Der Wasser- und Abwasserverband Elsterwerda (WAV-E) betreibt am Standort Elsterwerda, Am Klärwerk 8, 04910 Elsterwerda eine Abwasserbehandlungsanlage (ABA) mit mechanischer und biologischer Abwasserreinigung. Der WAV-E plant am Standort die Inbetriebnahme der anaeroben Schlammbehandlung (Faulung) sowie des Vorklärbeckens. Die ABA Elsterwerda wurde am 1. November 1994 offiziell in Betrieb genommen. Neben der mechanischen und biologischen Abwasserreinigung wurde eine Anlage zur anaeroben Schlammbehandlung (Faulung) errichtet. Wegen geringer Zulaufbelastungen wurde die Faulungsanlage aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen nicht genutzt. Aufgrund der Antragstellung vom 22. Dezember 2016 für das Vorhaben Inbetriebnahme der anaeroben Schlammbehandlung (Faulung) sowie des Vorklärbeckens auf der ABA Elsterwerda in Verbindung mit der Unterlage zur allgemeinen Vorprüfung des Einzelfalls mit Stand vom 17. Februar 2017 wurde das Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) in der Fassung mit Gültigkeit vom 01. Januar 2017 bis 15. Mai 2017 verwendet. Nach § 3e Absatz 1 Nummer 2 in Verbindung mit § 3c UVPG alte Fassung in Verbindung mit der Nummer 13.1.2 der Anlage 1 zum UVPG alte Fassung war für das beantragte Vorhaben eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalles durchzuführen.
Zur Reinigung der Abwässer verfügt die Kläranlage über eine aerobe biologische Reinigungsstufe mit einer anaeroben Schlammbehandlung. Das anfallende Klärgas wird dem Gassystem zugeführt. Das vorhandene Gassystem besteht im Wesentlichen aus: • Gasspeicherung • Gasaufbereitung und -verwertung (AK-Filter, BHKW und Heizkesselanlage) • Gasfackel. Die Gasspeicherung erfolgt in einem 1.500 m³ fassenden Trockengasspeicher. Für die Gasaufbereitung stehen eine Gastrocknung sowie eine Aktivkohle-Filteranlage zur Verfügung. Die Aktivkohle-Filteranlage dient zur Entfernung der im Klärgas unerwünschten Bestandteile wie z.B. Siloxane. Die Gasverwertung erfolgt über drei 360 kWel BHKW-Module sowie eine Heizkesselanlage. Für Notfälle steht zudem noch eine Not-Gasfackel zur Verfügung. Die bestehenden drei BHKW-Module des Herstellers Kuntschar und Schlüter haben eine gesamte Feuerungswärmeleistung von ca. 2.842 kW und eine elektrische Dauerleistung von ca. 1.080 kW (3x 360 kWel). Die BImSch-Genehmigung der Anlage (Bescheid vom 03.03.2011) umfasst drei BHKW-Module mit einer Feuerungswärmeleistung von insgesamt 2,838 MW. Die Fahrweise der BHKW-Anlage dient vorrangig der Stromproduktion. Die beim Betrieb der BHKW-Module erzeugte elektrische Energie wird auf dem Klärwerk Paderborn selbst verbraucht; die anfallende Abwärme wird derzeit im Wesentlichen zur Beheizung der Faultürme und der vorhandenen Betriebsgebäude genutzt. - eine Erweiterung des bestehenden Gasspeichers um einen zweiten Niederdruckgaspeicher mit 1.500 m³ Nutzvolumen, - die Erneuerung der BHKW-Anlage durch eine gestaffelte Ausführung mit 3 Modulen (einmal 550 kWel und einmal 360 kWel und 250 kWel sowie die Errichtung eines Wärmespeichersystems mit einem stehenden Pufferspeicher mit 100 m³ Speichervolumen
Es sind der Neubau einer Vorklärung, eines Faulturmes und eines Gasspeichers samt Betriebsgebäude sowie die Errichtung einer Schlammentwässerung geplant. Darüber hinaus sollen ein Nachklärbecken umgelegt und die mechanische Reinigung bestehend aus Rechenanlage, Sandfang und Fettfang erneuert werden.
