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Greenpeace: EU-Beschwerde gegen den Castortransport aus Jülich

Greenpeace legte am 9. Juni 2015 Beschwerde bei der Europäischen Kommisson gegen den Transport von hochradioaktivem Müll aus dem AKW Jülich in die USA ein. Die EU-Beschwerde richtet sich gegen das Verhalten der beteiligten Bundesministerien, Bundesämter sowie gegen das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalens. Nach Auffassung der Umweltorganisation stellt die geplante Verbringung von 152 Castorbehältern mit Brennelementekugeln aus dem Zwischenlager des FJZ zur Wiederaufbereitungsanlage Savannah River Site und – nach deren Aufbereitung – der Verbleib der Abfälle in den USA, eine Verletzung von Art. 4 (4) der Richtlinie 2011/70/EURATOM dar. Denn EURATOM genehmigt nur den Export von Atommüll aus der Forschung. Der AVR-Reaktor in Jülich speiste jedoch als Prototyp von 1967 bis 1988 rund 1,5 Milliarden Kilowattstunden Strom ins öffentliche Netz ein und könne aus diesem Grund nicht als Forschungsreaktor bezeichnet werden. AVR steht für Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor Jülich – ein Zusammenschluss vor allem kommunaler Stromversorger.

Kenah Cusanit erhält den Deutschen Preis für Nature Writing 2024

Der Deutsche Preis für Nature Writing geht 2024 an Kenah Cusanit. Darüber hinaus erhalten Fiona Sironic und Erik Wunderlich jeweils ein Stipendium zur Teilnahme am prominent besetzten Nature-Writing-Seminar der Stiftung Kunst und Natur in Bad Heilbrunn im Herbst 2024. Die Preisverleihung wird am Mittwoch, den 11. September 2024, im Rahmen des ilb. internationalen literaturfestivals Berlin im Haus der Berliner Festspiele stattfinden. Das Grußwort hält Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien. Die Vergabe erfolgt durch den Verlag Matthes & Seitz Berlin in Kooperation mit dem Umweltbundesamt sowie der Stiftung Kunst und Natur . Die Preisausschreibung steht unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Umweltbundesamtes Dirk Messner. Der Preis ist dotiert mit 10.000 € sowie einem sechswöchigen Schreibaufenthalt in den Räumlichkeiten der Stiftung Kunst und Natur inmitten von deren weitläufigem Naturgelände. Mitglieder der Jury waren in diesem Jahr die Journalistin und Autorin Petra Ahne, Jean-Marie Dhur, Mitbetreiber der Kreuzberger Buchhandlung Zabriskie, der Literatur- und Kulturwissenschaftler Steffen Richter, die französische Schriftstellerin und Übersetzerin Cécile Wajsbrot sowie der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Florian Werner. Jurybegründung Ein Kurzstreckenlauf durchs World Wide Web mündet in eine Überquerung der Alpen, ein Greifvogel kreist über der Geschichte der Namen von Weizensorten, ein menschliches Herz ähnelt einem Hefeteig. Kenah Cusanits Essay Senatore Capelli springt mit intellektueller Neugier, mit sprachlicher Elastizität und Elan, mit Haltung und Humor zwischen scheinbar unvereinbaren Themenfeldern hin und her und verbindet sie zu einem oszillierenden Ganzen. Die Autorin faltet Motive in- und übereinander, findet Verwandtschaften im scheinbar Fremden, zoomt ins Detail und wagt die Vogelperspektive. Sie verknüpft die Mikrostruktur einer Darminnenwand mit den Stoppelfeldern der industriellen Landwirtschaft. Ein temporeicher, ganz und gar gegenwärtiger Text, der die Grenzen dessen, was Nature Writing sein kann, auf staunenswerte Weise erweitert. Kenah Cusanit (*1979) ist eine Berliner Autorin, die altorientalische Philologie, Ethnologie und Afrikanistik studiert hat, sich aber vor allem mit Wissenschaftssoziologie, Theoretischer Physik, Medizin und Botanik beschäftigt hat. Für ihre literarischen Texte, in denen sie eine Art »Archäologie moderner Erkenntnis« (P. Jandl, NZZ) betreibt, wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Preis der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo (2021/22). Neben Beiträgen in Zeitschriften und Anthologien sind bisher eigenständig erschienen: aus Papier (2014) und Chronographe Chorologien I (2017) bei hochroth Berlin sowie Babel (2019) im Carl Hanser Verlag. Über den Deutschen Preis für Nature Writing Der einmal jährlich vergebene Preis zeichnet Autor*innen aus, die sich in ihrem literarischen Werk auf ›Natur‹ beziehen. Der Preis knüpft an die vor allem in den USA und in Großbritannien ausgeprägte schriftstellerische Tradition des Nature Writing an, in der sich Autor*innen mit der Wahrnehmung von Natur, mit dem praktischen Umgang mit dem Natürlichen, mit der Reflexion über das Verhältnis von Natur und Kultur und mit der Geschichte der menschlichen Naturaneignung auseinandersetzen. Genreübergreifend findet dabei sowohl essayistisches als auch lyrisches und episches Schreiben Berücksichtigung. Die Thematisierung von ›Natur‹ schließt die Dialektik von äußerer und innerer Natur ebenso mit ein wie die Auflösung der Grenzen von Kultur und Natur, aber auch die Möglichkeiten oder Probleme des Schutzes von Naturerscheinungen und natürlichem Geschehen. Nature Writing spricht nicht von ›der Natur als solcher‹, sondern von der durch Menschen wahrgenommenen, erlebten und erkundeten Natur. Die leibliche Präsenz, die konkrete Tätigkeit des Erkundens und die Reflexion auf die gewonnenen Erkenntnisse werden in der Regel im Text fassbar. Der Preis wird gemeinsam durch den Verlag Matthes & Seitz Berlin, das Umweltbundesamt und die Stiftung Kunst und Natur vergeben, die zusätzlich einen Schreibaufenthalt der Preisträger*innen in ihren Räumlichkeiten sowie zwei Stipendien für eine Teilnahme an ihrer jährlichen Nature-Writing-Schreibwerkstatt ermöglicht. Kontakt Deutscher Preis für Nature Writing MSB Matthes & Seitz Berlin Luise Braunschweig Großbeerenstraße 57A | 10965 Berlin T +49 30 7705 9864 | dpnw [at] matthes-seitz-berlin [dot] de Umweltbundesamt Fotini Mavromati, Kunstbeauftragte Wörlitzer Platz 1 | 06844 Dessau-Roßlau T +49 340 2103 2318 | fotini [dot] mavromati [at] uba [dot] de Stiftung Kunst und Natur Annette Kinitz Karpfsee 12 | 83670 Bad Heilbrunn T +49 8046 2319 2204 | ak [at] kunst-und-natur [dot] de www.kunst-und-natur.de

