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INSPIRE-WMS SL Verteilung der Arten - Farn__und_BlütenpflanzenR - Ranunculus sardous

Dieser Dienst stellt für das INSPIRE-Thema Verteilung der Arten - Farn__und_BlütenpflanzenR aus den Geofachdaten bereit.:Dieser Layer visualisiert die saarländischen Sardischer Hahnenfuß Fundorte.

Mit kleinen Anpassungen bei der Heuernte tausende Tiere retten

null Mit kleinen Anpassungen bei der Heuernte tausende Tiere retten Baden-Württemberg/Karlsruhe. Jede Heuernte ist eine Gefahr für zahlreiche Tiere, insbesondere Insekten. Wie diese Gefahr reduziert werden kann, zeigt der nun veröffentlichte „Praxisleitfaden für eine naturverträgliche Mahd“ der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg. Eine schonende Heuernte ist im Interesse aller, denn unsere Insekten sind ein wichtiger Baustein unserer Fauna und Flora sowie für unsere Landwirtschaft. Blumenbunte Wiesen sind durch die Intensivierungswelle der Landwirtschaft zu Ende des letzten Jahrhunderts selten geworden. Klappertopf, Knolliger Hahnenfuß, Margerite oder Mittlerer Wegerich sind nicht nur schön, sondern sind für viele Insekten überlebenswichtige Nahrung. Wiesen bieten auch Lebensraum für zahlreiche Amphibien und Vögel. Anmutig bereichern die verbliebenen Bestände immer noch das Landschaftsbild Baden-Württembergs. Die heutigen Wiesen sind nicht mehr mit den historischen vergleichbar. Moderne Mähgeräte sind vor allem ökonomisch effizient, sie werden immer größer und schneller. Auch für die Pflege von naturschutzwichtigen Flächen werden immer größere Geräte eingesetzt. „Diese Entwicklung ist eine der zentralen Ursachen der Gefährdung und des Rückgangs etlicher Tierarten dieser Lebensräume. Erst durch die Diskussionen der letzten Jahre zum ‚Insektensterben‘ sind auch die Auswirkungen der modernisierten Mahd in den Fokus gerückt“, erläutert Dr. Ulrich Maurer, Präsident der LUBW. „Die heute praktizierte Form der Heuernte bewirkt bei Heuschrecken einen Individuen-Verlust von bis zu 80 Prozent - bei einem einzigen Erntedurchgang! Etliche Tierarten können, von der nahenden Erntemaschine überrascht, nicht rechtzeitig fliehen und gelangen so in die rotierenden Messer – was oftmals tödlich endet“, berichtet Maurer. Viele Wiesen werden mehrfach pro Jahr gemäht. Auch Arten wie der Grasfrosch wurden in den letzten Jahren durch moderne Technik und Verfahren fast vollständig aus Wiesen verdrängt. Es existiert eine ganze Reihe von Möglichkeiten, um die negativen Auswirkungen der modernen Mahd zu reduzieren. Viele davon sind derzeit selbst Fachleuten wenig bekannt. Hier setzt der Praxisleitfaden der LUBW für eine naturverträgliche Mahd an. Hierzu wenige Beispiele: Eine einfache Pendelstange, die vor dem Mähgerät angebracht wird, hilft bei etlichen Tieren, den Fluchtimpuls auszulösen. Für viele Insektenarten ist schon diese kleine vorzeitige Warnung eine lebensrettende Maßnahme. Auch bereits totgesagte, aber prinzipiell naturverträglichere Techniken sind wieder im Kommen. Der sogenannte Balkenmäher wurde in jüngster Zeit weiterentwickelt und ist gegenüber moderner Technik nun wieder konkurrenzfähig. Das wichtigste Instrument einer naturverträglichen Mahd ist und bleibt aber das Belassen von Rückzugsräumen, besser bekannt auch als Insektenschutzstreifen. Zahlreiche Tiere sterben nicht durch die Messer, haben aber nach der Mahd große Schwierigkeiten Schutz und Nahrung zu finden. Und genau dieses bieten die sogenannten Insektenschutzstreifen. Von hier aus kann die Wiese wiederbesiedelt werden, wenn Gras und Kräuter ausreichend nachgewachsen sind. Wer an das Straßenbegleitgrün denkt, der hat in der Regel keine blühenden Kräuter vor dem Auge. Zu Unrecht! Das Straßenbegleitgrün ist in vielen Abschnitten ein wichtiger Lebensraum für etliche Tierarten geworden. Es durchdringt praktisch alle Landschaften und kann von vielen Tieren als Ausbreitungskorridor genutzt werden. Allein in Baden-Württemberg dienen tausende Hektare als Straßenbegleitgrün und werden von Straßenmeistereien gepflegt. Hier hat sich besonders viel zum Positiven verändert: Etliche Kommunen haben erkannt, dass auf kommunalen Grünflächen oftmals weniger mehr ist. Wurde bis vor wenigen Jahren jedes Jahr mehrfach geschnitten, bleiben Gräser und Kräuter heute viel öfter länger stehen. Die Insekten „danken“ es. In Berlin wurden auf einem Mittelstreifen einer vielbefahrenen Straße sogar sehr seltene Insektenarten wie die Heuschreckensandwespe entdeckt! Auch die Gerätehersteller bieten insektenschonende Lösungen: Hier ist die technische Entwicklung so weit, dass der Aufwuchs effizient entfernt werden kann, aber praktisch keine Insekten mehr sterben müssen. Solche neuartige Technik, die speziell für den Insektenschutz entwickelt wurde, sollte künftig zur Standardausrüstung jeder Kommune gehören. Die LUBW hat nun eine 84-seitige Broschüre herausgegeben, in der die Zusammenhänge von Artenschutz und Heuernte durchleuchtet werden. Die Broschüre wendet sich in erster Linie an die Verwaltungen und ehrenamtliche Naturschutzakteure. Sie bietet aber auch interessierten Laien einen guten Überblick. Ziel der Broschüre ist es, die Heuernte und die Pflege des Straßenbegleitgrüns naturverträglicher zu gestalten. Neben der Sammlung aller vorhandenen Informationen zu Verfahren und Technik, werden am Ende der Broschüre auch Empfehlungen für die Praxis ausgesprochen. Die Broschüre kann über den folgenden Link im Publikationsdienst der LUBW als PDF-Datei  heruntergeladen werden: https://pd.lubw.de/10580 Schoof, N., R. Luick, A. Zehm, J. Morhard, H. Nickel, J. Renk, L. Schaefer & T. Fartmann (2024): Naturverträgliche Mahd von Grünland und Pflege von Straßenbegleitgrün – Technik, Verfahren, Auswirkungen und Empfehlungen für die Praxis. Naturschutz-Praxis Landschaftspflege 4, Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, Karlsruhe. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der LUBW. Telefon: +49(0)721/5600-1387 E-Mail: pressestelle@lubw.bwl.de

