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21. UN Klimakonferenz (COP 21 / CMP 11)

Die 21. UN-Klimakonferenz und gleichzeitig das 11. Treffen zum Kyoto-Protokoll fand vom 30. November bis zum 12. Dezember 2015 in Paris statt. Dieser Konferenz wurde eine wichtige Bedeutung zugemessen, da hier ein neues Klimaschutz-Abkommen in Nachfolge des Kyoto-Protokolls verabschiedet werden sollte. Am 12. Dezember wurde von den 195 Nationen ein historisches Klimaabkommen beschlossen, das die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 °C, möglichst 1,5 °C, vorsieht und das Paris-Abkommen genannt wird.

Starker Rückgang der Brillenpinguine

Vom 15. bis zum 18. Mai 2009 fand in Gansbaai, Westkap, Südafrika die zweite Internationale Afrikanische Pinguin Konferenz statt. Auf der Konferenz befassten sich regionale und internationale Naturschutzexperten, Wissenschaftler und Ölunfallexperten mit dem zunehmenden Rückgang des Bestands der Brillenpinguine. Laut Experten sank zwischen 1956 und 2008 die Zahl der Brutpaare von 147 000 auf 28 000 Paare am Westkap, Südafrika. Der Bestand südafrikanischer Brillenpinguine sei wegen Überfischung ihrer Nahrungsgründe und der Klimaerwärmung zurückgegangen. Weitere Faktoren könnten den Angaben zufolge Schadstoffe, Ölkatastrophen und zunehmend vorkommende Angriffe von Seehunden auf die Tiere sein.

Klimawandel: Durchschnittstemperaturen steigen, mehr heiße Tage

Gemeinsame Presseinformation mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) Allgemeiner Erwärmungstrend zwingt zur frühzeitigen Anpassung an extreme Wetterereignisse Sie sind hier: Deutscher Wetterdienst und Umweltbundesamt sehen die Prognosen der Klimaforschung durch die Entwicklung der Wetterdaten bestätigt. Extremwetterereignisse wie Starkniederschläge oder Hitzeperioden haben in den letzten Jahrzehnten messbar zugenommen. Aller Voraussicht nach wird ihre Anzahl und Intensität weiter ansteigen. „Die aktuellen Überschwemmungen in Pakistan, die lang anhaltenden Hitzewellen in Russland und Japan und das Hochwasser in Sachsen entsprechen den Erwartungen der Klimaforschung über die Zunahme von Extremwetterereignissen. Sie alle verdeutlichen, wie wichtig es ist, uns auf die Folgen vorzubereiten“, sagt Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes. Zwar lässt sich keines der extremen Wettereignisse allein dem globalen ⁠ Klimawandel ⁠ zuordnen.  Gleichwohl bestätigt sich der Trend einer Zunahme solcher Wetterextreme. Von 1881 bis 2009 ist die Jahresdurchschnittstemperatur in Deutschland um 1,1 °C gestiegen. Sie könnte am Ende dieses Jahrhunderts nochmals um 2 bis 4 °C höher liegen als heute. Die steigenden Temperaturen bringen voraussichtlich mehr und stärkere Hitzeperioden. Messungen an einzelnen Stationen des Deutschen Wetterdienstes zeigen: Seit 1950 hat sich die Anzahl von Sommertagen (Tage mit einem Temperaturmaximum von 25° C und darüber) mehr als verdoppelt. Prof. Dr. Gerhard Adrian, Präsident des Deutschen Wetterdienstes: „Bis zur Mitte des Jahrhunderts rechnen wir zum Beispiel mit einer Zunahme von etwa 15 bis 27 zusätzlichen Sommertagen pro Jahr für die Regionen Sachsen-Anhalt und Brandenburg.“ Schon heute belasten die Hitzeperioden die Gesundheit vieler Menschen. So können in Bürogebäuden gesundheitsbelastende Situationen entstehen, wenn große Glasfassaden oder zu kleine Klimaanlagen vorhanden sind.  Insbesondere bei langfristigen Investitionen sollten Normen und Richtlinien - etwa beim Bau von Gebäuden, Straßen oder Kraftwerken - die künftigen Klimaverhältnisse daher stärker berücksichtigen. Was es bedeutet, wenn Klimaanlagen nicht für heftige Hitzeperioden ausgelegt sind, konnte die Öffentlichkeit in diesem Sommer in zahlreichen ICE-Zügen erleben. Aufgabe von Umweltbundesamt und Deutschem Wetterdienst ist es, die Bundesregierung dabei zu beraten, Anpassungsmaßnahmen, Normen und technischen Regelwerken festzulegen. Das Umweltbundesamt und der Deutsche Wetterdienst werden extremen Wetterereignissen und ihren Folgen in Zukunft noch größere Aufmerksamkeit schenken. Im Vordergrund der gemeinsamen Konferenz „Forschung des Bundes zur Anpassung an den Klimawandel“ am 2. und 3. September in Dessau stehen die Fragen: Wie werden sich Extremwetterereignisse zukünftig verteilen und auswirken? Wie sollen wir damit umgehen und vorsorgen? ⁠ Klimaschutz ⁠ und ⁠ Anpassung an den Klimawandel ⁠ sind zwei Seiten einer Medaille. Am 17. Dezember 2008 hat das Bundeskabinett die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel beschlossen. Für 15 Handlungsfelder und ausgewählte Regionen skizziert die Bundesregierung darin mögliche ⁠ Klimafolgen ⁠ und erste Handlungsoptionen. Ziel der Strategie ist es, Risiken für die Bevölkerung, Umwelt und Wirtschaft vorzubeugen, aber auch Chancen zu nutzen. Der nächste Schritt in der Umsetzung der Anpassungsstrategie ist der „Aktionsplan Anpassung“ der Bundesregierung, der für Sommer 2011 vorgesehen ist.

