API src

Found 11 results.

Related terms

Fischfauna 1993

In dem für die Erfassung berücksichtigten Zeitraum von 1987 – 1992 wurden im Land Berlin in 151 Gewässern 33 Fischarten nachgewiesen. Von ihnen müssen sieben zu den nicht einheimischen gezählt werden. Die Häufigkeit der Nachweise einzelner Arten in den jeweiligen Gewässertypen ist Tab. 2 zu entnehmen. Häufigste Fischart, in 102 Gewässern gefunden, ist die Plötze. Für den Barsch (Flußbarsch) wurden 100 aktuelle Nachweise erbracht. Hecht, Blei, Karausche und Aal fanden sich in jeweils mehr als 80 der beprobten Gewässer. Karpfen besiedeln jedes zweite der untersuchten Gewässer. Sie sind damit die häufigste eingebürgerte Fischart, was sich vor allem aus ihrer fischereilichen und anglerischen Bedeutung erklärt. Die geringsten Vorkommen weisen Steinbeißer und Zwergwels mit je drei auf. In sechs der beprobten Gewässer konnten keine Fische nachgewiesen werden, in weiteren 11 nur eine Art. Erwartungsgemäß sind die seenartigen Erweiterungen von Havel und Spree die fischartenreichsten Gewässer Berlins. Auffällig ist der hohe Artenreichtum der Kleingewässer. Sie beherbergen i. d. R. deutlich mehr Fischarten, als unter natürlichen Bedingungen zu erwarten wären. Die Mehrheit der eingebrachten Arten ist unter den dort herrschenden Bedingungen nicht fortpflanzungsfähig und wird ständig neu eingesetzt. Gegenüber dem Umweltatlas Berlin von 1985 hat sich die Zahl der beprobten Gewässer durch die Vergrößerung des Untersuchungsgebietes fast verdreifacht. Besonders stark erhöhte sich die Zahl der untersuchten Fluß- und Landseen. Gegenüber 13 1985 befischten Gewässern dieser Kategorien waren es diesmal 63. Darauf ist auch zurückzuführen, daß Plötze und Barsch – als Charakterfische der Seen – die häufigsten Arten sind. Als typischer Fisch der Kleingewässer belegt die Karausche nur noch Platz fünf. Sie war in den Untersuchungen von 1985 am weitesten verbreitet. Damals wurden im Verhältnis zu den anderen Gewässerkategorien mehr Kleingewässer untersucht. Aus diesem Grund sind die Ergebnisse von 1985 nicht direkt mit denen von 1993 zu vergleichen. Für die aktuelle Verbreitungskarte wurden zwei neue Arten, Regenbogenforelle und Goldfisch, aufgenommen, da ihre Bestände und Vorkommen in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen haben.

Fischfauna 2022

In den Berliner Gewässern wurden über den gesamten Auswertezeitraum 2014 bis 2022 insgesamt 40 Fischarten nachgewiesen. In dieser Kartenbeschreibung wird dieser Zeitraum dargestellt. In der Broschüre „Fische in Berlin“ steht der gesamte Zeitraum der Datenerhebung im Fokus. Vierzehn der bis Ende 2022 nachgewiesenen Fischarten sind nicht einheimisch, sog. Neozoa. Darunter ist in diesem Jahr erstmals auch der Giebel, welcher bisher als einheimische Art geführt wurde. Aktuelle Untersuchungen ergaben allerdings, dass historische Darstellungen und Belege des Giebels, inklusive der Sammlung des Typenmaterials im Berliner Naturkundemuseum, ausnahmslos Karauschen sind bzw. zeigen. Der Giebel wurde wahrscheinlich erst nach 1945 in Deutschland eingeführt, weshalb die Art nun zu den nicht einheimischen gezählt wird (Freyhof et al. 2023). Seit der letzten Veröffentlichung 2013 neu nachgewiesen wurden Sibirischer Stör, ein Einzelexemplar 2017 im Obersee, Schwarzmundgrundel, seit 2015 in den Hauptfließgewässern etabliert und Marmorgrundel, Erstnachweis 2022 im Großen Müggelsee. Dagegen wurden Bachsaibling und Goldorfe nach 2013 nicht mehr nachgewiesen. Da der Braune Zwergwels in der Lausitz und im Einzugsgebiet der Schwarzen Elster vorkommt, wurde 2003 noch angenommen, dass beide Zwergwelsarten in Berliner Gewässern präsent sind, was sich bei der aktuellen Erfassung nicht bestätigte. Alle gefangenen Zwergwelse gehörten der Art Schwarzer Zwergwels (Ameiurus melas) an. Ungeachtet der Neunachweise – auch hier handelte es sich mit Ausnahme der Schwarzmundgrundel nur um wenige Exemplare oder Einzelfische – sind die Vorkommen der nicht einheimischen Fischarten bis auf die Grundeln, Giebel und Sonnenbarsch nach wie vor rückläufig. Mit Ausnahme des Giebels sind nicht einheimische Fischarten in Berlin nur gering präsent. Nach dem in 26,8% aller zwischen 2014 und 2022 befischten Gewässer nachgewiesenen Giebel, war unter den selten vorkommenden Fisch-Neozoa der Goldfisch noch am weitesten verbreitet und in 13,1 % aller Gewässer präsent, gefolgt von der sich stark ausbreitenden Schwarzmundgrundel die in 11,8 % der befischten Berliner Gewässer nachgewiesen wurde. Drei der nicht einheimischen Arten wurden bisher nur in einem Gewässer nachgewiesen, Sibirischer Stör, Marmorgrundel und Bachsaibling. Damit sind die nicht einheimischen Arten, bis auf wenige Ausnahmen, in den Berliner Gewässern seltener als die einheimischen Fischarten. Zu den einheimischen Fischarten mit nur Einzelnachweisen bzw. wenigen Vorkommen zählen Schmerle, Zährte, Nase und Meerforelle. In Berlin insgesamt am weitesten verbreitet ist die Plötze, die in 66 % der zwischen 2014 und 2022 befischten Berliner Gewässer nachgewiesen wurde. Beinahe ebenso weit verbreitet waren Barsch (in 57,5 % aller Gewässer präsent), Rotfeder (52,9 ), Hecht (49 ) und Schleie (40,5 %). Hechte sind insbesondere in den Kleingewässern weit verbreitet, wo fast überall einzelne Exemplare zu finden waren. Die Nachweishäufigkeit des Aals ist das Resultat umfangreicher Besatzmaßnahmen und erlaubt keine Rückschlüsse auf die Gewässerqualität. Dagegen ist die weite Verbreitung von Plötze, Barsch, Kaulbarsch, Blei, Rotfeder, Güster und Ukelei in den Fließgewässern und insbesondere in den Flussseen Ausdruck dessen, dass diese Arten sich vergleichsweise gut mit den Lebensbedingungen in Berliner Gewässern arrangieren können. Bis auf die Rotfeder gehören die genannten Fischarten zum anpassungsfähigen Typ der eurytopen Arten, die keine besonderen Lebensraumansprüche stellen. Sie zeigen darüber hinaus, wie vollständig sich der Charakter der Hauptfließgewässer Berlins von der Barben- zur Bleiregion gewandelt hat. Bei der Betrachtung der Ergebnisse in Tabelle 1 ist zu beachten, dass in den jeweiligen Untersuchungszeiträumen nicht immer die selben Gewässer befischt wurden. Aus der Tabelle lassen sich daher keine Aussagen über den Bestandszustand oder die Entwicklung der Vorkommen in einem bestimmten Gewässer schließen. Die Darstellung der Vorkommenshäufigkeit der Fischarten nach Haupt-Gewässertypen erlaubt zusätzliche Rückschlüsse auf deren bevorzugten Lebensraum. Beispielsweise wurden die typischen Flussfische Gründling, Aland und Rapfen nur in rund 19 % aller Gewässer gefunden, waren dagegen aber in mindestens 67 % der Flussseen präsent. Zahlreiche weitere Arten, z.B. Zander, Stint, Quappe oder Wels haben ihr Hauptverbreitungsgebiet in den Flussseen. Die detailliertere Darstellung der Fischartenzahlen je Gewässertyp zeigt drei Gruppen unterschiedlicher Artenvielfalt. Die artenreichsten Gewässer waren zwischen 2014 und 2022 erwartungsgemäß die durchflossenen Seen (im Mittel 13 Fischarten), gefolgt von großen Fließgewässern (9 Arten) und Kanälen (4 Fischarten). Landseen (künstliche Seen: 6 Fischarten; natürliche Seen: 6 Fischarten) nehmen eine intermediäre Stelle ein, wobei sie sich bezüglich der Artenzahlen ähnlich sind. Die geringsten Artenzahlen fanden sich in den Kleingewässern, unabhängig davon, ob diese fließen oder nicht (jeweils im Mittel 4 Fischarten in Gräben bzw. 4 Fischarten in kleinen Standgewässern). Allerdings deutet das Gesamtartenspektrum der in den fließenden (15 Arten, davon 2 nicht heimische Arten) und stehenden (26 Arten, davon 7 nicht heimische Arten) Kleingewässern nachgewiesenen Arten darauf hin, dass die Artenzusammensetzung sehr variabel und schwer vorhersagbar ist. Innerhalb der fließenden und stehenden Gewässer wurden die geringsten Artenzahlen jeweils in den kleinsten Gewässern beobachtet. Im Gegensatz zu den Kleingewässern weisen die Kanäle im urbanen Bereich eher eine geringe Gesamtfischartenzahl auf. Wenn Fische die Möglichkeit haben, ungünstigen Umweltbedingungen durch Kompensationswanderungen zu entgehen, machen sie davon offensichtlich Gebrauch.

