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Fische wandern im Modell

Seit Jahrhunderten werden Stauanlagen zur Energieerzeugung, zur Schiffbarmachung von Flüssen, zur Verbesserung des Schutzes vor Hochwasser und zum Zweck der Speicherung von Trink- und Betriebswasser errichtet. Dies führte im Zusammenspiel mit der Zerstörung von Laichgewässern sowie Überfischung und Wasserverschmutzung zu einem dramatischen Rückgang der Fischbestände. Bei der Errichtung der meisten Stauanlagen an den Bundeswasserstraßen Main, Neckar und Mosel wurden Fischtreppen angelegt, um eine Wanderung flussaufwärts zu ermöglichen. Diese waren jedoch oftmals zu steil, zu klein oder zu weit von natürlichen Wanderrouten entfernt und wurden zudem nicht ausreichend gewartet, um einen bestandserhaltenden Fischaufstieg zu gewährleisten. Die Entwicklungen des internationalen und nationalen Umweltrechts, die einem breiten gesellschaftlichen Bewusstseinswandel Rechnung trugen, führten ab den 1970er-Jahren sukzessive zu einer Verbesserung der Wasserqualität. Ein umweltpolitischer Meilenstein war die Verabschiedung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) durch das Europäische Parlament im Jahr 2000. Diese fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Bedingungen in heimischen Fließgewässern zu ergreifen. Ziel ist es, einen 'guten ökologischen Zustand' oder bei erheblich veränderten Gewässern ein sogenanntes 'gutes ökologisches Potenzial' zu erreichen. Um die Ziele der WRRL in Bezug auf die ökologische Durchgängigkeit zu erfüllen, muss die Durchgängigkeit an den Bundeswasserstraßen an ca. 250 Stauanlagen sichergestellt werden. Dies erfordert in den meisten Fällen den Bau einer neuen Fischaufstiegsanlage. Deren Funktionsfähigkeit und Effizienz soll für mehr als 60 heimische Fischarten gewährleistet werden, obwohl sich Eigenschaften wie Leistungsfähigkeit, Migrationsverhalten und Schwarmverhalten von Art zu Art stark unterscheiden können. Feldstudien zur Gewinnung der notwendigen Daten werden durch die natürliche Variabilität der Fischbestände und weiterer variabler Einflussgrößen erschwert. Laboruntersuchungen sind in ihren Dimensionen begrenzt und werden durch die künstliche Umgebung beeinflusst. Eine alternative Möglichkeit für die Bewertung der Effizienz von Fischtreppen sind numerische Simulationsmethoden für die Hydraulik und das Verhalten von Fischen. Sie zielen auf eine quantitative Bewertung von baulichen Alternativen ab, wie sie in der Planungspraxis häufig benötigt wird. 2015 wurde in der BAW in enger Kooperation mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ein Forschungsprojekt begonnen, um einen neuen Ansatz auf der Basis individuenbasierter Modellierung zu entwickeln.

Wasserrahmenrichtlinie Daten zum 1. Bewirtschaftungszyklus Hamburg

Gemäß Europäischer Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) werden für alle berichtspflichtigen Gewässer Zustandsdaten erhoben und Maßnahmen umgesetzt um den Zustand der Gewässer (oder das Potenzial bei künstlichen oder erheblich veränderten Gewässern) zu verbessern. Es werden die Daten, welche der Berichterstattung des 1. Bewirtschaftungsplans (2010-2015) zugrunde liegen, zur Verfügung gestellt. Die folgenden bereitgestellten Fachdaten sind über diese Kartenanwendung zugänglich: WRRL Grundwasser: - Chemischer Zustand Grundwasser - Zustand Menge Grundwasser WRRL Oberflächengewässer: - Chemischer Zustand Oberflächengewässer - Ökologisches Potenzial Oberflächengewässer - Durchgängigkeit Oberflächengewässer WRRL Seen: - Chemischer Zustand Seen - Ökologisches Potenzial Seen WRRL Maßnahmenprogramm: - Umgesetzte Maßnahmen im 1. Bewirtschaftungszyklus Die Daten werden hier als WMS-Darstellungsdienst und WFS-Downloaddienst bereitgestellt.

