Das Projekt "Spatial Dynamics of Wetland Plant Populations: Reponses to Habitat Fragmentation and Land-Use Changes" wird/wurde ausgeführt durch: Universität Zürich, Institut für Umweltwissenschaften.Fen meadows belong to the few remaining semi-natural plant communities with high species diversity and a high proportion of rare and endangered species. They are influenced by groundwater or aquifer discharge. Their existence depends on continued but low-intensity agricultural use, i.e. lat-season mowing or extensive grazing. Agricultural practices in the past have led to a demise and fragmentation of fen areas. Even though protected by law the persistence of the remaining fens is still threatened by intensified farming (drainage, fertilization) or abandonment (cessation of mowing). The goal of this project is to investigate patterns of diversity and to develop conservation strategies. The following questions are asked: How do different agricultural practices, habitat fragmentation and altitude of the fens influence the diversity of mosses, higher plants and insects? Do the same factors also affect the morphology and the population structure of a typical fen plant species? How does productivity influence the vegetation composition and plant species richness of montane fen meadows? How does fertilization affect the competitive ability of selected plant species? Which conservation measures can protect the endangered montane fens? For the study we randomly selected 36 montane fens from the wetland inventory of Switzerland. For three altitude classes (800-1000 meters above sea level, 1000-1200 meters a.s.l. and 1200-1400 meters a.s.l.) 12 fens each were selected for our investigation, six of them mown once a year, six grazed by cattle's. Species diversity and -composition, vegetation structure, productivity and the population structure of single species were recorded for each of the 36 fens. The influence of nutrient inputs and habitat quality on the competitive ability of fen-species was assessed in a field-experiment. Previous results: Biodiversity of montane fen meadows is mainly influenced by the agricultural practices. Mown sites exhibit more species of vascular plants and butterflies than cattle-grazed areas, whereas grasshoppers prefer grazed sites with complex Vegetation structure. The species richness of vascular plants is closely related to the aboveground biomass. Highest diversity occurs at intermediate levels of bio-mass. High soil fertility reduces species richness. The diversity of mobile organisms such as butterflies not only depends on the habitat quality of the fen sites but additionally on that of the adjacent areas. Habitat fragmentation clearly reduces the diversity of all investigated organisms. In conclusion, only a diverse land-use can maintain the species diversity of different groups of organisms. Additionally, the remaining fen meadows have to be protected from fragmentation and nutrient influx.
Herr Georg Förtsch und Herr Markus Förtsch, beantragten mit Schreiben vom 01.12.2024 bzw. 06.12.2024 für die Fl.Nrn. 53/0 und 52/0 der Gemarkung Rappoltengrün beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Coburg-Kulmbach die Erteilung einer Rodungserlaubnis. Die gerodete Fläche soll zukünftig landwirtschaftlichen Zwecken (extensive Beweidung mit Rindern) dienen.
Das Projekt "Schutzmanagement pannonischer Trockenrasen in Naturschutzgebieten des oestlichen Niederoesterreich" wird/wurde gefördert durch: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung / Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz Österreich / Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung / Österreichische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Ökologie / World Wide Fund for Nature Oesterreich, Forschungsinstitut. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Wien, Institut für Zoologie, Abteilung Terrestrische Ökologie.Schutzmanagement, Lenkung des Ausflugstourismus und wissenschaftliche Analyse pannonischer Felssteppen und Sekundaerrasen; nach Einstellung generationenlanger Nutzung als sogenannte Hutweiden sind Fauna und Vegetation (zahlreiche Arten pannonischer Herkunft mit endemischen Rassen) durch rasch vordringendes Weidekuschelgelaende (hauptsaechlich Weissdorn, Heckenrose) stark gefaehrdet; Rodung und Wiedereinfuehrung der traditionellen Beweidung durch Schafe sollen solche degradierten Flaechen (ueber ein Drittel der Schutzflaeche) eindaemmen bzw revitalisieren. Gleichzeitig: Erhebungen des Lokal- und Mikroklimas, Systemanalyse der Vegetation und Fauna auf produktionsoekologischer und faunistischer Basis; zahlreiche Einzelthemen dzt durch Dissertationen in Arbeit; Anwendungsmoeglichkeiten dieser Pilotstudie fuer aehnliche Trockenrasengebiete in Mitteleuropa moeglich. Ein kuerzlich installierter Oeko-Lehrpfad inkl Broschuere traegt dazu bei, das Grundwissen zu erweitern. Ein Wegenetz mit Informationstafeln leitet den Tourismus abseits der empfindlichen Kernzonen an der Peripherie des Schutzgebietes entlang.
Mit pflanzlichen Milchalternativen, Bio-Qualität und Weidehaltung den Milchkonsum umweltfreundlicher machen So wird der Milchverzehr umweltfreundlicher Bevorzugen Sie pflanzliche Milchalternativen gegenüber Kuhmilch. Kaufen Sie pflanzliche oder tierische Milchprodukte möglichst in Bio-Qualität. Bevorzugen Sie Weidemilch beim Kauf von Kuhmilch. Nutzen Sie auch die pflanzlichen Alternativen zu anderen Milchprodukten wie Käse oder Sahne. Gewusst wie Die Haltung von Rindern benötigt viel Agrarfläche für Futterpflanzen und ist – nicht zuletzt durch das bei Wiederkäuern entstehende Methan – mit hohen Treibhausgasemissionen verbunden. Die anfallende Gülle trägt zur Nitratbelastung des Grundwassers bei und der Einsatz von Antibiotika zur Entstehung multiresistenter Bakterien. Rinder spielen allerdings eine wichtige Rolle beim Erhalt von Grünland, das mehr Kohlenstoff im Boden speichert als Ackerland. Auch zum Erhalt der Artenvielfalt können Rinder im Grünland beitragen, wenn es extensiv und standortangepasst bewirtschaftet wird. Pflanzliche Milchalternativen bevorzugen: Pflanzendrinks sind in Sachen Umwelt- und Klimaschutz klar im Vorteil. Kuhmilch verursacht bis zu viermal so viele Treibhausgase und benötigt bis zu zweieinhalbmal so viel Fläche (abhängig vom gewählten Pflanzendrink). Heimische Varianten wie Hafermilch stehen auch in puncto Wasserverbrauch sehr gut da. Pflanzliche Milchalternativen werden aus unterschiedlichen Ausgangsstoffen hergestellt. Die bekanntesten und ökologisch vorteilhaftesten sind Hafer und Soja. Die unterschiedlichen Ausgangsstoffe führen nicht nur zu einem vielfältigen Angebot an Pflanzendrinks, sondern auch zu einer großen geschmacklichen Vielfalt. Teilweise unterscheiden sich Pflanzendrinks geschmacklich selbst dann spürbar, wenn sie auf den gleichen Rohstoffen