LSG Müchelner Kalktäler

Gebietsbeschreibung Die Kalktäler liegen im südlichen Teil des Landkreises Merseburg-Querfurt zwischen dem Geiseltal und dem Unstruttal in der Landschaftseinheit Querfurter Platte. Das Gebiet ist eine große Ebene, in die ein Trockentalsystem eingeschnitten ist. Dabei bestehen aufgrund der steilen Hänge zwischen den Tälern und der Hochfläche kaum Blickbeziehungen. Dennoch haben die Trockentäler eine sehr landschaftsprägende Wirkung. Betritt man die Täler, erlebt man einen sehr starken Wechsel des Landschaftsbildes, der einen scharfen Kontrast zu den ebenen Hochflächen vermittelt. Die markantesten landschaftsprägenden Strukturen der Hochebene sind das Müchelholz mit seinem zum Teil sehr alten Baumbestand und die südlich der Straße gelegenen Wäldchen. Sie gliedern die Hochfläche zwischen St. Micheln und Albersroda. Weitere wichtige Landschaftselemente sind die Obstbaumreihen und -alleen entlang von Straßen und Feldwegen sowie Feldholzinseln. Unmittelbar nördlich und nordöstlich der Ortslage Mücheln erstreckt sich das etwa 60 km² große Braunkohlenrevier des Geiseltales. In den Ortslagen von St. Micheln und St. Ulrich bestimmen die teils dicht bewaldeten, teils mit Trocken- und Halbtrockenrasen bewachsenen Hänge das Ortsbild. Hinzu kommt die zum großen Teil noch gut erhaltene landschaftstypische Bebauung, die durch zahlreiche Gärten mit Obstbäumen gegliedert wird. Deutlich hebt sich die Schloßanlage von St. Ulrich einschließlich des Schloßparkes von der dörflichen Siedlung ab. Das Hesseltal erstreckt sich über 3,3 km, ist vorwiegend bewaldet und grenzt an das Müchelholz. Der Nordhang wird durch aufgelassene Steinbrüche mit Halbtrockenrasen und Schuttfluren bereichert. Dicht bewaldete Hänge charakterisieren auch das Seitental am Waldhaus. Im Gegensatz hierzu stehen die trockenen Täler namens Gleinaer Grund und Spittelgraben. Typisch sind hier blütenreiche Trocken- und Halbtrockenrasen an den Hängen, kleine Waldflächen, aufgelassene Steinbrüche und Gebüsche. Ehemalige Streuobstwiesen sind teilweise stark verbuscht. Gehölzflächen sind bevorzugt auf den nordexponierten Hängen zu finden. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Seit ur- und frühgeschichtlicher Zeit sind die Lößlandschaften bevorzugte Siedlungsgebiete. Daher wurde auch die fruchtbare Querfurter Platte frühzeitig besiedelt und ackerbaulich bewirtschaftet. Die eindrucksvollste Anlage innerhalb des LSG ist eine ausgedehnte Befestigung der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei Krumpa. Als Relikte der ackerbaulichen Nutzung der fruchtbaren Lößböden existieren noch Fluren aus einer Zeit, als das Gebiet von Slawen besiedelt war. Nur an wenigen Stellen haben sich Reste von Wald erhalten. Das Müchelholz stellt das größte zusammenhängende Waldgebiet auf der Querfurter Platte dar. Der Bestand großer, ausladender, 120-160 Jahre alter Eichen geht vermutlich auf die Nutzung zur Schweinemast zurück. Auch Flächen mit Niederwaldstruktur findet man hier. Da die Weideviehwirtschaft eine untergeordnete Rolle spielte, entstand nur an den ackerbaulich nicht nutzbaren, steileren Hanglagen nach der Abholzung Grünland, welches extensiv als Schafweide genutzt wurde. So bildeten sich die landschaftstypischen Trocken- und Halbtrockenrasen. An Hängen wurden Terrassen angelegt und zum Teil mit Trockenmauern befestigt. Ein wesentlicher Bestandteil der Kulturlandschaft sind Streuobstwiesen an den Ortsrändern sowie an den Talhängen. Entlang der Wege wurden Obstbaumalleen angelegt. Die Ackerflächen des LSG werden seit der Zeit der Kollektivierung großflächig bewirtschaftet, was mit einer Beseitigung von Feldwegen und Feldgehölzen einherging. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Nach der naturräumlichen Gliederung liegt das LSG Müchelner Kalktäler im südöstlichen Teil der Landschaftseinheit Querfurter Platte. Regionalgeologisch ist das Gebiet dem südöstlichen Teil der Querfurt-Freyburger Muschelkalkmulde zuzuordnen. In den Oberhangbereichen der Trockentäler Gleinaer Grund, Hesseltal und am Spittelsteingraben treten die mesozoischen Festgesteinspartien hervor. Es handelt sich dabei um Unteren Muschelkalk, der als Wechsellagerung von welligen, dünnplattigen bis festen Kalksteinen und Mergelkalken vorliegt. Bis oberhalb der Geiselquelle verläuft am Unterhang der Geiselaue die Grenze zwischen Unterem Muschelkalk und Oberem Buntsandstein (Röt). Dieser besteht in der Pelit- und Salinarrötfolge aus geklüfteten Mergelsteinen von graugrüner bis grauroter Farbe bzw. aus Ton- und Schluffsteinen, Dolomiten und Kalksteinen, Gips- und Anhydritlagen sowie untergeordnet Steinsalzen. Den oberen Abschluß des Röts bilden die Myophorienschichten aus dolomitischen Kalksteinen sowie Ton- und Mergelsteinen. Ehemalige Steinbrüche lassen die Gesteinsabfolgen sichtbar werden. Auf der Hochfläche sind Reste der saalezeitlichen Grundmoräne erhalten. Großflächig wird sie von einer über 2 m mächtigen Lößschicht überzogen. Die geologisch jüngsten, holozänen bis rezenten Ablagerungen sind im LSG auf die Hangfußflächen der Täler beschränkt. Diese bestehen aus durchschnittlich 2 m mächtigen Abspülmassen. Das Schutzgebiet liegt zwischen dem Lauchstädter Löß-Plateau und den höchstgelegenen Bereichen des Barnstädter Löß-Plateaus. Auf dem tiefer liegenden Lauchstädter Löß-Plateau herrschen Tschernoseme aus Löß vor. Auf dem Barnstädter Löß-Plateau im Westen und Süden des Schutzgebietes sind Braunerde-Tschernoseme, Parabraunerde-Tschernoseme und Lessivés aus Löß verbreitet. Auf den Talhängen sind Pararendzinen, seltener Rendzinen, aus skeletthaltigem Löß über Lehm-Fließerden und anstehendem Gestein entwickelt. In den Hangfußbereichen und auf den Talböden dominieren Kolluvisole aus umgelagertem Bodenmaterial der Tschernoseme. Grundwasser steht erst in größerer Tiefe an. Innerhalb der Sedimentgesteine kann es über bindigen Lagen zu Stauerscheinungen kommen, die besonders nach Starkniederschlägen und langen Niederschlagsperioden zu lokalen, temporären Quellhorizonten führen. Die Gewässer in den Kalktälern besitzen vorwiegend episodischen Charakter. Eine wichtige Funktion zur Abführung von Oberflächenwasser, besonders bei Starkniederschlägen, erfüllen die Gräben. Klimatisch gesehen liegt das LSG im mittel-deutschen Trockengebiet. Bedingt durch die Lage im Lee des Harzes beträgt die jährliche Niederschlagssumme weniger als 500 mm. Die mittiere Jahrestemperatur von 8,5 - 9 o C ist relativ hoch. Das Klima ist kontinental geprägt. Pflanzen- und Tierwelt Aufgrund der Trockenheit zahlreicher Standorte im Gebiet besteht der floristische Reichtum insbesondere im Vorkommen licht- und wärmebedürftiger, trockenheitsertragender Pflanzenarten, die entweder ihren Verbreitungsschwerpunkt in den kontinentalen Gebieten Osteuropas und Asiens oder im submediterranen Florengebiet Südeuropas haben. Die Halbtrockenrasen werden durch Aufrechte Trespe, Fieder-Zwenke und Großes Schillergras bestimmt. Pfriemengras dominiert die Trockenrasenbestände, zusammen mit Walliser Schwingel und Gemeinem Bartgras. Bemerkenswert ist auch das Kalk-Blaugras, das bevorzugt auf extremen Standorten, wie steilen, humusarmen Kalkschutthängen, anzutreffen ist. Es bildet beispielsweise die Blaugrashalden auf dem Trockenhang südlich St. Micheln. Weitere charakteristische Pflanzen der Trocken- und Halbtrockenrasen sind Wiesen-Salbei, Karthäuser-Nelke, Echtes Labkraut, Feld-Mannstreu, Knolliger Hahnenfuß, Kleiner Wiesenknopf und Flockenblumen-Arten. Floristische Besonderheiten im Gebiet sind Stengelloser Tragant, Pferde-Sesel und Liegender Ehrenpreis. Neben Pflanzenarten mit kontinentaler Verbreitung kommen zahlreiche Vertreter der submediterranen Flora im Gebiet vor. Es handelt sich zumeist um gefährdete und geschützte Arten wie zum Beispiel Silber-Distel, Deutschen und Fransen-Enzian sowie Ästige und Astlose Graslilie. Von den Orchideen trockener, offener Standorte sind Purpur-Knabenkraut sowie Braunrote Sitter mit großen Beständen anzutreffen. In wenigen Exemplaren kommt auch die Fliegen-Ragwurz vor. Das sehr häufige Gemeine Sonnenröschen ist an wenigen Stellen mit dem seltenen und gefährdeten Grauen Sonnenröschen vergesellschaftet. In dem Schutt der Steinbrüche sowie am Rand steiniger Ackerflächen wächst relativ häufig der gefährdete Schmalblättrige Hohlzahn. Auch Gehölze prägen die Landschaft und die Biotopausstattung in entscheidendem Maße. Wälder und Feldgehölze mit naturnahem Charakter werden durch Hainbuche, Stiel- und Trauben-Eiche bestimmt. Hinzu treten Sommer- und Winter-Linde, Ahorn, Berg-Ulme und selten Rot-Buche. Auch der Unterwuchs weist noch einen naturnahen Charakter auf. Haselwurz, Maiglöckchen, Waldmeister, Vielblütige Weißwurz, Türkenbund-Lilie sowie verschiedene Grasarten sind anzutreffen. Busch-Windröschen und Gelbes Windröschen bedecken im Müchelholz im Frühjahr große Flächen. Weitere Arten sind Schattenblume, Knotige Braunwurz und Ährige Teufelskralle. Auf lichten Stellen wachsen Schwalbenwurz, Ästige Graslilie und Ebensträußige Margarite. Verschiedene Orchideen-Arten sind in den Wäldern anzutreffen, unter anderem Vogel-Nestwurz, Weiße Waldhyazinthe, Großes Zweiblatt und Bleiches Waldvöglein. Auch soll das Vorkommen des geschützten Seidelbastes im Müchelholz erwähnt werden. Im LSG und seiner Umgebung wurden 80 Brutvogelarten nachgewiesen. Dies weist das Gebiet als einen artenreichen Lebensraum aus. Besonders für Arten extensiv oder nicht genutzter Offenlandstandorte und Gebüsche, aber auch für Arten der Wälder stellt es ein Refugium innerhalb der strukturarmen Agrarlandschaft dar. Zu den gefährdeten Arten zählen Rot- und Schwarzmilan sowie Habicht. Auch Grauammer und Wendehals wurden nachgewiesen. Hervorzuheben ist der Nachweis von fünf Fledermausarten, die das Gebiet als Jagdrevier nutzen. Die im LSG liegenden alten Kalkstollen werden als Winterquartiere genutzt. Die offenen, blütenreichen Rasen der steilen Hanglagen und ehemaligen Steinbrüche besitzen eine hohe Bedeutung als Habitat für Insekten, so konnten unter anderem gefährdete Arten der Heuschrecken wie die Blauflüglige Ödlandschrecke und der Feld-Heuhüpfer nachgewiesen werden. Entwicklungsziele Der Bestand an wertvollen Biotopen ist durch Pflege und durch Fortsetzung der typischen Bewirtschaftung zu sichern. Zur Vermeidung von Nährstoffeintrag aus den angrenzenden intensiv bewirtschaften Bereichen wären Pufferzonen auszuweisen. Besonders entlang der Hangkanten könnte durch Ackerrandstreifen oder breite Stauden- bzw. extensiv bewirtschaftete Grünlandsäume, Gebüsch- und Baumgruppen das Landschaftsbild bereichert werden. Der Erhalt und die Entwicklung der Waldränder trägt zur Verbesserung des Bestandsklimas bei und dient der Sicherung wichtiger Lebensräume im Übergangsbereich von Wald und Offenland. Die Erweiterung extensiv bewirtschafteter Flächen sowie die Anlage von Aufforstungen und Grünlandflächen auf ehemals ackerbaulich genutzten Bereichen würde ebenfalls zur Verbesserung der Lebensraumbedingungen beitragen. Durch die Anlage von Hecken und Baumreihen entlang von Wirtschaftswegen sollten vernetzende Strukturen geschaffen und das Landschaftsbild der strukturarmen Ackerebene bereichert werden. Insgesamt wird innerhalb des LSG eine umweltschonende Land- und Forstwirtschaft, die auch den langfristigen Anforderungen an den Bodenschutz entspricht, angestrebt. Kulturhistorische Elemente, wie die durch historische Waldbewirtschaftung entstandenen Waldtypen und die Streuobstwiesen oder der Schloßpark St. Ulrich, sind als ein Teil der Identität der Landschaft zu erhalten. Eine weitere Bebauung im Außenbereich ist zu vermeiden. Exkursionsvorschläge Naturlehrpfad Der Lehrpfad verläuft vom Park St. Ulrich entlang der Hänge nördlich St. Micheln und durch das Hesseltal bis ins Müchelholz. Darüber hinaus sind weitere Spazier- und Wanderwege durch die Täler und das Müchelholz vorhanden. Verschiedenes Mücheln Ort und Burg Mücheln (Muchilidi) wurden erstmals Ende des 9. Jahrhundert im Hersfelder Zehntverzeichnis erwähnt. Die Lage der als Straßenschutz angelegten Burg wird im Kern der Altstadt vermutet. 1350 erhielt Mücheln Stadtrecht, bald danach wurde die Stadtmauer mit drei Toren errichtet, die nur noch in Resten vorhanden ist. Zeugen der Stadtgeschichte sind u.a. das Rathaus von 1571 sowie alte Bürgerhäuser. Kulturhistorisch bemerkenswert sind auch die 12 Apostelquellen unterhalb des Waldhauses südlich St. Micheln. Schloß St. Ulrich Das Schloß ist eine von einem Wassergraben umgebene, unregelmäßige Anlage, die vermutlich im 12. Jahrhundert gegründet wurde. Der bestehende Bau, dessen älteste Teile aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen, wurde mehrfach umgebaut und erneuert. Anfang des 20. Jahrhundert erfolgte ein durchgreifender Um- und Erweiterungsbau durch Paul Salinger. Zum Schloß gehört ein um 1720 in Terrassenform angelegter barocker Park mit einem klassizistischen Gartenhaus. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 30.07.2019