Windenergieanlagen (Landkreis Göttingen)

Windenergieanlagen werden als sichere und umweltfreundliche Energieversorgung angesehen. Sie sollen die Versorgung mit erneuerbaren Energien unterstützen und dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu senken. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, um eine Erderwärmung um mehr als zwei Grad gegenüber der Vorindustrialisierung Mitte des 18. Jahrhunderts noch zu verhindern. Der Datensatz beinhaltet die Standorte der vorhandenen Windenergieanlagen (WEA) im Landkreis Göttingen.

Erhaltung gefährdeter Auenwälder am Oberrhein durch Verlagerung des Kiesabbaus

Das Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2016, die globale Erwärmung der Erdatmosphäre auf maximal 2,0 °C und möglichst auf 1,5 °C zu begrenzen, wird offenkundlich verfehlt. Umso wichtiger ist es, in Hinblick auf den Klimawandel in Deutschland und die damit einhergehende zunehmende Sommertrockenheit die Art von Wäldern zu schützen, die großes Potenzial besitzen, den sich ändernden Klimabedingungen standzuhalten. Auenwäldern kommt hierbei eine große Bedeutung zu: Sie leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz, sondern erfüllen auch weitere wichtige Ökosystemleistungen wie bspw. die Sauerstoffproduktion oder die Kühlung benachbarter Siedlungen. Außerdem können Auenwälder große Mengen Kohlenstoff binden und stellen damit bedeutende CO2-Senken dar. Trotz ihrer offensichtlichen Systemrelevanz sind Auenwälder jedoch gefährdet und werden am Oberrhein für den Kiesabbau gerodet. Um einen weiteren Verlust dieser wichtigen Ökosysteme zu verhindern, müssen umgehend Vorgaben der Raumordnung angepasst und Ersatzstandorte für den Kiesabbau gefunden werden.

