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Detailed analyses of the system comparison of storable energy carriers from renewable energies

In the course of the transformation to a greenhouse gas-neutral society in the second half of the 21st century, the use of synthetic energy carriers based on renewable electricity or biomass is under discussion. This project evaluates the environmental impacts of technical and logistical options for the generation of such energy carriers on the basis of environmental impact categories such as global warming potential, acidification or land use. The production of five products (Fischer-Tropsch fuels, methanol, synthetic natural gas, biomethane and hydrogen) was examined on the basis of various process steps/procedures and their current and future technical data. By using regional factors for Germany, Europe and the Mediterranean region - like the availability of renewable energy sources such as wind or PV and of raw materials such as carbon or water as well as transport routes to Germany - these processes were combined to form supply paths for these energy carriers. Using the life cycle assessment method, the environmental effects were analysed for today and 2050. In addition, the costs for plant construction and operation were estimated. As a result, synthetic energy carriers generally have a significantly lower global warming potential than today's fossil reference products due to the use of renewable energies. However, the production of electricity generation plants and associated economic processes - such as steel and cement production - can still make a relevant contribution to the global warming potential if they are not also greenhouse neutral. At the same time, it is this production of the necessary plants that leads to (sometimes significantly) increased burdens compared with the fossil reference in almost all other impact categories, most notably in terms of water and land use. This study therefore also provides indications of which environmental impacts must be further reduced in the future. Quelle: Forschungsbericht

System comparison of storable energy carriers from renewable energies

In the course of the transformation to a greenhouse gas-neutral society in the second half of the 21st century, the use of synthetic energy carriers based on renewable electricity or biomass is under discussion. This project evaluates the environmental impacts of technical and logistical options for the generation of such energy carriers on the basis of environmental impact categories such as global warming potential, acidification or land use. The production of five products (Fischer-Tropsch fuels, methanol, synthetic natural gas, biomethane and hydrogen) was examined based on various process steps/procedures and their current and future technical data. By using regional factors for Germany, Europe, and the Mediterranean region - like the availability of renewable energy carriers such as wind or PV and of raw materials such as carbon or water as well as transport routes to Germany - these processes were combined to form supply paths for these energy carriers. Using the method of life cycle assessment, the environmental effects were analysed for today and 2050. In addition, the costs for plant construction and operation were estimated. The results show that synthetic energy carriers generally have a significantly lower global warming potential than today's fossil reference products due to the use of renewable energies. However, the production of electricity generation plants and associated economic processes - such as steel and cement production - can still make a relevant contribution to the global warming potential if they are not also greenhouse neutral. At the same time, it is this production of the necessary plants that leads to (sometimes significantly) increased burdens compared with the fossil reference in almost all other impact categories, most notably in terms of water and land use. This study therefore also provides indications of which environmental impacts must be further reduced in the future. Quelle: Froschungsbericht

BfS-Magazin: „Einblicke Nummer 22 | Informationen über die Schachtanlage Asse II“ (PDF, nicht barrierefrei)

