Das Projekt "Untersuchungen zur Formaldehydabgabenmminderung in Gebaeuden durch Behandlung mit formaldehydbindenden Anstrichen (F-95/5)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Gesellschaft für Holzforschung durchgeführt. Im vorliegenden Vorhaben wurden in einem formaldehydbelasteten Gebaeude mit ueberschrittenem Tolerenzwert die formaldehydhaltigen Plattenwerkstoffe raumseitig mit formaldehydbindenden Anstrichstoffen behandelt und die Fugen abgedichtet. Die Wirksamkeit der formaldehydminderung konnte fuer alle untersuchten Systeme nachgewiesen werden, wobei zwischen den verschiedenen Systemen z.T. deutliche Unterschiede bestanden. Die Untersuchungen in der Praxis wurden durch die Laborpruefungen bestaetigt. Durch die Wiederholungspruefung konnte eine anhaltende Minderung des Formaldehydemissionspotentials fuer die Untersuchungen vor Ort bis ca. 8 Wochen nach Durchfuehrung der Sanierung und fuer die im Labormassstab durchgefuehrten Pruefungen bis ca. 8 Monate nach Anstrich nachgewiesen werden. Die Laboruntersuchungen zu den fluechtigen organischen Komponenten ergaben, dass in den eingesetzten Anstrichsystemen Komponenten wie Glykolether bzw. -acetate als Loesemittel eingesetzt und damit in die Luft abgegeben werden. Derartige Loesemittelzusaetze sind typisch fuer waessrige Anstrichsysteme. Die Anstriche ergaben zu Beginn der Pruefungen sehr hohe VOC-Kammerkonzentrationen, die jedoch im Verlauf der Versuche - trotz der relativen Schwerfluechtigkeit der Verbindungen - innerhalb von ca. 10 Tagen stark abnahmen. Ein Bezug eines Gebaeudes ist daher erst etwa 2 Wochen nach Abschluss einer Sanierungsmassnahme durch einen formaldehydmindernden Anstrich zu empfehlen, um Geruchsbelaestigungen und Gesundheitsbeeintraechtigungen durch die in die Luft abgegebenen Verbindungen zu vermeiden.