Die Vorhabenträgerin beabsichtigt in ihrem bestehenden Faulturm zusätzlich Flotatschlamm einer anaeroben Gärung zuzuführen.
Klärschlamm als Phosphorressource Klärschlamm als Energieressource Neben der Anerkennung von Klärschlamm als regenerativem Energieträger rückt Klärschlamm auch hinsichtlich seiner Inhaltsstoffe in den Fokus. Wurde er früher traditionell in der Landwirtschaft oder dem Landschaftsbau meist unvorbehandeltstofflich verwertet, verlieren diese beiden Verwertungspfade vor allem durch mögliche Schadstoffbelastungen mehr und mehr an Akzeptanz. Dies kann auch als einer der Gründe angesehen werden, warum die jetzige Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag für die 18. Legislaturperiode den Ausstieg aus der direkten landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlamm vereinbart hat. Da im Abwasserpfad und dort insbesondere im Klärschlamm beachtliche Mengen der lebensnotwendigen und durch nichts zu ersetzenden Ressource Phosphor enthalten ist, wird seit gut zehn Jahren in Deutschland bzw. Europa an der Erschließung des Phosphors aus sekundären Quellen gearbeitet. Mittlerweile existieren Pilotanlagen für das Phosphor-Recycling aus Klärschlamm bzw. Klärschlammasche. Eines dieser Verfahren, ursprünglich zur Vermeidung von ungewollten Inkrustrationen spontan ausgefällten Struvits in Rohrleitungen der Schlammbehandlung auf Kläranlagen mit biologischer Phosphorelimination und Faulung entwickelt, wird seit 2011 erfolgreich auf der Kläranlage Waßmannsdorf im Großmaßstab eingesetzt. Pro Jahr werden so ca. 40 Mg Phosphor zurückgewonnen und als Mineraldünger in den Nährstoffkreislauf zurückgeführt. Das von den Berliner Wasserbetrieben entwickelte und patentierte Verfahren wird global von einem Lizenznehmer unter dem Namen AirPrex® vermarktet. Der aus dem Faulturm kommende Faulschlamm wird in einem eigens dafür entwickelten Airlift-Reaktor einer pH-Wertanhebung durch CO 2 -Strippung unterzogen. Das Ausblasen des CO 2 erfolgt über Luft, die von unten in den Reaktor gelangt. Bei einem pH-Wert von ca. 8 und durch Dosierung von Magnesiumsalz (MgCl 2 ) fällt bei ausreichender Konzentration von gelöstem ortho-Phosphat und Ammonium das mineralische Struvit (Magnesiumammoniumphosphat, MgNH 4 PO 4 * 6H 2 O) aus. Was zuvor spontan und unerwünscht in Rohrleitungen passierte, wird nun gezielt und kontrolliert durchgeführt. Die Reaktorgeometrie mit einer zylindrischen Trennwand ermöglicht ein zirkulierendes Fließbett, im mittleren Bereich von unten nach oben, im äußeren Bereich von oben nach unten. Dies ermöglicht das Wachstum der Struvitkristalle bis zu einer bestimmten Größe, so dass sie groß und damit schwer genug werden, um in den konischen Reaktorboden abzusinken und diesen zu verlassen. Nach einem Wäscher wird das Mineral in Containern gesammelt und der Verwertung als Düngemittel zugeführt. Die Zulassung als Düngemittel erfolgte gemäß EU Düngemittelverordnung EC 2003/2003. Diese Art der Phosphorrückgewinnung hat auch noch weitere Vorteile. Durch das Ausfällen des Struvits und dessen Ausschleusung wird die Entwässerbarkeit des Faulschlamms erhöht. Dies wirkt sich positiv als Verringerung des Polymerverbrauchs sowie als Erhöhung der Trockensubstanz im entwässerten Schlamm aus. Somit lassen sich gleichzeitig die Kosten für Betriebsmittel und die Schlammentsorgung senken. Im Zuge der Novelle der Klärschlammverordnung soll dem