The consortium consists of 22 partners from universities, agricultural companies and industry. The project is coordinated by the University of Hohenheim in Stuttgart (Germany). It is primarily funded(€ 12.3 million) by the 'Bio-based Industries Joint Undertaking' (BBI JU), a public?private partnership between the European Union and 'Bio-based Industries Consortium' (BIC). The private project partners are contributing the remaining € 2.7 million. The goal of the project is to produce sustainable products with a strong market potential, to guarantee a reliable and affordable supply of sustainably produced biomass, and to better link biomass producers with the processing industry. In order to avoid competition with the cultivation of food or feed crops, miscanthus and hemp are grown on areas that have been polluted by heavy metals, for example, or are unattractive for food production due to lower yields.
Über naturschutzfachlich wertvolle, förderungswürdige Flächen in Sachsen-Anhalt können sich Landwirtinnen und Landwirte, Gemeinden, Vereine und andere Landbewirtschaftende ab sofort mit einer sogenannten Splitterflächen-Kulisse informieren. Erstellt wurde die Kulisse von der Hochschule Anhalt in Zusammenarbeit mit den Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise, Ehrenamtlichen und dem Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Ziel ist es, Maßnahmen aus zwei aktuellen Förderrichtlinien des Umweltministeriums Sachsen-Anhalt auf besonders geeignete Flächen zu lenken. Förderrichtlinie FP 7506: Nicht-produktiver investiver Naturschutz Durch die Förderrichtlinie „Nicht-produktiver investiver Naturschutz“ können unter anderem verbrachte oder verbuschte Offenlandflächen instandgesetzt oder wiederherstellt werden. Im Einzelfall wird auch die Bereitstellung spezieller technischer Ausrüstung für Weideflächen gefördert. Förderrichtlinie FP 7508: Pflege wertvoller Splitterflächen – Vertragsnaturschutz Standorte, die aufgrund von starker Hangneigung, geringer Bodenauflage, Nässe oder anderen Erschwernissen für eine intensive Bewirtschaftung unattraktiv sind, beherbergen oft besonders schützenswerten Arten und Lebensräume. Die Pflege solcher landwirtschaftlicher Grenzertragsstandorte kann über die Richtlinie „Pflege wertvoller Splitterflächen – Vertragsnaturschutz“ finanziert werden. Sie erfolgt nach Managementvorgaben der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises - beispielsweise durch regelmäßige naturschutzgerechte Mahd oder extensive Beweidung. Vorrang bei der Förderung Auch wenn sich die genannten Förderrichtlinien nicht auf die Splitterflächenkulisse beschränken, sind die enthaltenen Flächen jedoch besonders geeignet, zur Erhaltung der Artenvielfalt beizutragen. Diesen Flächen soll daher im Rahmen der Förderung Vorrang eingeräumt werden. Download und Nutzung Die Splitterflächenkulisse ist als Shape-File frei verfügbar und wird auf der Website des Landesamtes für Umweltschutz zum Download bereitgestellt. Voraussetzung für die Nutzung sind Kenntnisse mit Geo-Informationssystemen (GIS) und eine entsprechende Software, die kostenlos im Internet erhältlich ist. www.lau.sachsen-anhalt.de/splitterflaechen Die beiden Förderrichtlinien wurden vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) aufgelegt. Die Erstellung der Kulisse wurde mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert. Das Förderprogramm „Verbesserung des Erhaltungszustandes von artenreichen Offenland-LRT auf pflegebedürftigen Splitter-/Restflächen und Aufbau einer naturschutzfachlichen Erfolgskontrolle“ wurde im Jahr 2022 aus haushaltstechnischen Gründen ausgesetzt und wird nicht fortgeführt.
