Im Projekt wurde das Konzept GERDA (GEobased Runoff, Erosion, and Drainage risk Assessment for Germany) entwickelt, mit dem zukünftig im Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln (PSM) in Deutschland die Exposition von Oberflächengewässern durch Wirkstoff-Einträge über Runoff und Erosion, Drainage, Abdrift und atmosphärischen Transport bewertet werden kann. Zentrales Element in GERDA bildet die statistisch fundierte, Perzentil-basierte Auswahl der Boden-Klima-Szenarien, mit denen mittels der Modelle PRZM und MACRO (als Bestandteil von GERDA) die Expositionsabschätzung für einen Wirkstoff im Rahmen der Zulassungsprüfung durchgeführt wird. Die mit GERDA ermittelten PECs (Predicted Environmental Concentrations) liegen für verschiedene Wirkstoffe im Bereich des 83. bis 93. Perzentils, bezogen auf die räumlich-zeitliche Grundgesamtheit der rd. 132.000 kṃ potenziellen PSM-Applikationsfläche in Deutschland und der Wetterzeitreihe 1982Ń2011. Zur Anwendung im Zulassungsverfahren wurde das Softwaretool GERDA v.1 entwickelt.Vergleichsrechnungen für 13 Beispielsubstanzen mit GERDA und dem derzeit verwendeten Modell Exposit zeigen die bedeutende Relevanz der Eintragspafde Runoff und Erosion im Vergleich zu Spraydrift und Drainage. Die Expositionsab-schätzung für Oberflächengewässer in Deutschland mit GERDA führt häufig zu strengeren Risikomanagementmaßnahmen im Vergleich zum derzeit verwendeten Modell EXPOSIT. Der Bericht umfasst weiterhin die methodischen Grundlagen der Entwicklung von Boden-Klima-Szenarien spezifisch für Deutschland, eine Schwachstellenanalyse des FOCUS-Ansatzes zur Expositionsabschätzung sowie die Analyse des Modells VFSMOD als Option zur Risikominderung durch Filterstreifen im Zulassungsverfahren. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "StartClim2009: 'Anpassung an den Klimawandel: Beiträge zur Erstellung einer Anpassungsstrategie für Österreich' - Analyse von Vulnerabilität und möglichen Anpassungsmassnahmen an den Klimawandel im Biosphärenpark Wienerwald - Teil C" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldbau durchgeführt. In der vorgeschlagenen Studie soll die Vulnerabilität von Wäldern und Waldbewirtschaftung im Biosphärenpark Wiener Wald (Entwicklungs- und Pflegezone; Teil ÖBf AG) in Bezug auf eine Klimaveränderung abgeschätzt werden sowie für vulnerable Waldökosysteme (i.e. Standort-/Bestandeskombinationen versus derzeitige Managementziele) optionale Anpassungsmaßnahmen erarbeitet und analysiert werden. Zur Anwendung kommt in der vorgeschlagenen Studie die Technik der simulationsgestützten Szenarioanalyse. Damit können in 'Was wäre, wenn...' Form Auswirkung unterschiedlicher Klimaänderungsszenarios auf den Wald mittels des dynamischen Ökosystemmodelles PICUS v1.42 abgeschätzt werden. Die Definition von Indikatoren für die Vulnerabilität des analysierten Systems (Wechselwirkung von Standortstyp, Bestandestyp, Bewirtschaftung, Klima) stellt einen Kernpunkt des Vorhabens dar und wird in einem partizipativen Prozess gemeinsam mit der ÖBf AG und Stakeholdern (e.g., WWF Österreich, Wienerwaldkonferenz, Birdlife, Regionalmanagement Niederösterreich, etc.) durchgeführt. Grundlegende Idee ist, mit dem Indikatorenset die drei Säulen der Nachhaltigkeit (Ökologie, Ökonomie, Soziales) explizit abzudecken. Letztendlich soll auch als Nebenaspekt versucht werden, die Kongruenz mit Ansätzen der betrieblichen Nachhaltigkeitsbewertung (z.B. betriebsinterne Sustainability Balanced Score Card der ÖBf AG) zu bewerkstelligen. Es werden Indikatoren auf Bestandesebene und auf höher aggregierter Ebene (i.e. Landschaft, Revier) unterschieden. Besonderes Augenmerk wird Risikofaktoren (i.e. Störungen) gewidmet (z.B. Borkenkäfer, Sturmschadensanfälligkeit, etc.). Die Analyse umfasst den Zeitraum 2000-2100. Es werden mindestens drei transiente regionalisierte Klimaänderungsszenarios in den Analysen verwendet. Ergebnisse der Studie werden in praxisgerechter Form aufbereitet und Interessierten Parteien zur Verfügung gestellt.