Ressourcenschutz, insbesondere der Ressource Phosphor Rechnung getragen werden. Es wird erwartet, dass die Novelle ein Phosphorrückgewinnungsgebot für Klärschlämme ab einem bestimmten Phosphorgehalt ausspricht. Je nach Entsorgungsart, sollen weitergehende Anforderungen an die Verwertung der Klärschlämme bzw. Klärschlammaschen geregelt werden. Die folgende Abbildung stellt eine denkbare Option für eine zukünftige Klärschlammentsorgung unter dem Aspekt einer stärkeren Ressourcenschonung im Fall Phosphor dar. Daneben gibt es aber natürlich auch andere Varianten. Welche es letztlich wird, hängt vor allem von politischen Weichenstellungen ab, die heute noch nicht vollumfänglich vorhersehbar sind. Mit dem Ziel der Verbesserung der Energie-und Klimabilanz sowie zur Hebung des Phosphorrecyclingpotentials bei der Entsorgung von Klärschlämmen des Landes Berlins wurde das “Projekt über die Weiterentwicklung des Klima- und Ressourceneffizienzpotentials durch HTC-Behandlung ausgewählter Berliner Klärschlämme” im Umweltentlastungsprogramm II (UEP II) unter der Projektnummer 11443 UEPII/2 durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz gefördert, sowie durch die Europäische Union kofinanziert. Klärschlamm eignet sich auf Grund des hohen Anteils an organischen Bestandteilen insbesondere als Ersatzbrennstoff in der Kohle- bzw. Zementindustrie und ist zudem der wichtigste sekundäre Phosphorlieferant. Mit der Erhöhung des Klärschlammtrockensubstanzgehaltes wie z. B. durch Hydrothermale Karbonisierung (HTC) kann die Klärschlammentsorgungsmenge wesentlich reduziert werden bzw. kann der hochentwässerte Klärschlamm wegen seines verbesserten Heizwertes höherwertige Brennstoffe ersetzen. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes zeigen die Möglichkeiten und Grenzen der hydrothermalen Karbonisierung (HTC) von entwässertem Klärschlamm bei der Verbesserung der Energie-, Klima- und Umweltbilanz der Klärschlammentsorgung des Landes Berlin auf. Es wurden Klärschlämme von 4 Klärwerken in Laborversuchen sowie in einer Pilotanlage untersucht und Aussagen zur Energie- und Klimabilanz, zu den Phosphor- und Schwermetallgehalten der HTC-Produkte bzw. zur Entwicklung des chemischen Sauerstoffbedarfs (CSB-Wert) abgeleitet.
Das kommunale Klärwerk Eisenhüttenstadt liegt im Landkreis Oder-Spree, Land Brandenburg. Es behandelt das Abwasser der Stadt Eisenhüttenstatt und der umliegenden Gemeinden. Die konventionelle Kläranlage besteht aus der Vorklärung (Rechen, Sandfang, Vorklärbecken), der Belebungsstufe (Parallelbetrieb von 3 Straßen mit Denitrifikation/Nitrifikation im Kaskadenbetrieb) und der Nachklärung (ebenfalls 3-straßig). Der Schlamm wird im Faulturm behandelt und das Gas im BHKW verwertet. Ein Rückgang der Einwohnerzahlen und die Stilllegung von Industriebetrieben und Gewerbestandorten führte dazu, dass die Abwassermenge im Zeitraum von 1997 bis 2010 von über 3 Millionen Kubimeter pro Jahr auf ca. 2 Millionen Kubikmeter pro Jahr gesunken ist und die wasserrechtliche Genehmigung der Kläranlage von 99.000 Einwohnerwerten auf 66.000 Einwohnerwerten geändert worden ist. Die ursprünglich 3-straßige Belebung und Nachklärung wurden auf zwei Straßen reduziert. Die Becken wurden dazu stillgelegt. Der jährliche Gesamstromverbrauch der Kläranlage lag im Jahr 2010 bei knapp 2 Millionen Kilowattstunden, wovon ca. 700.000 Kilowattstunden für die Belüftung benötigt