Digitale landesweite Übersicht der Hautgewässer des Fließgewässerschutzsystem Niedersachsen (FGSS). Sie repräsentieren den jeweiligen Fließgewässertyp einer naturräumlichen Region im Einzugsbereich eines Verbindungsgewässers. Sie sind einschließlich ausgewählter Nebengewässer so zu schützen und zu renaturieren, dass sich die unter naturnahen Bedingungen typische Arten und Biotopvielfalt auf ihrer gesamten Fließstrecke wieder einstellen kann. Sie sind die eigentlichen Kerngewässer des Natur- und Fließgewässerschutzes in Niedersachsen, an denen Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen des Fließgewässerprogramms vorrangig umgesetzt und schwerpunktmäßig gefördert werden. Die Darstellung erfolgt einschließlich der abgegrenzten Talauen als Flächenthema.
Lüneburg . Wechsel an der Spitze der Betriebsstelle Lüneburg des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN): Heiko Marquardt übernimmt zum 1. Februar 2024 die Leitung des NLWKN Standortes in der Hansestadt. Die Betriebsstelle Lüneburg ist eine von insgesamt elf Betriebsstellen des Landesbetriebs, der niedersachsenweit wichtige wasserwirtschaftliche und naturschutzfachliche Aufgaben wahrnimmt. Wechsel an der Spitze der Betriebsstelle Lüneburg des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN): Heiko Marquardt übernimmt zum 1. Februar 2024 die Leitung des NLWKN Standortes in der Hansestadt. Die Betriebsstelle Lüneburg ist eine von insgesamt elf Betriebsstellen des Landesbetriebs, der niedersachsenweit wichtige wasserwirtschaftliche und naturschutzfachliche Aufgaben wahrnimmt. Mit Heiko Marquardt übernimmt in Lüneburg kein Unbekannter die Leitung der inhaltlich breit aufgestellten Betriebsstelle des NLWKN. Seit 2019 ist der gebürtige Uelzener beim Landesbetrieb tätig. „Als verlässlicher Leiter des Geschäftsbereichs Zentrale Aufgaben konnte Heiko Marquardt bereits in den letzten Jahren sein Organisationsgeschick unter Beweis stellen“, lobt Direktorin Anne Rickmeyer. Der 50-Jährige ist bereits seit 1992 beim Land Niedersachsen tätig und hatte seinerzeit ein duales Studium bei der Bezirksregierung in Lüneburg absolviert. Vor seinem Wechsel zum NLWKN war er 14 Jahre lang Leiter der Verwaltung bei der Polizeiinspektion Lüneburg. Auf eigenen Wunsch wechselt der bisherige Betriebsstellenleiter Danny Wolff in die Stellvertretung. „Wir freuen uns, dass auch Herr Wolff dem NLWKN mit seiner großen Fachkompetenz als Geschäftsbereichsleiter Naturschutz in Lüneburg erhalten bleibt“, so Rickmeyer. Nach fünf Jahren in der Funktion des Betriebsstellenleiters widmet sich der 59-Jährige fortan wieder stärker wichtigen Naturschutzaufgaben in der Region. Die Betriebsstelle Lüneburg zählt zu den thematisch am breitesten aufgestellten Standorten des Landesbetriebs. Ein interdisziplinäres Team aus Fachkräften der Bereiche Ingenieurwesen, Bau- und Umwelttechnik, Landespflege, Biologie, Handwerk und Verwaltung kümmert sich hier um wasserwirtschaftliche und naturschutzfachliche Aufgaben des Landes in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Uelzen, Harburg sowie Stadt und Landkreis Lüneburg. Dazu zählen insbesondere die Planung und Umsetzung von Projekten zum Hochwasser- und Fließgewässerschutz sowie Maßnahmen zum Natur- und Klimaschutz, etwa durch Wiedervernässung landeseigener Moore. Für Naturschutzaufgaben ist die Betriebsstelle darüber hinaus für die Landkreise Celle, Cuxhaven, Heidekreis, Osterholz, Rotenburg, Stade und Verden zuständig. „Diese Vielfalt an Themen unter einem Dach ist auch organisatorisch eine Herausforderung. Wir freuen uns mit Herrn Marquardt hier weiterhin gut aufgestellt zu sein“, so Rickmeyer.
