Auf unseren Äckern werden oft mehrere Pestizide gleichzeitig oder nacheinander verwendet. Wie die einzelnen Mittel zusammenwirken, wird vorher in der Zulassung nicht überprüft. Dort werden Mittel nur einzeln bewertet. Die Folge: Unerwünschte Kombinationswirkungen von Pestiziden auf die Umwelt bleiben oft unentdeckt. Laut einer neuen Studie für das UBA muss sich das rasch ändern. Zulassungssystem mit Lücken Als Pflanzenschutzmittel (PSM) werden landwirtschaftlich genutzte Pestizide bezeichnet. Im europäischem Pflanzenschutzrecht ist festgelegt, dass PSM „keine unannehmbaren Auswirkungen auf die Umwelt“ haben dürfen (Verordnung EG 1107/2009). Daher werden in einem aufwändigen Zulassungsverfahren die Risiken der Ausbringungen von PSM für die Umwelt geprüft. In der Realität zeigt sich allerdings, dass die Anwendung von PSM maßgeblich zum Schwund an Tier- und Pflanzenarten in der Agrarlandschaft beiträgt. Mit ursächlich dafür sind „blinde Flecken“ im Zulassungsverfahren, also Faktoren, die bisher nicht erfasst werden. Eine dieser Lücken ist die gängige landwirtschaftliche Praxis, in der Anbausaison einer Kultur oft mehrere PSM gleichzeitig (als sogenannte Tankmischungen) und auch mehrmals nacheinander zu verwenden. In der Landwirtschaft wird das als Spritzfolge bezeichnet. Da in der Zulassung normalerweise nur Einzelprodukte (und nur sehr selten auch beantragte Tankmischungen) bewertet werden, kann das Gesamtrisiko durch typische Anwendungen zurzeit nicht erfasst werden. Eine neue Studie für das UBA hat nun untersucht, wie die Umweltrisiken in der Praxis von der Prognose im Zulassungsverfahren abweichen. Deutlich erhöhte Risiken durch Spritzfolgen und Tankmischungen Im Rahmen der Studie wurden fast 900 Datensätze aus landwirtschaftlichen Betrieben zur Anwendung von PSM in 12 verschiedenen Hauptkulturen ausgewertet. Ein Ergebnis: Sowohl die eingesetzten PSM-Klassen (Insektizide, Fungizide oder Herbizide ), als auch die Anzahl der Behandlungen unterscheiden sich zwischen den Kulturen stark. Mit durchschnittlich 20 Pflanzenschutzbehandlungen pro Saison werden Äpfel am intensivsten behandelt. Unter einer Behandlung versteht man die Anwendung eines, aber oft auch mehrerer PSM in einer Tankmischung an einem Tag. Tankmischungen sind dabei die Regel. Sie machten durchschnittlich 63 Prozent aller Behandlungen in den untersuchten Kulturen aus. Aus den zur Verfügung stehenden Anwendungsdaten wurden für eine genauere Analyse je zwei repräsentative Spritzfolgen aus dem Rapsanbau und aus dem Apfelanbau ausgewählt. Hierfür wurde jeweils das Gesamtrisiko für die Umwelt ermittelt, indem die Risiken der einzelnen eingesetzten PSM summiert wurden. Das Gesamtrisiko der PSM-Anwendungen ist in einer Saison im Durchschnitt doppelt bis maximal fünfmal höher als die Wirkstoffanwendung mit dem höchsten Einzelrisiko der Spritzfolge. Ergänzend wurde in der Studie ein Vorhersagemodell (MITAS) entwickelt, welches bei der Prognose des Gesamtrisikos den Abbau der PSM-Wirkstoffe zwischen den Behandlungen berücksichtigen kann. Am Beispiel der Auswirkungen von PSM-Anwendungen auf Regenwurmpopulationen wurde mit dem Modell das Gesamtrisiko einer Spritzfolge im Apfelanbau über den Zeitraum eines Jahres ermittelt. Die Ergebnisse der Anwendung dieses Modells sagen Schäden an Regenwurmpopulationen voraus, die sogar bis zum darauffolgenden Jahr bestehen bleiben. Es deutet sich daher an, dass sich Tier- und Pflanzenpopulationen in der Zeit, in der keine PSM gespritzt werden, nicht erholen können und folglich die Populationen über längere Zeit immer stärker geschädigt werden. Was tun? Diese erste umfassendere Betrachtung von Spritzfolgen und Tankmischungen zeigt, dass das Risiko typischer Anwendungsmuster deutlich höher ist, als in der Zulassungsprüfung für die einzelnen PSM vorhergesagt wird. Um das Risiko zu mindern, ist wichtig, die risikoverstärkende Wirkung von Tankmischungen und Spritzfolgen bereits in der Risikoanalyse im Zuge der Zulassungsprüfung zu beschreiben. Denn erst dann wird es möglich, die erkannten Risiken zu managen. Die EU-Bewertungsleitlinien müssten dazu