INSPIRE Download Service (predefined ATOM) für Datensatz Messstellen Oberflächenwasser

Beschreibung des INSPIRE Download Service (predefined Atom): Messstelle Oberflächenwasser Beschaffenheit; Betrachtungsobjekt im GDZ, punkthafte Featureklasse (GDZ2010.wlowst); exportiert in Filegeodatabase; Außer zahlreichen Datenbank internen Attributen sind folgende anwenderrelevante Attribute vorhanden: MSTNR = Messstelle Nummer MSTBEM = Messstelle Bemerkung MSTTPO = Typ der Messstelle operative Messstelle (ja/nein) MSTTPU = Überblicksmessstelle MSTTPV = Validierungsmesstelle (ja/nein) MSTTPW = erheblich veränderter Wasserkörper (ja/nein) MSTWRL = Meldung an WRRL (ja/nein) - Der/die Link(s) für das Herunterladen der Datensätze wird/werden dynamisch aus GetFeature Anfragen an einen WFS 1.1.0+ generiert

Land treibt Fließgewässerentwicklung an der Aller voran

Müden – Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) setzt die Renaturierung der Alleraue im Landkreis Gifhorn fort. Nachdem 2017 ein erster Abschnitt des bis in das vergangene Jahrhundert stark veränderten Flusses in einen natürlicheren Zustand versetzt wurde, geht es ab Mitte August nahe Müden weiter. Dabei wird der strukturarme Fluss auf einem 800 Meter langen Teilstück naturnäher gestaltet. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) setzt die Renaturierung der Alleraue im Landkreis Gifhorn fort. Nachdem 2017 ein erster Abschnitt des bis in das vergangene Jahrhundert stark veränderten Flusses in einen natürlicheren Zustand versetzt wurde, geht es ab Mitte August nahe Müden weiter. Dabei wird der strukturarme Fluss auf einem 800 Meter langen Teilstück naturnäher gestaltet. Als „Gewässer II. Ordnung“ gilt die Aller als Prioritätsgewässer gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Diese sieht vor, dass die Grund- und Oberflächengewässer der Mitgliedsstaaten verpflichtend in einen guten Zustand gebracht werden müssen. „Durch den strukturarmen Ausbau der Allersohle und der Ufer in den 1960er Jahren wurde das Gewässer in diesem Bereich als erheblich verändert eingestuft. Sie wird deshalb im Zuge des Aktionsprogramms Niedersächsische Gewässerlandschaften ökologisch aufgewertet“, erklärt Lena Kassens von der NLWKN-Betriebsstelle Süd in Braunschweig die Hintergründe der in Kürze startenden Arbeiten. Der Aller werden dabei durch den Einbau von Strömungslenkern aus Totholz, Raubäumen und Kies vielfältige und wertvolle Ufer- und Sohlenstrukturen zurückgegeben. Zugleich wird auf diese Weise die Vielfalt der in der Aller vorkommenden Fließgeschwindigkeiten bei mittleren Wasserständen – die sogenannte Strömungsdiversität – erhöht. Auf landeseigenen Naturschutzflächen erfolgt durch das Pflanzen von standorttypischen Gehölzen dabei auch die Einbeziehung der Aue in das Vorhaben. Gleichzeitig erhält die Aller vom Südufer her eine Beschattung. „Wir werden auf der Projektfläche ehemals häufige und auch für diese Region typische Auestrukturen in Form eines Neben- und eines Altarms entwickeln, die künftig als Ruhezone und Laichhabitat für Fische und andere aquatische Lebewesen dienen“, so Kassens. Solche Orte werden gerne von Libellen wie der Grünen Flussjungfer oder Fischen wie dem Steinbeißer genutzt. Stellenweise wird auch der Aufwuchs von Gehölzen der Aue zugelassen. Über die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie hinaus wird bei dem Projekt auch der Hochwasserschutz Berücksichtigung finden: Über die Rückverlegung der vorhandenen Verwallung am Allerufer wird Raum für Hochwasser geschaffen, welches schadlos abfließen kann, wenn der Wasserstand wieder gesunken ist. Die Arbeiten sollen bereits in der kommenden Woche beginnen. Die Planer gehen von einer rund sechswöchigen Bauzeit aus. Die Umsetzung des Vorhabens wird vollständig über das Programm zur Fließgewässerentwicklung (FGE) aus Landesmitteln finanziert.

