Merkblatt Grundwasserprobennahme 2. Auflage Bayerisches Landesamt für Umwelt Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg Landesamt für Umwelt Brandenburg Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt Landeslabor Berlin-Brandenburg Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Berlin Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz Merkblatt Grundwasserprobennahme Impressum Herausgeber: Arbeitskreis Grundwasserbeobachtung Mitglieder des Arbeitskreises Grundwasserbeobachtung (Stand 05.09.2023): Eike Barthel, Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt Regina Böhme, Landeslabor Berlin-Brandenburg Dr. Jens Bölscher, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Berlin Dr. Peter Börke, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Sandra Brandt, Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt Angela Hermsdorf, Landesamt für Umwelt Brandenburg Heiko Ihling, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Dr. Ronald Krieg, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ Jörg Kunze, Landesamt für Umwelt Brandenburg Dr. Jörg Neumann, Bayerisches Landesamt für Umwelt Antje Nitschke, Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft Falk Nüßler, Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft Ricardo Paul, Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz Tino Rosin, Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg Ralf Trabitzsch, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ Sarah Zeilfelder, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Berlin Erstellt unter Mitwirkung von Timon Burhenne, Landesamt für Umwelt Brandenburg Uwe Döring, Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft Markus Donder, Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen Linda Dworak, Bayerisches Landesamt für Umwelt Franz Grund, Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft Matthias Heinzel, Bayerisches Landesamt für Umwelt Prof. Marion Martienssen, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg Christian Schenkling, Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen- Anhalt Ireen Werner, Landesamt für Umwelt Brandenburg Titelbild: Messstelle Reichenberg b. Moritzburg © Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft Redaktionsschluss: 18.12.2024 2 Vorwort Grundwasser stellt eine unverzichtbare Ressource zur Trinkwasserversorgung und zur Brauchwas- sergewinnung für Landwirtschaft und Industrie dar. Die Probennahme des Grundwassers dient dabei der Grundwasserüberwachung durch staatliche und andere wasserwirtschaftliche Einrichtungen. Die Gewinnung von Grundwasserproben ist von grundlegender Bedeutung, da die chemischen und physikalischen Analysenergebnisse einen erheblichen Einfluss auf wasserwirtschaftliche Entschei- dungen und wissenschaftliche Forschungsergebnisse haben. Die Probennahme kann bei unsachgemäßer Durchführung zu einer Kette von Fehlern führen, die das Ergebnis um ein Vielfaches der Analysengenauigkeit verfälschen. Die Betrachtung möglicher Fehlerquellen bei der Grundwasserprobennahme werden in diesem Merkblatt berücksichtigt. In der Bundesrepublik Deutschland existiert eine Vielzahl von Richtlinien, technischen Regeln und Empfehlungen zur Entnahme von Grundwasserproben. Das vorliegende Merkblatt soll aktuelle Vorgaben aus Normen (DIN), fachlichen Empfehlungen (LAWA) und Handlungsanweisungen (DVGW/DWA) mit den praktischen Ausführungen der Probennehmer im Feld verknüpfen. Behördenvertreter der Länder Bayern, Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thürin- gen sowie Mitarbeiter des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung GmbH – UFZ haben sich zu einem Arbeitskreis „Grundwasserbeobachtung“ zusammengeschlossen. Ziel ist es, praxisnahe Ver- anstaltungen und grundwasserbezogene Informationen in Form von Merkblättern für den behörd- lichen Umgang mit dem Grundwasser zur Verfügung zu stellen. Das vorliegende Merkblatt, stellt den aktuellen Kenntnisstand zur Grundwasserprobennahme in einer neuen Auflage dar. Es war das Anliegen des Arbeitskreises, weiterführende Erkenntnisse und neue Handlungsempfehlungen der letzten Jahre zur Vertiefung des gegenwärtigen Regelwerkes aufzuarbeiten. Das Merkblatt hat das Ziel einer umfassenden praxisorientierten Handlungsanleitung für die Grundwasserprobennahme in Locker- und Festgesteinsgrundwasserleitern. Dabei werden auch Probennahmen an Quellen, Stollen und Brunnen berücksichtigt. 3
Der Deutsche Bohrungsnachweis (German Borehole Locations - GBL) bietet Zugriff auf Bohrdaten in der Bundesrepublik Deutschland, die von den Staatlichen Geologischen Diensten der Bundesländer (SGD) bereitgestellt werden. In Deutschland sind die SGD für die Speicherung, Verarbeitung und Weitergabe der Informationen über Bohrungen zuständig. Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes werden die Bohrdaten in generalisierter Form über das Austauschformat BoreholeML bei der BGR zentral zusammengeführt. Der Geodatensatz beinhaltet die übermittelten Stammdaten der Bohrungen aus den beteiligten Ländern in BoreholeML Kodierung. Diese Kodierung kann über die mitgelieferte Data Specification -codeLists- in Klartext aufgelöst werden. Die gleichen Informationen sind auch abrufbar in der Bohrpunktkarte Deutschland https://boreholemap.bgr.de/ auf dem Reiter „Stammdaten“ zu jeder Bohrung.
