Langfristig ist mit einem Bestandsrückgang zu rechnen, da wichtige Habitate wie Magerrasen und Zwergstrauchheiden (Maas et al. 2002, Fischer et al. 2020) insbesondere seit Mitte des 20. Jahrhunderts großflächig vernichtet wurden (u.a. WallisDeVries et al. 2002, Fartmann 2017, Löffler et al. 2020, Fartmann et al. 2021). Der langfristige Bestandsrückgang ist vermutlich nur mäßig, da Stenobothrus stigmaticus sehr geringe Flächenansprüche hat: Laut Behrens & Fartmann (2004) besiedelt die Art in der Medebacher Bucht (Südwestfalen/Nordhessen) Lebensräume bis zu einer Untergrenze von 50m² (Median: 300m²). Die zehn kleinsten Habitate in Bayern haben eine Flächengröße von 80 bis 2.000m² (Sachteleben 2003). Buchweitz (1998) gibt für Baden-Württemberg ein Minimalareal von unter 100m² an. Die Art kann sich somit länger in kleinflächigen Habitatinseln halten als die Schwesterarten Stenobothrus lineatus und Stenobothrus nigromaculatus, die beide etwas höhere Flächenansprüche haben (Dolek et al. 2003, Behrens & Fartmann 2004). Voraussetzung für ein Vorkommen von S. stigmaticus innerhalb von Reliktflächen ist eine dauerhaft hohe Habitatqualität. Die Art präferiert niederwüchsige Horstgrasrasen, die in der Regel vergleichsweise intensiv beweidet werden (Buchweitz 1998, Behrens & Fartmann 2004, Behrens & Fartmann 2004). Kurzfristig ist von einer mäßigen Abnahme auszugehen. Berechnet wurde eine Bestandsveränderung von −16%. Aus Sicht des Autorenteams ist dieser Wert realistisch. In mehreren Ländern Deutschlands nehmen die Bestände derzeit ab (u.a. Voith et al. 2016, Pfeifer et al. 2019, Detzel et al. 2022). Wenn sich die negative Bestandsentwicklung in den nächsten Jahren weiter fortsetzt, muss bei der nächsten Revision der Roten Liste die Gefährdungskategorie vermutlich angepasst werden.
Das Verbreitungsgebiet der Schlingnatter umfasst nahezu ganz Deutschland mit einem Schwerpunkt in den klimatisch begünstigten Mittelgebirgsräumen im Südwesten und Süden. Im Norddeutschen Tiefland hingegen ist die Art nur noch sehr verstreut verbreitet. Die Schlingnatter ist im Zeitraum 2000 bis 2018 in etwa 18 % der TK25-Q nachgewiesen worden und somit mäßig häufig, wenngleich sie in weiten Teilen Deutschlands nur noch in kleineren, isolierten Beständen vorkommt. Sie besiedelt strukturierte Biotopkomplexe mit vielen Versteckplätzen (z. B. Steinriegel, Stein- und Reisighaufen sowie Totholz), offenen Bereichen mit Ruderalvegetation bis hin zu Brachflächen mit Sträuchern (Thermoregulation) (Völkl et al. 2017). Zumindest in Niedersachsen ist sie auch regelmäßig in Bereichen ohne Vertikalstrukturen zu finden. Typische Lebensräume sind in Norddeutschland vor allem Moore (Dämme und Randbereiche) und Heiden sowie in Süddeutschland extensiv genutzte Weinberge und Weinbergbrachen in frühem Sukzessionsstadium. Bahnstrecken mit Begleitvegetation und Böschungen können noch gute Bestände beherbergen und sind wichtige Vernetzungsachsen. Der langfristige Bestandstrend ist von einem sehr starken Rückgang vor allem im Norden und einem mäßigen Rückgang im Süden geprägt. Deutschlandweit wird von einem starken Rückgang ausgegangen. Gründe sind vor allem die großflächige Zerstörung von Mooren und Heiden (Norddeutschland) sowie Rebflurbereinigungen (Süddeutschland). Beim kurzfristigen Bestandstrend wird von einer mäßigen Abnahme ausgegangen. Die Ursachen der Abnahme liegen u. a. in zu kleinen Habitatinseln und der Isolation. Eine langfristig überlebensfähige Population benötigt deutlich über 100 ha (Goddard 1981, Völkl et al. 2017) zusammenhängende geeignete Lebensräume. Insgesamt ergibt sich die Einstufung in die Rote-Liste-Kategorie „Gefährdet“. Die Rote-Liste-Kategorie „Gefährdet“ ist gleich geblieben. Der kurzfristige Bestandstrend wurde gegenüber 2009 von der Kriterienklasse „starke Abnahme“ in „mäßige Abnahme“ geändert. Diese Änderung beruht auf einem Erkenntnisgewinn über die Verbreitung sowie über Populationsgrößen aufgrund der verstärkt geforderten Erfassung dieser streng geschützten und versteckt lebenden Art bei bevorstehenden Eingriffen in Natur und Landschaft sowie im Rahmen des FFH-Artenmonitorings. Die wesentlichen Gefährdungsursachen der Schlingnatter sind: Lebensraumzerstörung z. B. durch Rebflurbereinigungen, Straßenbau, Baugebiete (v. a. an sonnenexponierten Hängen), Ausbau von Schotterwegen durch Wald und Flur; intensive Landbewirtschaftung wie große Bearbeitungsflächen, Flurbereinigung, Beseitigung von Kleinstrukturen und ungenutzten Bereichen (Feldhecken, Raine, Staudenfluren, Waldränder, Säume, Steinhalden, Felskuppen in Magerrasen, Natursteinmauern in Weinbergen); Verlust von Mooren und Feuchtgebieten durch Trockenlegung; Sukzession von (Teil-)Habitaten (beschleunigt durch anthropogene Nährstoffeinträge) und Aufforstung; Lebensraumverlust durch Nutzungsaufgabe von schlecht zu bewirtschaftenden Flächen mit der Folge von Verbuschung oder Aufforstung; Zerschneidung der Landschaft durch Straßen, Siedlungen, große Ackerflächen und dichten Wald (v. a. Fichtenwald) trägt zur Isolation bei und verhindert eine Wiederbesiedlung; bei Unterhaltungsmaßnahmen an Bahnstrecken (Instandhaltungsmaßnahmen im Gleisbett der Eisenbahn) können die im Schotter oder in den Randbereichen lebenden Schlingnattern getötet werden; häufig wird die versteckt lebende Schlingnatter bei Erfassungen übersehen und bleibt daher unberücksichtigt, was bei nachfolgenden Baumaßnahmen zum Erlöschen ganzer Populationen führen kann. Folgende Maßnahmen sollten zum Schutz der Schlingnatter umgesetzt werden: Aufwertungsmaßnahmen im Lebensraum durch Anlage von Kleinstrukturen wie Trockenmauern, Steinriegeln, Stein- und Reisighaufen und Totholz sowie kleinräumige, mosaikartige Pflege; Zulassen von dynamischen Prozessen in der Landschaft: naturnahe Fließgewässer mit Kiesbänken, Sandbänken, Abbruchkanten oder Hangrutschungen sowie Windwurfflächen; Vernetzung von Habitaten durch Entwicklung von „Trittsteinen“: Gezielte Pflege entlang der Bahnstrecken und von Freileitungs- und Stromtrassen. Diese könnten bedeutende Strukturen für die Biotopvernetzung für die Schlingnatter und andere xerotherme Arten in Deutschland darstellen; Wiedervernässung von Mooren unter Berücksichtigung von Überwinterungsplätzen (z. B. Torfdämme) und Nahrungshabitaten der Schlingnatter; Bewirtschaftung und Pflege durch extensive Beweidung oder Mahd mit Balkenmähern, welche in 10 bis 15 cm Höhe mähen, anstelle von bodennah rotierenden Mähgeräten und Mulchern; Erhaltung und Offenhalten sowie entsprechende Pflege von stärker strukturierten Waldlichtungen, breiten Rainen sowie Waldrändern mit einem ausgeprägten Saum, Heideflächen, Hochmoorrandbereichen (auch Moor-Degenerationsstadien), offenen südexponierten Böschungen und Hängen sowie Weinbergen mit Felsformationen und Trockenmauern; Erhaltung von unverfugten Trockenmauern inkl. Saumbereichen bei Flurbereinigungen in Weinbergslagen; kein Anfüttern (Kirrungen) von Wildschweinen in Lebensräumen der Schlingnatter, um die bestehende Prädatorendichte nicht zu erhöhen.