Fischfauna 2022

Ausgewertet wurden Fischerfassungen in 153 Gewässern zwischen 2014 und 2022. In diesem Zeitraum wurde jedes dargestellte Gewässer mindestens einmal befischt. Die meisten und insbesondere alle größeren, nach WRRL berichtspflichtigen Gewässer wurden mehrfach und an verschiedenen Probenahmestellen befischt. Die Gewässer wurden grundsätzlich elektrisch befischt. Die Fischereidurchführung erfolgte nach den anerkannten methodischen Grundsätzen und in der Regel mit Gleichstromaggregaten. Bewatbare Gräben und Kleingewässer wurden mit einem tragbaren, batteriebetriebenen Gerät befischt, größere Gewässer vom Boot aus mit einem generatorgetriebenen, mit höherer Leistung. Mit Hilfe des Gleichstromaggregates wird im Wasser ein elektrisches Feld erzeugt. In diesem befindliche Fische greifen, entsprechend ihrer Länge und Stellung zu den Feldlinien unterschiedliche Spannungen ab. Je nach Stärke derselben reichen die Reaktionen der Fische von Flucht über positive Galvanotaxis (gerichtetes Schwimmen zur Anode) bis hin zur Galvanonarkose. Der Wirkungsradius der Fangelektrode beträgt ca. 2 m. Bei qualifizierter Anwendung ist die Elektrofischerei das schonendste Verfahren zur Fischbestandserfassung, da die Fische weniger mit Netzmaterial u. ä. in Berührung kommen als bei anderen Fangmethoden, weshalb sie kaum Schuppen- oder Schleimhautverletzungen aufweisen. Sie ist zudem bei rauhen Bodensubstraten, wie Blocksteinwurf, Steinschüttungen oder Pflanzenbeständen, auch die effizienteste aller Fangmethoden. Aufgrund dessen wurde die Elektrobefischung auch die Standard-Erfassungsmethode für die fisch-basierte Gewässerbewertung gemäß WRRL in Fließgewässern. Die Längen der einzelnen Befischungsstrecken variierten zwischen 300 m und 3.000 m Uferlinie, je nach Gewässerbreite, Strukturvielfalt und Fangerfolg. Ziel war es, das Artenspektrum möglichst vollständig zu erfassen. Allerdings sind bei der Elektrofischerei pelagisch (im Freiwasser) lebende, bzw. große, scheue Individuen aller Fischarten im Fang unterrepräsentiert. Die Fluchtdistanz der genannten Fische ist weitaus größer als das effektive Fangfeld der Anode, so dass sie nur zufällig erfasst werden. Insgesamt ist die Selektivität der Elektrofischerei allerdings weitaus geringer als die anderer Methoden, bei vergleichbarem Arbeits- und Zeitaufwand. In den Landseen wurden zusätzlich Multimaschenstellnetze parallel zu den Elektrobefischungen eingesetzt, zum Fang von Fischen im Freiwasser (die bei den Elektrobefischungen methodisch unterrepräsentiert sind). Stellnetze fangen nach dem Prinzip, dass sich ein Fisch bei dem Versuch, das Netz zu durchschwimmen, mascht, d.h. die Netzmasche umschließt seinen Körper so fest, dass er nicht mehr entkommen kann. Die beste Fängigkeit wird erzielt, wenn der Körperumfang des Fisches 25% größer ist als der Maschenumfang, was nur bei einem sehr eingeschränkten Längenspektrum der Fall ist. Aus diesem Grund sind Stellnetze extrem größenselektiv. Die gewählte Maschenweite bestimmt das Größenspektrum und damit z. T. auch das Artenspektrum der zu fangenden Fische. Bei Multimaschennetzen werden Netzblätter mit unterschiedlichen Maschenweiten zusammengesetzt, was ihnen den Vorteil einer geringeren Größenselektivität verschafft gegenüber Netzen einheitlicher Maschenweite. Bei den Freiwasserbefischungen der Berliner Landseen wurden 30 m lange und 1,5 m hohe Multimaschen-Grundstellnetze gesetzt. Die Anzahl der Netze richtete sich nach der Gewässergröße. Jedes Netz bestand aus insgesamt 12 Blättern mit den Maschenweiten 5 – 6,25 – 8 – 10 – 12,5 – 15,5 – 19,5 – 24 – 29 – 35 – 43 – 55 mm. Die Stellzeit betrug maximal zwei Stunden, um Verletzungen der sich maschenden Fische zu minimieren. In den Flussseen und großen Fließgewässern führte das Fischereiamt Berlin, auf dem Großen Müggelsee auch das Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), zusätzlich Schleppnetzbefischungen durch. Diese dienten, analog zu den Stellnetzbefischungen, ebenfalls der Erfassung der bei den Elektrobefischungen unterrepräsentierten Freiwasser-Fische. Im Gegensatz zu Stellnetzen, die nur fangen, wenn ein Fisch versucht sie zu durchschwimmen, wird ein Schleppnetz aktiv durchs Wasser gezogen, wo es dann auch inaktive Fische fängt. Damit eignet es sich weitaus besser für Einschätzungen der Häufigkeit von Freiwasserfischen als Stellnetze, erfordert aber auch einen erheblich höheren technischen und Arbeitsaufwand. Das Fischereiamt Berlin hat im August 2004 das Fischereiforschungsschiff „PISCATOR“ in Dienst gestellt, welches u. a. regelmäßig zur Durchführung von Schleppnetzbefischungen eingesetzt wird. Beim Schleppnetz handelt es sich um einen hinter dem Schiff gezogenen Netzsack mit Netzflügeln, dessen Öffnung durch sog. Scherbretter offengehalten wird. Die Maschenweite im Netzsack (Steert) bestimmt die kleinste Länge der im Netz zurückgehaltenen Fische, darüber hinaus ist es kaum größenselektiv. Vom Fischereiamt wurden unterschiedliche Schleppnetze verschiedener Bauart und Maschenweiten im Netzsack eingesetzt. Die Schleppstrecken variierten zwischen wenigen 100 m und 2-3 km Länge. Im Rahmen des Müggelsee-Fischmonitorings führt das IGB in jedem zweiten Jahr ebenfalls Schleppnetzbefischungen durch, mit dem 2011 in Dienst gestellten Forschungsschiff „Paulus Schiemenz“. Insgesamt wird durch die Verwendung verschiedener Gerätetypen die Fangselektivität des einzelnen kompensiert, was die Repräsentanz der Fischbestandserfassung, besonders der Arterfassung steigert. Ergänzt wurden die Arteninventare durch qualitative Informationen der Berufsfischer über besondere Fänge, wie z.B. den Fang einer Meerforelle in der Unterhavel am 15.02.2017, bzw. der Stiftung Naturschutz über auffällige Beifänge, in erster Linie nicht-einheimischer Arten, wie Goldfisch und Sonnenbarsch. Die Standardauswertung der Fänge beinhaltet das Bestimmen, Zählen und Messen aller gefangenen Fische, stichprobenartig wird zusätzlich gewogen. Bei sehr vielen Fischen einer Alters- bzw. Längengruppe wird eine repräsentative Stichprobe vermessen und die übrigen Individuen nur gezählt. So werden zur Schonung der Tiere der Fang schneller bearbeitet und die Fische zügiger zurückgesetzt. Neben der hier eher gewässerbezogenen Auswertung der Fischfangdaten des Fischereiamts Berlin wird im Jahr 2024 auch eine aktuelle fischartenbezogene Auswertung als Broschüre veröffentlicht.

