<p>Extreme Hitze: Wie vermeiden wir gesundheitliche Belastungen?</p><p>Insbesondere ältere Menschen, aber auch Babys und Kleinkinder, chronisch Kranke, Wohnungslose und Menschen, die im Freien arbeiten, sind stark von der Hitzebelastung betroffen. Besonders das menschliche Herz-Kreislauf-System wird durch extrem hohe Temperaturen stark beansprucht und kann im Extremfall zum Tod führen.</p><p>Weltweit nehmen die Hitzeextreme zu und damit auch die gesundheitliche Belastung der Menschen – vor allem für vulnerable Gruppen. Mit einem Mix aus rechtlichen Vorgaben, Prävention und konkreten Maßnahmen wird in Deutschland versucht, die Hitzefolgen abzumildern. Welche Erfolge zu verzeichnen sind und wo noch Handlungsbedarf herrscht zeigt der folgende Beitrag.</p><p>Temperaturrekorde, <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/t?tag=Tropennchte#alphabar">Tropennächte</a> und Hitzewellen: Als Folge des Klimawandels häufen sich die Hitzeextreme: „Die Zahl der Heißen Tage und der Tropennächte hat [seit den 1980ern] signifikant zugenommen“, heißt es im<a href="https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/376/publikationen/das-monitoringbericht_2023_bf_korr.pdf">aktuellen Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel</a>. Seit 2005 gab es demnach im deutschlandweiten Mittel kein Jahr mehr ohne Hitzewarnungen. Laut aktuellem „<a href="https://www.rki.de/DE/Content/GesundAZ/K/Klimawandel_Gesundheit/KlimGesundAkt.html">Sachstandsbericht Klimawandel und Gesundheit</a>“ des Robert-Koch-Instituts (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/r?tag=RKI#alphabar">RKI</a>) wurden acht der zehn wärmsten Sommer seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnung in Deutschland (1881) in den vergangenen 30 Jahren registriert. Ein Trend, der sich fortsetzen wird: Infolge des Klimawandels werden <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/h?tag=Heie_Tage#alphabar">Heiße Tage</a> und Hitzewellen in Deutschland weiter zunehmen, so der RKI-Bericht. Je nach Klimaentwicklung könnte sich die Zahl der Hitzewellen bis zum Ende des Jahrhunderts vervierfachen.</p><p>Für Viele bedeutet das eine große Gesundheitsbelastung. Vor allem für vulnerable Gruppen wie die Jüngsten und Ältesten in der Bevölkerung, Wohnungslose, Personen mit chronischen Erkrankungen oder diejenigen, die draußen arbeiten müssen, ist die zunehmende Hitze ein Problem – das im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Laut RKI-Bericht kann Hitze bestehende Beschwerden wie Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Atemwege oder der Nieren verschlimmern und bei zahlreichen Medikamenten teils schwerwiegende Nebenwirkungen auslösen. Während Hitzeperioden wird regelmäßig ein deutlicher Anstieg der Sterbefälle beobachtet.</p><p>Um die hitzebedingten Todesfälle und Krankenhauseinweisungen zu reduzieren und die Hitzebelastung der Menschen zu minimieren, sind viele kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen nötig. Die Bundesregierung hat daher einen klaren Fokus: „Der Klimawandel wird Hitzeschutz zu einem Dauerproblem machen. Darauf muss Deutschland systematisch vorbereitet werden“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf der 2. Hitzeschutzkonferenz im Mai 2024 und legte dabei einen ganzen Katalog an Hitzeschutzplänen und Empfehlungen vor. Die<a href="https://hitzeservice.de/kommunikationskonzept/">Handlungsempfehlung zur Erreichbarkeit vulnerabler Gruppen</a>etwa bietet Tipps und Checklisten, wie die Kommunikation mit diesen Personengruppen gelingt.</p><p>Das seit 01. Juli 2024 in Kraft getretene Klimaanpassungsgesetz stärkt unter anderem den Hitzeschutz und betont die Notwendigkeit, auf kommunaler Ebene Klimaanpassungskonzepte mit Maßnahmenplänen unter Berücksichtigung von Hitzeextremen zu erstellen – beispielsweise durch Hitzeaktionspläne. Wie diese Pläne aussehen können, zeigt die vom Bundesumweltministerium publizierte Bund/Länder-<a href="https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Klimaschutz/hap_handlungsempfehlungen_bf.pdf">Handlungsempfehlung</a>aus dem Jahr 2017. Neben rechtlicher Rahmenbedingungen setzt der Bund stark auf Aufklärung – etwa mit dem „Infopaket Hitzeschutz“, das an alle Bürgermeister*innen der rund 1.000 Kommunen in Deutschland verschickt wurde oder mit dem<a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/anpassung-an-den-klimawandel/anpassung-auf-kommunaler-ebene/schattenspender-die-mitmach-kampagne-des-uba#worum-es-geht">Hitzeknigge des Umweltbundesamts</a>, das Kommunen als Kommunikationsinstrument nutzen können.</p><p>Zentral für den Hitzeschutz sind außerdem finanzielle Mittel, mit denen die Regierung Maßnahmen unterstützt. Zu diesem Zweck wurde jüngst die<a href="https://www.bmuv.de/programm/klimaanpassung-in-sozialen-einrichtungen">Förderrichtline „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“</a>des Bundesumweltministeriums fortgeschrieben, das zwischen 2020 und 2023 für die Umsetzung investiver Maßnahmen, unter anderem zur Anpassung an Auswirkungen von Hitzewellen und zur Hitzevorsorge, 150 Millionen Euro bereitgestellt hat.</p><p>Bundesweite Aktionstage sollen die Bevölkerung für das Thema sensibilisieren: Am 5. Juni 2024 veranstalteten bereits zum zweiten Mal mehrere Akteure des Gesundheitswesens den Hitzeaktionstag. „Das wurde dann eher zu einer bundesweiten Hitzeaktionswoche, denn wir hatten wahnsinnig viele dezentrale Aktionen und Veranstaltungen“, sagt Maike Voss, Mitglied bei der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), die den Aktionstag mitveranstaltet hat. „Der Hitzeaktionstag hat neben der Aufklärung das Ziel, möglichst viele Akteure bis hin zu kleinen Vereinen zu vernetzen.“</p><p>Wie viel in der Praxis bereits passiert, weiß Jonas Gerke, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei KLUG. Die aus seiner Sicht wichtigste Maßnahme sind Hitzeaktionspläne. „Sowohl auf Länderebene als auch im kommunalen Bereich gibt es mittlerweile viele Regionen die Hitzeaktionspläne ausgearbeitet haben oder gerade mit deren Erstellung beschäftigt sind“, sagt Gerke.</p><p>In Sachen Hitzeaktionsplan war die Stadt Mannheim Pionierin: Auf Geoportalen, Webseiten und Stadtplänen sind<a href="https://www.gis-mannheim.de/mannheim/index.php?service=kuehle_orte">Informationen zu kühlen Orten</a>hinterlegt. Dortmund wiederum erstellte die<a href="https://www.staedtetag.de/files/dst/docs/Themen/2023/dortmund-ratgeber-hitzehelfer.pdf">Broschüre „Hitzehelfer“</a>und richtete ein Hitzetelefon ein. In Brandenburg läuft ein Projekt zur Schulung und<a href="https://www.stadt-brandenburg.de/fileadmin/pdf/Pressestelle/Presseinformationen/2024/Projektsheet_Hitze-Hilfe.pdf">Installation von Hitzehelfer*innen</a>, die sich um ältere Menschen kümmern.