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Biotop- und Artenpotential von Trockenrasen und Halbtrockenrasen um Jena

Das Projekt "Biotop- und Artenpotential von Trockenrasen und Halbtrockenrasen um Jena" wird/wurde gefördert durch: Thüringer Landesanstalt für Umwelt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Jena, Institut für Ökologie.Zur Vorbereitung der Unterschutzstellung von Flaechen im Kerngebiet des Grossschutzgebietes 'Orchideenregion Jena' wird das zoologische und botanische Biotop- und Artenpotential von Teilflaechen erfasst und Managementmassnahmen vorgeschlagen.

Naturschutzgerechte Grünlandnutzung

Naturschutzgerechte Grünlandnutzung (NGGN) für die Förderperiode 2023- 2027 Für die Bewirtschaftung von Grünlandflächen können Fördermittel nachfolgender Förderrichtlinien des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern beantragt werden: - Richtlinie zur Förderung der naturschutzgerechten Bewirtschaftung von Grünlandflächen (Naturschutzgerechte Grünlandnutzungrichtlinie) Mecklenburg-Vorpommern - Richtlinie zur Änderung von Förderrichtlinien des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt Artikel | Verwaltungsvorschrift (Mecklenburg-Vorpommern) | Artikel | i. d. F. v. 29.03.2021 | gültig ab 01.01.2021 (landesrecht-mv.de) Voraussetzung für die Förderungen ist die Lage der Grünlandfläche in der entsprechenden Förderkulisse. Diese Förderkulisse wird mit dem vorliegenden Datenbestand festgelegt. Rahmenbedingungen: - Mindestflächengröße beträgt 0,1 ha - Für Feldblöcke mit einem Kulissenflächenanteil >=60% und dem Vorkommen von einem Förderprogramm wurde der gesamte Feldblock dem entsprechenden Programm zugeordnet (60/40 Regel) - Daten sind topologisch auf Überlagerungen geprüft Förderprogramme NGGN: Salzgrünland und Küstenvogelbrutgebiet: - Küstenvogelbrutgebiete (LUNG, 2013) - Halophile Pionierfluren und Salzgrünland: KGQ, KGS, KGM, KGO, KGA, KGD, GHG, GHS (Biotopkartierung, LUNG, 1996 – 2015) - Salzwiesen des Binnenlandes - LRT1340 (Daten FFH- Managementplanung, lrtmp21) Nassgrünland: - Historische Handmahdflächen auf Moorprojektflächen - Kulisse Spezialtechnik Dr. Hennicke (NP Peenetal, 2013) - Flächenzuordnung im Rahmen des Beteiligungsverfahrens Feuchtgrünland (NGGN): - Pfeifengraswiesen (GFP); Brenndolden-Auenwiesen (GFB); Sonstiges Auengrünland (GFS); Nasswiese mesotropher Moor- und Sumpfstandorte (GFM) / (Biotopkartierung, LUNG, 1996 – 2015) - Pfeifengraswiesen auf kalkreichen Boden - LRT6410; Kalkreiche Niedermoore - LRT 7230 (Daten FFH-Managementplanung, lrtmp21) Magergrünland und Heiden (NGGN): - Pioniersandfluren saurer Standorte (TPS), Pioniersandfluren kalkreicher Standorte (TPB), Sandmagerrasen (TMS), Ruderalisierter Sandmagerrasen (TMD), Basiphiler Halbtrockenrasen (TKH) Ruderalisierter Halbtrockenrasen (TKD), Steppen- und Trockenrasen (TTK), Ruderalisierter Steppen- und Trockenrasen (TTD), Borstgrasrasen (TBB), Trockene Zwergstrauchheiden (TZT), Feuchte Zwergstrauchheiden (TZF), Trock. Zwergstrauchheiden mit hohem Gehölzanteil (TZG), Sumpfbärlapp-Feuchtheide (TFB), Wachholderheide (TWW) / (Biotopkartierung, LUNG, 1996 – 2015) - Trockene Sandheiden mit Calluna und Genista (LRT 2310), Dünen mit offenen Grasflächen mit Corynephorus und Agrostis (LRT 2330), Feuchte Heiden des nordatlantischen Raumes (LRT 4010), Trockene europäische Heiden (LRT4030), Formation von Juniperus communis auf Heiden und Kalkrasen (LRT 5130), Trockene, kalkreiche sandrasen (LRT 6120), Naturnahe Kalktrockenrasen (LRT 6210), Artenreiche montane Borstgrasrasen (LRT6230), Subpannonische Steppen- Trockenrasen (LRT 6240); (Daten FFH-Managementplanung, lrtmp21) Renaturierungsgrünland –Potentialflächen (NGGN): - Flächenzuordnung im Rahmen des Beteiligungsverfahrens der Naturschutzverwaltungen

Wirkungskontrolle Latschgetreid - Latschgetreid = NSG (Mesobrometum) im Kanton Solothurn (Schweiz)

Das Projekt "Wirkungskontrolle Latschgetreid - Latschgetreid = NSG (Mesobrometum) im Kanton Solothurn (Schweiz)" wird/wurde gefördert durch: Amt für Raumplanung, Abteilung Natur und Landschaft des Kanton Solothurn. Es wird/wurde ausgeführt durch: Hintermann und Weber AG - Ökologische Beratung, Planung und Forschung.