Fischfauna 2013

01 Karausche – Carassius carassius (Linnaeus, 1758) 02 Schlammpeitzger – Misgurnus fossilis (Linnaeus, 1758) 03 Quappe – Lota lota (Linnaeus, 1758) 04 Bitterling – Rhodeus amarus (Bloch, 1782) 05 Döbel – Leuciscus cephalus (Linnaeus, 1758) 06 Hasel – Leuciscus leuciscus (Linnaeus, 1758) 07 Schmerle – Barbatula barbatula (Linnaeus, 1758) 08 Stint – Osmerus eperlanus (Linnaeus, 1758) 09 Gründling – Gobio gobio (Linnaeus, 1758) 10 Steinbeißer – Cobitis taenia (Linnaeus, 1758) 11 Zwergstichling – Pungitius pungitius (Linnaeus, 1758) 12 Aland – Leuciscus idus (Linnaeus, 1758) 13 Barsch – Perca fluviatilis (Linnaeus, 1758) 14 Blei – Abramis brama (Linnaeus, 1758) 15 Dreistachliger Stichling – Gasterosteus aculeatus (Linnaeus, 1758) 16 Giebel – Carassius gibelio (Bloch, 1782) 17 Güster – Abramis bjoerkna (Linnaeus, 1758) 18 Hecht – Esox lucius (Linnaeus, 1758) 19 Karpfen – Cyprinus carpio (Linnaeus, 1758) 20 Kaulbarsch – Gymnocephalus cernuus (Linnaeus, 1758) 21 Moderlieschen – Leucaspius delineatus (Heckel, 1843) 22 Plötze – Rutilus rutilus (Linnaeus, 1758) 23 Rapfen – Aspius aspius (Linnaeus, 1758) 24 Rotfeder – Scardinius erythrophthalmus (Linnaeus, 1758) 25 Schleie – Tinca tinca (Linnaeus, 1758) 26 Ukelei – Alburnus alburnus (Linnaeus, 1758) 27 Wels – Silurus glanis (Linnaeus, 1758) 28 Zander – Sander lucioperca (Linnaeus, 1758) 29 Aal – Anguilla anguilla (Linnaeus, 1758) 30 Bachsaibling – Salvelinus fontinalis (Mitchill, 1814) 31 Blaubandbärbling – Pseudorasbora parva (Temminck & Schlegel, 1846) 32 Goldfisch – Carassius auratus (Linnaeus, 1758) 33 Goldorfe – Leuciscus idus auratus (Bade, 1901) 34 Graskarpfen – Ctenopharyngodon idella (Valenciennes, 1844) 35 Marmorkarpfen – Hypophthalmichthys nobilis (Richardson, 1845) 36 Silberkarpfen – Hypophthalmichthys molitrix (Valenciennes, 1844) 37 Sonnenbarsch – Lepomis gibbosus (Linnaeus, 1758) 38 Zwergwels – Ameiurus nebulosus (LeSueur, 1819)

