Das Projekt "Die Wiederbesiedlung der Meeresboeden des Golfes von Triest nach einem Massensterben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Wien, Formal- und Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Zoologie durchgeführt. Die tieferen Meeresboeden der Nord-Adria sind trotz schwankender Umweltbedingungen von ausgepraegten, hochentwickelten Lebensgemeinschaften besiedelt. Sie spielen durch ihre grosse Biomasse und hohe Filtrierleistung eine wichtige Rolle im Energiehaushalt und im biologischen Gleichgewicht des gesamten Oekosystems. Im Herbst 1983 ist es im Golf von Triest durch Sauerstoffmangel im Verlauf weniger Tage zum Zusammenbruch einer der am weitesten verbreiteten Tiergemeinschaften gekommen. Dieses Phaenomen wurde damals von Mitarbeitern des Institutes dokumentiert: so konnte erstmals Anfang und gesamter Verlauf eines derartigen Massensterbens erfasst werden. Ziel der geplanten Untersuchungen ist es, durch regelmaessige Aufsammlungen und in situ Experimente die Wiederbesiedlung dieser Sedimentboeden zu verfolgen. Weiteres sollen gezielte Temperaturmessungen und Sauerstoffgehaltsbestimmungen waehrend der kritischen Sommermonate Auskunft ueber die Entstehung von Sauerstoffmangel in bodennahen Wasserschichten geben. Solche durch eine Kombination von Faktoren ausgeloesten Erscheinungen nehmen sowohl in ihrer Frequenz wie in ihrer Ausdehnung weltweit zu und zaehlen zu den vordringlichsten Forschungszielen der Meeresoekologie. Es ist zu erwarten, dass die Ergebnisse, insbesonders ein Vergleich der Wiederbesiedlungsdauer mit der Frequenz von anoxischen Bedingungen, wesentlich zu unseren Kenntnissen ueber die Stabilitaet solcher oekologisch und oekonomisch wertvollen Kuestengewaesser beitragen koennen.