überarbeitet werden. Sinnvoll ist dabei, vereinfachende Szenarien für die gemeinsame Verwendung von PSM in den verschiedenen Kulturen zu entwickeln, denn die Zahl möglicher Kombinationen von Mitteln in der landwirtschaftlichen Praxis ist sehr groß. Was die Landwirtinnen und Landwirte für die Risikominderung tun können, kann direkt bei der PSM-Zulassung durch Anwendungsbestimmungen festgelegt werden. Sinnvoll ist zudem eine bessere und intensivere Beratung schon bei der Auswahl der Pflanzenschutzmittel. Sinnvoll ist auch, durch ökologische Maßnahmen in der Agrarlandschaft die Widerstandsfähigkeit der Tier- und Pflanzenpopulationen gegen unerwünschte Pestizidauswirkungen zu stärken – so etwas war als „Refugialflächenansatz“ im Aktionsprogramm Insektenschutz von der Bundesregierung vorgesehen, wurde aber bislang nicht umgesetzt. Die in der Studie ermittelten Risiken zeigen außerdem, dass der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel in der konventionellen Landwirtschaft insgesamt sinken muss. Die „Farm-to-fork-Strategie“ der Europäischen Kommission mit dem Ziel, den Einsatz von Pestiziden und deren Umweltrisiken bis 2030 in der europäischen Landwirtschaft um 50 Prozent zu reduzieren, sollte deshalb ambitioniert umgesetzt werden. Um die Risiken von Tankmischungen und Spritzfolgen überhaupt bewerten zu können, benötigen die zuständigen Behörden Zugang zu PSM-Anwendungsdaten. Die regulatorischen Voraussetzungen dafür müssen durch die zuständigen Ministerien in Deutschland erst geschaffen werden.
Das Projekt "Oekopur - Thermoplast aus Abfall" wird/wurde ausgeführt durch: Universität für Bodenkultur Wien, Interuniversitäres Department für Agrarbiotechnologie.Cellulose- und pektinreiche Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie werden hydrolytisch zu thermoplastisch verarbeitbaren Granulaten konvertiert.
Das Projekt "Ökonomie, Umweltsoziologie und Praxismanagement (Teilprojekt 6 im Rahmen des Projekts: SUBICON - Entwicklung der Biodiversität im Gefüge von Ökologie, Ökonomie und Soziologie)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V..Im Teilprojekt Sozioökonomie werden die nachbergbaulichen Landnutzungen untersucht und ihre Arbeitsbedingungen (mit vergleichbaren Nutzungen auf gewachsenen Flächen) analysiert. Ziel ist es, die Wiederbesiedelung der Bergbaufolgelandschaft als sozioökonomischen Prozess zu erfassen und die mit ihr verbundene landwirtschaftliche Dynamik zu begreifen. Flankiert wird die Untersuchung durch Akzeptanzanalysen bei den Anwohnern zur Landnutzung.
Das Projekt "Oekologisch orientierte Abwasserreinigungsanlage zur weitergehenden Stoffeliminierung in Aussenbereichen" wird/wurde gefördert durch: EUREGIO Kommunalgemeinschaft Rhein-Ems / Ministerie van economische Zaken / Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr Nordrhein-Westfalen. Es wird/wurde ausgeführt durch: INFA - Institut für Abfall- und Abwasserwirtschaft GmbH.Mit diesem Projekt soll eine einfache Moeglichkeit zur weitergehenden und betriebssicheren Eliminierung von Abwasserinhaltsstoffen mit naturnahen Verfahren erprobt werden, mit der eine hoehere und stabilere Reinigungsleistung als bei herkoemmlichen Teichanlagen erreicht wird. Es ist beabsichtigt, durch einen modularen Aufbau mit kombinierbaren unterschiedlichen Reinigungsstufen (Teiche, Sandfilterbeet, Pflanzenstufe) eine Anpassung an die jeweils oertlich erforderlichen Reinigungsansprueche vorzunehmen. Dabei soll neben dem Abbau des Kohlenstoffs insbesondere eine gezielte und veraenderbare Eliminierung von Stickstoffverbindungen, und zwar sowohl der reduzierten als auch der oxidierten Verbindungen (organischer Stickstoff Ammonium, Nitrit und Nitrat), herbeigefuehrt werden. In der umfangreichsten Kombination soll u.a. die weitgehende Eliminierung von filtrierbaren Stoffen, Phosphor, halogenierten organischen Verbindungen und Keimbelastungen erfolgen. Zum Schutz des Grundwassers sind Sohle und Boeschungen der Erdbauwerke mit Dichtungsfolien zu schuetzen. Eine Beurteilung der Wirksamkeit eines derartigen Dichtungssystems soll mit in das Projekt integriert werden.
