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Studie: Wind und warmes Wasser treiben Rückzug des Westantarktischen Eisschildes voran

Wandernde Westwinde und warmes Tiefenwasser sind die treibenden Kräfte hinter dem zunehmenden Eismassenverlust in der Westantarktis. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Geologenteam, dessen Studie am 5. Juli 2017 im Fachmagazin Nature erschienen ist. Die Wissenschaftler aus Deutschland, Großbritannien, Dänemark und Norwegen hatten mit Hilfe von Sedimentkernen das Zusammenspiel von Ozean und Eisströmen im Amundsenmeer für die zurückliegenden 11.000 Jahre rekonstruiert und deutliche Parallelen zwischen den aktuellen Ereignissen und großen Eisverlusten vor mehr als 7500 Jahren entdeckt. Die neuen Daten sollen nun helfen, die zukünftige Entwicklung des Westantarktischen Eisschildes besser vorherzusagen. Mit ihren neuen Erkenntnissen füllen die Wissenschaftler eine entscheidende Lücke in der Klima- und Eismodellierung. Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler Sedimentkerne analysiert, die im Jahr 2010 auf einer Expedition des deutschen Forschungseisbrechers Polarstern in die Pine Island-Bucht des Amundsenmeeres geborgen worden waren. Die Bodenproben enthielten Überreste winziger Meeresorganismen, sogenannter Foraminiferen. Der geochemische Fingerabdruck ihrer Kalkschalen erlaubt Rückschlüsse auf die Umweltbedingungen zu Lebzeiten der Tiere. Auf diese Weise gelang es den Forschern, die Temperatur-, Strömungs- und Eisverhältnisse im Amundsenmeer für die zurückliegenden 11.000 Jahre zu rekonstruieren. Die in das Amundsenmeer mündenden Gletscher und Eisströme verlieren inzwischen so viel Eis, dass sie allein zehn Prozent des globalen Meeresspiegelanstieges verursachen. Weltweite Aufmerksamkeit erregen vor allem der Pine Island-Gletscher und der Thwaites-Gletscher. Beide haben ihr Fließtempo und ihre Rückzugsraten in den vergangenen Jahrzehnten enorm gesteigert. Zusammen genommen speichern die Eisströme der Region so viel Eis, dass sie im Falle ihres Abschmelzens den Meeresspiegel um 1,2 Meter ansteigen lassen könnten.

Grönland verliert mehr Eis als gedacht

Der Eismassenverlust Grönlands ist größer als bisher angenommen. Das zeigt eine Studie eines internationalen Teams von Forscherinnen und Forschern. Die Veröffentlichung in SCIENCE Advances am 21. September 2016 belegt, dass bei der Bestimmung der Eismassenbilanz Grönlands mit der Satellitenmission GRACE die so genannte viskoelastische Hebung der Erdkruste nicht korrekt modelliert und abgezogen wurde. Damit steigt der Wert für die Eisverluste von 253 Milliarden Tonnen (Gt für Gigatonnen) pro Jahr auf 272 Gt pro Jahr im Zeitraum 2004 bis 2015. Das Team hat mit einem neuen Netzwerk aus GPS-Stationen die Hebungen des Untergrunds nun zum ersten Mal präzise vermessen. Die Landhebung resultiert aus der langsamen und verzögerten Ausgleichsbewegung der Lithosphäre nach dem Rückgang der Eismassen seit der letzten Eiszeit. Möglich wurde die direkte Messung der Landhebung zum ersten Mal durch ein dichtes Netz von GPS-Beobachtungspunkten. Die Forscher haben damit gezeigt, dass die mit GPS gemessene Landhebung deutlich höher ist als in bisherigen Modellrechnungen. Dieses Ergebnis deutet auf einen massiveren Gletscherrückgang seit der letzten Eiszeit hin. Bisher ging die Wissenschaft davon aus, dass das schmelzende Grönlandeis seit dem glazialen Maximum 3,2 Meter Meeresspiegelanstieg verursacht hat. Die neue Studie korrigiert diesen Wert auf rund 4,6 Meter.