wurden. Etwa drei Viertel des Stromverbrauches wurden durch den Bezug von Fremdstrom gedeckt und ein Viertel kam aus der Eigenstromerzeugung (Blockheizkraftwerke). Ziel des Vorhabens war es durch Verfahrensumstellung die konventionelle dreistufige Kläranlage mit hoher Ammoniumfracht im Zulauf auf einen energieautarken Betrieb umzustellen. Eine Energiereduzierung im Betrieb sowie eine Erhöhung der Faulgasproduktion dienen der Zielerreichung. Künftig sollten weder Strom noch Brennstoffe von außen zugeführt werden. Für die Realisierung sollten auf der Kläranlage das Adsorptions-Belebungs-Verfahren (A-B-Verfahren) mit der Demammonifikation kombiniert werden (EssDE®-Verfahren der Firma Cyklar-Stulz). Die Deammonifikation soll dabei zur Behandlung des Zentrats aus der Faulschlammentwässerung eingesetzt werden (Nebenstrombehandlung) sowie – erstmalig – zur Stickstoffentfernung in der Belebung dienen (Hauptstrombehandlung). Die Einführung des Verfahrens im Nebenstrom ist gelungen. Der Einsatz im Hauptstrom konnte noch nicht erreicht werden, da die erforderliche Abbauleistung von Ammonium im DEMON-Reaktor aufgrund spezieller, anspruchsvoller Mikroorganismen noch nicht erreicht werden konnte. Das Projekt wurde daher ohne Messprogramm beendet. Der TAZV führt die Umstellung weiter durch. Die Verfahrensumstellung führte bislang dazu, dass der Gesamtstromverbrauch seit dem Jahr 2010 von 55,7 kWh/EW*a auf 37,5 kWh/EW*a reduziert werden konnte. Der Zielwert von 18 kWh/EW*a konnte noch nicht erreicht werden. Die CO 2 -Emission reduzierte sich um ca. 8,66 kg CO 2 /EW*a. Im Jahr 2016 wurde die CO 2 -Emmission um ca. 486 Tonnen reduziert Die Eigenstromerzeugung durch Steigerung der Faulgasproduktion konnte noch nicht erzielt werden. Das Vorhaben wird außerhalb des Förderprojekts im Umweltinnovationsprogramm weiter geführt. Die Umsetzung des Vorhabens kann die Machbarkeit einer energieautarken Kläranlage dieser Größenordnung ohne zusätzliche Aufnahme von Biomasse (Co-Fermentation) zeigen und legt die Basis für eine grundsätzliche Übertragbarkeit auf einen nennenswerten Anteil von ca. 2.000 Anlagen in Deutschland. Dieses Vorhaben wurde im Förderschwerpunkt „Energieeffiziente Abwasseranlagen“ des Umweltinnovationsprogramms gefördert. Mit dem Förderschwerpunkt wurden innovative Projekte unterstützt, die energetische Ressourcen sowohl bei der Behandlung von Abwasser und Klärschlamm, als auch bei der Eigenenergieerzeugung erschließen. Branche: Wasser, Abwasser- und Abfallentsorgung, Beseitigung von Umweltverschmutzungen Umweltbereich: Wasser / Abwasser Fördernehmer: Trink- und Abwasserzweckverband Oderaue Bundesland: Brandenburg Laufzeit: 2012 - 2015 Status: Abgeschlossen Förderschwerpunkt: Energieeffiziente Abwasseranlagen
Die Stadtwerke Schwalmstadt als Betreiber der Gruppenkläranlage Treysa mit einer Ausbaugröße von 22.000 Einwohnerwerten (EW) haben schon bei deren Erweiterung für die gezielte Nährstoffelimination (1996 bis 1998) auf Energieeffizienz geachtet. Inzwischen ist die Belastung gestiegen, so dass die Anlage gelegentlich an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt. Mit diesem Vorhaben wollten die Stadtwerke mit einer umfassenden verfahrenstechnischen und energetischen Optimierung zeigen, dass selbst bei konventionellen Kläranlagen, die bereits ein gutes bis sehr gutes Niveau der Energieeffizienz erreicht haben, noch ein Optimierungspotenzial