basieren. Daher lohnt es sich verschiedene auszuprobieren, wenn die ersten Testkäufe nicht schmecken. Damit der Milchschaum auch bei Pflanzendrinks gut gelingt, gibt es spezielle Barista-Varianten. Möglichst in Bio-Qualität: Mit dem Kauf von Biolebensmitteln fördern Sie den ökologischen Landbau und damit insbesondere den Natur- und Bodenschutz. Dies gilt sowohl für den Kauf von Kuhmilch als auch für den Kauf von Milchalternativen. "Bio" ist in beiden Fällen im Lebensmitteleinzelhandel fast überall erhältlich. Achten Sie auf das Bio-Siegel (siehe Grafikbox). Bio-Logo (EU) Quelle: EU-Kommission Bio-Siegel (Deutschland) Quelle: BMEL Mit Weidemilch Natur- und Tierschutz fördern: Wenn Kühe an mindestens 120 Tagen im Jahr für jeweils sechs Stunden auf der Weide waren, kann ihre Milch als Weidemilch verkauft werden – so sagt es die Rechtsprechung. Darüber hinaus ist der Begriff aber nicht näher definiert oder geschützt. Das Siegel Pro Weideland legt darüber hinaus weitere Kriterien fest (z. B. mindestens 1.000 m 2 Weidefläche pro Milchkuh). Extensive Beweidung ist eine wichtige Maßnahme zum Erhalt von Biodiversität . Alternativen zu Käse, Butter oder Sahne nutzen: Für Produkte wie Käse, Butter oder Sahne werden zur Herstellung größere Mengen an Milch benötigt. Dementsprechend sind sie besonders klimabelastend. Käse verursacht z. B. vergleichbare Treibhausgasemissionen wie Geflügel- und Schweinefleisch. Neben Pflanzendrinks gibt es – neben der schon lange etablierten Margarine – inzwischen auch viele pflanzliche Alternativprodukte, die ähnlich wie Käse, Sahne oder Joghurt schmecken und diese ersetzen können. Ein Aus- und Durchprobieren lohnt sich auch hier. Aus Umweltperspektive ist es grundsätzlich sinnvoll, die pflanzlichen Alternativen den tierischen "Originalen" vorzuziehen. Wichtige Nährstoffe im Blick haben: Milch(-produkte) liefern in Deutschland einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung mit wichtigen Nährstoffen wie Calcium, Jod, Vitamin B12 und Riboflavin. Wenn Sie keine oder nur sehr wenige Milchprodukte verzehren, sollten Sie darauf achten, dass Sie pflanzliche Alternativen konsumieren, die mit diesen Nährstoffen angereichert sind, oder, dass Sie diese Nährstoffe in ausreichender Menge aus anderen Quellen zu sich nehmen. Pflanzendrinks aus konventioneller Landwirtschaft werden häufig bereits mit Nährstoffen angereichert angeboten, Bio-Pflanzendrinks hingegen nicht. Dies liegt daran, dass die Anreicherung mit Vitaminen oder Mineralstoffen in Bioprodukten grundsätzlich gemäß Bio-Verordnung nicht erlaubt ist. Was Sie sonst noch tun können: Beachten Sie auch unsere Umwelttipps zu klima- und umweltfreundlicher Ernährung , Biolebensmitteln und Lebensmittelverschwendung vermeiden . Hintergrund Umweltsituation: Die Landwirtschaft ist unsere größte Flächennutzerin. Mit ihr und damit auch mit unserer Ernährung sind vielfältige Umweltbelastungen wie Treibhausgasemissionen, Artenschwund, Bodenerosion oder Grundwasserbelastungen verbunden. Dabei belastet die Produktion tierischer Lebensmittel die Umwelt wesentlich stärker als die Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln. So lassen sich 66 % der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen und 61 % der Flächeninanspruchnahme auf tierische Lebensmittel zurückführen – größtenteils zum Zwecke des Futtermittelanbaus. Die Lebensmittelgruppe "Milch und Milchprodukte" hat nach der Kategorie "Fleisch und Wurst" den zweitgrößten Anteil an den ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen in Deutschland. Innerhalb der Milchprodukte trägt Käse die größte Umweltlast, da er sowohl einen hohen Klimafußabdruck hat als auch in relativ großer Menge verzehrt wird. Die Ökobilanzen von pflanzlichen Lebensmitteln sind fast immer deutlich besser als die von tierischen Lebensmitteln. Dies gilt auch beim Vergleich von Milchprodukten mit pflanzlichen Alternativen. Während bei der Herstellung von Kuhmilch etwa 1,4 kg CO 2 -Äquivalente pro kg Milch anfallen, sind es bei Hafer- und Sojamilch 0,3-0,4 kg CO 2e . Für ein Kilogramm Käse aus Kuhmilch werden rund 5,7 kg CO 2 -Äquivalente emittiert, bei Käsealternativen auf Basis von Kokosfett sind es ca. 2,0 kg CO 2 -Äquivalente. Ein weiterer wichtiger Umweltfaktor ist die benötigte Fläche, die bei Pflanzendrinks in etwa halb so groß ist wie bei Milch. Gesetzeslage: Pflanzliche Milchalternativen haben mit zwei gesetzlich verankerten Marktbarrieren zu kämpfen: Zum einen dürfen sie mit Ausnahme von Kokosmilch im Markt bzw. von Herstellern nicht als Milch verkauft werden. Sie werden deshalb meistens auf der Verpackung als "Drinks" bezeichnet. Zudem gilt für Pflanzendrinks ein Mehrwertsteuersatz von 19 %, während er für Milch nur 7 % beträgt. Marktbeobachtung: Nach Daten des Good Food Institute Europe haben pflanzliche Milchalternativen nach Jahren des kontinuierlichen Wachstums in Deutschland einen Marktanteil von knapp 10% des Milchmarktes erreicht (2023). Hafermilch ist die mit Abstand beliebteste pflanzliche Milchalternative. Ihr Marktanteil in Deutschland betrug 2023 bei Markenprodukten (ohne Eigenmarken) rund 69 %. Quellen: Ifeu (2020): Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland Good Food Institute Europe (2024): Entwicklung des Marktes für pflanzenbasierte Lebensmittel im deutschen Einzelhandel
Offenlandschaften sind nicht überbaute und nicht durch Gehölze dominierte Gebiete. Berlin hat eine hohen Anteil an diesem offenen und halboffenen Grünland: Dazu gehören traditionell Wiesen und Weiden aber auch Brachflächen, halboffene Waldweidelandschaften und Äcker. Sie alle weisen einen besonderen biologischen Reichtum auf. Berlin möchte diese Offenflächen natürlich langfristig sichern. Leichter gesagt als getan, denn Pflege kostet Geld. Doch ohne regelmäßige Pflege würden sich Offenlandschaften aufgrund der natürlichen Sukzession langfristig zu Gehölz bestandenen Biotopen entwickeln. Auch aus finanziellen Gründen ist Berlin also bestrebt, alternative Nutzungsformen für die Pflege der urbanen Offenlandschaften zu entwickeln. Mit Beweidung lässt sich einerseits Kosten sparen, andererseits aber auch soziale Ziele verfolgen. Das Bedürfnis nach Naturerleben der Berliner Stadtbevölkerung kann auf diese Weise mit dem Ziel der Förderung der biologischen Vielfalt verbunden werden. Beweidung kann für den Naturschutz sehr erfolgreich eingesetzt werden, da die Tiere auf den Flächen naturnahe Prozesse in Gang setzen. Schauen wir uns an, was die Tiere tun, wenn sie sich selbst überlassen sind: Mit ihrem vollständigen Verhaltensrepertoire aus Fressen, Ruhen, Lagern, Fellpflege und sozialen Verhaltensweisen schaffen sie ein überaus abwechslungsreiches Biotop. Weiden, Hochstaudenfluren, offenen Böden, Gebüsche und Wälder wechseln sich ab und werden so zu vielfältigen Lebensräumen für Flora und Fauna. Beweidung führt