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s/extiktion/Extinktion/gi

Die Mahd nasser Moorstandorte verringert die Aktivitätsdichte, Aktivitätsbiomasse und Habitateignung für gefährdete Bodenarthropoden

Der Verlust an Artenvielfalt und Biomasse bei Insekten und anderen Arthropoden wurde nicht nur in der Agrarlandschaft, sondern auch in Naturschutzgebieten (NSG) dokumentiert, die sich fernab landwirtschaftlich genutzter Flächen befinden. Im vorliegenden Beitrag zeigen wir, dass unangepasstes Management von Moorstandorten die Habitateignung für überregional seltene und gefährdete Bodenarthropoden verringert und die Insektenbiomasse stark reduziert. In einem zweijährigen Bodenfallen-Untersuchungsprogramm wurde die Auswirkung der Mahd staunasser Moorflächen auf Bodenarthropoden in einem NSG in Mecklenburg untersucht, das von der Ostsee und dem ausgedehnten Waldgebiet der Rostocker Heide umgeben ist. Anhand der Aktivitätsdichten der nachgewiesenen Arten wurden die Bestände von Laufkäfern (Carabidae), Kurzflügelkäfern (Staphylinidae) und Webspinnen (Araneae) auf naturnahen Moorflächen, Sukzessionsstandorten und gemähten Flächen mit biostatistischen Methoden miteinander verglichen. Das derzeitige Management führt zu einem naturfernen Zustand in den Arthropodenbeständen. Verlust von Strukturvielfalt und Bodenverdichtung werden als mögliche Ursachen diskutiert. Von der Mahd profitieren v. a. weit verbreitete Arten. Moortypische, überregional gefährdete und seltene Arten präferieren naturnahe Standorte. Sie verlieren durch unangepasstes Management einen geeigneten Lebensraum. Da Moore einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt liefern, sollten bisherige Strategien des Flächenmanagements in NSG hinsichtlich ihrer Wirkung auf Insekten und andere Arthropoden stetig überprüft werden. Maßnahmen, die nicht mit den Zielen des Biodiversitätsschutzes in Einklang stehen, sollten eingestellt werden.

Vorstudie - Kurs auf Blau-Grün - Gewässerränder gemeinsam gestalten, Kurs auf Blau-Grün - Gewässerränder gemeinsam gestalten (Hauptphase)

Zielsetzung: Derzeit befinden sich nur 3 % der Gewässer in Niedersachsen gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) in einem mindestens guten ökologischen Zustand. Damit rangiert Niedersachsen im bundesdeutschen Vergleich auf einem der unteren Plätze der Zielerreichung der WRRL und es sind künftig deutlich mehr Anstrengungen nötig, um die auf die Gewässer einwirkenden Belastungen im verbleibenden Bewirtschaftungszyklus zu minimieren. U.a. sind für den dritten Bewirtschaftungszeitraum in über 50 Prozent aller Oberflächengewässer Maßnahmen zur Reduzierung der Belastungen aus der Landwirtschaft geplant. Den Gewässerrändern kommt vor diesem Hintergrund und in Anbetracht des aktuellen Artensterbens eine enorme Bedeutung für den Gewässerschutz zu: sie stellen nicht nur eine Fläche für eine naturnähere Entwicklung des Uferbereiches sowie des Gewässers dar, sie sorgen insbesondere für eine Verringerung des Eintrags von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln aus landwirtschaftlichen Flächen. Mit dem Niedersächsischen Weg wurden nach intensiven Verhandlungen zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Politik wirksame Maßnahmen für einen verbesserten Natur-, Arten- und Gewässerschutz getroffen und in 2020 im Niedersächsischen Wassergesetz (NWG) verankert. Mit der rechtlichen Umsetzung wurden strengere Regelungen für die Bewirtschaftung von Gewässerrändern eingeführt; offen geblieben sind Anregungen oder weitergehende Anreize für eine naturnahe Entwicklung der Gewässerränder. Die Benennung von qualitativen Kriterien zur Ausgestaltung von Gewässerrändern ist aber insbesondere für den Biotopverbund entscheidend. Da in der Fläche bisher wenig erreicht wurde, möchte der BUND die freiwillige naturnahe Gestaltung von Gewässerrandstreifen durch Landnutzende befördern und beschleunigen - konkret vor Ort an praktischen Beispielen in drei Modellregionen, aber auch auf Landesebene, indem im Dialog mit den entscheidenden Akteur*innen Wege und Leitlinien für mehr naturnahe Gewässerrandstreifen in Niedersachsen erarbeitet werden. Hierfür soll durch ein begleitendes Stakeholdermanagement der partnerschaftliche Austausch zwischen allen relevanten Akteursgruppen unterstützt werden: Naturschutz und Landnutzung sollen im Sinne des Niedersächsischen Weges 'zusammengedacht und zusammengebracht werden', wodurch das Projekt ein innovatives Beispiel für den Aufbau und Austausch regionaler Zusammenarbeit relevanter Akteur*innen bei der Planung und Umsetzung naturnaher Gewässerrandstreifen entfaltet.

