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Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1)

Die o.g. Rote Liste umfasst 17 Tiergruppen: Schwebfliegen, Raubfliegen sowie Tanzfliegen. Langbein- und Rennraubfliegen als Zweiflügler (Diptera), Tagfalter, Spinner und Schwärmer,Eulenfalter, Spanner und Zünsler aus der Gruppe der Schmetterlinge (Lepidoptera), Ameisen, Bienen, verschiedene Familien stachelbewehrter Wespen sowie die Pflanzenwespen aus der Gruppe der Hautflügler (Hymenoptera), Fransenflügler (Thysanoptera), Heuschrecken (Saltatoria), Schaben (Blattoptera) und Ohrwürmer (Dermaptera) sowie Schnecken und Muscheln des Binnenlandes. Für manche Gruppen werden Zusatzinformationen wie z.B. Änderungen der Rote-Liste-Kategorien oder zur Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung von Arten mitgeteilt. Zudem enthalten alle Roten Listen auch Gesamtartenlisten mit den in Deutschland etablierten Arten einschließlich Neobiota. Insgesamt enthält diese Rote Liste über 6.000 Taxa.

Bestäuber im Fokus

Neben Honigbienen sind auch Wildbienen wichtige Bestäuber unserer Kultur- und Wildpflanzen. 590 Wildbienenarten gibt es in Deutschland. Etwa die Hälfte davon kommt in Berlin vor. Wildbienen sind dabei eine Artengruppe, von deren Förderung auch andere Arten profitieren. Fachleute nennen das eine „Schirmartengruppe“. Um den starken Rückgang an Bienen und anderen Insekten aufzuhalten, hat der Senat 2018 eine Strategie zum Schutz und zur Förderung von Bienen und anderen Bestäubern in Berlin auf den Weg gebracht. Bekanntestes Projekt dieser Strategie ist die Aktion „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“. Mehr Infos zu Insekten & Co Die Senatsumweltverwaltung fördert die Aktion „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ der Deutschen Wildtier Stiftung. Sie soll fünf Jahre laufen: von 2018 bis 2022. Gemeinsam mit allen 12 Bezirken werden an 50 Stellen in der Stadt artenreiche Blumenwiesen angelegt, Wildstauden gefördert und Nisthabitate für bestäubende Insekten geschaffen. Was an jedem Ort genau gemacht wird, hängt von der Nutzung und der vorhandenen Vegetation ab. Im Spreebogenpark gegenüber vom Hauptbahnhof etwa sind eine größere Wildblumenwiese und ein Wildbienenlehrpfad mit Stauden, Trockenmauer, Sandflächen und Wildbienenhotels als Nisthilfe entstanden. Mittlerweile lassen sich dort schon 35 Arten von Wildbienen nachweisen. Auch an der Rummelsburger Bucht in Lichtenberg wurden bienenfreundliche Pflanzen gesät, Insektenhotels installiert und Schilder aufgestellt, die die Berlinerinnen und Berliner informieren. In etlichen Bezirken haben die Verantwortlichen Mittelstreifen von Straßen mit speziellen Saatgutmischungen umgestaltet. Jetzt finden dort unterschiedlichste Bestäuber fast das ganze Jahr hindurch Blüten. Die praktische Erfahrung mit den Pilotflächen und ein umfangreiches Informations- und Fortbildungsprogramm zeigen, wie sich Berlins Grünflächen mit vertretbarem Aufwand insektenfreundlicher pflegen lassen. Entsprechende Ziele werden auch in das Handbuch Gute Pflege aufgenommen. Projektseite „Mehr Bienen für Berlin“ Handbuch Gute Pflege Können Honigbienen und Wildbienen gut nebeneinander existieren? Oder konkurrieren Sie eher um Ressourcen? Mit dieser Frage hat sich eine Forschungsgruppe der Technischen Universität Berlin im Auftrag der Senatsverwaltung befasst. Die Fachleute machten Versuche mit unterschiedlichen Nahrungspflanzen und beobachteten die Bienen auf den Blüten. Sie stellten fest: Wild- und Honigbienen können sich ihren Lebensraum problemlos teilen, solange