Fischfauna 2002

01 Schlammpeitzger – Misgurnus fossilis (Linnaeus, 1758) 02 Steinbeißer – Cobitis taenia (Linnaeus, 1758) 03 Quappe – Lota lota (Linnaeus, 1758) 04 Zwergstichling – Pungitius pungitius (Linnaeus, 1758) 05 Wels – Silurus glanis (Linnaeus, 1758) 06 Dreistachliger Stichling – Gasterosteus aculeatus (Linnaeus, 1758) 07 Kaulbarsch – Gymnocephalus cernua (Linnaeus, 1758) 08 Stint – Osmerus eperlanus f. spirinchus (Pallas, 1811) 09 Hecht – Esox lucius (Linnaeus, 1758) 10 Aal – Anguilla anguilla (Linnaeus, 1758) 11 Barsch (Flussbarsch) – Perca fluviatilis (Linnaeus, 1758) 12 Zander – Stizostedion lucioperca (Linnaeus, 1758) 13 Bitterling – Rhodeus sericeus amarus (Bloch, 1782) 14 Döbel – Leuciscus cephalus (Linnaeus, 1758) 15 Hasel – Leuciscus leuciscus (Linnaeus, 1758) 16 Aland – Leuciscus idus (Linnaeus, 1758) 17 Gründling – Gobio gobio (Linnaeus, 1758) 18 Moderlieschen – Leucaspius delineatus (Heckel, 1843) 19 Plötze – Rutilus rutilus (Linnaeus, 1758) 20 Rotfeder – Scardinius erythrophthalmus (Linnaeus, 1758) 21 Rapfen – Aspius aspius (Linnaeus, 1758) 22 Ukelei – Alburnus alburnus (Linnaeus, 1758) 23 Blei – Abramis brama (Linnaeus, 1758) 24 Güster – Blicca bjoerkna (Linnaeus, 1758) 25 Schleie – Tinca tinca (Linnaeus, 1758) 26 Karausche – Carassius carassius (Linnaeus, 1758) 27 Regenbogenforelle – Oncorhynchus mykiss (Richardson, 1836) 28 Graskarpfen – Ctenopharyngodon idella (Valenciennes, 1844) 29 Giebel – Carassius auratus gibelio (Bloch, 1783) 30 Goldfisch – Carassius auratus auratus (Bloch, 1758) 31 Karpfen – Cyprinus carpio (Linnaeus, 1758) 32 Silberkarpfen – Hypophthalmichthys molitrix (Valenciennes, 1844) 33 Zwergwels – Ictalurus nebulosus (Le Sueur, 1819) 34 Marmorkarpfen – Hypophthalmichthys nobilis (Richardson, 1845)

Fischfauna 1993

01 Schlammpeitzger – Misgurnus fossilis (Linnaeus, 1758) 02 Steinbeißer – Cobitis taenia (Linnaeus, 1758) 03 Quappe – Lota lota (Linnaeus, 1758) 04 Zwergstichling – Pungitius pungitius (Linnaeus, 1758) 05 Wels – Silurus glanis (Linnaeus, 1758) 06 Dreistachliger Stichling – Gasterosteus aculeatus (Linnaeus, 1758) 07 Kaulbarsch – Gymnocephalus cernua (Linnaeus, 1758) 08 Stint – Osmerus eperlanus f. spirinchus (Pallas, 1811) 09 Hecht – Esox lucius (Linnaeus, 1758) 10 Aal – Anguilla anguilla (Linnaeus, 1758) 11 Barsch (Flussbarsch) – Perca fluviatilis (Linnaeus, 1758) 12 Zander – Stizostedion lucioperca (Linnaeus, 1758) 13 Bitterling – Rhodeus sericeus amarus (Bloch, 1782) 14 Döbel – Leuciscus cephalus (Linnaeus, 1758) 15 Hasel – Leuciscus leuciscus (Linnaeus, 1758) 16 Aland – Leuciscus idus (Linnaeus, 1758) 17 Gründling – Gobio gobio (Linnaeus, 1758) 18 Moderlieschen – Leucaspius delineatus (Heckel, 1843) 19 Plötze – Rutilus rutilus (Linnaeus, 1758) 20 Rotfeder – Scardinius erythrophthalmus (Linnaeus, 1758) 21 Rapfen – Aspius aspius (Linnaeus, 1758) 22 Ukelei – Alburnus alburnus (Linnaeus, 1758) 23 Blei – Abramis brama (Linnaeus, 1758) 24 Güster – Blicca bjoerkna (Linnaeus, 1758) 25 Schleie – Tinca tinca (Linnaeus, 1758) 26 Karausche – Carassius carassius (Linnaeus, 1758) 27 Regenbogenforelle – Oncorhynchus mykiss (Richardson, 1836) 28 Graskarpfen – Ctenopharyngodon idella (Valenciennes, 1844) 29 Giebel – Carassius auratus gibelio (Bloch, 1783) 30 Goldfisch – Carassius auratus auratus (Bloch, 1758) 31 Karpfen – Cyprinus carpio (Linnaeus, 1758) 32 Silberkarpfen – Hypophthalmichthys molitrix (Valenciennes, 1844) 33 Zwergwels – Ictalurus nebulosus (Le Sueur, 1819) 34 Marmorkarpfen – Hypophthalmichthys nobilis (Richardson, 1845)

Fischfauna 2022

01 Quappe – Lota lota (Linnaeus, 1758) 02 Karausche – Carassius carassius (Linnaeus, 1758) 03 Schlammpeitzger – Misgurnus fossilis (Linnaeus, 1758) 04 Hasel – Leuciscus leuciscus (Linnaeus, 1758) 05 Forelle – Salmo trutta (LINNAEUS, 1758) 06 Bitterling – Rhodeus amarus (Bloch, 1782) 07 Döbel – Leuciscus cephalus (Linnaeus, 1758) 08 Gründling – Gobio gobio (Linnaeus, 1758) 09 Nase – Chondrostoma nasus (LINNAEUS, 1758) 10 Güster – Abramis bjoerkna (Linnaeus, 1758) 11 Steinbeißer – Cobitis taenia (Linnaeus, 1758) 12 Stint – Osmerus eperlanus (Linnaeus, 1758) 13 Zwergstichling – Pungitius pungitius (Linnaeus, 1758) 14 Aland – Leuciscus idus (Linnaeus, 1758) 15 Barsch – Perca fluviatilis (Linnaeus, 1758) 16 Blei – Abramis brama (Linnaeus, 1758) 17 Dreistachliger Stichling – Gasterosteus aculeatus (Linnaeus, 1758) 18 Hecht – Esox lucius (Linnaeus, 1758) 19 Karpfen – Cyprinus carpio (Linnaeus, 1758) 20 Kaulbarsch – Gymnocephalus cernuus (Linnaeus, 1758) 21 Moderlieschen – Leucaspius delineatus (Heckel, 1843) 22 Plötze – Rutilus rutilus (Linnaeus, 1758) 23 Rapfen – Aspius aspius (Linnaeus, 1758) 24 Rotfeder – Scardinius erythrophthalmus (Linnaeus, 1758) 25 Schleie – Tinca tinca (Linnaeus, 1758) 26 Ukelei – Alburnus alburnus (Linnaeus, 1758) 27 Wels – Silurus glanis (Linnaeus, 1758) 28 Zander – Sander lucioperca (Linnaeus, 1758) 29 Aal – Anguilla anguilla (Linnaeus, 1758) 30 Blaubandbärbling – Pseudorasbora parva (Temminck & Schlegel, 1846) 31 Giebel – Carassius gibelio (Bloch, 1782) 32 Goldfisch – Carassius auratus (Linnaeus, 1758) 33 Graskarpfen – Ctenopharyngodon idella (Valenciennes, 1844) 34 Marmorkarpfen – Hypophthalmichthys nobilis (Richardson, 1845) 35 Silberkarpfen – Hypophthalmichthys molitrix (Valenciennes, 1844) 36 Sonnenbarsch – Lepomis gibbosus (Linnaeus, 1758) 37 Zwergwels – Ameiurus nebulosus (LeSueur, 1819) 38 Marmorgrundel – Proterorhinus semilunaris (HECKEL, 1837) 39 Schwarzmundgrundel – Neogobius melanostomus (PALLAS, 1814) 40 Sibirischer Stör – Acipenser baerii (BRANDT, 1869)

