Das Forschungsvorhaben basiert auf dem Ansatz, eine WEA-Gondel moderner Bauart mit aufgelöstem Antriebsstrang und aktueller Leistungsklasse von 2,75 MW so zu modifizieren, dass alle technischen Details der Anlage und auch die Forschungsergebnisse umfassend offengelegt werden können. Hintergrund für die Projektinitiative sind schadensbedingte Stillstandzeiten und kostenintensive Service-Einsätze, die trotz ausgereifter Einzelkomponenten auftreten können. Durch die extremen Drehmomente, die komplexen Lastwechsel an der Rotornabe und Wechselwirkungen mit dem Netz kommt es im Gesamtsystem Windenergieanlage zu lokalen Belastungen, welche nicht ausreichend über abstrahierte Komponententests oder verfügbare Simulationsmodelle abbildbar und vorhersehbar sind. Die Ausnutzung von Reserven bei der Generatorauslegung, die zunehmende Übernahme von Systemdienstleistungen zur Netzstabilisierung und -stützung durch Vollumrichtersysteme sowie die weitere Optimierung der Anlagensteuerung sind unabdingbar für die Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen. Ziel des Projektes ist es daher, die Aussagekraft heute eingesetzter Simulationsmodelle weiter zu entwickeln, um die Systemzuverlässigkeit signifikant zu steigern. Da die Anschaffungs- und Betriebskosten für einen Prüfkörper dieser Größenordnung nur von großen Konzernen getragen werden können, war die Systemuntersuchung für die meist mittelständig aufgestellten Komponentenlieferanten bislang nicht darstellbar. Das über das 6. Energieforschungsprogramm des BMWi geförderte Projektkonsortium besteht aus dem Center for Wind Power Drives (CWD) der RWTH Aachen, der Siemens AG und der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e. V. (FVA). Umgebaut und untersucht wird die Gondel auf dem 4 MW WEA Systemprüfstand des CWD. Das Netzwerk der FVA gewährleistet die breite Streuung der Ergebnisse in die Wirtschaft im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung.
Das Ziel des vorliegenden Projektes ist es, ein 'Decision Support System (DSS)' für ein ökologisch und soziökonomisch nachhaltiges Management von Marikulturen, insbesondere für Zackenbarsche (Grouper) in Küstenregionen zu entwickeln. Auf Basis des DSS sollen geeignete Gebiete für Käfigfischzuchten in indonesischen Küstengewässern identifiziert und Regularien für die Lizenzierung der Farmbetriebe definiert werden. Im DSS sollen sowohl umweltrelevante als auch sozioökonomische Entscheidungskriterien zusammengeführt werden, um eine in beiderlei Hinsicht ausgewogene Entwicklung der Marikultur in der indonesischen Küstenraumplanung zu gewährleisten. Der im DSS implementierte Entscheidungsprozess sieht im Einzelnen folgende Schritte vor: 1) Vorauswahl von Küstengebieten, in denen das DSS angewendet wird. Dies erfolgt auf der politischen Interessensebene 2) Identifizierung und Gewichtung von Kriterien zur Umweltnachhaltigkeit. 3) Akquisition erforderlicher Daten und Überführung in die GIS-Datenbank des DSS. 4) Auswahl von Eignungsgebieten für Fischfarming auf regionaler Ebene. 5) Feinauswahl prioritärer Gebiete zur Implementierung von küstennahen Käfigfarmen auf lokaler Ebene. 6) Bestimmung der zulässigen Größe und Produktionskapazität der Farmen vor dem Hintergrund von Umweltbelastungsgrenzen auf Grundlage bestehender Kriterien und Schwellenwerte der Wasserqualität. 7) Identifizierung sozioökonomischer und infrastruktureller Erfordernisse zur Einrichtung von Fischfarmgebieten. 8) Bestandsaufnahme der sozioökonomischen und infrastrukturellen Gegebenheiten unter Einbeziehung des Konfliktpotentials mit anderen Interessensgruppen.9) Zusammenfassender Entscheidungsprozess durch Integration der umweltbezogenen und sozioökonomischen Aspekte. 10) Bewertung der Entscheidung mit anderen Interessensgruppen. 11) Durchsetzbarkeit der Auflagen für den Betrieb von Fischfarmen vor dem Hintergrund bestehender Regelwerke