NR. 22 ––– SEPTEMBER 2013 ASSE EINBLICKE INFORMATIONEN ÜBER DIE SCHACHTANLAGE ASSE II IM WISSENSGEBIET Im östlichen Niedersachsen wird in Sachen atomarer Endlagerung wegweisende Forschung betrieben. Der Wissenschaftsautor und Schriftsteller Hubert Mania aus Braunschweig über seine Reise durch die Institutionen A Achthundert Meter tief un- ter der Gemeinde Salzgitter- Bleckenstedt ragen Salzsta- laktiten, unterarmlang und bleistiftdünn, in dekora- tivem Grau, Weiß und Ocker aus dem rotbraunen Erzge- stein. Bernd Weyer von der Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endla- gern für Abfallstoffe (DBE) bricht einen ab und zerbröselt ihn über meiner Hand, so dass ich ein paar Tropfen fossiles Meer- wasser auffangen kann. Es ist trübe, lauwarm und schmeckt extrem salzig. 150 Millionen Jahre lang ist es im Eisenerz eingeschlossen gewesen. Den radioaktiven Abfall, der hier ebenfalls bald eingeschlossen und versiegelt wer- den soll, müssen die Planer des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) „nur“ eine einzige Million Jah- re von der Biosphäre fernhalten – so lautet die gesetzliche Vorgabe. Arthur Junkert, Leiter der Konrad-Infostelle des BfS, gerät ins Schwärmen, wenn er von der weltweit einzigartigen geologischen Struktur des ehemaligen Erzbergwerks Konrad spricht. Hier hat sich nämlich – eine Laune der Natur – eine 400 Meter mächtige Tonschicht über die Eisenerz- zunge gewälzt und ist satt und fett liegen geblie- ben. Ein Glücksfall für den Endlagerbetreiber, eine Garantie für langfristige Trockenheit. Denn für fließfreudiges, der Schwerkraft folgendes Grundwasser ist Ton die größte anzunehmende Spaßbremse. Er lässt keine Flüssigkeit durch. gar keiner ist. In einen Tunnel fährt man hinein und wieder hinaus. Dieses Gewölbe aber endet unvermittelt vor einer Wand aus Eisenerz. Im Halbdunkel die Umrisse eines Monstrums, ein Grubenmaulwurf aus Stahl, so groß wie ein LKW, nur ungleich kompakter und wuchtiger. Das 130 Tonnen schwere Urvieh gräbt sich, stark wie tau- send Pferde, mit Dutzenden fräs- und schürftüch- tigen Krallen durchs Gestein. Die vor ihm liegende Wand ist sieben Meter breit und sechs Meter hoch. Unmittelbar unter der Deckenwölbung tanzt ein roter Laserpunkt. Denn der Maulwurf ist blind und muss mit Laser- licht ans Ziel gelenkt werden. Das Gewölbe von rund 40 Quadratmeter Querschnitt wird schon bald 400 Meter lang sein. Wenn das Endla- ger Konrad in Betrieb geht, wird es der erste Containerstandort für radioak- tive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeent- wicklung sein. Früher nannte man sie schwach- und mittelaktiv strahlende Abfälle. FÜR FLIESSFREUDIGES GRUNDWASSER IST TON DIE GRÖSSTE ANZUNEHMENDE SPASSBREMSE Irgendwann biegt der Grubenwagen auf der 800-Meter-Sohle in eine Rechtskurve, und bald da- rauf wird mir klar, warum dieser Tunnel, durch den wir die ganze Zeit gefahren sind, eigentlich W er hat eigentlich den Sachverstand, den Konrad-Betreiber beim Sicherheitsnach- weis von einer Million Jahre zu unter- stützen? Ich frage Dr. Jörg Mönig von der Gesell- schaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS). Er leitet den Bereich Endlagersicherheitsforschung in Braunschweig. Das gemeinnützige Institut ver- steht sich als Kompetenzträger und Regierungsbe- rater in allen Fragen der kerntechnischen Sicher- heit in Deutschland. Dr. Mönig hat einen Lehrauftrag an der TU Clausthal und ist in Gre- mien und Arbeitskreisen vertreten. Die GRS hat eine einzigartige Software für die sogenannte Prozessanalyse entwickelt, die auf relativ kleiner Skala die einzelnen Abläufe in einem Endlager detailliert wiedergibt. Beispiels- weise den Korrosionsprozess von Absperrbauwer- FO RTS E TZ U N G AU F S E I T E 2 Bergungsschacht, Probephase, Notfallvorsorge – aktuelle Arbeiten über und unter Tage D ie Asse-GmbH plant die Erkundungsbohrung für den neuen Bergungsschacht, die wegen technischer Probleme unterbrochen werden musste, fortzusetzen. Aufgrund der anspruchsvollen geologischen Situation war der erste Bohrab- schnitt vor Beginn des zweiten Abschnitts mit Beton stabilisiert worden. Dabei war ein Gestänge, mit dem das Bohrloch zementiert wurde, abgerissen. Das Bohrgestänge wurde teilweise geborgen. Die nicht geborgenen Teile des Gestänges sollen nun durch eine abgelenkte Bohrung umgangen werden. Bei der Probephase wurde die zweite Bohrung in Einlagerungskammer 7 in 750 Meter Tiefe erfolgreich abgeschlossen. Zurzeit werden die gewonnenen Daten ausge- wertet und die nächsten Bohrungen vorbereitet. Sie sollen genauere Erkenntnisse über den Zustand der Kammerdecke liefern. Das BfS hat eine Planung für die Rückholung beauftragt, die mehrere Varianten für den Zugang zu den Einlagerungskammern untersucht und bewertet. Ziel ist es herauszufinden, von welchem Niveau aus die Einlagerungskammern in Verbindung mit dem neuen Schacht optimal erreicht werden. Erste Ergebnisse sollen noch in die- sem Jahr vorliegen. Im Rahmen der Notfallvorsorge wurden im Umfeld der Einlagerungskammern 10 und 12 auf der 750-Meter-Ebene notwendige Arbeiten zur Stabilisierung des Berg- werks durchgeführt. Die Stabilisierung ist eine zentrale Voraussetzung für die Rückho- lung. Trotz eines intensiven fachlichen Austauschs konnte in diesem Punkt keine Ei- nigkeit mit der Asse-2-Begleitgruppe erzielt werden. Sie hat die Arbeiten als derzeit nicht zwingend notwendig kritisiert. Aufgrund der aktuellen Diskussionen bietet das BfS am 30.09.2013, um 18 Uhr nochmals eine Informationsveranstaltung zur Notfallvorsorge in der Infostelle Asse, Am Walde 1, in Remlingen an. „ENDLAGER ASSE“ Bei der Schachtanlage Asse II handelt es sich de facto um ein Endlager. Die radioaktiven Abfälle wurden mittels einer Technik eingelagert, die keine Rückholung vorsah. Es war daher 2009 ein zentrales Anliegen, unter anderem von Bürgerinitiativen, die Schachtanlage Asse II in das Atomrecht zu überfüh- ren und sie damit nicht mehr als „Forschungsbergwerk“, sondern als „Endlager“ zu behandeln. Der Umstand, dass im Zuge der Schließung der Anlage die Abfälle mit erheblichem Aufwand wieder gebor- gen werden sollen, ändert nichts an diesen Gegebenheiten. Wie mit der Anlage zu verfahren ist, regelt § 57b des Atomgesetzes. Angesichts der Herausforderungen, die mit der sicheren Schließung der