Einfluß von atmosphärischer CO2-Konzentration und pflanzlicher Artdiversität auf bodenlebende Nematoden und Mikroarthropoden eines Mesobrometums

Das Projekt "Einfluß von atmosphärischer CO2-Konzentration und pflanzlicher Artdiversität auf bodenlebende Nematoden und Mikroarthropoden eines Mesobrometums" wird/wurde ausgeführt durch: Universität Berlin, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, Institut für Biologie, Arbeitsgruppe Bodenzoologie und Ökologie.Erhöhte atmosphärische CO2-Konzentrationen führen über vermehrtes Wurzelwachstum und vermehrte Abgabe von Wurzelexudaten zu einer intensivierten Verlagerung von Kohlenstoff in den Boden. Diese zusätzlichen Energiequellen für die Bodenmikroflora gestatten theoretisch erhöhtes mikrobielles Wachstum und erhöhte Aktivität und vermögen daher bodenbiologische Prozesse (Abbau des Bestandesabfalls, Nährstoffmineralisierung) massiv zu beeinflussen. In vielen Untersuchungen konnte dieses erwartete Anwachsen der mikrobiellen Biomasse und Aktivität jedoch nicht festgestellt werden. Möglicherweise wird die erhöhte mikrobielle Biomasse unter bestimmten Umständen effizient von bakterien- und pilzfressenden Bodentieren genutzt und der erhöhte C-Input in den Boden in tierischer Biomasse festgelegt. Untersuchungen zur Reaktion der Bodenfauna auf erhöhte atmosphärische CO2-Konzentrationen fehlen allerdings nahezu völlig. In unserem Projekt verfolgen wir die Reaktion microbivorer Organismen (Mikroarthropoden und Nematoden) in zwei vom Institut für Botanik der Universität Basel in einem Halbtrockenrasen bei Nenzlingen (CH) durchgeführten mehrjährigen CO2-Anreicherungsexperimenten.