Das Projekt "Vorstudie - Kurs auf Blau-Grün - Gewässerränder gemeinsam gestalten" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Niedersachsen e.V..Zielsetzung und Anlass: Der Schutz von Fließgewässern und ihren Auen mit den Gewässerrandstreifen sind ein Thema von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Denn sauberes Wasser und intakte Wasserlebensräume sind Voraussetzung für eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Wasserversorgung der Bevölkerung. Intakte Gewässer sind resilienter gegenüber den Folgen des Klimawandels und bieten den Menschen Leistungen wie Nährstoffrückhalt, Hochwasserschutz und Raum zur Erholung. Den Gewässerrändern kommt vor diesem Hintergrund und in Anbetracht des aktuellen Artensterbens eine enorme Bedeutung für den Gewässerschutz zu: sie stellen nicht nur eine Fläche für eine naturnähere Entwicklung des Uferbereiches sowie des Gewässers dar, sie sorgen insbesondere für eine Verringerung des Eintrages von Pestiziden, Nährstoffen und erodiertem Ackerboden in die Gewässer. Der Bewuchs mit Bäumen und Sträuchern bringt Rückzugsorte und sorgt für Beschattung, was Eutrophierungserscheinungen im Gewässer positiv beeinflusst. Gewässerränder bieten Wanderungslinien und vernetzen Biotope in der Kulturlandschaft. Auch Funktionen der Wasserspeicherung können sie wahrnehmen. Aktuell befinden sich immer noch 97 Prozent aller niedersächsischen Gewässer in keinem 'guten Zustand' gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie. Aufgrund dieses großen Defizite bedarf es noch großer Anstrengungen für die Zielerreichung und der Schaffung von Akzeptanz für die Umsetzung von Maßnahmen. Auf der Suche nach Lösungen für die anstehenden Herausforderungen soll mit dem Projekt 'Kurs auf Blau-Grün – Gewässerränder gemeinsam gestalten' eine neue Art der Kommunikation und Kooperation von Landwirtschaft und Naturschutz entwickelt und etabliert werden. Ziel des Projektes ist modellhaft aufzuzeigen, dass in der Förderung der Kooperation eine Chance liegt, Ziele des Gewässerschutzes zu erreichen. Im Projekt sollen Naturschutz und Landnutzung zusammen gedacht und zusammen gebracht werden. Dabei gilt es, die Zielkonflikte zwischen Schutz und Nutzung auszutarieren. Um den Rückgang der Biodiversität in Deutschland zu stoppen, trägt auch die Landwirtschaft eine Verantwortung für die auf den heutigen Produktionsflächen entlang von Gewässern befindlichen Flächen lebenden Tier- und Pflanzenarten. Im Ergebnis soll durch das Projekt eine zusätzliche, über die gesetzlichen Vorgaben und auch über die Vereinbarungen des 'Niedersächsischen Weges' hinausgehende freiwillige ökologische Aufwertung der Gewässer inkl. ihrer Randstreifen erzielt werden. Landnutzer sollen ermuntert und ertüchtigt werden, auf den Gewässerrändern ihrer Nutzflächen auf freiwilliger Basis Naturschutzaufgaben wahrzunehmen. Mit der im Mai 2020 unterzeichneten Vereinbarung 'Der Niedersächsische Weg' hat der BUND als Naturschutz- und Umweltverband gemeinsam mit Landvolk, Landwirtschaftskammer und der Landesregierung Niedersachsen bereits neue Wege der Zusammenarbeit eingeschlagen. Die vorhandenen Partnerschaften mit den Landnutzern möchte der BUND weiter ausbauen, um im Sinne einer sozialen Innovation, gemeinsame Lösungen zu finden und diese in die Fläche zu tragen. In drei Projekt-Modellregionen soll sowohl die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft im Rahmen eines Kommunikationsprozesses angeschoben als auch die beispielhafte Entwicklung naturnaher Gewässerrandstreifen umgesetzt werden. Damit bildet das Projekt ein innovatives Beispiel für den Aufbau regionaler Zusammenarbeit aus Naturschutz, Landwirtschaftsverbänden und anderen Akteursgruppen (z.B. Wasserversorgern). Es dient der Netzwerkbildung zur Stärkung des Biotopsschutzes an Gewässern. Der Schwerpunkt der konkreten Maßnahmenumsetzung liegt in der Schaffung von best practice Beispielen durch die Entwicklung naturnaher Gewässerrändern zur Stärkung des Biotopverbundsystems