darüber hinaus zur Umlagerung von Nährstoffen auf der Weide. Einige Teilflächen werden dadurch ausgehagert, andere wiederum gedüngt. Die Nährstoffverteilung auf der Gesamtfläche wird heterogener. Es entstehen Standorte mit unterschiedlichem Nährstoffgehalt, die wiederum unterschiedlichen Pflanzenarten einen optimalen Standort bieten. So können sich homogene Grasflächen im Verlauf nur weniger Jahre zu heterogenen Lebensräumen entwickeln. Auf den intensiv befressenen oder stark durch Vertritt geschädigten Flächen finden einjährige oder kleinwüchsige, lichtliebende Arten einen optimalen Lebensraum. Auf weniger von den Weidetieren genutzten Flächen können sich störungsempfindliche Arten besser entwickeln. Insektenkundler verweisen auf die besondere Artenvielfalt von seit vielen Jahren extensiv genutzten Weideflächen, die auf Wiesenflächen kaum erreicht werden können. Durch Tritt und Suhlen von Weidetieren entstehen kleine Schlammpfützen . Bei Regen sammelt sich hier das Wasser und schon können andere Nutzer, wie etwa Vögel, diese als Tränke, für ein Bad oder sogar für den Nestbau nutzen. In trockenen Bereichen entstehen hingegen Sandkuhlen mit kleinen Abbruchkanten: Hier fühlen sich wärmeliebende Insekten wohl. Einige Bienenarten nutzen diese Standorte zur Eiablage. Besonders blütenreiche Standorte können sich in den Bereichen, die die Tiere zum Absetzen des Kots nutzen, entwickeln, da diese Stellen von den Weidetieren beim Fressen gemieden werden. So wird ein kontinuierliches Nahrungsangebot für Blütenbesucher und Samenfresser geschaffen. Aber auch Wirbellose finden hier ein Zuhause. Bis zu 1.000 Insekten können sich darüber hinaus allein in nur einem Rinderfladen entwickeln. Letztlich ist es der Dung, der Weidetiere, der eine ganze Palette von Arten, die auf tierisches Eiweiß angewiesenen sind, ernährt – darunter Vögel, Säugetiere, Amphibien und Reptilien. Beweidung kann auch einen Einfluss auf die Gehölze auf den Beweidungsflächen haben. Die Tiere nutzen ihren Schatten zum Lagern, Pflegen daran ihr Fell oder verbeißen Zweige und Rinde. Beweidete Gebüsche bleiben so oft über Jahre bis hin zu Jahrzehnten kleinwüchsig und dicht wie eine Hecke. Dies bietet Vögeln optimale Nistmöglichkeiten. Im Wundholz geschälter Bäume können sich Hohlräume für Höhlenbrüter und Eiablageplätze für seltene Schmetterlinge entwickeln. Auch die Artenzusammensetzung der Gehölze verändert sich unter dem Einfluss der Beweidung zugunsten der faunistischen Artenvielfalt. Kurzfristig werden dornige, verbisstolerante und Licht liebende Gehölze wie Wildrosen, Schlehen oder Weißdorn gefördert. Diese ziehen wiederum zahllose Blütenbesucher und pflanzenfressende Insekten an. Die Früchte werden in den Herbst- und Wintermonaten für Vögel attraktiv. Auch im Bereich der Röhrichtbestände und feuchten Hochstaudensäume fördert die Beweidung die biologische Vielfalt. Bei einer Nutzung der Gewässer als Tränken kommt es zu Auflichtungen in den Beständen, was den lichtbedürftigen, kleinwüchsigen, einjährigen Pflanzenarten dieser Standorte Konkurrenzvorteile bringt. Die Tierhaltung führt zur Entwicklung eines Mosaiks aus verschiedensten Lebensräumen für Flora und Fauna. Durch ein gezieltes Weidemanagement können kurz- bis mittelfristig artenreiche Weiden entwickelt werden. Die Tierhaltung führt zur Entwicklung eines Mosaiks aus verschiedensten Lebensräumen für Flora und Fauna. Durch ein gezieltes Weidemanagement können kurz- bis mittelfristig artenreiche Weiden entwickelt werden. Viele Wildpflanzen und Wildtiere sind vom Aussterben bedroht. Ähnliches gilt leider auch für Kulturpflanzen und Nutztiere. Nach Aussage der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) stirbt auf der Erde pro Woche mindestens eine Nutztierrasse aus. Die GEH, eine private Vereinigung von Züchtern, Tierhaltern und interessierten Privatpersonen, arbeitet seit 1981 daran, dem kontinuierlichen Verlust der alten Nutztierrassen entgegen zu wirken. Sie pflegt eine Rote Liste mit in Deutschland bisher 130 vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen. Grund für den stetigen Verlust ist die veränderte Nutztierhaltung seit Beginn der Industrialisierung und die Mechanisierung der Landwirtschaft. Früher wurden Rinder sowohl für die Milch- und Fleischproduktion, als auch für Zugarbeiten in der Landwirtschaft eingesetzt. Heute vertraut ein Großteil der Landwirte auf sogenannte Hochleistungs-Tierrassen, die beispielsweise ausschließlich der Fleischproduktion dienen. Mit jeder verlorenen Rasse geht genetisches Potenzial verloren, das über viele Generationen in jahrhundertelanger Züchtung entstanden ist. Der Verlust einer Rasse bedeutet damit gleichzeitig den Verlust eines wertvollen Kulturgutes. Alte Nutztierrassen haben folgende Eigenschaften: Sie haben eine gute Konstitution. Sie sind genügsam, insbesondere in Bezug auf das Futter. Sie sind langlebig. Sie haben eine hohe Fruchtbarkeit und gute Muttereigenschaften. Sie sind widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Umwelteinflüssen. Daher sind alte Nutztierrassen in besonderem Maße für die extensive Pflege von Freiflächen geeignet. Auch Berlin strebt an, eine möglichst große Vielfalt an Nutztieren aktiv für die Pflege der Landschaft einzusetzen, um so den Erhalt von traditionellen Nutztierrassen zu sichern. Im Zuge der IGA Berlin 2017 wurde auf einer Fläche im Wuhletal (der sogenannten “Sandlinse”) sowie auf mehreren Flächen in den Gärten der Welt ein Beweidungsprojekt begonnen. Dies Beweidungsprojekt zählt zu den von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) zertifizierten “Arche-Parks”. Die im Rahmen des Arche-Projektes durch die GEH ins Leben gerufenen “Arche-Parks” dienen der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit. Sie sollen eine möglichst breite Öffentlichkeit mit der Situation von alten, in ihrem Bestand bedrohten Nutztierrassen vertraut machen und deren Vielfalt demonstrieren. Im Rahmen des Arche-Projektes fanden die folgenden Tiere ein neues Zuhause: Orka, Bonita und Orlana – drei Rinder der Rasse Rotes Höhenvieh, Nell, Natascha und Missa – drei Pferde der Rasse Dülmener Wildpferde und insgesamt sechs Schafe, davon jeweils drei der Rassen Skudden und Coburger Füchse. Alle Rassen stehen auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH). Auch nach 2017 soll die Beweidung durch die Grün Berlin GmbH dauerhaft weiter geführt und auch auf andere Flächen im Wuhletal ausgedehnt werden. Geplant ist eine extensive Beweidung im System der Umtriebweiden. Die Tierhaltung führt auf den ausgewählten Freiflächen zur Entwicklung eines Mosaiks aus verschiedensten Lebensräumen für Flora und Fauna. Durch die Auswahl der Tiere wird neben dem Einsatz zur Pflege vor allem ein Beitrag zum Erhalt der genetischen Ressourcen der Nutztierrassen geleistet. Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.