Der Deutsche Bohrungsnachweis (German Borehole Locations - GBL) bietet Zugriff auf alle freigegebenen Bohrdaten in der Bundesrepublik Deutschland, die von den Staatlichen Geologischen Diensten der Bundesländer (SGD) bereitgestellt werden. In Deutschland sind die SGD für die Speicherung, Verarbeitung und Weitergabe der Informationen über Bohrungen zuständig. Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes werden die Bohrdaten in generalisierter Form über das Austauschformat BoreholeML bei der BGR zentral zusammengeführt. Der aufsetzende Dienst bietet Zugriff auf die übermittelten Stammdaten der Bohrungen aus den beteiligten Ländern. Die ersten beiden aggregierten Übersichtslayer zeigen die Bohrungsdichteverteilung im definierten Raster in der Fläche, während die Einzellokationen erst im größeren Maßstabsbereich sichtbar und abfragbar sind. Die Informationen bilden auch eine wesentliche Datenquelle in der Bohrpunktkarte Deutschland https://boreholemap.bgr.de/
Die „Bohrpunktkarte Deutschland“ gibt mit ca. 2 Millionen enthaltenen Bohrungen (Gesamtlänge ca. 80.000 km) Auskunft über die Geologie des Untergrundes in der Bundesrepublik. Die Anwendung ist aus einer Kooperation zwischen der BGR mit den Staatlichen Geologischen Diensten Deutschlands (SGD) entstanden, die für die Verwaltung und langfristige Speicherung der gezeigten Bohrungsinformationen verantwortlich sind. Als Grundlage des länderübergreifenden Datenaustausches wurde das Format BoreholeML entwickelt, welches der gemeinsame Nenner aller Bohrdaten in Deutschland ist und Interoperabilität gewährleistet. Die Anwendung zeigt Bohrungsstammdaten, Schichtdaten, Grundwassermessungen, Nachweise über Logmessungen und über Beprobungen, Verrohrung bzw. Ausbaudaten und Bohrtechnikdaten. Damit eignen sich die Daten z.B. für Baugrunduntersuchungen, Brunnenbau oder Leitungsbau. Eine Recherche- und eine Exportfunktion arbeiten auf Stammdatenebene. Die Anwendung startet mit einer gekachelten Sicht auf die Bohrdichteverteilung, die ab einem Maßstab 1:80.000 zur Einzelansicht der Bohrungen wechselt. Die Daten werden in unregelmäßigen Abständen aktualisiert. Leider haben sich noch nicht sämtliche SGD der Anwendung angeschlossen.
Archivierte Schichtenverzeichnisse von Bohrungen zur Grundwassersuche, Grundwassererkundung, Grundwassererschließung und Grundwasserbeobachtung (teilweise sind zu Brunnen und Pegelbohrungen Ausbaudaten vorhanden).