es genug Nahrung für beide gibt. Weiteres Ergebnis des Projekts sind Pflanzlisten für krautige Pflanzen, Stauden und Gehölze, die sich im Berliner Raum als Futterpflanzen für Wildbienen eignen. Hymenoptera heißt Hautflügler. So nennen Fachleute eine Gruppe von Insektenarten, zu denen auch Wildbienen, Hummeln, Wespen und Hornissen gehören. Die Senatsverwaltung fördert den Hymenopterendienst des NABU Berlin, seit dieser 2003 eingerichtet wurde. Der Hymenopterendienst wird zum Beispiel bei Baumaßnahmen aktiv oder, wenn es zu Konflikten mit Hornissen oder Wespen kommt. Das Netzwerk berät Bürgerinnen und Bürger im Umgang mit den Tieren, hilft sie umzusiedeln, wo das unumgänglich ist, und sichert so ihr Fortbestehen. NABU Berlin – Hymenopterendienst Publikationen Umsetzungsinitiativen

Die „besonders geschützten“ und die „streng geschützten“ Arten

Im Naturschutzrecht gibt es zahlreiche Regelungen für besonders geschützte Arten. Ein Teil der besonders geschützten Arten ist zusätzlich streng geschützt, und für diese gibt es einzelne weitergehende Regelungen. Welche Arten damit gemeint sind bestimmen § 7 Abs. 2 Nr. 13 und Nr. 14 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Dazu gehören die in den unten stehenden Rechtsquellen genannten Arten. Artenschutz im Planungs- und Genehmigungsverfahren Alle in den Anhängen A und B dieser Verordnung aufgeführte Arten sind besonders geschützt. Hierzu gehören neben vielen exotischen Artengruppen wie Orchideen, Kakteen, etliche Tropenholzarten, Papageien, Großkatzen, Bären, Affen, etliche Reptilien, Elefanten, Nashörner usw. auch der Wolf, der Fischotter, alle Greifvögel und Eulen und der Kranich. Die im Anhang A aufgeführten Arten sind zusätzlich streng geschützt, wozu neben Wolf und Fischotter auch alle europäischen Greifvögel und Eulen gehören. Weitere Informationen Zusätzlich sind alle in Europa natürlicherweise vorkommenden Vogelarten sind besonders geschützt. Dies betrifft den Weißstorch genauso wie den Haussperling oder die Amsel. Weitere Informationen Zusätzlich Alle Arten des Anhanges IV sind gleichzeitig besonders und streng geschützt. Dazu gehören heimische Arten wie Biber, Zauneidechse, Kammmolch, Rotbauchunke, Moorfrosch, Kleiner Wasserfrosch, Kreuz- und Wechselkröte, Laubfrosch und ein paar Libellenarten. Weitere Informationen Zusätzlich zu den vorstehend genannten “europäisch zu schützenden” Arten führt die BArtSchV (“Verordnung nach § 54 Absatz 1 BNatSchG”) in ihrer Anlage 1 weitere Arten auf, die auch als “national geschützte” Arten bezeichnet werden: alle heimischen Reptilien, Amphibien, Libellen, viele Gruppen und Arten der Schmetterlinge, Hautflügler und Käfer, auch einige Heuschrecken und Weichtiere sowie zahlreiche Pflanzenarten. Auch ist in der Anlage 1 vermerkt, ob die Arten besonders oder streng geschützt sind. Etliche heimische Vogelarten – die bereits durch die EU-Vogelschutzrichtlinie besonders geschützt sind – haben hier eine “Hochstufung” in den strengen Schutz erfahren. Weitere Informationen Unter den bei uns vorkommenden Arten verbleiben nicht viele, die keinen besonderen Schutz genießen. Dies sind neben domestizierten Formen (z.B. Straßentaube, Honigbiene) weitere dem Jagdrecht unterliegende Säugetierarten (z.B. Fuchs, Kaninchen, Wildschwein, Marder, Reh), etliche Kleinsäuger (viele Mäuse und Ratten) sowie einige Insektenarten wie Deutsche und Gemeine Wespe. Den Schutzstatus einer Art kann man komfortabel auf folgender Webseite des Bundesamtes für Naturschutz recherchieren: www.wisia.de.

Was kann ich für den Erhalt der Wespen tun?