LSG Muldeaue Pouch-Schwemsal

Gebietsbeschreibung Die Mulde kommt aus Sachsen, sie wird aus der Zwickauer Mulde und der Freiberger Mulde gebildet, die sich beide südlich von Grimma bei Leipzig zur Mulde vereinigen. Nach 124 km Lauflänge mündet sie bei Roßlau in die Elbe. Das LSG umfaßt den sachsen-anhaltischen Teil des Muldetales oberhalb des Einlaufes der Mulde in den Muldestausee bis zur B 107 Schwemsal-Bad Düben. Der Lauf der Mulde im Bereich der Landesgrenze bildet zum großen Teil die südliche Grenze des LSG. Im Norden begrenzt die B 183 das Gebiet. Der südliche Teil der Landschaftseinheit Muldetal wird von diesem LSG repräsentiert, es reicht auch in die Landschaftseinheit Dübener Heide hinein. Das Landschaftsbild der Muldeaue oberhalb des Muldestausees wird einerseits von tischebenen Ackerflächen bestimmt, es zeichnet sich andererseits aber insbesondere am Fuße des Muldesteilhanges durch ein reichhaltiges Spektrum an Landschaftselementen aus, das von Auenwald, Wiesen, Gehölzen sowie Flutrinnen und Altwassern gekennzeichnet ist. Der Wechsel von Wald, Wiesen und Gewässern bietet dem Betrachter einen Einblick in die typische Auenlandschaft. In den offenen Bereichen, insbesondere in der Rösaer Aue, sind zahlreiche Blickbeziehungen in landschaftlich reizvolle Gebiete der Aue möglich, die durch Einzelbäume zusätzlich bereichert werden. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Die Ursprünge der Besiedlung reichen etwa 10 000 Jahre bis ins Mesolithikum zurück. Bevorzugte Siedlungsplätze der Jäger, Fischer und Sammler waren die Talkanten zum Muldetal. Die Mulde bildete an ihrem Unterlauf lange Zeit eine Grenze zwischen unterschiedlichen Kulturen. In der frühen und mittleren Jungsteinzeit endete dort die Besiedlung des Mittelelbe-Saale-Gebietes. Das Gebiet östlich der Mulde weist als erste Besiedlungsspuren die der Kugelamphorenkultur auf, die von Osten her in das Mittelelbe-Saale-Gebiet vordrang. Während der Spätbronze- und Früheisenzeit trennte die Mulde die Siedlungsgebiete der Saalemündungsgruppe und der Hausurnenkultur im Westen von der Lausitzer und der Billendorfer Kultur im Osten. Erst in der jüngeren Eisenzeit gelangten beide Gebiete unter den Einfluss der Jastorf-Kultur. Das blieb auch wärhend der römischen Kaiserzeit so. Im Frühmittelalter schied die Mulde die slawischen Gaue Serimunt im Westen und Nizizi im Osten. Zentrale slawische Burg war Zörbig, 961 als "Zurbici" erstmalig erwähnt. In dieser Periode ist das Bild der heutigen Kulturlandschaft weitgehend vorgeprägt worden. Siedlungen lagen in der Nähe der Flüsse und Bäche. Scherbenfunde dieser Zeit liegen aus Pouch vor. Slawische Burgwälle bestanden in Pouch und bei Döbern. Zur Zeit der deutschen Ostexpansion gegen die Slawen vom 10. bis 13. Jahrhundert lag das Gebiet an der Nahtstelle zwischen Altsiedelland und den eroberten und kolonisierten Gebieten. Im 10. Jahrhundert gehörte es zu den überwiegend von Slawen bewohnten Gauen Serimunt zwischen Saale und Mulde und Nizizi östlich der Mulde. König Heinrich I. (919-936) ließ entlang von Elbe und Mulde Burgwarde errichten, von denen aus das Land militärisch kontrolliert und tributpflichtig gemacht wurde. Die Burg in Pouch ist Ottonischen Ursprungs. Mitte des 12. Jahrhundert setzte die zweite Etappe der deutschen Ostexpansion mit der gewaltsamen Besetzung fremder Gebiete, der zwangsweisen Missionierung der Slawen und mit einer großräumigen Siedlungsbewegung ein, die an der Mulde im Jahre 1144 mit dem Erwerb des Burgwards Kleutzsch-Sollnitz durch das Kloster Nienburg begann. Ein Rittersitz befand sich unter anderem in Pouch. Die ursprünglichen Auenwälder wurden auf den fruchtbaren Auenböden frühzeitig in Grünland überführt. Mit der erfolgten Eindeichung konnte landseitig zur ackerbaulichen Nutzung übergegangen werden, die heute die dominierende Nutzungsform darstellt. Obgleich der Muldelauf noch als weitgehend natürlich anzusehen ist, wurden im Zusammenhang mit Eindeichungen und Straßenbauten auch im LSG einige Flußschlingen vom Fluß abgetrennt, zum Beispiel die Alte Mulde Döbern und die Alte Mulde Roitzschjora. Das relativ starke Gefälle der Mulde wurde früher durch Schiffsmühlen genutzt. Die bekannteste befand sich in Düben, wo heute noch eine Schiffsmühle im Museum gezeigt wird. Auch in Pouch verrichtete eine solche bis 1885 ihren Dienst. Das aus dem Muldesteilhang austretende Quellwasser wurde bei Pouch durch die Kuhquellmühle genutzt. Die Landschaft südlich der Mulde wurde durch den Mitte des Jahrhunderts die Goitzsche erreichenden großflächigen Braunkohletagebau vollständig überprägt. Die Mulde wurde in den ausgekohlten Tagebau Muldenstein, den heutigen Muldestausee, umverlegt. Durch seine geringe Speicherkapazität beeinflußt er den Verlauf von Hochwasserereignissen nur wenig. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Der Talverlauf zeichnet ein saale-kaltzeitlich angelegtes Urstromtal nach, das am nördlichen Rand die mächtigen elster- und saalekaltzeitlichen Ablagerungen der Dübener Heide in einer markanten Geländestufe schneidet. Zwischen Muldestausee und Rösa erreicht der Höhenunterschied 15 m und verliert sich flußaufwärts allmählich. Im Muldetal lagern Niederterrassen-Schotter aus der Weichselkaltzeit direkt über miozänen und oligozänen Sedimenten. Die Niederterrasse ist im LSG weitflächig von holozänen Auenbildungen bedeckt, ragt aber unmittelbar südlich davon deutlich über das Aueniveau hinaus. Im Muldetal dominieren Vegas aus Auenlehm und Auenschluff. Die in tieferen Lagen vorhandenen Gley-Vegas bzw. Gleye sind wegen der Grundwasserabsenkung im Tagebau Goitzsche zum größten Teil reliktisch geworden. Die Auenlehme der Mulde sind karbonatfrei. Dieser Abschnitt der Muldeaue endet am Einlaufwerk zum Muldestausee. Um die Flutung des Tagebaues Muldenstein zu erreichen, wurde vom ”Püchberg” an ungefähr über 800 m ein neues Flußbett in die pleistozäne Hochfläche gebaggert. Die ursprüngliche Muldeaue verlief in Richtung Westen südlich der Ortslage Pouch durch den Tagebau Goitzsche. Die hydrologischen Verhältnisse werden in der Muldeaue entscheidend von der Mulde und ihrer Wasserführung bestimmt. Das Überflutungsgebiet, das ursprünglich die gesamte Talsohle umfaßte, ist durch Eindeichung stark eingeengt. Der Fluß selbst ist noch weitgehend naturbelassen. Er mäandriert stark, und die Altarme lassen erkennen, daß die Mulde häufig ihren Lauf geändert hat. Die Altwasser stehen mit dem Fluß in der Regel nicht mehr in Verbindung und werden bei Hochwasserlagen außerhalb der Deiche nur noch indirekt über den steigenden Grundwasserspiegel beeinflußt. Regelmäßig treten Frühjahr Hochwasser auf. Bedingt durch das Einzugsgebiet und relativ starkes Gefälle sind beziehungsweise waren die unregelmäßig auftretenden Sommerhochwasser der Mulde gefürchtet, wobei die ausgedehnten Waldgebiete der Dübener Heide ausgleichend auf die Abflußverhältnisse wirken. Im Bereich des Muldetalhanges ist der zum Teil artesisch gespannte obere Grundwasserleiter angeschnitten, so daß am Hangfuß verbreitet Quellaustritte auftreten. Durch den jahrzehntelangen großflächigen Braunkohlenabbau im Tagebau Goitzsche sind die Grundwasserverhältnisse linksmuldisch sehr stark gestört. Die „Hufe“ bei Döbern, ein ehemaliges großes Muldealtwasser, ist deshalb trocken gefallen. Die klimatischen Verhältnisse werden durch die geschützte Lage am östlichen Rand des herzynischen Trockengebietes bestimmt. In einem deutlichen klimatischen Gradienten, der zwischen dem subkontinental getönten Westteil des Landkreises Bitterfeld und der stärker atlantisch getönten Dübener Heide ausgebildet ist, nimmt das Muldetal eine mittlere Stellung ein. Die am weitesten im Trockengebiet gelegenen Bereiche erreichen 520 mm Jahresniederschlag. Das Muldetal weist bereits um 20 bis 30 mm höhere Werte auf, und in der Dübener Heide nehmen die Summen der Jahresniederschläge zum Zentrum des Heidegebietes hin sehr schnell bis auf 650 mm zu. Die Temperaturwerte nehmen nach Osten ab. Das Jahresmittel der