Die Gemarkung Jungnau liegt im von der Natur benachteiligten Gebiet. Die Agrarstruktur genügt den heutigen Bewirtschaftungsanforderungen sowohl in der Bewirtschaftungsgröße wie der wegemäßigen Erschließung nicht mehr. Außerdem wird die zunehmende Verbrachung der Grenzertragsstandorte ein gravierendes Problem sowohl für die Landwirtschaft als auch für den Naturschutz. Mit einem gezielten Landentwicklungsmanagement soll diesen Tendenzen entgegengewirkt werden. Im historischen Ortskern ist eine Nutzungsentflechtung zwischen öffentlichen und privaten Flächen vorgesehen. Die am 26.Februar 2002 genehmigten Maßnahmen im Wege-und Gewässerplan wurden in der Zeit vom September 2002 bis September 2004 insgesamt umgesetzt. Der Vorstandschaft und den ausführenden Baufirmen gebührt ein dickes Lob, dass diese Baustelle in einer so kurzen Zeit abgewickelt wurde. Nachdem 2008 und 2013 die Feld- und Waldflächen mit der vorläufigen Besitzeinweisung den zukünftigen Eigentümern übertragen wurden, sind die Krautländer und die Ortslage in 2015 in den Besitz eingewiesen worden.
In diesem Forschungsprojekt geht es darum, das mögliche Ertragspotenzial der Andenlupine auf unterschiedlichen Standorten in Österreich auszuloten und diese unbekannte Kulturpflanze in bestehende Fruchtfolgen einzugliedern. Da die Lupine generell als eine Pflanze mit einer ausgeprägten Pfahlwurzel bekannt ist, welche dadurch sogar Bodenverdichtungen auflockern und auch Bodennährstoffe mobilisieren kann, ist sie besonders zur Auflockerung für einseitige Fruchtfolgen zu empfehlen. Der Anbau von Lupinen ist eher für schwächere Böden anzuraten, weil die Lupine auf Grund ihrer Knöllchenbakterien die eigene Stickstoffversorgung selbst bewerkstelligen kann. Als Vorfrucht hinterlässt die Lupine sogar Stickstoff, also bietet sich die Lupine als Kulturpflanze geradezu für den Einbau in unterschiedliche Fruchtfolgen an. Allerdings bevorzugt die Lupine eher saure Böden; ob das auch für die Andenlupine gilt, soll in diesem Projekt geklärt werden. Zur Erfassung des Ertragspotenzials der Andenlupine sind pflanzenbauliche Versuche unerlässlich. Dabei sollen zuerst verschiedene Linien und Herkünfte von Andenlupinen auf unterschiedlichen Standorten miteinander verglichen werden. Ebenso soll die Andenlupine im Vergleich mit anderen Lupinenarten, wie die Blaue oder Weiße Süßlupine angebaut werden, um deren Anfälligkeit gegenüber der Anthraknose oder anderer Lupinenkrankheiten zu erfassen, natürlich auch um deren unterschiedliches Ertragsniveau zu erheben. Damit man die Ertragsleistung im Vergleich zu herkömmlichen Ackerkulturen feststellen kann, muss ebenso ein Anbau von Marktfrüchten erfolgen, wie z.B. Winterweizen, Körnermais oder Winterraps, wobei diese Ackerkulturen auf die jeweilige Anbauregion und Wirtschaftsweise abzustimmen sind. Im Weiteren geht es aber auch darum, produktionstechnische Fragen zu klären wie unterschiedliche Saatstärken, unterschiedliche Saatzeitpunkte, Reihenabstand im Hinblick auf Hackarbeiten, Untersaat