Lüchow/Lüneburg. Etwa ein Jahrhundert lang prägte die Forellenzuchtanlage „Dullborn“ das Tal des Schnegaer Mühlenbachs im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Nach Aufgabe der privaten Fischzucht erwarb der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die über 50 Teiche. Das Ziel der Naturschützer: Am Dullborn sollten wieder auentypische Lebensräume und eine naturnahe Fließgewässerentwicklung ermöglicht werden. Nach zweijähriger Bauzeit ist das ambitionierte Vorhaben nun abgeschlossen. Im Rahmen einer Exkursion überzeugten sich die beteiligten Kooperationspartner am Mittwoch (14.09.) von den Ergebnissen der Renaturierung. Etwa ein Jahrhundert lang prägte die Forellenzuchtanlage „Dullborn“ das Tal des Schnegaer Mühlenbachs im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Nach Aufgabe der privaten Fischzucht erwarb der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die über 50 Teiche. Das Ziel der Naturschützer: Am Dullborn sollten wieder auentypische Lebensräume und eine naturnahe Fließgewässerentwicklung ermöglicht werden. Nach zweijähriger Bauzeit ist das ambitionierte Vorhaben nun abgeschlossen. Im Rahmen einer Exkursion überzeugten sich die beteiligten Kooperationspartner am Mittwoch (14.09.) von den Ergebnissen der Renaturierung. Sie war bei Weitem nicht die einzige, aber die größte gewerbliche Teichanlage am Schnegaer Mühlenbach und seinen Zuläufen: Die um das Jahr 1900 entstandene gewerbliche Anlage Riggert am „Dullborn“ bei Gledeberg mit ihren über 50 Einzelteichen. Rund 100 Jahre wurden hier vor allem Forellen gezüchtet. Doch mit der intensiven Fischzucht waren auch negative Auswirkungen auf den Schnegaer Mühlenbach und seine Tierwelt, wie etwa Kleinfische und Muscheln verbunden. „Die kleinen Stauwehre verhinderten über Jahrzehnte den Aufstieg von Fischen in die oberen Bachabschnitte“, erklärte Danny Wolff, Leiter der NLWKN-Betriebsstelle Lüneburg. Erwärmtes und mit Nährstoffen angereichertes Teichwasser verschlechterte im Mühlenbach die Lebensbedingungen für anspruchsvolle, sauerstoffliebende Arten kühler Oberläufe. Als die Fischzucht am Dullborn zunehmend unrentabel wurde, erwarb der Landesbetrieb 2014 das Gelände mit Naturschutzfördermitteln der EU. Er schuf damit die Voraussetzungen für die in diesem Jahr abgeschlossene naturnahe Umgestaltung der Teichanlage. „Die letzten Jahre mit ihrer zunehmenden Trockenheit insbesondere im Frühjahr und Frühsommer haben gezeigt, dass die Anstrengungen des Fließgewässerschutzes weiter intensiviert werden müssen“, betonte Danny Wolff am Rande der Exkursion über die Projektfläche. Geringere Abflüsse und niedrigere Wasserstände führen potenziell zu einer weiteren Verschlechterung der Gewässerqualität. „Als neuer Eigentümer dieser Naturschutzfläche war es uns ein wichtiges Anliegen, mit dem Dullborn-Projekt unserer Vorbildfunktion für die Pflege und Entwicklung des Natura 2000- und Naturschutzgebietes „Schnegaer Mühlenbachtal“ gerecht zu werden“, so Wolff. In einem mehrjährigen Prozess mit dem Landkreis Lüchow-Dannenberg als Genehmigungsbehörde, dem Unterhaltungsverband, der Gemeinde Schnega, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der ehemaligen Eigentümerin, der Bewilligungsstelle für Fördermittel und anderen Akteuren wurden die erforderlichen Umgestaltungsmaßnahmen intensiv und einvernehmlich abgestimmt. Für diese „sehr gute Kooperation“ bedankte sich Wolff beim Gang über die Fläche bei allen Beteiligten. Zwei Jahre, mehrere