LSG Henneberg und Osterberg

Gebietsbeschreibung Das LSG besteht aus zwei Teilflächen, die sich zirka 3 km südlich von Wanzleben in der Landschaftseinheit Magdeburger Börde befinden. Der Henneberg ist Teil eines Endmoränenhügels bei Blumenberg, und der Osterberg liegt am Rande der Sarre-Niederung bei Bottmersdorf. Der Henneberg erhebt sich etwa 30 m über die Ebene. Mehrere ehemalige Kiesabgrabungen mit Trockenrasenflächen, ein lockerer Gehölzbestand und vereinzelte Trockengebüsche und trockene Staudenfluren prägen die Landschaft. Auch der Osterberg weist Spuren ehemaliger Abgrabungen und einen Gehölzbestand auf. Als Aussichtspunkte in einer ansonst völlig flachen Ebene stellen beide Hügel gern besuchte Ausflugsziele dar. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Schon zu Beginn der Jungsteinzeit vor 7 500 Jahren wurden die fruchtbaren Lößgebiete besiedelt. Etwa 300-600 n.Chr. wurden Siedlungen mit den Endungen „-leben“ wie beispielsweise Wanzleben gegründet. Orte mit der Endung „-berg“ wie beispielsweise Beispiel Blumenberg entstanden später, etwa 600 bis1000 n.Chr., in einer sogenannten dritten Siedlungsperiode. Von je her prägte die Landwirtschaft das Bild der Börde. Mit dem Siegeszug der Runkelrübe als Zuckerlieferant begann ein erheblicher wirtschaftlicher Aufschwung. Die Standortvorteile der Börde, wie fruchtbare Schwarzerdeböden, mildes Klima, günstige Verkehrsanbindung und das Vorkommen von Rohstoffen für die Zuckerproduktion (Braunkohle, Salz und Kalk), begünstigten den Rübenanbau und die damit verbundene industrielle Verarbeitung. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Den Henneberg bei Blumenberg bauen quartäre Sande und Kiese der Saalekaltzeit auf, die bereits in der Vergangenheit Gegenstand der Rohstoffgewinnung waren. Für die östlich davon liegende Fläche wurde ein Bergrecht zur Gewinnung von grundeigenen Bodenschätzen erteilt. Der Osterberg ist eine sich von Südwest nach Nordost erstreckende Erhebung, die aus glazifluviatilen Sanden und Kiesen der Saalevereisung besteht. Eine Lößbedeckung fehlt, ist aber im weiteren Umfeld vorhanden. Auf den Kiessanden haben sich je nach Überdeckung durch Sandlöß Pararendzinen und Regosole bis Braunerden entwickelt. Durch den Kiessandabbau ist von der ursprünglichen Bodenbildung nur noch wenig erhalten. Die Sarre, die den Domersleber See entwässert und in die Bode mündet, fließt am Fuße des Osterberges vorbei. Die Flächen des LSG sind dem Klimagebiet des stark maritim beeinflußten Binnentieflandes der nördlichen Magdeburger Börde zuzuordnen. Die mittlere Jahressumme der Niederschläge liegt bei Wanzleben um 505 mm. Das Jahresmittel der Lufttemperatur liegt bei etwa 8,5°C. Die mittleren Lufttemperaturen betragen im Januar 0 o C bis -1 o C und im Juli 17 o C bis 18 o C. Pflanzen- und Tierwelt Als potentiell natürliche Vegetation der Endmoränenhügel wird ein Wucherblumen-Traubeneichen-Hainbuchenwald angenommen. Heute sind die Flächen zum Teil mit nicht standortgerechten Gehölzen bepflanzt. Ehemalige Abgrabungsflächen beherbergen Halbtrockenrasen, den Übergang zum Acker nehmen Staudenfluren ein. Häufigster Vogel der Ackerlandschaft ist die Feldlerche, in den Gehölzen des LSG kommen unter anderem Goldammer, Neuntöter und Dorngrasmücke vor. Als gefährdete Art ist das Rebhuhn in den offenen Randlagen des Gebietes vertreten. Auf den dem LSG benachbarten Ackerflächen wurden noch Anfang der 1990er Jahre die letzten Bruten der Großtrappe festgestellt. Dieser bereits aus dem Jungpleistozän von Westeregeln bekannte schwerste flugfähige Vogel der Erde erreichte in der Börde seine nordwestliche Arealgrenze. In den 1960er Jahren besiedelten 55 Vögel die Einstandsgebiete in der Magdeburger Börde. Nach dem harten Winter 1978/79 ging der Bestand drastisch zurück und 1986 erschienen an den Balzplätzen bei Schwanenberg und Altenweddingen lediglich noch 2 Männchen und 12 Weibchen. Gegenwärtig ist die Beobachtung einer Großtrappe in der Börde ein nur noch selten zu erlebendes Ereignis. Einen ähnlich drastischen Bestandsrückgang erlebte auch der Feldhamster. Wie die Großtrappe ursprünglich ein Steppentier, fand er in der Agrarlandschaft der Börde gute Lebensbedingungen, die ihn förmlich zu einer Charakterart dieser Landschaft werden ließen. Doch spätestens seit Anfang der 90er Jahre ist der Feldhamster aus der Börde nahezu verschwunden. Entwicklungsziele Erst eine gründliche Bestandsaufnahme der Flächen läßt Aussagen darüber zu, in welche Richtung sie zu entwickeln wären. Denkbar ist sowohl eine Entwicklung hin zu einer der potentiell natürlichen Vegetation entsprechenden Waldbestockung, genauso aber auch eine Pflege hin zu einer Offenlandschaft mit Halbtrockenrasen und Elementen einer Steppenflora. Exkursionsvorschläge In der Umgebung des LSG sind in den Dörfern noch viele Bauernhäuser mit oberdeutschem Grundriß mit gemauertem Sockelgeschoß und Fachwerkaufbauten erhalten. Im Gegensatz zum Niedersachsenhaus sind die Ställe in einem eigenen Gebäude untergebracht, oftmals im oberen Geschoß von einer Galerie umzogen. Das in der Nähe des LSG liegende Wanzleben wird schon vor 877 erwähnt und gehört damit zu den ältesten Orten um Magdeburg. Der um 900 angelegten ehemaligen Wasserburg kam die Funktion als Sperrburg an der Sarre bzw. an den alten Straßen Helmstedt-Leipzig und Magdeburg-Halberstadt zu. Verschiedenes Der Feldhamster Der meerschweinchengroße, lebhaft gefärbte Feldhamster ist vom Jenissei im Osten bis nach Mitteldeutschland verbreitet. Ursprünglich Steppenbewohner, wurde er in Mitteleuropa zum Kulturfolger, der trockene, lehmig-tonige Böden mit mindestens 1 m Schichtdicke bewohnt. Besiedelt werden bevorzugt mehrjährige Futterpflanzenkulturen (Klee, Luzerne), Getreide- und Rübenfelder sowie Erbsen- und Ackerbohnenschläge. Der Hamster bewohnt ein ausgedehntes, oft über 10 m langes Grabensystem, in dem in extra angelegten Vorratskammern bis zu 10 kg Nahrung gelagert werden. Das Gangsystem reicht im Sommer bis in etwa 0,5 m und im Winter bis in 1,5 m Tiefe. Aufgrund seiner großen Fortpflanzungsrate und einer gleichzeitig hohen Lebenserwartung von bis zu 10 Jahren erreichte der Hamster in optimalen Lebensräumen, hierzu gehörten die Schwarzerdeböden der Börde, Dichten von bis zu 800 Tieren pro Hektar. Das führte in sogenannten „Hamsterjahren“ zu regelrechten Plagen mit erheblichen wirtschaftlichen Schäden. Hauptamtlich eingesetzte Hamsterfänger sollten diesen Plagen begegnen. Die Hamsterfelle wurden aufgekauft und auf der Pelzbörse in Leipzig noch in den 1970er Jahren gehandelt. Das „Hamstergraben“ gehörte in den Dörfern der Börde zu einer beliebten Beschäftigung, der vor allem die Kinder nachgingen. Die dabei ausgegrabenen Wintervorräte waren besonders auf Weizen- und Erbsenschlägen ein gut verwendbares Hühner- oder Taubenfutter. Im Spätsommer waren viele Straßen in der Börde geradezu mit überfahrenen Hamstern „gepflastert“ und dies bei einer Verkehrsdichte, die nur einen Bruchteil der heutigen betrug. Diese ergiebige Nahrungsquelle nutzten auch verschiedenen Beutegreifer aus. Allen voran der Rotmilan, bei dem der Hamster zu bestimmten Jahreszeiten den Hauptanteil der Beute stellte. Auch die Uhus des Nordharzvorlandes waren auf diese Nahrungsquelle ausgerichtet. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft, zunehmender Mechanisierung und Chemiesierung verschlechterten sich die Lebensbedingungen für den Hamster auf den Feldern. Die großen Schläge überschreiten den Aktionsradius der Hamster, nach der zügigen und verlustarmen Aberntung fehlt ihnen schlagartig die Futtergrundlage. Zeitiges Pflügen, kurz nach dem Abernten, zerstört die Baue, vor allem die der Junghamster, und verhindert die Anlage eines ausreichenden Wintervorrates. Dies führte dazu, dass ab den 1970er Jahren ein kontinuierlicher Bestandsrückgang einsetzte, der Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre ein fast völliges Verschwinden des Hamsters als typisches Faunenelement der Börde zur Folge hatte. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 24.07.2019