besteht, wenn Systemgrenzen zwischen dem Träger der Abwasserbehandlung, Indirekteinleitern und externen Partnern mit unkonventionellen Ansätzen überwunden werden. Dabei sollen nicht nur die Ressourcen- und Energieeffizienz der Kläranlage gesteigert, sondern auch die Emissionen klimaschädlicher Gase verringert und die Ablaufqualität der Anlage verbessert werden. In der Summe soll die Kläranlage Treysa als größter Stromverbraucher der Stadtwerke ihren Energiebedarf überwiegend selbst decken und zusätzlich Klärgas an ein externes BHKW liefern. Um dieses Ziel zu erreichen wurden folgende Maßnahmen umgesetzt: Mitfaulung von Klärschlämmen der Nachbargemeinde Willingshausen (drei Kläranlagen GK 2), Bau einer Annahmestation für Co-Substrate von Indirekteinleitern und Ausarbeitung eines Konzeptes zur Abtrennung von Konzentraten bei zwei Indirekteinleitern, Geregelte Dosierung der Konzentrate und Schlämme in den Faulturm zur bedarfsgerechten Gaserzeugung (Verwirklichung eines Schlamm- und Co-Substrat-Managements), Bau einer Klärgasleitung zur Heizzentrale eines benachbarten Klinikkomplexes und Bau eines Satelliten-BHKWs für Klärgas- und Erdgasnutzung mit vollständiger Nutzung der erzeugten Wärme und Strommenge für den Eigenbedarf, Bau eines Nacheindickers zur Abtrennung des Trübwassers und einer zweistraßigen Scheibentauchkörperanlage zur Trübwasserbehandlung, Bau einer Gashaube zur Erfassung der Gasemission im Schlammsilo inkl. eines geeigneten Gasmengenzählers, Austausch von Belüftern im Nitrifikationsbecken 1. Die Verringerung der Zulauffracht wurde teilweise durch Abtrennung der Hefen einer Brauerei umgesetzt. Der Stromverbrauch wurde durch Optimierung im Bestand reduziert. Durch Umsetzung der Maßnahmen konnte die Stromproduktion um rund 11 Prozent erhöht werden. Die Nutzwärme konnte um rund 14 Prozent erhöht werden. Die Senkung des CO 2 -Ausstoßes liegt bei rund 132 Tonnen pro Jahr. Dieses Vorhaben wurde im Förderschwerpunkt „Energieeffiziente Abwasseranlagen“ des Umweltinnovationsprogramms gefördert. Der Förderschwerpunkt wurden innovative Projekte unterstützt, die energetische Ressourcen sowohl bei der Behandlung von Abwasser und Klärschlamm, als auch bei der Eigenenergieerzeugung erschließen. Branche: Öffentliche Verwaltung, Erziehung, Gesundheitswesen, Erholung Umweltbereich: Wasser / Abwasser Fördernehmer: Stadt Schwalmstadt Bundesland: Hessen Laufzeit: 2011 - 2014 Status: Abgeschlossen Förderschwerpunkt: Energieeffiziente Abwasseranlagen
Die Kläranlage Schlitz-Hutzdorf wurde im Jahr 1980 nach den damals geltenden Richtlinien zur weitgehenden Elimination der Kohlenstoffverbindungen sowie zur teilweisen Elimination der Stickstoffverbindungen mit einer Ausbaugröße von 14.000 Einwohnerwerten (EW) konzipiert (Größenklasse 4). In den Jahren 2009 bis 2015 waren ca. 10.000 EW an die Kläranlage angeschlossen. Die Schlammstabilisierung erfolgte aerob, zur weitergehenden Klärschlammbehandlung waren eine Schlammentwässerung durch Dekanter und eine solar betriebene Klärschlammtrocknung installiert. Der spezifische Stromverbrauch belief sich inklusive der solaren Klärschlammtrocknung auf ca. 42 kWh/(EW*a) und ohne auf ca. 39 kWh/(EW*a). Ziele des Vorhabens waren es, die Klärgasmenge zu erhöhen, den externen Strombezug zu reduzieren und damit die Energiesituation zu verbessern sowie die Wärmeversorgung und Abwärmenutzung zu optimieren. Zur Erreichung dieser