Viele Wespenarten sind in Niedersachsen v. a. durch die Zerstörung ihrer Lebensräume selten geworden. Sie können diesen faszinierenden Tieren auch im Garten helfen, indem Sie folgende Dinge beachten: Besonders die Lehmwespen sind angenehme Untermieter, da sie nur stechen, wenn man sie in die Hand nimmt und drückt. Man kann sie gut durch das Anbieten von Nistplätzen unterstützen. Besonders geeignet sind hierbei: Eine tolle Möglichkeit, Lebens- und Nistraum auch für andere Hautflügler zu schaffen, sind sogenannte Insektenhotels. Hier lassen sich die einzelnen Nistweisen der Arten gut beobachten, was besonders für Kinder sehr interessant ist. Diese Insektenhotels bestehen aus einer Wand, die viele verschiedene Nistmöglichkeiten bietet. Für Lehmwespen sind u. a. Lehmgefache mit Bohrgängen geeignet. Hier sind der Phantasie fast keine Grenzen gesetzt. Genauere Anleitungen für große und kleine Insektenhotels finden sich im Internet. Hier gibt es auch viele Bausätze. Bauanleitungen für einfache Insektenhotels finden Sie z. B. beim NABU . Auch für die besonders geschützte Hornisse gibt es Schutzmöglichkeiten. So kann man spezielle Hornissennistkästen bauen und an geeigneter Stelle aufhängen (am Besten in Wassernähe; alter, lichter Baumbestand und mit ausreichend Sonne). Allerdings sind auch andere Stellen geeignet. In jedem Fall muss der Grundbesitzer im Vorfeld sein Einverständnis geben. Anleitungen zum Bau eines Hornissennistkastens finden Sie unter anderem bei Hornissenschutz.de .

Pflege- und Entwicklungspläne (PEP) und andere wissenschaftliche Arbeiten, Stand September 2022

Pflege- und Entwicklungspläne (PEP) und andere wissenschaftliche Arbeiten - Naturschutzgebiete (NSG) Name Schutzgebiets-Nr. Größe VO Akazienberg und Alte FuhneNSG0275in ha 89,70 AlbrechtshausNSG002663,95 Alte Elbe bei BösewigNSG0102358,75 Alte Elster und RohrbornwiesenNSG0175212,00 Alter Stolberg – Thüringer Teil Alter Stolberg (Sachsen- Anhalt) und Grasburger Wiesen (Landkreis Sangerhausen) NSG0135 28,00 Alter Stolberg (Sachsen- Anhalt) und Grasburger Wiesen (Landkreis Sangerhausen) Apollensberg und Ahrensberg NSG0279 geplant (Apollensberg)36,40 Auwald bei PlötzkauNSG0082131,00 Bachtäler des LappwaldesNSG0158590,00 Titel Jahr Faunistische Erfassungen PEP Vegetation xXNr. 232 1996 Vögel, LurcheGefäßpflanzen, MoosexX1 2000 Vögel, Lurche, KriechtiereGefäßpflanzenxX189 GefäßpflanzenxX2 Klepzig, Heike: Vegetationskundliche Untersuchung der 1990 Totalreservat-Testflächen am Alten Stolberg bei Stempeda. – 1990. – 58 S. – 28 Abb. – 2 Tab. – Halle, Martin-Luther- Universität, Sektion Biowissenschaften, Dipl.-Arb.GefäßpflanzenxX59 Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzgebiet „Alter Stolberg (Sachsen-Anhalt) und Grasburger Wiesen", Zwischenbericht 2002Wasserweichtiere, Libellen, Heuschrecken, Hautflügler, Schwebfliegen, Holzbewohnende Käfer Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzgebiet 2004 Fische, Wassermollusken, Rundmäuler, Libellen, „Alter Stolberg (Sachsen-Anhalt) und Grasburger Wiesen", - November 2004, 166 S., Anhang: Fotodokumentation, Lurche, Vögel Geradflügler, Karten, Tabellen, RANA Hautflügler, Schwebfliegen, Falter, Holzbewohnende Käfer Schutzwürdigkeitsgutachten mit Angaben zur Pflege und 1997 Säugetiere, Vögel, Heuschrecken Entwicklung 1997 – 2001 für das geplante NSG Lurche, „Apollensberg“. – 1997. – 110 S, A-123 S., 22 Fotos, 5 Kriechtiere Karten Schutzwürdigkeitsgutachten für das als Naturschutzgebiet 1993/ Säugetiere, Vögel, Hautflügler, Käfer, auszuweisende Gebiet „Auwald bei Plötzkau“, einschl. 