Asse verbunden sind, und um weitere Diskussionen um Begrifflichkeiten zu vermeiden, wird das BfS in Zukunft auf den Begriff „Endlager“ im Zusammenhang mit der Schachtanlage Asse II verzichten. NR. 22 ––– SEPTEMBER 2013 FO R TS E TZ U N G VO N S E I T E 1 W as der Geochemiker Udo Ziesche im geowissenschaft- lichen Labor der GRS in seinen Händen hält, sieht aus wie ein transparentes Miniatursofakissen, prall gefüllt mit Gas. Ziesche und seine Mitarbeiter entwickelten eine Sonde mit Chiptechnik, die Folgeprodukte aus dem radioaktiven Zer- fall aufspüren kann. Mithilfe eines Adapters an das Bohrgestän- ge montiert, reiste sie huckepack durch die sicherheitstech- nischen Bohreinrichtungen hindurch zum Nahbereich der Asse-Kammer 7 und konnte dort eine Gasprobe entnehmen. Eine Kooperation der GRS mit dem Bohrtrupp der Asse-GmbH. Vor meinen Augen stoßen also – naturgemäß leider unsichtbar – die Moleküle des radioaktiven Edelgases Radon, ein Zerfallsprodukt von Uran und Radium, an die Wände des Kissens. Wahrschein- lich ist das Radon durch die porös gewordene Betonabschir- mung eines Fasses entwichen. Die Komplexität der Endlagersicherheit lässt sich ohne interdisziplinäre Kooperationen, ohne Vernetzung mit Fachin- stituten und Arbeitskreisen heute nicht mehr bewältigen. Des- halb zieht das BfS bei der wissenschaftlichen Arbeit externe Sachverständige wie die Braunschweiger GRS als amtlich akkre- ditiertes Prüflabor hinzu. C Schweres Gerät im Endlager Konrad: Hier werden später radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwick- lung eingelagert Abfälle angeliefert und eingefahren. Dies sind vor allem sämt- liche konradgängig zerlegte Einzelteile der dann abgerissenen deutschen Kernkraftwerke: Eingedampftes aus Gundremmin- gen, Geschnetzeltes aus Brokdorf, Zersägtes aus Grohnde, Ein- gemachtes aus Biblis. 10. Juni 2013: In der Schachtanlage Asse II trifft der Bohrer in Kammer 7 nach ca. 23 Metern auf einen betonummantel- ten Abfallbehälter ken unter Tage, das chemische Verhalten der Abfallstoffe, den Einfluss des Gebirgsdrucks, das Zuströmen von Lösungen. Die sicherheitsanalytische Software bildet hingegen das ganze End- lagersystem ab. Dabei werden alle vorstellbaren hydraulischen, mechanischen und thermischen Merkmale, Ereignisse und Pro- zesse, die die Sicherheit des Endlagers gefährden könnten, über einen langen geologischen Zeitraum hinweg dargestellt. Wo die Prozessanalyse ins Detail geht, betrachtet die Sicherheits- analyse das große Ganze, um die Langzeitsicherheit des Endla- gers nachweisen zu können. Die Langzeitanalyse der GRS zur Gebirgsmechanik und zum Radionuklidtransport im Endlager Konrad hat die hohe Rückhaltewirkung der Tonschicht bestätigt. Selbst nach einer Korrosion der Abfallbehälter verläuft die Diffusion der zerfal- lenden Atomkerne durch den 400 Meter mächtigen Tonpfrop- fen ausgesprochen träge nach oben, Richtung Biosphäre. In einer Million Jahre schaffen sie gerade mal schlappe 50 Meter. V oraussichtlich nicht vor Ende 2019 wird hier, im Eisen- erz, das schon ereignisreiche Erdzeitalter wie Kreide und Pleistozän ungerührt ausgesessen hat, die KokoCo-Ära beginnen: „Konradgemäß konditionierte Container“ – Herr Junkert stellt diese aparte Sprachfigur eher absichtslos in den Raum – werden nebeneinander- und übereinandergestapelt. Nach 50 Metern wird diese Pioniergemeinde eingemauert, und die Resthohlräume zwischen den Behältern werden mit fließfä- higem Beton ausgefüllt. Dann kommt der nächste Block. In der Nähe des künftigen Schachts Konrad 2 lärmt schweres Gerät. Die Transportstrecke vom Schacht zur KokoCo- Kolonie wird aufwändig hergerichtet, denn der Berg bewegt sich. Risse im Gestein werden mit massiven Betonverscha- lungen stabilisiert. Standfestigkeit und Sicherheit sind ausge- legt auf einen Einlagerungsbetrieb von rund 30 bis 40 Jahren. Jährlich werden dann hier rund 10.000 Kubikmeter radioaktive I m Büro von Jens Köhler, Technischer Geschäftsführer der Asse-GmbH. Die bundeseigene Gesellschaft soll Standsicher- heit und Betrieb des Bergwerks Asse II gewährleisten, wäh- rend das BfS die wissenschaftliche Bewertung vornimmt, das Projekt steuert und die Gesamtverantwortung trägt. Zur Begrü- ßung ein Ultrakurzfilm in Grautönen. Ein paar unspektakuläre Sekunden Kamerafahrt durch eine ovale Röhre. Wie in Schacht Konrad: Am Ende des vermeint- lichen Tunnels wieder kein Licht. Ein farblich zweigeteilter Quer- schnitt, die rechte Hälfte hellgrau- er Salzgrus, die linke Hälfte dun- kelgrauer Beton. „Für mich der schönste Film dieses Jahres … mein Oscar-Gewinner.“ Dem interessier- ten Beobachter erschließt sich Köhlers Begeisterung für diesen extrem handlungsarmen, grautonreichen Nouvelle-Vague-Clip nicht ohne Weiteres. Vielleicht aber, wenn er wüsste, dass diese Fahrt der Bohrlochkamera das erfolgreiche Anbohren der Ein- lagerungskammer 7 dokumentiert. Die dunkelgraue Silhouette ist die Betonabschirmung eines Fasses mit radioaktiven Abfäl- len. Die Erkundung der Zustände in den Einlagerungskam- mern 7 und 12 soll zeigen, ob die Rückholung der Fässer mach- bar ist. lausthal im Harz. Schon 1898 wurde hier erstmals radio- aktives Material in ein Bergwerk gebracht. Da glaubte die Physikerin Marie Curie noch, Uran absorbiere kos- mische Energie und wandele sie in radioaktive Strahlung um. Tief unter der Erde von Clausthal stellten die Wolfenbütteler Physiker und Pädagogen Julius Elster und Hans Geitel Curies These auf die Probe. Eine Gesteinsschicht von 800 Metern Stär- ke sollte, so ihre Vermutung, einen erheblichen Teil dieser omi- nösen Energie aufhalten. Sie konnten jedoch keinen Unter- schied messen. Unter Tage strahlte die Uranprobe genauso stark wie unter der Sonne. Damit war Curies kosmische Erklä- rung widerlegt, und Elster und Geitel äußerten kurz darauf als Erste die Vermutung, radioaktive Strahlung sei ein atomares Phänomen. Die Technische Universität Clausthal ist heute der einzige Studienort in Deutschland, an dem man seit 2007 den Master- Studiengang „Management und Endlagerung radioaktiver Ab- fälle“ wählen kann. Professor Dr. Kurt Mengel leitet hier den ersten Fachbereich in Deutschland, der Salzlagerstätten auf ihre Eignung als Endlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle untersucht. Im Fokus stehen grundsätzliche chemische und mineralogische Untersuchungen zum Verhalten von Radio- nukliden in Salzlösungen, wobei Temperatur und andere Bedingungen unter Tage sehr genau im Laborexperiment simuliert werden können. EIN TRANSPARENTES MINIATURSOFA-KISSEN AUS GAS REISTE HUCKEPACK IN DEN NAHBEREICH DER KAMMER 7 Sieht simpel aus: Das Kissen aus Gas ist eine Entwicklung der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit D as hier ist keine Simulation. 