17 17.1 Paläoorthopterologische Literatur EHRMANN, R. (1999a): Gottesanbeterinnen in Kopal und Bernstein (Insecta: Mantodea).- Arthropoda. Magazin für Wirbellose im Terrarium, 7(3): 2-8 + Abb. HAUPT, H. (1956): Beitrag zur Kenntnis der eozänen Arthropodenfauna des Geiseltales.- Nova Acta Leopoldina, N.F., 18(128): 1-90. KRUMBIEGEL, G. (1982): Systematische Übersicht der Wirbellosen aus dem Eozän des Geiseltales.- Fundgrube, 18(1): 10-15, 18-22. KRUMBIEGEL, G., L. RÜFFLE & H. HAUBOLD (1983): Das eozäne Geiseltal - ein mitteleuropäisches Braun- kohlenvorkommen und seine Pflanzen- und Tier- welt.- A. Ziemsen Verl., Wittenberg Lutherstadt, NBB 237. PONGRACZ, A. (1935): Die eozäne Insektenfauna des Geiseltales.- Nova Acta Leopoldina, N.F., 2(6): 485-572 + Anhang. SCHNEIDER, J. (1978a): Zur Taxonomie und Biostra- tigraphie der Blattodea (Insecta) des Karbon und Perm der DDR.- Freiberger Forschungshefte, C340, Paläontologie: 1-152. SCHNEIDER, J. (1978b): Revision der Poroblattinidae (Insecta, Blattodea) des europäischen und nord- amerikanischen Oberkarbon und Perm.- Freiber- ger Forschungshefte, C342, Paläontologie: 55-66. SCHNEIDER, J. (1980): Zur Taxonomie der jungpaläo- zoischen Neorthroblattinidae (Insecta, Blattodea).- Freiberger Forschungshefte, C348, Paläontologie: 31-39. SCHNEIDER, J. (1982): Entwurf einer biostratigraphi- schen Zonengliederung mittels der Spiloblattinidae (Blattodea, Insecta) für das kontinentale eurameri- sche Permokarbon.- Freiberger Forschungshefte, C375, Paläontologie: 27-47. SCHNEIDER, J. (1983): Die Blattodea (Insecta) des Pa- läozoikums: Teil 1: Systematik, Ökologie und Bi- ostratigraphie.- Freiberger Forschungshefte, C 382, Paläontologie: 106-145. SCHUMANN, H. & H. WENDT (1989): Zur Kenntnis der Inklusen des Sächsischen Bernsteins.- Dtsch. En- tomol. Z., N.F., Berlin 36(1-3): 33-44. SPAHR, U. (1992): Ergänzungen und Berichtigungen zu R. KEILBACHs Bibliographie und Liste der Bern- steinfossilien - Klasse Insecta.- Stuttgarter Beitr. Naturkunde, Ser. B, Nr. 182, 102 S. WALLASCHEK, M. (2003d): Zur Struktur und zum Wan- del der Geradflüglerfauna Sachsen-Anhalts (Der- maptera, Blattoptera, Ensifera, Caelifera).- Ento- mol. Mitt. Sachsen-Anhalt, 11(2): 55-76. 17.2 Faunistische Primärliteratur ALBRECHT, C., ESSER, T., WEGLAU, J. & H. KLEIN (2002): Vielfalt der Tierwelt in der Agrarlandschaft. Ergeb- nisse des Projektes „Lebendige Natur durch Landwirtschaft“.- Schr.-R. Inst. Landwirtschaft Umwelt (Bonn), 4: 1-160. Literatur ANDRES, C. & G. KOHL (1998): Zur Heuschreckenfauna des einstweilig gesicherten Naturschutzgebietes Hirschrodaer Graben.- Naturschutz Land Sach- sen-Anhalt, 35 (2): 23-28. BARTELS, R., FRITZLAR, F., SCHÖPKE, H., SCHNEIDER, K. & M. WALLASCHEK (1992): Ergebnisse einer Insek- tenaufsammlung (Saltatoria; Heteroptera; Homop- tera: Auchenorrhyncha; Coleoptera) in Bitterfeld und Umgebung (Sachsen-Anhalt).- Kaleidoskop - Z. Pädagog. Hochsch. Halle-Köthen, 1: 28-33. BARTELS, R., MÜLLER, L., SCHNITTER, P., SCHNEIDER, K., SCHOLZE, P., STARK, A. & M. WALLASCHEK (2000): Zur Insektenfauna (Orthoptera s.l., Heteroptera, Coleoptera, Diptera) des Quetzer Berges und des Steinberges (Landkreis Bitterfeld).- Naturwiss. Beitr. Mus. Dessau, 12: 110-139. BLISCHKE, H., BRAUNS, C., KISSLING, O. & C. VEEN (1997): Beitrag zum Pflege- und Entwicklungsplan für den Rödel.- Naturschutz Land Sachsen-Anhalt, 34(1): 25-38. BÖGE, J. & M. JENTZSCH (1997): Maulwurfsgrillen Gryl- lotalpa gryllotalpa (LINNAEUS, 1758) in Halle/Saale (Saltatoria, Gryllotalpidae).- Entomol. Nachr. Ber., 41(3): 206. BURMEISTER, C. C. (1838): Handbuch der Entomolo- gie. 2. Bd., 2. Abt., 1. Hälfte. Kaukerfe. Gym- nognatha.- T. C. F. Enslin, Berlin. BUSCHENDORF, J. (1974/75): Zur Orthopterenfauna der "Lunzberge" bei Halle.- Naturschutz naturkd. Hei- matforschung Bezirke Halle Magdeburg, 11/12: 98-104. BUTTSTEDT, L. (1997): Faunistische Untersuchungen in der Gipskarstlandschaft Südharz. Das Durch- bruchstal der Nasse. S. 75-84. In: Förderverein Gipskarst Südharz e.V. (Hrsg.): Gipskarst im Landkreis Sangerhausen.- Uftrungen. 95 S. BUTTSTEDT, L. & M. JENTZSCH (1998): Zur Flora, Fauna und Gebietsausstattung des Naturschutzgebietes “Hackpfüffler See” und seiner Umgebung.- Natur- schutz im Land Sachsen-Anhalt, 35(1): 3-10. CIUPA, W. (2001): Schaben (Blattodea). S. 79. In: BANK, C. & D. SPITZENBERG: Die Salzstelle Hecklin- gen. Darstellung einer der bedeutendsten Binnen- salzstellen in Deutschland.- Fachgruppe Faunistik und Ökologie Staßfurt (Staßfurt), 87 S. DAEHNE, C. (1915): Aus den Sitzungen der Entomolo- gischen Gesellschaft zu Halle a. S. (E.V.). Sitzung vom 1. September 1913. Beitrag von Prof. Dr. OELS.- Mitt. Entomolog. Ges. Halle, (8/9): 51-53. DORNBUSCH, G. (1991): Wirbellose Tiere. In: REICH- HOFF, L.: Das Biosphärenreservat Mittlere Elbe.- Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, 28(1/2): 55- 61. EHRMANN, R. (1999b): Stagmatoptera BURMEISTER 1838, eine interessante Gattung der Ordnung Mantoptera (Insecta: Mantoptera, Familie: Vati- dae, Subfamilie: Stagmatopterinae, Tribus: Stag- matopterini).- Arthropoda. Magazin für Wirbellose im Terrarium, 7(4): 10-14. EHRMANN, R. (2002): Mantodea. Gottesanbeterinnen der Welt.- Natur und Tier Verlag, Münster/W. 255 EISENTRAUT, M. (1927): Beitrag zur Frage der Farban- passung der Orthopteren an die Färbung der Um- gebung. I. Die Farbvariationen von Oedipoda coe- rulescens und ihre Beziehung zur Bodenfarbe.- Z. Morph. Ökol. Tiere, 7: 609-642. ENGEMANN, R., MARX, J. & U. SCHWAB (2001): Lebens- räume, Flora und Fauna im Gebiet der Pöplitzer Teiche/Dübener Heide.- Naturschutz Land Sach- sen-Anhalt, 38(1): 9-26. EPPERLEIN, K., LESSIG, D. & R. SCHWALBE (1993): Un- tersuchungen zum Vorkommen epigäischer Arthropoden einer Bergbaufolgelandschaft im Geiseltal (Sachsen-Anhalt).- D.G.a.a.E.-Tagung Jena, 23.-27. März 1993, Tagungsband: 21-22. EVSA e.V. (2000): Bestandserhebungen bei Insekten im Norden Sachsen-Anhalts.- Entomol. Mitt. Sachsen-Anhalt, 8(2): 68-76. FEDERSCHMIDT, A. (1999): Das geplante Naturschutz- gebiet “Raumerwiese” bei Dessau. Teil 3. Laufkä- fer und Heuschrecken.- Naturwiss. Beitr. Mus. Dessau, 11: 171-179. FEDERSCHMIDT, A. (2001): Fund eines Weinhähnchens Oecanthus pellucens (SCOPOLI, 1763) in Magde- burg.- Entomol. Mitt. Sachsen-Anhalt, 9(2): 52. FLEISCHER, B., JEBRAM, J., SCHUMACHER, A. & K. TREMP (1995): Vegetationskundliche und faunistische Un- tersuchungen im einstweilig gesicherten NSG "Harzer Bachtäler".- Naturschutz im Land Sach- sen-Anhalt, 32(2): 3-18. FROMMER, J. & U. MIELKE (1998/99): Psychopathologic and Zoological Aspects of Acarophobia.- Zbl. Hyg. Umweltmed., 202: 425-432. GALVAGNI, A. (1993): Chelidurella guentheri specie nuova dell’Europa Centrale e della Norvegia Sud- Orientale (Insecta Dermaptera Forficulidae).- Atti Acc. Rov. Agiati a. 243, ser. VII, vol. III, B: 347- 370. GEIßLER-STROBEL, S., BUGNER, J., FELDMANN, R., GÜN- THER, K., GRAS, J., HERBST, F. & K. SELUGA (1998): Bergbaufolgelandschaften in Ostdeutschland - durch Sanierung bedrohte Sekundärlebensräume. Vorkommen hochgradig gefährdeter Tierarten im Tagebau Goitsche bei Bitterfeld.- Naturschutz und Landschaftsplanung, 30(4): 106-114. GERHARDT, U. (1913): Copulation von Grylliden und Locustiden I.- Zool. Jb. Syst., 35: 415-532. GERSTÄCKER, A. (1876): Die Wanderheuschrecke.- Verlag von Wiegandt, Hempel & Parey, Berlin. GHARADJEDAGHI, B. (1997): Die Heuschreckenfauna dreier Schutzgebiete zwischen Naumburg und Rödigen (Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt).- En- tomol. Mitt. Sachsen-Anhalt, 5(2): 14-20. GÖTZ, W. (1970): Zur Größenvariation im Formenkreis Decticus verrucivorus (Orthoptera, Saltatoria, Tet- tigoniidae).- Zool. Abh. Mus. Tierk. Dresden, 31: 139-191. GROSSE, W.-R. (1999): Grüne Inseln in der Acker- landschaft - die Naturdenkmale bei Queis.- Hei- matblätter Halle-Saalkreis, 1999: 51-57. HAHN, S. (1997): Zur Dynamik der Heuschrecken- und Zikadenfauna am Sukzessionsbeginn auf unter- schiedlich bewirtschafteten Brachflächen, Altbra- chen und naturnahen Flächen im NSG "Porphyr- landschaft bei Gimritz" nordwestlich von Hal- le/Saale (Saltatoria, Auchenorrhyncha).- Diss., U- niv. Halle. HÄNEL, K. (2000): Vorkommen des Steppengrashüp- fers (Chorthippus vagans EVERSMANN, 1848) im Oberen Elbtal (Caelifera).- Entomol. Nachr. Ber., 44(3): 198-201. 256 HARZ, K. (1957): Die Geradflügler Mitteleuropas.- Gustav Fischer Verlag, Jena. HEYNE, T. (1989): Ökofaunistische Untersuchungen an Arthropoden in ausgewählten Habitaten der stark strukturierten Agrarlandschaft des unteren Unstrut- Berg- und Hügellandes bei Bad Bibra un- ter besonderer Berücksichtigung der Laufkäfer (Coleoptera, Carabidae).- Diss., Pädagog. Hoch- schule Halle-Köthen. HOERNECKE, E. (2002): Großinsekten als Nahrung des Rotmilans.- Apus, 11(3/4): 209-210. HÜTTCHE, K. (1995): Heuschrecken. In: Untere Havel- niederung in Sachsen-Anhalt. Kap. 3.3.5. Wirbel- lose.- Naturschutz Land Sachsen-Anhalt, 32, Sonderheft: 39-40. JOHANNESEN, J., SAMIETZ, J., WALLASCHEK, M., SEITZ, A. & M. VEITH (1999): Patch connectivity and genetic variation in two congeneric grasshopper species with different habitat preferences.- J. Insect Cons., 3: 201-209. KÄSTNER, A. (1980): Floristisch-faunistische Beobach- tungen im Amselgrund bei Halle-Kröllwitz im Dienste der Lehre.- Naturschutzarb. Bezirke Halle Magdeburg, 17(2): 31-36. KLAUS, D. (1993): Nachweis der Gemeinen Sichel- schrecke (Phaneroptera falcata PODA) (Ensifera, Tettigoniidae) im Landkreis Leipzig.