Qualzuchten bei Tieren

Problemfall Mops Möpse sind derzeit sehr beliebt. Doch das Leid der Tiere durch eine extreme Zucht ist groß. Qualzuchten bei Tieren Durch ihre extrem verkürzte Schnauze bekommen sie schlecht Luft. Der ge- samte Schädel- und Kopfbereich ist bei diesen Tieren verkürzt. Nicht süß, sondern gequält und krank. Die luftführenden Wege sind verengt, der ganze Kopf ist so klein, dass der Gaumen nicht mehr hineinpasst. Da- durch kommt es bei vielen Möpsen zu den typischen Röchel- und Schnarchge- räuschen. Die Hunde leben mit permanenter Erstickungsangst. Sobald sie sich über- anstrengen, können sie bewusstlos werden und umfallen. Impressum Wussten Sie: Jeder Kauf ei- nes dieser Tiere unterstützt die Züchter und fördert so wei- teres Tierleid. Ob man das wirklich möch- te, sollte man sich vorab gut überlegen. Dr. med. vet. Marco König, Tierschutzbeauftragter des Landes Sachsen-Anhalt Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt Leipziger Straße 58 • 39112 Magdeburg Telefon: 0391-567 1844 E-Mail: tierschutzbeauftragter@mule.sachsen-anhalt.de Internet: mule.sachsen-anhalt.de/tierschutz/tierschutzbeauftragter Bildnachweise: Nacktkatze Kopf (Titel); lifeonwhite/Shotshop.com Nacktmeerschweinchen; Farinosa/Shotshop.com Nacktkatzen auf Tisch; OlgaChan/Shotshop.com Mops; lifeonwhite/Shotshop.com Goldfisch; MirekKijewski/Shotshop.com Stand 09 / 2019 Modetrend Qualzucht Hinweis: Veterinärbe- hörden können im Einzelfall eine Zucht verbieten und/ oder eine Auf- lage zur Kast- rationspflicht erteilen. Haustiere sind in Deutschland sehr beliebt - allen voran Katzen und Hunde. Leider gibt es den Trend, Tiere nach von Menschen gewollten Schönheitsidealen zu züchten, ohne Rücksicht darauf, wie sehr die Tiere darunter leiden. Derzeit sind Rassen, die dem sogenannten Kind- chenschema (kleine Köpfe, große Augen und Stupsnase) entsprechen, sehr gefragt und versprechen leider hohe Gewinne. Qualzuchten kommen sowohl bei Hun- den und Katzen als auch bei anderen Tierarten wie Fischen, Tauben, Enten oder Kaninchen vor. ABER: Diese Zuchtextreme sind vielfach mit Veränderungen verbunden, die zu Leiden und körperlichen Schäden führen. Dies wird verstärkt durch eine mediale Aufmerksamkeit: • Promis, die ihre „Handtaschenhunde“ überall mit hinnehmen, • Möpse, die in Werbespots wie Men- schen reden können und • Nacktkatzen, die in Kinofilmen als „cooles“ Haustier den Menschen be- gleiten. Qualzucht bei Hunden Die Zucht erfolgt auf rein äußerliche Kör- permerkmale. Dies sind zum Beispiel: • Zucht auf Kurzköpfigkeit, • Zucht auf Haarlosigkeit, • Zucht mit anatomischen Dispropor- tionen wie langer Rücken mit kurzen Beinen, abfallende Rückenlinie mit Fehlstellung der Hüftgelenke, • Zucht auf sehr lange Ohren, • Zucht auf extreme Faltenbildung, vor allem im Gesichtsbereich. Dabei werden Leiden und Schäden (Taub- heit, Blindheit bei bestimmten Farbschlä- gen, z.B. weißes Fell und blaue Augen, Knochenschäden) als (unbeabsichtigtes) „Begleitmerkmal“ bei der Vererbung be- stimmter Merkmale in Kauf genommen. Das kann unter anderem bei den folgen- den Rassen zutreffen: • Mops (siehe „Problemfall Mops“) • französische oder englische Bulldog- gen (verkürzter Kopf, zu kleine Nase), • Pekinesen (verkürzter Kopf, zu kleine Nase), • Chinesischer Schopfhund (Nackthund), • Russkiy Toy (zu kleiner Kopf, zu große Augen) oder • Chihuahua (zu kleiner Kopf, zu große Augen). Sowohl Züchter als auch Tierhalter müssen für das Problem der Qualzucht sensibilisiert werden. Den Menschen muss klar sein, dass Qualzuchttiere nicht niedlich, sondern einfach krank sind oder werden können. Die entsprechenden Rassen sollen nicht verboten, sondern verbessert werden, um dadurch Tierleid zu verhindern. Qualzucht bei Katzen Wie auch bei Hunden erfolgt die Zucht auf reine Äußerlichkeiten: • Kurzschwänzig- oder Schwanzlosigkeit • Kurzköpfigkeit (bestimmte Linien bei Perserkatzen) • Anomalien der äußeren Ohren („Knick- oder Kippohr“, z.B. bei Scot- tish Fold, oft begleitet von Knochen- und Gelenksschäden) • Haarlosigkeit (Sphynx-Katzen oder Nacktkatzen) Qualzucht bei Nutztieren Auch bei Nutztieren gibt es Extremzuch- ten, die auf sehr hohe Leistungen orien- tieren und unter denen die Tiere leiden: • Milchleistung über 10.000 Liter jähr- lich bei extremer Stoffwechselleis- tung und verkürzter Lebensdauer • mehr Ferkel als Muttersau Zitzen hat (über 15 Ferkel pro Geburt) • Mastleistungen bei Geflügel (32 Tage Lebensdauer der Masthähnchen) mit ungleicher Entwicklung von Musku- latur und Bewegungsapparat

