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Narrative und Diskurse in der Umweltpolitik: Möglichkeiten und Grenzen ihrer strategischen Nutzung

Umweltprobleme sind nicht einfach objektiv gegebene Phänomene, die mittels rational ausgewählter Instrumente effektiv gelöst werden können. Themen wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Entwaldung, Wüstenbildung und ähnliches sind von Machtbeziehungen aber auch von widerstreitenden Perspektiven und Interpretationen geprägt, die noch dazu hochgradig kontextabhängig sind. Diese Perspektiven und Interpretationen bestimmen in komplexer Weise, wie Umweltprobleme gesellschaftlich verstanden und politisch adressiert werden. Vor dem Hintergrund dieser Einsicht haben in den letzten drei Jahrzehnten sprachsensitive und diskursive Ansätze in der Analyse umweltpolitischer Problemlagen stark an Bedeutung gewonnen, und dies quer über verschiedene sozialwissenschaftliche Disziplinen hinweg, von der Soziologie über die Politische Ökologie bis zur Politikfeldanalyse. Weitgehend auf eine Literaturanalyse von Studien zur Rolle von Diskursen und Narrativen in der Umweltpolitik gestützt, verfolgt dieser Bericht drei miteinander verknüpfte Ziele: Erstens werden zentrale Konzepte, wie sie in sprachsensitiven und diskursiven Theorieansätzen wie auch in empirischen Studien zu Umweltdiskursen verwendet werden, einer begrifflichen Klärung zugeführt, wobei besonderes Augenmerk auf die beiden Schlüsselkonzepte 'Diskurs' und 'Narrativ' gelegt wird. Zweitens werden wichtige Funktionen, die Narrative im politischen Prozess erfüllen können, darstellt und sechs Hypothesen zu den Erfolgsbedingungen umweltpolitischer Narrative präsentiert und mit Beispielen bebildert. Drittens wird anhand von zwei Fallbeispielen, den Konzepten der 'ökologischen Modernisierung' und des 'Guten Lebens' und den darin eingeschriebenen Narrativen, aufgezeigt, wie Narrative als Kommunikationsinstrumente der Umweltpolitik eingesetzt wurden und welche praktischen Schlussfolgerungen sich daraus ziehen lassen. Aufbauend auf die vorhergehenden Analysen wird abschließend eine sogenannte 'umweltpolitische Diskurslandkarte' als praktisches Instrument zur Einschätzung der Anschlussfähigkeit von Diskursen und Narrativen vorgestellt. Insgesamt liefert der Bericht damit praktische Impulse für die Reflexion und Entwicklung politischer Strategien zur erfolgreichen umweltpolitischen Kommunikation. Quelle: Forschungsbericht

Mengenproblematik

Viele Umweltzerstörungen werden auf privaten Konsum zurückgeführt. Dessen negative Auswirkungen entstehen oft in Folge zahlreicher einzelner, an sich harmloser Verbraucherentscheidungen, wie beispielsweise Flugreisen oder Fleischkonsum. Zum Umweltproblem entwickeln sie sich dadurch, dass zu viele bzw. eine zunehmende Zahl an Menschen konsumieren. Der vorliegende Bericht diskutiert dieses Problem unter dem Titel der Mengenproblematik. Er fragt, ob es aus Gründen der intra- und intergenerationellen Gerechtigkeit nicht eher geboten wäre, dass Umweltpolitik privaten Konsum viel stärker reguliert und inwiefern diese Eingriffe mit dem liberalen Freiheitsbegriff vereinbar sind. Der Bericht argumentiert dafür, dass Konsum immer eine öffentliche Angelegenheit ist, dass es sinnvoll ist, die Mengenproblematik nicht primär und ausschließlich am Ende bei den Verbrauchenden zu „privatisieren“ sondern in gesellschaftliche Fragen einer Suffizienzpolitik einzubetten. Daher kann ethisch begründet werden, dass Konsum als Teil von Lebensformen Gegenstand von Umweltpolitik werden muss, damit die Mengenproblematik bearbeitet werden kann.