Dezimierung einer Flussperlmuschelpopulation in der Lüneburger Heide durch Wildschweine aufgrund von Niedrigwasser

Das Lutterprojekt ist ein Großschutzprojekt des Bundes, das in der Trägerschaft der Landkreise Celle und Gifhorn v. a. zum Schutz und für das dauerhafte Überleben der Flussperlmuschel Margaritifera margaritifera (FPM) in der Lüneburger Heide in den Jahren von 1989 bis 2006 erfolgreich umgesetzt wurde. Der Autor hat das Projekt als fachlicher Berater initiiert und begleitet, die Populationsentwicklung der FPM seit 2000 als Schnorcheltaucher dokumentiert und wurde Zeuge einer nicht vorhergesehenen Dezimierung des FPM-Bestands durch Wildschweine. Der Niederschlagsmangel in den Jahren 2018 und 2019, der wahrscheinlich mit dem globalen Klimawandel zusammenhängt, führte zu besonders niedrigen Wasserständen in der Lutter. Die Flussperlmuscheln waren deshalb für Wildschweine in den flachen Abschnitten besser erreichbar und der Muschelbestand wurde in etwa halbiert.

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 79

Lieber Leser*innen, macht sich der Klimawandel mancherorts durch Dürren und Hitze bemerkbar, sind es andernorts steigende Meerwasserpegel und Überflutungen. Lokale und regionale Strategien zur Klimaanpassung werden wichtiger. Dem voraus gehen Klimarisikoanalysen – insbesondere auf kommunaler Ebene. Wie das funktionieren kann, erläutert eine praxisnahe Handlungsempfehlung des Umweltbundesamts, auf die wir in unserem Schwerpunktartikel eingehen. Außerdem geht es in dieser Newsletter-Ausgabe etwa um digitale Gefahrenkommunikation bei Hochwasser, um Naturschutz mit Daten aus dem All und um das Potential, das in Flechten als Frühwarnsystem steckt. Eine spannende Newsletter-Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team Klimarisikoanalysen für Kommunen: globales Problem lokal angehen Klimarisikoanalyse auf kommunaler Ebene Quelle: istockphoto.com / Simon Dux Der Klimawandel betrifft die ganze Welt. Die konkreten Folgen und deren Schwere sind jedoch verschieden. Um den Herausforderungen des Klimawandels treffend zu begegnen, sind daher lokal und regional angepasste Strategien gefragt. Eine neue Veröffentlichung des Umweltbundesamts liefert praxisnahe Handlungsempfehlungen für Klimarisikoanalysen in Kommunen. „Blauer Kompass“ wird im September verliehen Mit dem „blauen Kompass“ werden jährlich die besten Projekte zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels ausgezeichnet. In diesem Jahr wird die höchste staatliche Auszeichnung am 16. September im Bundesumweltministerium verliehen. Aus über 240 Bewerbungen wurden zunächst 20 Projekte für den Preis nominiert. Mittlerweile hat die Jury aus Expert*innen des BMUV, des ⁠UBA⁠, den Kommunalen Spitzenverbänden sowie aus der Wirtschaft, Forschung, dem Ehrenamt und der Klimakommunikation, fünf Sieger ausgewählt. Welche das sind und wer sich unter anderem über je 25.000 Euro Preisgeld freuen darf, wird bei der Preisverleihung bekannt gegeben. Die Veranstaltung wird auch live im Internet übertragen. 5,6 Millionen Euro Förderung für Acker-Bewässerungsprojekt in NRW Im nordrhein-westfälischen Bedburg-Pütz soll ein neues Bewässerungssystem die sparsame und effiziente Wasserversorgung für den Anbau von Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln und Feldgemüse sichern. Das dortige Landschafts- und Umweltministerium fördert das Projekt mit 5,6 Millionen Euro. Das Vorhaben sei ein Leuchtturmprojekt zur Anpassung an den Klimawandel und werde die Wasserversorgung landwirtschaftlicher Betriebe auch in trockenen Monaten sichern, betont Ministerin Ulrike Heinen-Esser. Das Projekt umfasst den Neubau von sechs Tiefbrunnen und einem Leitungsnetz von circa 20 Kilometern Länge, mit dem künftig bis zu 2.500 Hektar mit rund 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser jährlich bewässert werden können. BMUV-Förderung für Klimawandelanpassung in sozialen Einrichtungen Die Klimakrise stellt auch soziale Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen, Altenpflegeeinrichtungen und Krankhäuser vor Herausforderungen. Auch sie müssen Maßnahmen ergreifen, um sich an den Klimawandel anzupassen – etwa durch Verschattungen der überhitzen Gebäude und Gelände oder mit der Installation von Wasserspendern. Das Bundesumweltministerium hat dazu das Förderprogramm „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ ins Leben gerufen, das bundesweit Projekte unterstützt. Zuletzt übergab Bundesumweltministerin Steffi Lemke sechs Förderschecks an soziale Einrichtungen, um bei den geplanten Maßnahmen zu helfen. Im vergangenen Jahr konnten bereits 192 Anträge erfolgreich bewilligt werden. Niedrigwasserampel in Brandenburg ist online Um Brandenburg an fehlende Niederschläge, Trockenheit und Niedrigwasser besser anzupassen, hat das Klimaschutzministerium das „Gesamtkonzept zur Anpassung an den Klimawandel im Politikfeld Wasser“ erarbeitet. Das Konzept beinhaltet acht Module, zu denen unter anderem die Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts, ein Hochwasser- und Starkregenrisikomanagement und der Moorschutz gehören. Modulübergreifend wurde bereits im Rahmen des Landesniedrigwasserkonzepts ein pegelspezifisches Niedrigwasserinformationssystem entwickelt – diese sogenannte Niedrigwasserampel ist bereits online. Das Gesamtkonzept Wasser ist Teil der Brandenburger Anpassungsstrategien zur Minderung der Klimawandelfolgen. Hessen fördert klimaangepasste öffentliche Wasserversorgung Mit rund 430.000 Euro fördert Hessen ein Wasserkonzept, das die Oberhessischen Versorgungsbetriebe AG (OVAG) gemeinsam mit ihren Kommunen erstellt. Mit dem Konzept, das im Versorgungsgebiet der OVAG 20 kommunalen Wasserversorgern zugutekommen wird, sollen die Regionen besser auf die klimatischen Veränderungen vorbereitet werden. Dazu gehört etwa eine Prognose der Trinkwasserversorgung und die Ermittlung von Chancen und Risiken, die bei der langfristigen Sicherstellung berücksichtigt werden müssen. Daraus abgeleitet soll die nachhaltige Wasserversorgung langfristig gewährleistet werden – etwa durch Ressourcenschutz, Einsparungen und Verwendung von Brauchwasser statt Trinkwasser. Resümee der Vernetzungskonferenz des Zentrums KlimaAnpassung Erstmals hat das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) die Vernetzungskonferenz „Kommunale Klimaanpassung im Dialog“ veranstaltet. Bei dem zweitägigen Treffen im Auftrag des Bundesumweltministeriums stellt Bundesumweltministerin Steffi Lemke das neue „Sofortprogramm Klimaanpassung“ vor, für das bis 2026 60 Millionen Euro bereitgestellt werden. Neben Themenvorträgen gab es Diskussionsrunden, in denen deutlich wurde: Für die Kommunen spielen vor allem verlässliche Daten und deren Verknüpfung eine zentrale Rolle für wirksame Klimaanpassung. Ebenso wichtig sei Geld und ausreichendes Personal. Die Finanzierung sollte daher unbürokratisch gestaltet sein. Die nächste Vernetzungskonferenz ist für den Herbst geplant. Aktionsbündnis entwickelt Hitzeschutzpläne für Berlin Berlin hat als erste Großstadt gemeinsam mit Gesundheitsakteur*innen Hitzeaktionspläne aufgestellt. Dafür wurde das „Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin“ gegründet, dem neben der Ärztekammer Berlin auch die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) sowie die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung angehört. Für die Hitzeschutzpläne wurden unter anderem Checklisten für fünf Sektoren des Gesundheitswesens erarbeitet, darunter stationärer und ambulanter Bereich sowie Feuerwehr und Katastrophenschutz. Zu den Maßnahmen, die vor den Folgen des Klimawandels schützen sollen, gehören