es wird/wurde ausgeführt durch: Fachhochschule Hildesheim,Holzminden,Göttingen, Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst, Fakultät Naturwissenschaften und Technik.Hunde und Katzen sind häufig von Parasiten befallen. Diese Plagegeister sind nicht nur unangenehm, sondern durchaus eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier. Dabei unterscheidet man zwischen den so genannten Ektoparasiten, die das Haustier von außen befallen und hauptsächlich Flöhe oder Zecken sind, und den Endoparasiten. Die zahlreichen konventionellen Methoden zur Parasitenbekämpfung basieren auf dem Einsatz biozidhaltiger Stoffe und weisen daher nicht nur für das Tier sondern auch den Menschen ein erhebliches Gefahrenpotential auf. Das geplante Vorhaben hat das Kernziel der Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung einer biozidfreien Gasentladung bei Atmosphärendruck (Plasmaentladung) zur Bekämpfung von Ektoparasiten auf Haustieren. Für eine sinnvolle Behandlung von Tierhaaren, bedarf es grundlegender Anpassungen des zu realisierenden Plasmahandgerätes. So dürfen einerseits wichtige Grenzwerte (erzeugte Ozonkonzentration, Stromfluss, Temperatur, etc.) nicht überschritten werden und andererseits müssen bestimmte Parameter für eine effektive Abtötung erreicht werden (homogene Plasmaverteilung, spez. Plasmaspezies, etc.). Zur Anpassung und Bestimmung der relevanten Parameter werden seitens des Antragstellers vorhandende Verfahren und Methodiken (UV-Spektrometer, Massenspektrometer, EMV-Kabine, etc.) eingesetzt. Ebenso werden produktspezifische Fragestellungen wie Design, Haptik, Bedienerfreundlichkeit, etc. bei der Entwicklung berücksichtigt.
Das Projekt "FP2-FAR, The Helminths which parasitize the fish of lake Constance: their seasonal and location-dependent propagation and their effect on the fish industry" wird/wurde gefördert durch: Kommission der Europäischen Gemeinschaften Brüssel. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Tübingen, Zoologisches Institut, Lehrstuhl Tierphysiologie, Abteilung Physiologische Ökologie der Tiere.Objective: The ultimate goal is to produce a method which details the incidence of parasitic infestation according to location, frequency and time of the year. General Information: In order to determine whether parasitism changes the decrease in water pollution and how it affects the quality and quantity of the fish harvest, measurements will be taken from individuals of edible species in Lake Constance. The fish caught will be subjected to a quantitative and qualitative examination for ectoparasites and a histological study (especially concentrated on cestodes and cestodaria) for endoparasites. Other subjects to be studied are how parasitism can affect growth and how feeding can be responsible for infestation. Also, the possible seasonal variation in parasitic infestation will be reported. Achievements: Fish, including edible ones from 7 various locations around the upper lake of Lake Constance and the Alpenrhein, were investigated regularly for parasites. The statistical distribution of most of the commonest parasite species fitted closely to the negative binomial. Seasonal and location dependent differences relating to parasitic infestation were found with the digenean trematodes Bunodera lucipercae, Ichthyocotylurus variegatus and the cestodes Proteocephalus percae and Proteocephalus exiguus occurring seasonally. Perth and roach caught in front of Langenargen were less infested with Diplostomum spathaceum and Tylodelphys clavata than those taken from Bottighofen. Perth and roach populations from these locations do not interchange. The condition of white fish (infested with P exiguus) and of perch (invaded by D spathaceum, I variegatus, adult P percae, cysts of Trainophorus nodulosus and T clavata) was not influenced by parasites because of the great food resources. The condition of white fish caught in the Alpenrhein was worse than of those caught in the middle of the lake because the river is colder and the food is limited. Female white fish and perch were more invaded by Proteocephalus (intermediate hosts: copepods) than males during the spawning season because the food consumption of the females was higher. Cyprinids (bream, dace and roach) were less infested with Digenea (D spathaceum, T clavata) in comparison with results gained in the seventies. The decreasing eutrophication has caused a decrease of the intermediate hosts (snails). All the parasite species found are not infectious to man.
Das Projekt "Wachstum, Ernaehrung und Oekophysiologie von Jungpflanzen von baumfoermigen Leguminosen mit Ectomykorrhiza aus dem tropischen Afrika (SW Kamerun)" wird/wurde gefördert durch: Kommission der Europäischen Gemeinschaften Brüssel. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Hamburg, Fachbereich Biologie, Ordinariat für Weltforstwirtschaft und Institut für Weltforstwirtschaft und Ökologie der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft.Auf extrem naehrstoffarmen und trockenen Sandboeden im tropischen Kamerun bilden baumfoermige Leguminosen mit Ektomykorrhiza aus der Familie der Caesalpiniaceae die oberste Baumschicht. Auf naehrstoffreicheren frischen Boeden werden sie von Baumarten mit Endomykorrhiza abgeloest, die auf den sandigen Boeden nur selten zu finden sind. Die baumfoermigen Leguminosen erscheinen aufgrund des Schwerpunktes ihrer Verbreitung auf armen Boeden geeignet fuer die Aufforstung stark devastierter ehemaliger Waldflaechen. Allerdings ist bisher zu wenig ueber die Autoekologie dieser Baumarten bekannt, um sie in diesem Zusammenhang in Waldbauprogramme einzubeziehen. In einem von der EU finanzierten Verbundprojekt der Universitaeten Stirling und Aberdeen (Schottland), des forstlichen Forschungsinstitutes in Kumba (Kamerun) und des Institutes fuer Weltforstwirtschaft der Bundesforschungsanstalt fuer Forst- und Holzwirtschaft werden vergleichende Untersuchungen an Vertretern dieser baumfoermigen Leguminosen mit Ekto (EM)-Mykorrhiza (Microberlinia bisulcata, Tetraberlinia moreliana) und an Baumarten mit Endo (VA)-Mykorrhiza (Vitex ferruginea, Irvingia gabonensis, Oubanguia alata) durchgefuehrt. In einem Gewaechshausversuch in Hamburg wurden Jungpflanzen bei unterschiedlichem Lichtgenuss, unterschiedlicher Duengung sowie mit und ohne Mykorrhiza kultiviert und die Reaktion der Pflanzen auf die verschiedenen Behandlungen anhand von Biomasse- und Photosyntheseparametern untersucht. Ergebnis: Die Untersuchung mehrerer Wachstumsparameter zeigt klare Unterschiede zwischen den Baumarten mit VA- bzw. EM-Mykorrhiza, aber auch grosse Unterschiede innerhalb dieser Gruppen. Aufgrund der Ergebnisse wird die standoertliche Verbreitung der untersuchten Baumarten durch artspezifische Anpassungen an die Lichtbedingungen sowie durch die Ansprueche an die Naehrstoff- und Wasserversorgung erklaert, wobei die Art der Symbiose diese Anpassungen noch ueberlagern bzw. verstaerken kann.
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