Bauschritte Zwei Jahre, mehrere Bauschritte In mehreren Baufenstern wurden hier seit 2020 umfangreiche Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen durchgeführt. So wurden in allen Teichkomplexen die zahlreichen naturfernen Elemente wie Gebäude, Uferverbauungen, Betonsohlen, Teich-Mönche, Masten und Leitungen entfernt und Teichdämme in großen Teilen beseitigt. Das bisher für die Teiche genutzte aufgestaute Quell- und Grundwasser wird nun in kleinen, neu gestalteten Quellbächen direkt dem Mühlenbach zugeleitet, um eine Erwärmung zu vermeiden. Bestehende Abfluss- und Wanderhindernisse im Mühlenbach wurden beseitigt und die Querung des benachbarten Gemeindeweges durch den Einbau eines neuen Rahmendurchlasses optimiert. Der Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Lüchow-Dannenberg übernahm den Einbau von Kies und Steinen im Schnegaer Mühlenbach, um ein naturnäheres Längs- und Querprofil auf einer Strecke von insgesamt rund 500 Metern herzustellen. „Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Arten- und Biotopschutz, sondern setzen auch aktiv die EU-Wasserrahmenrichtlinie um. Diese hat die Erhaltung und Entwicklung eines ökologisch guten Zustandes der Gewässer zum Ziel,“ betonte Frank Socha, der die Arbeiten des Kreisverbandes koordinierte. Erschwerte Bedingungen Erschwerte Bedingungen In der Bachaue wurden Teiche teilweise in eine naturnahe Überflutungsmulde umgestaltet. Auch die Fremdbestockung mit Fichten auf grundwassernahen Standorten wurde entnommen. „Schwierige Standortverhältnisse mit teilweise hohen Grundwasserständen stellten eine besondere Herausforderung für die Maßnahmendurchführung dar,“ berichtete Philipp Stoedter, der als Projektingenieur beim NLWKN die Baumaßnahmen betreute. Erschwert wurden die Baumaßnahmen auch durch die unvollständige Dokumentation der über Jahrzehnte erfolgten baulichen Veränderungen der Teichanlage. Stoedter lobte deshalb die Flexibilität der ausführenden Firmen und des Unterhaltungsverbandes. Stefan Beilke, zuständiger Schutzgebietsbetreuer des NLWKN in der Kooperativen Naturschutzstation Wendland-Drawehn, bewertet als Biologe den Abschluss des Projektes schon jetzt als guten Erfolg: „Eine aktuelle, vom NLWKN beauftragte Fledermauserfassung belegt mit einer hohen Anzahl von zwölf Arten und teilweise hohen Individuenzahlen die herausragende Bedeutung des Dullborn-Areals für den Schutz dieser besonders gefährdeten Artengruppe.“ Die hohe Strukturvielfalt im Gebiet mit einem kleinräumigen Mosaik aus naturnahen Wäldern, Grünland, Fließ- und Stillgewässern stelle die Grundlage für den hohen Artenreichtum dar. Beilke rechnet durch die Kieseinbringung und die neuen Quellbäche mit einer baldigen Zunahme der Population von anspruchsvollen Bachbewohnern, wie etwa Bachforelle, Bachneunauge, Feuersalamander oder Quelljungfern (Libellen): „Um die Strukturvielfalt zu erhalten, werden Teilbereiche des Dullborn-Areals zukünftig zur extensiven Grünlandnutzung verpachtet. Andere Teilbereiche bedürfen gegebenenfalls in mehrjährigen Abständen einer gezielten Pflege, während die landeseigenen Auwälder des NLWKN der natürlichen Waldentwicklung überlassen bleiben.“ Zusammen mit Begleituntersuchungen hat der NLWKN in das Projekt knapp 410.000,-Euro aus Landesmitteln der Fließgewässerentwicklung und des Naturschutzes investiert. „Bei aller Freude über den Abschluss des Projektes soll die Bedeutung der ehemaligen Teichwirtschaft für die örtliche Bevölkerung und für mehrere Generationen eines Familienbetriebes nicht in Vergessenheit geraten,“ betonte Wolff zum Abschluss der Exkursion und enthüllte zusammen mit der ehemaligen Eigentümerin einen Gedenkstein mit der Aufschrift „Naturnahe Umgestaltung der Teichanlage Riggert 2020 – 2022“.
