Die EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) und die EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) erfordern die Erreichung bzw. Erhaltung des guten Umweltzustands von Nord- und Ostsee. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass ein effektiver Meeresschutz einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Dahinter steckt die Annahme, dass gesunde Küsten- und Meeresökosysteme mehr Kohlendioxid und Nährstoffe speichern können als anthropogen beeinträchtige Systeme. So führt z.B. die Eutrophierung zu vermehrtem Algenwachstum und einer Trübung des Wassers, die die Ausbreitung von Seegraswiesen beeinträchtigt, die größere Mengen an Kohlenstoff speichern. Andere Zusammenhänge sind weniger gut erforscht. So könnte es z.B. durch die Reduktion der Nährstoffeinträge und des in Folge abnehmenden Algenwachstums zu einer Reduktion des Transports von Kohlenstoff in die Meeressedimente kommen. Der gute Umweltzustand gemäß MSRL und der gute ökologische/ chemische Zustand gemäß WRRL sind anhand ausgewählter Indikatoren und ihrer Schwellenwerte klar definiert. Ziel des Vorhabens ist es, das Kohlenstoffs- und Nährstoffspeicherpotential im gegenwärtigen Zustand und im guten Umweltzustand auf der Basis von Monitoringdaten und Literaturstudien zu quantifizieren und zu vergleichen. Dies soll an ausgewählten, gut untersuchten Modellgebieten jeweils in den Küsten- und Meeresgewässern und in Nord- und Ostsee erfolgen. Der Fokus liegt zunächst auf der Eutrophierung, es sollen aber soweit auf der Basis der Datenlage möglich auch andere relevante Belastungen wie Schadstoffe und Baggergutentnahme untersucht werden. Auf der Basis der Untersuchungen der Modellgebiete soll eine Prognose des Kohlenstoffs- und des Nährstoffspeicherpotenzials für die gesamte Nord- und Ostsee im aktuellen und im guten Umweltzustand erarbeitet werden. Das Vorhaben soll darüber hinaus Empfehlungen erarbeiten, durch welche Maßnahmen sich das Kohlenstoffspeicherpotential von Nord- und Ostsee weiter stärken lässt.
CLEAR hat zum Ziel, eine interdisziplinäre Methodik zur Erleichterung der datenbasierten kooperativen Landschaftsplanung zu entwickeln, um Agrobiodiversität zu charakterisieren und die Resilienz und Multifunktionalität von landwirtschaftlichen Betrieben auf Landschaftsebene zu verbessern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Integration von agrarökologischen und sozioökonomischen Perspektiven. Dies soll durch eine Konzentration auf standortspezifische Daten in fünf regionalen Fallstudien in Frankreich, Deutschland, Polen und Großbritannien erreicht werden. Das ZALF wird einen Beitrag zu dem Projekt leisten, indem es Datenerhebungen und -analysen für die deutsche Fallstudie durchführt, georäumliche Analysen der aktuellen Landnutzung und möglicher Ergebnisse zukünftiger Landnutzungsszenarien leitet und die Projektkoordination übernimmt.
Ziel: Wissenschaftliche Erforschung von oeko-effizienten Dienstleistungen. Fragestellung: Lassen sich Produkte durch Dienstleistungen 'ersetzen'? - d.h.: fuehrt Dienstleistungsverkauf statt Produktverkauf zu hoeherer Oeko-Effizienz? Zwischenergebnisse: - Eigentumsrechte beeinflussen erheblich die Oeko-Effizienz, - Fallstudien zu Chemie-Dienstleistungen, Least-Cost-Planning (LCP) und Servicekonzepten.
