Das Puumalavirus-Prognosemodell modelliert das Auftreten von humanen PUUV-Infektionen auf Basis der Daten von 2006–2021. Es umfasst 78 Kreise bundesweit und kann das zukünftige humane Infektionsrisiko anhand von Wetter- und Phänologie-Daten vorhersagen. Das Ausbruchsrisiko ist eine neu definierte binäre Größe, welche die jährlichen lokalen Ausbrüche vorhersagt. Die vorhergesagten Inzidenzwerte (Anzahl Infektionen / 100.000 Einwohnern) und Risikoklassen leiten sich aus dem Ausbruchsrisiko und historischen Inzidenzwerten ab.
Das Projekt "Entwicklung eines bundesweiten Hantavirus-Prognosemodells" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) , Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) - Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst - Wirbeltierforschung.Die Zahl der durch Nagetiere (Rötelmäuse) übertragenen Hantavirus-Erkrankungen ist klimaabhängig und nimmt in DE zu. In dem Vorhaben sollen zwei unabhängig voneinander entwickelte Projekte zur Vorhersage des Risikos von Hantavirus-Erkrankungen zusammengeführt, validiert und vereinheitlicht werden. Es handelt sich je um ein Bund- und ein Ländervorhaben. In Deutschland auftretende Humaninfektionen mit Hantaviren (Serotyp PUUV) werden durch Rötelmäuse übertragen und lösen z.T. schwere Krankheitsverläufe aus (hohes Fieber, Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen, Blutdruckabfall und Nierenfunktionsstörungen). In Jahren mit Massenvermehrungen von Rötelmäusen treten besonders häufig Humanerkrankungen auf. In einem Vorläuferprojekt konnte gezeigt werden, dass die Massenvermehrungen von Rötelmäusen klimabedingt sind (FKZ 3709 41 401).Die Entwicklung von Rötelmauspopulationen und damit das Risiko von Hantaviruserkrankungen lassen sich mit Prognosemodellen, die für Süd- und Nordwestdeutschland entwickelt wurden, einige Monate im Voraus mit im Wesentlichen wetterbasierten Modellen vorhersagen (FKZ 3713 48 401). Speziell für Baden-Württemberg existiert ein separates Prognosemodell für Humanfälle, dessen Vorhersagen auf einer Online-Plattform verfügbar sind (FKZ 01 KI 1101, www.hanta-vorhersage.de).Es ist vor dem Hintergrund des Klimawandels und der damit verbundenen wahrscheinlichen Veränderungen im Auftreten der Rötelmäuse sinnvoll, die beiden bestehenden Prognoseansätze zu vereinen und weiterzuentwickeln. Dadurch lassen sich räumlich detaillierte und bundesweite verstetigte Vorhersagen für alle Risikogebiete etablieren. Dazu kann z.B. eine Bund-Länder Kooperation dienen, die den Vergleich und die Validierung bestehender Modelle erlaubt. Die Vorhersagen sollten mit hoher Auflösung erfolgen, regelmäßig aktualisiert und auf einer zu verstetigende Online-Plattform mit Risikokarten und weiteren Informationen präsentiert werden.
Das durch Rötelmäuse (Clethrionomys glareolus, Syn. Myodes glareolus) auf den Menschen übertragene Puumala Orthohantavirus (PUUV) ist das häufigste Hantavirus in Europa und hochendemisch im Süden und Nordwesten Deutschlands. Seit 2001, als die Hantavirus-Erkrankung in Deutschland meldepflichtig wurde, haben die jährlichen humanen PUUV-Infektionen in sechs Jahren die Tausendergrenze überschritten. Die Ausbrüche der Infektionen korrelieren stark mit der Mast der Rotbuche (Fagus sylvatica) und den Wetterparametern der beiden vorangegangenen Jahre, die das Wachstum der Populationen der Nagetierwirte beeinflussen. Dies ermöglicht die Entwicklung eines auf Wetter- und Phänologie-Daten basierten Prognosemodells für das humane PUUV-Infektionsrisiko. Durch eine Datentransformation wurde die Frage der Risikobewertung umformuliert. Anstatt der inzidenz- und infektionsbasierten Formulierungen, die in der Literatur üblich sind, wurde das Ausbruchsrisiko eingeführt, eine neue Größe, welche der Prognose von Infektionen und Risikoklassen vorangestellt ist. Diese Größe bestimmt die kreisbezogenen Ausbrüche, d. h., dass die historischen