</p><p>In Berlin hat sich eine deutschlandweit einzigartige Allianz zu dem Thema gebildet: das<a href="https://hitzeschutz-berlin.de/">Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin</a>. Ins Leben gerufen wurde sie von der Ärztekammer Berlin, der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege sowie KLUG. „In dem Bündnis werden Lösungen für die Praxis und nicht für die Schublade gesucht“, sagt Gerke. Unter anderem wurden 2022 Musterschutzpläne – etwa für Krankenhäuser, Arztpraxen, Bezirke oder die stationäre Pflege – erstellt. „Bei Pflegeheimen können Pfleger die Bewohner mit kleinen Trinkwettbewerben animieren und bei Hitzewellen leichte und wasserreiche Kost ausgeben“, nennt Gerke Praxisbeispiele.</p><p>Flankierend zu konkreten Maßnahmen wird vielerorts zum Thema Klimaanpassung und Gesundheit geforscht, etwa an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dort läuft ein Forschungsprojekt zum Thema „Hitzeservice statt <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/h?tag=Hitzestress#alphabar">Hitzestress</a> – was brauchen Kommunen, um zum Thema Gesundheitsschutz bei Hitze zu informieren und zur Entwicklung und Umsetzung eigener Maßnahmen angeregt zu werden?“.</p><p>Unstrittig ist, dass gesundheitliche Belastungen am besten vermieden werden, indem die Bevölkerung sowie das Gesundheitssystem auf bevorstehende Hitzeperioden frühzeitig vorbereitet werden. „Dazu gibt der Deutsche Wetterdienst auf seiner Webseite und über Apps die entsprechenden Warnungen heraus“, sagt Gerke. „Diese sollen dann etwa an Bushaltestellen oder in U-Bahnhöfen auf Bannern angezeigt und an Einrichtungen weitergeleitet werden, die mit Risikogruppen arbeiten.“</p><p>Die Einrichtungen und Vereine können so rechtzeitig reagieren: „In Pflegeheimen kann kurzfristig mehr Personal eingeteilt werden, das Getränke verteilt, Kindergärten können einige Stunden im Wald einplanen, Handwerker stellen – wenn möglich – ihre Arbeitszeiten um und es werden Räume bewusster kühl gehalten, etwa indem früh morgens gelüftet wird und die Rollos unten bleiben“, zählt Gerke sinnvolle Maßnahmen auf. Im Fokus stehen auch Trainer*innen von Sportvereinen, die im Hitzefall etwa für Kühlzonen sorgen sollen – oder ein Spiel absagen. Eine Risikogruppe, die dabei laut Maike Voss nicht vergessen werden darf, seien junge Menschen mit geringer Risikowahrnehmung. „Das Hitzeproblem trifft nämlich keineswegs nur ältere Menschen. Gerade in Verbindung mit Alkohol merken viele die Belastung nicht und werden übermütig“, sagt sie. „Auch diese Gruppe muss abgeholt und über die Gefahren und Lösungen informiert werden.“</p><p>Daneben helfen bauliche Maßnahmen: „Vonseiten der Stadtplanung gibt es schon seit Jahrzehnten langfristige Überlegungen, wie verhindert werden kann, dass sich die Städte aufheizen und der sogenannte städtische Wärmeinseleffekt verringert werden kann“, sagt Jonas Gerke. „Flächenentsiegelungen und eine blau-grüne Infrastruktur sind sehr gute Maßnahmen, auch wenn sie teilweise noch zu langsam in die Umsetzung kommen.“ Die Fassadenbegrünung, das Pflanzen von Bäumen oder die Verschattung von Plätzen helfen bei der Hitzeprävention in Städten.</p><p>Trotz vielfältiger Projekte und Pläne hakt es laut Maike Voss oft an der Umsetzung. „Ein Problem ist, dass in vielen Kommunen die Frage gestellt wird: Wer kümmert sich überhaupt um den Hitzeschutz? Ist das eher das Gesundheitsamt oder das Umweltamt oder jemand anderes? Hier muss unserer Meinung nach klar in die Gesundheitsdienstgesetze der Länder reingeschrieben werden, dass grundsätzlich die Gesundheitsämter auch eine Rolle spielen.“ Obendrein brauche es ihrer Ansicht nach mehr Unterstützung für die kommunale Ebene – besonders bei kleinen Kreisen und Gemeinden.</p><p>Jonas Gerke benennt ein zweites Problem: „Bislang werden die meisten Maßnahmen über Projektmittel finanziert, die irgendwann auslaufen“, sagt er. Daher würden sich Hitzeaktionspläne häufig nur mit kurzfristigen und günstigen Maßnahmen befassen. „Hier braucht es mehr nachhaltige und niederschwellige Förderung.“ Das sei aus gesundheitlicher aber auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll: „Die Kosten, die auf uns zukommen, wenn nichts gemacht wird, sind um ein Vielfaches höher.“</p><p></p><p><em>Dieser Artikel wurde als Schwerpunktartikel im Newsletter <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klimafolgen#alphabar">Klimafolgen</a> und Anpassung Nr. 91 veröffentlicht.<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/newsletter">Hier</a>können Sie den Newsletter abonnieren.</em></p><p></p>
Die Planungshinweiskarte ist die klimaökologische Bewertung von Flächen im Hinblick auf die menschliche Gesundheit bzw. auf gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse. Dabei ist zwischen Flächen im Ausgleichsraum (Grünflächen, landwirtschaftliche Flächen und Waldflächen mit ggf. schützenswerten Klimafunktionen) und Flächen im Wirkraum (mit potenziellen Handlungserfordernissen aufgrund von Belastungen) zu unterscheiden. Abschließend werden Handlungsansätze für diese Flächen bereitgestellt. Die Planungshinweiskarte fasst die Informationen sowohl der Tag- und der Nachtsituation als auch von Referenz- und Zukunftssituation in einer Karte zusammen. -------------------------------------------------------------------- Wirkraum (Siedlungsflächen, Plätze und Straßenraum): Für den Wirkraum werden aus der Gesamtbewertung der bioklimatischen Situation verschiedene Handlungsbedarfe abgeleitet. Dazu wurde die Tag- und die Nachtsituation aus den Bewertungskarten der Ist-Situation und des Szenarios für die nahe Zukunft mit moderatem Klimaschutz jeweils miteinander kombiniert. Dabei entstehen folgende vier Klassifikationen: 1 - Klimatischer Sanierungsbereich Diese Flächen erfahren bereits aktuell oder im betrachteten Zukunftsszenario eine sehr starke Wärmebelastung. Es besteht bereits jetzt ein sehr hoher Bedarf an Anpassungsmaßnahmen zur Verbesserung der bioklimatischen Situation. Im Rahmen baulicher Entwicklungen / Überplanung sollte eine Verbesserung der klimatischen Situation erzielt werden. Weitere städtebauliche Entwicklungen dürfen nicht zu einer zu einer Verschlechterung der klimatischen Situation im direkten Umfeld führen. Vulnerable Einrichtungen wie bspw. Kitas, Schulen, Pflege- und Gesundheitseinrichtungen sollten nach Möglichkeit nicht in diesen Flächen geplant werden oder bedürfen bei notwendigen Planungen weitreichender Hitzeschutzmaßnahmen. 1.1 Die Fläche ist bereits aktuell sehr stark wärmebelastet. 