Umweltgerechtigkeit im Kontext von Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ökosystemen zu beleuchten ist relevant, um eine Vereinbarkeit mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen herzustellen. Dies ist insbesondere für Länder des globalen Südens wichtig, wo koloniale Pfadabhängigkeiten und Machtgefälle sozial-ökologische Interaktionen beeinflussen. Während verstärkt Aspekte der Verteilungsgerechtigkeit der durch Wiederherstellungsmaßnahmen generierten Vorteile in die Entscheidungsfindung einbezogen werden, fehlt weiterhin ein systemisches und mechanistisches Verständnis von der Beziehung zwischen der mehrstufigen Steuerung der Wiederherstellung von Ökosystemen, Umweltgerechtigkeit und der Nachhaltigkeit von Wiederherstellungsinterventionen. Zu diesem Zweck wird Subprojekt 3 systematisch erkunden, welche Steuerungsanordnungen Strukturen fördern oder hindern, um Umweltgerechtigkeit in den Dimensionen Verteilung, Verfahren, Anerkennung, Befähigung und Macht zu implementieren. Wir nehmen an, dass Steuerungsanordnungen stark mit Machtgefällen zwischen Interessensvertreter*Innen interagieren, was wiederum die sozialen und ökologischen Ergebnisse der Wiederherstellung von Ökosystemen mitbestimmt. Hiernach wird dieses Projekt den Zusammenhang zwischen Steuerung, Umweltgerechtigkeit, Machtstrukturen und orts- und fallspezifischen Folgen der Wiederherstellung von Ökosystemen testen. So können wir, Muster und Mechanismen entdecken, die erklären, wie gewünschte langfristige soziale und ökologische Ergebnisse von Wiederherstellungsmaßnahmen im globalen Süden erreicht werden. Durch eine intersektionale, dekolonialisierte Verankerung des Umweltgerechtigkeitsgedanken wird unsere Arbeit Einsichten darüber generieren, wie eine nuancierte, kritische Umweltgerechtigkeitsperspektive dazu beitragen kann, Wiederherstellungssaktivitäten mit den Zielen der nachhaltigen Entwicklung zu vereinen. In Partnerschaft mit drei ruandischen Forschenden wird dieses Subprojekt eine akademische Qualifikationsarbeit zu Umweltsteuerungsforschung ermöglichen. Erstens wird durch die Analyse der formellen und informellen steuernden Institutionen anhand zwölf ausgewählter Fallstudien in Ruanda untersucht, inwiefern verschiedene Steuerungsprofile die Einbindung von Umweltgerechtigkeit ermöglichen. Zweitens wird erforscht, wie in Wiederherstellungsinterventionen eingebundene und davon betroffene Personen die Berücksichtigung der verschiedenen Umweltgerechtigkeitsdimensionen wahrnehmen und inwiefern dies ihre Einstellung zur Effektivität der Wiederherstellung beeinflusst. Drittens wird ein Verständnis des Einflusses von Machtstrukturen und -Prozessen auf die Effektivität der Steuerung in Wiederherstellungssinterventionen erarbeitet. Schließlich werden diese Erkenntnisse in eine Synthesearbeit münden, in welcher wir die unterschiedliche, kontextspezifische Steuerung von Interventionen mit den facettenreichen, sozial-ökologischen Wiederherstellungsergebnissen in Beziehung stellen.
Wie verändert sich organisierte Gewalt in Reaktion auf einen Frontier-Habitus, der mit einer sozialökologischen Transformation einhergeht? Das Projekt bearbeitet diese Frage in Nordkenia durch a) eine quantitative Bestandsaufnahme von Gewaltereignissen und Konfliktlösungen, b) eine qualitative Analyse von zukunftsgerichteten Ansprüchen, die sich im Frontier-Habitus diskursiv oder gewaltsam ausrücken, und lokalen Widerstandsformen gegen Landnutzungsänderungen, c) Fallstudien zu Formationen organisierter Gewalt, die in Verbindung mit drei Arten großflächigen Landnutzungswandels stehen.