im Hinblick auf Verunkrautung und ähnliche Fragen. Da es Winter- und Sommerformen von Andenlupinen gibt, wird sich für Österreich möglicherweise die Frage nach der ertragreicheren Form stellen, sofern die Winterformen unter durchschnittlichen Witterungsbedingungen den Winter überstehen und mit welchen Auswinterungsschäden dabei zu rechnen ist. Was die Verwertung der Andenlupine betrifft, so geht es dabei in mehrere Richtungen. Zum einen soll die Andenlupine zur Tierfütterung eingesetzt werden, und zwar in Form von Körnern. Zur Gewinnung entsprechender Daten sollen Fütterungsversuche mit Schweinen durchgeführt werden. Zum anderen soll die Andenlupine auch im Lebensmittelbereich Verwendung finden, diese Fragen werden aber im EU-Projekt durch Projektpartner aus anderen europäischen Ländern geklärt. Im Rahmen des nationalen Forschungsprojektes werden chemische Analysen der Faserbestandteile der Andenlupine durchgeführt, und zwar im chemischen Labor der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. (Text gekürzt)
Ziel des Projektes ist es, die gerade im mitteleuropäischen Raum wenig beachtete, aber mit einer Vielzahl an positiven Eigenschaften behaftete Esparsette wieder stärker in den Fokus der landwirtschaftlichen Nutzung zu bringen. Die Erweiterung der Biodiversität durch die Aufnahme der Esparsette in die Fruchtfolge, bildet einen Schwerpunkt. Hierbei sollen die beiden Optionen, Esparsette als Zwischenfrucht und die Aufwertung marginaler Grünlandstandorte durch Gras-Esparsetten Mischanbau Berücksichtigung finden. Neben der reinen Biomasseerzeugung werden von der Esparsette positive Effekte hinsichtlich eines Einsatzes in Biogasanlagen erwartet. Durch Vergleiche mit Literaturwerten soll die Möglichkeit der Substitution von Mais in Biogasanlagen untersucht werden; besondere Bedeutung haben dabei wirtschaftliche Aspekte vor dem Hintergrund karger Böden und ungünstigen klimatischen Verhältnissen. Diese wirtschaftlichen Betrachtungen sollen eine gezielte Bewertung der möglichen Wertschöpfungskette beginnend von der Rohstoffbereitstellung bis hin zur Biogaserzeugung beinhalten. Weiterhin stellt die Esparsette ein vielversprechendes Kosubstrat für Biogasanlagen dar; hierbei nimmt der mögliche Einfluss der im Material enthaltenen Tannine auf eine Reduzierung der Schaumbildung in Biogasanlagen eine wichtige Rolle im Rahmen dieses Vorhabens ein. Zudem wird durch die Evaluierung verschiedener Herkünfte Ausgangsmaterial für eine zukünftige Sortenentwicklung bereitgestellt. Zunächst soll durch eine Saatgutvermehrung und agronomische Beurteilung das Ausgangsmaterial vermehrt und beschrieben werden. Zusammen mit Ergebnissen aus Laboruntersuchungen wird ein Subset des Probenmaterials erstellt, welches daraufhin in Reinkultur sowie im Mischanbau mit Gräsern angebaut und beschrieben wird. Die gewonnene Biomasse wird siliert. Anschließend erfolgt eine Beurteilung der Biogasgewinnung sowie des Tannin-Einflusses auf die Schaumbildung in der Biogasanlage.