- Entomol. Nachr. Ber., 37(2): 132-133. KLEBB, W. (Hrsg.); bearbeitet von: P. BRAUER, K. KIE- SEWETTER, W. KLEBB, H. SENF, W. ERNST, G. GIR- BIG, K. KOSCHKAR, H. GEHLHAAR, J. SENF & H. STURM) (1984): Die Vögel des Saale-Unstrut- Gebietes um Weißenfels und Naumburg.- Apus, 5(5/6): 209-304. KÖHLER, D. & W. SCHÜLER (2003): Vorkommen und Habitatansprüche des Sumpfgrashüpfers (Chorthippus montanus) in der Fuhneniederung (Sachsen-Anhalt).- Articulata, 18(1): 95-108. KRUMBIEGEL, A., SCHÄDLER, M., SÜßMUTH, T. & F. MEY- ER (2002): Der Quellbusch bei Zörbig – Natur- schutzwert und Entwicklungsperspektiven eines Reliktstandortes in der Fuhneaue des Landkreises Bitterfeld (Sachsen-Anhalt).- Hercynia, N.F., 35: 65-90. KÜHLHORN, F. (1955): Beitrag zur Verbreitung und Ökologie der Geradflügler des Harzes und seines südlichen und östlichen Vorlandes.- Dtsch. Ento- mol. Z., N.F., 2: 279-295. KUHN, W. & M. KLEYER (1999/2000): A statistical habi- tat model for the Blue Winged Grasshopper (Oedipoda caerulescens) considering the habitat connectivity.- Z. Ökol. Naturschutz, 8: 207-218. LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ SACHSEN-ANHALT (Hrsg.) (1997): Die Naturschutzgebiete Sachsen- Anhalts.- Gustav Fischer Verlag, Jena, Stuttgart, Lübeck, Ulm. LEONHARDT, W. (1917): Kleine Beiträge zur Kenntnis der Orthopteren Deutschlands.- Internat. Entomol. Z., 11: 12-15, 22. LEONHARDT, W. (1929): Beiträge zur Kenntnis der Or- thopteren- und Odonaten-Fauna Deutschlands.- Internat. Entomol. Z., 23: 321-323. MATZKE, D. (1999): Zur Ohrwurm- und Schabenfauna in Leipzig und Umgebung (Insecta: Dermaptera, Blattariae).- Veröff. Naturkundemus. Leipzig, 18: 66-80. MATZKE, D. & D. KLAUS (1996): Zum Vorkommen des Sandohrwurms (Labidura riparia PALLAS) auf Ab- grabungsflächen Nordwest-Sachsens und an- grenzender Gebiete (Insecta, Dermaptera, Labidu- ridae).- Mauritiana (Altenburg), 16(1): 57-70. MEINEKE, T. (1994): Ausbreitungsversuche und initiale Populationsstadien von Chorthippus parallelus (ZETTERSTEDT, 1821) im Hochharz.- Articulata, 9(1): 33-42. MEINEKE, T. & K. MENGE (1993): Tetrix ceperoi (BOLI- VAR, 1887) und andere bemerkenswerte Heu- schrecken in Sachsen-Anhalt gefunden (Orthopte- ra: Tettigoniidae, Tetrigidae, Acrididae).- Entomol. Z., 103(20): 367-375. MEINEKE, T., MENGE, K. & G. GREIN (1994): Der Step- pengrashüpfer, Chorthippus vagans (EVERSMANN, 1848), (Insecta: Orthoptera) im und am Harz ge- funden.- Göttinger Naturk. Schr., 3: 45-53. MIELKE, U. (1995): Die Verbreitung des Hygiene- schädlings Braunbandschabe (Supella longipalpa [FABRICIUS, 1798]) (Blattodea, Blattidae) in Deutschland.- Anz. Schädlingsk., Pflanzenschutz, Umweltschutz, 68(8): 187-189. MIELKE, U. (2000a): Nachweis der Braunbandschabe (Supella longipalpa [FABRICIUS, 1798]) in Sachsen- Anhalt.- Anz. Schädlingsk., 73(5): 139-140. MIELKE, U. (2000b): Über das Auftreten der Lappland- schabe (Ectobius lapponicus [LINNAEUS, 1758]) in Gebäuden.- Anz. Schädlingsk., 73(6): 152-154. MIELKE, U. (2001a): Erstnachweis der Surinamschabe (Pycno[s]celis surinamensis L.) in Magdeburg.- Entomol. Mitt. Sachsen-Anhalt, 9(2): 46. MIELKE, U. (2001b): Nachweis der Australischen Schabe (Periplaneta australasiae [FABRICIUS, 1775] in Sachsen-Anhalt.- Anz. Schädlingsk., 74 (4): 111-112. MIELKE, U (2003): Synanthrope Schaben im Land Sachsen-Anhalt.- Entomol. Mitt. Sachsen-Anhalt, 11(2): 78-80. MORITZ, C. (1991): Ökofaunistische Untersuchungen in wechselfeuchten Wiesenbiotopen unter beson- derer Berücksichtigung der Chloropidae (Diptera: Brachycera) und Saltatoria (Orthoptera).- Diss., Pädagog. Hochschule Halle-Köthen. MÜLLER, J. & R. STEGLICH (1998): Libellen- und Heu- schrecken-Funde im NSG “Untere Mulde”.- Ha- lophila, 36: 3. MÜLLER, J. & S. WALTER (1993): Die Insekten. In: Der Naturpark Drömling.- Naturschutz Land Sachsen- Anhalt, 30, Sonderheft: 41-46. NEUNZ, C. (1993): Heuschrecken (Saltatoria) II.- In: EBEL, F. & R. SCHÖNBRODT: Pflanzen- und Tierar- ten der Naturschutzobjekte im Saalkreis. 2. Er- gänzungsband.- Mitt. Bot. Garten Univ. Halle, 136, 92 S. NICOLAI, B. (2001): Punktierte Zartschrecke Leptophy- es punctatissima auf Waldrebe Clematis vitalba.- Abh. Ber. Mus. Heineanum, 5: Titelfoto. OELERICH, H.-M. (1998): Zwei weitere Nachweise der Maulwurfsgrille Gryllotalpa gryllotalpa (LINNAEUS, 1778) in Sachsen-Anhalt (Saltatoria, Gryllotalpi- dae).- Entomol. Nachr. Ber., 42(1/2): 99-100. OELERICH, H.-M. (1999): Heuschrecken, Ohrwürmer und Schaben.- Naturschutz im Land Sachsen- Anhalt, 36, Sonderheft: 28-30. OELERICH, H.-M. (2000): Zur Geradflüglerfauna der Braunkohlen-Bergbaufolgelandschaften Sachsen- Anhalts (Dermaptera, Blattoptera, Ensifera, Caeli- fera).