1996 Lurche, Köcherfliegen, Pflege- und Entwicklungsplan. Abschlußbericht: Einleitung, Kriechtiere, Libellen, Zusammenfassung, Allgemeine Grundlagen, Fische Schmetterlinge Schutzwürdigkeitsgutachten und Pflege- und Entwicklungsplan. – 1996- 148 S. – Anhang: Flora u. Vegetation, Fauna, Lit.-Verz. u. FotodokumentationGefäßpflanzen, Moose, PilzexX280 Gefäßpflanzen, Moose, PilzexX314 GefäßpflanzenxX48 GefäßpflanzenxX65 Pflege- und Entwicklungsplan für das einstweilig gesicherte 1995 Säugetiere, Vögel, Naturschutzgebiet ”Bachtäler des Lappwaldes” im Ohre- Kriechtiere, Kreis Stufe 1. – 1995. – 66 S. – Anl. Lurche, FischeGefäßpflanzen, Farne, MoosexX121 Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzgebiet (NSG) „Albrechtshaus“: (überarbeiteter Entwurf, Stand Januar 1996). – 1996. – 56 S., 12 Anl. Pflege- und Entwicklungsplan und Schutzwürdigkeitsgutachten für das Naturschutzgebiet "Alte Elbe bei Bösewig" (Landkreis Wittenberg / NSG0102D). – 2000. – 174 S. – Anl. Pflege- und Entwicklungsplan: Schutzwürdigkeitsgutachten für das einstweilig sichergestellte Naturschutzgebiet „Alte Elster und Rohrbornwiesen“ bei Premsendorf (Landkreis Wittenberg). – 1995. – 127 S. Seite 1 von 42 Wirbellose Heuschrecken, Käfer CDPflanzen Schutzwürdigkeitsgutachten für das geplante NSG Akazienberg. – 1996. – 30 S. – Anl. Wirbeltiere 1996 Vögel, Lurche, Kriechtiere Floristische Erfassungen Weichtiere, Heuschrecken, Käfer, Libellen, Schmetterlinge 1995 Säugetiere, Vögel, Weichtiere, Lurche, Heuschrecken, Kriechtiere Libellen, Schmetterlinge 2002 Fische, Rundmäuler, Lurche, Vögel Beetzendorfer Bruchwald und Tangelnscher Bach NSG0042 Beetzendorfer Bruchwald und Tangelnscher Bach 138,89 BenitzNSG0150100,00 BergholzNSG011479,37 BlonsbergNSG017731,00 BockbergNSG002124,80 Bockberg BodetalNSG0022473,78 BorntalNSG010787,85 Borntal, Heidelandschaft und Feuchtgebiete bei Allstedt geplantNSG0069383,20 BrambachNSG009283,04 BrandbergeNSG015592,00 Brandberge Pflege- und Entwicklungsplan für das geplante Naturschutzgebiet "Beetzendorfer Bruchwald und Tangelnsche Bachaue", USL GmbH Wolmirstedt, November 1995, 33 S., Karten Planungskonzept zur Verbesserung der hydrologischen Verhältnisse für das NSG „Beetzendorfer Bruchwald und Tangelnscher Bach“ als Teil eines Pflege- und Entwicklungsplanes. – 1997. – 66 S., Anhang, Kartenteil Pflege- und Entwicklungsplan zum Naturschutzgebiet “Benitz“. Teil 1 – 3. – 1997. – Teil 1: Textband 284 S., 5 Textkarten, - Teil 2: Anhang, Anlagen 1-7, Fotodokumentation, - Teil 3: Kartenband 1996 Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel, Heuschrecken 1997 1997 Fledermäuse, Heuschrecken, Vögel, Amphibien, Libellen, Reptilien, Fische, Schmetterlinge Säugetiere Krebstiere, Weichtiere, Hautflügler Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzgebiet 1997 Vögel, Kriechtiere Weichtiere, Hautflügler, Käfer, „Bergholz“. – 1997. – 120 S., Anhang Zweiflügler Vorarbeiten zum Pflege- und Entwicklungsplan für das FFH- 1996 Vögel Weichtiere, Vorschlagsgebiet "Porphyrlandschaft nördlich von Halle": Hautflügler, Ökologische Zustandsanalyse und Erarbeitung von Heuschrecken, Vorschlägen für Biotop-Management. Teil 4: Käfer, Naturschutzgebiet Blonsberg bei Wallwitz. – (1995) – 8 S., Schmetterlinge Anh. Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzgebiet 1996 ”Bockberg”. – 1995. – 52 S. – Anl. Auswirkungen extensiver Bewirtschaftungsmaßnahmen auf 1992 die botanische Zusammensetzung ausgewählter bis Pflanzenbestände sowie Untersuchungen zur 1995 Nährstoffdynamik im NSG ”Bockberg”: Bearbeitungszeitraum 1992-1996. Zwischenberichte 1992, –1994, – 1995, – Abschlussbericht 1996. Pflege- und Entwicklungsplan für Grünlandflächen im 1995 Säugetiere, Heuschrecken Fledermäuse, Naturschutzgebiet ”Bodetal”. – 1995. – 63 S. – Anl. Lurche, Kriechtiere Pflege- und Entwicklungsplan NSG "Borntal" (NSG0107H, 1997 Jagdbare Mollusken, Säugetiere, Geradflügler, Käfer, Ldkr. Sangerhausen) - 1997, – 76 S. – Anhang Lurche, Vögel, Nachtfalter Fledermäuse Pflege- und Entwicklungsplan für das NSG 1998 Säugetiere, Vögel, Hautflügler, „Heidelandschaft und Feuchtgebiete bei Allstedt“. Teil 1.2. Lurche, Heuschrecken, – 1998. – Teil 1: 62 S., T. 2: Anhang m. 102 S., Fotos, 8 Kriechtiere, Käfer, Libellen, Karten Fische Schmetterlinge, Zweiflügler Pflege- und Entwicklungsplan 1996 Vögel Heuschrecken, (Schutzwürdigkeitsgutachten) für das Gebiet Brambach. – Schmetterlinge 1996. – Karten, Anhang Entwicklungskonzept für das Naturschutzgebiet 1992 Vögel Libellen, Schmetterlinge, „Brandberge“, DBV Naturschutzbund Deutschland – 1992 -, Heuschrecken 22 S., 3 Karten mit 6 Abdeckfolien, Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzgebiet 1999 Säugetiere, Vögel, Weichtiere, ”Brandberge” (Büro RANA, Stadt Halle) – 1999. – 140 S. – Lurche Heuschrecken, Anl. Libellen Seite 2 von 42 Gefäßpflanzen, PilzexX81/1 Gefäßpflanzen, PilzexX81 Gefäßpflanzen, Flechten, Moose, GroßpilzexX71 Gefäßpflanzen, MoosexX14 GefäßpflanzenxX41 Gefäßpflanzen, Farne GefäßpflanzenxX123 xX205 Band 1-5 GefäßpflanzenxX125 Gefäßpflanzen, MoosexX79 Gefäßpflanzen, MoosexX83 GefäßpflanzenxX66 GefäßpflanzenxX275 GefäßpflanzenxX163 Bucher Brack und Bölsdorfer Haken NSG0043 Bucher Brack und Bölsdorfer Haken Bucher Brack und Bölsdorfer Haken Bucher Brack und Bölsdorfer Haken Buchholz Buchhorst und Cheiner Torfmoor 1008,00 Studie zur Pflege und Entwicklung Natursschutzgebiet Bucher Brack und Bölsdorfer Haken - Pflege- und Entwicklungsplan -, Dr. Reichhoff - Planungsbüro. – 1992. – 83 S. – Fotodokumentation, - BHRL, - 4 Karten. Spinnen und Weberknechte, Endbericht 1994, Elbe- Projekt, 9 S. Darstellung und Bewertung des Ist-Zustandes aus faunistisch-tierökologischer Sicht. - Untersuchung des WWF-Deutschland, 1997 40,24 NSG03511200,00 Biotopvernetzungs- und Entwicklungskonzeption für die Landgraben- und Dummeniederung im Landkreis Salzwedel. – 1994. – 41 S., Anl. Dankelmann, Maike: Cheiner Torfmoor: Pflege- und Entwicklungskonzept unter besonderer Berücksichtigung der Tagfalter. – 1999. – 118 S. – Anl. – Osnabrück, Fachhochschule, FB Landschaftsarchitektur, Dipl.-Arb. Buchhorst und Cheiner Torfmoor xX338/1 1994xX338/2 Flussufer-, Auwald-, Sumpf- und Uferbiotope, Auwiesen, Thermophile Gebüsch- und Saum- biotope, Dünen und Sandma- gerrasen xX338/3 X338/4 1997 Begehungsprotokoll für des NSG Bucher Brack, 1999, 6 S., 1999 10 Abbildungen Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzgebiet Vögel, Lurche, Kriechtiere ”Buchholz”. – 2000. – 102 S. – Anl. NSG0094 Buchhorst und Cheiner Torfmoor 1992 Vögel, Säugetiere, Heuschrecken, Tagfalter Steinhauer, Katja: „Vegetationskundliche Untersuchung der naturnahen Feuchtwälder in den Gebieten Cheiner Torfmoor und Buchhorst im Altmarkkreis Salzwedel“ – 2002, Diplomarbeit – 133 