Hannover/Osnabrück. Sowohl die Artenvielfalt als auch die Häufigkeit von Insekten ist in Mitteleuropa in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen. Welche Unterschiede es zwischen Artengruppen und Lebensräumen gibt, welche Regionen besonders betroffen sind und was die Ursachen für diese Entwicklung sind, ist jedoch noch weitgehend ungeklärt. Um diese Fragen anhand standardisierter Daten künftig besser beantworten zu können, hat das Land Niedersachsen durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ein landesweites Heuschrecken-Monitoring etabliert. Dabei arbeitet der NLWKN mit der Universität Osnabrück zusammen. Sowohl die Artenvielfalt als auch die Häufigkeit von Insekten ist in Mitteleuropa in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen. Welche Unterschiede es zwischen Artengruppen und Lebensräumen gibt, welche Regionen besonders betroffen sind und was die Ursachen für diese Entwicklung sind, ist jedoch noch weitgehend ungeklärt. Um diese Fragen anhand standardisierter Daten künftig besser beantworten zu können, hat das Land Niedersachsen durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ein landesweites Heuschrecken-Monitoring etabliert. Dabei arbeitet der NLWKN mit der Universität Osnabrück zusammen. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer verdeutlicht: „Rote Listen als Verzeichnis der aktuellen Gefährdungssituationen in Niedersachsen sind ein wichtiges Instrument des Naturschutzes. Gemeinsam mit langfristigen Monitoring-Daten helfen sie, unseren Arten- und Lebensraumschutz maßgeblich zu verbessern.“ Im Auftrag des NLWKN erhebt die Universität Osnabrück seit 2022 Daten zur Heuschreckenfauna auf 86 landesweit repräsentativen Stichprobenflächen. „Wir müssen noch mehr über die Ursachen des Insektenrückgangs erfahren. Heuschrecken reagieren äußerst sensibel auf veränderte Umweltbedingungen und stehen damit stellvertretend für viele andere Artengruppen im Grünland. Um abzuleiten, welche Maßnahmen zum Schutz von Insekten erforderlich sind und wo diese umgesetzt werden müssen, sind wir dringend auf systematisch erhobene Daten angewiesen“, erläutert Dr. Jakob Fahr, Leiter des Aufgabenbereichs „Landesweiter Artenschutz“ im NLWKN. Mit dem Heuschrecken-Monitoring setzt Niedersachsen als eines der ersten Bundesländer einen zentralen Baustein des bundesweiten Insekten-Monitorings um. Neben den Stichprobenflächen in der Normallandschaft werden dabei jährlich auch die Heuschreckenbestände auf landeseigenen Naturschutzflächen und die niedersächsischen Populationen der bundesweit vom Aussterben bedrohten Heideschrecke erfasst. „Auf den landesweiten Stichprobenflächen konnten wir bisher 28 Heuschreckenarten nachweisen. Dies entspricht fast zwei Drittel der derzeit in Niedersachsen etablierten, freilebenden Heuschreckenarten. Auf den landeseigenen Naturschutzflächen konnten wir in aller Regel deutlich mehr Arten finden als auf den Flächen in der Normallandschaft, ebenso war die Individuendichte im Mittel mehr als doppelt so hoch“, berichtet Dr. Franz Löffler, Projektkoordinator des Heuschrecken-Monitorings von der Universität Osnabrück. Kooperation mit örtlichen Landwirten zahlt sich aus Der NLWKN ist für die Pflege und Entwicklung landeseigener Naturschutzflächen zuständig, die das Land für Zwecke des Naturschutzes und der Landschaftspflege erworben hat. Anhand der Monitoring-Daten konnte bereits gezeigt werden, dass sich die langjährige extensive Bewirtschaftung dieser Flächen in Kooperation mit den örtlichen Landwirten positiv auswirkt. Damit setzt das Land Niedersachsen gemeinsam mit der Landwirtschaft den „Niedersächsischen Weg“ und das „Aktionsprogramm Insektenvielfalt“ beispielhaft um. Da jedoch nur ein kleiner Teil der Landesfläche Niedersachsens dem Naturschutz gewidmet ist, verdeutlichen die Ergebnisse gleichzeitig die Herausforderungen, vor denen die Naturschutzpraxis derzeit steht. „Insbesondere in intensiv genutzten Landschaften ist dringend weiteres Handeln erforderlich. Vor allem Maßnahmen, die den Biotopverbund zwischen bestehenden Lebensräumen fördern, können dabei einen wichtigen Beitrag zum Insektenschutz leisten“, betont Dr. Fahr. Kooperation mit örtlichen Landwirten Gefährdungsursachen im Fokus der Überarbeitung der Roten Liste Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurden auch in Niedersachsen wertvolle Heuschreckenlebensräume wie Magergrünland, Halbtrockenrasen und Heiden großflächig in andere Nutzungsformen umgewandelt. Infolgedessen sind die Vorkommen vieler Arten heute weitgehend auf Schutzgebiete beschränkt, die wie Inseln in einer ansonsten intensiv genutzten Landschaft liegen. Gleichzeitig haben sich wärmeliebende Heuschreckenarten infolge des Klimawandels zum Teil stark ausgebreitet. Gefährdungsursachen im Fokus der Überarbeitung der Roten Liste Mehr als 20 Jahre nach Erscheinen der letzten Roten Liste der gefährdeten Heuschrecken Niedersachsens und Bremens ist daher eine Neubewertung der Gefährdungssituation der heimischen Heuschreckenarten erforderlich und kann dank des „Niedersächsischen Weges“ nun konsequent durch den NLWKN umgesetzt werden. Durch die Universität Osnabrück werden hierfür auf der Grundlage eines umfangreichen Datensatzes von über 130.000 Nachweisen aktuelle Bestandstrends zur Aktualisierung der Roten Liste berechnet. Anhand dieser Analysen nehmen erfahrene Expertinnen und Experten Gefährdungseinstufungen aller Heuschreckenarten Niedersachsens und Bremens vor. „Wir gehen davon aus, dass es bei der Gefährdungsanalyse Gewinner und Verlierer geben wird. Während sich die Bestände generalistischer, wärmeliebender Arten im Zuge des Klimawandels nach heutigem Kenntnisstand positiv entwickeln dürften, ist bei Arten, die an kühl-feuchte Klimabedingungen angepasst sind, mit negativen Bestandstrends zu rechnen“, so Prof. Thomas Fartmann, Leiter der Abteilung Biodiversität und Landschaftsökologie an der Universität Osnabrück. Neben der Analyse der Bestandssituation der Arten stehen die Gefährdungsursachen im Fokus der Roten Liste. Die Daten des landesweiten Heuschrecken-Monitorings stellen mittelfristig eine wertvolle Ergänzung der vorliegenden Daten dar, da sie dauerhaft und nach standardisierten Erfassungsmethoden erhoben werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bilden eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung effektiver Pflege- und Managementmaßnahmen, die sowohl die Lebensräume der Heuschrecken innerhalb als auch außerhalb von Schutzgebieten umfassen sollten. Das Heuschrecken-Monitoring und die Aktualisierung der Roten Liste gefährdeter Heuschrecken durch den NLWKN werden mit Mitteln des Landes Niedersachsen gefördert. Mit dem Isolationsquadrat können flächenbezogene Daten zum Vorkommen und zur Dichte von Heuschrecken erhoben werden. Die Methode entspricht dem bundesweiten Methodenstandard zur Erfassung von Heuschrecken im Grünland (Foto: Lisa Holtmann). Magergrünland – im Bild eine Extensivweide im Naturschutzgebiet Wümmeniederung mit Rodau, Wiedau und Trochelbach – ist heute häufig auf Schutzgebiete beschränkt. (Foto: Franz Löffler). Der Weißrandige Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus) kommt auch regelmäßig in intensiv genutzten Grünlandflächen vor (Foto: Dominik Poniatowski) Um auch Heuschreckenarten zu erfassen, die nur in sehr geringer Dichte vorkommen, wird in den Stichprobenflächen ergänzend eine qualitative Nachsuche durchgeführt (Foto: Marco Drung) Silage-Grünland – im Bild eine Bodendauerbeobachtungsfläche im Kreis Rotenburg – weist infolge der sehr hohen Mahdfrequenz meist nur sehr geringe Heuschreckenartenzahlen und -dichten auf (Foto: Franz Löffler). Wiesenmahd mit Kreiselmähern wird oft mit hohen Insektenverlusten verbunden. Nach neuesten Erkenntnissen sind andere Faktoren entscheidender, etwa das Vorhandensein von Refugien etwa in Form von Insektenschutzstreifen (Foto: Franz Löffler) Die Kurzflügelige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) legt ihre Eier bevorzug in markhaltige Pflanzenstängel oder Blattscheiden ab. Sie ist daher für ihre Reproduktion auf ungemähte Refugien angewiesen (Foto: Dominik Poniatowski). Die Vorkommen von Habitatspezialisten wie der Gefleckten Keulenschrecke (Myrmeleotettix maculatus) sind weitgehend auf Schutzgebiete und Sonderbiotope beschränkt. (Foto: Dominik Poniatowski) Durch großflächige Beweidung mit geringer Besatzdichte – wie hier im Naturschutzgebiet Fischerhuder Wümmeniederung – werden heterogene Habitatbedingungen geschaffen (Foto: Franz Löffler) Die Heideschrecke (Gampsocleis glabra) benötigt ein kleinräumiges Mosaik aus offenen Bodenstellen und höherwüchsigerer Vegetation, wie hier auf dem Truppenübungsplatz Munster Süd mit Blühaspekt von Arnika (Arnica montana) (Foto: Thomas Fartmann).