Grönlands Eis schmilzt im Juli in Höchstgeschwindigkeit

Fast die gesamte Oberfläche des grönländischen Eisschilds taute Mitte Juli 2012 an, das teilte die US-Weltraumagentur NASA mit. Das Ausmaß sei größer als in den letzten 30 Jahren, in denen dieser Prozess mit Satelliten beobachtet werde. Die Daten von drei verschiedenen Satelliten wurden von Fachleuten der NASA und von Universitätsexperten ausgewertet. In einem durchschnittlichen Sommer schmelze das Eis Grönlands natürlicherweise etwa auf der Hälfte der Oberfläche an. Es geht aber größtenteils nicht verloren: In großer Höhe gefriert der Hauptanteil des Wasser schnell wieder und nahe der Küste wird ein Teil des Wassers von Eisbarrieren zurückgehalten, sodass nur wenig in den Ozean abfließt. Aber 2012 hat das Anschmelzen an der Oberfläche einen dramatischen Sprung gemacht. Den Satellitendaten zufolge taute das Eis innerhalb weniger Tage vom 8. bis zum 12. Juli auf etwa 97 Prozent der Fläche an.

Ruß verantwortlich für Gletscherrückgang in den Alpen im 19. Jahrhundert

In einer am 3. September 2013 im im Fachjournal PNAS veröffentlichten Studie untersuchten Wissenschaftler den Gletscherrückgang in den Alpen in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Historische Aufzeichnungen belegen, dass Gletscher zwischen 1860 und 1930 im Durchschnitt rund einen Kilometer zurückgewichen sind, obwohl niedrige Temperaturen und ausreichend Niederschlag ein Wachsen bis ca. 1910 erlaubt hätten. Das Team von amerikanischen und österreichischen Forschern hat eine wahrscheinliche Erklärung für den Widerspruch gefunden: Schuld ist die Industrialisierung. Damit wäre der anthropogene Einfluss auf die Gletscher bereits vor dem Anstieg der Temperaturen im 20. Jahrhundert nachgewiesen. Ab den 1850ern fand in Europa tief greifende Industrialisierungsprozesse statt. Der Kohleverbrauch stieg rasant, und mit ihm der Ausstoß von Ruß. Rußpartikeln absorbieren das Sonnenlicht. Durch ihre Größe konzentrieren sie sich in den unteren Schichten der Atmosphäre und kommen so vor allem auch auf den unteren Bereichen der Gletscher zu liegen. In dieser sogenannten Ablationszone verstärken und beschleunigen Rußpartikel die Schnee- und Gletscherschmelze stark.

Schnellster Gletscher Grönlands

Der Jakobshavn Isbrae gilt als der sich am schnellsten bewegende Gletscher Grönlands. Seine Geschwindigkeit ist nun drastisch gestiegen, so das Ergebnis von Wissenschaftlern der University of Washington und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Räumlich und zeitlich hochaufgelöste Daten der deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X und TanDEM-X ermöglichten besonders präzise Berechnungen. Die neue Studie wurde am 3. Februar 2014 in der Fachzeitschrift "The Cryosphere" veröffentlicht. Die Datenauswertung zeigt, dass die Fließgeschwindigkeiten des Jakobshavn Gletschers 2012 und 2013 im Jahresdurchschnitt fast dreimal höher sind als vor zwanzig Jahren. Während der Sommerperiode übertrifft sich der Gletscher hier um mehr als das Vierfache. Die Höchstgeschwindigkeit maßen die Wissenschaftler im Sommer 2012: 17 Kilometer pro Jahr. Dies entspricht einer Geschwindigkeit von mehr als 46 Meter pro Tag – ein Rekord für Ausflussgletscher nicht nur in Grönland, sondern auch in der Antarktis. Die zunehmende Geschwindigkeit bedeutet auch einen zunehmenden Verlust der so genannten Gletschermächtigkeit. Das in den Ozean abgehende Volumen des Jakobshavn Isbrae ist bereits so beträchtlich, dass es die Meerespiegelhöhe beeinflusst: ein Anstieg von rund einem Millimeter in den Jahren 2000 bis 2010.

Schmelzende Gletscher: Peruaner fordert von RWE Geld für Schutzmaßnahmen ein

Die deutsche Umwelt- und Entwicklungsorganisation German Watch teilte am 16. März 2015 mit, dass erstmals in Europa ein Unternehmen, das weltweit zu den größten Treibhausgasemittenten zählt, für den Schutz eines Betroffenen zahlen soll. Der Peruaner Saúl Luciano Lliuya fordert von dem Energiekonzern RWE ein, sich an der Finanzierung von Schutzmaßnahmen in seiner Heimatstadt Huaraz zu beteiligen. Einem großen Teil der Andenstadt droht wegen eines durch die Gletscherschmelze wachsenden Gebirgssees oberhalb der Stadt eine Flutkatastrophe. Saúl Luciano fordert von RWE, dass der Konzern Kosten von etwa 20 000 Euro für die Durchführung von Schutzmaßnahmen übernimmt. Dies wäre nur ein kleiner Teil der Gesamtkosten, eine Beitraghöhe, die sich am Beitrag des Konzerns zum Klimawandel orientiere. Germanwatch berät auf Wunsch von Saúl Luciano diesen bei seinem Anliegen gegenüber RWE. Sollte der Konzern nicht positiv reagieren, hat der Peruaner vor, gegen RWE vor ein deutsches Gericht zu ziehen.