Im Tandem zu neuen Erkenntnissen Richtung Nachhaltigkeit

Umweltbundesamt vergibt Stipendien zu künstlerischer Forschung Wie können wir durch das Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen artikulieren? Wie Transformationsprozesse kritisch begleiten und wie den Weg in eine nachhaltige Zukunft ebnen? Mit diesen Fragen hatte das Umweltbundesamt (UBA) Kunstschaffende eingeladen, sich in einem Tandem-Stipendium für eine Zusammenarbeit mit Fachleuten des UBA zu bewerben. Unter den knapp 90 Einreichungen wählte eine Jury vier junge Kunstschaffenden aus, die ab Herbst zu konkreten Fragen gemeinsam mit ihrem wissenschaftlichen Part aus dem Amt arbeiten werden. Das Stipendium ist Bestandteil des dreijährigen Forschungsprojekts Neue Ansichten. Mit diesem Projekt will das ⁠ UBA ⁠ einen Dialog zwischen Kunstpraxis und Kulturpolitik sowie Wissenschaft und Nachhaltigkeitspolitik anstoßen. Künstlerische Forschung soll als Beitrag zur Entwicklung einer Kultur der ⁠ Nachhaltigkeit ⁠, die neue Perspektiven für die Lebensformen und Denkweisen einer zukunftsfähigen Gesellschaft entwirft, gefördert werden. Kunstschaffende konnten sich konkret für die Zusammenarbeit mit einem nominierten Wissenschaftler oder mit einem der fachlichen Experten-Teams des UBA bewerben. Das vierwöchige Stipendium ist mit 2.000 Euro dotiert. Folgende Bewerber wurden von einer Jury, bestehend aus dem Konzeptkünstler Julius von Bismarck, der Professorin für Designtheorie Anke Haarmann und der Künstlerin und Professorin für Bildende Kunst Susanne Lorenz, ausgewählt: Clara Wieck wird mit einer Nutztierwissenschaftlerin des Fachgebiets „Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, und Internationaler Bodenschutz“ an der Frage arbeiten, welche Haltung wir zu Nutztieren haben. Nina Kuttler wird sich mit einem Biologen des Fachgebiets „Binnengewässer – Umweltprobenbank“ mit der Zukunft der Umweltprobenbank des Bundes beschäftigen. Veronika Aumann wird sich gemeinsam mit einem Umwelttechniker und einem Informatiker der Fachgebiete „Informationssysteme Chemikaliensicherheit und Wassergefährdende Stoffe – Ökotoxikologielabor“ fragen, ob Wassergefährdungsklassen ein gesellschaftlich relevantes Thema sind. Julian Sagert wird sich mit einem Experten-Team, bestehend aus einem Soziologen, einer Psychologin, einer Geografin und einem Nachhaltigkeitsforscher, rund um Umweltfragen und Nachhaltigkeitsstrategien mit „Postwachstum“ und „Suffizienz“ beschäftigen. Zur kulturellen Dimension der Nachhaltigkeit liegen derzeit noch geringe theoretische und praktische Ansätze vor. Mit dem Forschungsprojekt Neue Ansichten will das UBA einen Dialog anstoßen zwischen Kunstpraxis und Kulturpolitik sowie Wissenschaft und Nachhaltigkeitspolitik. Ziel des Vorhabens ist es, neue Kommunikationsformate zur Kultur der Nachhaltigkeit im Sinne der Ziele der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und der von den Vereinten Nationen beschlossenen „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ zu entwickeln und Anknüpfungspunkte kultureller Diskurse und künstlerischer Praxis an die Nachhaltigkeitspolitik aufzuzeigen. Jurystatements zu den Stipendiaten Susanne Lorenz über Clara Wieck „Clara Wieck ist Ethnologin und Filmemacherin und untersucht in Form einer Filmcollage den Weg des Steppenschafs Karakul, dessen Pelz seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Persianermänteln zu prestigereicher Anwendung kam. Sie folgt dem Tier von Zentralasien über den Haustiergarten des landwirtschaftlichen Instituts Halle (Saale) in die ehemalige deutsche Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute: Namibia) und zeichnet an seinem Beispiel die deutsche Wirtschafts- und Kolonialgeschichte nach. Das Karakul ist für Wieck beispielhaft für ‚Machtbeziehungen zwischen Menschen und Nutztieren, Männern und Frauen, Modemachern und Fashion Victims‘. Im Tandem mit der Nutztierwissenschaftlerin des Umweltbundesamts in Dessau plant Wieck, die Geschichte des Karakuls in Beziehung zu gegenwärtigen Haltesystemen zu setzen und das gemeinsame Reflektieren in der Videoarbeit zum Ausdruck zu bringen. Die Jury erwartet eine qualitativ hochwertige Trias aus ethnologischer Recherche, künstlerischer Arbeitsweise und wissenschaftlichem Blick zu der ethischen Frage: Welche Haltung haben wir zu Nutztieren? Anke Haarmann über Nina Kuttler „Nina Kuttler hat Philosophie und Bildende Kunst studiert. Wenn verschiedene Fachbereiche und unterschiedliche Blickwinkel zusammenkommen, wird es für sie spannend. Die Umweltprobenbank des Bundes im Hochsauerland, mit der Kuttler zusammenarbeiten will, fordert ihre künstlerische Neugier und Widerrede heraus. Die Umweltprobenbank ist ein Spiegel des Anthropozän, indem dort seit 30 Jahren Umweltproben aus ganz Deutschland gesammelt und konserviert werden. Kuttler aber fragt sich und die Wissenschaftler des UBA eine ebenso theoretisch wie ästhetisch reizvolle Frage: Wie würde eine Umweltprobenbank aus der Perspektive des Blasentangs aussehen? Was passiert, wenn wir die anthropozentrische Sichtweise umwenden? Die filmische und installative Arbeitsweise von Kuttler, die sich immer wieder an der Grenze von künstlerischer und wissenschaftlicher Perspektive aufhält, prädestiniert sie für ein Tandem-Stipendium des UBA.“ Anke Haarmann über Veronika Aumann „Zusammen mit einem Umwelttechniker und einem Informatiker am Versuchsfeld des Umweltbundesamtes in Berlin-Marienfelde wird die Textildesignerin und künstlerische Forscherin Veronika Aumann der Fiktion nachgehen, das Unsichtbare sichtbar zu machen: Stoffe und Gemische können eine Gefahr für Gewässer sein! Aber was wäre, wenn Stoffe und Gemische sich im Wasser entsprechend ihrer Gefährdungsstufen durch eine materielle Veränderung des Wassers selbst anzeigen würden? Aumann ist erfahren im ästhetisch-experimentellen Umgang mit analogen wie digitalen Materialien, flüssigen Stoffen und zähflüssigen Gelen. Bei ihren bisherigen Arbeiten zu textilen Bildschirmen oder responsiven Stoffen hat sie mit Fraunhofer-Instituten, der Stiftung Bauhaus Dessau und den Technischen Sammlungen Dresden zusammengearbeitet. Ihre experimentelle Gestaltungsweise verspricht neue Impulse zu setzen.“ Susanne Lorenz über Julian Sagert „Der ausgewählte Stipendiat Julian Sagert absolviert ein Doppelstudium Bildende Kunst und Psychologie (Schwerpunkt Umweltpsychologie) und steht in beiden Studiengängen kurz vor dem Abschluss. Sein Interesse gilt der Wirkung von Kunsterfahrung im Hinblick auf nachhaltiges Verhalten. Charakteristisch für seinen Ansatz ist die Sichtbarmachung von subtilen Prozessen, die von ökologischer Bedeutsamkeit sind. Eine Kraft der Kunst sieht Sagert darin, dass sie ökologisch relevantes Geschehen