1.2 Die Fläche ist aktuell noch nicht nicht sehr stark wärmebelastet, wird jedoch in der Zukunft (2050) sehr stark wärmebelastet sein. 2 - Klimatischer Optimierungsbereich Auf diesen Flächen ist bereits aktuell oder im betrachteten Zukunftsszenario eine starke Wärmebelastung vorhanden. Maßnahmen zur Verbesserung der bioklimatischen Situation sind hier notwendig und es besteht ein hoher Bedarf an Anpassungsmaßnahmen. Bauliche Entwicklungen sollten zu einer Verbesserung der klimatischen Situation auf der Fläche führen. Eine Verschlechterung der klimatischen Situation auf der Fläche und im direkten Umfeld sollte vermieden werden. 2.1 Die Fläche ist bereits aktuell und auch in der Zukunft (2050) stark wärmebelastet. 2.2 Die Fläche ist aktuell noch nicht stark wärmebelastet, wird jedoch in der Zukunft (2050) stark wärmebelastet sein. 3 - Klimatischer Erhaltungsbereich Auf diesen Flächen ist bereits aktuell oder im betrachteten Zukunftsszenario eine mäßige Wärmebelastung vorhanden. Maßnahmen zur Verbesserung der bioklimatischen Situation werden empfohlen. Für bauliche Entwicklungen sind klimaökologische Aspekte zu beachten wie bspw. Baukörperstellung bei Kaltluftströmungen, geringe Versieglung, Bäume mit ausreichend Wurzelraum, Fassadenbegrünung oder helle Dachflächen. Die bioklimatische Situation soll erhalten bleiben und nach Möglichkeit verbessert werden. 3.1 Die Fläche ist bereits aktuell und auch in der Zukunft (2050) mäßig wärmebelastet. 3.2 Die Fläche ist aktuell noch nicht mäßig wärmebelastet, wird jedoch in der Zukunft (2050) mäßig wärmebelastet sein. 4 - Klimatisch unbelasteter Bereich Auf diesen Flächen ist aktuell und auch im betrachteten Zukunftsszenario nur eine schwache Wärmebelastung vorhanden. Maßnahmen zur Verbesserung der bioklimatischen Situation haben hier keine Priorität, sollten jedoch immer geprüft werden. Bei größeren baulichen Entwicklungen sind mögliche Auswirkungen auf die bioklimatische Situation zu beachten. -------------------------------------------------------------------- Ausgleichsraum (Grünflächen, Landwirtschaftliche Flächen und Wald): Für die Grün- und Waldflächen und landwirtschaftlichen Flächen erfolgt mit der Planungshinweiskarte die Bewertung der Bedeutung für die bioklimatische Situation anhand ihrer Funktion für den Kaltlufthaushalt und als Rückzugsorte an heißen Tagen. Dazu werden – vergleichbar zum Wirkraum – die Tag- und die Nachtbewertungen miteinander verschnitten. Dies erfolgte jeweils für die Tag- und Nachtbewertungen der Ist-Situation und des Szenarios für die nahe Zukunft mit moderatem Klimaschutz. Dabei entstehen folgende vier Klassifikationen: 1 - Sehr hohe Bedeutung In diese Klasse fallen Flächen, die eine sehr hohe Bedeutung für die nächtliche Abkühlung haben, da sie im Einzugsgebiet einer bedeutenden Kaltluftströmung mit Siedlungsbezug liegen. Dazu zählen linienhafte Kalt-luftleitbahnen, flächenhafte Kaltluftabflüsse und Parkwinde. Bauliche Entwicklungen sind äußerst maßvoll zu gestalten und sollten unter Erhalt der thermischen Ausgleichsfunktion erfolgen. Negative Auswirkungen auf angrenzende Siedlungsflächen sollten vermieden werden. 2 - Hohe Bedeutung In diese Klasse fallen Flächen, die eine mäßige bis hohe Bedeutung für die nächtliche Abkühlung von angrenzenden Siedlungsflächen haben sowie als Rückzugsorte mit mäßiger bis geringer Wärmebelastung am Tage dienen. Dazu zählen Flächen, die Kaltluftleitbahnen und Kaltluftabflüsse speisen, Kaltluftentstehungsgebiete sowie Grünflächen, die unmittelbar an Siedlungsbereiche angrenzen, aber auch siedlungsferne Grünflächen, die einen relativ hohen Verschattungsanteil aufweisen. Bauliche Entwicklungen sind maßvoll zu gestalten und sollten nur unter Erhalt der thermischen Ausgleichsfunktion erfolgen. Negative Auswirkungen auf an-grenzende Siedlungsflächen sollten vermieden werden. 3 - Mittlere Bedeutung In diese Klasse fallen Flächen, die entweder eine mäßige bis hohe Bedeutung für die nächtliche Abkühlung von angrenzenden Siedlungsflächen haben oder als Rückzugsort mit mäßiger bis schwacher Wärmebelastung am Tage dienen. Dazu zählen Flächen, die dem Kaltlufttransport in angrenzende Siedlungsbereiche dienen und einen relativ geringen Verschattungsanteil aufweisen sowie Bereiche (siedlungsnah und -fern) mit dichter Vegetation und viel Verschattung. Bauliche Entwicklungen sollten unter Berücksichtigung der thermischen Ausgleichsfunktion erfolgen. Negative Auswirkungen auf angrenzende Siedlungsflächen sollten vermieden oder minimiert werden. 4 - Geringe Bedeutung In diese Klasse fallen Flächen, die eine mäßige bis sehr geringe Bedeutung für die nächtliche Abkühlung von angrenzenden Siedlungsflächen haben und nicht als Rückzugsort am Tage dienen, da sie eine erhöhte bis extreme Wärmebelastung aufweisen. Diese Flächen befördern während der Nacht nur geringe Mengen an Kaltluft zum Siedlungsraum und/oder besitzen keinen räumlichen Bezug dazu. Weiterhin weisen sie einen relativ geringen Verschattungsanteil auf. Bauliche Entwicklungen sollten unter Berücksichtigung der grundsätzlichen Klimafunktionen erfolgen. Insbesondere innerstädtische Grünstrukturen sollten erhalten und qualitativ verbessert werden. Zusätzlich: Ergänzend zur Einordnung der Bedeutung des Ausgleichsraums, werden durch eine Umrandung Flächen hervorgehoben, deren Bedeutung für die bioklimatische Situation sich im Zuge des Klimawandels erhöht. Grund dafür, dass Grünflächen in ihrer Bedeutung zunehmen, können beispielsweise angrenzende Wohnbereiche sein, deren thermische Situation sich im Zuge des Klimawandels verschlechtert und die daher noch stärker auf die kühlende Funktion von Grünflächen angewiesen sind. -------------------------------------------------------------------- Weitere Informationen in der Planungshinweiskarte aus den Klimaanalysekarten: - Kaltluftleitbahnen - Windfeld - Kaltlufteinwirkbereich - Kaltluftentstehungsgebiete -------------------------------------------------------------------- Generelle Modellierungsinformationen: Für die Modellierung wurde das Modell FITNAH-3D in einer Auflösung von 5 m genutzt. Als meteorologische Rahmenbedingung wird ein autochthoner Sommertag (wolkenloser Himmel, nur sehr schwach überlagernder Wind) angenommen. Bei der Ist-Situation wird als Starttemperatur eine Lufttemperatur von 21,2 °C und eine Wassertemperatur von 20,7 °C angenommen mit der heutigen Stadtstruktur. Bei dem Szenario der nahen Zukunft mit moderatem Klimaschutz (RCP 4.5) wird als Starttemperatur eine Lufttemperatur von 22,8 °C und eine Wassertemperatur von 21,5 °C angenommen unter Berücksichtigung der Stadtentwicklung mit Stadtentwicklungsflächen. Weiterführende Informationen und eine detaillierte Beschreibung der Methodik finden Sie in folgenden Berichten: 1. Stadtklimaanalyse Bremen - Teil A - Ergebnisse und Planungshinweise 2. Stadtklimaanalyse Bremen - Teil B - Fachliche Grundlagen und Analysemethodik