Lufttemperatur liegt bei 8,6 bis 9,0 o C. Die mittleren Lufttemperaturen betragen im Januar -1,0 bis -0,6 o C und im Juli 17,6 bis 18,0 o C. Pflanzen- und Tierwelt Während der nördliche Teil des Muldetales pflanzengeographisch noch zum Bezirk des Dessau-Magdeburger Elbetales gerechnet werden kann, bildet das übrige Untermuldegebiet einen eigenen pflanzengeographischen Distrikt. Den klimatischen Bedingungen am Rande des hercynischen Trockengebietes entsprechend, siedeln hier eine Reihe boreomeridional-subkontinentaler Stromtalarten. Die Wassernuß erreicht bei Roitzschjora ihre Verbreitungsgrenze im Muldetal. Die typische Weich- und Hartholzauenvegetation ist bis auf geringe Reste durch Grünland und Äcker ersetzt worden. Vorherrschend sind wüchsige Fuchsschwanzwiesen. Auf den wechselfeuchten Standorten ist die Mädesüß-Hahnenfuß-Wiese und auf schwereren, staunassen Böden die Rasenschmielen-Brenndolden-Wiese vertreten. Diese artenreichen, bunten Wiesengesellschaften, die noch bis zur Mitte unseres Jahrhunderts das Auengrünland prägten, sind allerdings nur noch kleinflächig an wenigen, wechselnassen bis staunassen Standorten am Fuße des Muldesteilhanges anzutreffen. Im Überflutungsbereich zwischen den Deichen stockt heute großflächig durch intensive Nutzung an Kräutern verarmtes Intensivgrasland. Relativ artenreiche Frischwiesenbestände sind noch in einer trockenen Ausbildungsform auf den Hochwasserschutzdämmen anzutreffen. Im Verlandungsbereich alter Flußschlingen und Muldealtwasser ist eine reich strukturierte Verlandungsvegetation ausgebildet. Die Verlandungsserie beginnt im tiefen Wasser mit wurzelnder Unterwasservegetation aus Kanadischer Wasserpest, Gemeinem Hornblatt oder Spreizendem Hahnenfuß. Es schließt sich ein Vegetationskomplex aus Wasserpflanzen mit Schwimmblättern an. Am auffälligsten sind dabei die Seerosen-Gesellschaft und die Froschbiß-Krebsscheren-Gesellschaft. Insbesondere letztere ist aber durch die Gewässereutrophierung stark im Rückgang begriffen. In geschützten Altwassern finden sich weiß- beziehungsweise rosablühende Teppiche des Gemeinen Wasserhahnenfußes und der Wasserfeder. Im Schutze des Röhrichts können sich Wasserlinsendecken ausbilden, in denen als Kostbarkeiten schwimmende Lebermoose (Riccia fluitans, Ricciocarpus natans) vorkommen. Entsprechend der Standortstrophie dominieren an den Muldealtwassern unter den Röhrichtgesellschaften Wasserschwadenröhricht und Rohrkolbenbestände. Dem Röhrichtgürtel ist oftmals ein auffallender Saum aus Wasser-Pferdesaat und Wasser-Sumpfkresse vorgelagert. Die Waldbestände auf dem Steilabfall des Heidegebietes in das Muldetal zwischen Pouch und Rösa repräsentieren die einzigen relativ naturnahen Waldgesellschaften dieses Raumes. In den nährstoffreichen, frischen bis sickernassen Hanglagen (Schichtquellen) finden sich im wesentlichen Bestände von Eichen-Hainbuchen- und Erlen-Eschen-Wäldern. In der Feldschicht ist das Vorkommen von Aronstab, Lungenkraut, Wolligem Hahnenfuß, Vielblütiger Weißwurz, Sanikel, Mittlerem Lerchensporn, Türkenbund-Lilie, Behaarter Schuppenkarde und Moschuskraut neben weiteren anspruchsvollen Arten besonders zu erwähnen. Hinsichtlich der faunistischen Ausstattung sind die hohe Populationsdichte des Elbebibers und die Brutvorkommen des Weißstorchs auf Horsten in Brösa und an der Kuhquellmühle hervorzuheben. Im Winter ist die lange eisfrei bleibende Mulde unmittelbar vor dem Einlauf in den Muldestausee ein wichtiger Rast- und Überwinterungsplatz für nordische Wasservögel. Entwicklungsziele Die Struktur der Auenlandschaft und die natürliche Flußdynamik sollen in ihrer jetzigen Art grundsätzlich erhalten und durch eine Strukturanreicherung weiter aufgewertet werden. In der ausgeräumten Talaue ist durch Pflanzung von Baumreihen, Baumgruppen, Solitärbäumen, Obstbaumalleen und -reihen sowie Hecken eine Erhöhung der Strukturvielfalt zu erreichen. Alle artenreichen Feuchtwiesen sind durch eine angepaßte Pflege zu bewahren. Die kleinflächigen orchideenreichen Kleinseggenriede an der Hangkante sollten streuwiesenähnlich im Frühherbst gemäht werden, um eine Verbuschung zu verhindern. Der Grünlandanteil könnte höher sein; in diesem Zusammenhang ist die Notwendigkeit des Erhalts oder einer Erneuerung von Dränagen zu prüfen. Perspektivisch sollten auch Deichrückbauten geprüft werden. Durch Erstaufforstungen mit auentypischen Gehölzen, insbesondere Stiel-Eiche, Esche und Ulme, würden sich die vorhandenen Auenwaldreste vergrößern. Die naturnahen Waldbestände des Muldesteilhanges sind unter Förderung der Naturverjüngung und Schonung der Horst- und höhlenreichen Bäume zu erhalten. Die Erlenbestockungen sollten kleinstflächig niederwaldartig genutzt und regeneriert werden. Zusammengebrochene Bestände an der Kuhquellmühle sind unter Belassung von Jungwuchs zu ersetzen. Zur Abschirmung des Bestandesinneren dienen Waldmäntel. Fließgwässer- und Grabenunterhaltung sind auf ein ökologisch vertretbares Maß zu beschränken und Nährstoffeinträge zu vermeiden. Exkursionsvorschläge Aus der unmittelbaren Nachbarschaft der reizvollen Muldeaue mit der Dübener Heide ergeben sich insbesondere für den Erholungssuchenden zahlreiche Exkursionsmöglichkeiten. Ein umfangreiches Netz von Wander- beziehungsweise Radwegen steht zur Verfügung. Besonders erwähnenswert ist die Wanderroute von Jeßnitz über Burgkemnitz, Muldenstein und Pouch bis nach Rösa. Mit diesen Wegen besteht für den Wanderer die Möglichkeit, sich unter anderem den Altjeßnitzer Irrgarten, den Muldensteiner Berg, den Muldestausee, die Muldeaue und die landschaftlich sehr reizvoll gelegenen Orte Brösa und Rösa anzusehen. Der Ort Rösa ist eine deutsche Siedlung und im Kern ein Straßenangerdorf. Vom Ortseingang her hat man in Richtung Bitterfeld einen der besten Überblicke über das Urstromtal der Mulde. Bemerkenswert ist der etwa vier Hektrar große, ehemalige Gutspark, ein gestalteter Landschaftspark mit altem Baumbestand. Als Baumaterial für die gotische Dorfkirche wurde der in den Bachtälchen der Dübener Heide verbreitet auftretende Raseneisenstein verwendet. Ausgehend vom Einlauf des Muldestausees empfiehlt sich eine Wanderung auf der oberen Hangkante entlang des Muldetales. Es ergeben sich weite Sichten über die Muldeaue und in das Tagebaugelände der Goitzsche. Nach einer kurzen Wegstrecke beginnen die naturnahen Hangwälder. An der ehemaligen Kuhquellmühle führt ein Feldweg in die Aue hinab. Er tangiert mehrere kleinere Altwasser mit interessanter Wasservegetation. Vom Hochwasserdeich aus ergibt sich erneut ein Überblick über die Mulde und ihre Aue. Verschiedenes Einlauf des Muldestausees Der Muldestausee wirkt durch die drastische Verminderung der Fließgeschwindigkeit als Sedimentationsfalle für die von der Mulde transportierten Geschiebe. Sehr schön ist von der Muldebrücke über dem Einlaufbauwerk bei Pouch die Ausbildung eines Flußdeltas zu verfolgen. Bereits wenige Jahre nach der Flutung 1975 erschien die erste Kiesbank unmittelbar hinter dem Einlaufwehr. Diese wächst beständig und teilt die Mulde in zwei breite, ungleiche Arme. Die Kiesflächen werden sofort nach dem Auftauchen in einer typischen Abfolge von der Vegetation in Besitz genommen. Sind die Kiesbänke noch flach und nur im Sommer nicht überspült, siedeln sich einjährige Schlamm- und Uferpflanzen wie Zweizahn-, Gänsefuß-, Knöterich- und Sumpfkresse-Arten an. Es folgt Rohr-Glanzgras. Aus angeschwemmten, sich schnell bewurzelnden Aststücken entwickeln sich sehr rasch Weidengebüsche. Typische Brutvögel des entstehenden Flußdeltas sind Flußregenpfeifer und Sturmmöwe. Während der Zugzeiten rasten entlang der Ufer und auf den Schlammflächen zahlreiche Watvögel und Möwen. Da der Einlaufbereich auch im härtesten Winter bisher eisfrei blieb, konzentrieren sich hier die nordischen Wasservögel. Regelmäßig können dann dort Gänsesäger, Schellenten, Reiherenten und andere beobachtet werden. In manchen Jahren ist auch der Zwergsäger Wintergast. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 30.07.2019