sinnlich und emotional in der Gegenwart erfahrbar machen könne. Im Austausch und in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des UBA leiten Sagert die Fragen: Wie können Postwachstum und ⁠ Suffizienz ⁠ neue Wirksamkeit entfalten? Wie lassen sich die Folgen von Konsum auf eine Weise erfahrbar machen, die subtil irritiert und eigenes Fragen auslöst? Auf welcher Haltung zur Natur könnte ein suffizienter Lebensstil basieren? Die Jury sieht die spannende Herausforderung im Rahmen des Tandem-Stipendiums darin, bereits angewendete Strategien multiperspektivisch zu betrachten und aus der fundierten Kenntnis künstlerischer und wissenschaftlicher Prozesse gemeinsam an neuen, wirkungsvolleren Ansätzen zu arbeiten.“ Kurzbiografien Stipendiaten Clara Wieck *1982, lebt und arbeitet als Medienkünstlerin und Filmemacherin in Leipzig, 2003–2010 Studium der Ethnologie, Soziologie, Religionswissenschaft, Kommunikations- und Medienwissenschaften und Indologie in Tübingen und Leipzig, 2014 Arbeitsstipendium der Kulturstiftung Sachsen. Nina Kuttler *1993, lebt und arbeitet in Hamburg, 2013–2018 Studium der Bildenden Kunst an der HfBK Hamburg, Studium der Philosophie, Auslandssemester China Academy of the Arts, Hangzhou, Residenzen in Lettland und Litauen. Veronika Aumann *1985, lebt und arbeitet in Berlin, 2007–2013 Studium Textil- und Flächendesign an der Weißensee Kunsthochschule Berlin, Auslandssemester am Chelsea College of Art & Design London, Mitarbeit am Design Research Lab und Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut. Julian Sagert *1983, lebt und studiert in Berlin, seit 2015 Studium der Psychologie mit Schwerpunkt Umweltpsychologie in Potsdam, seit 2012 Meisterschüler Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin, Auslandssemester am Central Saint Martins London. Kurzbiografien Jury Julius von Bismarck ist ein deutscher Künstler, er lebt und arbeitet in Berlin. Von Bismarck hat an der Universität der Künste Berlin und dem Hunter College in New York studiert. Seine Arbeiten, die sich zwischen Kunst, Wissenschaft und Technologie ansiedeln lassen, sind insbesondere Auseinandersetzungen mit der Wahrnehmung, Manipulation und Dokumentation des urbanen Raums. Anke Haarmann ist Professorin für Designtheorie und Designforschung an der HAW Hamburg. In ihrer theoretischen wie ästhetischen Praxis arbeitet Haarmann zur künstlerischen Forschung sowie Designforschung und hat zahlreiche Publikationen hierzu veröffentlicht. Haarmann hat Philosophie und Kunst in Hamburg, Berlin und Maastricht studiert, an der Universität Potsdam promoviert, u.a. an der Universität Lüneburg unterrichtet bevor sie an die HAW kam, wo sie derzeit das „Zentrum für Designforschung“ aufbaut. Susanne Lorenz ist Bildende Künstlerin und seit 2010 Professorin für Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin. Dort leitet sie die Grundlehre für Studierende der Bildenden Kunst und die Lehramtsstudiengänge mit dem Kernfach Bildende Kunst. Von 2006 bis 2010 war Susanne Lorenz Professorin an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, weitere Lehrtätigkeiten führten sie u. a. als Visiting Artist an die School of the Art Institute of Chicago, USA und an das Goethe-Institut in Taschkent, Usbekistan. Die künstlerischen Arbeiten von Susanne Lorenz zeugen von einem raumbezogenen und interdisziplinären Ansatz.