Inzidenzwerten anhand einer kreisspezifischen Schwelle in zwei Gruppen eingeteilt werden: Ausbrüche und nicht-Ausbrüche. Zur Unterscheidung der Ausbrüche wurde ein Support-Vector-Machine-Klassifikator mit einem linearen Kernel verwendet, ein Algorithmus mit hoher Leistung und geringer Modellkomplexität. Das optimale Modell mit sechs Variablen bewies eine hohe Vorhersagekraft mit über 82% Genauigkeit im Zeitraum 2006-2021. Zwei automatische Programme können die erforderlichen Variablen erfassen und bearbeiten und schließlich die Prognose am Anfang Oktober für das Folgejahr fertigstellen. Für das Jahr 2022 hatte das Modell ein geringes Ausbruchsrisiko für alle Landkreise ermittelt, was zu 100% validiert wurde. Für das Jahr 2023 hat das Modell ein hohes Ausbruchsrisiko für 11 Landkreise in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen und für 41 Landkreise in Mittel- und Süddeutschland ermittelt. Quelle: Forschungsberichtg
Das Projekt "Risikowahrnehmung der Öffentlichkeit und Sensibilisierung der Ärzte in endemischen Regionen - (Teilvorhaben 7)^Nagetier-Monitoring und Screening auf pathogene Leptospiren in Niedersachsen (TP4)^RoBoPub - Verbesserung der Öffentlichen Gesundheit durch ein besseres Verständnis der Epidemiologie nagetierübertragener Krankheiten, Determinanten räumlich-zeitlicher Schwankungen in der Pathogenprävalenz bei Nagetierwirten und Menschen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) - Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst - Wirbeltierforschung.In diesem Vorhaben werden räumliche und zeitliche Modelle entwickelt, um das Auftreten von Puumalaviren (PUUV) und Leptospiren bei Nagetierwirten und Menschen zu erklären. Die Modelle basieren auf langfristig replizierten Zeitreihen zum Rötelmaus- und Feldmausvorkommen. Daneben wird die Epidemiologie von PUUV nach dem Zusammenbruch einer Massenvermehrung von Rötelmäusen empirisch in einer stark fragmentierten Agrarlandschaft untersucht. Dieses Vorhaben wird relevante Informationen in Kombination mit den Arbeitsschwerpunkten 1-3 generieren, um Frühwarninstrumente zusammen mit Arbeitsschwerpunkt 6 zu entwickeln, die das humane Infektionsrisiko mit PUUV, Leptospiren und möglicherweise ähnlichen viralen und bakterielle Erreger verringern könnten.
Das Projekt "Risikowahrnehmung der Öffentlichkeit und Sensibilisierung der Ärzte in endemischen Regionen - (Teilvorhaben 7)^Determinanten räumlich-zeitlicher Schwankungen in der Pathogenprävalenz bei Nagetierwirten und Menschen^Nagetier-Monitoring und Screening auf pathogene Leptospiren in Niedersachsen (TP4)^RoBoPub - Verbesserung der Öffentlichen Gesundheit durch ein besseres Verständnis der Epidemiologie nagetierübertragener Krankheiten, Einflussfaktoren in Risikogruppen sowie Translation der Ergebnisse für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (TP 8)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Niedersächsisches Landesgesundheitsamt.Hochrisikogruppen sind primäre Zielgruppen für Prävention und dort können Effekte effizienter untersucht werden. In zwei Hochrisikogruppen wird daher untersucht, wie viele Personen Leptospiren- und Hantavirus-Infektionen durchgemacht haben, der Anteil von asymptomatischen oder nicht diagnostizierten Infektionen, und die Assoziation mit Risikofaktoren oder Präventionsverhalten. Vergleiche mit eigenen Voruntersuchungen sollen Trendentwicklungen aufzeigen. Für eine dritte Risikogruppe wird eine vergleichbare Studie vorbereitet. Weiteres Ziel ist es, die Anforderungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) zu berücksichtigen und darauf aufbauend Risikokarten und einen Frühwarnmechanismus zu entwickeln und dem ÖGD als Werkzeuge zur Verfügung zu stellen. Zum Umgang mit den Frühwarnungen soll für den ÖGD ein Konzept für einen Risikomanagementplan erstellt werden, bei dem die primäre und sekundäre Prävention berücksichtigt wird.
