Das Projekt "Bestimmung der Emissionen klima- und umweltrelevanter Gase sowie Geruch aus einem Milchviehstall" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Agrartechnik, Fachgebiet Verfahrenstechnik in der Tierproduktion und landwirtschaftlichen Bauwesen durchgeführt. Die Emissionsmessungen in einem Milchviehstall (Liegeboxenlaufstall mit Guellekanaelen unter dem Spaltenboden) wurden unter Praxisbedingungen durchgefuehrt. Die Lueftung wurde ueberwiegend nach dem Prinzip der Schwerkraftlueftung (Schachtlueftung) betrieben, konnte aber auch wahlweise auf Zwangslueftung umgestellt werden. Die Ergebnisse weisen starke tageszeitliche Schwankungen des Abluftvolumenstroms, der Luftstroemung im Stall und damit auch der Emissionen auf. Zeitlich und raeumlich variierende Abluftvolumenstroeme machen deutlich, dass zur Emissionsbestimmung in einem frei beluefteten Stall eine kontinuierliche Volumenstrommessung in jeder Abluftstelle erforderlich sind. Bei hohen Windgeschwindigkeiten oder einer geringen Temperaturdifferenz zwischen innen und aussen koennen Leckstroeme durch die Zuluftstellen auftreten, was zu einer Unterschaetzung der tatsaechlichen Emissionen fuehren wuerde. Die Ammoniakemission wird im Tagesverlauf neben dem Temperatureinfluss stark von einer veraenderten Luftstroemung beeinflusst. Relativ kalte und nach unten stroemende Zuluft kann in den Nachtstunden zu einem vermehrten Luftaustausch durch den Spaltenboden und damit zu einer zusaetzlichen NH3-Freisetzung aus dem Fluessigmistkanal fuehren, was ebenfalls die NH3-Emission erhoeht. Demgegenueber zeigen die Emissionen von Kohlendioxid und Methan einen typischen und synchronen Tagesverlauf mit waehrend der Fuetterungszeiten um bis zu 50 Prozent erhoehten Emissionswerten. Die Lachgasemissionen liegen generell auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Geruchsemissionen koennen tageszeitlich bis um den Faktor 10 schwanken, es zeigte sich jedoch kein typischer Tagesverlauf.