750 Meter unter der Erde herrscht trockene Hitze. Der Ort, an dem wir jetzt stehen, geriet im Sommer 2008 in die Schlagzeilen und avancierte als radio- aktiver Laugensumpf vor Kammer 12 zur TV-Berühmtheit. In einer Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich hat Pro- fessor Mengel von der TU Clausthal genau zu diesem Zeitpunkt hier die Verbreitung radioaktiver Nuklide in den Salzlösungen gemessen. Später setzte er im Auftrag des BfS die Untersu- chungen fort. Vor Kurzem konnte die Asse-GmbH, auf der Grundlage des neuen Asse-Gesetzes, den Sumpf abpumpen und die Salzlösung in 20 Kunststoffcontainer füllen, die in Stahlauf- fangwannen auf der 725-Meter-Ebene stehen. Die glatte Fläche vor der Kammer ist freundlich hell ausgeleuchtet und sieht aus wie ein mit frischem Schnee bedeckter zugefrorener Teich. In Wirklichkeit ist es Beton, auf dem eine Schicht Salzstaub liegt. Der Fußbereich von Kammer 12 war 1973, zu Beginn der Einlagerung, feucht – eine Information, die den Sumpfskandal von 2008 zusätzlich befeuerte. Also schüttete man vor 40 Jah- ren den Boden mit Salz auf und planierte alles. Anschließend wurden mehr als 7.400 Fässer liegend übereinandergestapelt. Auch dieses Fassdepot soll demnächst angebohrt werden. Wäh- rend Kammer 7 mit Salzgrus zugeschüttet ist, gibt es hier kei- nen Füllstoff. I n einem Labor des Instituts für Endlagerforschung an der TU Clausthal zeigt mir Professor Mengel sein ICP-Massen- spektrometer, ein unscheinbares beigegraues Gerät vom Format einer Haushaltsgefriertruhe. Es ist der Gegenspieler zum Grubenmaulwurf in Schacht Konrad. Denn während sich dieser unter Tage vom roten Laserpunkt leiten lässt und laut- stark tonnenweise Gestein anhäuft, führt sein Clausthaler Pen- FO R TS E TZ U N G AU F S E I T E 4 Nr. 22 ––– SEPTEMBEr 2013 Topografie der endlagerforschung 22. In der Region Braunschweig in Niedersachsen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten verschiedene Institutionen angesiedelt, die sich mit Endlagerung beschäftigen. Dazu gehören Institute wie die Gesellschaft für Anlagen- und Reak- torsicherheit (GRS) oder die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von End- lagern für Abfallstoffe (DBE) ebenso wie die Technische Universität Clausthal- Zellerfeld. Dort gibt es den ersten Fachbereich in Deutschland, der Salzlagerstätten auf ihre Eignung als Endlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle unter- Die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfall- stoffe mbH (DBE) ist vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) u. a. mit der Planung und der baulichen Errichtung des Endlagers Konrad beauftragt. Ihre Tochter, die DBE Technology GmbH, forscht in den Bereichen der Endlagerung radioaktiver Stoffe. Die Gesellschaft für Nuklear- Service mbH (GNS) ist mit 75% an der DBE beteiligt, die wiederum den Energieversorgungsunternehmen E.ON, rWE AG und Vattenfall Europe AG gehört. 25% befinden sich im Eigentum der bundeseigenen Energie- werke Nord GmbH. Das Bundesamt für Strahlen- schutz (BfS) ist der Betreiber des Endlagers Konrad und der Schachtanlage Asse II. Die rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Asse stellt eine besondere Herausforderung für das BfS dar. In den Verantwortungs- bereich der Behörde fallen die konzeptionellen Fragestellun- gen, die Stilllegungsplanungen und die Einholung der notwendi- gen Genehmigungen. Dafür erstellt und beauftragt das BfS u. a. wissenschaftliche Studien. sucht. Sicher kein Zufall, liegen doch die Schachtanlage Asse II, das genehmigte Endlager Konrad und auch der Sitz des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in der Region. Ein Blick auf die Karte dieser Ausgabe zeigt, in welcher Nähe sich Wissen und Kompetenz in diesem relevanten technologischen Sektor befinden. Auch macht die Topografie deutlich, dass sich hier eine Forschungsregion mit weltwei- ter Bedeutung entwickelt hat. Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktor- sicherheit (GRS) ist ein gemeinnütziges Institut und amtlich akkreditiertes Prüflabor, das sich als Kompetenzträger und regierungsberater in allen Fragen der kerntechnischen Sicherheit in Deutschland versteht. Sie entwickelt Methoden und Verfahren im Bereich Endlagersicherheits- forschung. Diese dienen dem Nachweis der Langzeitsicherheit für Endlager in geologischen Formationen. Die GrS gehört zu 46% der Bundesrepu- blik Deutschland und zu 46% den Technischen Überwachungs-Vereinen (TÜV) und dem Germa- nischen Lloyd. Jeweils 4% der Anteile der GrS haben das Land Nordrhein-Westfalen und der Freistaat Bayern inne. Das Endlager Konrad ist ein stillgelegtes Eisenerz-Berg- werk und das erste Endlager für radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärme- entwicklung, das nach Atomrecht genehmigt wur- de. Zurzeit wird es von der Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endla- gern für Abfallstoffe (DBE) im Auftrag des BfS saniert und umgebaut. In Betrieb genommen wird es voraus- sichtlich nicht vor Ende 2019. Die Asse-GmbH plant und führt nach den Vorgaben des BfS den bergbaulichen Betrieb der Schachtanlage Asse II. Hierzu gehören die Durchführung von Stabilisierungsmaß- nahmen, die Planung und Durchführung von Vorsorgemaß- nahmen für den Notfall sowie die Vorbereitung der rückho- lung der radioaktiven Abfälle. Die Asse-GmbH ist eine bundeseigene Gesellschaft. Die Technische Universität Clausthal-Zellerfeld lehrt und forscht in den Bereichen Energie und rohstoffe, Natur- und Mate- rialwissenschaften, Wirtschafts- wissenschaften, Mathematik, Informatik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Sie ist bisher der einzige Studienort in Deutschland, an dem man seit 2007 den Master- Studiengang „Management und Endlagerung radioaktiver Abfäl- le“ wählen kann. Zur TU gehört auch das Institut für Endlager- forschung.

