Das Projekt "Teilprojekt C 01 : Populationsdynamik von Fischarten in reoligotrophierenden Seen (Habitatwahl und Ressourcennutzung von Fluss- und Kaulbarsch im reoligotrophierten Bodensee)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Konstanz, Limnologisches Institut durchgeführt. Das übergeordnete Thema dieses Teilprojekts soll im zweiten Antragszeitraum mit neuen Schwerpunkten bearbeitet werden. 1. Explotative vs. Interferenzkonkurrenz zwischen Fluss- und Kaulbarsch Freilanduntersuchungen zur Habitatwahl beider Arten sollen mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung durchgeführt werden sowie Mesokosmosexperimente zur Habitat- und Ressourcennutzung in 1- und 2-Arten Ansätzen. 2. Überwinterungsstrategien von Fluss- und Kaulbarsch: Wir planen Freilanduntersuchungen zu Nahrungswahl, Kondition, Fettreserven und Laborexperimente zu Aktivitäts- und Fressrhythmen sowie zum Energieverbrauch. 3. Die genetische Substruktur der Flussbarschpopulationen des Bodensees: Wir verwenden die Mikrosatellitenanalyse zur Analyse der genetischen Struktur des Flussbarschbestandes im Bodensee und zur Identifikation von Verwandtengruppen. Parallel dazu werden verhaltensbiologische Untersuchungen zur Verwandtenerkennung durchgeführt. 4. Orientierung von Barschlarven beim ersten Habitatwechsel: Laborversuche sollen dabei helfen, die Bedeutung von Horizontüberhöhung und Unterwasserlichtklima für die Orientierung der Larven während ihrer Wanderung ins Freiwasser zu beurteilen.
Das Projekt "Molekulargenetische Untersuchungen an Flussbarschen des Bodensees" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Konstanz, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, Fachbereich Biologie, Sonderforschungsbereich 248 'Stoffhaushalt des Bodensees' durchgeführt. Der Flussbarsch ist nach den Felchen die wirtschaftlich wichtigste Fischart im Bodensee. Für die zahlreichen Angelfischer am See steht der Flussbarsch in der Fangstatistik sogar an erster Stelle. Durch eine Reihe von Faktoren sind die Erträge der Flussbarschfischerei in den letzten Jahren allerdings zurückgegangen. Seit 1987 ist der Kaulbarsch im Bodensee vertreten, der ein potenzieller Nahrungskonkurrent des Flussbarschs ist. Weiterhin wurde in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme der Parasitierung des Flussbarschs mit dem Hechtbandwurm beobachtet. Außerdem ist eine Tendenz zu beobachten, dass durch die zunehmende Reoligotrophierung des Bodensees die Nahrungsgrundlage der Flussbarsche zurückgeht. Diese drei Gründe könnten jeder für sich oder gemeinsam für den Rückgang des Wachstums der Flussbarsche und die geringeren Fangerträge in den letzten Jahren verantwortlich sein. In einer solchen Situation ist es dringend erforderlich, die bisherigen Bewirtschaftungsrichtlinien zu überdenken und gegebenenfalls durch neue, angepasste Richtlinien dem weiteren Rückgang der Fangerträge entgegenzuwirken. Für die Ausarbeitung derart angepasster Bewirtschaftungsrichtlinien ist eine noch bessere Kenntnis der Populationsstruktur und -dynamik der Flussbarsche im Bodensee erforderlich. An genau dieser Stelle setzt das Forschungsprojekt ein, das sich mit der genetischen Struktur der Barschbestände im Bodensee beschäftigt.
Das Projekt "Freilanduntersuchungen zur Geschlechterverteilung einheimischer Fischpopulationen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist es, anhand ausgewaehlter Standorte moeglichst den unbelasteten Normalzustand der Geschlechtsdifferenzierung und das Geschlechterverhaeltnis ausgewaehlter Fischspezies zu dokumentieren. Um natuerliche Schwankungen sicher von den Folgen einer Belastung mit endokrin wirksamen Substanzen abgrenzen zu koennen, sollen spezifische Parameter der Geschlechtsentwicklung (z.B. Gonadenhistologie, Vitellogeninsynthese) von Rotauge und Flussbarsch erfasst werden, sowohl an unbelasteten Standorten als auch an solchen, die unterschiedlichen anthropogenen Einfluessen unterliegen.