LSG Aland-Elbe-Niederung

Gebietsbeschreibung Das LSG umfaßt den linksseitigen, nördlichen Teil der Überflutungsaue der Elbe, die hier teilweise als NSG ausgewiesen ist, und den östlichen Teil der Niederung ihres Nebenflusses Aland. Mit dem LSG werden weite Teile der Landschaftseinheit Werbener Elbetal erfaßt. Außerdem gehört der nordöstliche Randbereich der Landschaftseinheit Westliche Altmarkplatten zum Schutzgebiet. Die flache Elbeaue wird durch große Grünlandflächen geprägt, die als Rinderweide und durch Mahd genutzt werden. Darüber hinaus bestimmen zahlreiche Flutmulden und Altwasser, aber auch Feuchtgebüsche, Baumgruppen und Einzelbäume das Landschaftsbild. Ökologisch wertvolle Teile dieser Aue sind bei Beuster als NSG gesichert. Ein weiterer Teil im Elbeknie in der Gemarkung Aulosen (Garbe), der einen der letzten größeren Hartholzauenwälder des Elbetals umfaßt, ist ebenfalls als NSG ausgewiesen. Charakteristisch sind in bestimmten Abschnitten die großflächigen Qualmwasserbereiche hinter dem Deich. Der Flußlauf des Aland unterhalb Seehausen ist zwar an einigen Stellen sehr schmal eingedeicht, zeichnet sich aber durch eine naturnahe Fluß- und Auengliederung aus. Prall- und Gleithangbildungen, Schlammbänke, Altwasser, Kolke, Röhrichte, Flutrinnen tragen zur Strukturvielfalt des Gebietes bei. Der Bereich zwischen den Elbe- und Alanddeichen ist vorwiegend ackerbaulich geprägt, nur auf inselartigen Dünenerhöhungen stocken arme Kiefernforste. Zwischen Seehausen und Wittenberge quert die B 189 mit der großen Elbebrücke das Gebiet und zerschneidet die Weite der Landschaft. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Die ältesten Zeugnisse einer Ackerbaukultur in der Altmark stammen von der Alttiefstichkeramik. Siedlungsspuren der Jungsteinzeit sind im LSG nur nördlich von Schönberg und entlang des Allerarmes zwischen Geestgottberg und Beuster vorhanden, die Elbe- und Alandniederungen waren demnach weitestgehend unbesiedelt. Dies änderte sich auch in den folgenden Perioden nicht. Während die jungsteinzeitliche Besiedlung entlang dem Zehrengraben recht dicht war, nahm sie dort in der Bronzezeit zunächst ab und verdichtete sich in der Eisenzeit bei Groß Garz und Krüden am Südrand des LSG. Eine Siedlungskammer kristallisierte sich während der Eisenzeit nördlich von Schönberg heraus, die während der römischen Kaiserzeit erhalten blieb und dort in einer Befestigung ihren politischen und wirtschaftlichen Mittelpunkt besaß. Auch die Siedlungskammer bei Krüden blieb bis in die römischen Kaiserzeit hinein erhalten. Eine Siedlung der späten Eisenzeit und römischen Kaiserzeit ist auch bei Wahrenberg belegt. Bildete die Aller bislang die Grenze der vorgeschichtlichen Besiedlung, so wurde diese mit der Siedlung bei Wahrenberg erstmals nach Norden überschritten. Überschwemmungsschichten auf diesem Wohnplatz belegen, wie gefährlich das Siedeln in der Niederung war. Erst im Mittelalter wurde das Gebiet zwischen Aller und Elbe stärker als Siedlungsraum genutzt, und es wurden nun auch nördlich und östlich von Beuster Siedlungen gegründet. Aus der Zeit der slawischen Besiedlung der Altmark stammt ein gegenüber von Scharpenhufe am Aland errichteter Burgwall. Im 12. Jahrhundert ließen sich holländische Kolonisten in der Wischeniederung nieder und gründeten Seehausen, das 1151 das Stadtrecht verliehen bekam. Etwa um 1005 wurde gegenüber der Havelmündung die heutige Kleinstadt Werben als Uferburg gegründet, deren Bewohner durch Ackerwirtschaft, Handwerk und Fischerei zu bescheidenem Wohlstand kamen und die über eine Elbefähre Verbindung zur rechtsseitig gelegenen Stadt Havelberg hatten. Katastrophale Überflutungen ereigneten sich 1771 und 1909. Etwa ab 1180 wurden zwar erste Ringdeiche um die Ansiedlungen angelegt, die dann später im Mittelalter verbunden wurden. Ein systematischer Deichbau als konzipierte Hochwasserschutzanlage begann aber erst mit der Existenz des preußischen Staates. Neben den Maßnahmen zum Hochwasserschutz setzten auch Maßnahmen zum Ausbau von Wasserverkehrswegen ein. Um 1550 begann man, Verbindungskanäle zu bauen. Die Kleinstaaterei in Deutschland mit der Vielzahl politischer Grenzen bedingte, daß an der Elbe selbst erst nach dem Wiener Kongreß 1815 größere Maßnahmen ”zur Beseitigung von Hindernissen” durchgeführt wurden. In einer ”Elbschifffahrt-Additional-Akte” von 1844 wurden Maßnahmen zur Erreichung einer Tiefe in der Elbe von drei rheinischen Fuß (= 0,94 m) vereinbart. Mit einem Reichsgesetz von 1911 wurde dann eine Niedrigwasserregulierung der Elbe unterhalb der Saalemündung von 1,25 m festgelegt. Mit dem Deichbau erreichte man das Ziel, das großflächige Überflutungsgrünland intensiver nutzen zu können. Ab 1958/60 wurde durch eine großangelegte Meliorationskampagne das ”Notstandsgebiet” Wische entwässert. Eine leistungsfähige Viehwirtschaft mit stabiler Futtergrundlage wurde zu Lasten der ökologischen Bedeutung der Elbeaue entwickelt. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Das LSG gehört zur Elbetalniederung. Es umfaßt einen Teil des hier von Ostsüdost nach Westnordwest verlaufenden Urstromtales der Elbe, welches den Schmelzwässern des Warthestadiums der Saalevereisung und der Weichselvereisung als Abflußbahn diente. Der oberflächennahe Untergrund besteht aus weichselkaltzeitlichen Schmelzwassersanden. Sie sind im Mittel 20 m mächtig. In diesen Talsandkomplex wurden durch Erosion im Holozän bis zu 7 m tiefe Rinnen eingeschnitten, die erneut mit sandigen bis kiesigen Sedimenten, in Altarmen aber auch mit Gyttjen, gefüllt wurden. Bedeckt wird die gesamte Fläche von einer lückenlos verbreiteten holozänen Auenlehmdecke (”Elbschlick”). Die Mächtigkeit der Schlickdecke als Stillwassersediment alter Elbearme und als Überflutungssediment mit teilweiser Erosion älterer Ablagerungen kann von wenigen Dezimetern bis sechs Meter schwanken. Das LSG liegt in der Bodenlandschaft der Wische und nördlichen Elbeaue. In weiten Bereichen der Aue dominieren Pseudogley-Vegas, Pseudogley-Tschernitzen und Gley-Pseudogleye aus tonigen Auensubstraten (Lehm über Ton, toniger Lehm bis Ton). In Rinnen kommen Gley-Vegas aus Auenlehm und auf Inseln Vegas aus Auenlehm sowie Gleye bis Paternien aus lehmigem Auensand über Sand vor. Der Grundwasserspiegel weist starke jahreszeitliche Schwankungen auf, die enge Beziehungen zur Wasserführung der Vorfluter besitzen. Im Mittel liegt er 2-3 m unter Gelände. In Extremsituationen kann er auf 6-7 m unter Gelände abfallen bzw. geländegleich ansteigen (Qualmwasser bei sandigen Sedimenten). Die hydrologischen Bedingungen werden im LSG von Elbe und Aland bestimmt. Die ehemals großflächigen Überflutungen sind durch die Deichbautätigkeit des Menschen auf schmale Gebiete (besonders am Aland) begrenzt, so daß allenfalls Qualmwasserbildungen die innendeichs gelegenen Flächen beeinflussen können. So wurde auch die gesamte ”Garbeniederung” im Elbeknie vor der Landesgrenze völlig ausgedeicht. Größere Staubauwerke (zum Beispiel Abschlußbauwerk am Aland) verhindern auch den gegenseitigen Rückstau der beiden Flüsse im Mündungsgebiet des Aland. Ein Vergleich der Stromkarten der Elbe bei Wahrenberg zeigt die Veränderungen der Struktur der Elbe in der Zeit von 1866 bis 1916 zeigt die Veränderungen der Struktur des Flusses, die im Interesse des Hochwasserschutzes und der Binnenschiffahrt durchgeführt worden sind: Stromteilungen und Inseln verschwanden, Altwasser wurden abgetrennt und durch den Buhnenbau die Mäandrierung des Flusses verhindert. In der Aue sind zahlreiche Altwasser vorhanden, die jedoch zunehmend verschlammen und verlanden. Im Interesse der Bewirtschaftung der Wiesen wurden Wiesengräben zur schnellen Entwässerung angelegt. Klimatisch liegt das LSG im Übergangsbereich zwischen atlantischem Seeklima und binnenländischem Kontinentalklima, wird aber kleinklimatisch von der Elbeaue als Kaltluftentstehungsgebiet geprägt, das sich unter anderem durch Nebelhäufigkeit auszeichnet. Pflanzen- und Tierwelt Wie in der gesamten Elbeaue ist auch im LSG der Hartholzauenwald (Eichen-Ulmen-Auenwald), abgelöst vom Weichholzauenwald in Ufernähe, die potentiell natürliche Vegetation. Der Hartholzauenwald ist aber rezent nur noch im bereits beschriebenen NSG „Garbe-Alandniederung“ vorhanden. Einzelne Solitäreichen sind Relikte, Weißdorn-Schlehen-Gebüsche auf geringfügig höheren Standorten sind sozusagen Sukzessionsstadien. Der Weichholzauenwald existiert oftmals nur in