S., Anl. Biotopvernetzungs- und Entwicklungskonzeption für die Landgraben- und Dummeniederung im Landkreis Salzwedel. – 1994. – 41 S., Anl. Die Waldvegetation des Burger Holzes nordöstlich Magdeburg / Grit Göpfert. – 1993. – Halle-Wittenberg, Martin-Luther-Universität, Inst. F. Geobotanik, wiss. Hausarbeit Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzgebiet bei Rosian. – 1998. – 78 S., Anl. Bürgerholz (Salzwedeler Stadtforst)NSG0352350,00 Bürgerholz bei BurgNSG0156920,00 Bürgerholz bei RosianNSG0061104,00 Cheiner TorfmoorNSG03511391,53 Bewirtschaftungkonzept für die Grünlandstandorte im Cheiner Torfmoor, BUND Landesverband Sachsen-Anhalt e.V., 2011, 37 Seiten, 14 Abb., 1 Tabelle, 16 Anlagen Seite 3 von 42 1994 Vögel 1999 Säugetiere, Fledermäuse, Vögel, Lurche, Kriechtiere Spinnen, Weberknechte Käfer, Laufkäfer, Wanzen, Hautflügler, Heuschrecken, Webspinnen und Weberknechte, Heuschrecken, Käfer, Libellen, Schmetterlinge Schmetterlinge Gefäßpflanzen, Farnex 191 GefäßpflanzenxX52 Gefäßpflanzen, MoosexX184 2002 Fische, Laufkäfer, Kriechtiere, Lurche, Säugetiere, Vögel 1994 VögelGefäßpflanzen, MoosexX267 GefäßpflanzenxX52 1993GefäßpflanzenxGefäßpflanzenx 1998 Vögel 2011 Vögel (Wiesenbrüter) Heuschrecken, Köcherfliegen, Schmetterlinge Tagfalter, Libellen, Mollusken Röhricht, Niedermoor- Großseggenried, Übergangs- Grauweiden- moorgebiet gebüsch, Erlenbruchwalde, Wald-Engelwurz- Kohldistelwiesen 61 X104 X366

Naturschutzvorhaben im „Sandtrockenrasen Achim“

Landkreis Verden/Bierden/Uphusen. In der zweiten Januarwoche wird es laut im Naturschutzgebiet „Sandtrockenrasen Achim“ zwischen Bierden und Uphusen. Im Rahmen des EU-geförderten LIFE-Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ sollen auf einer Fläche von etwa 1,7 Hektar Gehölze entfernt und der Oberboden teilweise abgetragen werden. Die Arbeiten im Auftrag des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) werden vor Ort durch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Verden betreut. In der zweiten Januarwoche wird es laut im Naturschutzgebiet „Sandtrockenrasen Achim“ zwischen Bierden und Uphusen. Im Rahmen des EU-geförderten LIFE-Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ sollen auf einer Fläche von etwa 1,7 Hektar Gehölze entfernt und der Oberboden teilweise abgetragen werden. Die Arbeiten im Auftrag des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) werden vor Ort durch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Verden betreut. „Ziel ist die Instandsetzung und Erweiterung von EU-weit geschützten Heide- und Trockenrasenlebensräumen auf Binnendünen, die in Niedersachsen inzwischen sehr selten sind“, erklärt Kristof Meyn, der beim NLWKN für die Umsetzung des Vorhabens zuständig ist. Gemäß der Planung der Unteren Naturschutzbehörde und des NLWKN wird auf ausgewählten Flächen zunächst der Strauch- und Baumbewuchs entfernt und in Teilbereichen die oberste Bodenschicht bis auf den darunterliegenden Sand abgetragen (sogenanntes Plaggen). Aufgrund der ehemals militärischen Nutzung der Flächen und konkreter Hinweise auf Geschoss-Rückstände ist in einigen Bereichen eine vorbereitende Kampfmittelsondierung vorgesehen. Die Projektverantwortlichen bitten um Verständnis, dass es im Rahmen der Maßnahme temporär zur Sperrung von Besucherwegen kommen kann. Beim Sandtrockenrasen Achim handelt es sich um einen Binnendünenzug, der am Rand zwischen Aue und Geest verläuft. Das lang gestreckte