- Hercynia, N.F., 33: 117-154. OHST, J. (1993): Übersicht über die Heuschrecken- fauna der Stadt Magdeburg.- Mitt.bl. Ent. Ver. Sachsen-Anhalt, 1(1): 4-8. OHST, J. (1997): Dritter Nachweis von Metrioptera bi- color (PHILIPPI, 1830) in Sachsen-Anhalt.- Ento- mol. Mitt. Sachsen-Anhalt, 5(2): 13. OSCHMANN, M. (1966): Beitrag zu einer Orthopteren- fauna Thüringens.- Faun. Abh. Mus. Tierk. Dres- den, 1: 249-259. OSCHMANN, M. (1993): Umwelteinflüsse auf die Phä- nologie der Heuschrecken (Saltatoria).- Articulata, 8 (2): 31-38. OSCHMANN, M (2003): Die kleinen Sänger der Wiese. Eine Plauderei über einheimische Heuschrecken.- Bernburger Heimatblätter, 2003: 55-59. PALLAS, P. S. (1772): Spicilegia Zoologica. Quibus novae imprimus et obscurae animalium species ..., Fasc. IX.- Berolini. PALLAS, P. S. (1777) : Naturgeschichte merkwürdiger Thiere, in welcher vornehmlich neue und unbe- kannte Thierarten durch Kupferstiche, Beschrei- bungen und Erklärungen erläutert werden. Durch den Verfasser verteutscht. Neunte Sammlung.- Berlin. RAMME, W. (1912): Diestrammena marmorata Br. aus einem Gewächshaus in Naumburg.- Sitzungsber. Berliner Entomolog. Verein für das Jahr 1911. Sit- zung vom 8. Juni. Berl. Entomol. Z., 57: (25). RAMME, W. (1920): Orthopterologische Beiträge. III. Ectobia lapponica L. und ihre Verwandten.- Arch. Naturgesch., A 86(12): 99-125. RAMME, W. (1927): Geradflügler, Orthoptera. In: BROHMER, P., EHRMANN, P. & G. ULMER (Hrsg.): Die Tierwelt Mitteleuropas. Bd. IV, Teil 3.- Leipzig. RAMME, W. (1951): Zur Systematik, Faunistik und Bio- logie der Orthopteren von Südost-Europa und Vorderasien.- Mitt. Zool. Mus. Berlin, 27: 7-430. RAPP, O. (1943): Beiträge zur Fauna Thüringens. 7. Odonata, Plecoptera, Orthoptera.- Erfurt, Museum für Naturkunde, 31 S. REICHHOFF, L. & A. FEDERSCHMIDT (unter Mitarbeit von U. PATZAK, G. WARTHEMANN & U. ZUPPKE) (1996): Zur Vegetation und Fauna des Olbitzgrabens und angrenzender Gebiete., Naturwiss. Beitr. Mus. Dessau, 9: 85-112. ROTH, A. (1963/64): Vergleichende biozönotische Un- tersuchungen über Insekten an Laub- und Nadel- feldgehölzen in der Magdeburger Börde.- Hercy- nia, N.F., 1: 51-81. RUDOW, F. (1873): Systematische Übersicht der Or- thopteren Nord- und Mitteldeutschlands.- Z. ges. Naturwiss. Halle, 42: 281-317. RÜLING, J. P. (1786): Verzeichnis aller wilden Thiere auf dem Harze. In: GATTERER, C. W. J.: Anleitung den Harz und andere Bergwerke mit Nutzen zu bereisen. Bd. 2: 248-284.- Göttingen. RUPPE, S. & M. JENTZSCH (1991): Heuschrecken und Kamelhalsfliegen einer Feldhecke in der Goldenen Aue.- Entomol. Nachr. Ber., 35(4): 279. SACHER, P. (1994): Insekten. In: Der Nationalpark Hochharz.- Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, 31, Sonderheft: 37-39. SACHER, P. (1996): Funde der Ameisengrille (Myrme- cophilus acervorum) im Nordharzvorland.- Abh. Ber. Mus. Heineanum, 3: 79-80. SAMIETZ, J. (1994): Verbreitung und Habitatbindung der Zweifarbigen Beißschrecke, Metrioptera bico- lor (PHIL.), in Thüringen (Insecta: Saltatoria: Tetti- goniidae).- Faun. Abh. Mus. Tierk. Dresden, 19: 153-166. SAXESEN, F. W. R. (1834): Von den Thieren und Pflanzen des Harzgebirges und von der Jagd. In: ZIMMERMANN, C.: Das Harzgebirge in besonderer 257
Wirbellose 7 Wirbellose In diesem Kapitel werden folgende Artengruppen behandelt: 7.1Schwebfliegen 7.2Langbeinfliegen 7.3Raupenfliegen 7.4Schmetterlinge 7.5Schnabelfliegen 7.6Bienen 7.7Rüsselkäfer 7.8Bockkäfer 7.9Buntkäfer 7.10 Schröter 7.11 Marienkäfer 7.12 Glanz- oder Glattkäfer 7.13 Rindenglanzkäfer 7.14 Feuerkäfer 7.15 Weichkäfer 7.16 Kurzflügler 7.17 Sandlaufkäfer und Laufkäfer 7.18 Wasserbewohnende Käfer 7,19 Netzflügler 7.20 Zikaden 7.21 Heuschrecken 7.22 Schaben 7.23 Ohrwürmer 7.24 Libellen 7.25 Zehnfüßige Krebse 7.26 Asseln 7.27 Kiemenfüßer und Blattfüßer 7.28 Weichtiere 181 Schwebfliegen (Diptera: Syrphidae) 7.1 Bestandssituation der Schwebfliegen (Diptera: Syrphidae) MATTHIAS JENTZSCH & FRANK DZIOCK In der Bundesrepublik Deutschland wurden bislang 440 Schwebfliegenarten nachgewiesen (SSYMANK et al. 1999). Aufgrund von Neufunden oder der Be- schreibung neuer Arten (z.B. VUJIC´ & CLAUSSEN 1994) kann sich diese Zahl noch erhöhen. Anderer- seits ist ein Artenschwund aufgrund unterschiedlichs- ter Gefährdungsursachen für viele Arten, z.B. durch Verlust der Lebensräume, zu befürchten. Schon des- halb ist eine gezielte und flächendeckende Erfassung dieser Dipteren dringend erforderlich. Innerhalb der aktuellen Grenzen Sachsen-Anhalts wurden bislang 247 Spezies nachgewiesen. Dabei kann auch auf Untersuchungen aus den Jahren 1910 bis 1930 zurückgegriffen werden (LASSMANN 1912, 1934, RAPP 1942). Diese betreffen jedoch nur den südwestlichen Landesteil etwa ab Halle. Erst in den 60er und den darauf folgenden Jahren wurden