sehr kleinen Resten als Silberweiden-Gruppen oder Mandel- und Purpurweidengebüsche, vermischt mit Korb- und Bruch-Weide. Lediglich am Unterlauf des Aland, insbesondere nahe des Ortes Wanzer, treten größere Bestände alter Silber- und Bruch-Weiden- sowie Mandelweiden-Gebüsche auf. Das Elbeufer wird von Hochstauden- und anuellen Uferfluren, zum Beispiel der Spitzkletten-Uferflur, gesäumt. Die Alandufer sind mit Rohrglanzgras- und Wasserschwaden-Röhricht bestanden. Stellenweise finden sich auch Seggenbestände aus Ufer-, Steif-, Schlank- und Sumpf-Segge. An den flachen Ufern der Altwasser wachsen kleinere Röhrichte aus Schilf, mitunter auch Kalmus, Schmalblättrigem Rohrkolben, Teichsimse, Wasser-Sumpfkresse, Breitblättrigem Merk und Schwanenblume. Giftiger Hahnenfuß, Schwarzfrüchtiger Zweizahn und Wasserpfeffer kommen an den schlammigen Stellen vor. Das Grünland der Elbeaue ist durch die langjährige intensive Beweidung zu artenarmem Wirtschaftsgrünland degradiert. In feuchteren Senken finden sich aber auch Rasenschmielen-Wiesen, in den Flutrinnen Knickfuchsschwanz-Flutrasen. Auch in der Alandniederung sind die Grünlandbestände recht artenarm. Die Segetalflora auf den in das LSG einbezogenen Feldern ist abhängig von Bewirtschaftungsintensität und Fruchtfolge und weist im wesentlichen nur Arten der Vogelmieren-Windhalm-Gesellschaft auf. Auf einigen Flächen wurde der Acker-Hahenfuß nachgewiesen. Die Tierwelt des LSG ist entsprechend des vielgestaltigen Habitatangebotes in einer großen Artenvielfalt anzutreffen. Neben den für Auenwälder und Überflutungswiesen typischen Säugerarten sind auch Elbebiber und Fischotter wieder in diesem Elbeabschnitt festgestellt worden. Die Vogelwelt weist das für naturnahe Flußauen charakteristische artenreiche Spektrum auf. Der Auenwald der Garbe-Alandniederung ist Lebensraum für Greifvogel-, Eulen-, Tauben-, Specht-, Drossel-, Meisen-, Grasmücken-, Baumläufer- und Laubsängerarten sowie für die Nachtigall. Auf dem Grünland sind Kiebitz, Brachvogel, Uferschnepfe und Bekassine neben Feldlerche, Schafstelze, Braunkehlchen und Feldschwirl typische Brutvögel. Auch Brandgans und Austernfischer kommen vereinzelt vor. Für die in der Umgebung brütenden Weißstörche ist die Elbe-Alandniederung ein wichtiger Nahrungsraum. Mit 19 Horstpaaren (1998) ist Wahrenberg das storchenreichste Dorf in Sachsen-Anhalt. Auf der nördlichen Elbeseite befindet sich mit Rühstädt der mit über 30 Brutpaaren storchenreichste Ort Deutschlands. Zu den Durchzugszeiten weilen große Schwärme nordischer Saat- und Bleßgänse sowie Sing- und Zwergschwäne, aber auch Kraniche im Gebiet. Die vielen Gewässer bieten Enten, Tauchern, Rallen und anderen Wasservögeln Brutraum. Sowohl der das LSG begrenzende Elbeabschnitt als auch der Aland sind fischartenreiche Gewässer. Aktuelle Erfassungen brachten Nachweise von bis zu 25 Arten, darunter mit Rapfen, Zope, Quappe, Hasel und Döbel in der Elbe sowie Steinbeißer und Schlammpeitzger im Aland auch landesweit gefährdete Arten. Das LSG ist Lebensraum einer artenreichen Insektenfauna, insbesondere der an Feuchtgebiete gebundenen Libellen, so auch der beiden erst in jüngster Zeit auftretenden Arten Asiatische Keiljungfer und Südliche Mosaikjungfer. Entwicklungsziele Die Erhaltung und die Entwicklung der natürlichen Flußauenlandschaft mit ihrer typischen Dynamik sind die wichtigsten Ziele im LSG. Dazu wäre die Wiederanbindung jetzt ausgedeichter Bereiche, zum Beispiel bei Beuster oder der Bereich der Garbe zwischen Wahrenberg und der Landesgrenze, an die aktuelle Überflutungsaue erforderlich. Aus ökologischer Sicht, zur Erhaltung der Funktion des Gebietes als Lebensraum einer flußauentypischen Tier- und Pflanzenwelt ein Stauregime für das Gesamtgebiet zu konzipieren und umzusetzen, das die Entstehung eines Mosaiks von Wasserflächen und überschwemmungsfreien Geländerücken gewährleistet. In der Zeit von Oktober bis April sollten die Siele grundsätzlich geschlossen bleiben, um optimale Rastbedingungen für Gastvögel zu schaffen. Für das Frühjahr und den Sommer ist eine minimal erforderliche Stauhöhe mit der Landwirtschaft abzustimmen. Die Schließung des Abschlußbauwerkes am Aland bei Elbe-Hochwasser sollte erst geschehen, wenn Teile der Alandniederung überflutet sind. Die besonders im Bereich um Seehausen begradigten und verbauten Strecken des Aland sind langfristig zu renaturieren beziehungsweise es sind Bedingungen zur freien Laufentwicklung zu schaffen. Die ökologische Durchgängigkeit des Aland ist wieder herzustellen. An Staueinrichtungen, die erhalten bleiben müssen, sind Fischaufstiegshilfen zu errichten. Die in dem LSG vorhandenen Gehölze, besonders die im Ackerbereich wachsenden, sind langfristig zu erhalten. Ihr Baumartenspektrum ist kontinuierlich einem standortgerechten, naturnahen anzunähern. Eine extensivere Bewirtschaftung des Grünlandes, insbesondere des Überflutungsgrünlandes, ist im Interesse des Artenschutzes erforderlich, das heißt zur Erhöhung des Anteils blühender Kräuter und zum Schutz der Bodenbrüter. Die Minimierung des Mineraldüngereinsatzes auf dem Grünland ist auch als Beitrag zur Verminderung der Eutrophierung der Altwasser notwendig. Exkursionsvorschläge Das LSG kann auf Fußwanderungen durch die Wiesenaue zum Strom erlebt werden. Als Ausgangspunkte für derartige Wanderungen durch die Elbeaue können die Orte Werben, Beuster, Losenrade (mit dem Blick auf die Silhouette von Wittenberge) oder Wahrenberg gewählt werden. Die Alandniederung ist am besten durch eine Wanderung auf dem Deich zu erkunden. In der altmärkischen, im 12. Jahrhundert gegründeten Kleinstadt Seehausen sind verschiedene Baudenkmale zu besichtigen, wie die Petrikirche als ältestes Baudenkmal der Stadt mit zwei 62 m hohen Türmen, der zweigeschossige Fachwerkbau der Propstei, die Reste der Stadtbefestigung aus dem 15. Jahrhundert und der Backsteinbau der Heiliggeistkapelle. Von hier aus können auch Kurzwanderungen in die nicht zum LSG gehörende Umgebung von Seehausen, zum Beispiel in die Rossower Berge, unternommen werden. Weitere Ziele im LSG sind die Orte Werben und Wahrenberg. In Werben an der Elbe können das Elbetor mit dem Heimatmuseum (Ausstellung zur Stadtgeschichte), die Johanniskirche mit Glasmalereien und Grabplatten, das 200 Jahre alte Rathaus und eine spätromanische Kapelle besichtigt werden. In Wahrenberg, das unmittelbar am Elbeufer liegt, ist eine barocke Kirche mit stattlichem Fachwerkturm bemerkenswert. Darüber hinaus können vom Gebiet aus auch Fahrten zum gegenüberliegenden Elbeufer unternommen werden, zum Beispiel in die Stadt Wittenberge oder das ”Storchendorf” Rühstädt. Verschiedenes Auswirkungen von Wasserbaumaßnahmen auf die Auenstruktur Die Hochwasserschutzdeiche des Mittelalters bedeuteten noch keine gravierenden Einschränkungen der Auendynamik, da es ständig zu Hinterströmungen oder Deichbrüchen kam. Erst mit dem durchgängigen Deichbau ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die aktive Überflutungsaue im heutigen Regierungsbezirk Magdeburg von 220 000 ha auf 35 000 ha, also auf nur noch 16 % verringert. Damit wurden Gebiete mit auentypischer Flora und Fauna der Stromdynamik entzogen. Der überwiegende Anteil der nun hochwassergeschützten Flächen wurde in Acker umgewandelt. Innerhalb der verbliebenen Überflutungsaue, also zwischen den Deichen, hatte der Fluß zunächst noch eine gewisse Eigendynamik, die eine Seitenerosion und damit Mäandrierung zuließ. Als aber in den letzten 150 Jahren der Strom den Erfordernissen der sich entwickelnden Schiffahrt angepaßt wurde, erforderte dies besonders eine Niedrigwasserbündelung durch den Bau von Buhnen. Dadurch verschwanden große Strombreiten, Engstellen mit Abbrüchen, mit Weiden bewachsene Sandbänke, Stromteilungen oder Wechsel des Stromstrichs von einem Ufer zum anderen. Die bisher in eine Seitenerosion abgeleitete Kraft des Stromes konnte nach Festlegung des Stromstriches nur noch in die Tiefe wirken und verursacht nunmehr eine Tiefenerosion, die zum Beispiel bei Magdeburg eine Vertiefung der Flußsohle von 1874 bis 1963 um 2,10 m und bei Niegripp um 2,05 m hervorrief. Insgesamt führen also diese Maßnahmen zur Verhinderung der Mäandrierung und der Neubildung von Altarmen und -wassern sowie durch die Eintiefung zu veränderten hydraulischen Beziehungen zum Grundwasser und damit zu einem gestörten Wasserhaushalt der umliegenden Aue. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 07.10.2019