Dünengelände mit früher mehr als 20 Meter hohen Dünen wurde während der Weltkriege und in den darauffolgenden Jahren zur Bausandgewinnung auf durchschnittlich acht bis zehn Meter Geländehöhe abgebaut. Übrig blieb ein flachwelliges, trockenes Gebiet aus magerem Dünensand mit fast ebenen Bereichen und lediglich kleinen Hügeln. Dadurch sind die natürlichen Bedingungen einer hohen bewegten Düne nicht mehr gegeben und die Lebensräume mittlerweile durch eine zunehmende Verbuschung bedroht. Ohne Gegenmaßnahmen würden die offenen Sandlebensräume vollkommen verschwinden. Durch die Pflegemaßnahmen wird die Verbuschung unterbrochen und werden sogenannte Pionierstandorte (Rohböden) geschaffen. Hier können sich Trockenrasen und Heideflächen wieder neu entwickeln. „Diese spezialisierten Pflanzengesellschaften bieten vielen Tierarten, insbesondere einer Vielzahl an Insekten, einen wichtigen Lebensraum. Sie finden hier nicht nur Nahrungshabitate, sondern nutzen den lockeren Sandboden, um Brutröhren anzulegen und somit den Fortbestand ihrer Art zu sichern“, so Lena Koslowski von der Unteren Naturschutzbehörde Verden und ergänzt: „Hervorzuheben sind bestandsbedrohte Hautflügler wie Stechimmen aus den Gruppen der Weg-, Gold- und Grabwespen, Bienen und Ameisen sowie Sandlaufkäfer, Tagfalter und Heuschrecken wie beispielsweise die stark gefährdete Blauflüglige Ödlandschrecke.“ Hintergrundinformation: Hintergrundinformation: Das Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ Das Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ Das Naturschutzgebiet „Sandtrockenrasen Achim“ ist als sogenanntes „FFH-Gebiet“ zugleich Teil des europäischen Schutzgebietsnetzwerkes „Natura 2000“. Die laufenden Maßnahmen sind Teil des von der Europäischen Union geförderten Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ zum Erhalt der biologischen Vielfalt, das gemeinsam von den Ländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen umgesetzt wird. Charakteristische Biotope der atlantischen biogeographischen Region wie zum Beispiel Heide- und Dünenlandschaften, artenreiche Borstgrasrasen und nährstoffarme Stillgewässer sollen dabei nachhaltig aufgewertet oder entwickelt werden. Auch die Bestände der für diese Lebensräume typischen Arten wie Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Schlingnatter und Zauneidechse sollen gestärkt werden. Für die zehnjährige Laufzeit des Projekts steht beiden Ländern insgesamt ein Budget von 16,875 Millionen Euro zur Verfügung. 60 Prozent der Mittel werden von der Europäischen Union gestellt, jeweils 20 Prozent von den beiden Bundesländern. Die Gesamtverantwortung für das Vorhaben liegt in Nordrhein-Westfalen beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. Die operative Umsetzung der konkreten Einzelmaßnahmen in Niedersachsen liegt beim Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Weitere Informationen sind im Internet unter www.sandlandschaften.de und unter www.nlwkn.niedersachsen.de verfügbar. Für Rückfragen zum Gesamtprojekt steht Ihnen das IP-LIFE-Team des NLWKN gerne zur Verfügung (Tel.: 0511/3034-3352, E-Mail: Thomas.Kutter@nlwkn.niedersachsen.de ). Für weitere Informationen über die Maßnahme im „Sandtrockenrasen Achim“ wenden Sie sich bitte an Kristof Meyn (Tel.: 0511/3034-3318, E-Mail: Kristof.Meyn@nlwkn.niedersachsen.de ) oder an Lena Koslowski, Untere Naturschutzbehörde Verden (Tel.: 04231 – 15 8991, E-Mail: lena-koslowski@landkreis-verden.de ).

