Das Projekt "SCIAMACHY - Wissenschaftliche Begleitstudie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Fachbereich 1 Physik,Elektrotechnik, Institut für Umweltphysik,Fernerkundung durchgeführt. Das SCanning Imaging Absorption SpectroMeter for Atmospheric CartograpHY (SCIAMACHY) ist ein Vielkanalspektrometer, welches fuer den Einsatz auf dem ENVIron-mental SATellite ENVISAT-1 vorgesehen ist. Es wurde Mitte 1988 von einer Gruppe von Wissenschaftlern unter der Federfuehrung von Prof. J. P. Burrows der ESA vorgeschlagen und im Fruehjahr 1989 fuer die Polare Plattform akzeptiert. SCIAMACHY wird voraussichtlich Anfang 1999 vom europaeischen Erdbeobachtungssatelliten ENVISAT-1 in eine polare Umlaufbahn gebracht. Als Announcement of Opportunity Instrument wird SCIAMACHY von der Deutschen Agentur fuer Raumfahrtangelegenheiten GmbH (DARA) und der niederlaendischen Raumfahrtagentur (NIVR) finanziert. SCIAMACHY soll von der Atmosphaere und der Erdoberflaeche gestreutes, reflektiertes und transmittiertes Sonnenlicht vom UV bis zum nahen IR (240 - 2380 nm) in Nadir- und Limbrichtung sowie Absorptionsspektren waehrend Sonnen- und Mondaufgaengen mit einer spektralen Aufloesung von 0.2 nm - 2,4 mym detektieren. Diese globalen Messungen werden es ermoeglichen, die Konzentrationen wichtiger Spurengase (O3, NO2, BrO, OCIO, H2O, CH4, CO, CO2, N2O) in Troposphaere und Stratosphaere zum Teil hoehenaufgeloest zu bestimmen. Ausserdem werden Informationen ueber Eigenschaften von Aerosolen und Wolken gewonnen. Hauptziel der Begleitstudie ist es, den wissenschaftlichen Erfolg des Projektes SCIAMACHY durch Beratung von Raumfahrtagenturen und Industrie sicherzustellen. Dabei sind vielfaeltige Aufgabengebiete abzudecken: - Unterstuetzung der Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Raumfahrtagenturen und Industrie; - Durchfuehrung von Sensitivitaetsstudien und Entwicklung von Auswertealgorithmen; - Verifikation der Strahlungstransportmodelle und Auswertealgorithmen anhand realer Messdaten; - Aufbau einer spektroskopischen Messapparatur und Aufnahme von Absorptionsspektren; - Detaillierte Missionsplanung in Zusammenarbeit mit DLR-DFD. In der ersten Haelfte des Bewilligungszeitraums wurden: - das Instrument Design und die Entwicklung des Instruments betreut; - Absorptionsspektren von O3, NO2, OCIO, IO und OIO gemessen; - Strahlungstransportmodell GOMETRAN entwickelt und validiert. GOMETRAN wird inzwischen von DLR-DFD zur operationellen Auswertung von GOME-Daten (Global Ozone Monitoring Experiment auf ERS 2) eingesetzt.
Das Projekt "Studie zur Bestimmung solarer UV-B-Strahlung aus GOME-Satellitendaten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Institut für Umweltphysik durchgeführt. Das Ziel dieses Vorhabens ist die Ableitung der bodennahen UV-B-Strahlung von der mit GOME (Global Ozone Monitoring Experiment) an der Oberflaeche der Atmosphaere gemessenen UV/VIS/NIR Strahlung (240-790nm). Hierbei sollen die Einfluesse von Ozon, Aerosolen, Wolken und Mehrfachstreuung sowie Bodenalbedo auf atmosphaerische Prozesse und die bodennahe UV-Strahlung mit GOMETRAN, einem fuer die GOME-Datenauswertung zur Verfuegung stehenden Strahlungstransportmodell, untersucht werden. Eingabeparameter fuer das Strahlungstransportmodell sollen soweit es moeglich ist, direkt aus den GOME Spektren abgeschaetzt werden. Das betrifft im wesentlichen Ozonvertikalprofile, Aerosoleigenschaften und Wolkenparameter, die durch ein Inversionsverfahren aus den hochaufgeloesten GOME Spektren bestimmt werden. Die Ergebnisse dieser Studie sollen mit UV-Bodenmessungen und alternativen Satellitenmethoden, insbesondere die im Rahmen des ESA-Projektes PAGODA (Project of ATSR and GOME Data Application) entwickelt wurden, verglichen werden. Eine flaechendeckende Bestimmung der bodennahen UV-B Strahlung aus Satellitendaten soll im mittleren Europa und in den Polargebieten beispielhaft im direkten Zusammenhang mit der beobachteten globalen Ozonverteilung untersucht werden.