Hannover – Der Bestand der Libellen in Niedersachsen und Bremen ist derzeit rasanten Veränderungen unterworfen. Experten sehen in erster Linie den Klimawandel als Ursache. Das belegt die aktuelle Rote Liste der gefährdeten Libellen, die durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) jetzt herausgegeben wurde. „Libellen sind die größten Jäger unter den Insekten und haben eine ganz eigene Faszination. Die rote Liste zeigt, welche Arten besonders gefährdet sind, aber auch welche Populationen sich durch Schutz-Maßnahmen etwa beim Gewässerschutz wieder erholen. Dabei zeigt sich, dass der Klimawandel mittlerweile große Auswirkungen auch auf die Libellenpopulationen hat“, betont der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies. „Bei vielen Arten, die vor allem in unseren Mooren zu finden sind, gibt es negative Auswirkungen, da ihre Entwicklungsgewässer in den letzten regenarmen Jahren zunehmend austrocknen. Dagegen sind andere Arten Profiteure der fortschreitenden Erwärmung, darunter aus dem Süden neu eingewanderte Arten wie die Südliche Heidelibelle.“ In Niedersachsen und Bremen wurden bisher 73 Libellenarten nachgewiesen. Der Bestand der Libellen in Niedersachsen und Bremen ist derzeit rasanten Veränderungen unterworfen. Experten sehen in erster Linie den Klimawandel als Ursache. Das belegt die aktuelle Rote Liste der gefährdeten Libellen, die durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) jetzt herausgegeben wurde. „Libellen sind die größten Jäger unter den Insekten und haben eine ganz eigene Faszination. Die rote Liste zeigt, welche Arten besonders gefährdet sind, aber auch welche Populationen sich durch Schutz-Maßnahmen etwa beim Gewässerschutz wieder erholen. Dabei zeigt sich, dass der Klimawandel mittlerweile große Auswirkungen auch auf die Libellenpopulationen hat“, betont der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies. „Bei vielen Arten, die vor allem in unseren Mooren zu finden sind, gibt es negative Auswirkungen, da ihre Entwicklungsgewässer in den letzten regenarmen Jahren zunehmend austrocknen. Dagegen sind andere Arten Profiteure der fortschreitenden Erwärmung, darunter aus dem Süden neu eingewanderte Arten wie die Südliche Heidelibelle.“ In Niedersachsen und Bremen wurden bisher 73 Libellenarten nachgewiesen. „Von den 69 regelmäßig in Niedersachsen vorkommenden Libellenarten steht ein Drittel auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, elf davon sind inzwischen vom Aussterben bedroht, so zum Beispiel die Speer-Azurjungfer“, erläutert Berthold Paterak, Leiter des Geschäftsbereichs Naturschutz im NLWKN. Insgesamt hat sich die Zahl der gefährdeten Libellenarten gegenüber der vorangegangenen Roten Liste aus dem Jahr 2007 jedoch verringert. „Dies spiegelt insbesondere die Erfolge unserer Maßnahmen zum Fließgewässerschutz der letzten Jahrzehnte wider“, bestätigt Paterak. Aber auch die Klimaerwärmung und ein verbesserter Kenntnisstand über unsere Libellen tragen ihren Teil dazu bei. „Durch eine regelmäßige Aktualisierung der Roten Listen, wie sie inzwischen im Naturschutzgesetz festgeschrieben ist, dokumentiert der NLWKN die Veränderungen der Bestände und der Gefährdungssituation vieler Tier- und Pflanzenarten“, erklärt der Naturschutzexperte. Grundlage der neuen Roten Liste Libellen ist der von der ehrenamtlich tätigen Arbeitsgemeinschaft Libellen in Niedersachsen und Bremen jüngst erarbeitete Libellenatlas, der für jede Art auch eine umfassende Analyse von Bestandssituation und -entwicklung umfasst. Die jeweilige Einstufung der Arten in Gefährdungskategorien beruht auf komplexen Auswertungen, die durch die AG Libellen in vorbildlicher Weise erstellt wurden und in der Roten Liste dokumentiert sind. Die zugrundeliegenden Daten sind das Ergebnis der Kartierungen durch weit über 1.000 ehrenamtlich tätigen Personen, die ihre Beobachtungen an die AG Libellen und den NLWKN gemeldet haben. „Für diese Arbeit möchte ich mich daher ganz besonders bei allen ehrenamtlich im Naturschutz Tätigen bedanken!“, so Minister Lies. Weitere Infos zum Heft, Bestell- und Downloadmöglichkeit: www.nlwkn.niedersachsen.de/200910.html veroeffentlichungen@nlwkn.niedersachsen.de Tel.: 0511 / 3034-3305