Die Anmeldung zu Veranstaltungen der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt ist bei der jeweils für Fortbildung zuständigen personalführenden Stelle der nachgeordneten Behörde bzw. des MWL vorzunehmen. Die nachgeordneten Behörden werden gebeten, ihre Bedarfe pro Seminar zu sammeln und bis eine Woche vor Anmeldeschluss der NW-FVA an fortbildung@mw.sachsen-anhalt.de zu senden. Das MWL übermittelt dann die Teilnehmenden gebündelt an die NW-FVA. Seminarthema 2024InhaltsschwerpunkteST1Waldschutz-Meldeportal, Schadensmeldungen (Portal, App)Nutzung des Waldschutz-Meldeportals und/oder der App Seminar "Schadensmeldungen mobile", um Schäden im Wald aufzunehmen, zu dokumentieren und externe Dienstleister bei Bedarf einzubinden. Art OrtZielgruppe10:00-13:00 (14:00) 07.03.2025 UhrFBZ MagdeburgerforthRevierleiter:innen, Olaf Segger, Funktionsstelleninhaber:innen, olaf.segger@nw-fva.de, Forstwirtschaftsmeister:innen, 0551/69401-261 sonstige Personen, die das Portal oder die App nutzen möchtenST2Beweidung von Hutewäldern und Hutelandschaften im WaldVermittlung von praxisorientierten Inhalten zur Beweidung von Hutewäldern und -landschaften (Biodiversität und Strukturen von weidegeprägten Waldlebensräumen; Ergebnisse von Monitoringuntersuchungen in aktiven Hutewäldern und -landschaften; praxisorientierte Hinweise zur Umsetzung von Beweidung im Wald; Exkursion in ein Beispielgebiet)Seminar + Exkursion6 (Es handelt sich um einen gemeinsamen Lehrgang für alle Partnerländer der NW-FVA. Daher ist diese max. Teilnehmendenzahl für Sachsen-Anhalt flexibel, je nachdem, wieviele Anmeldungen es aus den anderen Ländern gibt. Daher bitte beim Organisator nachfragen, falls es mehr als 6 Interessenten gibt.)1 17.06.202509:00-16:30 Uhr31.05.2025NW-FVA Standort Hann. Münden (Niedersachsen)Dr. Andreas Mölder, Dr. Funktionsbeschäftigte Naturschutz, Dr. Marcus Schmidt, marcus.schmidt@nw-fva.de, Marcus Schmidt Revierleiter:innen, 0551/69401-235 Forstamtsleiter:innenDer Termin ist eine gemeinsame Veranstaltung für Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Hessen und Schleswig- Holstein ST3Waldgräser - Bestimmung und ÖkologieVermittlung von praxisorientierten Inhalten zur Ansprache und Ökologie von Gräsern im Wald (Bestimmungsmerkmale von Süßgräsern, Sauergräsern und Binsen; Kennenlernen von Gräserarten; Indikatorfunktion und Waldbindung von Gräsern; Einführung in Bestimmungshilfen; Gräserexkursion)Exkursion6 (Es handelt sich um einen gemeinsamen Lehrgang für alle Partnerländer der NW-FVA. Daher ist diese max. Teilnehmendenzahl für Sachsen-Anhalt flexibel, je nachdem, wieviele Anmeldungen es aus den anderen Ländern gibt. Daher bitte beim Organisator nachfragen, falls es mehr als 6 Interessenten gibt.)127.05.202510:00-16:30 Uhr10.05.2025Witzenhausen (Hessen)Katja Lorenz, Anna Funktionsbeschäftigte Naturschutz, Dr. Marcus Schmidt, marcus.schmidt@nw-fva.de, Nehrkorn, Julian Revierleiter:innen, Biotop- u. 0551/69401-235 Wellhäuser, Dr. Marcus Standortskartierer:innen, Schmidt Forstamtsleiter:innenEs handelt sich um eine reine Outdoor- Veranstaltung. Bitte Selbstverpflegung mitbringen. Der Termin ist eine gemeinsame Veranstaltung für Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Hessen und Schleswig- Holstein ST4Alternative Baumarten???Seminar + Exkursion30126.05.202509.05.2025evtl. HundisburgForstamtsleiter:innen, Revierleiter:innen, FunktionsbeschäftigteDr. Martin Hofmann, martin.hofmann@nw- fva.de. 0552 / 69401-448???ST5aAktuelle Fragen des WaldbausEs werden aktuelle Fragen des Waldbaus, Strategien zum Risikomanagement und Waldumbau behandelt.Seminar + Exkursion50 (LZW)106.05.200259:00-16:30 Uhr19.04.2025Betreungsforstamt Nordöstliche Altmark (Arendsee)Forstamtsleiter:innen, Revierleiter:innen, FunktionsbeschäftigteAxel Noltensmeier, axel.noltensmeier@nw- fva.de, 0551/69401-178Dr. Ralf-Volker Nagel und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NW-FVAST5bAktuelle Fragen des WaldbausEs werden aktuelle Fragen des Waldbaus, Strategien zum Risikomanagement und Waldumbau behandelt.Seminar + Exkursion50 (LFB und andere)107.05.20259:00-16:30 Uhr19.04.2025Betreungsforstamt Nordöstliche Altmark (Arendsee)Forstamtsleiter:innen, Revierleiter:innen, FunktionsbeschäftigteAxel Noltensmeier, axel.noltensmeier@nw- fva.de, 0551/69401-178Dr. Ralf-Volker Nagel und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NW-FVAST6Standortskartierung von Wäldern im Wandel: Dynamiken auf TieflandflächenBesprechung forstlicher Standortseigenschaften für waldbauliche Exkursion Handlungen an einem Spektrum von Beispielen. Vorstellung der Dynamiken bodenkundlicher und klimatischer Standortsfaktoren und darauf basierender waldbaulicher Folgerungen. Diskussion insbesondere von Herausforderungen und Chancen der Wasser- und Nährstoffversorgung auf sandigen Tieflandböden. An jedem Standort werden wir uns die Bedeutung der folgenden Punkte ansehen und diskutieren: Vegetation, Humuszustand, Geologie, Bodenmorphologie, Bodenphysik, Bodenchemie, Geländewasserhaushalt, Trophie, Standortswasserbilanz und Bestandeszieltypen.25 (Minimum 15)117.06.202524.05.2025Zahna-ElsterForstamtsleiter:innen, Bereichsleitung Dr. Oliver van Straaten, Produktion, Forsteinrichter:innen, oliver.straaten@nw-fva.de, Standortskartierer:innen, 0551/69401-167 Revierleiter:innenDr. Oliver van Straaten, Martin Buresch, Dr. Uwe Paar, Dr. Jan Evers, Michael SpielmannST7Standortskartierung von Wäldern im Wandel: Dynamiken im Harzer MittelgebirgslandVorstellung forstlicher Standortseigenschaften für waldbauliche Handlungen an einem Spektrum von Beispielen, einschließlich Kalamitätsflächen. Diskussion der Dynamiken bodenkundlicher Standortsfaktoren im Klimawandel und darauf basierende Besprechung der Baumartenwahl und weiterer zukunftsorientierter waldbaulicher Maßnahmen. An jedem Standort werden wir uns die Bedeutung der folgenden Punkte ansehen und diskutieren: Vegetation, Humuszustand, Geologie, Bodenmorphologie, Bodenphysik, Bodenchemie, Geländewasserhaushalt, Trophie, Standortswasserbilanz und Bestandeszieltypen.25 (Minimum 15)119.06.202524.05.2025WernigerodeForstamtsleiter:innen, Bereichsleitung Dr. Oliver van Straaten, Produktion, Forsteinrichter:innen, oliver.straaten@nw-fva.de, Standortskartierer:innen, 0551/69401-167 Revierleiter:innenDr. Oliver van Straaten, Martin Buresch, Dr. Uwe Paar, Dr. Jan Evers, Michael Spielmann Exkursion max. Teilnehmendenzahl 20 Kurslänge Datum (in Tagen) 1 25.03.2025 Uhrzeit Anmeldeschluss Organisator*in Dozent*innen Bemerkungen Olaf Segger
Die Stiftung Lebensräume für Mensch und Natur, Amtsgerichtsstraße 14 96317 Kronach, beantragte mit Schreiben vom 07.08.2024 die Erteilung einer Rodungserlaubnis für die Fl.Nr. 790 (Teilfläche), Gemarkung Tschirn zu 1,45 ha. Die gerodete Fläche soll zukünftig als Weide für naturschutzfachliche Belange genutzt werden (Extensive Beweidung der Gesamtfläche mit Rindern und Anlage von zwei kleinen Teichen).
Die Stiftung Lebensräume beantragte mit Schreiben vom 21.02.2024 die Erteilung einer Rodungserlaubnis für die Fl.Nr. 1129 (t) Gmkg. Unterrodach. Die gerodeten Flächen sollen künftig einer extensiven Beweidung im LSG Kreuzberg-Hohe Warte dienen.