Die durch weiträumige Felder, Wiesen und Wälder geprägte Landschaft des Berliner Barnim ist innerhalb Berlins einzigartig. Sie gibt dem Raum seine unverwechselbare Qualität und wirkt in dem heterogenen Siedlungsgefüge als gliederndes und verbindendes Element. Deshalb wurden für alle Neugestaltungen von Erholungsschwerpunkten zur Auflage gemacht, dass diese kulturlandschaftliche Prägung erhalten bleiben muss. Umgekehrt muss sich aber auch die landwirtschaftliche Nutzung an die Anforderungen anpassen, die sich durch die Lage unmittelbar am Rand einer Millionenstadt, die Erholungsnutzung und die empfindlichen Naturräume ergeben. Deshalb wurde im Jahr 2000 von den Senatsverwaltungen für Wirtschaft und Stadtentwicklung ein Gutachten beauftragt, in dem die gesamten landwirtschaftlichen Betriebe (Haupterwerb) erfasst sowie zu ihren Produktionsmitteln und -zielen befragt wurden. Es zeigte sich, dass bei den landwirtschaftlichen Betrieben im Berliner Barnim ein großes Interesse an einer standortgerechten, innovativen landwirtschaftliche Nutzung vorhanden war. In einer nachfolgenden Untersuchung im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wurden die Potenziale geprüft, sowohl auf den trockenen Grenzertragsböden wie auf den sensiblen Feuchtgebieten des Berliner Barnim eine wirtschaftlich tragfähige, umweltgerechte und erholungstaugliche Landwirtschaft zu betreiben, z.B. durch nachwachsende Rohstoffe oder “Farbfelder”. In einer Veranstaltung der Unteren Naturschutzbehörde in Lichtenberg wurden die aktuellen Theorien zum Thema “Urbane Landwirtschaft” vorgestellt und an Hand von europaweiten Projekten die Umsetzbarkeit im Berliner Barnim diskutiert. Die Naturschutzstation in Malchow betreibt inzwischen schon seit längerem schonende ökologische Landschaftspflege, u.a. durch Beweidung von Naturschutzgebieten in den Landschaftsparks Wartenberger und Falkenberger Feldmark mit Robustrindern. Naturschutzstation Malchow Eine Herde von rund 60 Schottischen Hochlandrindern und Heckrindern, einer Rückzüchtung der im 16. Jahrhundert ausgestorbenen Auerochsen, bewahrt die offene Landschaft dort vor der Verbuschung und sichert damit den Lebensraum für eine große Vielfalt unterschiedlichster Tier- und Pflanzenarten. Das Fleisch der Rinder wird nach selektiver Schlachtung durch Hofverkauf und über Bioläden vermarktet. 2001 erhielt die Naturschutzstation Malchow vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Ernährung als ökologisch zertifizierter Landwirtschaftsbetrieb das Biosiegel nach den EU-Richtlinien. Für das Auerochsenprojekt erhielt der Verein 1999 den Berliner Umweltpreis. Eine andere Variante von “Urbaner Landwirtschaft” wird im “Projekt Herzberge” (südlich des Naherholungsgebiets Berliner Barnim) von der Unteren Naturschutzbehörde Lichtenberg erfolgreich durchgeführt. Außerdem haben die Berliner Forsten großes Interesse daran, die Variante “Agroforstwirtschaft” zu erproben. Geeignete Flächen wurden in der Nähe des S-Bahnhof Buch gefunden, konnten den Berliner Forsten vom Bezirk Pankow aber bisher nicht zur Verfügung gestellt werden.
Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Halle, Heft 1/2020: 769–776 62 Bearbeitet von Andreas Taeger* (Nachdruck der 2. Fassung, Stand: August 2003) Einführung Die Pflanzenwespen (Hymenoptera: Symphyta) um- fassen die ursprünglichsten Hautflügler, die durch das Fehlen der Wespentaille charakterisiert sind. Die so zusammengefassten Gruppen bilden verwandt- schaftlich keine Einheit. Aus historischen und prakti- schen Gründen werden sie in dieser Liste gemeinsam abgehandelt. Die bisher 723 in Deutschland bzw. 342 in Sach- sen-Anhalt nachgewiesenen Arten sind den folgen- den Gruppen zuzuordnen: Argidae (Bürsthorn-Blatt- wespen, 33/17), Blasticotomidae (1/1), Cephidae (Halmwespen,19/12), Cimbicidae (Keulhorn-Blatt- wespen, 22/12), Diprionidae (Buschhorn – Blatt- wespen, 16/4), Megalodontesidae (6/3), Orussidae (parasitoide Holzwespen, 3/1), Pamphiliidae (Ge- spinstblattwespen, 49/23), Siricidae (Holzwespen, 10/6), Tenthredinidae (Echte Blattwespen, 552/257), Xiphydriidae (Schwertwespen, 5/4), Xyelidae (Ur- blattwespen, 7/2). Das Wirtspflanzenspektrum der Pflanzenwespen umfasst neben den Blütenpflanzen auch Koniferen, Farne, Moose und Schachtelhalme. Die meisten Sym- phyta-Arten sind mono- bzw. oligophag, d.h. auf eine Wirtspflanzenart bzw. -gattung beschränkt. Nur selten ist es möglich, den Rückgang bzw. die Gefährdung von Pflanzenwespen unmittelbar mit dem Rückgang der Wirtspflanzen in Zusammenhang zu bringen. Die all- gemeine Erkenntnis, dass sich der Schutz der Arten nur über den Schutz der Lebensräume verwirklichen lässt, muss für die Pflanzenwespen unterstrichen werden. Die meisten Pflanzenwespen finden sich in vege- tationsreichen Feuchthabitaten. Die entsprechenden Arten sind oft weit im nördlichen Bereich der Palä- arktis verbreitet. Wahrscheinlich weniger als 20% der heimischen Symphyten bevorzugen Xerothermstand- orte. Die meisten Pflanzenwespenarten, die auf- grund von Lebensraumverlust bedroht sind, leben auf Feuchtflächen oder Trockenrasen. Viele Pflanzenwes- pen sind auch an Feldgehölzen und Gebüschsäumen zu finden. Die Bedeutung dieser Strukturen für die Artenvielfalt scheint sehr groß zu sein, doch wurde sie noch nicht genauer untersucht. Pflanzenwespen (Hymenoptera: Symphyta) Datengrundlagen Neben den eigenen Aufsammlungen aus der Zeit zwi- schen 1974 und 1982 wurde Sammlungsmaterial des DEI ausgewertet. Weitere umfangreiche Daten, die im Zusammenhang mit den Checklisten der Symphyta Deutschlands (Blank et al. 1998, 2001) erfasst wur- den, stammen insbesondere von F. Koch (Berlin) und E. Jansen (Leipzig). Das Arten- und Biotopschutzpro- gramm für den Landschaftsraum Elbe (Taeger & Ritzau 2001) lieferte eine weitere wichtige Datengrundlage. Außerdem flossen Daten, die bei der Zusammen- stellung der „Fauna Europaea” (Taeger & Blank 2003) ermittelt wurden, in die aktualisierte Liste ein. Der Erforschungsgrad der Gruppe in Sachsen-Anhalt ist im Vergleich mit den anderen Bundesländern als durchschnittlich anzusehen. Aus Sachsen-Anhalt und den angrenzenden Bundesländern wurden bisher 620 Arten nachgewiesen. Diese Zahl dürfte dem tatsäch- lichen Arteninventar Sachsen-Anhalts nahekommen. Die Einstufung in die Rote-Liste-Kategorien lehnt sich stark an die Rote Liste Deutschlands an (Taeger et al. 1998b). Für die Symphyta gibt es kein Werk, das die De- termination aller heimischen Arten ermöglicht. Die Identifikation der Arten ist zur Zeit nur mit Hilfe um- fangreicher Spezialliteratur möglich, deren Aufzäh- lung zu weit führen würde. Dem Anspruch einer um- fassenden Abhandlung kommt Zhelochovtsev (1988) am nächsten. Die Arbeiten von Muche (1968–1981) behandeln zwar die meisten deutschen Symphyta, sind allerdings nomenklatorisch oft inkorrekt. Auch führen die darin enthaltenen Schlüssel leider häufig nicht zum richtigen Ziel. Bestimmungstabellen für einige kleinere Gruppen enthält das Buch „Pflanzen- wespen Deutschlands” (Taeger & Blank 1998). Für die Determination großer bzw. auffälliger Arten kann der