Autokauf

Beim Autokauf Elektroautos bevorzugen, auf geringen Energieverbrauch und CO2-Ausstoß achten Worauf Sie beim umweltbewussten Autokauf achten sollten Kaufen Sie einen Pkw mit geringem Kraftstoff- bzw. Energieverbrauch und niedrigem CO 2 -Ausstoß – das Elektroauto ist hier die erste Wahl. Es muss nicht immer das eigene Auto sein: Vor allem Wenig-Fahrer können beim Carsharing viel Geld sparen. Gewusst wie Der größte Teil der Umweltbelastungen eines Autos wie Treibhausgase (CO 2 ), Schadstoffe (Stickstoffdioxide, Feinstaub) und Lärm entsteht beim Fahren. Aber bereits beim Kauf entscheiden Sie über den spezifischen Kraftstoffverbrauch ihres Autos und damit über die zukünftigen Umweltbelastungen und Tank- bzw. Energiekosten. Sparsames Auto wählen: Die CO 2 -Emissionen eines Autos und damit seine Klimawirksamkeit hängen direkt vom Kraftstoffverbrauch ab: Pro Kilowattstunde Strom werden rund 0,4 kg CO 2 (Deutscher Strommix), pro Liter Benzin rund 2,3 kg CO 2 und pro Liter Diesel rund 2,6 kg CO 2 freigesetzt. Auch die Kosten für das Tanken steigen linear mit dem Verbrauch. Mit Ihrer einmaligen Kaufentscheidung für ein bestimmtes Auto legen Sie in hohem Maße die Tank- bzw. Energiekosten und CO 2 -Emissionen für die gesamte langjährige Nutzungszeit fest. Es lohnt sich deshalb doppelt, ein Auto mit einem möglichst geringen Energieverbrauch zu wählen. Händler und Hersteller sind deshalb auch gesetzlich verpflichtet, den Kraftstoff- bzw. Stromverbrauch und die spezifischen CO 2 -Emissionen sowohl in der Werbung als auch im Autohaus anzugeben. Häufig weisen schon verschiedene Modellvarianten desselben Herstellers große Spannbreiten beim Energieverbrauch und CO 2 -Ausstoß auf. Elektroantrieb bevorzugen: Die klimaschonendste Antriebsvariante beim Autokauf ist das Elektroauto. Die CO 2 -Einsparungen während der Nutzung übersteigen die höheren Treibhausgasemissionen bei der Herstellung durch den zusätzlichen Aufwand für Batterien deutlich. Ein Vorteil des Elektroantriebs ist auch, dass lokal keine Schadstoffe durch Abgase emittiert werden. Zudem wird die Lärmbelastung reduziert. Bei Elektrofahrzeugen hängen die Emissionen bei der Fahrzeugherstellung und beim Betrieb (Abriebemissionen von Reifen) sowie das Gewicht des Fahrzeuges stark von der Größe bzw. Kapazität der verbauten Antriebsbatterie ab. Deshalb sollte die Antriebsbatterie bedarfsgerecht ausgewählt werden, auch um ein unnötiges Mitschleppen von zusätzlichem Gewicht zu vermeiden. Hierdurch können sowohl Emissionen als auch der Energieverbrauch des Fahrzeuges verringert werden. Wenn man sich nichtdestotrotz zum Kauf eines Verbrenner-Pkw entscheidet, sollte das Neufahrzeug bei einem Dieselantrieb mindestens die Euro 6d-TEMP Abgasnorm einhalten. Ein Otto-Pkw mit Direkteinspritzung muss mindestens die Euro 6c-Norm erfüllen. So wird sichergestellt, dass auch die Partikelemissionen des Otto-Direkteinspritzers gering sind. Auf dem Pkw-Label werden Neuwagen in sieben CO2-Effizienzklassen eingeteilt: von „A“ (grün, beste) bis „G“ (rot, schlechteste). Auf Pkw-Label achten: Wie klimafreundlich und kostengünstig ein Neuwagen im Betrieb ist, lässt sich einfach am Pkw-Label erkennen, mit dem jeder Neuwagen ausgezeichnet sein muss. Das Pkw-Label enthält Informationen zum Energieverbrauch und zum CO 2 -Ausstoß neuer Autos. Außerdem beinhaltet es Kostenrechnungen für die Kraftstoff-/Energie- und CO 2 -Kosten. Somit erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher auch Informationen darüber, wie sich die CO 2 -Bepreisung fossiler Kraftstoffe bei den Kosten an der Tankstelle auswirken wird. Die Darstellung des Labels ist analog zum bekannten EU-Energielabel und stuft die Autos nach CO 2 -Klassen (A bis G bzw. dunkelgrün bis rot) ein (siehe Abbildung). Die Einstufung nach CO 2 -Klassen erfolgt in Abhängigkeit von der Antriebsart. Sparsam bei der Ausstattung sein: Klimaanlage , elektrische Fensterheber oder beheizbare Sitze und Heckscheiben sind heute oft Standard. Sie treiben aber auch den Energieverbrauch des Fahrzeugs in die Höhe. Die Klimaanlage ist dabei der größte Spritfresser: Sie erhöht beispielsweise den Verbrauch im Stadtverkehr um bis zu 30 %. Leider wird der Verbrauch durch die Nebenaggregate bei den normierten Verbrauchsangaben der Autohersteller nicht berücksichtigt. Verzichten Sie deshalb beim Kauf nach Möglichkeit auf solche verbrauchssteigernden Nebenaggregate bzw. verwenden Sie diese – insbesondere die Klimaanlage – sparsam. Carsharing nutzen: Oft geht es auch ohne eigenen Pkw. Insbesondere dann, wenn Sie Ihr Auto nicht täglich benötigen. Mit Carsharing können Sie zudem richtig viel Geld sparen. Wenn Sie nicht mehr als 10.000 bis 14.000 km pro Jahr fahren, ist Carsharing in der Regel kostengünstiger als ein eigenes Auto. Die hohen Fixkosten für Anschaffung und Versicherung entfallen. Außerdem müssen Sie sich nicht mehr um die Wartung des Fahrzeugs kümmern. Was Sie noch tun können: Steuern sparen: Je geringer der CO 2- Ausstoß, desto weniger zahlen Sie für ihre Kfz-Steuer. Ein Elektroauto ist sogar steuerbefreit. Sprit sparen: Beachten Sie unsere Tipps zum Sprit sparen . Umweltfreundlich mobil sein: Beachten Sie unsere Tipps zu Bus und Bahn fahren , zu Fahrrad und Radeln und zu Fahrgemeinschaften . Altauto-Entsorgung: Beachten Sie unsere Tipps zur Altautoentsorgung . Grünfläche vs.Carsharing Quelle: Umweltbundesamt Fahrzeug = "Stehzeug" Quelle: Umweltbundesamt Hintergrund Umweltsituation: Der Anteil des Verkehrs an den Treibhausgasemissionen in Deutschland ist seit 1990 von etwa 13 % auf 19,4 % im Jahr 2021 gestiegen. Das lag vor allem am stetig wachsenden Straßengüterverkehr und dem Motorisierten Individualverkehr. Technische Effizienzsteigerungen werden durch höhere Fahrleistungen und dem Trend zu größeren und schwereren Fahrzeugen aufgehoben. Mehr Informationen dazu finden Sie auf unserer Seite Emissionen des Verkehrs . Bezüglich ⁠ Klimawirkung ⁠ haben Elektrofahrzeuge die Nase vorn. Gemäß einer Studie im Auftrag des ⁠ UBA ⁠ sind im Jahr 2020 zugelassene Elektroautos um etwa 40% klimafreundlicher in ihrer Wirkung als Pkw mit Benzinmotor (UBA 2024). Bei einigen Umweltwirkungen wie die Auswirkungen auf Wasser (aquatische ⁠Eutrophierung⁠) und Böden (⁠Versauerung⁠) ergeben sich für E‑Pkw aktuell noch Nachteile, die größtenteils auf die noch fossile Strom­bereitstellung zurückzuführen sind. Nach Umstellung auf ein erneuerbares Stromsystem liegt der E-Pkw bei allen untersuchten Umweltwirkungen vor Pkw mit Verbrennungsmotoren. Eine weitere Umweltbelastung stellt die Versiegelung und Zerschneidung von Flächen durch den Straßenverkehr dar. Damit wird der Lebensraum der Menschen massiv eingeschränkt sowie die ⁠ Flora ⁠ und ⁠ Fauna ⁠ stark beeinträchtigt. Gesetzeslage: Fossile Kraftstoffe unterliegen einem CO 2 -Preis, der im Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) für die Jahre 2024 (45 Euro/ t CO 2 ) und 2025 (55 Euro/ t CO 2 ) festgelegt ist. Das neue Pkw-Label informiert Verbraucherinnen und Verbraucher beispielhaft darüber, wie sich die CO 2 -Bepreisung fossiler Kraftstoffe bei den Kosten an der Tankstelle auswirken kann. Darüber hinaus finden Sie umfassende Hinweise zu gesetzlichen Regelungen auf unserer Themenseite Pkw und leichte Nutzfahrzeuge . Marktbeobachtung: Der Marktanteil von Elektroautos bei Neuwagen nimmt seit dem Jahr 2020 deutlich zu (siehe Abbildung). Allerdings war im Jahr 2023 nur etwa jedes fünfte neue Auto ein Elektroauto. Weitere Marktbeobachtungen finden Sie auf unserer Themenseite Marktdaten: Mobilität . Weitere Informationen finden Sie auf unseren UBA-Themenseiten : Emissionen des Verkehrs Fahrleistungen, Verkehrsleistung und Modal Split Pkw und leichte Nutzfahrzeuge Marktdaten: Mobilität Quellen: UBA (2024): Analyse der Umweltbilanz von Kraftfahrzeugen mit alternativen Antrieben oder Kraftstoffen auf dem Weg zu einem treibhausgasneutralen Verkehr Neuzulassungen und Marktanteil von Pkw mit Elektro- oder Hybridantrieb Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Entwicklung der Pkw im Bestand nach Kraftstoffart Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur / Kraftfahrt-Bundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten

Biotonne in Wohnanlagen

Seit 2015 ist die Biotonne in Deutschland Pflicht – und das aus gutem Grund: Rund 40 Prozent der Abfälle in den grauen Restmülltonnen bestehen heute noch aus Bioabfällen aus Küche und Garten. Auch in Wohnanlagen fallen große Mengen des wertvollen Rohstoffs „Biogut“ an. Eine konsequente Trennung in der Biotonne ermöglicht es, diese Ressource sinnvoll weiterzuverarbeiten, anstatt sie unnötig im Restmüll zu verschwenden. Gleichzeitig ist die Sammlung der organischen Abfälle in Wohnanlagen besonders anspruchsvoll und ein wenig aufwendig, müssen doch die feuchten Küchenabfälle ohne Kunststoffumhüllung in die gemeinschaftlich genutzten Biotonnen im Innenhof eingefüllt werden. Als Folge landet leider immer noch viel zu viel Biogut in der Hausmülltonne. Was viele Bürgerinnen und Bürger nicht wissen: Biogut ist kein “Müll”, sondern ein wertvoller Rohstoff für die Gewinnung von Biogas und Komposterde – ein natürliches Düngemittel für die Landwirtschaft. Aufbereitetes CO 2 -neutrales Biogas aus Berliner Biogut wird in das Berliner Gasnetz eingespeist und ersetzt 1:1 fossiles Erdgas, das in vielen Wohnungen zum Heizen und für warmes Wasser genutzt wird. Wenn jede Berlinerin und jeder Berliner pro Woche 1 Kilogramm Biogut in der Biotonne sammelt, könnte damit der jährliche Gasbedarf von 8.000 3-Raum-Wohnungen gedeckt werden. Die hochwertige Verwertung zu Biogas und Kompost trägt somit aktiv zum Klimaschutz bei (Basis-Szenario des Berliner Abfallwirtschaftskonzepts 2030). Fremdstoffe wie Bioplastiktüten und andere Kunststoffe verunreinigen das Biogut und können in der Kompostierungsanlage nicht sicher aussortiert werden. Viele Plastikteile verbleiben in der Komposterde und mindern deren Qualität für die Landwirtschaft. Falsch befüllte Biotonnen werden bei zu hohem Fremdstoffanteil deshalb häufig nicht als Biogut entleert und müssen stattdessen als Restmüll entsorgt werden. Dies führt zu höheren Abfallgebühren für die Mieterinnen und Mieter. Um Fremdstoffe in der Biotonne zu vermeiden, sammeln Berlinerinnen und Berliner am besten lose in einer Schüssel oder in einer Papiertüte. Plastiktüten und auch Bioplastiktüten sind in der Biotonne tabu. Bild: Yeşil Çember Was kommt in die Biotonne? Viele Berlinerinnen und Berliner wissen nicht genau, welche Küchenabfälle in die Biotonne sollen: Häufig werden fälschlicherweise Essenreste in die Hausmülltonne oder verdorbene Lebensmittel aus dem Kühlschrank samt Verpackungen in die Biotonne geworfen. Weitere Informationen Bild: Yeşil Çember Aktionen und Termine Yesil Çember – ökologisch interkulturell gGmbH informiert Berlinerinnen und Berliner, warum die Biotonne eine gute Sache ist und wie man sie am besten nutzt. Weitere Informationen Bild: SenMVKU Ausweitung des Modellprojekts in Wohnanlagen 2020–2021 Das Modellprojekt in 2020–2021 wurde von verschiedenen Aktionen und Events für die Bewohnerinnen und Bewohner zum Thema Lebensmittelwertschätzung begleitet. Neben einem Ideenwettbewerb fanden Koch-Aktionen mit Tipps zu Resteverwertung statt. Weitere Informationen Bild: Joris Felix Patzschke für RESTLOS GLÜCKLICH e.V. Modellprojekt „Unsere Biotonne. Unsere Energie“ 2019–2020 In Wohnanlagen gibt es zwar ein großes Potenzial für die Sammlung von Bioabfällen, leider wird dort die Biotonne aus verschiedenen Gründen jedoch nicht richtig oder überhaupt nicht genutzt. Die Kampagne „Unsere Biotonne. Unsere Energie.“ informierte Bewohnerinnen und Bewohner über die richtige Mülltrennung in Berlin. Weitere Informationen

Wissenschaft trifft Umwelt: Ministerium unterstützt Umrüstung von Hallenser Forschungsschiff auf nachhaltige E-Fuels

