Im Rahmen der Baugrunduntersuchungen fuer die geplante Umgehung Fuhlsbuettel sowie ergaenzender Wasser- und Bodenuntersuchungen ist suedlich des Krohnstieges (suedlich der Tarpenbek) und oestlich des Flughafengelaendes in einer Tiefe zwischen ca. 2 und 6 m unter Gelaendeoberkante und auf einer Flaeche von ca. 11.000 m2 eine Hausmuelldeponie erkundet worden, von der eine latente Gefahr fuer das Grundwasser ausgeht. Vor einer Ueberbauung der Deponie ist es erforderlich, genauere Kenntnisse zu erhalten ueber a) eventuell vorhandene metallische Koerper (Faesser), damit diese gezielt entfernt werden koennen, um die Gefahr zu vermindern und b) die genauen Abmessungen der Deponie, um im Falle einer eventuell erforderlichen spaeteren Voll-Sanierung eine bedarfsgerechte Verkehrsumleitung herstellen zu koennen.
Gegenstand der Untersuchung ist ein 176,700 m2 grosses Areal auf dem Gelaende des Flughafens Hamburg-Fuhlsbuettel, nordwestlich des Landebahnkeuzes. Aus Zeugenaussagen ergibt sich der Verdacht, dass gegen Ende des 2. Weltkrieges eine Schutenladung mit Granaten des Kampfstoffes OMEGA in damals auf diesem Gelaende vorhandene Kies- bzw. Sandentnahmestellen deponiert wurde. Die ungefaehrliche Lage dieser Gruben laesst sich aus stereographischen Luftbildern, die dem Kampfmittelraeumdienst Hamburg vorliegen, entnehmen. Tiefenangaben aus Befragungen und stereometrischer Auswertung des Bildmaterials ergeben Werte bis zu 15 m unter der damaligen Gelaendeoberkante (GOK). Zusaetzlich sind auf den Luftbildern zahlreiche Bombenkrater zu erkennen, die ebenfalls zur Ablagerung genutzt worden sein koennten. Die Ziele der geophysikalischen Vermessung waren: - Flaechendeckende Ueberpruefung des Verdachtgebietes auf das Vorhandensein von Ansammlungen metallischer, magnetisch-sensitiver Objekte. - Verifizierung der aus den Luftbildern abgeleiteten Lage der Hauptverdachtsflaechen (Gruben, Krater) und Erstellung eines Untergrundmodells bis 20 m unter heutiger GOK. - Identifizierung, Positionierung und Massenklassifizierung einzelnder Objekte zur groesstmoeglichen Reduzierung des Beprobungs- und Beraeumungsaufwandes. Um die o.g. Zielsetzungen zu erfuellen, ist als primaeres geophysikalisches Verfahren zur direkten Ortung einer etwaigen Ansammlung von Granaten Geomagnetik (Gradiometrie) eingesetzt worden. Diese Methode gewaehrleistet eine flaechendeckende Erfassung des fraglichen Gelaendes und eine Identifizierung magnetisch-sensitiver Objekte. Die geforderte Erstellung eines Untergrundmodells ist mit der Geomagnetik nicht zu erreichen. Deshalb kamen als sekundaere Verfahren Seismik und Geoelektrik zum Einsatz. Diese Methoden geben Aufschluss ueber die Verteilung der Druckwellengeschwindigkeiten (Seismik) bzw. des elektrischen Widerstandes (Geoelektrik) im Untergrund.