Weniger Verkehr, mehr Lebensqualität

Das Thema ⁠ Suffizienz ⁠ kann gerade im Bereich Mobilität sehr emotional werden: Gestaltungsmöglichkeiten für mehr Lebensqualität durch weniger Verkehr, können vor allem bei der Umsetzung und Einführung von Maßnahmen (z.B. verkehrsberuhigte, autofreie Zonen) zu Problemen in der Akzeptanz führen. Dazu fasst der Leitfaden Erkenntnisse der Verhaltenswissenschaften zusammen und gibt Kommunen anhand von Beispielen Hinweise für eine erfolgreiche Kommunikation von Suffizienzmaßnahmen um Bedenken und Hürden abzubauen. Ergänzend wurden zehn SharePics erarbeitet, um suffiziente Mobilität in sozialen Medien einfach, prägnant und überzeugend zu platzieren. Der Leitfaden wurde im Rahmen des Forschungsvorhabens „Erarbeitung einer Suffizienzstrategie für den Verkehrssektor und ihre erfolgreiche Kommunikation“ erstellt. Veröffentlicht in Broschüren, Leitfäden und Handbücher.

Feinstaubforschung in Nordrhein-Westfalen

Feinstaub ist seit einigen Jahren ein Brennpunkt der Diskussion um Luftqualität und Luftreinhaltung. Forschungsarbeiten zu Staub finden sich schon im 18. Jahrhundert. Arbeiten bezogen auf feinere Stäube gehen zurück auf Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Die Arbeiten führten zu intensiveren Forschungen auf dem Gebiet des Feinstaubes und waren Ausgangspunkt gesetzlicher Regelungen in den USA, Europa und weiteren Ländern. Forschungsgebiete, die sich heute direkt mit der Feinstaubproblematik beschäftigen, reichen von Soziologie und Ökonomie über die Ingenieur- und Naturwissenschaften hinaus bis hin zu den Gesundheitswissenschaften. In diesem interdisziplinären und forschungspolitischen Themenfeld gehen Wissenschaftler des Landes Nordrhein-Westfalen den verschiedensten Fragestellungen nach. Zur gegenseitigen Information über die aktuell in NRW stattfindenden Forschungen und den gegenwärtigen Stand des Wissens fand am 13.11.2007 am IUTA e.V. in Duisburg ein Treffen von Wissenschaftlern und Behördenmitarbeitern statt. Die rege Beteiligung und Mitwirkung von mehr als 50 Wissenschaftlern aus Forschungsinstituten, Universitäten und dem LANUV zeigte einerseits den hohen Stellenwert der Veranstaltung als auch ihre dringende Notwendigkeit. Die rege Diskussion auf hohem wissenschaftlichem Niveau machte deutlich, wie hoch die Fachkompetenz hinsichtlich der Feinstaub- und Umweltforschung im Lande angesiedelt ist und wo noch Potenziale einer intensiveren Zusammenarbeit sind. Der vorliegende Fachbericht »Feinstaubforschung in Nordrhein-Westfalen« ist ein Ergebnis dieser Veranstaltung. Er gibt einen Überblick über die beeindruckenden Aktivitäten. Er zeigt, dass NRW eine außergewöhnlich erfolgreiche Forschungsplattform besitzt.