Schutzgegenstände im Land Berlin

Im Land Berlin sind derzeit insgesamt 25 verschiedene Lebensraumtypen nach dem Anhang I der FFH-Richtlinie, 19 verschiedene Arten nach Anhang II sowie 28 Arten nach der Vogelschutzrichtlinie gemeldet. 14 Arten des Anhangs IV wurden nachgewiesen. Die Auflistung der Schutzgegenstände ist dynamisch, es können weitere nachgewiesen werden. Entsprechend werden die Standarddatenbögen regelmäßig aktualisiert, d.h. offiziell über das Bundesministerium für Umweltschutz an die Europäische Kommission geleitet. Für Verträglichkeitsprüfungen und Management gilt die jeweils aktualisierte Version der Standarddatenbögen. Bewertungsschemata – Empfehlungen für die Erfassung und Bewertung von Lebensraumtypen und Arten Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie Tier- und Pflanzenarten nach Anhang II, IV und V der FFH-Richtlinie FFH-Code 2310: Trockene Sandheiden mit Calluna und Genista FFH-Code 2330: Binnendünen mit offenen Grasflächen FFH-Code 3140: Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit Armleuchteralgen FFH-Code 3150: Natürliche eutrophe Seen mit Schwimm- und Wasserpflanzenvegetation FFH-Code 3160: Dystrophe Seen und Teiche FFH-Code 3260: Fließgewässer mit flutender Wasservegetation FFH-Code 4030: Trockene europäische Heiden FFH-Code 6120*: Trockene, kalkreiche Sandrasen (Blauschillergrasrasen) FFH-Code 6210: Naturnahe Kalk-Trockenrasen FFH-Code 6214: Halbtrockenrasen sandig-lehmiger basenreicher Böden FFH-Code 6410: Pfeifengraswiesen FFH-Code 6430: Feuchte Hochstaudenfluren FFH-Code 6510: Magere Flachland-Mähwiesen FFH-Code 7140: Übergangs- und Schwingrasenmoore FFH-Code 7150: Torfmoorschlenken FFH-Code 7220*: Kalktuffquellen FFH-Code 7230: Kalkreiche Niedermoore FFH-Code 9110: Hainsimsen-Buchenwald FFH-Code 9160: Mitteleuropäischer Stieleichen-Hainbuchenwald FFH-Code 9170: Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald FFH-Code 9190: Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen FFH-Code 91D0*: Moorwälder FFH-Code 91D1*: Birken-Moorwald FFH-Code 91D2*: Waldkiefern-Moorwald FFH-Code 91DE0*: Erlen-Eschen- und Weichholzauenwälder *prioritärer Lebensraumtyp

Umweltministerium unterstützt Pflege von Kalk-Trockenrasen bei Querfurt und Naumburg

Das Umweltministerium unterstützt die Aufwertung von Lebensräumen für geschützte Orchideen und seltene Tierarten im Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland. Umwelt-Staatssekretär Dr. Steffen Eichner hat heute auf einer Projektfläche nahe Querfurt einen Förderbescheid über rund 82.100 Euro an Geschäftsführer Matthias Henniger überreicht. 75 Prozent des Zuschusses werden über den Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) finanziert, die restlichen 25 Prozent steuert das Umweltministerium bei. Das Projekt läuft bis Ende September 2025. Die finanzielle Unterstützung ermöglicht die Pflege von vier, insgesamt neun Hektar großen Flächen mit gefährdetem Trocken- und Halbtrockenrasen in „Natura 2000“-Schutzgebieten im Saalekreis und Burgenlandkreis. Konkret geht es um die Beweidung von naturnahen Kalk-Trockenrasen mit teilweise orchideenreichen Beständen im Naumburger Ortsteil Almrich (Sperlingsberg), im Bad Kösener Ortsteil Schieben, im Querfurter Ortsteil Liederstädt sowie in Querfurt-Schwalbenschwanz. Eichner sagte: „Artenvielfalt braucht attraktive Lebensräume. Deshalb fördern wir landesweit viele Projekte zur Pflege und Weiterentwicklung von Flächen für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Das Vorhaben des Geo-Naturparks reiht sich hier ganz wunderbar ein. Danke für den erneut tollen Einsatz für Natur- und Umweltschutz in Sachsen-Anhalt!“ Impressum: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Leipziger Str. 58 39112 Magdeburg Tel: +49 391 567-1950, E-Mail: PR@mwu.sachsen-anhalt.de , Facebook , Instagram , LinkedIn , Mastodon und X