Messstellen Oberflächenwasser

Messstelle Oberflächenwasser Beschaffenheit; Betrachtungsobjekt im GDZ, punkthafte Featureklasse (GDZ2010.wlowst); exportiert in Filegeodatabase; Außer zahlreichen Datenbank internen Attributen sind folgende anwenderrelevante Attribute vorhanden: MSTNR = Messstelle Nummer MSTBEM = Messstelle Bemerkung MSTTPO = Typ der Messstelle operative Messstelle (ja/nein) MSTTPU = Überblicksmessstelle MSTTPV = Validierungsmesstelle (ja/nein) MSTTPW = erheblich veränderter Wasserkörper (ja/nein) MSTWRL = Meldung an WRRL (ja/nein)

AGILE ILLER Maßnahmen Nr. 33 (Umbau der Sohlschwelle bei Fluss-km 34,680 in eine Sohlgleite) und Nr. 34 (Naturnahe Umgestaltung des Gewässerprofils zwischen Fluss-km 34,680 und 33,640)

Das Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Regierungspräsidium Tübingen, und der Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Kempten, planen die Umsetzung der Maßnahmen Nr. 33 (Umbau der Sohlschwelle bei Fluss-km 34,680 in eine Sohlgleite) und Nr. 34 (Naturnahe Umgestaltung des Gewässerprofils zwischen Fluss-km 34,680 und 33,640) des Programms Agile Iller. Ziel ist es, den guten ökologischen Zustand bzw. bei erheblich veränderten Wasserkörpern das gute ökologische Potential gemäß Wasserhaushaltsgesetz (§ 27 WHG) zu erreichen. Durch den Umbau der Sohlschwelle in eine Sohlgleite und die Umgestaltung des Gewässerprofils im Unterwasser der Sohlgleite mit Rückverlegung einzelner Uferabschnitte und den Einbau von Strukturelementen soll der Zustand des Lebensraums für aquatische Organismen verbessert werden.

Oberflächengewässer

Die Zustandsbestimmung 2021 der Oberflächenwasserkörper (OWK) basiert auf den Vorgaben der Oberflächengewässerverordnung vom 20. Juni 2016 (OGewV). Diese Vorgaben wurden durch Abstimmungen zwischen den Bundesländern in der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) und den Flussgebietsgemeinschaften (FGG) Weser und Elbe konkretisiert. Die EU unterscheidet bei den oberirdischen Gewässern zwischen natürlichen Wasserkörpern, erheblich veränderten Wasserkörpern und künstlichen Wasserkörpern . Welche Wasserkörper erheblich verändert oder künstlich sind, wird nach einer europaweit abgestimmten Methodik ermittelt. Als erheblich verändert kann ein Oberflächenwasserkörper dann eingestuft werden, wenn sich Verbesserungen an ihm signifikant negativ auf die Nutzung auswirken. Wichtige spezifische Nutzungen in Wasserkörpern, in deren Folge eine Ausweisung als erheblich verändertes oder künstliches Gewässer erfolgte, sind in Sachsen-Anhalt die Landbewässerung und Landentwässerung, der Hochwasserschutz, der Bergbau und die Schifffahrt. Die Verteilung von natürlichen, künstlichen und erheblich veränderten Wasserkörpern sind im nebenstehenden Diagramm veranschaulicht. Für die natürlichen Oberflächenwasserkörper sind der ökologische und der chemische Zustand zu bestimmen. Für die künstlichen und erheblich veränderten Wasserkörper sind das ökologische Potenzial und der chemische Zustand zu ermitteln. Bei der Ermittlung des ökologischen Zustandes/ Potenzials stehen biologische Komponenten im Mittelpunkt. Dazu gehören u.a. am Gewässergrund lebende wirbellose Kleinlebewesen, Fische, Wasserpflanzen sowie Algen. Die allgemeinen physikalisch-chemischen Parameter, wie Sauerstoff-, Nährstoff- oder Salzgehalte gehen unterstützend in die Bewertung der biologischen Komponenten ein. Das gleiche gilt für die Bewertung der hydromorphologischen Komponenten, die den Wasserhaushalt, die Durchgängigkeit und die Struktur der Gewässer umfassen. Aber auch bestimmte Schadstoffe sind bei der Bewertung des ökologischen Zustandes heranzuziehen. Die Bewertung des chemischen Zustandes erfolgte nach Anlage 7 der Oberflächengewässerverordnung (OGewV). Lediglich 3 Prozent der 334 Oberflächengewässerkörper Sachsen-Anhalts befinden sich zurzeit in einem guten ökologischen Zustand oder haben ein gutes ökologisches Potenzial. Defizite bestehen hier vor allem hinsichtlich des Lebensraums und der Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen in den Gewässern (biologische Komponenten). Vielfach sind Verlauf und Struktur der Gewässer verändert oder die Durchgängigkeit unterbrochen worden. Auch beim Gehalt an Sauerstoff, Nährstoffen und Salz und bei spezifischen Schadstoffen sind noch Defizite zu verzeichnen. Eine Ursache dafür ist die intensive landwirtschaftliche Nutzung sowie die damit verbundene Belastung aus diffusen Quellen. Hinsichtlich des chemischen Zustandes weist kein Wasserkörper einen guten Zustand auf. Hauptgrund dafür ist die bundesweit flächendeckende Überschreitung der sehr niedrigen Umweltqualitätsnormen für Quecksilber und für bromierte Diphenylether (BDE) in Biota sowie für weitere ubiquitär verbreitete Stoffe im Wasser (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Tributylzinn, Perfluoroktansäure). Ohne Berücksichtigung von Quecksilber und BDE weisen 52 Prozent der Wasserkörper Sachsen-Anhalts einen guten chemischen Zustand auf. Die Defizite des chemischen Zustandes sind neben der ubiquitären Belastung vor allem auf historisch bedingte Altlasten und Altbergbau zurückzuführen. Zurück zu Bestandsaufnahme und Zustandsbestimmung

