Die Beschreibung dieses Transformationsprozesses auf der Basis neuerer Erkenntnisse, die gerade infolge der Verbindung von Technik- und Umweltgeschichte möglich werden, soll eine neue und differenziertere Sicht auf den Vorgang der sogenannten 'Industriellen Revolution' bzw. der Industrialisierung insgesamt bringen. Die neue Sicht auf die historische Genese unseres Industriesystems dürfte nicht ohne Konsequenzen für die Analyse des augenblicklichen Transformationsprozesses bleiben. Das derzeitige Ende des Industriesystems herkömmlicher Prägung wird verständlicher durch die Betrachtung seiner Entstehungsumstände. Hypothesen und erste Einzelergebnisse zu diesem Forschungsbereich liegen in Aufsätzen vor, laufende Forschungsarbeiten und die Einwerbung von Drittmittelprojekten sind im Gange.
Bereits in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts sichern reichlich vorhandene natürliche Ressourcen des nordamerikanischen Kontinents die Existenz der ersten deutschen Emigranten verschiedenster religiöser Minderheiten. Die Gründungen von deutschen Siedlungen in Pennsylvania und North Carolina zeigen schon frühe Maßnahmen des Waldschutzes und einer ersten nachhaltigen Holznutzung, die sowohl auf einer Inventarisierung des Ressourcenpotenzials als auch auf einer entsprechenden Nutzungskontrolle basieren. Im 18. und 19. Jahrhundert wird dagegen die deutsche Auswanderung nicht nur durch landwirtschaftliche Missstände, sondern auch durch eine regional aufkommende 'Holznot' verstärkt, die Bauern, Handwerker und Arbeiter gleichermaßen betrifft. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts werden erste Eisen- und Glashüttenstandorte in Pennsylvania, New York State und anderen Staaten an den großen Seen gegründet, die zunächst stark an die Ressource Holz und Steinkohle gebunden sind und entsprechend negative Auswirkungen auf Wald und Umwelt zeigen. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind aufgrund der großen Entwaldungen erste Anfänge einer nordamerikanischen Naturschutzbewegung zu erkennen. In der Folgezeit werden vermehrt Kahlflächen aufgeforstet und zu Ende des 19. Jahrhunderts erste forstliche Ausbildungsstätten von deutschen Forstwissenschaftlern gegründet. Ein intensiver deutsch-amerikanischer Fachaustausch findet bis Ende der 1930er Jahre statt. Erste Studien zeigen, dass eine retrospektive Forschung wertvolle Rückschlüsse auf die Entwicklung des deutsch-amerikanischen Wald- und Naturverständnisses ermöglicht eine in heutiger Zeit noch weitgehend unbeachtete, dafür aber umso wichtigere Komponente der Umweltwahrnehmung. Gleichzeitig ist die besondere Bedeutung eines nachhaltigen Ressourcenmanagement aufzuzeigen. Folgende wissenschaftliche Fragen lassen sich ableiten: - Sozial- und mentalitätsgeschichtlich: In welcher Form und in welchem Maße wirkten sich Erfahrungen erlebter Ressourcenknappheit der Auswanderer auf Reaktionen auf die sich im 19. Jahrhundert zunehmend verschlechternde Waldressourcenqualität in den USA aus ? - Umweltgeschichtlich: Ist bereits im 18. und 19. Jahrhundert eine dezidierte Umweltwahrnehmung im deutsch-amerikanischen Auswanderungsmilieu festzustellen ? - Forstgeschichtlich: Inwiefern trägt eine von außerhalb der Staatsgrenzen erfolgte kritische Betrachtung sowohl nordamerikanischer als auch deutscher Waldbewirtschaftung dazu bei, auf beiden Seiten forsthistorische Aussagen des 19. und 20. Jahrhunderts zu relativieren ? - Ressourcenpolitisch: Welche Ansatzpunkte liefert eine zeitnähere und räumlich verlagerte Untersuchung der Ressourcenproblematik in den USA, um die heutige Gesellschaft und Politik für einen nachhaltigen Umgang mit ihren Lebensressourcen zu sensibilisieren ?