In Baden-Württemberg kommen etwa 75 Prozent des Trinkwassers aus dem Grundwasser. Der sorgsame Umgang mit Wasser und dessen Reinhaltung sind die wichtigsten Ziele einer verantwortungsbewussten Umweltpolitik. Die LUBW untersucht regelmäßig die Wasserqualität in Flüssen , Seen und im Grundwasser . Unsere Pegelmessnetze und die Hochwasservorhersage sind Grundlage für einen funktionierenden Hochwasserschutz in Baden-Württemberg. Als Hochwasser kann Wasser zu einer Gefahr für den Menschen werden. Durch die Hochwasservorhersage der LUBW gewinnen Rettungskräfte wichtige Zeit, um sich auf drohende Hochwasserereignisse vorzubereiten. Landesweite Informationen zum Hochwasserrisikomanagement werden über den Umwelt- und Datendienst der LUBW bereitgestellt, der Leitfaden Starkregenrisikomanagement stellt für Kommunen und Planungsbüros weitere Grundlagen für die kommunale Vorsorgeplanung zur Verfügung. In Trockenperioden sind die täglich aktualisierten Niedrigwasservorhersagen der LUBW wichtige Grundlage für Wasserbehörden, Schifffahrt, Landwirtschaft und die Energieversorgung. Auch bei der Abschätzung von Klimaänderungsfolgen sind die Pegelstände bei Niedrigwasser von großem Interesse. Im Kooperationsvorhaben KLIWA (Klimaänderung und Auswirkungen auf die Wasserwirtschaft) wurden deshalb Prognosen erstellt, wie sich der Klimawandel bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts auf die Entwicklung der Niedrigwasserverhältnisse auswirken kann und welche Folgen dies haben kann. Grundwasser Grundwasser entsteht durch Versickerung von Niederschlägen und Infiltration von Wasser aus Flüssen und Seen. Es fließt in Hohlräumen und tritt vereinzelt in Form von Quellen, artesischen Brunnen oder Baggerseen zutage. Die Landesanstalt für Umwelt ist die zentrale Managementstelle der Grundwasserüberwachung in Baden-Württemberg. Seit 1991 werden die Ergebnisse jährlich im Bericht zum Grundwasserüberwachungsprogramm veröffentlicht. Ein Überblick mit zeitnaher Bewertung der quantitativen Grundwasserressourcen ist im Internet verfügbar ( GuQ ). Seen In Baden-Württemberg gibt es über 4500 Stehgewässer mit einer Fläche von mehr als 2000 Quadratmetern. In der Mehrzahl handelt es sich hierbei um natürliche kleine Seen, deren Entstehung eng mit der letzten Eiszeit verknüpft ist. Berühmtester Vertreter hierbei ist der Bodensee. Das Institut für Seenforschung der LUBW beobachtet die Seen und Weiher im Land und untersucht im mehrjährigen Turnus eine Auswahl von mind. 50 größeren Seen auf physikalische, chemische und biologische Kenngrößen. Der Bodensee (Kerstin Bittner) Fließgewässerschutz Fließgewässer sind d ie Lebensadern in der Landschaft. Sie sind wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Sauberes Wasser und ein ökologisches intaktes Gewässerbett ist für sie lebensnotwendig. Seit Jahren werden Anstrengungen unternommen, die ökologischen Rahmenbedingungen wieder zu verbessern. Aus diesem Grund erfasst die LUBW den Zustand der Fließgewässer in Baden-Württemberg landesweit und bewertet diesen. (Bild: LUBW)
