Momententensoren werden üblicher Weise benutzt, um die Stärke und die Geometrie seismischer Quellen zu beschreiben. Derzeitig verwendete Algorithmen zur Besitmmung von Momententensoren basieren auf der Annahme, dass das Medium, in welchem sich die Quelle befindet, isotrop ist. Jedoch zeigen lokale Phasen von Erdbeben, die sich im Vogtland/West Böhmen ereignet haben, signifikantes Scherwellensplitting und indizieren somit Anisotropie in der Herdregion. Unter Verwendung von Ergebnissen der Modellierung mit kompletten synthetischen Wellenformen in anisotropischen Medien werden die Konsequenzen für die Bestimmung kinematischer und dynamischer Herdparameter (wie Bruchfläche und Spannungsumlagerung) untersucht werden. Weiterhin werden wir einen Algorithmus zur anisotropen Momententensorinversion unter Verwendung kompletter Wellenformen und anisotroper Greenscher Funktionen in 1-D geschichteten Medien entwickeln. Ergebnisse der Inversionen werden mit denen verglichen, die auf isotropen Green's Funktionen und / oder Hochfrequenzaprroximationen beruhen. Der Inversionsalgorithmus wird auf die Daten des Erdbebenschwarms, welcher 2000 in der Region Vogtland/West Böhmen stattfand, angewendet werden. Das Vogtland/West Böhmen befindet sich an der deutsch-tschechischen Grenze in Mitteleuropa.
Erdbeben vorherzusagen ist enorm schwierig, jedoch sind solche Vorhersagen für unsere Gesellschaft wichtig, um die Risiken abzuschwächen, die von Erdbeben ausgehen. Durch immer besseres Erkennen der großen Vielfalt seismischer Ereignisse, die von massiven, zerstörerischen Beben wie etwa dem 2004 Sumatra Beben, bis zu langsamen Beben reicht, erhöht sich der Anspruch die geologischen Ursachen hinter Erdbeben zu verstehen. Deshalb wurde in der IODP Expedition 362 die Bengal/Nicobar Fächersequenz bis in die ozeanische Kruste erbohrt und beprobt, um die Materialien zu untersuchen, die in die Subduktionszone gelangen und dort zu extremen Beben beitragen werden. Das Sumatrabeben ist von spezieller Bedeutung, da es näher als vermutet am Tiefseegraben auftrat, was zu einem besonders starken Beben und Tsunami beitrug. Ein kürzlich veröffentlichter Artikel argumentiert, dass das flache Beben im Offshore-Bereich Sumatras durch diagenetisches Verfestigen von tief versenkten störungsbildenden Sedimenten verursacht wurde. Dieses Verfestigen wird mit kompletter Entwässerung der Silikate vor der Subduktion in Verbindung gebracht, was konventionellen Modellen widerspricht. Um zum besseren Verständnis dieser atypischen flachen seismischen Bewegung beizutragen, schlagen wir vor, die Mirko- und Poren-Strukturen von Kernproben, die während der Expedition in LN2 gefroren wurden, zu charakterisieren um (1) Anomalien in den Mikrostrukturen zu erkennen, die in Kombination mit Daten zu seismischen und physikalischen Eigenschaften, auf Horizonte zukünftiger Störungslokalisierung und Bildung von Abscherflächen hinweisen und (2) Deformationsmechanismen während der Versenkung und kleinmaßstäbliche Faltung zu erkennen, die helfen werden, die mechanischen Eigenschaften der Gesteine von ihrer derzeitigen Position in den Sumatra-Subduktions-Komplex zu extrapolieren. Um diese Zielvorgaben zu erreichen, werden wir zunehmend verfestigte und wenig deformierte Proben, die vor Ort unter kryogenen Bedingungen genommen wurden (d.h. keine Veränderung der Struktur durch Austrocknen des Probenwassers) und mehrere langsam getrocknete Proben mit (kryogenem) Broad Ion Beam Polieren und (kryogener) Rasterelektronenmikroskopie untersuchen. Wir werden diese Ergebnisse mit Mikrostrukturen von Kernproben vergleichen, für die die Spannungs-Verformungs-Kurve im Labor gemessen wird, um Hypothesen zu testen, wie die Sedimentsäule auf zusätzliche Versenkung oder Scherung reagiert, die sie in der Subduktionszone erfährt.