Humberg bei Schwanebeck

Besonderes Schutzgebiet Nr. 307 Code: DE 4032-301 Schutzstatus: LSG0026HBS - Huy Neumeldung: 20,19 ha Erläuterungen: Die Neuausweisung des FFH-Gebiets wird von der Fachbehörde für Naturschutz des Landes Sachsen-Anhalt empfohlen und beruht auf den qualitativ und flächenmäßig bedeutsamen Vorkommen mehrerer prioritären Lebensraumtypen. Insbesondere der LRT 6240* tritt im Gebiet großflächig in hervorragender Ausprägung sowie mit überregional bedeutsamen, sehr individuenreichen Vorkommen stark gefährdeter Arten, wie Deutscher Enzian (Gentianella germanica), aber auch Frühlingsadonisröschen (Adonis vernalis) und Bocksriemenzunge (Himantoglossum hircinum) auf, ist aber im Natura 2000-Netz nur lückenhaft repräsentiert. Zwar wird der Erhaltungszustand dieses LRT in der atlantischen biogeografischen Region (BGR) insgesamt als „günstig“ eingeschätzt, jedoch ist die eingenommene Fläche zu gering. Überregional bedeutsam ist das Vorkommen des in der gesamten atlantischen biogeografischen Region stark gefährdeten, prioritären LRT 6110* (Erhaltungszustand "U2"). Insbesondere ist die aktuell eingenommene Fläche in der BGR zu gering. Es besteht insofern die Verpflichtung gegenüber der EU, einen günstigen Erhaltungszustand dieses LRT wieder herzustellen. Praktikabel ist dies nur durch die Sicherung der verbliebenen Vorkommen einschließlich ihrer Pufferzonen. Das Vorkommen des LRT 8160* stellt eine Besonderheit für die atlantische biogeografische Region dar und wurde in der vergangenen Berichtsperiode noch nicht gemeldet. Das Vorschlagsgebiet befindet sich in der Landschaftseinheit Nördliches Harzvorland und umfasst einen Teilbereich eines dem Huy nordöstlich vorgelagerten Muschelkalk-Höhenzuges. Im Plateaubereich sowie auf den südexponierten Hanglagen am Oberhang ist ein großräumiger Komplex aus Trockenlebensräumen über Muschelkalk entwickelt. Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie: LRT 6110* - Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen LRT 6210* Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia: besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen) LRT 6240* - Subpannonische Steppen-Trockenrasen LRT 8160* - Kalkhaltige Schutthalden der collinen bis montanen Stufe Mitteleuropas Schutzziele: Allgemeine Schutzziele Erhaltung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der Lebensraumtypen (LRT) nach Anhang I der FFH-Richtlinie (FFH-RL) einschließlich der für sie charakteristischen Arten sowie der mit ihnen räumlich und funktional verknüpften, regionaltypischen Lebensräume, die für die Erhaltung der ökologischen Funktionsfähigkeit der LRT, des FFH-Gebietes insgesamt sowie für die Erhaltung der Kohärenz des Schutzgebietssystems NATURA 2000 von Bedeutung sind. Gebietsspezifische Schutzziele Erhaltung eines Kalk-Trockenrasen-Komplexes mit gut erhaltenen Vorkommen von für diese Standortbedingungen typischen Lebensraumtypen, wie Kalk-Pionierrasen, Kalk-Schutthalden, Volltrocken- und Halbtrockenrasen mit teils kontinentaler Tönung und einem typisch ausgeprägten Artinventar mit Frühlingsadonisröschen, Deutschem Enzian, Bocksriemenzunge und Bienen-Ragwurz. Erhaltung oder die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes insbesondere folgender Schutzgüter als maßgebliche Gebietsbestandteile: 1. LRT gemäß Anhang I FFH-RL: Prioritäre LRT: LRT 6110* Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen, LRT 6210* Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia: besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen), LRT 6240* Subpannonische Steppen-Trockenrasen, LRT 8160* - Kalkhaltige Schutthalden der collinen bis montanen Stufe Mitteleuropas Ökologische Erfordernisse und erforderliche Lebensraumbestandteile für einen günstigen Erhaltungszustand der LRT gemäß Anhang I FFH-RL sind insbesondere 1. für die LRT der Kalkmagerrasen (LRT6110*, 6210, 6210*, 6240*): - lebensraumtypische Strukturen und Standortbedingungen (insbesondere nährstoffarme, trockene), - ein lebensraumtypisches Arteninventar mit hohem Anteil krautiger Blütenpflanzen bzw. konkurrenzschwacher Arten, insbesondere auch Kryptogamen, - lückige, niedrigwüchsige, besonnte Rasenstrukturen mit partiell vegetationsfreien Offenbodenstellen, höchstens geringen Streuauflagen und ggf. randlich thermophilen Saumstrukturen (LRT 6110*, 6120*, 6210, 6210*, 6240*) und anstehendem Festgestein, - LRT-angepasste Bewirtschaftungsformen, 2. für die LRT der Schutthalden und Felsen (LRT 8160*): - natürliche oder naturnahe, lebensraumtypische Strukturen und Standortbedingungen (lückige Vegetation, insbesondere auf offenen, natürlich anstehenden Felsflächen oder Geröllhalden mit sich ggf. umlagerndem Gesteinsmaterial), - natürliches oder naturnahes, lebensraumtypisches Arteninventar, charakterisiert insbesondere durch Kryptogamen und weitere konkurrenzschwache Arten Meldekarte (pdf-Datei 4,9 MB) LRT-Karte (pdf-Datei 425 KB) Letzte Aktualisierung: 14.04.2021

