Das 3D-Faziesmodell Stadtgebiet München, Version 1 (2019) umfasst die dreidimensionale Darstellung der Geologie im Raum der Landeshauptstadt München bis auf einer maximalen Tiefe von 180 m ü. NN. Dieses 3D-Modell zeigt ein Voxel-Modell mit der wahrscheinlichsten Verteilung der Lithologien anhand von drei Lithofaziestypen (Ton/Schluff, Sand und Kies) im Untergrund vom Quartär bis inklusive der Oberen Süßwassermolasse (OSM).
Auf Basis von 20114 Bohrungen (Primärdaten), 3D-Variogrammanalysen der betrachteten Lithofaziestypen und 3D-Trends (sekundäre Daten) wurde je Einzelzelle des Voxel-Modells die Wahrscheinlichkeit jedes Lithofaziestypes untersucht. Die Modellierung folgte einem reproduzierbaren Verfahren und beinhaltete eine erste Phase, bei der die Rohdaten aus den Bohrprofilen des Bodeninformationssystems Bayern (BIS-BY) einheitlich qualitätsmäßig kontrolliert, gegebenenfalls korrigiert und homogenisiert wurden.
Die horizontale Auflösung des Modells beträgt 100 m, die vertikale liegt bei 1 m. Die Erstellung er-folgte mit der kommerziellen Software SKUA Version 2018 der Firma Paradigm.
Neben der Untersuchung der lithofaziellen Verteilung im 3D-Raum wurde auch eine Unterteilung und Beschreibung der identifizierten durchlässigen Modellkörper der Oberen Süßwassermolasse durchgeführt.
Durch eine detaillierte dreidimensionale Betrachtung der lithologischen (faziellen) Verhältnisse auf Basis aller verfügbaren Bohrdaten lassen sich auch entscheidende Parameter und Rahmenbedingungen ableiten. Schlüsselaspekte sind hier unter anderem die räumliche Definition der Grundwasserkörper, die Zuordnung von Grundwassermessungen zu den entsprechenden modellierten Horizonte und die Identifizierung und Abschätzung von Nutzungspotentiale des Untergrundes.