Die Bundesregierung macht seit vielen Jahren Nachhaltigkeit zu einem Grundprinzip ihrer Politik und möchte im Bereich des nachhaltigen Bauens eine Vorbildrolle einnehmen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie das BNB weiterentwickelt werden kann, um die von der Bundesregierung beschlossenen Klimaschutzziele stärker zu adressieren. In diesem Forschungsvorhaben sollen neue Aspekte und Schwerpunkte im Rahmen der Nachhaltigkeitsbewertung im Bauwesen identifiziert, bewertet und hinsichtlich der Berücksichtigung in der Bewertungssystematik des BNB betrachtet werden. Ausgangslage: Maßnahmen des Klimaschutzes im Bauwesen orientieren in der Regel auf die Emissionsreduzierung klimaschädlicher Gase, die zum einen durch die Herstellung von Bauprodukten und zum anderen durch die Energieerzeugung für die Konditionierung der Gebäude entstehen. Diese Emissionen werden im BNB mit Hilfe einer Ökobilanz ermittelt und durch Flächenbezug vergleichbar gemacht und bewertet. Damit werden optimierende Maßnahmen durch die Wahl der Bauweise, der Bauprodukte, des Energieeffizienz- und Komfortniveaus in der Bewertung berücksichtigt. Darüber hinaus gibt es ungenutzte Potenziale wie z. B. die Reduzierung des absoluten Flächenverbrauchs und des Kühlbedarfs durch Dach- und Fassadenbegrünung sowie die Einbeziehung der technischen Ausstattung des Nutzers und der Nutzung von Ökostrom in eine Gesamtbetrachtung. Neben der Erweiterung des Betrachtungshorizonts soll auch die Effektivität von Planungsentscheidungen für einen erhöhten Klimaschutz verbessert werden. Dazu bedarf es mehr Transparenz bei der Darstellung der Wirkungszusammenhänge und der Auswirkungen von Bauherren-Entscheidungen vor allem in frühen Planungsphasen. Ziel: Die BNB-Anforderungen zur Erreichung eines höheren Klimaschutz-Standards sollen wirkungsbezogen geschärft und erweitert werden. Zusätzlich zur Ökobilanzierung des Gebäudes sollen Anforderungen zu den Themen 'Suffizienz', 'Ressourcenschonung', 'Recycling', 'Innovationen' und weiteren Aspekten ergänzt werden. Die Auswirkungen von Planungslösungen auf den Klimaschutz sollen transparenter gemacht werden. Die Bauherren und Planer müssen die Klimaauswirkungen ihrer Vorschläge und Entscheidungen erkennen und steuern können.
Dach- und Fassadenbegrünungen müssen gepflegt werden, um ihre positiven Effekte langfristig zu erhalten und Schäden vorzubeugen. Die Pflege stellt sicher, dass die Begrünung ihre vielfältigen Funktionen auch langfristig erfüllt. Außerdem verhindert regelmäßige Pflege das Verkahlen der Pflanzen, sorgt für eine dichte und optisch ansprechende Bepflanzung und schützt die Bausubstanz vor Schäden. Unterhaltungspflege für Dachbegrünungen Unterhaltungspflege für Fassadenbegrünungen Ein begrüntes Dach kann einschließlich Abdichtung bei regelmäßiger Instandhaltung und Wartung etwa 40 bis 60 Jahre halten. Die bei Extensivbegrünungen ein- bis zweimal jährlich durchzuführenden Pflegemaßnahmen sind … Kontrolle der Dachrandbereiche und Dachdurchdringungen auf Hinterwurzelungen durch Pflanzen Überprüfung der Entwässerungseinrichtungen Freihalten von Rand- und Sicherheitsstreifen Entfernen von unerwünschtem Fremdbewuchs Mähen der Vegetation und Abtragen des Mähguts im Bedarfsfall Düngen, Richtwert: 5 g N/m² pro Jahr mit Langzeitdünger Bewässerung (nur bei extremer Trockenheit notwendig, in Abwägung von ökologischen und ökonomischen Gegebenheiten) Bei Solar-Gründächern sind zwei bis drei Pflegegänge pro Jahr empfohlen und zusätzlich… Eine Entfernung hohen Bewuchses vor und unter den Solarmodulen sowie im nahen Umfeld Bei Biodiversitätsdächern sind zwei Pflegegänge pro Jahr empfohlen und zusätzlich… Kontrolle, Reinigung und gegebenenfalls Austausch von Nisthilfen Bei Retentionsgründächern sind zwei bis zehn Pflegegänge pro Jahr empfohlen und zusätzlich… Im Bedarfsfall eine Absenkung von Wasseranstau Prüfung und gegebenenfalls Reinigung des Drosselablaufs Bei Intensivbegrünungen ist vier bis zehn Mal pro Jahr zu pflegen. Zu den schon genannten Maßnahmen kommen noch bei Bedarf dazu … Überprüfen der Bewässerungseinrichtungen inklusive Winterschutzmaßnahmen Rückschnitt Rasenpflege (Mähen, Vertikutieren, Aerifizieren) Die Wartung der technischen Einrichtungen auf Dachbegrünungen ist ebenso wichtig wie die Pflege der Vegetation. Kontrolliert werden sollten stets auf ihre Funktionsfähigkeit mindestens zweimal im Jahr: Einrichtungen für die Entwässerung bezüglich Sauberkeit, dazu zählen: Kontrollschächte, Dachabläufe, Entwässerungsrinnen Standfestigkeit von aufgebauten Technikelementen (z. B. Blitzschutzanlagen, Photovoltaikanlagen) Schubsicherungen (bei Schrägdächern) Dachabdichtung durch Sichtung (z. B. an Dachrändern, an Durchdringungen etc.) Kiesstreifen und Plattenbeläge, die möglichst frei von Bewuchs sein sollten Zur Unterstützung bei der Pflege und Wartung von extensiven Dachbegrünungen wurde vom Bundesverband Gebäudegrün (BuGG) eine Dachbegrünungspflege-App entwickelt. Die Web-App kann unter folgender Adresse aufgerufen werden: pflege-dachbegruenung.de Die Web-App funktioniert nach Anmeldung mit der eigenen E-Mail-Adresse und einem selbst gewählten Passwort sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Tablet oder dem Computer. Fassadenbegrünungen können ebenso lang bestehen wie das Gebäude. Voraussetzung ist jedoch eine regelmäßige Pflege und Bewässerung für eine langanhaltend gute Qualität und aus Gründen des Brandschutzes. Die bei bodengebundenen Begrünungen ein- bis zweimal jährlich durchzuführenden Pflegemaßnahmen sind… Rückschnitt, gegebenenfalls Einflechten in Kletterhilfen vom Bewuchs freihalten: Fenster, Fensterläden, Dächer, Fallrohre, Blitzableiter, Markisen und Luftaustrittsöffnungen Entfernen von abgestorbenen Pflanzenteilen Kontrolle und ggf. erforderliche Ergänzung der Anbindung gegebenenfalls Düngen und Wässern Ersetzen von ausgefallen Pflanzen Zu den bei wandgebundenen Begrünungen fünf- bis zehnmal jährlich durchzuführenden Pflegemaßnahmen kommen hinzu… Inspektion und Wartung der Pflanzgefäße Nährstoffversorgung Im privaten Bereich können Fassadenbegrünungen unter Beachtung der Absturzsicherung und praktischer Erfahrung bis zu einer maximalen Höhe von 4 m in selbstständiger Pflege betreut werden. Alles, was darüber hinaus geht, sollte von Fachbetrieben instandgehalten werden. Bei einer Höhe über 4 Metern sind Begrünungen