Inventur bei Heuschrecken in Niedersachsen und Bremen

Hannover/Osnabrück. Sowohl die Artenvielfalt als auch die Häufigkeit von Insekten ist in Mitteleuropa in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen. Welche Unterschiede es zwischen Artengruppen und Lebensräumen gibt, welche Regionen besonders betroffen sind und was die Ursachen für diese Entwicklung sind, ist jedoch noch weitgehend ungeklärt. Um diese Fragen anhand standardisierter Daten künftig besser beantworten zu können, hat das Land Niedersachsen durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ein landesweites Heuschrecken-Monitoring etabliert. Dabei arbeitet der NLWKN mit der Universität Osnabrück zusammen. Sowohl die Artenvielfalt als auch die Häufigkeit von Insekten ist in Mitteleuropa in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen. Welche Unterschiede es zwischen Artengruppen und Lebensräumen gibt, welche Regionen besonders betroffen sind und was die Ursachen für diese Entwicklung sind, ist jedoch noch weitgehend ungeklärt. Um diese Fragen anhand standardisierter Daten künftig besser beantworten zu können, hat das Land Niedersachsen durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ein landesweites Heuschrecken-Monitoring etabliert. Dabei arbeitet der NLWKN mit der Universität Osnabrück zusammen. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer verdeutlicht: „Rote Listen als Verzeichnis der aktuellen Gefährdungssituationen in Niedersachsen sind ein wichtiges Instrument des Naturschutzes. Gemeinsam mit langfristigen Monitoring-Daten helfen sie, unseren Arten- und Lebensraumschutz maßgeblich zu verbessern.“ Im Auftrag des NLWKN erhebt die Universität Osnabrück seit 2022 Daten zur Heuschreckenfauna auf 86 landesweit repräsentativen Stichprobenflächen. „Wir müssen noch mehr über die Ursachen des Insektenrückgangs erfahren. Heuschrecken reagieren äußerst sensibel auf veränderte Umweltbedingungen und stehen damit stellvertretend für viele andere Artengruppen im Grünland. Um abzuleiten, welche Maßnahmen zum Schutz von Insekten erforderlich sind und wo diese umgesetzt werden müssen, sind wir dringend auf systematisch erhobene Daten angewiesen“, erläutert Dr. Jakob Fahr, Leiter des Aufgabenbereichs „Landesweiter Artenschutz“ im NLWKN. Mit dem Heuschrecken-Monitoring setzt Niedersachsen als eines der ersten Bundesländer einen zentralen Baustein des bundesweiten Insekten-Monitorings um. Neben den Stichprobenflächen in der Normallandschaft werden dabei jährlich auch die Heuschreckenbestände auf landeseigenen Naturschutzflächen und die niedersächsischen Populationen der bundesweit vom Aussterben bedrohten Heideschrecke erfasst. „Auf den landesweiten Stichprobenflächen konnten wir bisher 28 Heuschreckenarten nachweisen. Dies entspricht fast zwei Drittel der derzeit in Niedersachsen etablierten, freilebenden Heuschreckenarten. Auf den landeseigenen Naturschutzflächen konnten wir in aller Regel deutlich mehr Arten finden als auf den Flächen in der Normallandschaft, ebenso war die Individuendichte im Mittel mehr als doppelt so hoch“, berichtet Dr. Franz Löffler, Projektkoordinator des Heuschrecken-Monitorings von der Universität Osnabrück. Kooperation mit örtlichen Landwirten zahlt sich aus Der NLWKN ist für die Pflege und Entwicklung landeseigener Naturschutzflächen zuständig, die das Land für Zwecke des Naturschutzes und der Landschaftspflege erworben hat. Anhand der Monitoring-Daten konnte bereits gezeigt werden, dass sich die langjährige extensive Bewirtschaftung dieser Flächen in Kooperation mit den örtlichen Landwirten positiv auswirkt. Damit setzt das Land Niedersachsen gemeinsam mit der Landwirtschaft den „Niedersächsischen Weg“ und das „Aktionsprogramm Insektenvielfalt“ beispielhaft um. Da jedoch nur ein kleiner Teil der Landesfläche Niedersachsens dem Naturschutz gewidmet ist, verdeutlichen die Ergebnisse gleichzeitig die Herausforderungen, vor denen die Naturschutzpraxis derzeit steht. „Insbesondere in intensiv genutzten Landschaften ist dringend weiteres Handeln erforderlich. Vor allem Maßnahmen, die den Biotopverbund zwischen bestehenden Lebensräumen fördern, können dabei einen wichtigen Beitrag zum Insektenschutz leisten“, betont Dr. Fahr. Kooperation mit örtlichen Landwirten Gefährdungsursachen im Fokus der Überarbeitung der Roten Liste Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurden auch in Niedersachsen wertvolle