Nachhaltige adaptive Landschaften zur Förderung der Widerstandsfähigkeit und Dynamik des Naturerbes Wattenmeer, Leitantrag; Vorhaben: Anpassungsfähigkeit und Resilienz kulturgeprägter und biodiverser Salzwiesen

Schwerpunktprogramm (SPP) 527: Bereich Infrastruktur - International Ocean Discovery Program, Teilprojekt: Die Beziehung von Makrobenthos-Diversität in der Tiefsee und globalem Wandel - bathyale Atelostomata als Modell-Organismen

Die Tiefsee ist das größte Ökosystem auf der Erde, das uns aufgrund der Unerreichbarkeit und immensen Ausdehnung in weiten Teilen noch fremd ist. Wegen der geringen Verbreitung von Tiefsee-Sedimenten auf dem Festland und dem Mangel einer kontinuierlichen Fossil-Überlieferung ist unsere Kenntnis über Tiefseepaläobiogeographie und Tiefsee-Evolution ebenfalls recht limitiert. Eine Sichtung unterkretazischer bis obermiozäner Sedimente in ODP/DSDP/IODP-Bohrkernen (Paläoablagerungstiefe: tiefes Bathyal über 2000 m) erbrachte überraschende Ergebnisse: Sklerite von Echinodermata (Holothurien, Ophiuren, Asteroideen, Crinoiden), die heute einen wichtigen Anteil der Tiefseefaunafauna stellen, fehlen nahezu völlig. Dafür sind Stacheln von irregulären Echiniden (Holasteroida, Spatangoida: Atelostomata) häufig. Da die Stacheln morphologisch sehr variabel sind, bergen Klassifizierung der morphologischen Bandbreite ('Morphospace'), der Morphospace-Veränderung in der Zeit und die berechnete Stachel-Akkumulationsrate das Potential, Diversitäts- und Abundanz-Veränderungen in Bezug zu globalem Klimawandel zu kartieren. Da die derzeitige globale Erwärmung besonders in offenen Ozeanen zu geringerer Produktivität und verringertem Export von Organik in die Tiefsee führt, eignet sich der östliche tropische Pazifik als Modell-Region um zwei Arbeitshypothesen zu testen. i) Die Stachel-Diversität der Atelostomata korreliert invers mit känozoischen Warmzeiten, was die 'Productivity-Diversity Relation' stützt; und ii) Die Abundanz von Atelostomata-Stacheln als Ausdruck von Biomasse und Export-Productivity ist geringer in warmen Perioden als in kühlen. Für das Projekt wurde exemplarisch känozoisches Material aus einer sich rapide ändernden Welt berücksichtigt (Abkühlung Mittel-Miozän, mittelmiozänes Klimaoptimum, Abkühlung oberstes Oligozän, Warmphase Ober-Oligozän, oligozäne Oi-2 Eiszeiten & Nachspiel). Klassifizierbare Merkmale der Stacheln (z.B. Morphologie des Schaftes, Anwesenheit, Verteilung, Häufigkeit von Stacheln und Dornen, Form/Anzahl von Poren, Form der Stachelspitze u.a.) werden in eine Datenmatrix eingepflegt und statistisch ausgewertet. Variationen der Stachel-Diversität (Shannon-Wiener-Index) sind Ausdruck sich verändernder Biodiversität, und eine Abnahme der Diversität sowie der Stachel-Akkumulationsrate werden in Kontext mit Warmphasen vermutet. Eine 'Principal Component Analysis' von Stachel-Vergesellschaftungen einzelner Zeitintervalle ermöglicht es, die Disparität des Morphospace der berücksichtigten Intervalle zu erarbeiten. Hieraus lassen sich darüber hinaus Aussagen über graduelle (Evolution?) oder abrupte (Aussterben und Speziation/Immigration) Faunenveränderungen in der Tiefsee treffen, die in Beziehung zu schwankender Primärproduktivität durch globale Temperaturschwankungen gesetzt werden können (Hypothese 2).