Wasserpflanze des Jahres 2016 ist der Flutende Hahnenfuß

Der Flutende Wasserhahnenfuß (Ranunculus fluitans) wurde vom Verband Deutscher Sporttaucher e.V. (VDST) gemeinsam mit dem Tauchsportverband Österreichs (TSVÖ) und dem Schweizer Unterwassersportverband (SUSV) zur Wasserpflanze des Jahres 2016 gekürt.

Artinformation zu Ranunculus ololeucos J. Lloyd (Reinweißer Wasser-Hahnenfuß)

Taxonomie: Ranunculaceae ( Familie Hahnenfußgewächse) Ranunculus ( Gattung Hahnenfuß) Ranunculus aquatilis agg. ( Aggregat Wasser-Hahnenfuß (Artengruppe)) Ranunculus ololeucos J. Lloyd ( Art Reinweißer Wasser-Hahnenfuß) name-use-id 4700 Floristischer Status: I Gefährdung: 2 Schutzstatus: BNatSchG: nicht besonders geschützt

Einfluss der Stroemung auf das Wachstum des flutenden Hahnenfusses (Ranunculus Fluitans Lam:)

Das Projekt "Einfluss der Stroemung auf das Wachstum des flutenden Hahnenfusses (Ranunculus Fluitans Lam:)" wird/wurde ausgeführt durch: Universität Zürich, Institut für Pflanzenbiologie, Limnologische Station.Seit mehr als 10 Jahren ist der flutende Hahnenfuss an vielen Stellen des Rheins zwischen Stein am Rhein und Basel die dominierende Wasserpflanze. Fruehere Untersuchungen, die ebenfalls an der hydrobiologisch-limnologischen Station durchgefuehrt worden sind, zeigten, dass es sich bei den Massenentwicklungen um eine Rasse handeln muss, die sich schon lange im Rhein befindet. Mit Hilfe von Kulturversuchen wurde ausserdem festgestellt, dass Ranunculus Fluitans in naehrstoffreichem Wasser besonders gut waechst. Es darf deshalb angenommen werden, dass das ueppige Wachstum der Wasserpflanze eine Folge der in den letzten 20 Jahren zunehmenden Verschmutzung ist. Beobachtungen im Rhein zeigten, dass der flutende Hahnenfuss vor allem dort gut waechst, wo eine maessige bis starke Wasserstroemung vorhanden ist. Mit Hilfe des Projektes sollte herausgefunden werden, wie die Stroemung das Wachstum der Wasserpflanze beeinflusst. Neben in situ-Beobachtungen wurden auch in einem speziell konstruierten Rinnensystem mit definierten Stroemungsgeschwindigkeiten durchgefuehrt.