MMP FFH0032LSA - Karte 5a

Legende Erhaltungsm aßnahm ensow i eEntw i c klungs-undsonsti geMaßnahm en Die M a ß na hm eka r t e ent hältnichtdie kom plet t e M a ß na hm epla nung! Er gänzende Sicht ung derM a ß na hm e- Ta b elle er for der lich. 0005- EH M a ß na hm enum m er 0065- EH Kür zelM a ß na hm ea r t 0005- EHEr ha lt ungsm a ß na hm e 0025- EWEnt wicklungsm a ß na hm e 0063- Sos onst ige M a ß na hm e Kür zelM a ß na hm ea r t : EH Er ha lt ungsm a ß na hm e EW Ent wicklungsm a ß na hm e EW1 zurU m set zung vor gesehene oderb er eit sinU m set zung b efindliche EW EW2 fa kult at ive EW m itgünst igenV or a us set zungen EW3 fa kult at ive EW m itungünst igenV or a usset zungenund ger ingerU m set zungsper spekt ive So Sonst ige M a ß na hm e 0064- EH Aufa llenOffenla nd-und Wa ld- L RT :Einha lt ung derBeha ndlungsgr undsät ze fürOffenla nd-b zw.Wa ld- L RT ( vgl.M a ß na hm eka pit elim Ber icht st eildesM a P) 0024- EH 0088- So FFH- Geb iet sgr enze 0067- EW1 Flac hlandm ähw i esen Dr eis chür ige M a hd zurAusha ger ung ( Ent wicklung desL RT6510) Sandtroc kenrasenundHei den M indest enszweiBeweidungsdur chgänge m itfr üherEr st nut zung üb erm indest ensfünfJa hr e zum Zur ückdr ängenvonL a ndr eit gr as 0027- EH Dr eischür ige M a hd im Zuge derNut zung desum geb endenr uder a lisier t enGr ünla ndes,welches zum L RT6510ent wickeltwer densoll.Anschließ end zweischür ige M a hd. 0026- EH Chopper nüb er a lt er t erCalluna- Best ände Pla ggenzurScha ffung vonRohb odena lsgeeignet esKeim b et tfürBesenheide ( Calluna vulgaris) 0028- EH Kont r ollier t esBr ennenim Spät wint er( opt iona l) 0022- EH Ent b uschen,vora llem Br om b eer e 0017- EW1 0017- EW1 Wald 0057- EH 0070- EH 0020- EH 0019- EH Einb r ingung/ För der ung vonEichen- V er jüngung,Reduzier ung derAnt eile derNeb enb a um a r t en ( Kiefer ,Bir ke) T eilweise odervollst ändige Ent na hm e desKiefer n- Schir m szurFör der ung derEiche 0021- EH 0014- EH LRT3140undKam m m olc h( Triturus cristatus) """""" """""" """""" 0017- EW1 0015- EW1 0033- EW1 Ent na hm e Goldfische Beda r fsweise Ent schla m m ung und Ent la ndung 0018- EH 0033- EW1 Lungen- Enzi an( Gentiana pneumonanthe) 0033- EW1 0033- EW1 Aufst elleneinesst at ionär enZa uneszum Schut z vorV er b is s 0033- EW1 0033- EW1 0033- EW1 0013- EH Managem entp lanf ür dasFFH- Gebi et „ Sc hi eßp latz Bi ndf eldeöstli c hStendal“, FFH032( DE3337- 301) Karte5a:Erstei nri c htendeundp eri odi sc he/ ep i sodi sc heMaßnahm en 0066- EW1 Maßstab: 1: 4. 000 0 0066- EW1 0002- EH """"""" """"""" """"""" """"""" """"""" """"""" """"""" 400 m ´ L a ndesa m tfürU m welt schut z Sa chsen- Anha lt , Fa chb er eich 4 Auf tragnehm er: 0034- EH 0001- EW2 200 Auf traggeber: 0025- EW1 0034- EH 100 0002- EH RANA–Bür ofürÖkologie und Na t ur schut z Dipl. - Biol.Fr a nk M eyer M ühlweg 39 061 14Ha lle ( Sa a le) Tel. :0345- 1317580,Fa x:0345- 1317589 Em a il:info@r a na - ha lle. de Bea r b eit er :M .Sc.Joha nnesKa r r er( Offenla nd) ,Dr .Thom a sKom pa ( Wa ld) Ka r t ogr a phie:M .Sc.Joha nnesKa r r er ,Dr .I ngoM icha la k Genehm igungsnum m er :DTK10© GeoBa sis- DE/L V er m GeoL SA,[2017/010312] Da t um derAusfer t igung:29. 1 1. 2019 Natura2000- Managem entp lanungi m LandSac hsen- Anhalt