Das Projekt "Nagetier-Monitoring und Screening auf pathogene Leptospiren in Niedersachsen (TP4)^RoBoPub - Verbesserung der Öffentlichen Gesundheit durch ein besseres Verständnis der Epidemiologie nagetierübertragener Krankheiten, Risikowahrnehmung der Öffentlichkeit und Sensibilisierung der Ärzte in endemischen Regionen - (Teilvorhaben 7)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: sine-Institut gGmbH.
Das Projekt "RoBoPub - Verbesserung der Öffentlichen Gesundheit durch ein besseres Verständnis der Epidemiologie nagetierübertragener Krankheiten, Nagetier-Monitoring und Screening auf pathogene Leptospiren in Niedersachsen (TP4)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Das Projekt "Risikowahrnehmung der Öffentlichkeit und Sensibilisierung der Ärzte in endemischen Regionen - (Teilvorhaben 7)^Determinanten räumlich-zeitlicher Schwankungen in der Pathogenprävalenz bei Nagetierwirten und Menschen^Nagetier-Monitoring und Screening auf pathogene Leptospiren in Niedersachsen (TP4)^Untersuchungen zu Erregereigenschaften und Epidemiologie von Hantaviren^Einflussfaktoren in Risikogruppen sowie Translation der Ergebnisse für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (TP 8)^RoBoPub - Verbesserung der Öffentlichen Gesundheit durch ein besseres Verständnis der Epidemiologie nagetierübertragener Krankheiten, Puumala-Hantavirus: Geografische Verbreitung im Nagetierreservoir und Gefährdung der Bevölkerung" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Friedrich-Löffler-Institut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Institut für Neue und Neuartige Tierseuchenerreger.
Das Projekt "Risikowahrnehmung der Öffentlichkeit und Sensibilisierung der Ärzte in endemischen Regionen - (Teilvorhaben 7)^Determinanten räumlich-zeitlicher Schwankungen in der Pathogenprävalenz bei Nagetierwirten und Menschen^Nagetier-Monitoring und Screening auf pathogene Leptospiren in Niedersachsen (TP4)^Einflussfaktoren in Risikogruppen sowie Translation der Ergebnisse für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (TP 8)^RoBoPub - Verbesserung der Öffentlichen Gesundheit durch ein besseres Verständnis der Epidemiologie nagetierübertragener Krankheiten, Untersuchungen zu Erregereigenschaften und Epidemiologie von Hantaviren" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte (CCM), Institut für Virologie.Hantaviren verursachen lebensbedrohliche und meldepflichtige Humanerkrankungen und werden von persistent infizierten Nagetieren übertragen. Die Erkrankung manifestiert sich häufig mit unspezifischen, grippeähnlichen Symptomen. Das Auftreten einer Häufung von Krankheitsfällen oder von Krankheitsausbrüchen ist komplex und hängt von individuellen Erregereigenschaften wie Virulenz und Tenazität ab, aber auch von Umwelt- und Klimafaktoren sowie der geographischen Verbreitung, dem Nagetierreservoir und der Dynamik der Wirtspopulation. Ziel dieses Teilvorhabens von RoBoPub ist es, die notwendige Wissensbasis über die Epidemiologie von Hantaviren zu schaffen und die gewonnenen Erkenntnisse in Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) umzusetzen. Im Rahmen dieser OneHealth Initiative sollen die Erreger-, Nagetier-, und Umwelt-bezogenen Aspekte der Erregerübertragung sowie die Manifestation und Diagnose der humanen Erkrankung, sowie soziale Aspekte der Sensibilisierung und Risikowahrnehmung untersucht werden. Endziel ist die Erarbeitung einer Risikobewertung sowie die Entwicklung von Gefahrenkarten, Frühwarnmodulen, Risikomanagementplänen und Gesundheitsempfehlungen.
In Deutschland ist vor allem die Rötelmaus (Myodes glareolus) für die Übertragung humanpathogener Hantaviren verantwortlich (Puumalavirus, PUUV). Vor allem bei hohen Rötelmausdichten, die direkt und indirekt durch klimatische Bedingungen beeinflusst werden, kann es zu einer erhöhten Zahl von Humaninfektionen kommen. In diesem Projekt wurde ein wetterbasiertes Prognosemodel entwickelt, das Vorhersagen zu Populationsdichten und humanen PUUV-Inzidenzen auf Landkreisebene bis zu 1,5 Jahre im Voraus ermöglicht. Das Model bietet daher die Möglichkeit, entsprechende Gesundheitsdienste sowie die Bevölkerung frühzeitig zu sensibilisieren und damit mögliche PUUV-Epidemien einzudämmen. Veröffentlicht in Climate Change | 08/2018.
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