Durch einmalige stichprobenartige genetische Charakterisierung von Elternbäumen eines Saatguterntebestandes wird die Möglichkeit geschaffen, die Herkunftsidentität von dort geernteten Saatgutpartien natural mit hinreichender Genauigkeit zu überprüfen. Diese einmalige Charakterisierung schafft eine Referenzstruktur, die die wiederholte Referenzprobennahme für einzelne Erntemengen erübrigt. Dieses Methodik ergänzt und verbessert die Effektivität der forstvermehrungsgutrechtlichen Mindestanforderungen an eine Herkunftsidentitätskontrolle und spart bei hoher Effektivität gegenüber bisherigen naturalen Kontrollverfahren Kosten.
Bis heute sind die meisten Arten in der Schweiz auf genetischer Ebene nur ansatzweise charakterisiert. Dies gilt insbesondere auch für Mikroorganismen aus Schweizer Ökosystemen. Ohne eine gute Charakterisierung bleiben jedoch oft auch wichtige Aspekte betreffend der biologischen Sicherheit dieser Organismen, wie zum Beispiel ihre Pathogenität, ungeklärt. Zudem können Organismen, die schlecht charakterisiert sind, nicht sicher genutzt und langfristig erhalten werden. Moderne Methoden der Molekularbiologie erlauben es heute jedoch, Pflanzen, Tiere und insbesondere auch Mikroorganismen relativ kostengünstig und einfach auf genetischer Ebene zu charakterisieren. Dieses Forschungsprojekt wird dazu beitragen, ausgewählte Gruppen von Mikroorganismen, die betreffend Biosicherheit oder Biodiversität für die Schweiz von Bedeutung sind, auf genetischer Ebene zu charakterisieren. Das Forschungsprojekt bildet Teil eines grösseren Projektes (Swiss DNA Barcoding), in welchem unterschiedliche Organismen (Tiere, Pflanzen, oder Mikroorganismen) auf genetischer Ebene charakterisiert werden. Das Forschungsprojekt erlaubt es der Schweiz, einerseits einen wichtigen Beitrag zu leisten, die Schweizer Biodiversität sowie wichtige Aspekte der Biosicherheit besser zu verstehen, andererseits sich auf internationaler Ebene mit dem so genannten 'international barcoding of life' (IBOL) zu vernetzen.