oft nur von einem Hubsteiger aus erreichbar. Hierfür sind ausreichend Aufstellfläche, Schutz gegen herabfallende Teile und gegebenenfalls Absperrungen von öffentlichem Straßenraum nötig. Die Wartung der technischen Einrichtungen von Vertikalbegrünungen ist ebenso wichtig wie die Pflege der Vegetation. Kontrolliert werden sollten stets auf ihre Funktionsfähigkeit mindestens zweimal im Jahr: Eine gegebenenfalls vorhandene Bewässerungsanlage oder Zisterne inklusive Technik, einschließlich Winterfestigkeit Eine gegebenenfalls vorhandene Konstruktion für den Halt der Pflanzen; Kontrolle der konstruktiven Bauteile, insbesondere der Verankerung Eine gegebenenfalls vorhandenen Fernwartung Eine gegebenenfalls vorhandene Entwässerungseinrichtung Alle Einrichtungen sind regelmäßig von Fachkundigen zu prüfen und zu reinigen. Die Prüfung erfolgt durch Sichtkontrolle und durch Funktionstests. Die Intervalle für die Prüfung und/oder den Austausch der einzelnen technischen Komponenten werden durch die Vorgaben der Hersteller oder durch die besondere Beanspruchung definiert. Alle Reinigungsmittel, die mit den Pflanzen oder dem Gießwasser in Kontakt kommen, müssen schonend und pflanzenverträglich sein. Inspektionen können vom Betreiber vorgenommen, Wartungen, Instandhaltungen und Austausch dürfen nur von Fachkundigen durchgeführt werden. Nach dem Anlegen einer Begrünung auf Dach oder Fassade gibt es verschiedene Phasen: die Fertigstellung, die Entwicklung und die Pflege im Laufe der Zeit. Die Wartung der Funktionsfähigkeit der technischen Anlagen (z.B. Be- und Entwässerungsanlagen) und die Kontrolle der konstruktiven Bauteile gehört zu allen diesen Phasen regelmäßig dazu. Normalerweise sind die Pflegegänge nach der Fertigstellung und die Entwicklungspflege im Angebot der Firma enthalten, die die Begrünung gemacht hat. Diese Pflege soll sicherstellen, dass die Pflanzen gut wachsen und sich entwickeln. Fachleute sprechen im zeitlichen Ablauf von der Fertigstellungs-, Entwicklungs- und Unterhaltungspflege . Nach etwa 12 Monaten Fertigstellungspflege, wenn die Pflanzen gut angewachsen sind, kann die Begrünung abgenommen werden. Das bedeutet, dass alles in Ordnung ist. Die Entwicklungspflege beginnt nach der Abnahme. Sie hilft den Pflanzen, noch besser zu wachsen. Dabei werden unerwünschte Pflanzen entfernt, ausgefallene Pflanzen nachgepflanzt, Öffnungen und Einbauten freigehalten und die Pflanzen richtig geschnitten. Wenn die Pflanzen das gewünschte Ziel erreicht haben, wird die Entwicklungspflege meistens nach zwei gegebenenfalls auch drei Jahren zur Unterhaltungspflege. Das bedeutet, dass die Begrünung dann regelmäßig gepflegt wird, damit sie ansprechend bleibt und ihre Funktionen dauerhaft erfüllt.
Die zunehmende bauliche Verdichtung und der fortschreitende Klimawandel stellen Berlin vor besondere Herausforderungen. Vitale Dach- und Fassadenbegrünungen sind dabei ein Baustein, um das Leben in der Stadt angenehmer zu machen. Biodiversität, Luftqualität und Mikroklima werden verbessert, belastende Temperaturschwankungen besser ausgeglichen und zudem schenken Dachgärten den Stadtbewohnerinnen und -bewohnern als grüne Oasen einen erholsamen Ort im Alltag. Mit einer Dach- und Fassadenbegrünung leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel, zum Schutz unseres Klimas und schaffen gleichzeitig ein angenehmeres und verbessertes Stadtklima. Sie bringen zahlreiche positive Effekte für Umwelt, Klima und Lebensqualität mit sich. Hier sind die wichtigsten Vorteile im Überblick: 1. Verbesserung des Stadtklimas Grüne Flächen auf Dächern und Fassaden tragen dazu bei, die Temperaturen der Stadt zu senken. Sie wirken wie natürliche Klimaanlagen, reduzieren den sogenannten “Wärmeinseleffekt” und sorgen für angenehmere Temperaturen, besonders in heißen Sommermonaten. 2. Schutz für die Umwelt Durch die Begrünung werden Schadstoffe gefiltert und die Luftqualität verbessert. Zudem fördern grüne Dächer die Biodiversität, indem sie Lebensraum für Vögel, Insekten und andere Tiere bieten. 3. Energieeinsparung und Kostenersparnis Grüne Dächer isolieren Gebäude besser, was im Sommer für kühlere und im Winter für wärmere Räume sorgt. Das führt zu geringeren Heiz- und Kühlkosten und schont den Geldbeutel. 4. Beitrag zum Wassermanagement Grüne Fassaden und Dächer können Regenwasser aufnehmen und speichern, wodurch die Kanalisation entlastet wird und Überschwemmungen reduziert werden. 5. Ästhetik und Wohlbefinden Grüne Flächen schaffen eine angenehme Atmosphäre und verbessern das Stadtbild. Sie fördern nachweislich das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner und laden zum Verweilen ein. 6. Nachhaltigkeit und Umweltschutz Der Einsatz von begrünten Flächen ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Stadtentwicklung. Sie tragen dazu bei, Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu schützen. Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Flächenkonkurrenz von Stadtgrün und Bebauung bilden begrünte Dach- und Fassadenflächen eine „zweite grüne Ebene in der Stadt“. Diese bietet die Chance, die negativen Folgen der wachsenden Stadt und des Klimawandels zumindest teilweise zu kompensieren und das Stadtklima erträglicher zu machen. Fassadenbegrünungen sind in ihrer Fähigkeit, vertikale Flächen zu begrünen und nur geringe Bodenflächen in Anspruch zu nehmen, eine besonders zweckmäßige Ergänzung des städtischen Grüns. Dachbegrünungen bieten vielfältige gestalterische Lösungen und gehen mit positiven ökologischen und energierelevanten Effekten einher. Mit dem Förderprogramm GründachPLUS unterstützt das Land Berlin Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie Verfügungsberechtigte finanziell bei der Umsetzung von Begrünungsmaßnahmen an Bestandsgebäuden. Genügend Potenzial ist vorhanden: Viele ungenutzte Dachflächen im Bestand eignen sich zur Dachbegrünung. Die innere Stadt, Südwestfassaden, Innenhöfe oder fensterlose Fassaden und eng bebaute Quartiere mit wenig Platz für Bäume eignen sich besonders zur Qualifizierung mit Fassadengrün. Einen Eindruck von den vielfältigen Begrünungsmaßnahmen an und auf Gebäuden bekommen Sie hier: Sie sind Grundeigentümerin oder Grundeigentümer, verfügungsberechtigt oder handeln im Namen einer Interessengruppe oder eines Vereins und möchten Ihr Dach oder Ihre Fassade begrünen? Das GründachPLUS Programm unterstützt Sie finanziell bei der Begrünung Ihres Bestandsgebäudes. Der räumliche Geltungsbereich konzentriert sich auf hochverdichtete Stadtquartiere, in denen die Wirkungen und die Funktionen von Dach- und Fassadenbegrünung dringend benötigt werden. Gefördert werden Planungs-, Material- und