Das Projekt "Interreg - Alpine Space (2014-2020), Strategic Planning for Alpine River Ecosystems - Integrating protection and development" wird/wurde gefördert durch: European Regional Development Fund (EFRE). Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement.'The Alps are Europe's water towers, providing multiple ecosystem services such as water for human consumption, agriculture, industry, energy and maintaining tourism, recreation & quality of life not only for the residents but also for surrounding lowlands & big metropolitan areas. Alpine rivers are the 'blue backbones' of sustainable development, but only healthy rivers can provide such essential services: they are a vulnerable natural capital under pressure with the need of balancing protection & development. river governance is fragmented and diverging among and within countries: so far, knowledge transfer of good practices & policies has been weak. SPARE aims at exchanging, adapting and capitalizing strategic planning & river management experiences across different spatial & governance levels. Going beyond administrative borders, the requirements of a catchment wide perspective and trans-national cooperation can be considered. Therefore, SPARE will act in a transdisciplinary way combining socio-political, economic and ecological assets and integrating inputs from different stakeholders and beneficiaries. SPARE's main outputs: - a collection of river management challenges & best solutions - a set of governance tools - a pan-Alpine overview of priority rivers with high protecton need - guidances on innovative river protection & management processes across different spatial and administrative levels - an interactive platform of knowledge exchange.
Am 1. Juli 2015 verkündete der Europäischen Gerichtshofs (EuGH) sein Urteil zur Weservertiefung. Nachdem der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) 2011 vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen die in Bremen und Niedersachsen geplante Vertiefung der Weser geklagt und das Gericht den EuGH um eine Klärung gebeten hatte, bestätige das EuGH-Urteil, dass Baumaßnahmen an Gewässern deren Zustand nicht verschlechtern dürften. Der Umweltverband hatte sich bei seiner Klage auf die EU-Wasserrahmenrichtlinie berufen, die ein ausdrückliches "Verbesserungsgebot" für sämtliche Gewässer in Europa enthält. In dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur Weservertiefung sieht Hubert Weiger, Vorsitzender BUND, einen substantiellen Fortschritt im europäischen Gewässerschutz. "Wenn wir naturnahe Flüsse statt Kanalisierungen fordern, die Sicherung einer hohen Wasserqualität, des Fischreichtums und die Wiederherstellung von Flussauen, dann steht ab jetzt das höchste europäische Gericht hinter uns. Der 1. Juli 2015 ist ein bedeutender Tag für Schutz der Flüsse in Europa. Das Urteil des EuGH ist nicht nur für die Weser, sondern für alle Fließgewässer in Deutschland und Europa ein Fortschritt. Jetzt sind die Länder am Zuge. Sie müssen die EuGH-Vorgaben für einen besseren Gewässerschutz umfassend umsetzen", sagte Weiger.
Am 30. August 2013 wurde im Bundesamt für Naturschutz (BfN) der Deutsche Naturschutzpreis 2013 verliehen. Es gab Preisträger in den Kategorien: Ehrenpreis, Förderpreis und Bürgerpreis. Das übergreifende Motto für alle Nominierungen lautete in diesem Jahr "Lebensraum Wasser - Vielfalt entdecken, erleben, erhalten". Mit dem Ehrenpreis für herausragendes Engagement im Naturschutz wurde Prof. Emil Dister, der Leiter des WWF-Aueninstituts, ausgezeichnet. Er erhielt den Preis als Anerkennung für seinen jahrzehntelangen beharrlichen Einsatz und seine international anerkannten Forschungsarbeiten zum Schutz von Flüssen und Auen in Deutschland.
Potentielle Entwicklungsräume (Talräume) des Integrierten Fließgewässerschutzes (9 Vorrang-Fließgewässer