Im diesem Projekt werden seminumerische Daten zur regionalen Klimageschichte Chinas ausgewertet und in einem Informationssystem zusammengefuehrt. Die Daten decken eine Zeitspanne von ueber 530 Jahren ab und basieren auf einer Zusammenstellung von 2100 lokalen Chroniken, offiziellen Geschichtsschreibungen sowie alten Enzyklopaedien. Inhaltlich wird in diesen Dokumenten ueber Duerreperioden, Sturmfluten, Hochwasser, Gewitterregen, langanhaltende Regenfaelle etc. berichtet. Aus diesen hygrischen Informationen wird letztlich die regionale Klimageschichte Chinas auf Provinzebene rekonstruiert. Zusammenfassend koennen fuer diesen Themenbereich die folgenden Ziele zusammengestellt werden: - Aufbau eines klimahistorischen GIS-Systems (Relief, Hydrologie, Klimahistorie) - Regionale und ueberregionale Klimatrendanalysen - Catchmentbezogene Abschaetzungen klimatischer Extremereignisse (mit variablen Zeitachsen) - Einbindung chinesischer Klimaereignisse in den ENSO-Zusammenhang (El Nino/Southern Oscillation)
Interdisziplinäres Forschungsvorhaben zur Geschichte der Automobilindustrie in Deutschland/ - von den Anfängen bis zur Gegenwart Europas; - beteiligte Lehrstühle: Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte, Organisationssoziologie; - Im Fokus der Recherche: Ford und Opel / GM;- Projekt befindet sich in der Planungsphase. Zurzeit wird eine Möglichkeitsstudie erarbeitet. Originalthema (s.o.) ist Habilitationsprojekt der Projektleitung/-Koordination.
Gesammelt werden Literaturzitate aus/zu allen umweltrelevanten Disziplinen bzw Fragestellungen mit Schwerpunkt Mittelalter und fruehe Neuzeit
Crop plants interact with both arthropods and microorganisms, including pests that reduce yields (in Europe up to 20% annually) and mutualists that promote yield. Direct and indirect interactions between microorganisms and arthropods on crops can strongly modify their impacts on yield. For instance, herbivores and pathogens can facilitate each other, causing additional yield loss. On the other hand, beneficial microorganisms can induce defenses that protect plants against herbivores. There is thus potential to enhance crop production and reduce pesticide use if we can better predict and manage Crop-Arthropod-Microorganism (CAMo) interactions to our advantage. Currently, knowledge of CAMo interactions is limited due to historical separation of the involved research fields. This COST Action will therefore combine existing expertise on CAMo interactions in Europe, from basic and strategic research to agri-R&D companies, and form an interdisciplinary platform and incubator for research on mechanisms, impacts and utilization of CAMo interactions on crop yield. The COST Action will also strengthen the careers of both female and young researchers, connect the newest research in the field with its applied use, and develop new monitoring and management support systems and CAMo-based applications.
Das Online-Editionsprojekt will das offizielle Einsiedler Klostertagebuch der Jahre 1670-1704 mit seinen über 12 000 handschriftlichen Seiten in 18 Folio-Bänden transkribieren, textkritisch absichern, codieren sowie kommentieren, womit es sowohl mit Volltextsuche als auch nach Schlagworten für Forschende verschiedenster Richtungen abfragbar sein wird. Verfasser dieses Tagebuch war hauptsächlich Pater Joseph Dietrich (1645-1704), während seinen Abwesenheiten führten es Stellvertreter weiter; gleichzeitig schrieb er als Statthalter, so im Schloss Freudenfels (TG), in Pfäffikon (SZ) und im Kloster Fahr (AG), parallele Tagebücher. Die fast täglichen Aufzeichnungen schildern aus dem Blickwinkel des Insiders den klösterlichen Tagesablauf, religiöse Fragen, Verwaltungsprobleme, politische Differenzen mit dem Stand Schwyz, juristische Querelen, Land- und Forstwirtschaft, Reisen, Transporte und vieles mehr. Sie sind damit eine ausserordentlich informative Quelle für zahlreiche Forschungsbereiche und geben einen höchst aufschlussreichen Einblick ins Alltagsleben vor mehr als 300 Jahren. Insbesondere gehört dieses 18-bändige Tagebuch mit seinen detaillierten Beschreibungen des Wetters zu den wichtigsten mitteleuropäischen Quellen für die Erforschung des sogenannten Late Maunder Minimums (1675-1715), einem der Tiefpunkte der Kleinen Eiszeit (ca. 1300-1850). Die Auswertung dieser Wetterbeobachtungen ermöglicht klimageschichtliche Aussagen zu Mitteleuropa von neuer Qualität und ist für Bewertungen der jetzigen Klimaveränderungen von grösster Bedeutung. Von ähnlicher Wichtigkeit sind die vereinzelten Erdbebenbeobachtungen, die Rückschlüsse auf das Erdbebenrisiko der Innerschweiz erlauben.