Heuschreckenlebensräume wie Magergrünland, Halbtrockenrasen und Heiden großflächig in andere Nutzungsformen umgewandelt. Infolgedessen sind die Vorkommen vieler Arten heute weitgehend auf Schutzgebiete beschränkt, die wie Inseln in einer ansonsten intensiv genutzten Landschaft liegen. Gleichzeitig haben sich wärmeliebende Heuschreckenarten infolge des Klimawandels zum Teil stark ausgebreitet. Gefährdungsursachen im Fokus der Überarbeitung der Roten Liste Mehr als 20 Jahre nach Erscheinen der letzten Roten Liste der gefährdeten Heuschrecken Niedersachsens und Bremens ist daher eine Neubewertung der Gefährdungssituation der heimischen Heuschreckenarten erforderlich und kann dank des „Niedersächsischen Weges“ nun konsequent durch den NLWKN umgesetzt werden. Durch die Universität Osnabrück werden hierfür auf der Grundlage eines umfangreichen Datensatzes von über 130.000 Nachweisen aktuelle Bestandstrends zur Aktualisierung der Roten Liste berechnet. Anhand dieser Analysen nehmen erfahrene Expertinnen und Experten Gefährdungseinstufungen aller Heuschreckenarten Niedersachsens und Bremens vor. „Wir gehen davon aus, dass es bei der Gefährdungsanalyse Gewinner und Verlierer geben wird. Während sich die Bestände generalistischer, wärmeliebender Arten im Zuge des Klimawandels nach heutigem Kenntnisstand positiv entwickeln dürften, ist bei Arten, die an kühl-feuchte Klimabedingungen angepasst sind, mit negativen Bestandstrends zu rechnen“, so Prof. Thomas Fartmann, Leiter der Abteilung Biodiversität und Landschaftsökologie an der Universität Osnabrück. Neben der Analyse der Bestandssituation der Arten stehen die Gefährdungsursachen im Fokus der Roten Liste. Die Daten des landesweiten Heuschrecken-Monitorings stellen mittelfristig eine wertvolle Ergänzung der vorliegenden Daten dar, da sie dauerhaft und nach standardisierten Erfassungsmethoden erhoben werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bilden eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung effektiver Pflege- und Managementmaßnahmen, die sowohl die Lebensräume der Heuschrecken innerhalb als auch außerhalb von Schutzgebieten umfassen sollten. Das Heuschrecken-Monitoring und die Aktualisierung der Roten Liste gefährdeter Heuschrecken durch den NLWKN werden mit Mitteln des Landes Niedersachsen gefördert. Mit dem Isolationsquadrat können flächenbezogene Daten zum Vorkommen und zur Dichte von Heuschrecken erhoben werden. Die Methode entspricht dem bundesweiten Methodenstandard zur Erfassung von Heuschrecken im Grünland (Foto: Lisa Holtmann). Magergrünland – im Bild eine Extensivweide im Naturschutzgebiet Wümmeniederung mit Rodau, Wiedau und Trochelbach – ist heute häufig auf Schutzgebiete beschränkt. (Foto: Franz Löffler). Der Weißrandige Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus) kommt auch regelmäßig in intensiv genutzten Grünlandflächen vor (Foto: Dominik Poniatowski) Um auch Heuschreckenarten zu erfassen, die nur in sehr geringer Dichte vorkommen, wird in den Stichprobenflächen ergänzend eine qualitative Nachsuche durchgeführt (Foto: Marco Drung) Silage-Grünland – im Bild eine Bodendauerbeobachtungsfläche im Kreis Rotenburg – weist infolge der sehr hohen Mahdfrequenz meist nur sehr geringe Heuschreckenartenzahlen und -dichten auf (Foto: Franz Löffler). Wiesenmahd mit Kreiselmähern wird oft mit hohen Insektenverlusten verbunden. Nach neuesten Erkenntnissen sind andere Faktoren entscheidender, etwa das Vorhandensein von Refugien etwa in Form von Insektenschutzstreifen (Foto: Franz Löffler) Die Kurzflügelige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) legt ihre Eier bevorzug in markhaltige Pflanzenstängel oder Blattscheiden ab. Sie ist daher für ihre Reproduktion auf ungemähte Refugien angewiesen (Foto: Dominik Poniatowski). Die Vorkommen von Habitatspezialisten wie der Gefleckten Keulenschrecke (Myrmeleotettix maculatus) sind weitgehend auf Schutzgebiete und Sonderbiotope beschränkt. (Foto: Dominik Poniatowski) Durch großflächige Beweidung mit geringer Besatzdichte – wie hier im Naturschutzgebiet Fischerhuder Wümmeniederung – werden heterogene Habitatbedingungen geschaffen (Foto: Franz Löffler) Die Heideschrecke (Gampsocleis glabra) benötigt ein kleinräumiges Mosaik aus offenen Bodenstellen und höherwüchsigerer Vegetation, wie hier auf dem Truppenübungsplatz Munster Süd mit Blühaspekt von Arnika (Arnica montana) (Foto: Thomas Fartmann).