Diskurse zum guten Leben

Es gilt als weitgehend akzeptiert, dass das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung das Ziel beinhaltet, gutes Leben für alle Menschen weltweit und in der Zukunft zu ermöglichen. Diskurse zum Thema gutes Leben haben in den letzten Jahren in öffentlichen Debatten deutliche Verbreitung gefunden. Gleichwohl sind ihre Beziehungen zur Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik ungeklärt. Diese Bezüge werden mit diesem und einem zweiten Zwischenbericht (TEXTE 18/2018) herausgearbeitet. Der vorliegende Bericht widmet sich der konzeptuellen Analyse von drei ausgewählten Diskursen zum guten Leben: Beyond GDP, Postwachstum und Glück.

Was kann Nachhaltigkeitspolitik vom guten Leben lernen?

Das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung beinhaltet das Ziel, gutes Leben für alle Menschen weltweit und in der Zukunft zu ermöglichen. Diskurse zum Thema gutes Leben haben in den letzten Jahren in öffentlichen Debatten deutliche Verbreitung gefunden. Gleichwohl sind ihre Beziehungen zur Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik ungeklärt. Mit diesem und einem ersten Zwischenbericht (TEXTE 17/2018) werden diese Bezüge herausgearbeitet. Dieser Bericht stellt ausgewählte Herausforderungen der Nachhaltigkeitspolitik dar und analysiert, ob Diskurse zum guten Leben eine Brücke darstellen können, die es erlaubt, abstrakte Ziele der Nachhaltigkeitspolitik mit den Anliegen der Bürger und Bürgerinnen zu verbinden.

Erarbeitung einer Suffizienzstrategie für den Verkehrssektor und ihre erfolgreiche Kommunikation

Das Projekt "Erarbeitung einer Suffizienzstrategie für den Verkehrssektor und ihre erfolgreiche Kommunikation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Institut für Verkehrsforschung durchgeführt. Trotz andauernder Effizienzverbesserungen bei Antrieben und im Verkehrsfluss (z.T. durch Digitalisierung), sind die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor seit 1990 kaum gesunken. Der ÖPNV operiert in vielen Regionen Deutschlands in Spitzenzeiten an der Kapazitätsgrenze und die Zeit, die Autofahrende jährlich im Stau stehen, nimmt zu. Selbst ambitionierte Klimaschutzszenarien, wie das 'Ressourcenschonende und Treibhausgasneutrale Deutschland im Jahr 2050 (RTD)' zeigen, dass bei Umsetzung von Effizienzstrategien und Erreichen der Klimaschutzziele weiterhin Herausforderungen hinsichtlich der Ressourcenverbräuche (z.B. Fläche, nicht recycelbare stoffliche Ressourcen) bestehen. Effizienzgewinne im Verkehr (Energie, Kosten, Zeit) führen häufig zu einer Gegenreaktion, die unter anderem dafür verantwortlich ist, dass immer mehr Personen und Waren immer längere Wege zurücklegen, Fahrzeuge größer und schwerer werden und der motorisierte Individualverkehr nichts von seiner Attraktivität verliert (Reboundeffekt). Und daran wird sich laut aktueller Prognosen auch mittelfristig wenig ändern. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird eine Suffizienz- beziehungsweise eine Entschleunigungsstrategie im Verkehrsbereich erarbeitet. Sie kann andere Nachhaltigkeitsstrategien ergänzen, Rebound-Effekte ggfs. abmildern und das Bewusstsein für (mehr) Mobilität mit weniger Verkehr mit weniger Emissionen auch unter Berücksichtigung der Corona-Krise zu schaffen. Im Projekt wird eine Entschleunigungsanalyse mittels einer Befragung durchgeführt. Dabei wird u.a. auch der Einfluss der Corona-Krise auf das Mobilitätsverhalten untersucht. Darüber hinaus bedarf es eine besondere Kommunikation, um mit Suffizienzmaßnahmen im Verkehr positive Assoziationen hervorzurufen und die Lebensqualität durch Entschleunigung zu steigern. Unterstützend für die Suffizienzstrategie, ist die Messbarkeit. Hierzu sollen Vorschläge für Suffizienz- oder Entschleunigungsindikatoren erarbeitet werden.

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