etwa maßgeschneiderte Lüftungs- und Verschattungskonzepte. Virtuelle Zukunftsstadt-Tour zu klimaangepassten Städten Wie kann die Stadt der Zukunft lebenswert, CO2-neutral und klimaangepasst, energie- und ressourceneffizient gestaltet werden? Antworten auf diese Frage haben rund 50 Forschungsteams im Rahmen der „Zukunftsstadt-Forschung“ gefunden und dabei vielfältige praxisnahe Produkte und Strategien entwickelt und teilweise bereits getestet. Die verschiedenen Projekte sind auf der Website des Vernetzungsprojekts SynVer*Z einsehbar. Zusätzlich gibt es dort eine virtuelle Zukunftsstadt-Tour. Die Reise führt von Juni 2022 bis Dezember 2022 durch mehr als 20 Kommunen und stellt ausgewählte Ergebnisse der vom BMBF geförderten Zukunftsstadt-Forschung vor. Verbesserte Gefahrenkommunikation bei Hochwasser Die Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021 hat gezeigt, wie in kurzer Zeit extremer Niederschlag zu zerstörerischem Hochwasser führen kann. Um die Gefahrenkommunikation zu verbessern, wurden in das länderübergreifenden Hochwasserportal (LHP) neben den Pegelmessdaten und Hochwasserberichten auch neue regionale Hochwasserwarnkarten integriert. Damit ist nun auf einen Blick zu erkennen, in welchen Regionen oder Flussabschnitten eine akute Hochwassergefahr besteht. Für dieses Jahr ist zudem eine Ankopplung der neuen regionalen Hochwasserwarnungen an die etablierten Warn-Apps NINA, KATWARN und Warnwetter geplant. Länder wollen besser vor Hochwasser schützen Mehrere Länder haben ihren Umgang mit Hochwassergefahr verbessert. So erstattet das Umweltministerium Saarland bis zu 90 Prozent der Kosten, die die Kommunen für Starkregen- und Hochwasservorsorgekonzepte aufbringen müssen. Knapp 10 Millionen Euro hat das Ministerium bereits in bauliche Maßnahmen und Vorsorgekonzepte investiert, um die Region klimaresilienter zu machen. In Sachsen-Anhalt kann das Pegelmessnetz mittlerweile im 15-Minuten-Takt Wasserstände der Flüsse melden und in Thüringen wurde die Hochwasser-App samt Internetportal überarbeitet. Dort können sich die Bürger nun für ausgesuchte Pegel und Warngebiete per Push-Nachricht aktiv benachrichtigen lassen. Aussagen zum Stadtklima mithilfe von Flechten Forschende an der Technischen Universität München wollen zeigen, dass mithilfe von Flechten Aussagen über das Stadtklima getroffen werden können. Flechten sind Lebensgemeinschaften aus Pilzen und Algen oder Cyanobakterien und siedeln an Baumrinden, Gestein oder auf dem Erdboden. Sie reagieren empfindlich und früh auf Änderungen von Temperatur und Luftfeuchte und werden daher als Klimawandelzeiger eingestuft. In drei bayerischen Städten sollen die Auswirkungen der lokalen mikroklimatischen Verhältnisse auf die Flechten erarbeitet werden. Mit den Ergebnissen können Aussagen zum Stadtklima leicht nachvollziehbar dargestellt und Handlungsempfehlungen vorgeschlagen werden. Trinkwasserversorgung bei Extremwetterereignissen sicherstellen Lange Trockenperioden und Starkregen als Folgen des Klimawandels gefährden auch die Trinkwasserversorgung. Das Forschungsprojekt TrinkXtrem hat sich zum Ziel gesetzt, die Vorhersagefähigkeit von Grundwassermodellen zu verbessern und Entscheidungen besser abzusichern. Dabei sollen innovative Konzepte und Tools entwickelt werden, um die Versorgung mit Trinkwasser auch in langen Trockenperioden und bei Starkregen sicherzustellen. In dem Projekt kooperieren unter der Leitung des Instituts für Wasser- und Umweltsystemmodellierung der Universität Stuttgart Wasserversorgungsunternehmen aus ganz Deutschland mit Forschungseinrichtungen und Einrichtungen des Bundes und der Länder. Toolbox für die klimawandelangepasste Straßenraumgestaltung Der Projektverbund BlueGreenStreets hat eine Planungshilfe für eine Neugestaltung bestehender Stadtstraßen entwickelt. Die