Grönland Gletscher schmilzt schneller als erwartet

Der Mittivakkat-Gletscher im Südosten Grönlands, die bisher am intensivsten beobachtete Eisfläche der Insel, verlor von 2010 auf 2011 ganze 2,45 Meter an Dicke, stellte ein Forscherteam der Universität Sheffield fest. Dies sind 29 Zentimeter mehr als der bisherige Rekordverlust im vergangenen Jahr, ergaben die Beobachtungen der Wissenschafter. Im Durchschnitt der vergangenen 16 Jahre verlor der Gletscher nur knapp einen Meter an Dicke.

Gletscher Pasterze sehr stark geschmolzen

Die von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Österreich regelmäßig vermessenen Gletscher in den Hohen Tauern sind im Jahr 2015 extrem stark geschmolzen. Die Pasterze am Großglockner, Österreichs größter Gletscher, verlor im unteren Bereich von Herbst 2014 bis Herbst 2015 bis zu zehn Meter Eisdicke. Im Winter fiel im Bereich des Alpenhauptkammes um etwa zehn Prozent mehr Schnee als im vieljährigen Mittel. Aber Österreichs zweitwärmster Sommer der Messgeschichte, der auch der trockenste Sommer seit 1911 war, brachte Schnee und Eis dann extrem zum Schmelzen, berichtet ZAMG. Über den gesamten Gletscher gemittelt, ging die Eisdicke innerhalb dieses Jahres um etwa 1,5 Meter zurück. Das sind die höchsten Werte seit die ZAMG 2004 mit den jährlichen Massenbilanzmessungen begonnen hat. Die Abschmelzraten waren auf allen vermessenen Gletschern in den Hohen Tauern im Bereich der Rekordwerte aus dem Jahr 2003. Unter dem gegenwärtigen Klima wird die Gletscherzunge noch in diesem Jahrhundert überhaupt verschwinden, sagt Gletscherforscher Hynek: "Bei einer maximalen Eisdicke von derzeit rund 200 Metern und einem mittleren Eisdickenverlust von fünf Metern pro Jahr, ist zu erwarten, dass die Gletscherzunge der Pasterze schon bis zum Jahr 2050 fast vollkommen verschwunden sein wird."

Staub aus schmelzenden Arktis-Gletschern

Durch das Abschmelzen von Gletschern in der Arktis wird Staub frei, der zukünftig auch Europa und Nordamerika erreichen wird. Dies teilte am 19. Februar 2010 der amerikanische Meeres- und Atmosphärenforscher Joseph Prospero auf einem Kongress der American Association for the Advancement of Science mit. Auf Island stellten er und sein Forscherteam fest, dass ein Großteil des dortigen Staubs in der Atmosphäre aus den Rückständen ehemaliger Gletscher stammte. Dieser atmosphärische Staubanteil wird aufgrund der rapiden Eisschmelze, die der Klimawandel auf der Insel verursacht, weiter ansteigen.

Der Rückzug des Pine-Island-Gletschers ist nicht umkehrbar

Der Pine-Island-Gletscher ist der Antarktisgletscher, der am stärksten zum Meeresspiegelanstieg beiträgt. Ein internationales Team von Wissenschaftlern vom Forschungszentrum CNRS im französischen Grenoble berechnete, das sich der Eisverlust in den nächsten 20 Jahren verdreifachen bis vervierfachen könnte und zu einem weltweiten Meeresspiegelanstieg von bis zu 10 mm beitragen könnte. Die Wissenschaftler zeigten auf, dass der Rückzug des Gletscher irreversibel ist. Seit dem Jahr 2000 hat er sich um etwa zehn Kilometer zurückgezogen, fließt immer schneller und wird immer dünner. Am 12. Januar 2014 wurde die Studie Onöine in der Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht.

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