Weniger Verkehr, mehr Lebensqualität

Das Thema Suffizienz kann gerade im Bereich Mobilität sehr emotional werden: Gestaltungsmöglichkeiten für mehr Lebensqualität durch weniger Verkehr, können vor allem bei der Umsetzung und Einführung von Maßnahmen (z.B. verkehrsberuhigte, autofreie Zonen) zu Problemen in der Akzeptanz führen. Dazu fasst der Leitfaden Erkenntnisse der Verhaltenswissenschaften zusammen und gibt Kommunen anhand von Beispielen Hinweise für eine erfolgreiche Kommunikation von Suffizienzmaßnahmen um Bedenken und Hürden abzubauen. Ergänzend wurden zehn SharePics erarbeitet, um suffiziente Mobilität in sozialen Medien einfach, prägnant und überzeugend zu platzieren. Der Leitfaden wurde im Rahmen des Forschungsvorhabens "Erarbeitung einer Suffizienzstrategie für den Verkehrssektor und ihre erfolgreiche Kommunikation" erstellt. Quelle: www.umweltbundesamt.de

A primer for interdisciplinary research on time and future concepts

Abstract

Standortauswahl - Forschungsagenda 2020 (PDF)

Standortauswahl Forschungsagenda 2020 Forschungs- und Entwicklungsbedarfe zur Umsetzung des Standortauswahlverfahrens Stand: Juni 2020 Geschäftszeichen: SG01203/6-1/1-2020#1 – Objekt-ID: 800170 – Revision: 000 Standortauswahl Forschungsagenda 2020 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis2 Abbildungsverzeichnis3 Anlagenverzeichnis3 Abkürzungsverzeichnis3 Vorwort zur Standortauswahl Forschungsagenda 20204 1Einleitung5 1.1 1.2Die Bundesgesellschaft für Endlagerung als Vorhabenträgerin Das Standortauswahlverfahren5 6 2Forschung im Standortauswahlverfahren8 3Aufstellung der Forschungsagenda 202011 4Forschungsfelder der Forschungsagenda13 4.1Forschungsfeld 1 – Verhalten radioaktiver Abfälle und Entwicklung der radiotoxischen und chemotoxischen Eigenschaften Forschungsfeld 2 – Geowissenschaftliche Fragestellungen Forschungsfeld 3 – Endlagerkonzept Forschungsfeld 4 – vorläufige Sicherheitsuntersuchungen Forschungsfeld 5 – Sozialwissenschaften13 14 14 16 17 4.2 4.3 4.4 4.5 Literaturverzeichnis19 Anzahl der Blätter dieses Dokumentes19 Geschäftszeichen: SG01203/6-1/1-2020#1 – Objekt-ID: 800170 – Revision: 000 2 Standortauswahl Forschungsagenda 2020 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Schematischer Ablauf des Standortauswahlverfahrens 6 Anlagenverzeichnis Anlage 1: Roadmap zur Standortauswahl Forschungsagenda 2020 GZ: SG01203/6-1/1-2020#1 - Objekt-ID: 800169 Abkürzungsverzeichnis AtGAtomgesetz BASEBundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung BGEBundesgesellschaft für Endlagerung mbH BGZGesellschaft für Zwischenlagerung mbH BMBFBundesministerium für Bildung und Forschung BMUBundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit BMWiBundesministerium für Wirtschaft und Energie DAEFDeutsche Arbeitsgemeinschaft Endlagerforschung DECOVALEXDEvelopment of COupled models and their VALidation against EXper­ iments EURADEUopean Joint Programme on RADioactive Waste Management EuratomEuropäische Atomgemeinschaft ewGEinschlusswirksamer Gebirgsbereich FEPFeatures, Events, Processes FEP-DBFEP (Features, Events, Processes) – Datenbank FuEForschung und Entwicklung ITInformationstechnologie StandAGStandortauswahlgesetz W&TWissenschaft und Technik Geschäftszeichen: SG01203/6-1/1-2020#1 – Objekt-ID: 800170 – Revision: 000 3