Das Projekt "Untersuchungen des Verarbeitungsverhaltens von Packstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen auf Verpackungsmaschinen, Untersuchung des Verarbeitungsverhaltens von Packstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen auf Verpackungsmaschinen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Dresden, Institut für Verarbeitungsmaschinen, Landmaschinen und Verarbeitungstechnik.Zur Beurteilung von flexiblen Folien und beschichteten Papieren aus nachwachsenden Rohstoffen wurden fuer international verfuegbare Packstoffmuster Kennwerte zur Festigkeit, zum Siegelverhalten, zur Elektrostatik, zur Reibung u.a. sowohl im Labor als auch auf Verpackungsmaschinen ermittelt und mit denen aus herkoemmlichen Kunststoffen verglichen. Die Kennwerte der untersuchten neuen Packstoffe sind sehr stark von den verwendeten Rohstoffen (Mais, Zucker u.a.) sowie den Modifizierungsverfahren abhaengig. Ihre Verarbeitbarkeit reicht im gegenwaertigen Stadium nur partiell an die der herkoemmlichen Kunststoffe heran.
Das Projekt "Verwertung von Acrylnitrilbutadien (ABS), thermoplastischem Polyurethan (TPU) und Polyvinylchlorid (PVC)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Forschung und Technologie. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Kaiserslautern, Lehrstuhl für Konstruktion im Maschinen- und Apparatebau.Das grundlegende Problem, das im Zuge des Projektes untersucht wurde, liegt in der Verwertung von Produktionsrueckstaenden in der Kunststoffolienherstellung. Aus dem genanntem Problem ergab sich die Aufgabenstellung, die in bezug auf die Verminderung der Rueckstaende die folgenden Kernfragen umfasst: - Wie gross sind die Regeneratmengen, die anteilig einem laufenden Produktionsprozess zugefuehrt werden duerfen? - Welche Eigenschaften besitzen mehrfach wiederverwertete Kunststoffolien, wenn es sich um Gemische aus verschiedenen Polymeren handelt? Bezueglich der werkstoffkundlichen Untersuchungen der Reststoffe wurde die Notwendigkeit einer Modellierung des grosstechnischen Wiederverwertungsprozesses aufgezeigt. Es wurden zwei alternative (aber auch kombinierbare) Verwertungsmodelle ausgearbeitet. Einerseits eine Methode zur Vorausbestimmung der Werkstoffeigenschaften bei anteilmaessiger Einarbeitung von Regeneraten zu Neupolymerisat. Andererseits ein Modell zur labormaessigen Erzeugung von Kunststoffolien aus Polymergemischen und der Bestimmung ihrer Werkstoffeigenschaften, mit der Absicht der Schaffung von Grundlagen fuer die Entwicklung eigenstaendiger Recyclingprodukte, bevorzugt aus vermischten Reststoffen, bei denen ggf. fehlende Mischungskomponenten durch Neupolymerisat substituierbar sein sollten. Auf Basis dieser Modelle wurden auf einem Labormesswalzwerk Mischungen aus den kalandertypischen Werkstoffen ABS, TPU und PVC unter systematischer Variation der Mischungszusammensetzung und der Anzahl der Rezyklierdurchgaenge hergestellt. Zur Bewertung der Guete der produzierten Folien wurden neben der Verarbeitungsfaehigkeit und den wichtigsten Kenndaten auch das Degradationsverhalten der Mischungen untersucht. Ergebnis waren binaere und ternaere Mischungskombinationen, die hinsichtlich ihres Eigenschaftsprofils in Bezug auf Wiederverwertbarkeit z.T. bessere Eignung aufzeigten als sortenreine polymere Reststoffe. Die im Rahmen der Untersuchungen entwickelten Modelle zeigten potentielle Eignung zur Verbesserung der Uebertragbarkeit von Laborergebnissen aus der industriellen Rezepturentwicklung auf die Produktionsanlage und zur Optimierung der Prozessfuehrung bei der Herstellung von Kunststoffolien auf Kalanderanlagen.
Das Projekt "Herstellung von biologisch abbaubaren Thermoplasten aus proteinreichen Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Österreich. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität für Bodenkultur Wien, Department für Agrarbiotechnologie, Interuniversitäres Forschungsinstitut für Agrarbiotechnologie.Proteinreiche Nebenprodukte wie Weizengluten und Raps- bzw. Sojaextraktionsschrot sollen zur Herstellung von biologisch abbaubaren Thermoplasten genutzt werden, die dann anschliessend beispielsweise zur Herstellung von Verpackungsfolien genutzt werden koennen.
Das Projekt "Proteinprojekt" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Österreich. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität für Bodenkultur Wien, Interuniversitäres Department für Agrarbiotechnologie.Herstellung von biologisch abbaubaren thermoplastischen Granulaten aus proteinreichen Neben- und Abfallprodukten der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie.
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