Baukosten inklusive Fertigstellungspflege. Die maximale Förderhöhe errechnet sich anhand der nachgewiesenen Kosten. Ihr Zuschuss für eine Dachbegrünung richtet sich nach der Höhe der Vegetationstragschicht: Für einen mindestens 10 cm starken Substrataufbau erhalten Sie bis zu 95 €/m². Ihre Förderung kann auf bis zu maximal 180 €/m² steigen, wenn die Schicht 26 cm oder mehr beträgt. Für die Umsetzung eines Biodiversitätsgründachs erhalten Sie zusätzlich 7,50 €/m² Förderung, um die Artenvielfalt auf Ihrem Dach zu unterstützen. Wenn auf dem Dach eine Solaranlage installiert wird und diese höchstens die Hälfte der Vegetationsfläche ausmacht, können bis zu 40 €/m² für die entstehenden Mehrkosten bei der Herstellung des Gründachs anerkannt werden. Ihr Zuschuss für eine Fassadenbegrünung beträgt 50 % der förderfähigen Kosten einer Maßnahme pro Gebäude. Ihr Zuschuss für eine Fassadenbegrünungen in Kombination mit einer Bewässerung durch Dachregenwasser beträgt 60 % der förderfähigen Kosten. Die IBB Business Team GmbH (IBT) ist mit der Durchführung der Fördermaßnahme gemäß dieser Richtlinie beauftragt. Alle Informationen sind hier zu finden: GründachPLUS Die Beantragung eines Zuschusses erfolgt in Papierform, in zwei Schritten: Im ersten Schritt reichen Sie einen Vorantrag ein. Daraufhin können Sie anfallende Planungskosten auslösen. Im zweiten Schritt übermitteln Sie den Hauptantrag mit allen Unterlagen zum Vorhaben. Nach Prüfung Ihrer eingereichten Rechnungen und Zahlungsbelege überweist Ihnen die IBT Ihre gewährten Zuschüsse. Die Berliner Regenwasseragentur bietet mit Unterstützung des Landes Berlin kostenfreie Beratung an und hält weiterführende Informationen zu Planung, Bau und Betrieb von Dach– und Fassadenbegrünungen sowie eine Anbietersuche bereit. Auf der Seite des Bundesverbands GebäudeGrün e.V. finden Sie verschiedene Hinweise und Hilfestellungen für die Planung und Durchführung einer Dach- oder Fassadenbegrünung: Dachbegrünung – Planungshinweise Fassadenbegrünung – Planungshinweise Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen stellt zu allen Formen der Gebäudebegrünung inklusive Sonderformen wie zum Beispiel Biodiversitätsdächer und Retentionsdächer Maßnahmensteckbriefe mit den wichtigsten Informationen bereit. Planen Sie die Kombination einer Gebäudebegrünung mit einer PV-Anlage, erhalten Sie zudem eine Förderung der Mehrkosten einer Gründach-PV-Anlage oder einer Fassaden-PV-Anlage gegenüber den Kosten einer Standard-PV-Anlage aus dem Förderprogramm SolarPLUS der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Bild: BuGG Herfort Tipps zu Pflege und Wartung Das Dach und/oder die Fassade ist begrünt – und nun? Auf dieser Seite finden Sie alle wichtigen Infos zur Pflege und Unterhaltung. Weitere Informationen
Liebe Leser*innen, der Frühling hat sich in den vergangenen Wochen von seiner besonders angenehmen Seite gezeigt. Doch bei aller Freude über sonnige Tage fällt der geringe Niederschlag deutlich ins Gewicht – die daraus resultierende Trockenheit zeigt bereits Auswirkungen auf die Natur und birgt Risiken. Um solchen Herausforderungen zu begegnen, braucht es gezielte Klimaanpassungsmaßnahmen – und dafür qualifizierte Fachkräfte mit passenden Kompetenzen. Doch welche Berufe sind besonders gefragt? Und wie verändern sich die Anforderungen? Ein Projekt des Umweltbundesamtes ist diesen Fragen nachgegangen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Schwerpunktartikel . Außerdem in diesem Newsletter: neue Fördermöglichkeiten, zahlreiche Mitmachaktionen, praxisnahe Handlungsempfehlungen für Bürger*innen und Kommunen – und vieles mehr. Herzliche Grüße Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Klimaanpassung: Diese Berufe und Kompetenzen sind gefragt Waldbrände werden auch in Deutschland häufiger Quelle: Tino Hemmann / Fotolia Um Klimaanpassungsmaßnahmen effektiv durchführen zu können braucht es entsprechend qualifizierte Fachkräfte. Welche veränderten Kompetenzen in wichtigen Berufsgruppen für die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen nötig sind, hat ein Forschungsprojekt im Auftrag des Umweltbundesamtes untersucht. Für drei Ausbildungsberufe haben das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), die Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) die beruflichen Kompetenzanforderungen für Klimaanpassung genauer unter die Lupe genommen. Im Bericht „Kompetenzen für Klimaanpassung“ geben sie zudem Handlungsempfehlungen für einen effektiven Beitrag der beruflichen Bildung zur Klimaanpassung. Handbuch für mehr Stadtgrün im öffentlichen Raum Urbane Gebiete mit viel Versiegelung können mit naturbasierten Lösungen wie Pflanzkübeln, Baumscheibenbegrünung oder Regenwassersammlung Klimaanpassung im öffentlichen Raum fördern. Das neue „Handbuch für mehr Stadtgrün im öffentlichen Raum“ richtet sich an Menschen, die in ihrer eigenen Nachbarschaft aktiv werden möchten. Es gibt Empfehlungen für die Planung, Umsetzung und Pflege von Stadtgrün, stellt Praxisbeispiele vor und gibt Tipps zum Weiterlesen. Es wurde vom Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU) im Projekt „Klimaanpassung selbstgemacht“ im Auftrag des Umweltbundesamtes erarbeitet. Bis 22. Mai bewerben: Städtecoaching zu blaugrünen Infrastrukturen Im Rahmen des Projektes Blue Green City Coaching, werden kleinere deutsche Großstädte mit 100.000 bis 300.000 Einwohner*innen bei der Umsetzung von blaugrünen Infrastrukturen unterstützt. Interessierte Kommunen können sich bis 22. Mai 2025 für ein individuell zugeschnittenes Coaching über einen Online-Fragebogen bewerben. Die zehn ausgewählten Kommunen werden ab Herbst 2025 für anderhalb Jahre intensiv begleitet. Kontakt: bluegreencitycoaching@ufz.de BMUV: Neue Förderung von Entsiegelung in Kommunen für natürlichen Klimaschutz ++ Start Regionalbüros Das Bundesumweltministerium (BMUV) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) setzen die stark nachgefragte Fördermaßnahme „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ fort. Neu hinzugekommen ist die Förderung von Entsiegelungsmaßnahmen und -konzepten. Zum natürlichen Klimaschutz gibt es neue Anlaufstellen auf Landesebene: Neue Regionalbüros in bislang 13 Bundesländern beraten Kommunen, Verbände, Flächeneigentümer*innen sowie land- und forstwirtschaftliche Betriebe. BMUV: Förderung neuer Konzepte für nachhaltige Klimaanpassung und natürlichen Klimaschutz in Kommunen – bis 15. August 2025 bewerben Kommunen können sich ab dem 15. Mai 2025 um eine Förderung für Klimaanpassungskonzepte bewerben. Unterstützt werden insbesondere Synergien zwischen Klimaanpassung, natürlichem Klimaschutz