Mit Unterstützung des Wissenschafts- und Umweltministeriums nimmt das Bürgerforschungsschiff „Make Science Halle“ Kurs auf nachhaltige Schifffahrt an Saale und Elbe. Unter fachlicher Betreuung der Hochschule Merseburg soll das bislang mit Diesel betriebene ehemalige Fahrgastschiff für die Nutzung klimafreundlicher E-Fuels umgerüstet werden. Den Förderbescheid in Höhe von rund 200.000 Euro hat Staatssekretär Thomas Wünsch am heutigen Mittwoch an Bord überreicht. E-Fuels machen den Antrieb des Schiffes nachhaltiger. Sie werden mit Hilfe von Strom, Wasser und CO2 aus der Luft hergestellt und sind – sofern regenerativ erzeugter Strom zum Einsatz kommt – anders als fossile Kraft- und Brennstoffe in der Gesamtbilanz CO2-neutral. Für Wünsch ist das Projekt deshalb ein Erfolgsmodell: „Die Umrüstung ist ein starkes Zeichen für Klimaschutz und soll der Beginn einer neuen Ära der nachhaltigen Flussschifffahrt in der Region sein. Die ‚Make Science Halle‘ verbindet Einsatz für Forschung und gesellschaftliche Beteiligung mit Umwelt- und Klimaschutz. Dieses beispielhafte Engagement unterstützen wir sehr gern.“ Die „Make Science Halle“ wird vom Hallenser Verein „Science2public – Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation“ betrieben. Das Schiff ist 2020 als Teil des Netzwerks „Blaues Band der Wissenschaft“ gemeinsam mit Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalts zum Bürgerforschungsschiff umgebaut worden und macht seitdem Wissenschaft und Forschung an Bord erlebbar. Zu den Mitbegründern zählen neben der Hochschule Merseburg auch die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle sowie die Hochschulen Anhalt und Magdeburg-Stendal. Die Vorsitzende des Vereins „Science2public“, Ilka Bickmann, unterstrich: „Wir freuen uns sehr, dass die seit 2020 vorbereitete klima- und umweltfreundliche Umrüstung nun durch die Förderung des Wissenschafts- und Umweltministeriums des Landes möglich wird. Jetzt können wir mit Volldampf und gutem Gewissen 2025 durchstarten und auch vermehrt Menschen auf dem Land und insbesondere im mitteldeutschen Revier ansteuern, um sie für Wissenschaft und Forschung im Fluss zu begeistern. Auf zu neuen, grünen Ufern!” Der Rektor der Hochschule Merseburg, Prof. Dr. Markus Krabbes, ergänzte: „Wir freuen uns, Partnerhochschule für diese spannende Aufgabe zu sein und das Bürgerforschungsschiff auf seinem Weg zur grünen Schifffahrt fachlich zu begleiten. Dass die ‚Make Science Halle‘ als erstes Schiff mit E-Fuels über die Saale und damit auch zu uns nach Merseburg fährt, ist ein bedeutender Schritt für den Mobilitätssektor auf dem Fluss. Wissenschaftlich und technisch ist dieses Projektvorhaben für uns ein faszinierendes Feld. Großartig, dass Sachsen-Anhalt hier eine Vorreiterrolle für Upcycling von älteren Schiffen auf klimaneutrale Mobilität einnimmt.” Impressum: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Leipziger Str. 58 39112 Magdeburg Tel: +49 391 567-1950, E-Mail: PR@mwu.sachsen-anhalt.de , Facebook , Instagram , LinkedIn , Mastodon und X

Zur Entscheidung des niedersächsischen Umweltministeriums betreffend Endlager Konrad

Zur Entscheidung des niedersächsischen Umweltministeriums betreffend Endlager Konrad Pressemitteilung Stand: 21.12.2023 Zur heutigen Entscheidung des Niedersächsischen Umweltministeriums, die 2002 von ihm erteilte und heute bestätigte Genehmigung des Endlagers Konrad aufrecht zu erhalten, erklärt BASE -Präsident Wolfram König: „Dem BASE liegen als atomrechtliche Aufsicht keine Hinweise auf Sicherheitsdefizite bei Schacht Konrad vor. Schacht Konrad muss aus technischer Sicht stets auf dem aktuellen Sicherheitsniveau gehalten werden. Dies muss durch den Betreiber , der Bundesgesellschaft für Endlagerung ( BGE ) mbH , gewährleistet werden. Darüber hinaus wird die Anlage von unabhängigen Behörden kontinuierlich überwacht. Fachlich ist die Entscheidung des Landes Niedersachsen daher folgerichtig.“ Zur Einordung: Das Endlager Konrad, ein ehemalige Eisenerz-Bergwerk, verfügt seit 2002 über einen Planfeststellungsbeschluss und ist das erste nach den strengen Anforderungen des Atomrechts genehmigte Endlager in Deutschland. Es wird betrieben durch die BGE mbH . Die Anlage wurde genehmigt durch das Land Niedersachsen. Der Betrieb wird durch das BASE für den Bund atomrechtlich und durch das Land Niedersachsen bergrechtlich und unabhängig voneinander beaufsichtigt. König betont: „Es ist gut, wenn Vorhaben im Hochrisikobereich kritisch hinterfragt werden. Wer ein Aus des Endlagers Konrad aus politischen Gründen fordert, muss sich allerdings auch der Frage stellen, wo die dauerhafte sichere Endlagerung der schwach- und mittelradioaktiven Abfälle in Deutschland in einem vertretbaren Zeitraum erfolgen soll. Derzeit ist keine andere Endlagerlösung in tiefen geologischen Schichten für die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle in greifbarer Nähe. Ohne ein sicheres Endlager Schacht Konrad müssten diese Abfälle über etliche Jahrzehnte weiter in obertägigen Zwischenlagern aufbewahrt werden. Für solch eine dauerhafte Lagerung sind die Behälter nicht ausgelegt“, so König. „Dieses würde ein erhebliches Sicherheitsrisiko bedeuten können.“ Ein wichtiges Kriterium für die Endlagerung ist, dass die radioaktiven Abfälle keine Verbindung zum Grundwasser haben. Diese Gegebenheiten sind bei Konrad erfüllt, da große Schichten aus Tongestein die Grube gegen Grundwasser abdecken. Selbstverständlich sind wie in anderen Bergwerken aber auch in der Schachanlage Konrad Wässer anzutreffen. Bei einem Teil des Wassers handelt es sich um bis zu 150 Millionen Jahre alte fossile Wässer, die bei der unvollständigen Verdunstung bei der Entstehung der geologischen Struktur mit eingeschlossen wurden. Sie wurden in den Modellrechnungen zur Betrachtung der Langzeitsicherheit berücksichtigt. Der andere Teil des Wassers fließt aus oberflächennahen Gesteinsschichten über die während des Betriebs der Anlage notwendigerweise offenen Schächte zu und wird dort aufgefangen. Bei der späteren Stilllegung des Endlagers werden die Schächte wasserdicht verschlossen. Beides ist allerdings bekannt und kein spezielles Ereignis. Eindringendes Wasser ist nicht der Grund für Verzögerungen bei der Errichtung von Schacht Konrad. Ein solches Ereignis, bei dem 2012 (oder zu einem anderen Zeitpunkt) unerwartet Wasser in Konrad eingedrungen wäre, gab es nicht.