Gebietsbeschreibung Der Huy als weitgehend geschlossenes und inselartig in der umgebenden Agrarlandschaft gelegenes Waldgebiet erstreckt sich nordwestlich von Halberstadt in einer Ost-West-Ausdehnung von etwa 16 km zwischen Schwanebeck und Dardesheim. Seine Nord-Süd-Ausdehnung beträgt nur 3 bis 4 km zwischen Dingelstedt und Sargstedt. Gemeinsam mit dem Hakel im Osten und dem Fallstein im Westen gehört er in eine sich von Ostsüdost nach Westnordwest, also zum Harz parallel, erstreckende Kette von deutlich aus der Landschaft herausragenden Rücken. Der Huy gehört zur Landschaftseinheit Nördliches Harzvorland. Sein Anstieg von Norden her ist sanfter als sein Abfall nach Süden, wo die harten Muschelkalkbänke eine Schichtstufe bilden. Von hier beispielsweise von der Sargstedter Warte, hat man weite Sichten auf den Harz. Das Relief des Huy zeigt sowohl eingeschnittene Täler mit steileren Hängen als auch Verebnungen, so daß der Eindruck eines kleinen Gebirges erweckt wird. Deutlich ragen einzelne Kuppen als Berge aus der Landschaft heraus. Ihre Höhe wechselt zwischen etwa 250 bis 314 m über NN. Der Muschelkalkrücken des Huy hebt sich nicht nur durch sein Relief, sondern auch durch seine nahezu geschlossene Bewaldung aus der umgebenden Ackerlandschaft heraus. Prägend sind die Buchenwälder, die aber teilweise von nicht standortsgerechten forstlichen Laub- und Nadelwaldbeständen durchsetzt sind. Insbesondere im Bereich exponierter Kuppen und Hänge haben sich Niederwälder und Mittelwälder erhalten. Sie weisen deutlich auf den Übergang zu wärmebegünstigten Standorten hin. Das LSG erfaßt neben den bewaldeten Hochlagen auch umliegende, ackerbaulich genutzte Hangflächen, die durch Halbtrocken- und Trockenrasen, zahlreiche Streuobstwiesen und ein gehölzgesäumtes Wegenetz reich strukturiert sind. Insbesondere an den südexponierten Hängen wurden die Wälder gerodet. Hier breiten sich von den Waldrändern Magerrasen mit Streuobstwiesen und Schafhutungen aus. Einen landschaftlich eigenständigen Komplex bildet der Paulskopf, der ganz im Osten des Gebietes liegt. Als ehemals militärisch genutzte Bereich wird er von gebüschdurchsetzten Magerrasen und umgebenden Niederwäldern bestimmt. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Das Nordharzvorland gehört zum Altsiedelgebiet der Börden. Erste entscheidende Eingriffe in die Naturlandschaft nahmen die Ackerbauern der Jungsteinzeit vor. Die fruchtbaren Lößböden sind seit Jahrtausenden hochgeschätzte, begehrte und fortlaufend in Kultur genommene Ackerflächen. Die bewaldeten Höhen dienten den am Fuße des Huy siedelnden Ackerbauern in Zeiten der Gefahr als Zufluchtsstätte. So befand sich bei Röderhof eine Befestigung der Früheisenzeit, die vermutlich den Bewohnern der Siedlungen der Hausumenkultur bei Schwanebeck, Eilsdorf, Groß Quenstedt und Halberstadt Zuflucht gab. Im Huy blieben die Wälder erhalten, da in dem stärker reliefierten Gelände der Ackerbau kaum möglich war und zum anderem die Waldgebiete seit dem Mittelalter als Bannforste galten. Das Recht des Wildbanns, die Hohe Jagd, wurde Bischof Arnulph von Halberstadt mit einer Urkunde vom 24. April 997 durch Kaiser Otto III. im Huy, im Hakel, im Fallstein und in anderen Waldgebieten verliehen. Fortan hatte der Huy Bedeutung für die Jagd und die Holznutzung. Unter diesen Zielstellungen blieben weitgehend naturnahe Wälder aus Trauben-Eiche, Rot-Buche und Winter-Linde mit zahlreichen begleitenden Baumarten bis zum heutigen Tage erhalten. Die südexponierten Hänge des Unteren Muschelkalks, so an der Sargstedter Warte, wurden im Mittelalter für den Weinbau genutzt. Der historische Weinbau war im Harzvorland und anderswo in früheren Jahrhunderten weit verbreitet. Erst mit der Verbesserung des Handels und des Aufkommens von anderen Getränken ging der Weinanbau an den nicht optimalen Standorten zurück. Nach Aufgabe der Rebkulturen traten Hutungen und Streuobstflächen an deren Stelle. Der Huy wurde durch den Abbau von Rohstoffen, sowohl im obertägigen Steinbruch als auch im Tiefbau, nachhaltig beeinflußt. Wegen ihrer Festigkeit und Reinheit und wegen ihres Kalkgehaltes wurden die Schaumkalkbänke des Unteren Muschelkalks im Huy in großen Steinbrüchen abgebaut und dienten nicht nur als Bau- und Werkstein, sondern fanden auch in den Zuckerfabriken zur Verarbeitung des Rübensaftes Verwendung. Bei Röderhof wurden kleinere Gipslager des Oberen Buntsandsteins (Röt) abgebaut. Als Pflaster- und Bausteine sowie auch als Schotter wurden die Rogensteine des Unteren Buntsandsteins sehr geschätzt und in großen Steinbrüchen bei Röderhof gewonnen. Die Bergwerke Wilhelmshall und Mönchhai förderten zwischen 1890 und 1926 Kali- und Steinsalze. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Der Huy (314 m über NN) ist wie der Hakel (241 m über NN) und der Große Fallstein (288 m über NN) ein großer weitgespannter Muschelkalkrücken, der als Breitsattel im Sinne der Salztektonik aufzufassen ist. Der Muschelkalkrücken, der als Breitsattel im Sinne der Salztektonik aufzufassen ist. Der Muschelkalkrücken, besonders seine steilere Südkante mit Paulsberg, Weinberg und Vorberg, gehört zur Schichtstufe des Unteren Muschelkalks. Mittlerer und Oberer Muschelkalk treten ebenfalls auf. Der Breitsattel weist eine Störungszone auf seinem Scheitel auf. Im Zentrum der Scheitelzone des Huys sind die Schichten so emporgepreßt, daß die Abtragung den Buntsandstein freigelegt hat. Der hier liegende Herrenberg (262 m über NN) wird aus Sandsteinen, Rogensteinen und Schluffsteinen des Unteren und Mittleren Buntsandsteins aufgebaut. Hier hatten früher Kalischächte das ebenfalls emporgepreßte Kalisalz in zirka 350 m Tiefe erreicht. Die Störungszone im Scheitel des Huys ist an seinem Ostende als Grabenbruch ausgebildet, dem in der Landschaft eine Senke entspricht. In der Senke treten Röt-Tonsteine und Mergelsteine mit Gipseinschaltungen zu Tage. Die Gipsgesteine wurden früher abgebaut, wovon zahlreiche Pingen nördlich des Vogelbergs (302 m über NN) zeugen. Während der Eiszeit hatte das Inlandeis den Huy überschritten, wie es die Gletschertöpfe auf dem Hardelsberg südlich Huy-Neinstedt dokumentieren. Im Bereich der Rötgipsvorkommen (Oberer Buntsandstein) östlich von Mönchhai ist es örtlich zu oberflächennahen Gesteinsauslaugungen mit nachfolgenden Erdfällen gekommen. Derartige Karstvorgänge gibt es auch im Verbreitungsgebiet des Oberen und Mittleren Muschelkalks. Der Huy bildet eine eigene, durch Lessivés und Pararendzinen geprägte Bodenlandschaft über Kalkstein in der Umgebung des tschernosembetonten Dardesheimer Löß-Hügellandes. Das Substratprofil verändert sich mit abnehmender Lößmächtigkeit von den Rändern der Erhebung zur Kammlage und dem teilweise steileren Südhang. In den unteren Waldrandlagen kommen humose Parabraunerden bis Tschernosem-Parabraunerden aus Löß über Lehm-Fließerden mit Kalkskelett