Schlüssel von Taeger et al. (2000) herangezogen werden. Zu vielen deutschen Arten wurden von Taeger et al. (1998a) Hinweise zur Verbreitung, Biologie und Gefährdung gegeben. Zahlreiche Angaben auf weiter- führende Literatur finden sich bei Liston (1995). Zur fehlenden zusammenfassenden Literatur kommen zahlreiche taxonomische Unsicherheiten bei der Ab- grenzung der Arten. Insgesamt kann sicherlich ein Drittel der Arten (insbesondere ein großer Anteil der Tenthredinidae-Unterfamilie Nematinae) als taxono- misch problematisch angesehen werden. * Der Autor stand für eine Aktualisierung der Roten Liste nicht zur Verfügung. Sie wurde mit unwesentlichen Änderungen in der Fassung von 2004 gedruckt. Um dem allgemeinem Erscheinungsbild der Beiträge in der aktuellen Auflage der Roten Liste Sachsen-Anhalts zu entsprechen, erfolgte jedoch eine Ergänzung des Textes durch zwei Farbtafeln (Fotos Marion Friedrich, https://arthropodafotos.de) und entsprechende Legenden (Andreas Stark). Für die großzügige Bereitstellung der Fotografien zur Illustration der Vielfalt der einheimischen Blattwespen sei Frau Dr. M. Friedrich (Chemnitz) herzlich gedankt [A. Stark]. 769 Pflanzenwespen Tab. 1: Übersicht zum Gefährdungsgrad der Pflanzenwespen Sachsen-Anhalts. Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Gefährdungskategorie R 1 2 - 2 16 - 0,6 4,7 0 1 0,3 Rote ListeGesamt 42 12,3342 Sonstige GesamtGesamt 83 24,3342 3 23 6,7 Tab. 2: Übersicht zur Einstufung in die sonstigen Kategorien der Roten Liste. Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) G 43 12,6 Kategorien D 40 11,7 Seit dem Erscheinen der ersten Roten Liste für Sach- sen-Anhalt (Taeger 1998) haben sich einige nomenkla- torische Veränderungen ergeben, die hier nicht weiter erläutert werden können. Entsprechende Angaben sollen zum Ende des Jahres 2003 auf den Internetsei- ten der „Fauna Europaea” verfügbar sein. Die unten stehende Liste folgt der dort angewendeten Nomen- klatur. Im Vergleich zur Liste von 1998 erhöhte sich die Zahl der für Sachsen-Anhalt nachgewiesenen Symphyta um 42. Hierdurch und durch die Aufnahme zahlreicher Arten in die Kategorien D und G stieg die Zahl Rote-Liste-Arten von 87 auf 125. Die Erhöhung des Anteils der Rote-Liste-Arten von 29 % auf 37 % ist nicht auf eine stärkere Gefährdung der Symphyta zurückzuführen, sondern hauptsächlich Folge der veränderten Bewertungskriterien. In der vorigen Liste wurden die drei Arten Athalia lugens (Klug, 1815), Athalia scutellariae Cameron, 1880 und Hoplocampa testudinea Klug, 1816) noch als gefährdet eingestuft. Neuere Daten sprechen gegen diese Auffassung. Gefährdungsursachen und erforderliche Schutzmaßnahmen V - - dafür liegt in den komplexen, nachhaltigen Verände- rungen der Umwelt über einen längeren Zeitraum. Es handelt sich um einen schleichenden Prozess, klare Einschnitte sind meist nicht erkennbar. Die wesent- lichsten Eingriffe sind wahrscheinlich Bach- und Flussregulation, Meliorierung von Feuchtwiesen, Trockenlegung von Mooren, Rodung von Gebüschen und Hecken, Waldrandbegradigungen, Auffors- tung von Grenzertragsböden (oft Magerstandorte), Düngung von Magerwiesen, Nutzung von wertvol- len Landschaftselementen durch Verbauung sowie die Intensivierung der Landwirtschaft. Die Summe dieser Eingriffe ist für den Rückgang der Arten ver- antwortlich zu machen. Die strukturelle Verarmung der Kulturlandschaft und deren Auswirkung auf die Pflanzenwespenfauna ist, wenn auch regional unter- schiedlich stark, klar festzustellen. Die Zahl günstiger Lebensräume ist hierdurch