Teilprojekt: Malakologie

Das Projekt "Teilprojekt: Malakologie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, Institut für Geowissenschaften durchgeführt. Die arabische Halbinsel ist archäologisch erst wenig erforscht und zählt zu den trockensten Regionen der Welt. Dennoch gab es im östlichen Teil, der heute hauptsächlich vom Sultanat Oman eingenommen wird, bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit. Wie es den Menschen damals gelungen ist, sich an die marginale Umwelt anzupassen, ist aber bislang nicht bekannt. Insbesondere fehlt eine präzise chronologische Differenzierung der Umweltveränderungen im Zentraloman, vor allem in Bezug auf die Verfügbarkeit von Wasser und die Vegetationsdynamik. Damit ließen sich Zusammenhänge zwischen der Lebensweise der Menschen, der Subsistenz sowie fehlgeschlagenen oder erfolgreichen Nachhaltigkeitsstrategien auf der einen und der fragilen Umwelt auf der anderen Seite herstellen. Das Verbundprojekt bringt einen erfahrenen Wissenschaftler des Kleinen Faches Vorderasiatische Archäologie mit Nachwuchswissenschaftler*innen Mittlerer und Großer Fächer (Biologie und Geologie) aus vier deutschen Hochschulen zusammen. Im Verlauf des Projektes sollen mittels verschiedener naturwissenschaftlicher und archäologischer Methoden umfassende Daten zu den Umweltbedingungen im Zentraloman im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. erhoben und ausgewertet sowie mit bekannten historischen Ereignissen dieser bedeutenden Epoche verknüpft werden. Zum Multiproxy-Ansatz des Projektes gehören die Analyse von Phytolithen, Pollenkörnern, Samen und Holzkohle zur Bestimmung der Pflanzenwelt, die Untersuchung von fossilen Schneckengehäusen, um Rückschlüsse auf saisonale Niederschlagsveränderungen und Temperaturen zu ziehen, sowie geomorphologische Analysen, die die Entwicklung von Umweltressourcen, vor allem Wasser, und die Anpassung der Gesellschaft darauf erarbeitet. Auch der Eingriff des Menschen in das Ökosystem und damit die Interaktion zwischen ihm und seiner Umwelt spielt eine wichtige Rolle für das Vorhaben.

Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geliehen. Umweltveränderungen und Lebensweise im Zentraloman im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr

Das Projekt "Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geliehen. Umweltveränderungen und Lebensweise im Zentraloman im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Fachbereich Altertums- und Kunstwissenschaften, Institut für die Kulturen des Alten Orients (IANES) durchgeführt. Die arabische Halbinsel ist archäologisch erst wenig erforscht und zählt zu den trockensten Regionen der Welt. Dennoch gab es im östlichen Teil, der heute hauptsächlich vom Sultanat Oman eingenommen wird, bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit. Wie es den Menschen damals gelungen ist, sich an die marginale Umwelt anzupassen, ist aber bislang nicht bekannt. Insbesondere fehlt eine präzise chronologische Differenzierung der Umweltveränderungen im Zentraloman, vor allem in Bezug auf die Verfügbarkeit von Wasser und die Vegetationsdynamik. Damit ließen sich Zusammenhänge zwischen der Lebensweise der Menschen, der Subsistenz sowie fehlgeschlagenen oder erfolgreichen Nachhaltigkeitsstrategien auf der einen und der fragilen Umwelt auf der anderen Seite herstellen. Das Verbundprojekt bringt einen erfahrenen Wissenschaftler des Kleinen Faches Vorderasiatische Archäologie mit Nachwuchswissenschaftler*innen Mittlerer und Großer Fächer (Biologie und Geologie) aus vier deutschen Hochschulen zusammen. Im Verlauf des Projektes sollen mittels verschiedener naturwissenschaftlicher und archäologischer Methoden umfassende Daten zu den Umweltbedingungen im Zentraloman im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. erhoben und ausgewertet sowie mit bekannten historischen Ereignissen dieser bedeutenden Epoche verknüpft werden. Zum Multiproxy-Ansatz des Projektes gehören die Analyse von Phytolithen, Pollenkörnern, Samen und Holzkohle zur Bestimmung der Pflanzenwelt, die Untersuchung von fossilen Schneckengehäusen, um Rückschlüsse auf saisonale Niederschlagsveränderungen und Temperaturen zu ziehen, sowie geomorphologische Analysen, die die Entwicklung von Umweltressourcen, vor allem Wasser, und die Anpassung der Gesellschaft darauf erarbeitet. Auch der Eingriff des Menschen in das Ökosystem und damit die Interaktion zwischen ihm und seiner Umwelt spielt eine wichtige Rolle für das Vorhaben.

Forcing of carbonate mounds and deep water coral reefs along the NW European continental margin

Das Projekt "Forcing of carbonate mounds and deep water coral reefs along the NW European continental margin" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR), Forschungsbereich 1: Ozeanzirkulation und Klimadynamik, Forschungseinheit Paläo-Ozeanographie durchgeführt. Recent discoveries of carbonate mounds covered with cold water corals and related benthic communities along the NE Atlantic Ocean continental margin (Porcupine Bight and north of Porcupine Bank, southeast and southwest Rockall Trough Margin, Norwegian Margin) and of actively venting mud volcanic areas along the continental margin surrounding the Gulf of Cadiz associated with authigenic carbonate crust formation and deep-water reef-like coral build-ups and carbonate chimneys margin, Galicia Bank as well as new discoveries of fossil and recent reef structures in the Mediterranean, raises the question of their origin and development. A major objective of the proposed studies therefore is to establish the forcing conditions of carbonate mound formation and to test the hypothesis of a possible linkage between cold seeps and the development of carbonate mounds, cold water benthic communities and authigenic carbonate formation. This proposal is further directed towards a definition of the geological, geochemical and oceanographical conditions and processes forcing the development of carbonate mounds and establishing the benthic ecology and environmental conditions of carbonate mound and cold water coral reef formation in contrasting areas of the NE Atlantic Ocean and Mediterranean Sea. A third objective is to establish the factors governing lithification and stabilisation of carbonate mounds, and to use these as modern analogues of fossil carbonate build ups. Comparison between recent and past mound forcing conditions will allow development of a model of mound genesis in relation to tectonic, sedimentological, oceanographical and biological extant conditions.

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