wieder, quasi im ”Einzugsbereich” der Halle- schen Universität und der Pädagogischen Hochschule Halle-Kröllwitz, Schwebfliegen erfaßt (BITTMANN et al. 1990, GROSSER & KLAPPERSTÜCK 1977, HEESE 1970). Mittlerweile liegen auch zahlreiche Daten aus dem Landkreis Sangerhausen und aus Halle-Neustadt vor (JENTZSCH 1991, 1992, RÖHRICHT & UTHLEB 1992). Darüber hinaus wurde die Datenmenge durch gezielte Untersuchungen der oberen Naturschutzbehörde ge- meinsam mit den Naturschutzstationen des Regie- rungspräsidiums Halle erweitert (BOCK et al. 1994, JENTZSCH 1997a, 1997b, 1999). Daneben liegen auch einzelne Daten aus dem Saalkreis (GROSSER 1988, KIEFER 1993) und von der Mittleren Elbe vor (DZIOCK in Vorb. b). Es kann eingeschätzt werden, daß der Erfassungs- grad der genannten Regionalfaunen zufriedenstellend ist. Dagegen stellen der Hoch- und Nordharz sowie die Magdeburger Börde derzeit komplett ”weiße Flecken” bezüglich der Schwebfliegennachweise dar. Die relative Fülle historischer und aktueller Daten aus jeweils gleichen Gebieten des Regierungsbezirkes Halle lassen Bestandstrends erahnen. So konnten 46 Arten nach 1960 nicht mehr nachgewiesen werden und müssen daher derzeit für den südlichen Teil des Landes Sachsen-Anhalt als ausgestorben bzw. ver- schollen gelten (JENTZSCH 1998a). Andererseits wur- den in den letzten Jahren zahlreiche für Sachsen- Anhalt neue Arten gefunden. Nachweise von Chalco- syrphus femoratus, Trichopsomyia lucida, Cheilosia cynocephala u.a. sind überregional von Bedeutung. Neben der bisher festgestellten Artenfülle mag auch dies ein Hinweis darauf sein, daß Sachsen-Anhalt mit seiner wertvollen Naturraumausstattung eine sehr mannigfaltige Syrphidenfauna beherbergt. Wichtige Synonyme Aus praktischer Sicht muß auf einige häufig verwen- dete Synonyme hingewiesen werden: Brachymia berberina (F., 1805) → Criorhina berberina (F., 1805) Brachymyia floccosa (MEIGEN, 1822) → Criorhina floccosa (MEIGEN, 1822) Eupeodes OSTEN-SACKEN, 1877 → Metasyrphus MATSUMURA, 1917 Eurimyia lineata (F., 1787) → Anasimyia lineata F., 1787 Heringia RONDANI, 1856 → Neocnemodon GOFFE, 1944 Platycheirus ambiguus (FALLÉN, 1817) → Pachysphyria ambigua (FALLÉN, 1817) Die Nomenklatur richtet sich nach SSYMANK et al. (1999). Für Baccha obscuripennis und Pipiza notata bestehen unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich des Artstatus. Literatur BITTMANN, J., BÖHM, M., HOFMANN, G., SCHUBERT, H., STERNER, K., SCHNEIDER, K. (1990): Zur Arthropodenfauna von Habitatinseln in der Agrar- landschaft. Hercynia N.F. 27, 9-18. BOCK, H., DOEGE, K., JENTZSCH, M., NEEF, W., PIETSCH, T., WOLTER, H. (1994): Bestandserfas- sung ökologisch wertvoller Bereiche eines ehema- ligen sowjetischen Militärflugplatzes im Regie- rungsbezirk Halle. Natursch. im Land Sachsen- Anhalt 3(2), 19-32. BUTTSTEDT, L., JENTZSCH, M. (1998): Zur Flora, Fau- na und Gebietsausstattung des Naturschutzgebietes ”Hackpfüffler See” und seiner Umgebung. Na- tursch. im Land Sachsen-Anhalt 35(1), 3-10. DORNBUSCH, G. (1991): Wirbellose Tiere. In: REICHHOFF, L. et al.: Das Biosphärenreservat Mitt- lere Elbe. Natursch. im Land Sachsen-Anhalt 28(1/2), 55-61. DZIOCK, F. (in Vorb. a): Schwebfliegen (Diptera, Syrphidae) der Sammlung Victor von Röder in den 182 Schwebfliegen (Diptera: Syrphidae) Entomologischen Sammlungen der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg. DZIOCK, F. (in Vorb. b): Schwebfliegen (Insecta, Dip- tera, Syrphidae). In: Arten- und Biotopschutzpro- gramm Sachsen-Anhalt. Elbe. Ber. Landesamt. Umweltsch. Sachsen-Anhalt. GROSSER, N. (1988): Schwebfliegen (Syrphidae). In: EBEL, F., SCHÖNBRODT, R. (Hrsg.): Pflanzen- und Tierarten der Naturschutzobjekte im Saalkreis. Teil 1, Rat des Saalkreises, Halle, S. 40. GROSSER, N., KLAPPERSTÜCK, J. (1977): Ökologische Untersuchungen an Syrphiden zweier Agrobiozö- nosen. Hercynia N.F. 14, 124-144. HEESE, W. (1970): Über die Saisondynamik von Schwebfliegen (Diptera, Syrphidae) im Raum von Halle/S. unter besonderer Berücksichtigung der Beziehung zu Kiefernlachniden. Dipl.-Arb., Halle- Wittenberg. JENTZSCH, M. (1990): Pipiza austriaca MEIGEN, 1822 (Diptera, Syrphidae) bei Halle. Ent. Nachr. Ber. 34, 184. JENTZSCH, M. (1991): Schwebfliegen-Fauna einer Feldhecke in der Goldenen Aue. Ent. Nachr. Ber. 35, 193-196. JENTZSCH, M. (1992): Zur Schwebfliegenfauna von Halle-Neustadt (Dipt., Syrphidae). Ent. Nachr. Ber. 36, 167-173. JENTZSCH, M. (1997a): Schwebfliegennachweise aus dem Horletal im Südostharz (Dipt., Syrphidae). Ent. Mitt. Sachsen-Anhalt 5, 20-25. JENTZSCH, M. (1997b): Zur Schwebfliegenfauna des NSG ”Nordfeld Jaucha” und seiner Umgebung. unveröff. Manuskript. JENTZSCH, M. (1997C): Merodon rufus MG., 1838 (Dipt., Syrphidae) im NSG ”Neue Göhle”. Ent. Nachr. Ber. 41, 205-206. JENTZSCH, M. (1997d): Schwebfliegen-Nachweise im Naturschutzgebiet ”Forstwerder”. Ent. Nachr. Ber. 41, 165-205. JENTZSCH, M. (1998a): Rote Liste der Schwebfliegen des Landes Sachsen-Anhalt. Ber. Landesamt. Um- weltsch. Sachsen-Anhalt. 