Durch die immer leichter werdenden Bauweisen und die Verknappung von Baugelaende in Ballungsgebieten nimmt die Bedeutung des Erschuetterungsschutzes stark zu. Im Bundesimmissionsschutzgesetz fehlt der Erschuetterungsschutz mangels fehlender fachspezifischer Grundlagen. In Fachkreisen ist die Moeglichkeit der Erschuetterungsuebertragung vom Boden in Gebaeude hinein bekannt. Ziel der Forschungsarbeit ist es, Kriterien und Methoden zum Erschuetterungsschutz einheitlich und vergleichbar festzulegen und einen Massnahmekatalog zu erstellen, der von der Fachwelt einheitlich beurteilt und angewandt werden kann. Die im Rahmen des Forschungsvorhabens durchgefuehrten Versuche sollen die in den geplanten Empfehlungen des Arbeitskreises 9 'Baugrunddynamik' DGEG gemachten Angaben ueberpruefen.
Das Forschungsvorhaben hat zum Ziel, ein numerisches Rechenmodell - welches baugrunddynamische Interaktionsprobleme auf der Basis von Einflussfunktionen und finiten Elementen behandelt - anzuwenden und weiterzuentwickeln, so dass frequenzabhaengige dynamische Flexibilitaeten und Steifigkeiten fuer ein Schwellensystem auf geschichtetem Untergrund berechnet werden koennen. Es wird ein linear viskoelastisches Stoffgesetz angewendet. Die Elastizitaet der Schwellen und deren dynamische Kopplung ueber den Baugrund soll erfasst werden. Durch Parameterstudien wird die Mindestanzahl von Schwellen, die fuer die Untergrundkopplung praxisrelevant ist, je nach Untergrundverhaeltnissen bestimmt werden. Durch Messungen in situ sollen die Rechenmodelle geprueft werden.