UVS-Anlage 13 2009-08-27

!" $ # ( # ! % &' )**+ , ' -. / 0 UVS ERAM Herbstreit Landschaftsarchitekten, Hildesheim/Bochum: Stilllegung des Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben Ergebnisse der floristischen und faunistischen Kartierung und Fotodokumentation für die Umweltverträglichkeitsstudie zum Planfeststellungsverfahren n ERAM, Fauna, Flora, Fotodokumentation, Heuschrecken, Kartierungen, Umweltverträglichkeitsstudie (UVS), Vegetation, Vögel Zusammenfassung E R Mo A rsl ebe Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie wurde eine selektive pflanzensoziologische Kartierung auf den Schachtanlagen Bartensleben und Marie sowie in ihrer näheren Umgebung durchgeführt. Darüber hinaus erfolgte auf den Anlagengeländen die Erfassung von Heuschreckenarten und der Avifauna. Letztere Tierartengruppe wurde auch in der Umgebung der Schachtanlagen kartiert. Die Gewässer Aller und Salzbach wurden an zwölf Untersuchungsstellen hinsichtlich des Makrozoobenthos und der Pflanzengesellschaften untersucht. Die floristische Artenvielfalt ist auf der Schachtanlage Bartensleben und ihrer näheren Umgebung relativ hoch. Im Vordergrund stehen Pflanzenarten der Grünländer und Grasfluren (Glatthafer-Wiesen, Land-Reitgras-Dominanz-Gesellschaft, seltener auch Schafschwingel-Rasen) sowie der Pionier-, Tritt-, Ackerwildkraut- und Ruderalfluren (Pfeilkressen-Quecken-Rasen, Windhalm-Gesellschaften, Rainfarn- Beifuß-Gesellschaft und Wildmöhren-Bitterkraut-Flur). Im Norden der Schachtanlage Bartensleben wurde eine Binnenlandsalzstelle (FFH-Lebensraumtyp 1340) mit Binnenland-Kurzährenqueller-Flur (Puccinellio distantis-Salicornietum ramosissimae) und Schuppenmieren-Salzschwadenrasen (Puccinellietum distantis) nachgewiesen. Sie gehört als Quellsumpf und auch als Binnenlandsalzstelle zu den nach § 37 NatSchG LSA besonders geschützten Biotopen Sachsen-Anhalts. An Pflanzenarten der Roten Listen wurden auf der Schachtanlage Bartensleben und ihrer näheren Umgebung der Dickblättrige Gänsefuß (Chenopodium botryodes, ST RL 3), das Wiesen-Habichtskraut (Hieracium caespitosum, ST RL 3), die Salz-Binse (Juncus gerardii, ST RL 3), der Gewöhnliche Kurzähren-Queller (Salicornia europaea ssp. brachystachya, ST RL 3), die Bruch-Weide (Salix fragilis, ST RL 1), der Steppen-Salbei (Salvia nemorosa, ST RL 3), der Strand-Dreizack (Triglochin maritimum, ST RL 3), der Berg-Ehrenpreis (Veronica montana, ST RL 3) und der Salzwiesen-Breit-Wegerich (Plantago major ssp. winteri, D RL 2) nachgewiesen. Bemerkenswert sind die Nachweise des Sumpf- Salzschwaden (Puccinellia limosa, ST RL 0) und des Strand-Beifuß (Artemisia maritima, ST RL 0), da beide Arten bislang in Sachsen-Anhalt als ausgestorben gelten. Der Sumpf-Salzschwaden wurde jedoch bereits erstmals 2001 an der Salzhalde Beendorf enddeckt. Der vor etwa zehn Jahren nur stellenweise auf der Schachtanlage Bartensleben vorkommende Salz-Hornklee (Lotus tenuis, D RL 3) hat sich mittlerweile auf beiden Schachtanlagen nahezu flächendeckend ausgebreitet. Die floristische Artenvielfalt ist auf der Schachtanlage Marie trotz der Kleinflächigkeit der vorhandenen Vegetationsstrukturen relativ hoch. Es dominieren Pionier-, Ackerwildkraut- und Ruderalfluren (Stellarietea und Artemisietea). An gefährdeten Pflanzenarten wurden auf dem Anlagengelände das Wiesen-Kammgras (Cynosurus cristatus, ST RL 3), der Salz-Hornklee (Lotus tenuis, D RL 3) und der Sumpf-Salzschwaden (Puccinellia limosa, ST RL 0) nachgewiesen. Ein nach § 37 NatSchG LSA besonders geschützter Biotop ist in Form einer sumpfigen Binnenlandsalzstelle (FFH-Lebensraumtyp 1340) am östlichen Böschungsfuß der Salzhalde Beendorf nördlich der Schachtanlage Marie vorhanden. Hier und an einer kleineren Salzstelle am westlichen Böschungsfuß der Salzhalde Beendorf wurden an gefährdeten Pflanzenarten die Stielfrüchtige Salzmelde (Atriplex pedunculata, ST RL 3), der Dickblättrige Gänsefuß (Chenopodium botryodes, ST Zusammenfassung Seite 2 UVS ERAM RL 3), die nach BArtSchV besonders geschützte Raue Nelke (Dianthus armeria ssp. armeria, ST RL 3), die Salz-Binse (Juncus gerardii, ST RL 3), der Strand-Wegerich (Plantago maritima ssp. maritima, ST RL 2), der Kurzähren-Queller (Salicornia europaea ssp. brachystachya, ST RL 3), der Schlitzblättrige Stielsame (Scorzonera laciniata, ST RL 3), die Strand-Sode (Suaeda maritima ssp. maritima, ST RL 3), der Strand-Dreizack (Triglochin maritimum, ST RL 3), der Salzwiesen-Breit- Wegerich (Plantago major ssp. winteri, D RL 2) und wie bereits erwähnt der Sumpf-Salzschwaden (Puccinellia limosa, ST RL 0) gefunden. E R Mo A rsl ebe n Am Salzbach und am Salzwassergraben kommen nur an einigen Stellen salztolerante Pflanzenarten vor. Dazu gehören der Dickblättrige Gänsefuß (Chenopodium botryodes, ST RL 3) und der Gift- Hahnenfuß (Ranunculus sceleratus). Innerhalb der Einfriedung der Schachtanlage Bartensleben kommen die Flügelsamige Schuppenmiere (Spergularia media) und die Salz-Binse (Juncus gerardii, ST RL 3) hinzu. Im Verlauf des Salzbaches sind stellenweise fragmentarisch Teich-Röhrichte (Phragmition) ausgebildet. Die Böschungen sind vorwiegend gehölzfrei und steil. Dort dominieren Grünlandarten der Glatthafer-Wiesen neben Vertretern der Ruderal-, Pionier- und Ackerwildkrautfluren. Als besonders geschützter Biotop (§ 37 NatSchG LSA) ist der teilweise naturnahe Quellbereich des Salzbaches im Nordwesten der Schachtanlage Bartensleben zu berücksichtigen. Am nördlichen Rand des dortigen Gehölzes befindet sich ein Waldquellbereich, der durch das Vorkommen der Winkel-Segge (Carex remota), der Bach-Sternmiere (Stellaria alsine) und des Berg-Ehrenpreis (Veronica montana, ST RL 3) gekennzeichnet ist. Zusammen bilden sie die Winkel-Seggen-Quellflurgesellschaft (Caricietum remotae). Das den Bereich umgebende Gehölz wurde im Sommer 2007 entfernt. Dabei wurde die Krautvegetation stellenweise stark beeinträchtigt. Die Aller zeichnet sich über weite Strecken durch einen ein- bis beidseitigen naturnahen Gehölzsaum aus Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) und Gewöhnlicher Esche (Fraxinus excelsior) aus. Die Böschungen und das Gewässerbett werden jedoch durch die angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen stark beeinflusst. So dominieren im meist steilen Böschungsbereich Stickstoff- Krautfluren. Sie gehen am Böschungsfuß in Gesellschaften der Bach- und Teichröhrichte (Glycerio- Sparganion und Phragmition) über. Über dem überwiegend sandig-schlammigen Gewässergrund treiben Polster des Wassersterns (Callitriche spec.), des Kamm-Laichkrauts (Potamogeton pectinatus) und des Einfachen Igelkolbens (Sparganium emersum). In allen neun kartierten Gewässerstrecken traten im Sommer 2007 fädige Grünalgen auf, die teilweise mehr als ein Viertel des Gewässerbettes bedeckten und eine hohe Nährstoffkonzentration im Wasserkörper dokumentieren. Auf der Schachtanlage Bartensleben ist mit insgesamt 33 Brutvogelarten eine mäßig hohe avifaunistische Vielfalt festzustellen. Darunter ist der Feldsperling (Passer montanus) in Sachsen- Anhalt gefährdet. Außerdem wurden mehrere Arten der deutschen und sachsen-anhaltinischen Vorwarnlisten nachgewiesen. So nutzt eine Mauersegler-Kolonie (Apus apus) das Verwaltungs- gebäude als Brutplatz. Hinzu treten 14 Vogelarten als regelmäßige Nahrungsgäste. Die avifaunistische Lebensraumbedeutung des Geländes ist dennoch überwiegend nur gering bis mittel. Der nördliche Böschungsbereich wird in seiner Funktion als Bruthabitat von Gebüschbrütern und als Nahrungshabitat für Rastvögel hoch eingestuft. Auf der Schachtanlage Marie brüten nur fünf Vogelarten. Hier wurde mit der Rauchschwalbe (Hirundo rustica) ebenfalls eine in Sachsen-Anhalt gefährdete Art vorgefunden. Durch das Vorkommen dieser und weiterer in bzw. an Gebäude brütenden Arten haben die Gebäude teilweise eine hohe avifaunistische Lebensraumbedeutung, während das übrige Gelände insgesamt eine geringe Bedeutung besitzt. Die weitere Umgebung der Schachtanlagen Bartensleben und Marie zeichnet sich durch eine artenreiche Avifauna aus. Von den insgesamt 59 im Jahr 2007 nachgewiesenen Vogelarten sind vier Arten in Sachsen-Anhalt gefährdet (Rotmilan, Feldsperling, Rebhuhn, Braunkehlchen), ein Art stark gefährdet (Kiebitz). Von den erfassten Arten sind auch deutschlandweit zwei Arten gefährdet (Feldlerche, Braunkehlchen) bzw. zwei Arten stark gefährdet (Rebhuhn, Kiebitz). Zudem wurden viele Zusammenfassung Seite 3

Ranunculus polyanthemos subsp. serpens (Schrank) Baltisb. Wurzelnder Hahnenfuß Farn- und Blütenpflanzen Gefährdet

Durch Rückgang der Mittelwaldwirtschaft teilweise in erheblichem Rückgang, in den Alpen kaum gefährdet.

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