Erfassung der Seismizitaet der Niederrheinischen Bucht, Untersuchung seismotektonischer Vorgaenge, Analyse der lokalen seismischen Gefaehrdung.
Problemstellung: Fuer den westlichen Teil des hellenischen Bogens ist von amerikanischen Seismologen der University of Colorado, Boulder, ein starkes Beben der Magnitude 7,5 fuer die Dekade 1980-1990 vorausgesagt. Es wird erwartet, dass sich das Ereignis durch Vorlaeufer etwa der Magnitude 4 kurzfristig ankuendigt. Im Gegensatz zum griechischen Seismometernetz koennen mit dem Graefenberg-Array seismische Ereignisse oberhalb der Detektionsschwelle in Real Time erkannt werden. Ziel: Kontinuierliche Ueberwachung eines als potentiell stark erdbebengefaehrdet eingestuften Gebietes zum Zwecke der deterministischen Erdbebenvorhersage. Das Projekt hat Forschungscharakter. Innerhalb des Projektes soll untersucht werden, inwieweit die Seismizitaet Griechenlands mit dem Graefenberg-Array ueberwacht werden kann, insbesondere ob die zu erwartenden Vorlaeufer von Graefenberg aus zu erkennen sind. Arbeitsprogramm: Aufbau und Austesten eines On-line Ereignisdetektors am Graefenberg-Array, Erarbeiten von Alarmkriterien auf der Basis von Seismizitaetsaenderungen, laufende Ueberwachung der Seismizitaet ueber mehrere Jahre.
Die Stadtwerke München (SWM) planen in Ihrem Konzept zur Energiewende bis zum Jahr 2025 -- über das aktuell im Aufbau befindliche Projekt Schäftlarnstraße mit geplant sechs Bohrungen hinaus -- drei weitere Geothermieanlagen zur Wärmegewinnung in den wasserführenden Horizont des oberen Jura (ca. 2500 - 3000 m Teufe) im Münchener Stadtgebiet. Dieses äußerst ambitionierte Vorhaben, das Signalwirkung für die gesamte Geothermiebranche hat und haben wird, bedarf einer großen Zahl von Innovationen nicht nur in der Erschließung und dem Betrieb dieser Anlagen, sondern auch im Verständnis, der Überwachung und der Prognose der möglichen Schütterwirkungen im Stadtgebiet beim Auftreten von Erdbeben. Die Ziele des hier vorgeschlagenen Teilprojekts sollen dabei helfen, einen möglichst erschütterungsfreien Betrieb der geothermalen Kraftwerke im unmittelbaren Stadtgebiet zu ermöglichen und die Unsicherheiten bei der Beurteilung der Schütterwirkung zu reduzieren. Das hier vorgeschlagene Teilprojekt ruht im Prinzip auf drei Säulen: Ursachenermittlung - Wirkungseinschätzung - Überprüfung.
This project aims to provide a step change in terms of our capacity to assess and predict risks due to geohazards (landslides and rock slides, earthquakes, floods). This is necessary in order to make built environments and infrastructures resilient to the increasing threat of natural hazards due to the expanding size of European cities and urban centres, increased use of infrastructure, and the effect of increased climatic variations. To achieve this we will bring together the complementary expertise of world leading academic groups in geotechnical, geoenvironmental and seismic engineering, soil and rock mechanics, seismology, hydrology, geology together with private Engineering software companies. The goals of this proposal are: i) to investigate the key physical-mechanical aspects of major geohazards (landslides, earthquakes, floods) with a multi-disciplinary approach in order to bridge the current gaps in knowledge and enable a stepchange in the current capabilities of risk assessment, prevention, and mitigation; ii) to generate new approaches to predicting geohazards by creating an international, interdisciplinary and intersectoral group which will combine existing knowledge to generate new research methodologies and applications by enabling knowledge exchange among researchers with expertise in complementary research fields; iii) to train several Early Stage Researches (ESRs) during their stay at the host Institution who will form the next generation of researchers for academic and industrial applications; iv) to improve the current normative standards and codes ruling geohazard prevention; v) to provide a competitive edge to European engineering software companies modelling geohazards.
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