lu-krie_597-602-Feinde-und-Krankheiten.pdf

||||||||||||||||||||| Berichte 5.2.4 des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Heft 4/2015: 597 – 602 Feinde und Krankheiten heimischer Lurche und Kriechtiere Wolf-Rüdiger Grosse und Bernd Simon Allgemeine Übersicht Krankheiten und Parasiten spielen auch in der Biologie der Lurche und Kriechtiere eine nicht zu unterschät- zende Rolle. Für Lurche typisch treten verschiedene niedere Pilze sowie Parasitoiden (Parasiten, die ihre Wirte töten), bei den Kriechtieren eher Ektoparasiten in Erscheinung. Wasserpilze der Gattung Saprolegnia befallen Amphibien in allen aquatischen Entwicklungs- stadien. Durch die Chytridiomykose, verursacht durch die Chytridpilze Batrachochytrium dendrobatidis und Batrachochytrium salamandrivorans, können enorme Verluste eintreten (zu Frosch- u. Salamanderster- ben s. u.). Zu schweren Hautschädigungen kann der Befall mit dem Pilz Mucor amphibiophorum führen. Auch Virusinfektionen (Infektion mit Ranavirus-Erre- ger aus der Gruppe der Iridoviren) können bei Amphi- bien auftreten. Das als „Bauchwassersucht“ bekannte Phänomen ist dagegen auf ein sekundär eintretendes Organversagen zurückzuführen. Zu den bekanntesten Parasitoiden gehört die Krötenfliege. An Endoparasi- ten wurden unter anderem ein Befall mit Lungenwür- mern sowie Larven weiterer Rundwürmer (Nematoda) nachgewiesen. An Lurchen parasitierend treten auch Blut- und Pferdegel auf. Der Befall mit dem Gemei- nen Holzbock ist der häufigste Fall im Auftreten von Ektoparasiten bei Kriechtieren. Daneben können auch andere Ektoparasiten wie Milben auftreten. Feinde unter den Wirbellosen treten insbesondere gegenüber der Laich- und Larvalphase aber auch gegen- über Jungtieren von Lurchen auf. Hier sind vordergrün- dig Libellenlarven, Wasserkäferlarven, Wasserskorpion, Blutegel und räuberische Wasserwanzen zu nennen. Fische treten dagegen als Räuber gegenüber allen Entwicklungsstadien der Lurche auf. Hier sind einer- seits durchaus typische Raubfische wie Wels, Hecht, Zander oder Aal zu nennen, die bis hin zu erwach- senen Seefröschen jeder amphibischen Lebensform (einschließlich Ringelnattern) gefährlich werden kön- nen. Anderseits spielen auch Karpfen und andere „Friedfische“ eine nicht zu unterschätzende Rolle als Laichräuber und verschmähen auch Larvalstadien nicht. Neben den Wildfischen sind Zierfische, wie Goldfische oder Koi-Karpfen insbesondere in Gar- tenteichen ein wesentlicher Problemfaktor für die Reproduktion von Molchen, Kröten und Fröschen. Desweiteren sind Satzfische wie Regenbogenforellen in Zucht- oder Mastgewässern ein Faktor, der oft zum Totalverlust von Laich, Larven und Jungtieren führen kann. Ergänzend zur Gruppe der aquatisch lebenden Feinde sind die Krebse, insbesondere der Amerikani- sche Flusskrebs, der Marmorkrebs und die Wollhand- krabbe zu nennen, wobei die Rolle Letzterer bei Auf- treten in großer Dichte nicht zu unterschätzen ist. Breit ist das Spektrum an Prädatoren aus der Klasse der Vögel. Auf der einen Seite spielen Wildenten, der Häufigkeit entsprechend vordergründig die Stockente, sowie andere Wasservögel wie Blessralle oder Lach- möwe eine wesentliche Rolle als Laichräuber und stehen mitunter auch auf der Liste der Feinde adulter Lurche, wobei hier eher Arten wie Zwerg- und Hauben- taucher und Kormoran zu nennen sind. Andererseits kommt auch den Schreitvögeln eine wichtige Prädato- renrolle zu. Weißstorch, Schwarzstorch und Graurei- her erbeuten Lurche im Wasser und an Land sowie auch Schlangen und Eidechsen, wobei der Weiß- storch auch vor ausgewachsenen Ringelnattern nicht zurückschreckt. Während die Wasservögel fast nur für Lurche von Bedeutung sind, spielen im Nahrungsspektrum der Schreitvögel auch die Kriechtiere eine Rolle. So auch bei den Greifvögeln, die als Prädatoren gegenüber beiden Artengruppen auftreten. Für den Schreiadler sind Lurche und Kriechtiere entscheidender Teil sei- ner Nahrung und auch Schwarzmilan und Rohrweihe finden einen nicht unwesentlichen Teil ihrer Nahrung in der Herpetofauna, aber auch Arten wie Mausebus- sard, Rotmilan und Turmfalke haben diese im Nah- rungsspektrum. Unter den allesfressenden Krähenvö- geln sind sowohl Kolkrabe und Krähenarten wie Elster, Dohle und Eichelhäher zu nennen, deren Auftreten unter Umständen bei „Krötenregen“ nicht untypisch ist. Schließlich zählen für den Raubwürger Eidechsen, für den Neuntöter junge Eidechsen sowie für Amseln und Drosseln Metamorphoslinge an Land zum Nahrungs- spektrum. Eine wesentliche Rolle im Räuberumfeld der Herpeto- fauna spielen die Säugetiere, wobei manche Arten zu den Hauptwidersachern zählen und einzelne Vertreter insbesondere unter den Neozoen zu erheblichen Ver- lusten führen können. Als Allesfresser kann dabei das Wildschwein für nahezu alle Arten in allen Entwick- lungsformen wie auch im gesamten Lauf des Jahres von Reproduktion über Sommerlebensraum bis Win- terruhe als Fressfeind auftreten. Unter den Raubtieren sind Fuchs, Dachs, Fischotter, Marderhund, Wasch- bär, Mink, Iltis und andere Marder zu nennen. Dabei können Waschbär und Mink zumindest lokal popula- tionsgefährdenden Einfluss ausüben, was keinesfalls unterschätzt werden darf. Weitere Feinde unter den Säugetieren sind Igel sowie Wanderratten (zumindest Alttiere), aber auch Nutrias wie auch in Einzelfällen Wasserspitzmaus und Wasserfledermaus. Keinesfalls unbedeutend als Feinde für Lurche und Kriechtiere sind Vertreter der eigenen Artengruppe, in Einzelfällen bis hin zum Kannibalismus. So haben alle drei heimischen Schlangen Frösche, Kröten und Eidechsen im Nahrungsspektrum. Ähnliches trifft für die Sumpfschildkröte zu, die zumindest Lurche erbeu- tet. Auch exotische Schmuckschildkröten können hier eine Rolle spielen. Der Kammmolch frisst ggf. Larven der eigenen Art, aber auch kleinere Molcharten. Der Seefrosch frisst von Jungtieren der eigenen Art über kleinere Teichfrösche bis hin zu Vertretern anderer Lurche nahezu alles, wessen er habhaft werden kann, was teilweise auch für den Teichfrosch zutrifft. Im unmittelbaren Umfeld des Menschen lebende Haustiere sind gleichfalls als Räuber wirksam. Dabei haben Hauskatzen (verwildert im Außenbereich, in Gartensiedlungen u. a.) speziell auf Eidechsen örtlich nicht zu unterschätzende Auswirkungen; Hunde dage- gen weniger. Im dörflichen Umfeld beeinflusst auch die individuelle Geflügelhaltung die Vorkommen von syn- 597 ||||||||||||| FEINDE und KRANKHEITEN Krankheiten Pilzerkrankungen werden seit langem für das Amphi- biensterben verantwortlich gemacht. Die weltweit ver- breiteten Vertreter der Gattung Saprolegnia, volkstüm- lich Wasserpilze genannt, befallen Amphibien und ihre Entwicklungsstadien in der aquatischen Lebensphase.Am häufigsten fallen sie in Gelegen der Erdkröte oder des Grasfrosches auf. Trotz Verpilzung einzelner Eier schlüpfen meist genügend Larven. Schwieriger wird die Situation, wenn die Wasserqualität schlecht ist oder in Moorbereichen mit niedrigem pH-Werten gelaicht wird. Landesweit wurden solche Verpilzungen regist- riert, selten die Ursachen wirklich untersucht. Auch bei geschwächten, verletzten oder alten Individuen wurde Pilzbefall beobachtet. Ein Weibchen des Bergmolchs wurde am 17.04.2015 an der Wasseroberfläche trei- bend in einem Tümpel in Ballenstedt/Harz gefangen. Es zeigte auf der äußeren Haut den Befall mit Algenpil- zen. Die äußere Haut (Epidermis) befand sich im Kopf- und Rumpfbereich zum Teil in Ablösung (F. Mutsch- mann, pers. Mitt.). Eine Sektion ergab weitere multible Mikronekrosen und granulomatöse Entzündungsherde sowie bindegewebig ummantelte Bohrgänge von Lar- ven von Rundwürmern (Nematoda). Der Totfund eines Abb. 1: Bergmolch-Weibchen von Algenpilzen parasitiert (Foto: W.