Das Projekt "Vorhaben: Physiologische Reaktionen von Makrophyten-Gemeinschaften auf interaktiven Stress" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Institut für Biowissenschaften, Lehrstuhl Angewandte Ökologie durchgeführt. Das vorliegende BIOACID2 Teilprojekt will folgende Fragen beantworten: Welche Auswirkungen hat die Ozeanversauerung auf physiologische Prozesse mariner benthische Makrophyten-Gemeinschaften (Fucus, Zostera) und deren biotische Interaktionen, was sind die zu Grunde liegenden Mechanismen und möglichen Anpassungen auf der Ebene von Populationen und Gemeinschaften, in welchem Maße werden die Auswirkungen durch andere Stressfaktoren beeinflusst und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für diese marinen Ökosysteme im Flachwasser der Küsten? Es soll der interaktive Einfluss von CO2 in Kombination mit anderen abiotischen/biotischen Stressfaktoren auf die ökophysiologische und reproduktive Leistungsfähigkeit sowie die physiologische Plastizität der Makrophyten in Benthokosmen (Kiel, Sylt) als auch im Labor multi-/bifaktoriell untersucht werden. Zum Einsatz kommen Methoden zur Bestimmung von Photosynthese (Optoden, PAM) und Wachstum (Fluorimetrie), sowie zur Reproduktion (Zeitpunkt, Menge, Qualität - Gameten, Zygoten/Embryos) um Fertilität, Keimung und Reproduktionserfolg zu bewerten (Mikroskopie, zellbiologische Fluoreszenzfarbstoffe). Weiterhin werden biochemische Parameter (Mannitol, Kohlenhydrate, Lipide, CN, Nährstoffe) zur Bestimmung des Nährwertes untersucht, als auch reaktive Sauerstoff Spezies und deren Entgiftungsmechanismen (Vit. C, E, div. Enzyme) als Stressmarker für die Lebensgemeinschaft. Die in situ Primärproduktion wird mit benthischen Kammern (Optoden) ermittelt.
Das Projekt "Modellierung von Störungsregimen in Waldökosystemen unter Klimaänderungsbedingungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldbau durchgeführt. Nachhaltige Funktionserfüllung unter Klimaänderungsbedingungen stellt eine Herausforderung für die Waldbewirtschaftung dar. Störungsprozesse stellen dabei eine besonders komplexe Komponente dar. Derzeit sind Abschätzungen von Klimawandeleffekten auf die Funktionserfüllung von Waldökosystemen methodisch nur ohne angemessene Berücksichtigung von Störungen möglich. Sowohl demand und supply Analysen aus der Sicht der Holzproduktion als auch Auswirkungen auf die Schutzerfüllung oder die Senkenstärke von Wäldern zum Klimaschutz sind deshalb nur ansatzweise aussagekräftig. Das DISTURBANCE Projekt will diese Lücke schliessen und die Voraussetzungen für zuverlässige risk assessment Studien in der Waldbewirtschaftung sicherstellen. Das Projekt ist in einen Klima- und einen Waldmodellierungsteil strukturiert. Die spezifischen Zielsetzungen sind: (1) Entwicklung von Störungsmodellen für Sturm und Borkenkäfer unter Berücksichtigung von klimatischen Treibern, Waldzusammensetzung und Bewirtschaftung (2) Integration der neuentwickelten Störungsmodelle in das Waldökosystemmodell PICUS (3) Analyse und Vergleich von Sturmindikatoren (e.g., geostrophischer Wind) (4) dynamische und empirische Ansätze zur Regionalisierung von Klimaänderungsszenarios Die erwarteten Ergebnisse von DISTURBANCE sollen (a) die konsistente Integration von wichtigen Störungsfaktoren (Sturm, Borkenkäfer) in Vulnerabilitätsanalysen ermöglichen, und (b) gleichzeitig auch anderen Sektoren verbesserte regionalisierte Klimaszenarios zur Verfügung stellen.