vor. Hangaufwärts werden sie von Fahlerden bis Parabraunerden aus Löß über Fließerden und Gesteinsschutt aus Muschelkalk und aus Sandlöß über skeletthaltigem buntsandsteinbürtigem Hangsand abgelöst. Inselhaft kommen Pararendzinen bis Braunerden und Parabraunerden aus geringmächtigem Löß und skeletthaltigem Lehm über tonigem Untergrund (Letten, Ton- und Schluffsteine) vor. Auf dem Kamm und auf dem Südhang dominieren Rendzinen bis Pararendzinen, auch Mullrendzinen, aus skeletthaltigem Löß über Kalksteinschutt. In den Rinnen und Senken sind Kolluvialböden entwickelt. Hydrologisch bestimmt die hohe Durchlässigkeit des Muschelkalks das Gebiet. Er bildet in zwei getrennten Schichten den Hauptgrundwasserleiter. Als Folge der tektonischen Trennung in einen Nord- und einen Südflügel bestehen zwei Grundwasserscheiden, die etwa dem Verlauf der geomorphologisch ausgeprägten Schichtrippe des Unteren beziehungsweise Oberen Muschelkalks folgen. Diese Kluftwasserleiter sind zum Liegenden hin, also zum Sattelkern, durch die Tonsandsteine des Oberen Buntsandsteins isoliert. Die Mergelsteine des Oberen Muschelkalks schließen den Grundwasserstauer schüsselartig ab, so daß es praktisch durch das Überlaufen der Grundwasseransammlung im Kalkstein zu Quellaustritten kommt. Im Bereich des Herrenberges bildet in einer Quellmulde der Jürgenbrunnen eine solche Quelle, die in einen Stauweiher mündet. Besonders augenfällig ist diese natürliche Erscheinung im Osthuy, zumal dort das Grundwasserdargebot im Speicher nur einer untergeordneten Nutzung unterliegt. Quellen mit erheblicher Schüttung gibt es weiterhin in Röderhof, Huy-Neinstedt, Wilhelmshall, Dardesheim und Badersleben. Diese Quellen, wie auch die im Grundwasserspeicher angelegten Brunnen, werden für die Trink- und Brauchwasserversorgung der Huy-Randgemeinden genutzt. Durch die stärkere Heraushebung des Huy-Südflügels stehen westlich von Schwanebeck in geringem Maße auch wasserleitende mittlere Buntsandsteinschichten oberflächig an. Aufgrund ihrer tektonischen Positionierung ist jedoch mit keiner nennenswerten Grundwasserbewegung zu rechnen. Bei Schwanebeck wurden in etwa 550 m Tiefe Thermalwässer mit einer Temperatur von 22,5°C angetroffen, die fossilen Ursprungs sein dürften. In den nördlich bis östlich, also im Lee des Harzes, gelegenen Vorländern wirkt sich der Regenschatten des Harzes deutlich aus. Von Westen nach Osten nehmen die Niederschläge deutlich ab und die Temperaturen zu. In der Kette der Muschelkalkrücken ist deshalb der Große Fallstein durch subatlantisch geprägtes Klima gekennzeichnet, das sich über den Huy bis hin zum Hakel in ein subkontinental geprägtes Klima ändert. Die Niederschläge sinken von Westen nach Osten in den drei Gebieten von 600 mm bis auf 475 mm. Der Huy weist eine mittlere Jahrestemperatur von 8,0°C bei einer mittleren jährlichen Schwankung von 17,0°C auf. Die Monatsmittel der Lufttemperatur liegen im Januar bei 0,0°C und im Juli bei 17,0°C. Pflanzen- und Tierwelt Der Huy weist eine artenreiche Flora auf, die von den Wäldern über die Wiesen und Magerrasen sehr abwechslungsreich ist. Bemerkenswert ist der Orchideenreichtum des Gebietes. In den Wäldern des Huy dominieren von Natur aus die Buchen. Über den Muschelkalkstandorten stocken reichere Waldmeister- und Perlgras-Buchenwälder, während auf den versauerten Buntsandsteinen Hainsimsen-Buchenwälder vorkommen. Die Nordhänge werden vom Bingelkraut-Buchenwald bestanden. Auf südexponierten Standorten wechselt der Buchenwald in einen Eichen-Hainbuchenwald, der an den Waldrändern in einen xerothermen Wucherblumen-Eichenbuschwald übergeht. In den Gründchen sind Ahorn-Eschenwälder entwickelt. In den Wäldern erscheinen als bemerkenswerte Frühjahrsblüher Märzenbecher, Wiesen-Schlüsselblume, Seidelbast, Leberblümchen und Maiglöckchen. Im Sommer blühen Türkenbund-Lilie, an frisch-feuchten Standorten Wolfs-Eisenhut und an trocken-warmen Standorten Großblütiger Fingerhut und Diptam. In Steinbrüchen wurden die Wintergrünarten Einseitswendiges Birngrün, Rundblättriges und Kleines Wintergrün sowie Keulenbärlapp nachgewiesen. Auch für den Königsfarn gibt es einen Nachweis an einem sicher nicht primären Standort. Die Wiesen des Gebietes sind Standorte der Akelei. Auf den Triften trifft man auf Fransen-Enzian, Deutschen Enzian, Echtes Federgras, Wiesen-Kuhschelle und Frühlings-Adonisröschen. Bemerkenswert ist der Orchideenreichtum des Huy. 16 Arten kommen vor, darunter so häufige wie Breitblättrige Sitter, Schwarzrote Sitter, Geflecktes Knabenkraut, Bräunliche Nestwurz und Großes Zweiblatt. Der Huy weist eine hohe Siedlungsdichte an Greifvögeln auf, die insbesondere auf den Südhängen und in den Waldrandlagen horsten. Rotmilan und Mäusebussard brüten am häufigsten, daneben kommen Habicht, Wespenbussard, Waldohreule und Waldkauz vor. Weitere bemerkenswerte Brutvögel sind Hohltaube, Turteltaube, Schwarzspecht, Mittelspecht, Wendehals und Pirol. Von den Kriechtieren des Gebietes wurden die Ringelnatter, Kreuzotter, Zauneidechse und Blindschleiche, von den Lurchen Erdkröte, der Teichfrosch und der Grasfrosch nachgewiesen. Entwicklungsziele Ein Hauptziel für die Entwicklung des Huy besteht in der Vergrößerung der Waldfläche. Dadurch soll erreicht werden, daß das subatlantisch-subkontinentale Florengefälle kontinuierlicher sichtbar wird. In den Huy-Waldkomplexen muß angestrebt werden, die naturnahen Waldgesellschaften im Rahmen der forstlichen Bewirtschaftung zu erhalten oder gezielt naturnah zu entwickeln. Standortsfremde Bestockungen sind in standortsgerechte Bestände aus einheimischen Baumarten zu überführen. Neben den Zielen zur Sicherung und Verbreitung naturnaher Wälder spielt die Fortführung historischer Betriebsformen, wie der Mittel- und Niederwaldbewirtschaftung eine wesentliche Rolle. Die als Mittelwälder genutzten Eichen-Hainbuchenwälder weisen eine hohe floristische Vielfalt auf, die auf diesem Wege in ihrem Fortbestand geschützt werden soll. Niederwälder erstrecken sich vor allem kleinflächig an den steilen Muschelkalkschichtstufen in südlicher Exposition. Es sind Waldtypen mit einem hohen Anteil wärme- und lichtliebender Arten, die nur durch die Fortsetzung der Niederwaldbewirtschaftung erhalten werden können. Gebunden an diese feldahornreichen Trockenwälder sind die Vorkommen seltener Baumarten wie Speierling und Wildobstarten, die nur durch weitere Niederwaldbewirtschaftung erhalten werden können. Die südexponierten Waldränder sollen von naturschutzbedeutsamen Trockensäumen begleitet werden. Es ist Sorge zu tragen, daß diese Säume nicht von Gehölzen überwachsen werden. An die Säume sollen sich Trocken- und Magerrasen anschließen. Ihre Nutzung als Schafweide trägt dazu bei, diese Flächen gehölzfrei zu halten und somit in ihre reiche floristischen Zusammensetzung zu bewahren. Bei den spezifischen naturkundlichen und naturschutzfachlichen