Die Heuschreckenfauna der Nationalparkregion

"Die Heuschreckenfauna der Nationalparkregion Sächsische Schweiz" Beschreibung des Untersuchungsgebietes, Methoden, Qualitative und halbqualitative Erfassung der Heuschreckenfauna, Darstellung der Ergebnisse: kommentierte Artenliste, vergleichende Untersuchung verschiedener Kahlschlags- und Wiesenflächen, Standortvergleiche, typische Heuschreckenlebensräume der Nationalparkregion und ihre charakteristische Artengemeinschaften; Diskussion (Artenspektrum, Biotopvergleich, Gefährdung und Schutzmaßnahmen), Methoden (Verbreitung der Häufigkeit, Verhalten), Ergebnisse (Morphologie, Verbreitung und Häufigkeit, Verhaltensbiologie der Nadelholzsäbelschrecke), Diskussion (Verbreitung, Habitatpräferenzen, Populationsökologie, Verhaltensbiologie).

Fische schützen: Forum Fischschutz und Fischabstieg

Fische schützen: Forum Fischschutz und Fischabstieg Alle Fische wandern in den Gewässern. Auf ihrem Weg flussabwärts können sie an Turbinen von Wasserkraftwerken verletzt und getötet werden. Um die europäischen Gewässerschutzziele zu erreichen, überlegen Wasserkraftbetreiber, Fachleute aus Wissenschaft, Behörden und Verbänden im „Forum Fischschutz und Fischabstieg“, wie diese Schäden vermieden werden können. Die Ergebnisse sind online nachzulesen. Problem: Tödliche Verletzungen von Fischen auf Fischwanderungen Wenn Fische flussabwärts wandern, um nahrungsreiche Lebensräume zu erreichen, sich fortzupflanzen oder sich vor Gefahren in Sicherheit zu bringen, können sie an Wehren, Schleusen oder anderen Bauwerken aufgehalten werden. Oft führt der verbleibende freie Weg stromabwärts durch eine Wasserkraftturbine. In Turbinen können Fische erheblich verletzt werden. Verletzungen können auch auftreten, wenn Wasser für die Kühlung von Kraftwerken aus dem Fluss entnommen oder in Pump- und Schöpfwerken gepumpt wird. Die Verletzungen reichen von Schuppenverlusten bis zum Tod. In Abhängigkeit von der Turbinenart, der Umdrehungsgeschwindigkeit der Turbinenschaufeln, der Fischart und anderer Faktoren können so bis zu 100 Prozent der Fische geschädigt werden. Je länger die Wanderwege einer Fischart sind, desto mehr Bauwerke müssen sie passieren. Damit steigt das Risiko, dass sich die Schädigung auf die Population auswirkt. Es müssen daher Maßnahmen gefunden und umgesetzt werden, die diese Fischschäden minimieren. Problemverständnis: Forum Fischschutz Maßnahmen für den Schutz der Fische vor Verletzungen und für eine schadfreie Passage stromabwärts können an Querbauwerken, Wasserentnahmebauwerken, Wasserkraftanlagen und Pump- und Schöpfwerken notwendig werden. Oft sind sie eine Herausforderung für die Anlagenbetreiber, wenn sie hohe Investitions- und Betriebskosten und Energieverluste an Wasserkraftanlagen bewirken. Um die Ziele im Gewässerschutz – z.B. nach der Europäischen ⁠ Wasserrahmenrichtlinie ⁠ - bis 2027 zu erreichen, müssen die Schutzmaßnahmen rasch umgesetzt werden. Doch häufig reicht das Wissen nicht aus, um Fische auf ihren Wanderungen sicher vor den Gefahren der Bauwerke zu schützen. Zu dem Handlungsdruck und den nötigen Investitionssummen gesellen sich daher Unsicherheiten.  Das Thema wird daher sehr kontrovers diskutiert. Die Bereitschaft, in den Schutz der Fischfauna zu investieren ist gering. Darum hat das Umweltbundesamt 2012 das „Forum Fischschutz und Fischabstieg“ gegründet, um einen interessenübergreifenden Informations- und Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und den Dialog zwischen den Akteuren, Gremien und Institutionen voranzubringen. Auf den Arbeitstreffen kommen Fachleute aus den Wasserwirtschafts-, Naturschutz- und Fischereiverwaltungen der Länder und des Bundes, der Bundeswasserstraßenverwaltung, der