Toolbox richtet sich vor allem an Akteur*innen, die für die Konzeption, Planung und den Umbau verantwortlich sind, da die Neugestaltung der Straßenräume vor dem Hintergrund das Klimawandels immer wichtiger wird. Zu den planerischen Empfehlungen und Werkzeugen der Toolbox zählen etwa Fachmodule zur Wasserspeicherung, zu Pflanzgruben und Baumrigolen, zur Verbesserung der Verdunstungseffekte und des Mikroklimas sowie die Module zum Stoffstrom- und Straßensanierungsmanagement. Exakte Baumartenkarte mit Daten aus dem All Baumartenkarten basierten bislang auf statistischen Berechnungen; die Verteilung der Hauptbaumarten ist räumlich nicht eindeutig. Nun steht erstmals eine satellitengestützte Baumkarte online, die Anhand von Aufnahmen aus dem All zeigt, wie die häufigsten Baumarten Fichte, Kiefer, Buche, Eiche und Lärche in Deutschland verteilt sind. Dabei wurden mittels maschinellen Lernens die Datenmengen der Satelliten mit Stichprobendaten aus Forstinventuren kombiniert. Die Karte ist Teil des Online-Waldmonitors der Naturwaldakademie und der Remote Sensing Solutions GmbH. Die exakte Baumartenverteilung soll helfen, an den Klimawandel angepasste Maßnahmen für den Naturschutz und das Waldmanagement zu entwickeln. Was tun bei Hitze? Hilfreiche Tipps Das Zentrum KlimaAnpassung hat eine Linkliste erstellt, die Tipps bei Hitzewellen gibt. So rät das Zentrum etwa zum Schutz der Gesundheit tages- und ortsspezifisch die Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes im Blick zu halten. Die Verlinkungen richten sich zum einen an Privatpersonen und geben neben einem Hitze-Knigge unter anderem auch Ideen beim Umgang mit den hohen Temperaturen im Allgemeinen und am Arbeitsplatz. Außerdem hat das Zentrum KlimaAnpassung auch für Kommunen Tipps zusammengestellt und bietet etwa Informationen zur kommunalen Hitzevorsorge sowie zu Veranstaltungen, beispielsweise zu Hitzebelastungen in Städten. EU sucht Gemeinden für Mission „Anpassung an den Klimawandel“ Die EU-Kommission lädt alle Regionen und Gemeinden in Europa ein, sich der Mission „Anpassung an den Klimawandel“ anzuschließen. Dazu können diese zunächst an einer Umfrage teilnehmen, um ihr Interesse zu bekunden. Nach der Analyse der Antworten können diejenigen, die sich der Mission verpflichtet fühlen, die Missions-Charter unterschreiben. Damit werden Regionen und lokale Behörden dann Teil einer Praxisgemeinschaft zur Anpassung an den Klimawandel und können sich mit anderen Regionen und lokalen Behörden in Europa vernetzen und austauschen. Die erste Vernetzungskonferenz wird am 7. Juni stattfinden. NRW wird mit Input als Praxisbeispiel zu regionaler Anpassungsplanung vertreten sein. Warum naturbasierte Lösungen nur zögerlich eingesetzt werden Naturbasierte Lösungen (NBL) wie Baumpflanzungen und Dachbegrünungen können bei der Klimaanpassung von Städten eine entscheidende Rolle spielen. Obwohl ihr Nutzen unbestritten ist, werden sie in städtischen Gebieten oft nur zögerlich eingesetzt, haben Forschende im Rahmen des Projekts „Adaptive Cities Through integrated Nature Based Solutions“ (ACT on NBS) herausgefunden. Für ihre Forschung haben die Wissenschaftler*innen der Wageningen University & Research (WUR) und der University of Bologna zusammengetragen, wo die Hürden liegen und welche Tools dazu beitragen könnten, die Umsetzungsprobleme der Städte zu bewältigen. Auswirkungen der Klimakrise auf Tier- und Pflanzenarten Eine Million der schätzungsweise acht Millionen Tier- und Pflanzenarten auf der Welt sind bedroht – die allermeisten aufgrund der Klimakrise. Denn bereits bei einem durchschnittlichen Temperaturanstieg von einem Grad Celsius stoßen Arten und Ökosysteme an die Grenzen ihrer Anpassungsfähigkeit. Das geht aus dem neuen WWF-Bericht „Feeling the Heat – Die Zukunft der Natur bei einer globalen Erhitzung