Die menschliche Gesellschaft zeichnet sich durch komplexe soziale Organisationsformen aus, die im Laufe der Zeit weltweit vielfältige Siedlungsmuster hervorgebracht haben. Stadtgrenzen markieren eine willkürliche Trennung zwischen einem (urbanen) Innenraum unter starker menschlicher Kontrolle und einem (ruralen) Äußeren, das stärker natürlichen, biophysikalischen Prozessen ausgesetzt ist. Tatsächlich sind aber beide Räume seit jeher eng miteinander verknüpft, und werden mit immer intensiverer Nutzung natürlicher Ressourcen zunehmend durch rural-urbane Transformationsprozesse geprägt. Im Anthropozän haben Urbanisierung und die damit verbundenen sozialen und ökologischen Veränderungen globale Dimensionen erreicht. "Rurales" und "Urbanes" gehen dabei auf verschiedenen Skalenebenen immer wieder neue Beziehungen ein und werden zu einer sich oft selbst organisierenden Einheit von großer wissenschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Bedeutung. Der vorliegende Antrag zur Einrichtung der Forschungsgruppe „Nachhaltige Rurbanität“ befasst sich mit diesem Phänomen und begreift es als einen sich ständig neu erfindenden Zustand des Seins und Werdens. Geleitet von drei übergeordneten Hypothesen nutzen die 10 natur- und sozialwissenschaftlichen Projekte Fallstudien in rurbanen Ballungsgebieten Indiens, Westafrikas und Marokkos, um Wirkmechanismen, Folgen und Steuerungsprozesse von Rurbanität beispielhaft zu untersuchen. Ein interdisziplinärer, sozial-ökologischer Forschungsansatz erlaubt die Schaffung von Synergien zwischen den Fachkulturen und verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen, unter Einbeziehung von Perspektiven des Globalen Südens. Dieser gemeinsame Rahmen ist Voraussetzung dafür, kontextuelle empirische Forschung mit theoriegeleiteten analytischen Vergleichen zu verbinden, sowie innovative Methoden für die Systemanalyse und die Synthese der Ergebnisse zu nutzen. Dadurch lassen sich rural-urbane Transformation und das daraus abgeleitete Phänomen der Rurbanität in seiner skalen- und regionsübergreifenden Komplexität verstehen und dessen zentrale Implikationen für eine nachhaltige Landnutzungs- und Gesellschaftsentwicklung bewerten.
Die Umweltpruefung von Politiken, Plaenen und Programmen stellt eine essentielle Erweiterung der Umweltvertraeglichkeitspruefung dar und ist methodisch eng verwandt mit Technikfolgenabschaetzung. Gemeinsam mit zwei Gastwissenschaftlern fuehrte das ITA 6 Fachtagungen durch, die sich mit dem Einsatz dieses neuen umweltpolitischen Instruments in den Bereichen Energiewirtschaft, Verkehrsplanung, Raumordnung, Tourismus, Wasserwirtschaft und Abfallwirtschaft befassten. Das Konzept wurde ausserdem mit den umweltpolitischen Abteilungen der Bundeskammer fuer Arbeiter und Angestellte und der Wirtschaftskammer Oesterreich diskutiert und im Rahmen einer Informationsveranstaltung am Parlament praesentiert. Die Verfassung eines Handbuchs Strategische Umweltpruefung wurde im Sommer 1997 abgeschlossen. Das Projekt wurde im Frühjahr 2000 wieder aufgenommen: Die meisten Kapitel des Handbuchs wurden überarbeitet, einige neue Fallstudien nach dem bewährten Schema hinzugefügt sowie die aktuelle EU-Rechtslage recherchiert. Das neue Handbuch wurde als Loseblatt-Sammlung angelegt und wird auch in Zukunft bei Bedarf ergänzt werden. Die 2. Auflage erschien im November 2000; die erste Ergänzungslieferung im Oktober 2001; die zweite Ergänzungslieferung im Juli 2003; die vierte Ergänzungslieferung im November 2004.
| Origin | Count |
|---|---|
| Bund | 2867 |
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| Text | 131 |
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|---|---|
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| Boden | 1928 |
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| Mensch und Umwelt | 3010 |
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