Ziele wurden verschiedene Maßnahmen umgesetzt: Ein regionales Klärschlammverwertungskonzept im Verbund mit anderen Kläranlagenbetreibern wurde erarbeitet und umgesetzt. Dieses umschließt eine gemeinsame Vergärung mit Nutzung des entstehenden Klärgases, eine gemeinsame Trocknung in der vorhandenen Solartrocknungsanlage und die gemeinsame Entsorgung der Klärschlämme. Die Abwasserreinigung wurde durch den Bau einer Vorklärung zur Abtrennung des hoch energiereichen Primärschlamms optimiert. Die Klärschlammbehandlung wurde mittels Bau einer Faulungsanlage zur Vergärung des Primärschlamms sowie des Überschussschlamms der Kläranlage Schlitz sowie zur Mitbehandlung von externen Klärschlämmen und Annahme von Co-Substraten aus Industrie- und Gewerbe optimiert. Zur Verstromung des entstehenden Klärgases wurde eine Klärgasnutzungsanlage durch den Bau eines BHKW realisiert. Durch den Bau eines Nahwärmenetzes wurden die Wärmeversorgung der Kläranlage sowie die Abwärmenutzung optimiert. Durch die Umsetzung der Maßnahmen konnte der Gesamtstromverbrauch der Anlage von jährlich ca. 365.000 Kilowattstunden auf jährlich ca. 333.000 Kilowattstunden reduziert werden, wobei der Fremdstrombezug von jährlich ca. 365.000 Kilowattstunden auf jährlich ca. 86.000 Kilowattstunden reduziert werden konnte. Der externe Bezug von jährlich 6.000 Liter Heizöl kann nun vollständig entfallen. Daraus ergibt sich eine Einsaprung an CO 2 -Emisisonen von jährlich ca. 162,5 Tonnen. Das Projekt zeigt, dass die Errichtung einer Klärschlammfaulung mit nachfolgender Gasaufbereitung und Eigenstromerzeugung auch bei vergleichsweise kleinen Kläranlagen wirtschaftlich möglich ist. Die Mitbehandlung von Klärschlämmen benachbarter Kläranlagen sowie von Co-Substraten führt zu einer Erhöhung der Faulgasproduktion und damit zu einer Erhöhung der Eigenstrom- und Wärmeerzeugung. Es konnte gezeigt werden, dass durch interkommunale Kooperation eine energetische und wirtschaftliche Optimierung der Abwasser- und Schlammentsorgung möglich ist. Dieses Vorhaben wurde im Förderschwerpunkt „Energieeffiziente Abwasseranlagen“ des Umweltinnovationsprogramms gefördert. Mit dem Förderschwerpunkt wurden innovative Projekte unterstützt, die energetische Ressourcen sowohl bei der Behandlung von Abwasser und Klärschlamm, als auch bei der Eigenenergieerzeugung erschließen. Branche: Öffentliche Verwaltung, Erziehung, Gesundheitswesen, Erholung Umweltbereich: Wasser / Abwasser Fördernehmer: Stadt Schlitz Bundesland: Hessen Laufzeit: 2011 - 2015 Status: Abgeschlossen Förderschwerpunkt: Energieeffiziente Abwasseranlagen
Die Kläranlage der Stadt Lingen hat eine Ausbaugröße von 195.000 Einwohnerwerten (EW) bei tatsächlicher Belastung bezüglich der CSB-Fracht (CSB = Chemischer Sauerstoffbedarf) von 150.000 EW (Stand 2010). Durch den Industrieabwasseranteil von 60 Prozent ist die CSB-Konzentration im Zulauf etwas höher als üblich. Die biologische Reinigung erfolgt über eine 3-straßige Belebungsanlage mit vorgeschalteter Denitrifikation in Kaskadenbauweise und biologischer Phosphatentfernung. Primär- und Überschussschlamm werden in zwei Faultürmen unter anaeroben Bedingungen stabilisiert, entwässert und thermisch verwertet. Ziel dieses Projekts war die Umwandlung der Anlage in eine Kläranlage mit Energieüberschuss (Plus-Energie-Kläranlage) bei gleichzeitiger Phosphorrückgewinnung von 30 Prozent bezogen auf den Kläranlagenzulauf. Erreicht