The main objective of the HERITAGE PLUS proposal is to pool the necessary financial resources from the participating national programmes and the European Community and to launch a single Joint Call for Proposals for research projects in the cultural heritage field that will be evaluated and managed jointly by the participating programmes. The 18 Partners have a strong background in designing, promoting and managing transnational, collaborative research programmes having participated to the Era Net Projects NET HERITAGE, HERA and DCNET and implemented the Joint Programming Initiative 'Cultural Heritage and Global Change: a new challenge for Europe' (JPICH). Within JPICH, the launch of the first pilot call, actually open, represents the factual commitment of Partners to implement transnational research programming. The HERITAGE PLUS project is fully in line with the JPICH as part of the implementation of the Strategic Research Agenda (SRA) and of the Action Programme. Consequently the HERITAGE PLUS call will be focused in topics on tangible cultural heritage research, developing new methodologies, technologies and products for the assessment, protection and management of historical and modern artefacts, buildings and sites, while not excluding interlinked aspects of digital and intangible heritage, following the interdisciplinary basic criteria on which the JPICH SRA devolved. This collaborative approach will provide a better use of public resources, while the European Community contribution to the Joint Call budget will stress the high interest generated by this common action. This ERA NET PLUS action will support the JPICH by proposing concrete solutions for pooling national expertise and resources and establishing closer and robust collaboration among the participating States in the field of cultural heritage. The HERITAGE PLUS action will improve the coordination of national research activities and policies in the domain of cultural heritage research.
With global change, wildfires will become more frequent worldwide. However, the long-term fate of the combustion residues in the terrestrial environment and its influence on the global carbon cycle remain poorly understood. Within this project we will investigate sedimentary records from North-American lakes in natural setting (Lake Superior) and downwind of urbanized/industrialized areas (Rhode Island) to differentiate fire-residues from biomass burning and fossil fuel combustion.
Das Projekt hat die Geschichte der Bewertung von Gefahrstoffen in den Bereichen des Gesundheits-, Arbeits- und Umweltschutzes in der Bundesrepublik Deutschland zum Gegenstand. Es geht von der These aus, daß naturwissenschaftliche Definitionen und Methoden zwar handlungsleitend für die staatliche Kontrolle waren, die Chemiepolitik allerdings das Ergebnis der Wechselwirkung von regulativer Wissenschaft, administrativem Handeln und kritischer Öffentlichkeit darstellte. Als transnationale Bezugsgeschichte angelegt, werden disziplinäre, funktionale und institutionelle Neuordnungs- und Interaktionsprozesse der beteiligten Wissenschaften untersucht. Nicht erst mit der Neufassung des europäischen Chemikalienrechts 2005/06 ist Risikobewertung und Gefahrstoffkontrolle zu einem supranationalen Problem geworden. Bereits seit den 1950er Jahren haben sich Kommissionen der DFG dieses Themas angenommen. Die historische Analyse ihrer Tätigkeit erlaubt es, die Interaktion von Wissenschaftssteuerung und Politikberatung an der Stelle zu untersuchen, an der akademische Wissenschaft und staatliche Administration direkt ineinandergreifen. Bewertung und Kontrolle werden dabei als regulative Wissenschaft technisch-industrieller Risiken verstanden.
Origin | Count |
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Bund | 61 |
Type | Count |
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Förderprogramm | 61 |
License | Count |
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offen | 61 |
Language | Count |
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Deutsch | 49 |
Englisch | 17 |
Resource type | Count |
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Keine | 56 |
Webseite | 5 |
Topic | Count |
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Boden | 35 |
Lebewesen und Lebensräume | 44 |
Luft | 27 |
Mensch und Umwelt | 60 |
Wasser | 30 |
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