und der Stärkung der Biodiversität sowie Maßnahmen unter Einsatz naturbasierter Lösungen. Hamburg: Klimaanpassungsstrategie zur Vorbereitung auf Extremwetter vorgestellt Der Hamburger Senat hat eine neue Strategie beschlossen, um die Metropole an die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Ziel ist es, sich auf Risiken durch zunehmende Extremwetter wie Sturmfluten, Starkregen, Hitze und Dürre vorzubereiten. Auf diese Weise will der Senat Menschen schützen, Infrastruktur ertüchtigen und Lebensqualität bewahren. Alle Hamburger Behörden und Bezirksämter sowie einige öffentliche Unternehmen und Landesbetriebe haben sich in die Strategie eingebracht. Die Strategie blickt vorausschauend bis ins nächste Jahrhundert, etwa um den Schutz vor Sturmfluten zu gewährleisten. Niedersachsen investiert in den Hochwasserschutz Das Land Niedersachsen hat mit dem Haushalt 2025 den Hochwasserschutz finanziell, personell und organisatorisch dauerhaft gestärkt. Bis 2048 werden die Landesmittel für den Hochwasserschutz um 10,6 Millionen Euro pro Jahr erhöht. Das betrifft den Neubau und die Verstärkung von Hochwasserschutzanlagen ebenso wie die Instandsetzung von Schöpfwerken. Im März hat der Umweltminister den offiziellen Start für eine wichtige Deicherhöhung an der Elbe im Landkreis Lüchow-Dannenberg gegeben. Berlin und Brandenburg: Starkregenvorsorgekarte veröffentlicht Bezirke, Behörden sowie Privatpersonen können sich auf einer flächendeckenden Karte der Länder Berlin und Brandenburg über potenzielle Gefahrenbereiche aufgrund von Überflutungen bei Starkregenereignissen informieren. Die Karte gibt Hinweise zu Wassertiefen, Fließgeschwindigkeiten und Fließrichtungen und stellt zwei Szenarien von „außergewöhnlichen“ und „extremen“ Starkregenereignissen dar. Die Karte wurde gemeinsam mit dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) erarbeitet. Berlin: Blau-grüne Allianz für Schwammstadt-Projekte Das Land Berlin möchte den schwammstadtgerechten Umbau des Berliner Bestands vorantreiben. Dafür sollen auf landeseigenen Arealen und grundstücksübergreifend beispielgebende Vorhaben umgesetzt werden. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hat zu diesem Zweck gemeinsam mit Grün Berlin GmbH, der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH und der Berliner Wasserbetriebe eine „Blau-grüne Allianz“ gebildet. Berliner Schulen setzen Klimaschutz mit Fassadenbegrünungen und Bildung um Bei diesem Klimaschutzprojekt der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) waren Schüler*innen von Beginn an aktiv eingebunden: Das Pilotprojekt „Fassadenbegrünung und Biomasseverwertung für Klimaschutz an Schulen“ (FaBiKli) hat Begrünungssysteme an drei Berliner Schulen installiert und in den Schulalltag integriert. Über 700 Schüler*innen konnten erreicht werden und ein stärkeres Bewusstsein für nachhaltiges Handeln entwickeln. Leuphana: Studierende entwickeln Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen Zwei Semester lang beschäftigten sich Studierende aus dem Masterstudiengang „Nachhaltigkeitswissenschaften“ der Leuphana Universität mit lokalen Herausforderungen im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung. Ziel des Projekts „StudiKommKlima“ ist es, Studierende für den Beruf als kommunale Klimamanager*innen zu qualifizieren. Die Studierenden entwickelten konkrete Maßnahmen, die sie dem Ausschuss für Klimaneutralität 2030 des Landkreises Lüneburg vorstellten. „Netzwerk Klimaanpassung lokal“ vernetzt fünf NRW-Pilotkommunen Das Projekt „Netzwerk Klimaanpassung lokal“ verfolgt das Ziel, ein starkes, selbständig agierendes Netzwerk für Klimaanpassung vor Ort zu schaffen. In fünf ausgewählten Pilotkommunen – Emsdetten, Herford, Kamp-Lintfort, Siegen und Wesseling – bringt das Projekt Akteure aus Zivilgesellschaft, Kommunalverwaltung, Politik sowie Wirtschaft und Industrie zusammen. Bis Ende 2026 soll so ein tragfähiges Netzwerk für kommunale Klimaanpassung entstehen. Bremen-Kattenturm: Potenzialstudie und Maßnahmenkatalog Die Potenzialstudie zur Klimaanpassung im Bremer Stadtteil Kattenturm zeigt, wie den Veränderungen aufgrund des Klimawandels begegnet werden kann. Erstmals wurden Erfahrungen mit Extremwetter von Menschen aus dem Stadtteil aufgenommen. In Beteiligungsformaten wie Stadtspaziergängen und Social Design/Prototyping entwickelten Schüler*innen, Eltern und Lehrpersonal Anpassungsmaßnahmen an Extremwetterereignisse für den Alltag. Die Studie enthält weiterhin einen Maßnahmenkatalog aus sieben Projektvorschlägen, die ressortübergreifend erarbeitet wurden. Handreichung für Kommunen: Klimaanpassung über Wasserrückhalt und Kühlung durch Verdunstung Damit Kommunen Klimaanpassungsmaßnahmen umsetzen können, ist es notwendig, diese in die planerischen Prozesse einzuordnen. Das vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderte Projekt „Informationsgestützte antizipative wasserhaushaltsbasierte Anpassung an den Klimawandel Elbe-Elster“ hat mögliche formelle und informelle Planungsinstrumente erarbeitet, um damit den Wasserrückhalt in der Fläche und die Landschaftskühlung zu stärken. Eine nun veröffentlichte Handreichung soll Kommunen befähigen, Klimaanpassung in ihre Planungen zu integrieren oder informell umzusetzen. Der Handlungsleitfaden beruht auf der Landesgesetzgebung in Brandenburg. 15.-19. September 2025: Woche der Klimaanpassung Zum vierten Mal findet in diesem Jahr vom 15. bis zum 19. September die Woche der Klimaanpassung statt. Ziel der Aktion ist es, der Klimaanpassung in Deutschland eine hohe Sichtbarkeit zu verleihen und Maßnahmen zu präsentieren, die zur Nachahmung animieren. Die Woche steht unter dem Motto #GemeinsamFürKlimaanpassung. Auf Initiative des Bundesumweltministeriums (BMUV) wird die Aktionswoche vom Zentrum Klimaanpassung durchgeführt. Ab sofort können Events in den Online-Kalender eingetragen werden. DWD: Naturgefahrenportal für bessere Vorsorge in der Bevölkerung Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am 11. April 2025 das neue Naturgefahrenportal gestartet. Es bietet aktuelle Warnungen, ortsbezogene Gefahrenanalysen und praktische Tipps zur Vorsorge bei Naturereignissen wie Hochwasser oder Sturmflut. Ziel ist es, die Bevölkerung besser auf extreme Wetterlagen vorzubereiten. Das Portal bündelt erstmals zentral Frühwarnungen und Informationen zu wetterbedingten Naturgefahren in Deutschland. 