werden sollte dies im Wesentlichen mit einer Verfahrensumstellung in der Schlammfaulung und durch die Installation einer Anlage zur Fällung und Rückgewinnung von Phosphat aus dem ausgefaulten Schlämmen. Im Vorhaben erfolgte die erstmalige großtechnische Umsetzung des LysoTherm®-Verfahrens, eines kompakten, kontinuierlich arbeitenden thermischen Schlammdesintegrationsverfahrens, bei dem der Schlamm indirekt, mit Thermalöl, erhitzt wird. Mit der installierten Anlagentechnik lässt sich die getrennte Faulung mit vorangegangener Desintegration des Überschussschlammes (LysoGest®) realisieren, kann aber auch mit Mischung von Primär- und Überschussschlamm betrieben werden. Außerdem erfolgte die erste großtechnische Installation einer EloPhos®-Anlage zur Rückgewinnung (MAP-Fällung) von Phosphor. Weiterhin wurden eine Zentrifuge zur Faulschlammentwässerung und neue Blockheizkraftwerke (BHKW) mit höherem elektrischen Wirkungsgrad installiert. Im Ergebnis konnte durch die Umsetzung der Maßnahmen, insbesondere durch die LysoTherm®-Anlage, die thermische Desintegration der Schlämme gesteigert und die Faulgasproduktion erhöht werden. Eine technisch mögliche Rückgewinnung von 13 Prozent Phosphor bezogen auf den Kläranlagenzulauf verfehlt zwar das Ziel des Vorhabens, 30 Prozent Phosphor zurück zu gewinnen, jedoch wird mittels der MAP-Fällung die Schlammentwässerbarkeit erheblich verbessert. Insgesamt konnte durch die Maßnahmen die entwässerte Klärschlammfracht um 30 Proztent reduziert werden. Der Polymerverbrauch und der Verbrauch an Eisenlösung wurden ebenfalls signifikant gesenkt. Durch den Mehrgasanfall konnte in Verbindung mit den neuen BHKWs die Eigenstromerzeugung von 61 Prozent im Jahr 2010 auf 83 Prozent gesteigert werden. Das Ziel, eine Eigenstromerzeugung von >=100 Prozent, wurde mangels geeigneter Co-Substrate nicht erreicht. Als Ergebnis der umgesetzten Maßnahmen können jährlich CO 2 -Emissionen in Höhe von ca. 400 Tonnen vermieden werden. Den größten Anteil daran hat mit 240 Tonnen pro Jahr die Erzeugung regenerativer Energie durch die Erhöhung der Gasproduktion durch den höheren Abbau der organischen Fracht in der Faulung und mithilfe der neuen Blockheizkraftwerke. Einen wesentlichen Anteil leistet mit 150 Tonnen pro Jahr auch die Vakuum-Entgasung der Phosphorfällung durch Vermeidung von Methan-Emissionen. 10 Tonnen werden durch vermiedene LKW-Transporte eingespart, da die Menge an zu entsorgendem Schlamm um 30 Prozent gesenkt wurde. Mit dem Vorhaben konnte gezeigt werden, dass die thermische Desintegration LysoTherm® und die Phosphatfällung EloPhos® auch bei Kläranlagen mittlerer Größe die Wirtschaftlichkeit und die Umweltbilanz erheblich verbessern. Die praktischen Erfahrungen mit den eingesetzten neuen Verfahren lassen eine Übertragbarkeit auf andere Kläranlage vergleichbarer Größe jederzeit erwarten. Dieses Vorhaben wurde im Förderschwerpunkt „Energieeffiziente Abwasseranlagen“ des Umweltinnovationsprogramms gefördert. Mit dem Förderschwerpunkt wurden innovative Projekte unterstützt, die energetische Ressourcen sowohl bei der Behandlung von Abwasser und Klärschlamm, als auch bei der Eigenenergieerzeugung erschließen. Branche: Öffentliche Verwaltung, Erziehung, Gesundheitswesen, Erholung Umweltbereich: Wasser / Abwasser Fördernehmer: Stadt Lingen Bundesland: Niedersachsen Laufzeit: 2011 - 2016 Status: Abgeschlossen Förderschwerpunkt: Energieeffiziente Abwasseranlagen