-R. Grosse).Abb. 2: Oberhaut einer Kreuzkröte mit Chytridien, Färbung: Haematoxilin-Eosin (Foto: F. Mutschmann). Abb. 3: Von Saprolegnia befallener Erdkrötenlaich (Foto: S. Meyer).Abb. 4: Lunge einer Kreuzkröte mit Lungenwürmern, Färbung: May-Grünwald-Giemsa (Foto: F. Mutschmann). Abb. 5: An Nierenversagen verendeter Teichfrosch (Foto: W.-R. Grosse)..Abb. 6: Ein mit dem Ranavirus befallener Teichfrosch (Foto: W.- R. Grosse). anthropen Arten; gemeint sind sowohl Hausenten und auf Dorf- oder Privatteichen gehaltenes Wassergeflü- gel, das insbesondere den Laich dezimiert wie auch Haushühner, die durchaus auch Methamorphoslinge fressen. Der Mensch spielt dagegen in der Gegenwart als „Fressfeind“ keine Rolle mehr, was aber in prähistori- scher Zeit oder auch in Zeiten mit großen Hungersnö- ten (Mittelalter, Kriegsperioden) durchaus anders war. Landespezifische Aspekte 598 FEINDE und KRANKHEITEN Teichmolchs mit schweren Hautschädigungen südlich von Halle im Jahr 2009 war auf den Befall mit dem Pilz Mucor amphibiophorum zurückzuführen (Grosse 2011b). Häufig sterben die Tiere allerdings an Organ- versagen von Leber und Niere, was bei einem Teich- molchweibchen aus der Kiesgrube Gröbers im Jahr 2010 der Fall war. Das Tier fiel durch einen ballonar- tig aufgetriebenen Leib auf. Derartige Beobachtungen einer „Bauchwassersucht“ konnten auch an Grasfrö- schen im Selketal/Harz im Jahr 2008 gemacht wer- den. Teichfrösche aus dem Norden von Halle zeigten im Jahr 2006 nach der Metamorphose ähnliche Symp- tome an Rumpf und Extremitäten. Im Zusammenhang mit dem weltweit zu verzeichnen- den Aussterben von Amphibienpopulationen wird die Chytridiomykose als Ursache genannt (Mutschmann 2010). Der Chytridpilz Batrachochytrium dendroba- tidis (kurz Bd genannt) gilt als Mitverursacher des weltweiten Froschsterbens und Batrachochytrium salamandrivorans (kurz Bs genannt) wird für das Salamandersterben verantwortlich gemacht (vgl. Kap. 5.4 Forschungsbedarf). Auch in Sachsen-Anhalt wird auf den erschreckenden Trend beim Rückgang der Populationen der Geburtshelferkröten aufmerksam gemacht (A. Westermann, pers. Mitt.). Über die Ursa- chen lässt sich im Moment nur spekulieren, möglich ist die Pilzerkrankung Chytridiomykose (vgl. Tobler 2015). Buschendorf (in diesem Buch) schreibt, dass in zunehmendem Maße Erdkrötenbestände durch die tödlich verlaufende Infektion (Chytridiomykose) mit dem Pilz Batrachochytrium dendrobatidis dezimiert werden, worüber allerdings in Sachsen-Anhalt noch keine Beobachtungen vorliegen. Im März 2015 wur- den in Halle im Bereich der Erdkrötenvorkommen Talstraße und Kasernensumpf in der Dölauer Heide gehäuft tote Erdkröten gefunden. Insgesamt fünf Tiere wurden untersucht und auf Bd-Befall getestet, was negativ ausfiel. Alle Tiere zeigten einen Befall mit Lungenwürmern (Rhabdias bufonis), was höchstens zu einer Schwächung der Tiere führte. Auffällig war bei allen Tieren eine deutlich sichtbare Degeneration der Leber, was zu einem Energiedefizit der Individuen führt. Die Ursachen können u. a. in den milden Wit- terungsverhältnissen im Winter 2014/2015 und dem Frühjahr 2015 liegen. Spekulationen der Folgen eines Klimawandels sind bei den Befunden nicht ganz von der Hand zu weisen. Dabei können Amphibien auf- grund ihrer komplexen Ansprüche an den Lebensraum wichtige Bioindikatoren sein. Auch Virusinfektionen werden bei Amphibien landes- weit beobachtet, meist aber nicht erkannt oder gar registriert. So liegen nur wenige Hinweise auf die Infektion mit Ranavirus vor. Am 23.07.2007 wurde im Bassin der Wasserpflanzenanlage im Botanischen Garten Halle ein lebloser aufgetriebener Teichfrosch gefunden. Auffälligstes Merkmal war der ausgestülpte Vorderdarm einschließlich der Zunge. Der Erreger aus der Gruppe der Iridoviren ruft den plötzlichen Tod der Tiere hervor. Nach einer kurzen Inkubationszeit erscheinen die Tiere apatisch, neigen zu Ataxien und verändern ihre Farbe (die Beobachtung zeigt, wenn sie am schönsten aussehen, sterben sie!). Ödembil- dungen, Magenvorfälle, Nierendegenerationen und flächige Hämorrhagien (Red Leg-Symptom) sind sicht- bar. Die Gefahr für Freilandpopulationen besteht in der Existenz latent infizierter Artgenossen, die ebenso wie das Wasser als Infektionsweg in Frage kommen (Mut- schmann 2010). Prädatoren und Kannibalismus Amphibien spielen mit einer Häufigkeit von 10 % an der Gesamtnahrung neben Fischen, Kleinsäugern und Vögeln eine bedeutende Rolle im Beutespektrum des Minks. Im Rahmen einer Studie des Institutes für Zoo- logie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurden 50 Minke mit Mageninhalt aus Sachsen-Anhalt untersucht. Dabei konnten in den Mägen von fünf Tie- ren Amphibienreste nachgewiesen werden (Zschille & Grosse 2003). Als Nahrungsobjekte konnten Moor- frosch (Deetzer Teich Zerbst) und Seefrosch (Zehnru- tenkolk Dabrun und Deetzer Teich Zerbst) anhand von Knochenresten (Ilium, Frontoparietale) bestimmt wer- den. Der Nachweis der Erdkröte als Beute des Mink (Alte Elbe Gallin sowie Korg’scher Busch Kleinkorga) anhand von Hautresten ist deshalb interessant, weil die Hautgifte adulter Erdkröten die meisten natürlichen Fressfeinde vom Verzehr der Kröten (zumindest der Haut und des Laichs) abhalten (Grosse 1999). Ver- schiedene Untersuchungen zu Nahrungsgewohnhei- ten des Minks im europäischen Raum weisen sogar auf Bevorzugung von Fröschen gegenüber Kröten bei semiaquatischen Marderartigen hin (Sidorovich & Pikulik 1997). In Sachsen-Anhalt spielt entlang grö- ßerer Flüsse wie der der Elbe, aber auch in größerer Entfernung dazu, der Mink zunehmend eine nicht zu unterschätzende Rolle als Prädator. Besonders betrof- fen scheinen Arten zu sein, die zu größeren Laichge- meinschaften neigen. Dokumentierte Funde von vom Mink getöteter Tiere liegen von Erdkröte, Moorfrosch und Kreuzkröte vor. Als Reste der Beutezüge des Minks sind typischerweise von innen nach außen gewendete Hautreste („Krötenhemden“) höchstens mit Resten der Unterschenkel zu finden, aus denen der Mink die Innereien herausgeschüttelt hat. Bei dieser Form der Nahungsbeschaffung kommt dem Räuber die Ana- tomie der Froschlurche entgegen, durch die sich der, insbesondere in der Paarungszeit sozusagen in einem Lymphbett schwimmende Körper, gut von der Haut löst. Der Mink beißt die Tiere auf und schüttelt diese, bis er den „Kern“ heraus hat, der Rest bleibt liegen. Typisch für den Mink ist zusätzlich die Tatsache, dass er oft eine größere Zahl (unter Umständen alle greifbaren) potenti- eller Beutetiere tötet, als er dann frist. Landesweit wird auch der Waschbär für den Rückgang der Amphibienpopulationen verantwortlich gemacht. Dafür liegen eigene Beobachtungen aus dem Harz vor. Wie aus Untersuchungen von Knochenresten im Abb. 7: Haut einer Erdkröte – Fraßreste des Mink; typischer- weise werden Haut und Laich nicht gefressen (Foto: B. Simon). 599

1 2