Das Projekt "Entfernung organischer Schadstoffe aus Roh- und Abwaessern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von FNE Forschungsinstitut für Nichteisen-Metalle Freiberg, Zentrum für Material- und Umwelttechnik durchgeführt. Das Ziel des Projektes bestand darin, die Eignung eines neuartigen Elektrodensystemes, der Kapillarspaltelektrode, fuer den elektrochemischen Abbau von organischen Wasserinhaltstoffen zu pruefen. Dieses Elektrodensystem wurde bisher vorrangig fuer gasentwickelnde elektrolytische Prozesse, z.B. bei der Wasserelektrolyse zur Gewinnung von H2 und O2, eingesetzt. Eine wesentliche Rolle spielte hierbei die Art des Elektrodenmaterials. Im Rahmen des Projektes wurden geeignete Elektrodenelemente auf Basis vorgeformter Ti-Baender durch galvanisches Platinieren bzw. Beschichten mit IrO2 bzw. RuO/TiO2 hergestellt, die ausreichend korrosionsbestaendig waren. Bei den Elektrolyseversuchen wurde beim Einsatz unterschiedlicher, fuer die Schadstoffproblematik repraesentativer Systeme mit der Kapillarspaltelektrode eine weitgehende Senkung sowohl der Gehalte der Einzelverbindungen als auch eine Senkung des Summenparameters CSB erreicht. Die wesentlichen Arbeitsparameter fuer einen CSB-Abbau beim Vorlaufen relativ verduennter Loesungen auf einen Endgehalt kleiner 90 mg/l wurden ermittelt. Die grundsaetzliche Eignung der Zellkonstruktion auch zur Loesung technischer Einsatzfaelle wurde anhand des CSB-Abbaues eines tensidhaltigen Betriebsabwassers nachgewiesen. Ferner wurde die Eignung zweier technisch eingefuehrter Verfahren (Adsorption bzw. Flockung mit Al-Verbindungen) zur Reststoffentfernung untersucht. Probleme bereitete die Einhaltung des Summenparameters AOX. Durch ungenuegenden Abbau vorlaufender halogenhaltiger Organika bzw. Neubildung beim Einsatz chloridischer Loesungen wurde der AOX-Grenzwert in der Regel ueberschritten. Die Eliminierung des AOX war durch angeschlossene Verfahrensstufen, wie z.B. Adsorption oder Flockung moeglich, erforderte aber einen zusaetzlichen Aufwand. Hierzu sowie zur Entwicklung einer technisch brauchbaren Elektrolysezelle besteht Untersuchungsbedarf.
Das Projekt "Entwicklung eines Kombinationsverfahrens zur chemisch-biologischen Behandlung cyanidbelasteter Abwässer" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Enretec Polychemie, Entsorgungs- und Recyclingtechnik durchgeführt. Das Ziel des Projekts war der Vergleich von verschiedenen oxidativen Verfahren, im Hinblick auf den Cyanidabbau. Des weiteren sollten Moeglichkeiten einer biologischen Behandlung zum Abbau schwach belasteter Cyanidabwaesser untersucht werden, um ein zweistufiges Verfahren zu entwickeln. Von besonderem Interesse war die Oxidation von komplex gebundenem Cyanid, welches mit den bisher ueblichen Verfahren kaum abgebaut werden kann. Es konnte gezeigt werden, dass die elektrolytische Oxidation mit ss-Bleidioxid-Elektroden und die Verwendung von UV-aktiviertem Wasserstoffperoxid die einzigen Verfahren sind, um Schwermetall-Cyano-Komplexe (von Eisen, Nickel, Kobald, Chrom und Gold) vollstaendig zu entgiften. Es wurden einige Katalysatoren untersucht und in Kooperation mit mehreren Galvaniken Versuche an realen Abwasserproben gemacht, mit sehr positiven Ergebnissen. In der Biologie wurden mehrere Bakterienstaemme untersucht, auch hier konnten stabile Komplexe wie Kaliumhexacyanoferrat(II) abgebaut werden. Zur Adaption der Mikroorganismen wurden cyanidhaltige Naehrboeden verwendet.