30, 69-75. Anschrift der Verfasser Dr. Matthias Jentzsch Stollenweg 21 D-06179 Langenbogen e-mail: matthias.jentzsch@t-online.de JENTZSCH, M. (1998b): Schwebfliegennachweise aus den Naturschutzgebieten Hasenwinkel, Hirsch- rodaer Graben, Stachelroder Tal und Lohtal sowie Zeitzer Forst. unveröff. Manuskript. JENTZSCH, M. (1999): Schwebfliegen aus der Roten Welle bei Sandersleben. Ent. Mitt. Sachsen-Anhalt, im Druck. KIEFER, E. (1993): Schwebfliegen (Syrphidae). In: EBEL, F., SCHÖNBRODT, R. (Hrsg.): Pflanzen- und Tierarten der Naturschutzobjekte im Saalkreis. 2. Ergänzungsband. LRA Saalkreis, Halle, S. 21. LASSMANN, R. (1912): II. Beitrag zur Hallischen Dip- teren-Fauna: Die Syrphus-Arten. Mitt. Ent. Ges. Halle 3/4, 59-61. LASSMANN, R. (1934): Beitrag zur Dipterenfauna von Halle und Umgebung. Mitt. Ent. Ges. Halle 13, 9- 23. PELLMANN, H. (1998): Die Gattung Brachyopa MEIGEN, 1822 (Insecta, Diptera, Syrphidae) in en- tomologischen Sammlungen sächsischer Museen und die Möglichkeit der Artunterscheidung anhand der Genitalien der Männchen. Studia dipterologica 5(1): 95-112. RAPP, O. (1942): Die Natur der mitteldeutschen Landschaft Thüringen. Die Fliegen Thüringens un- ter besonderer Berücksichtigung der faunistisch- ökologischen Geographie. Selbstverlag, Erfurt. RÖHRICHT, W., UTHLEB, H. (1992): Interessante Syrphiden-Funde aus Halle-Neustadt (Diptera, Syrphidae). Ent. Nachr. Ber. 36, 60-61. SSYMANK, A., DOCZKAL, D., BARKEMEYER, W., CLAUSSEN, C., LÖHR, P.-W., SCHOLZ, A. (1999): Syrphidae. – In: SCHUMANN, H., BÄHRMANN, R., STARK, A. (Hrsg.): Entomofauna Germanica 2 – Checkliste der Dipteren Deutschlands. Studia dip- terologica Suppl. 2: 195-203. VUJIC´, A., CLAUSSEN, C. (1994): Cheilosia orthotri- chia, spec. nov., eine weitere Art aus der Ver- wandtschaft von Cheilosia canicularis aus Mittel- europa. Spixiana 17, 261-267. Dipl. Biol. Frank Dziock Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH Projektbereich Naturnahe Landschaften und Ländliche Räume Permoser Str. 15 D-04318 Leipzig e-mail: dziock@pro.ufz.de 183
Das Projekt "Einfluss von Feuer und Beweidung auf das Wald-Grasland-Mosaik im südlichen Brasilien (Rio Grande do Sul)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, TUM School of Life Sciences, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Lehrstuhl für Renaturierungsökologie durchgeführt. In den immerfeuchten Subtropen der Südhemisphäre kommen trotz eines waldfreundlichen Klimas ausgedehnte Grasländer vor, die heute von großen Farmen beweidet und mehr oder minder regelmäßig abgebrannt werden. Es wird die (aufgrund vegetationsgeschichtlicher Arbeiten in Mooren Südamerikas als wahrscheinlich angesehen) Hypothese aufgestellt, dass diese Grasländer trotzdem nicht anthropogen sind, sondern während einer spät- und postglazialen trockeneren Klimaphase entstanden; unter dem Einfluss von einheimischen (heute ausgestorbenen) Herbivoren und natürlichen Feuern konnten sie offensichtlich nach Ende dieser Phase als Relikte persistieren, bis sie im Zuge der europäischen Kolonisation als Weideflächen entdeckt wurden. Am Beispiel des Grenzgebiets zwischen Grasland und Wald im südlichen Brasilien (Rio Grande do Sul) soll untersucht werden, ob und in welchem Umfang die Pflanzenarten des Graslands Merkmale von Feuer- und Beweidungstoleranz zeigen und welche funktionellen und strukturellen Eigenschaften das Vordringen des Waldes verhindern. Neben den Ursachen für die aktuelle Wald-Graslandverteilung soll damit auch die Frage nach der Natürlichkeit der Grasländer beantwortet werden.
Das Projekt "Auswirkung des Anbaus gentechnisch veraenderter Rapspflanzen auf bluetenbesuchende Wildbienen und Schwebfliegen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft durchgeführt. Bluetenbesuchende Insekten (Bienen, Schwebfliegen, Pflanzenwespen) wurden erfasst und Unterschiede im Artenbestand zwischen transgenem Raps, konventionellem Raps, Habitatinseln, Gruenland und Waldrand ermittelt. Bluetenbesuchende Insekten erreichen hohe Artenzahlen. Die Artenidentitaet zwischen transgenem und konventionellem Raps ist hoch. Der Pollentransfer durch Insekten wird diskutiert. Der Pollentransfer durch Wind wird mit Pollenfallen erfasst. Als Nachweis fuer eine Auskreuzung des Transgens wird das Herbizid LIBERTY auf die Saemlinge der Kreuzbluetler aus den Habitatinseln ausgebracht. Hybridpflanzen werden morphologisch und molekulargenetisch (PCR) charakterisiert. Bisher wurde das pat-Gen in Brassica juncea nachgewiesen.