DAM Schutz und Nutzen-2: Konzepte zur Reduzierung der Auswirkungen anthropogener Drücke und Nutzungen auf marine Ökosysteme und die Artenvielfalt, Vorhaben: Governance mariner Ökosysteme und Biodiversität der deutschen Ostsee aus einer polit-ökonomischen Perspektive

Processes of reef diversification during the Ordovician Radiation

During the Ordovician a massive diversification occurred within reef structures and habitats. In this time interval microbial bioherms were generally replaced by more complex metazoan-dominated structures. These changes were accompanied by a dramatic diversification of the entire reef-fauna. Here I will test the hypothesis, that ecosystem-inherent factors prompted the diversification and the expansion of Ordovician reefs. Hypothetically, new types of organisms massively, and largely independent from climatic and physicochemical changes, influenced the susceptibility, and the structural differentiation of Ordovician reefs. In order to test this hypothesis, a detailed characterization of the evolution of fossil communities within Ordovician reef-systems is necessary. A sedimentological microfacies analysis, and a taxon-quantitative analysis of specific Ordovician reef structures is intended, which will identify crucial diversification drivers. A comparison of changes in the fossil communities of Ordovician reefs with known physicochemical changes will identify the role of organisms itself during the course of the diversification.

Rote Liste und Liste der Brutvögel (Aves) von Berlin

Zusammenfassung: Die 4. Fassung der Roten Liste und Liste der Brutvögel Berlins umfasst insgesamt 185 Arten (inklusive 32 mittlerweile ausgestorbener). Von diesen sind 138 als regelmäßig brütende einheimische Arten zu werten, die dann in Hinblick auf ihre Gefährdung beurteilt werden. Nicht beurteilt werden acht einheimische Arten, die nur unregelmäßig brüten, sowie sieben Neozoen. Die Gefährdungseinstufung folgt dem für das ganze Bundesgebiet üblichen Schema (Ryslavy et al. 2020), angepasst an die 3. Rote Liste für Berlin (Witt & Steiof 2013). Berücksichtigt wurden alle verfügbaren Daten bis 2023. Danach entfallen 32 Brutvogelarten (19%) auf die Kategorie 0 (ausgestorben), 24 Arten (14%) auf Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht), 14 Arten (8%) auf Kategorie 2 (stark gefährdet), sieben Arten (4%) auf Kategorie 3 (gefährdet) und vier Arten (2%) auf Kategorie R (extrem selten, geografische Restriktion). Damit befinden sich summarisch 81 Arten (48%) in einer der Kategorien 0-R bzw. 49 Arten (28%) in 1-R. Als derzeit nicht gefährdet, aber in die Vorwarnliste einzustufen, sind neun Arten (5%). Ungefährdet sind 80 Arten (47%). Gegenüber der letzten Roten Liste Berlins (2013) mussten 30 Arten in eine höhere Gefährdungskategorie eingestuft (als ausgestorben: Rohrdommel, Rotmilan, Schleiereule) oder neu in die Rote Liste bzw. Vorwarnliste aufgenommen werden. 18 Arten konnten in ihrem Gefährdungsgrad herabgestuft oder aus der Roten Liste oder Vorwarnliste entlassen werden. Als eindeutige „Verlierer“ gegenüber 2013 (Höherstufung oder Neuaufnahme in Rote Liste / Vorwarnliste sowie negativer Trend über die letzten 20–25 Jahre) sind 26 Arten zu werten (Bsp.: Wintergoldhähnchen, Zwergschnäpper, Feldsperling), als klare „Gewinner“ (Herabstufung oder Entlassen aus Roter Liste / Vorwarnliste sowie positiver Trend über die letzten 20–25 Jahre) sechs Arten (Bsp.: Hohltaube, Sperber). In der Summe belegen die Änderungen in den artspezifischen Einstufungen, dass sich die Gefährdungssituation der Brutvögel Berlins seit 2013 eindeutig verschärft hat. Hauptursachen sind steigende Flächeninanspruchnahme und -verdichtung durch Bautätigkeit, Zunahme der Verkehrsflächen und des Verkehrsaufkommens sowie ein massiv zunehmender Freizeitbetrieb, alles als Konsequenz einer