Datensammlung 3. Bewirtschaftungszyklus der Wasserrahmenrichtlinie Land Brandenburg - WMS

Dargestellt werden die Daten des 3. Bewirtschaftungszyklus der WRRL des Landes Brandenburg für die Oberflächenwasserkörper der Fließgewässer. Die angelegten Ebenen geben Auskunft zu den nachfolgenden Themen: - Übersicht über die Messstellen an den Fließgewässerwasserkörpern, den Seewasserkörpern und den Grundwasserkörpern.In einzelnen Layern werden - Lage und Grenzen, - Typisierung und Einstufung als natürlicher, künstlicher oder erheblich veränderte, - Risikoeinschätzung zur Erreichung eines guten Zustands, - Informationen zum derzeitige Zustand des Wasserkörpers und - Zeitraum bis zum Erreichen des Umweltziels anagezeigt.Die Erläuterungen zu den jeweiligen Spalteninhalten der Themen befinden sich unter den nachfolgende Links. Fließgewässerwasserkörper: https://mluk.brandenburg.de/w/Steckbriefe/WRRL2021/WMS/Doku_RW.pdf Sewasserkörper: https://mluk.brandenburg.de/w/Steckbriefe/WRRL2021/WMS/Doku_LW.pdf Grundwasserkörper: https://mluk.brandenburg.de/w/Steckbriefe/WRRL2021/WMS/Doku_GW.pdf Informationen zu den codierten Werten (Attrubutes values) werden hier: https://mluk.brandenburg.de/w/Steckbriefe/WRRL2021/WMS/Codeliste.pdf bereitgestellt Maßstab: 1:25000; Bodenauflösung: nullm; Scanauflösung (DPI): null