gravierend eingeschränkt worden. Es ist mit Sicherheit nicht möglich, die Arten- vielfalt lediglich durch ein Netz von Landschafts- und Naturschutzgebieten zu erhalten, zumal es über die Ansprüche der Insekten an vernetzte Komplexe von Teillebensräumen und erforderliche Arealgrößen kaum anwendbare Kenntnisse gibt. Der Rückgang der Arten spiegelt sich in der hier vor- gelegten Roten Liste wider. Ein wesentlicher Grund Abb. 1: Die Bürstenhornblattwespen der Gattung Arge sind mit 18 Arten in der Fauna Deutschlands vertreten. Die Larven der hier abgebil- deten, in Sachsen-Anhalt als ungefährdet eingestuften Art Arge cyanocrocea (Forster, 1771) entwickeln sich an Rosengewächsen (z. B. Rubus spp.). Abb. 2: Männchen der zu den Keulenblattwespen (Familie Cimbicidae) zählenden Abia nitens. Vertreter dieser Familie sind bundesweit laut BA geschützt. Abb. 3, 4: Große Birkenblattwespe (Cimbex femoratus). Die Weibchen (3) dieser ebenfalls zu den Keulenhornblattwespen zählenden Art sind aufgrund ihrer Größe von bis fast 3 cm Länge auffallende Insekten. Ihre stattlichen Larven (4) fressen ausschließlich an Birken (Betula spp.). Abb. 5: Unter den Halmwespen gibt es Arten, wie z. B. die leicht kenntliche Getreidehalmwespe (Cephus pygmaeus Linnaeus, 1767), die in landwirtschaftlichen Kulturen Schäden verursachen können. Im Bild eine unbestimmte Spezies der Gattung Cephus in copula. Abb. 6: Pamphilius betulae (Linnaeus, 1758). Die Gespinstblattwespen aus der artenreichen Gattung Pamphilius entwickeln sich vornehmlich an Laubgehölzen und besiedeln dabei gerne Hecken und locker bewachsene Waldränder. Abb. 7: Apethymus serotinus (O. F. Müller, 1776). Eiablage und Larvalentwicklung dieser leicht kenntlichen Art der Echten Blattwespen findet an Eichen (Quercus spp.) statt. Die Eier werden im Herbst in die Rinde von jungen Eichentrieben gelegt. Die im Frühling schlüpfenden Larven ernähren sich von den frisch austreibenden Blättern. Abb. 8: Die Rübsenblattwespe [Athalia rosae (Linnaeus,1758)] ist in Mitteleuropa weit verbreitet. Ihre Larven fressen an Kreuzblütlern und werden bei massivem Befall ihrer Wirtspflanzen als Schädlinge eingestuft (alle Fotos: M. Friedrich). 770 Pflanzenwespen 1 2 3 5 7 4 6 8 771
Im Verbundvorhaben MISCOMAR mit den europäischen Partner Institute for Ecology of Industrial Areas in Katowice, Polen (Koordinator) und Aberystwyth University, UK ist geplant die Biomasse-Nutzung von marginalen und belasteten Ackerflächen weiterzuentwickeln. Insbesondere Miscanthus stellt hierfür eine interessante Alternative dar, auf Grund seiner guten Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Gegebenheiten und seines guten ökologischen Profils. Im Projekt soll daher die Eignung neu gezüchteter Miscanthus Genotypen für marginales und kontaminiertes Ackerland geprüft und mit der aktuellen Standardsorte Miscanthus x giganteus verglichen werden. Einer von insgesamt drei Versuchsstandorten befindet sich an der Universität Hohenheim (Versuchsstation Agrarwissenschaften, Standort Unterer Lindenhof), welcher als marginal charakterisiert werden kann, auf Grund des hohen Anteils an Steinen im Boden, der Neigung zur Staunässe im Frühjahr, des hohen Tonanteils und der Hangneigung. Im Rahmen des Projektes sollen zudem mögliche Nutzungsrichtungen für die Miscanthus-Biomasse geprüft werden. Hierfür werden an der Universität Hohenheim insbesondere relevante Qualitätsparameter für die Verbrennung und die Biogasnutzung von allen drei Versuchsstandorten analysiert. Für die Verbrennung wird eine Ernte nach Winter