Das Projekt "Analysis of impacts of woodland fragmentation on indicator species in consideration of landscape metrics" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Arbeitsbereich für Weltforstwirtschaft und Institut für Weltforstwirtschaft des Friedrich-Löffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit durchgeführt. In our central European man-made landscape more and more habitats become destroyed or fragmented because of the increasing anthropogenic need of available land. Roads, residential, and industrial areas separate formerly connected habitats into small remnants, thus creating small subpopulations. Especially stenotopic species with low dispersal power are endangered because exchange of specimen between different habitat patches is reduced or entirely inhibited. Methods for the quantification of fragmentation are necessary to develop management and species-specific conservation plans for habitat networks. In this project we investigate the structure of the German woodlands by calculating landscape metrics and study the impacts of fragmentation on different FFH-species' occurrences. Indices which significantly quantify the fragmentation of woodlands are identified by using a simulation model of neutral landscapes. ATKIS2008-data are used for the calculation of the selected landscape metrics. Topographic maps (TK25) serve as the interface between determinated fragmentation of forest and habitat modelling. A niche model of different species is calculated to demonstrate the impacts of woodland fragmentation on different woodland species (e.g. wild cat (Felis sylvestris), barbastelle bat (Barbastella barbastellus), stag beetle (Lucanus cervus), and black stork (Ciconia nigra).
Das Projekt "Tieroekologische Analyse eines Hochmoores" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Tierökologie I durchgeführt. Das NSG 'Oederquarter Moor' ist mit 14 ha ein ueberschaulicher Lebensraum, der mit seiner auffallend grossen strukturellen Vielfalt zwischen Elbe- und Osteniederung gelegen als Habitatinsel ausgezeichnet ist. Es sollen durchgefuehrt werden: Bestandsaufnahme, besonders der Arthropoden; Einfluss der landwirtschaftlich genutzten Umgebung auf Flora und Fauna; Auswirkung von Pflegemassnahmen (Wasserstau, Entbirkung, Kolkreinigung); oekologisches Verknuepfungsgefuege zwischen Moorpflanze und Tier, z.B. phytophage Insekten an Erica tetralix.
Das Projekt "Felsenpinguine als Zeiger für Ökosystemwandel im subantarktischen Südpolarmeer" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Forschungsgemeinschaft durchgeführt. In marinen Lebensräumen können Seevögel als wertvolle Indikatoren für Nahrungsressourcen und die Produktivität des marinen Ökosystems dienen. Studien zeigen deutliche Veränderungen in marinen Ökosystemen, und eine Art, die auf solche Veränderungen empfindlich reagiert, ist der Südliche Felsenpinguin Eudyptes chrysocome (IUCN-Kategorie gefährdet). Analysen neuerer und historischer Daten deuten darauf hin, dass Felsenschreibepinguine in einem sich erwärmenden Ozean schlechter überleben und sich vermehren und dass der Klimawandel sie in mehreren Phasen der Brut- und Nicht-Brutsaison beeinflussen kann. Mehr als ein Drittel der Gesamtpopulation dieser Art brütet auf den Falklandinseln, wo die Populationen besonders stark zurückgehen, und unsere früheren Studien (2006-2011) hier haben auf reduzierte Überlebenswahrscheinlichkeiten unter zunehmend warmen Meerestemperaturen und leichtere Eier unter wärmeren Umweltbedingungen hingewiesen. Die zugrunde liegenden Ursachen für diese Veränderungen sind jedoch noch wenig bekannt. Das vorliegende Projekt knüpft an frühere Studien an, aber wir werden neu verfügbare Technologien anwenden, nämlich viel kleinere GPS-Beschleunigungs-Datenlogger, um die noch unbekannten Phasen der Brutzeit und die für die Futtersuche verwendete Energie zu untersuchen, und Analysemethoden aus dem Machine Learning („künstliche Intelligenz“) und der Energielandschaften-Modellierung. Komponentenspezifische stabile Isotopenanalysen und Metabarcodierung von Kotproben werden zudem eingesetzt, um die Ernährung während der verschiedenen Phasen des Brutzyklus zu untersuchen. Wir werden auch Zeitrafferkameras einsetzen und über "Penguin watch" - ein Toolkit zur Extraktion großflächiger Daten aus Kamerabildern und zur Einbeziehung der Öffentlichkeit - bürgernahe Wissenschaft betreiben. Insgesamt wollen wir verstehen, warum Südliche Felsenpinguine eine besonders empfindliche Art bei sich erwärmenden Meeresbedingungen sind.
Das Projekt "Comparison of Arctic and Antarctic microbial communities: abundance, phylogeny and ecology" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung e.V. in der Helmholtz-Gemeinschaft (AWI) durchgeführt. In the scope of the planned project the diversity and ecology of microbial communities and their functions in nutrient turnover under the extreme conditions in Arctic and Antarctic periglacial environments will be studied. Polar regions are vast and unique natural laboratories, both because of their geographical isolation and the minor anthropogenic influences active there, for studying microbial life under extreme environmental conditions. For this purpose the diversity and abundance of the microflora in dependence of important site characteristics such as hydrological, thermal and weathering processes will be investigated in different habitats on Store Koldewey (East Greenland) and Livingstone Island (Antarctic). The main objectives are the genotypic and phenotypic characterization of the microbial community by cultivation-independent methods such as lipid profiling and rRNA-based analyses. Stable isotope probing will be used to identify the main microbial players in nutrient turnover in the different environments. The acquired data will give insights into the early stage of life on Earth, the development of extreme habitats and the functioning of microbes within the ecosystem. The planed study contributes to the research topics of the International Polar Year proposal entitled Antarctic and sub-Antarctic Permafrost, Periglacial and Soil Environments (ANPAS, No. 627) leaded by Dr. Jan Boelhouwers.
Origin | Count |
---|---|
Bund | 17 |
Land | 2 |
Type | Count |
---|---|
Förderprogramm | 15 |
Taxon | 2 |
unbekannt | 2 |
License | Count |
---|---|
geschlossen | 4 |
offen | 15 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 19 |
Englisch | 13 |
Resource type | Count |
---|---|
Dokument | 2 |
Keine | 14 |
Webseite | 3 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 14 |
Lebewesen & Lebensräume | 19 |
Luft | 15 |
Mensch & Umwelt | 19 |
Wasser | 14 |
Weitere | 19 |