Indikator: Ökologischer Zustand der Flüsse

<p>Indikator: Ökologischer Zustand der Flüsse</p><p>Die wichtigsten Fakten</p><p><ul><li>Nur rund 8 % der deutschen Bäche und Flüsse waren 2021 in einem mindestens „guten“ ökologischen Zustand oder hatten ein mindestens gutes ökologisches Potenzial.</li><li>Laut europäischer ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/w?tag=Wasserrahmenrichtlinie#alphabar">Wasserrahmenrichtlinie</a>⁠ sollten bis zum Jahr 2015 mit Fristverlängerung bis 2027 alle Flüsse mindestens in einem „guten“ ökologischen Zustand oder Potenzial sein.</li><li>Die Zeit bis 2027 muss genutzt werden, die anspruchsvollen Ziele zu erreichen.</li><li>Die bereits ergriffenen Maßnahmen benötigen mehr Zeit, um zu wirken. Außerdem sind weitere Maßnahmen erforderlich.</li></ul></p><p>Welche Bedeutung hat der Indikator?</p><p>Gewässer sind wichtige Bestandteile der Umwelt. Dabei werden die Landschaften abseits der Küsten vor allem von Flüssen geprägt. Deren Zustand hatte sich in der Vergangenheit enorm verschlechtert. Durch den Wasserbau der letzten Jahrhunderte gilt heute etwa die Hälfte aller Fließgewässer (⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/w?tag=Wasserkrper#alphabar">Wasserkörper</a>⁠) als „erheblich verändert“. Industrie, Haushalte und Landwirtschaft belasteten die Flüsse zudem mit Schad- und Nährstoffen.</p><p>Die Gewässerbelastungen führen zu einer Veränderung der ursprünglichen Artenzusammensetzung. Der ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/i?tag=Indikator#alphabar">Indikator</a>⁠ bildet vor allem ab, wie sehr die vorgefundene Zusammensetzung der Arten in den Flüssen der ursprünglichen Zusammensetzung entspricht. Je näher die Artenvielfalt am ursprünglichen Zustand ist, desto besser ist der ökologische Zustand und desto leistungsfähiger ist das Gewässer. Das ökologische Potenzial wird hingegen bei erheblich veränderten oder künstlichen Wasserkörpern angegeben, da ein Vergleich mit der natürlichen Artenzusammensetzung in diesen Gewässern nicht möglich ist.</p><p>Wie ist die Entwicklung zu bewerten?</p><p>Im Jahr 2021 ist der Anteil der Fließgewässer in mindestens gutem ökologischem Zustand oder mit mindestens gutem ökologischen Potenzial gegenüber 2015 leicht um etwa 1 % gestiegen. Zuletzt lag ihr Anteil bei knapp 8 %. Der wichtigste Grund: Gestörte Artengemeinschaften benötigen Zeit, um sich zu erholen. Dies wurde zunächst unterschätzt. Der Anteil der Fließgewässer in „schlechtem“ Zustand ging zwischen 2015 und 2021 weiter zurück. Gleichzeitig stieg der Anteil der Fließgewässer mit „mäßigem“ ökologischen Zustand leicht an.</p><p>Im Jahr 2000 wurde die europäische<a href="https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?qid=1537185040879&amp;uri=CELEX:32000L0060">Wasserrahmenrichtlinie</a>(WRRL, EU-RL 2000/60/EG) beschlossen. In ihr wurde das Ziel festgelegt, dass alle Gewässer in Europa spätestens 2027 einen guten oder sehr guten Zustand aufweisen sollen. Die Bundesländer erstellen Bewirtschaftungspläne, in denen Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität festgelegt werden. Das Ziel für 2021 wurde nicht nur in Deutschland für die meisten Flüsse deutlich verfehlt. Es gilt nun, den gemäß WRRL aktuellen und folgende Bewirtschaftungszyklen zu nutzen, um die anspruchsvollen Ziele so bald als möglich zu erreichen.</p><p>Wie wird der Indikator berechnet?</p><p>Der „ökologische Zustand“ eines Flusses wird im Wesentlichen auf Basis des Vorkommens verschiedener Arten bestimmt. Diese werden mit dem Bestand verglichen, der natürlicherweise in dem entsprechenden Gewässertyp vorhanden wäre. Je nach Grad der Abweichung werden fünf Zustandsklassen von „sehr gut“ bis „schlecht“ vergeben. Bei künstlichen und erheblich veränderten Gewässern wird das „ökologische Potenzial“ bewertet. Das höchste Potenzial liegt vor, wenn alle Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Qualität getroffen wurden, welche die Nutzungen nicht signifikant negativ beeinträchtigen. Die Einstufung ist in der<a href="https://www.gesetze-im-internet.de/ogewv_2016/BJNR137310016.html">Verordnung zum Schutz der Oberflächengewässer</a>(OGewV 2016) geregelt.</p><p><strong>Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel<a href="https://www.umweltbundesamt.de/daten/wasser/fliessgewaesser/oekologischer-zustand-der-fliessgewaesser">"Ökologischer Zustand der Fließgewässer"</a>.</strong></p>

Klimarelevante Treibhausgasemissionen aus deutschen Binnengewässern und Abschätzung des Minderungspotenzials durch Renaturierungsmaßnahmen

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