angestrebt, da hier ein geringer Wassergehalt erreicht werden kann und für die Biogasnutzung eine Ernte vor Winter (Oktober), da hier der Trockenmasseertrag und der substrat-spezifische Biogas- und Methanertrag höher ausfallen. Die Ergebnisse aus den Feldversuchen, Qualitätsanalysen und der ökologischen Auswirkungen des Miscanthusanbaus auf den Boden (letzteres durchgeführt vom Partner IBERS, Aberystwyth University), sowie weiterführende Literaturstudien sollen in die Entwicklung von Anbaustrategien zur Optimierung des Miscanthusanbaus einfließen. Diese Anbaustrategien sollen die Grundlage für die weitere Erschließung des Miscanthusanbaus darstellen und die heimische Biomasseproduktion für eine wachsende Bioökonomie in Europa verstärkt auf marginales und kontaminiertes Ackerland lenken. Übergeordnetes Ziel ist es so die Biomasseversorgung zu sichern und gleichzeitig der Flächenknappheit entgegenzuwirken, indirekte Landnutzungsänderungen zu vermeiden und die globale Ernährungssicherheit zu sichern.
The aim of the SEEMLA project is the reliable and sustainable exploitation of biomass from marginal lands (MagL), which are used neither for food nor feed production and are not posing an environmental threat. The main target groups are regional authorities and public or private owners of MagLs, who can provide knowledge on land availability and are responsible for managing these. Furthermore foresters, farmers and the civil society affected by transformation of MagL into energy crop plantations are important cooperation partners for the project's success. The initial challenge of the project is to define MagL. In order to achieve high yields on the MagL the goal is to develop and optimize cropping systems for special sites. The project focuses both on existing plantations of energy crops on MagL and on the establishment of new plantations on MagLs. General guidelines and manuals shall attract and help relevant stakeholders as well as piloting shall prove the feasibility of SEEMLA results. The first scenario will enable the assessment of good practice and the refinement of current practices, making them more sustainable (environmental, economic, social). The second approach will transfer good practices to underused MagL. The project will focus on three main objectives: the promotion of re-conversion of MagLs for the production of bioenergy through the direct involvement of farmers and foresters, the strengthening of local small scale supply chains and the promotion of plantations of bioenergy plants on MagLs. Moreover the expected impacts are: Increasing the production of bioenergy, farmers' incomes, investments in new technologies and the design of new policy measures. The project team is balanced between scientific and technical partners as well as national and regional organisations. By including partners from South-East, Eastern and Central Europe the knowledge transfer between regions of different climatic and political backgrounds can be established.
| Origin | Count |
|---|---|
| Bund | 38 |
| Land | 7 |
| Wissenschaft | 2 |
| Type | Count |
|---|---|
| Förderprogramm | 32 |
| Taxon | 2 |
| Text | 6 |
| Umweltprüfung | 1 |
| unbekannt | 4 |
| License | Count |
|---|---|
| geschlossen | 13 |
| offen | 32 |
| Language | Count |
|---|---|
| Deutsch | 40 |
| Englisch | 10 |
| Resource type | Count |
|---|---|
| Bild | 1 |
| Dokument | 7 |
| Keine | 16 |
| Unbekannt | 1 |
| Webseite | 24 |
| Topic | Count |
|---|---|
| Boden | 45 |
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