sehr schnellen Zunahme der Berliner Bevölkerung, was den Druck auf die Lebensräume der Brutvögel stark erhöht. Besonders viele Arten sind vom Rückgang der Feuchtlebensräume und der Degeneration oder Austrocknung von Verlandungszonen und Röhrichtbeständen betroffen. Hier spielt auch der Klimawandel als überregionale Einflussgröße eine Rolle. Stark gefährdet sind auch die meisten Bewohner von kahlen oder vegetationsarmen Arealen (Brachen), die kaum noch geeigneten Lebensraum in Berlin finden. Zitiervorschlag: Böhner, J., K. Steiof, R. Altenkamp, A. Kormannshaus, M. Premke-Kraus, A. Ratsch, J. Scharon & J. Schwarz (2024): Rote Liste und Liste der Brutvögel von Berlin, 4. Fassung, Dezember 2024. Berl. ornithol. Ber. 34: 2–57. Weitere Informationen

Migrationsbedarf der Fischfauna in Sachsen mit Lachs 2024

Fließgewässerfischarten sind im Laufe ihrer Individualentwicklung auf die obligatorische Nutzung unterschiedlicher Teillebensräume und Habitate angewiesen zwischen denen sie mehr oder weniger regelmäßige Wechsel durchführen. Das von Fischen insgesamt in Fließgewässern genutzte Habitatspektrum ist allerdings nur selten lokal konzentriert verfügbar. Daher müssen Fließgewässerfischarten häufig Ortswechsel über mittlere, größere oder sogar sehr große Distanzen durchführen. Werden diese durch Querbauwerke behindert oder unterbunden, kann ein Rückgang der betreffenden Arten oder sogar ihr völliges Verschwinden die Folge sein. Aus den geschilderten Zusammenhängen wird deutlich, dass die Distanzen, welche Fische im Rahmen ihrer natürlichen Wanderungen und Habitatwechsel zurücklegen, von Art zu Art sehr unterschiedlich sein können. Im Wesentlichen werden sie von der Biologie der jeweiligen Fischart bestimmt. Hierauf beruhend, wurden im Rahmen des Verbundprojekts zur Entwicklung des fischbasierten Bewertungsverfahrens fiBS (DUßLING, 2009; DUßLING et al., 2004a und 2004b) den in Fließgewässern vorkommenden Fischarten artspezifische Migrations-Gilden gemäß folgender Definitionen zugeordnet: kurze Distanzen: Die Habitatwechsel bleiben überwiegend auf dieselbe Fließgewässerregion beschränkt. mittlere Distanzen: Die Habitatwechsel finden regelmäßig in benachbarte Fließgewässerregionen hinein statt. lange Distanzen: Die Habitatwechsel finden regelmäßig über mehrere Fließgewässerregionen hinweg statt. Fließgewässerfischarten sind im Laufe ihrer Individualentwicklung auf die obligatorische Nutzung unterschiedlicher Teillebensräume und Habitate angewiesen zwischen denen sie mehr oder weniger regelmäßige Wechsel durchführen. Das von Fischen insgesamt in Fließgewässern genutzte Habitatspektrum ist allerdings nur selten lokal konzentriert verfügbar. Daher müssen Fließgewässerfischarten häufig Ortswechsel über mittlere, größere oder sogar sehr große Distanzen durchführen. Werden diese durch Querbauwerke behindert oder unterbunden, kann ein Rückgang der betreffenden Arten oder sogar ihr völliges Verschwinden die Folge sein. Aus den geschilderten Zusammenhängen wird deutlich, dass die Distanzen, welche Fische im Rahmen ihrer natürlichen Wanderungen und Habitatwechsel zurücklegen, von Art zu Art sehr unterschiedlich sein können. Im Wesentlichen werden sie von der Biologie der jeweiligen Fischart bestimmt. Hierauf beruhend, wurden im Rahmen des Verbundprojekts zur Entwicklung des fischbasierten Bewertungsverfahrens fiBS (DUßLING, 2009; DUßLING et al., 2004a und 2004b) den in Fließgewässern vorkommenden Fischarten artspezifische Migrations-Gilden gemäß folgender Definitionen zugeordnet: kurze Distanzen: Die Habitatwechsel bleiben überwiegend auf dieselbe Fließgewässerregion beschränkt. mittlere Distanzen: Die Habitatwechsel finden regelmäßig in benachbarte Fließgewässerregionen hinein statt. lange Distanzen: Die Habitatwechsel finden regelmäßig über mehrere Fließgewässerregionen hinweg statt.