Exkursionen kann die Problematik der Sicherung von Gebieten und Artvorkommen im Zusammenhang mit der Flächennutzung erläutert werden. In Zusammenhang mit dem Harz und den Sehenswürdigkeiten in den Vorharzstädten soll der Huy als Erholungslandschaft entwickelt werden. Dazu sind Wegesysteme als Wanderrouten entsprechend zu unterhalten. Die Sehenswürdigkeiten, insbesondere die geologischen Naturdenkmale, sind zu sichern und den Besuchern zu erschließen. Zentraler Punkt für einen landschaftsgebundenen Tourismus ist die Huysburg. Von historischen Punkten mit ihren Ausflugsgaststätten aus, so insbesondere von der Sargstedter Warte, hat man weite Blicke in das südlich vorgelagerte Harzvorland. Exkursionsvorschläge Von Dingelstedt zur Huysburg Von Dingelstedt aus führt der Weg über Kirschberg und Rotberg zum Röderhofer Teich und von dort weiter zur Huysburg. Den Rückweg wählt man vorbei an der alten Gipshütte und an der Daneilshöhle. Die Huysburg wurde als Benediktinerkloster im Jahre 1084 gegründet. Die heute noch existierende Kirche entstand zwischen 1084 - 1121, ihr Chor ist nach 1107 verlängert worden. Im 18. Jahrhundert erfuhr die dreischiffige Basilika einen barocken Umbau, nachdem schon 1487 das westliche Turmpaar errichtet worden war. In dessen Unterbau ist die Westbasis einbezogen worden. Bemerkenswert ist der 1777 bis 1787 umgestaltete Hochaltar aus dem zweiten Viertel des 18 Jahrhundert, ein geschwungener Säulenaufbau mit einem Gemälde der Himmelfahrt Mariae. Die zwei Seitenaltäre mit Heiligenfiguren aus dem Jahre 1793 werden von prächtig geschnitzten Chorschranken begleitet. Die Orgel mit barocker Empore und die Kanzel entstammen der Zeit um 1767. Von den Klostergebäuden blieben Teile des Kreuzgang-Nordflügels und der zweigeschossige Südflügel erhalten, worin sich reiche Kapitelle befinden. An der Südseite des Klosterhofes steht der Barockbau der Abtei von 1745 mit gemalten Tapeten im Treppenhaus und dem sogenannten Kaisersaal. Zur Sargstedter Warte und zu den Gletschertöpfen Von Huy-Neinstedt gelangt man zu den südlich unterhalb des Hardelsbergs in einem Steinbruch gelegenen Gletschertöpfen. Von hier kann eine Wanderung über Siebertsplatz und Buchenberg zur Sargstedter Warte begonnen werden. Die Wanderung kann in Sargstedt enden oder zurück nach Huy-Neinstedt führen, wobei auch der Weg über die Stromatolithen-Gruppe zwischen Wilhelmshall und Mönchhai empfohlen wird. Verschiedenes Daneilshöhle Ein Kilometer westlich Röderhof am Brückweg befindet sich in einer Felswand aus Mittlerem Buntsandstein die aus drei miteinander verbundenen Hohlräumen bestehende Daneilshöhle. Der mittlere Raum, den man durch den Haupteingang betritt, hat eine Grundfläche von 3,5 x 7 m und eine Höhe von 3 m. Der rechte Nebenraum liegt 0,5 m tiefer und ist wenig schmaler und kürzer als der Mittelraum. Von ihm führt eine ovale, etwa mannshohe Öffnung durch die 2,6 m dicke Felswand nach außen. Der linke Nebenraum ist mit einer Grundfläche von 2 x 3 m wesentlich kleiner. In seiner Außenwand befindet sich eine größere fensterartige Öffnung, die im Laufe der Jahre durch Oberflächenwasser und Abnutzung beim Durchklettern stark aufgeweitet wurde. Die Entstehung der Höhle geht ursprünglich auf Auswaschungen des Buntsandsteins während der Eiszeit zurück. In allen drei Räumen ist aber eine Bearbeitung der Wände durch Menschenhand deutlich zu erkennen; die Seitenwände der beiden großen Räume sind lotrecht, und an beiden Ausgängen sieht man noch die Auflagen der Verschlußbänder und die seitlich eingearbeiteten Löcher für den Verschlußriegel. Die Bearbeitung und Bewohnbarmachung mag im frühen Mittelalter erfolgt sein, als sie Einsiedlern und später Wegelagerern als Unterschlupf diente. So berichtet die Sage von einem Räuber Daniel, der hier hauste und die Gegend unsicher machte. Gletschertöpfe Beim Abbau von Kalksteinen in einem Steinbruch am Hardelsberg südlich von Huy-Neinstedt wurden im Oktober 1910 Hohlräume in dem anstehenden Gestein freigelegt, die mit kugeligen Steinen und feinem Schutt angefüllt waren. Von den glattgeschliffenen Wänden der flußbettartigen Mulde führten zwei Rinnen zu zylindrisch ausgewaschenen Kesseln, die ebenfalls voll von runden Steinen lagen. Fachleute erkannten in den Vertiefungen eiszeitliche Gletscherstrudel, die folgendermaßen entstanden sind: Das Tauwasser der Gletscher rann in Rissen und Spalten bis auf den felsigen Grund und nahm dabei die im Eis verpackten Steine und Sande mit. Es schliff mit Hilfe des mitgeführten Materials in jahrhundertelanger Arbeit jene Kessel in den harten Kalkstein, dabei rundete sich das Schleifmaterial ab. Der größere der beiden Kessel ist zur Hälfte in seiner ganzen Tiefe von 2,4 m erhalten, seine größte Weite betrug etwa 2 m. Von dem kleineren dagegen ist nur noch eine flache Mulde von 1,2 m Länge und 0,8 m Breite vorhanden. Die ursprünglich gut sichtbare glatte Fläche des Einflußspaltes ist durch Witterungseinflüsse zerstört. Dagegen ist der horizontale Teil des Flußbettes, der in den 1940er Jahren im Interesse seiner Erhaltung mehrfach geteert wurde, noch gut zu erkennen. Diese Gletschertöpfe sind die einzigen dieser Art, die am Ort ihrer Entstehung verblieben sind und hier als Naturdenkmal geschützt werden. Ähnliche Gebilde aus den Kalkbrüchen bei Rüdersdorf und aus den Quarzitsteinbrüchen bei Gommern wurden in Museen umgesetzt. Stromatolithen-Gruppe In den rogensteinführenden Schichten des Unteren Buntsandsteins, die im Huy zwischen Wilhelmshall und Mönchhai zu Tage treten und in mehreren Steinbrüchen am Reinberg bei Wilhelmshall aufgeschlossen sind, kommen Steingebilde von eigenartiger Gestalt vor. Sie gleichen auf der Spitze stehenden Kegeln von etwa 1 m Höhe, deren Grundflächen stark gewölbt sind. Beim Herausbrechen des Gesteins zerfallen die Steinkegel in schalenartige Schichten, die im Volksmund als Schalen- oder Napfsteine bezeichnet werden. Diese findet man in den Huydörfern als Brunnentröge wieder. Das verhältnismäßig harte Gesteinsmaterial fand Verwendung bei der Befestigung der Holzabfuhrwege. Die Geologen bezeichnen diese Steingebilde als Stromatolithen, das heißt Geschwulststeine. Über ihre Entstehung sind verschiedene Ansichten geäußert worden, so wurden sie etwa als versteinerte Algenkolonien gedeutet, die sich in den flachen Lagunengewässern der wüstenartigen Buntsandsteinlandschaft entwickelten. Diese Wachstumsschwankungen der pflanzlichen Gebilde spiegeln sich in den schalenartigen Ansätzen wieder. Die Kolonie wuchs bei zunehmendem Wasserstand nach oben und nach der Seite, so daß sich die Kegelform ausbildeten. Im Jahre 1955 wurde in einem der Steinbrüche eine große, eng geschlossene Gruppe von Stromatolithen freigelegt, die seitdem als Naturdenkmal erhalten werden. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 29.07.2019
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