Bau von Weidezäunen im Naturschutzgebiet "Gegensteine-Schierberg" Projektgebiet Projektinhalt Projektziel Projektfinanzierung Projektausblick

Das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) informiert auf dieser Seite über das Zaunbauprojekt zur Aufrechterhaltung der traditionellen Beweidung von wertvollen Halbtrockenrasen bei Ballenstedt. Die Weideflächen liegen zum größten Teil innerhalb des Naturschutzgebietes „Gegensteine-Schierberg“ (NSG0157), welches gleichzeitig auch Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Gegensteine und Schierberge bei Ballenstedt“ (FFH0093LSA) ist. Um der daraus erwachsenden landes- und europaweiten Verantwortung des Landes Sachsen-Anhalt für den Schutz und Erhalt der naturschutzfachlich wertvollen Lebensräume und Arten gerecht zu werden wurde dieses Projekt initiiert. Im Folgenden werden Inhalt, Ziel und Finanzierung des Projektes erläutert. Für Fragen oder Anmerkungen dazu, kann gern eine E-Mail an nebenstehende Adresse gesendet werden. Das Projektgebiet besteht aus zwei Teilbereichen. Das Teilgebiet bei Ballenstedt umfasst die Gegensteine, den Stein- und Schierberg und befindet sich in der Landschaftseinheit Nordöstliches Harzvorland, in der sogenannten subherzynen Kreidemulde. Geomorphologisch und ökologisch wird diese Region im Südwesten von dem steil ansteigenden Harz abgegrenzt. Der zweite Teil des Projektgebiets liegt südlich von Ermsleben in der Nähe der Konradsburg und damit bereits in der Landschaftseinheit Unterharz. Das Landschaftsbild wird vor allem von landwirtschaftlichen Flächen geprägt und immer wieder von Wiesen, Wäldern und Streuobstwiesen begleitet. Markant sind einige überregional bekannte, überwiegend aus Kreidesandstein aufgebaute Felsformationen, wie die Gegensteine. Diese bemerkenswerten, aus geologischer Sicht spannenden Formationen sind ein Ergebnis von Steilstellungen älterer Schichten während der saxonischen Bruchschollentektogenese im Tertiär. Mit der damaligen Heraushebung der Harzscholle wurden die Schichten des Perms, der Trias und der Kreidezeit entlang der sogenannten Harzrandstörungslinie senkrecht gestellt und zum Teil auch überkippt. Die härtesten Gesteine (silifizierter Sandstein) wurden seitdem herausgewittert und bilden heute die von weitem sichtbaren Felserhebungen, die die Region des nördlichen Harzvorlandes prägen und beliebte Ausflugsziele geworden sind. Es herrscht ein ausgeprägtes trocken-warmes Klima vor. Die zum Teil sehr geringen Niederschlagsmengen, bedingt durch die Regenschattenlage zum Harz, wirken sich sowohl auf den Naturhaushalt als auch auf die Land- und Forstwirtschaft aus. Mehr oder weniger ebene Lagen weisen Lößauflagen auf und sind gut für eine ackerbauliche Nutzung geeignet. An Hängen und in Steillagen fehlt der Löß weitgehend. Diese Standorte werden traditionell als Weideflächen genutzt. Zur Ertragserhöhung wurden hier in der Vergangenheit Streuobstbestände angelegt. Kulturhistorisch betrachtet, wurden die sehr flachgründigen und mageren Wiesen dieser Landschaft seit jeher durch Wanderbeweidung mit Schafen und Ziegen bewirtschaftet. Schäfer zogen mit ihren Herden von Wiese zu Wiese und sorgten so zum einen für die Offenhaltung der mageren Wiesen und zum anderen für die Ausbreitung von Pflanzensamen zwischen den Flächen. Auf diese Art und Weise entstand im Raum Ballenstedt eine vielseitige Kulturlandschaft mit artenreichen Trocken- und Halbtrockenrasen. Hervorzuheben sind die deutschlandweit bedeutenden Vorkommen von Herbstwendelorchis ( Spiranthes spiralis ) und Feld-Fransenenzian ( Gentianella campestris ). Weitere typische Pflanzen der Trocken- und Halbtrockenrasen sind beispielsweise Echte Mondraute ( Botrychium lunaria ), Graue Skabiose ( Scabiosa canescens ), Helm-Knabenkraut ( Orchis militaris ), Bienen-Ragwurz ( Ophrys apifera ), Große Braunelle ( Prunella grandiflora ) oder Gewöhnliches Zittergras ( Briza media ). Diese an die Standortverhältnisse angepasste Vegetation bietet auch einer Vielzahl tierischer Spezialisten Lebensraum. Zum Beispiel profitieren insbesondere Hautflügler, wie die Skabiosen-Hosenbiene ( Dasypoda argentata ) oder die Skabiosen-Sandbiene ( Andrena marginata ) von den zahlreichen Rohbodenstellen. Aber auch aus anderen Gruppen des Tierreiches gibt es Spezialisten, die diese kargen Bedingungen zu schätzen wissen. Als Beispiele wären die Schlingnatter ( Coronella austriaca ) oder die Zauneidechse ( Lacerta agilis) zu nennen. Quellen und Hintergrundinformationen: Standarddatenbogen 2020 für das Gebiet Gegensteine und Schierberge bei Ballenstedt (PDF-Datei, nicht barrierefrei) Fachtext zur Landschaftsgliederung Sachsen-Anhalts (Stand: 01.01.2001) (PDF-Datei, nicht barrierefrei) Die Beweidung wird von dem seit rund 12 Jahren dort tätigem Schäfereibetrieb aus der Region unter Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Anforderungen durchgeführt. So wurden die offenen Landschaften mit den prägenden Felsformationen gepflegt und erlebbar gehalten, der Lebensraum für die spezialisierten Arten verbessert und das typische Landschaftsbild dieser Gegend geschützt. Die Weideflächen im Gebiet sind rund 90 ha groß. Die mageren, unebenen Standorte sind zum Teil sehr flachgründig bis felsig, wodurch die typischen unmittelbar mit der Beweidung zusammenhängenden Tätigkeiten (z.B. das Stellen von Elektrozäune mit ausreichend Spannung oder das Stellen von Wasserwagen) erschwert sind. Der - durch die naturschutzfachlich gewünschte Ausmagerung des beweideten Grünlands bedingte - Ertragsrückgang auf den Weideflächen, erhöht den Aufwand der Beweidung zusätzlich. Ein häufigeres Umstellen der Koppelzäune in immer kürzeren Abständen wird erforderlich, um den Weidetieren ausreichend Nahrung zu bieten. Dieser erhöhte Aufwand birgt die Gefahr der Aufgabe der Beweidung, wenn er nicht mehr leistbar ist. Das Bild der historisch gewachsenen Kulturlandschaft und das darin vorkommende Artinventar geraten in Gefahr. Die Beweidung ist die einzige nachhaltige Bewirtschaftungsmöglichkeit, um Landschaftsbild und Biodiversität zu erhalten. Alternative Methoden, wie Mahd oder Brand, sind entweder nicht realisierbar, nicht zielführend oder um ein Mehrfaches kostenintensiver als die traditionelle Weidewirtschaft. Um eine Beweidung der wertvollen Flächen jetzt und künftig grundsätzlich zu erleichtern, wurden auf einer Gesamtstrecke von 4.400 m feste Zaunabschnitte in den beiden Teilgebieten des Projekts errichtet. Dabei werden die Weideflächen nie in Gänze, sondern immer nur teilweise eingezäunt. Während der tageweisen Beweidung der Teilflächen werden diese vorübergehend durch flexible Elektrozäune des Weidebetriebes ergänzt und nach Abschluss des Weideganges wieder abgebaut. Der Festzaun hat eine Höhe von 1,50 m, um ein Eindringen von Wildtieren von außen nach innen und das Entkommen der Weidetiere sowie der Hüte- und Herdenschutzhunde von innen nach außen zu verhindern. Zusätzlich weist der Zaun einen Untergrabeschutz auf. Die Zaunpfosten verfügen nicht über Betonsockel im Boden. Die durch die traditionelle Nutzung entstandenen wertvollen Trocken- und Halbtrockenrasen sowie die dort etablierten Arten sind auf ein daran angepasstes Beweidungsregime angewiesen. Die Installation der festen Zaunabschnitte soll auf lange Sicht die Beweidung auf diesen schwierig zu bewirtschaftenden Standorten mit vermindertem Aufwand ermöglichen, um den guten Erhaltungszustand dieser besonderen Magerrasen und deren charakteristischen Arten zu sichern und zu schützen. Das Projekt wurde im Jahr 2023 mit insgesamt rund 200.000 € über das Artensofortförderprogramm des Landes Sachsen-Anhalt finanziert. Das Projekt soll 2024/2025 weitergeführt und abgeschlossen werden. Geplant sind sechs weitere feste Zaunabschnitte am Schierberg Nord, an den Gegensteinen und der Konradsburg. Dafür wird voraussichtlich das Förderprogramm NaturWasserMensch (ehemals Artensofortförderung) des Landes Sachsen-Anhalt genutzt. Letzte Aktualisierung: 14.06.2024

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