Energiewirtschaft, dem Ingenieurwasserbau, der Fischereibiologie, den Naturschutz-, Angler- und Fischereiverbänden und der universitären Wissenschaft zusammen. Mittlerweile haben sich mehr als 300 Personen aus über 140 Institutionen auf den Tagungen, Workshops, Exkursionen oder im World Café des Forums in die Diskussion eingebracht. Das Themenspektrum erstreckt sich von den umweltrechtlichen und umweltpolitischen Rahmenbedingungen über die technischen Schutzmaßnahmen bis hin zur Verhaltensbiologie der einzelnen Fischarten. Ergebnisse des Forums Im Dialog wurde zu zahlreichen Punkten ein gemeinsames Verständnis erarbeitet, welche Anforderungen und Lösungen für Fischschutz und Fischabstieg es heute gibt. Gemeinsame Auffassung des Forums ist es zum Beispiel, dass Fische an technischen Bauwerken am besten durch mechanische Abschirmungen geschützt werden. Diese Abschirmungen werden auch als Fischschutzrechen bezeichnet und sind für Fische ab einer Körperlänge ab 10 cm nicht mehr passierbar. Diese Fischschutzrechen funktionieren an Wasserkraftanlagen, die über eine Leistung bis zu einem Megawatt verfügen. Das sind weit mehr als 85 Prozent der Anlagen in Deutschland. An größeren Anlagen wird es schwieriger, Fische zu schützen. Hier können moderne Turbinen helfen, die weniger Verletzungen verursachen. Der Wasserkraftbetreiber kann auch Wehre öffnen oder andere Maßnahmen ergreifen, wenn Fischwanderungen einsetzen. Das klappt bisher gut für den Aal. An Weser, Main und Mosel werden Aale auch gefangen, bevor sie in die Turbinen gelangen und erst wieder in den Fluss eingesetzt, wenn der Weg bis zur Nordsee frei von weiteren Wasserkraftanlagen ist. Besonders problematisch wird es, wenn Fische nicht nur geschützt sondern auch zu einem ungefährlichen Abstiegsweg geleitet werden sollen. Hier können Verhaltensbeobachtungen an Fischen helfen, denn es gibt noch nicht für alle Fischarten und Entwicklungsstadien gute Lösungen, sie wirkungsvoll zu schützen und zu leiten. Die Forschungsarbeit konzentriert sich auf Fischschutzsysteme an großen Anlagen und die weitere Verbesserung der Schutz- und Leitwirkung. Dafür müssen wir moderne Fischschutzmaßnahmen umsetzen und ihre Funktion kontrollieren. Daneben ist es wichtig mehr über das Zusammenspiel von Fisch und Technik im Labor zu erfahren. Ergebnisse nachlesen, Kontakte knüpfen, im Atlas Fischschutz stöbern und selbst aktiv werden Auf Grund der vielen Informationen und der vielen Beteiligten betreibt das Forum Fischschutz und Fischabstieg eine eigene Internetplattform . Speziell zum Forum können Sie dort die einzelnen Ergebnispapiere der Workshops abrufen oder sich Vorträge anschauen, die im Forum gehalten wurden. Dort finden Sie neben einer Synthese aller Ergebnisse auch das Gutachten des Forums, wie Fischschutz- und Fischabstiegsanlagen am besten begutachtet werden sollten. Die Seite informiert auch über aktuelle Veranstaltungen und über die verschiedenen Akteure in dem Themenfeld, wenn Sie einen Ansprechpartner suchen. Damit die Maßnahmenumsetzung aber auch der Dialog trotz vieler verschiedener Ansichten besser funktioniert und konfliktärmer abläuft, hat das Forum eine Reihe von Empfehlungen zusammengestellt. Der Atlas Fischschutz und Fischabstieg enthält Standorte an denen moderne Fischschutz- oder Fischabstiegsmaßnahmen umgesetzt wurden. Zu den Maßnahmen finden Sie zahlreiche Informationen. Zum Beispiel zu den Wasserkraftstandorten oder Pump- und Schöpfwerken, zur eingesetzten Fischschutztechnik oder zu Begleituntersuchungen. Dem Atlas ist auch eine Datenbank hinterlegt. Das heißt Sie können auch gezielt nach einer bestimmten Turbinenart oder einer Fischabstiegseinrichtung suchen.

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