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Beseitigung von kommunalem Abwasser in Sachsen-Anhalt - Lagebericht 2005 – gemäß Artikel 16 der EG-Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser ( 91/271/EWG ) Beseitigung von kommunalem Abwasser in Sachsen–Anhalt Lagebericht 2005 Inhalt Seite 1. Einleitung3 2. Anschluss an Abwasseranlagen3 3. Kanalisation und Regenwasserbehandlung4 4. Anzahl, Kapazität und Art der kommunalen Kläranlagen5 5. Reinigungsleistung der Kläranlagen8 6. Klärschlammanfall und –entsorgung12 7. Investition und staatliche Förderung17 8. Zusammenfassung und Ausblick18 Anlage20 Gewässerkarte mit Eintragung der mit Stand Mai 2005 im Land Sachsen-Anhalt vorhande- 1) nen Kläranlagen für gemeindliche Gebiete mit mehr als 10.000 Einwohnerwerten Titelfoto: Faultürme der Kläranlage Halle-Nord 1) Einwohnerwert ist die Summe aus Einwohnerzahl und Einwohnergleichwert. Einwohnergleichwert ist der Umrechnungswert aus dem Vergleich von gewerblichem oder indus- triellem Schmutzwasser mit dem häuslichen Schmutzwasser. 2 Beseitigung von kommunalem Abwasser in Sachsen–Anhalt Lagebericht 2005 1. Einleitung Der vorliegende Lagebericht 2005 für das Land Sachsen-Anhalt dient der Umsetzung des Artikels 16 der Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften vom 21. Mai 1991 (91/271/EWG) über die Behandlung von kommunalem Abwasser (Kommunalabwasserricht- linie), geändert durch die Richtlinie 98/15/EG der Kommission vom 27. Februar 1998. In Artikel 16 ist festgelegt, dass die zuständigen Stellen oder Behörden der Mitgliedsstaaten alle zwei Jahre einen Lagebericht zum Stand der kommunalen Abwasserbeseitigung in ih- rem Zuständigkeitsbereich zu veröffentlichen haben. Betrachtungszeitraum dieses Lageberichtes ist die Entwicklung der kommunalen Abwasser- beseitigung in den Jahren 2003 und 2004. Mit der Verordnung zur Änderung der Kommunalabwasserverordnung des Landes Sachsen- Anhalt vom 05. Juli 2000 (GVBl. LSA S. 441) wurde Sachsen-Anhalt insgesamt als empfind- liches Gebiet im Sinne des Artikels 5 der Kommunalabwasserrichtlinie ausgewiesen. Nahezu die gesamte Fläche des Landes liegt im Einzugsgebiet der Elbe. Lediglich ein klei- ner Teil der Landesfläche mit etwa 40.000 Einwohnern liegt im Einzugsgebiet der Weser (Teile der Einzugsgebiete der Aller und der Ilse). Die Bewertung der Reinigungsleistung der Kläranlagen erfolgt auf der Grundlage der im Rahmen der behördlichen Überwachung und der Eigenüberwachung ermittelten Messwerte. 2. Anschluss an Abwasseranlagen Im Zeitraum von 2003 bis 2004 hat sich der Anschlussgrad der Bevölkerung des Landes Sachsen-Anhalt an öffentliche Kanalisationen und Kläranlagen weiter erhöht. Ob Siedlungs- bereiche an die öffentliche Kanalisation angeschlossen werden, wurde dabei unter Berück- sichtigung der wasserwirtschaftlichen Situation, der Siedlungsstruktur und -größe, der topografischen Verhältnisse, der Bodenbeschaffenheit und der Wirtschaftlichkeit entschieden. Ende 2004 beträgt der Anschlussgrad an öffentliche Kläranlagen 86,6 %, der an öffentliche Kanalisationen etwa 86,8 %. Die Differenz zwischen diesen Anschlussgraden ist durch so genannte „Bürgermeisterkanäle“ begründet, denen sowohl Niederschlagswasser als auch (behandeltes) häusliches Abwasser aus privaten Kleinkläranlagen zugeleitet wird. 3
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