von 1,5 Grad und darüber hinaus“ hervor. Der Bericht hebt 13 Tier- und Pflanzenarten hervor, die durch die Auswirkungen der Klimakrise bereits in akute Bedrängnis geraten sind. So ist in Deutschland etwa der Strandflieder durch den rasanten Anstieg des Meeresspiegels von Nord- und Ostsee bedroht, während der Streifen-Bläuling in den Alpen immer weiter in die Höhe wandern muss. Malmö wird Teil der Initiative „Making Cities Resilient 2030“ Die schwedische Stadt Malmö will die Klimaanpassung in den Mittelpunkt der Stadtentwicklung stellen, um die Auswirkungen des Klimawandels besser zu bewältigen. Dafür ist Malmö der Initiative „Making Cities Resilient 2030“ (MRC2030) beigetreten. MRC2030 wurde im Jahr 2021 vom Büro der Vereinten Nationen für Katastrophenvorsorge (UNDRR) mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Städte beim Aufbau ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Klima- und Katastrophenrisiken zu unterstützten. Neben der MCR2030-Mitgliedschaft beabsichtigt Malmö auch, sich als Resilience Hub für den Ostseeraum zu etablieren – unter anderem soll ab 2030 die gesamte Stadt mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Mit nachhaltiger Biomasse Klimaschäden ausbessern Die Länder der europäischen Union könnten die Menge an nachhaltig produzierter Biomasse in den kommenden Jahrzehnten verdreifachen und dabei gleichzeitig Land wieder aufbauen, das durch den Klimawandel geschädigt wurde. Das sagt der wissenschaftliche Leiter der niederländischen Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO), André Faaij, in einem Interview mit dem pan-europäischen Mediennetzwerk EURACTIV. So könne etwa die Wiederbepflanzung der Länder mit salztoleranten Arten eine Möglichkeit sein, sie zu regenerieren, sie vor weiterer Erosion zu schützen, Salzprobleme zu mindern und mehr Kohlenstoff in den Boden zu bringen. Handreichung des UBA zu Klimarisikoanalysen auf kommunaler Ebene Klimarisikoanalysen werden immer wichtiger. Denn um sich gegen die Folgen des Klimawandels zu rüsten, sind Strategien auf kommunaler Ebene gefragt. Die Klimarisikoanalsyen helfen den Kommunen dabei, Klimarisiken richtig bewerten und priorisieren zu können. Das Umweltbundesamt (UBA) hat zur Unterstützung die Handreichung „Klimarisikoanalysen auf kommunaler Ebene – Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der ISO 14091“ entwickelt. Diese fasst den internationalen Standard zusammen und ergänzt den allgemeinen Leitfaden mit spezifischen Empfehlungen für Kommunen. Die Handreichung ist auch in Englisch verfügbar. Den Freizeitgartenbau an den Klimawandel anpassen GartenKlimA Quelle: Lena Fröhler Auch Hobby- und Freizeitgärtner*innen bekommen längst die Folgen des Klimawandels zu spüren. In dem Projekt GartenKlimA wurden daher Bildungsmodule entwickelt, mit denen Multiplikator*innen den Freizeitgartlern einfach vermitteln können, wie der eigene Garten an den Klimawandel angepasst werden kann. So sollen die geschulten Multiplikator*innen mit dem Vortragsmaterial ohne viel Aufwand eigene Vorträge halten können – etwa in ihren Gartenbauvereinen. Die Hobbygärtner*innen sollen dann wiederum ihr Wissen „über den Gartenzaun“ an die Nachbarn weitergeben. Insgesamt wurden in dem Projekt zehn Bildungsmodule erstellt, die jeweils einen ausgearbeiteten Vortrag (Folien und Text) sowie umfangreiches Zusatzmaterial (Informationstexte, Fotos, interaktive Module, Linksammlung, Merkblätter, Poster) umfassen. Die Module sind kostenfrei auf der Homepage www.garten-klima.de zu finden. Das Projekt GartenKlimA, das vom März 2020 bis März 2022 lief, wurde vom Institut für Gartenbau (IGB) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) in Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) und dem Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V. durchgeführt.