Fairpachten – Biodiversität auf landwirtschaftlichen Pachtflächen fördern

60 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland ist Pachtland. Eigentümer* landwirtschaftlicher Flächen können dem massiven Rückgang der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft entgegenwirken und Naturschutzmaßnahmen in ihren Pachtverträgen vereinbaren. Seit 2018 unterstützt sie hierbei die fachliche Beratung von "Fairpachten" - ein Förderprojekt der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt (BPBV). In persönlichen, individuellen Gesprächen werden passende Naturschutzmaßnahmen identifiziert und entsprechende Vertragsvorlagen zur Verfügung gestellt. Mehr als 1.170 Beratungen hat Fairpachten im Zeitraum von April 2018 bis Februar 2024 durchgeführt und ein Netzwerk von Ehrenamtlichen aufgebaut. Die hohe Beratungsnachfrage zeigt, dass Fairpachten ein Baustein ist, um in der Agrarlandschaft flächendeckend eine Trendwende hin zu mehr Biodiversität zu bewirken. Seit 2024 führt der Bundesverband des Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) das Beratungsangebot im Rahmen des Kompetenznetzwerks Agrarnaturschutz fort.

Andrologische Untersuchungen bei Vögeln der Ordnung Psittaciformes zum Zweck der Arterhaltung und Gefangenschaftszucht

Weltweit ist eine rasante Zunahme des Artensterbens auch bei der Klasse Aves zu verzeichnen. Die durch Umweltzerstörung und unzählige andere menschliche Einflüsse (z. B. illegaler Handel mit teuren Wildvögeln) am meisten betroffene Tierordnung stellen die Papageienvögel dar. Derzeit ist fast ein Drittel der Papageienpopulation vom Aussterben bedroht. Eine Möglichkeit, diesen Trend aufzuhalten, besteht in der gezielten und effektiven Nachzucht bedrohter Arten in der Obhut des Menschen mit dem Ziel einer späteren Wiederauswilderung. Leider waren solche Bemühungen bisher oft erfolglos. Ein Grund hierfür besteht in dem nahezu vollständigen Fehlen fundierter wissenschaftlicher Untersuchungen zum Reproduktionsstatus, der Spermagewinnung, -analyse und -konservierung und zur künstlichen Besamung für die Ordnung der Papageien (Psittaciformes). Ziel dieses Projektes ist daher die Erarbeitung von nicht invasiven Methoden zur Bestimmung der Reproduktionssituation verschiedener Papageienspezies. Darüber hinaus soll bei diesen Vögeln eine effektive Gewinnung von Sperma sowie dessen genaue Beurteilung und optimale Nutzung langfristig etabliert werden.

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