4. Juni 2025: Hitzeaktionstag Ein breites Bündnis von Akteuren aus dem Gesundheitsschutz und aus dem Klimaschutz ruft zum dritten Hitzeaktionstag auf. Am 4. Juni 2025 organisieren zahlreiche Akteure im gesamten Bundesgebiet Aktionen und Veranstaltungen. Im Mittelpunkt stehen die Stärkung des Bewusstseins für die Gefahren von Hitze und Schutzmaßnahmen sowie der Vernetzungsgedanke. Beteiligen auch Sie sich als Institution, Verband oder Einzelperson. „Nach der Flutkatastrophe“: Difu-Praxisleitfaden zeigt Strategien und Beispiele für Kommunen Mit einem Praxisleitfaden unterstützt das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) von Hochwasser betroffene Kommunen beim Wiederaufbau. In verschiedenen Handlungsfeldern gibt die Handreichung Hinweise auf geeignete Maßnahmen und zeigt Praxisbeispiele für eine klimaresiliente Siedlungsentwicklung im Wiederaufbauprozess. Der Leitfaden richtet sich an alle Kommunen, die rechtzeitig in die Resilienz ihrer Siedlungs- und Infrastrukturen investieren wollen, damit die Schadensbilanz bei einem künftigen Hochwasserereignis möglichst gering ausfällt. „Abpflastern“: Studierende suchen Deutschland Entsiegelungs-Meister Studierende der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung haben den Wettbewerb „Abpflastern“ ins Leben gerufen. Die Idee: Städte und Gemeinden treten in einen freundschaftlichen Wettbewerb zum Thema Entsiegelung, um auf diese Weise etwas für das Wassermanagement, den Hitzeschutz und den Naturschutz zu tun. Teilnehmen können Einzelpersonen, Nachbarschaftsgruppen, Schulen, Kirchen, Unternehmen oder die kommunale Verwaltung. Der Wettbewerb läuft bis zum 31. Oktober 2025. BlueGreenStreets: Planungshilfen für wassersensible Entwicklung in Toolbox 2.0 Mit einem Set von Planungshilfen unterstützt das vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderte Projekt BlueGreenStreets Kommunen bei der Planung rund um das Thema Schwammstadt im Straßenraum. Die „Toolbox 2.0“ des Projektes enthält etwa Dokumente zur wassersensiblen Planung als Beitrag zur Hitze- und Starkregenvorsorge, zur verwaltungsinternen Zusammenarbeit oder eine Definition von Typologien von Baumstandorten mit Regenwasserbewirtschaftung. Die Tools wurden in Berlin, Hamburg und Neuenhagen bei Berlin gemeinsam mit Stadtakteuren erprobt. DIN ruft zur Mitarbeit im Arbeitsausschuss Klimawandel auf Der DIN-Arbeitsausschuss „Klimawandel“ erarbeitet auf internationaler Ebene Normen, die Unternehmen und Organisationen zur Berichterstattung über Treibhausgasemissionen dienen und Hilfestellungen zur Bewältigung von Klimafolgen geben. Für seine drei Arbeitskreise „Minderung des Klimawandels“, „Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ und „Klimaneutralität“ ruft der DIN Expert*innen zur Mitarbeit auf. DGP-Positionspapier: Gesundheitsschutz im Klimawandel stärken Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) warnt in ihrem aktuellen Positionspapier vor den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels. Insbesondere Menschen mit Lungenerkrankungen sind durch steigende Temperaturen, Luftverschmutzung und verlängerte Pollenflugzeiten gefährdet. Die DGP fordert gezielte Maßnahmen zum Schutz dieser Risikogruppen und zur Stärkung des Gesundheitssystems. Das Positionspapier bietet konkrete Empfehlungen für Politik und Gesellschaft. EU-LIFE-Programm: neue Ausschreibung und Infotage am 20. und 22. Mai 2025 Am 24. April 2025 veröffentlicht die EU neue Ausschreibungen für das europäische Förderprogramm LIFE. Im Schwerpunktbereich Anpassung an den Klimawandel werden Anpassungsstrategien in den Themenfeldern Politik und Planungsinstrumente, Stadtentwicklung, grün-blaue Infrastruktur, nachhaltige Wasserbewirtschaftung in dürregefährdeten Gebieten sowie Hochwasser- und Küstenmanagement gefördert. Die LIFE-Beratungsstelle führt am 20. und 22. Mai 2025 deutschsprachige digitale Infotage zu den Ausschreibungen durch. Klimaneutrales Wien: Förderung von Jungunternehmer*innen Zehn Start-ups werden in der Stadt Wien für die Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Unternehmensideen gefördert. Auf diese Weise will die Stadt die „drei Ks“ voranbringen: Klimaschutz, Klimaanpassung und Kreislaufwirtschaft. Unter den Start-ups ist etwa das Vorhaben „Khoch3KlimaKarten“: Dabei handelt es sich um präzise, datengestützte Karten zur Exposition, Sensitivität und Klimawirkung in Kommunen. Damit werden Kommunen bei der gezielten Analyse sowie bei notwendigen Prozessen der Anpassung an den Klimawandel technisch unterstützt. BBSR: Stadtklimaindikatoren und Raumverträglichkeit Für die Klimaanpassungsstrategie 2024 hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Indikatoren für eine klimaresiliente Stadtentwicklung erarbeitet – etwa zur Hitzevorsorge durch Stadtgrün und zum naturnahen Wasserhaushalt. Ziel: Klimaanpassung bundesweit messbar und lokal wirksam umsetzen. Raumordnung ist zentral für die Bewältigung des Klimawandels. Erstmals wurden über 900 Planungsdokumente aus dem Raumordnungsplan-Monitor des BBSR systematisch zu Klima- und Energiethemen ausgewertet. Der Bericht „Klimawandel und Energiewende gestalten“ zeigt Fortschritte und Handlungsbedarf. 70 Studien ausgewertet: Systematische Untersuchung von Ungleichheiten im Zusammenhang mit dem Klimawandel Forschende der University of Queensland, Australien, haben 70 empirische Studien ausgewertet, die die soziale Gleichheit beim Zugang zu Initiativen zur Anpassung an den Klimawandel und zum Klimaschutz untersuchen. Die im Journal „Environmental Science & Policy“ vorgestellten Ergebnisse zeigen: Die meisten Studien konzentrieren sich auf wirtschaftliche Ungleichheiten bei der Anpassung an den Klimawandel auf globaler Ebene, nur wenige auf Ungleichheiten innerhalb eines Landes. Die Autor*innen schlagen vor, dass mehr Studien mit gemischten Methoden nachhaltige Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel entwickeln sollten, die für alle Menschen zugänglich und im lokalen Kontext angemessen sind. Anpassung an den Klimawandel: Das Handwerk (re-)agiert 130 verschiedene Handwerksbranchen gibt es in Deutschland: Von verschiedenen Baugewerken wie Straßenbauenden, Maurer*innen, Techniker*innen für Sanitär und Elektronik über Bäcker*innen und Friseur*innen bis zum KFZ-Gewerbe. Vielen ist die eigene Vulnerabilität hinsichtlich möglicher Klimafolgen noch nicht bewusst. Die Tatenbank des Umweltbundesamtes zeigt, wie zwei unterschiedliche Regionen damit umgehen: Das Vorhaben „Handwerkswandel“ hat in Süd-West-Niedersachsen Trainingsmaterialien erstellt etwa zu sommerlichem Wärmeschutz und klimarobustem Bauen. In Ostbrandenburg hat die Handwerkskammer im Projekt „HandwerkGoesGreen“ Checklisten, Bildungsmodule und einen Handlungsleitfaden zu Hitzestress, Gesundheit, Extremwetterereignissen sowie Wasser- und Ressourcenmanagement entwickelt.
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