Bündnis 90 / Die Grünen enthüllen Klima-Uhr im Bundestag

Am 13. Januar 2015 enthüllten Bündnis 90 / Die Grünen unter dem Motto "CO2UNTDOWN JETZT!" im Bundestag eine Klima-Uhr. Die Uhr zeigt den Treibhausgas-Ausstoß Deutschlands seit Jahresbeginn an, der bereits bei 33,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent lag. Die Uhr enthält außerdem einen CO2-Anzeigebalken mit zwei Markierungen, die die Klimaziele für 2020 und 2050 zeigen. Im Jahr 2050 dürfte Deutschland höchstens noch 62.400.000 Millionen Tonnen Treibhausgase ausstoßen, wenn die Erderwärmung auf höchstens zwei Grad begrenzen werden soll. Das entspricht einer Minderung der deutschen Treibhausgasemissionen von circa 95 Prozent bezogen auf 1990. Diese 62,4 Millionen Tonnen CO2 sind in etwa so viel, wie Deutschland nach heutigem Stand schon am 24. Januar 2015 ausgestoßen hat.

Klimawandel wärmt Seen auf

Der Klimawandel trägt überall auf der Erde zu einer rapiden Erwärmung von Seen bei. So lautet das Ergebnis einer Studie der Illinois State University, die im Fachblatt Geophysical Research Letters veröffentlicht und am 16. Dezember 2015 auf der Jahrestagung der American Geophysical Union (AGU) vorgestellt wurde. In der Studie wurden die Daten von mehr als 200 großen Seen aus den Jahren 1985 bis 2009 auswertete. Die untersuchten Gewässer umfassen dabei mehr als die Hälfte der weltweiten Vorräte an Süßwasser. Die Studie belegt, dass sich Seen pro Jahrzehnt im Sommer um durchschnittlich 0,34°Celsius erwärmen, also wesentlich schneller als die Ozeane oder die Atmosphäre. Nach Einschätzung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kann dies einschneidende Folgen haben und Ökosysteme, Trinkwassergewinnung und Fische gefährden. Der Temperaturanstieg erhöht die Wahrscheinlichkeit von Algenblüten und damit von sauerstofffreien Zonen im Gewässer um 20 Prozent, so die Prognose der Studie. Der Anstieg der für Fische und sogar für Menschen giftigen Algen läge bei 5 Prozent. Regional allerdings unterscheiden sich die Erwärmungsraten stark. Die Forschenden sehen die Ursache in unterschiedlichen Klimafaktoren: Seen in nördlicheren Breiten verlieren ihre Eisdecke früher, in vielen Erdregionen schrumpft die Wolkendecke. Gewässer sind dann den wärmenden Sonnenstrahlen dort stärker ausgesetzt. Mitunterstützt durch den Klima-Exzellenzcluster CliSAP, ist die Studie die größte ihrer Art und die erste, die im Feld gemessene Langzeitdaten und Satellitendaten zusammen auswertet.

2001 bis 2010 wärmste Dekade

Am Welttag der Meteorologie legte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ihre jährliche Stellungsnahme zur globalen Klimaentwicklung vor. In Ergänzung dazu gab die WMO eine Zusammenfassung von als noch "vorläufig" eingestuften Erkenntnissen bekannt, wonach sich die globalen Klimaveränderungen seit Beginn dieses Jahrtausends weiter beschleunigt haben. So sind die Jahre 2001 bis 2010 die wärmste Dekade, die bisher auf allen Kontinenten der Erde registriert wurde.

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