Wespen - Beratung, Fragen und Antworten

Die folgenden Frage- und Antwort-Beispiele sind aus den Erfahrungen von jahrelangen Beratungsgesprächen zu Problem mit Wespen entwickelt worden. Sie sind, in gekürzter und aktualisierter Form, einer Broschüre der Naturschutzstiftung Landkreis Osnabrück 1 entnommen und auch im Informationsdienst „Hornisse, Wespe und Co.“ abgedruckt: Weitere Hilfe bei Problemen mit Wespen finden Sie bei der örtlichen unteren Naturschutzbehörde, i. d. R. bei der Kreisverwaltung: Auflistung der Naturschutzbehörden Niedersachsens. Fa llbeispiel 1: Bei Wespenallergie Nest entfernen? Bürger : Ich (bzw. Partner, Kind, Hausbewohner) bin allergisch gegen Hornissen-, Wespen- oder Bienenstiche. Deshalb müssen diese Tiere weg. Berater : Die Wahrscheinlichkeit, gestochen zu werden, ist zunächst einmal außerordentlich gering und lässt sich noch weiter minimieren, wenn folgende „Spielregeln" für den Umgang mit wehrhaften Insekten beachtet werden: Weitergehende Erläuterung : Um das Risiko von Insektenstichen für Allergiker auszuschalten, müssten im Umkreis von mindestens 2-3 km um seinen Wohnsitz sämtliche Völker von Wespen, Hummeln, Honigbienen und Hornissen sowie sämtliche Arten von Wildbienen beseitigt werden. Das wäre ebenso wenig sinnvoll, wie das Verbot, pollenerzeugende Pflanzungen anzubauen, die bei anderen Allergikern Asthma oder Heuschnupfen auslösen können. Bei echten Bienen- und Wespenstich-Allergikern handelt es sich um eine Eiweißallergie, die nichts mit dem Gift zu tun hat, und die mehr oder weniger gleich stark von sämtlichen Hautflügler-Stichen hervorgerufen wird. Da Hautflügler sich abseits vom Nest selten aggressiv verhalten, wenn man sie in Ruhe lässt, ist auch die Allergie eines Familienmitgliedes/ Hausbewohners i. d. R. kein Grund, unbedingt ein Nest zu entfernen. Hier ist jedoch die Anschaffung eines Erste-Hilfe-Sets vom Arzt dringend anzuraten. In vielen Fällen werden mehr oder weniger starke Schwellungen nach Bienen- oder Wespenstichen als allergische Reaktion interpretiert, was in aller Regel nicht zutrifft. Wird ein Allergiker allerdings gestochen, dann ist es unbedingt ratsam, unverzüglich einen Notarzt zu alarmieren. zum Seitenanfang Fa llbeispiel 2: Spielende Kinder im Garten, geht das mit Wespen? Fa llbeispiel 2: Spielende Kinder im Garten, geht das mit Wespen? Berater : Bei Kleinkindern im Kinderwagenalter: Wenn sie im Sommer im Garten stehen und im Kinderwagen schlafen oder strampeln, ist der Schutz vor Wespen besonders wichtig. Die meisten Tees und Säfte sind stark gezuckert. Sie locken zusammen mit süßen Milchbrei-Resten am Mund des Kleinkindes gerade die beiden lästigen Wespenarten (Deutsche und Gemeine Wespe) an. Hier besteht höchste Gefahr, da Stiche an und in den Mund lebensgefährliche Schwellungen auslösen können. Zum Schutz ein Netz über den Kinderwagen - das hilft gegen Wespen und andere Insekten bei Kleinstkindern. Für Hornissen sind zuckrige Sachen nur wenig attraktiv. Kleinkinder im Sandkastenalter: Ein Abstand des Sandkastens von etwa 4 m zu einem Nest sollte gegeben sein. In den meisten Fällen ist das der Fall. Dann können die Kinder im Allgemeinen ohne Beeinträchtigung im Garten spielen. Aber Achtung: Niemals barfuß auf dem Rasen laufen lassen! Hier besteht erhöhte Gefahr, von Bienen und Hummeln gestochen zu werden (im Spätsommer von Wespenarten, die an überreifen heruntergefallenen Früchten naschen). Ab September, wenn die Nächte kühler werden, sterben Wespen-, Hummeln und Hornissenvölker allmählich ab. Für die Tiere bedeutet das, dass sie vor Entkräftung nicht mehr den Weg ins eigene Volk zurück schaffen. Sie liegen dann klamm und wie tot in der näheren und weiteren Umgebung ihres Staates am Boden oder unbemerkt im Rasen. Bei direktem Kontakt sind sie jedoch auch weiterhin in der Lage, zu stechen. Bei Kindern im Schulalter: In diesem Alter ist bereits eine vorurteilsfreie Aufklärung über Lebensweise, Verhalten und Gefährlichkeit sinnvoll. Wer kennt nicht das Vorurteil: „Drei Stiche töten einen Menschen, sieben töten ein Pferd!" Diese traditionelle, aber völlig falsche Darstellung ist auch heute noch weit verbreitet. Ausschließlich am Gift von Hornissen sind nur wenige Menschen gestorben. Von 1993 bis 1999 ist in Niedersachsen kein einziger Fall bekannt geworden. Tierversuche haben ergeben, dass eine Maus sechs Hornissenstiche überlebt und eine Laborratte 60! Wie viel mehr Stiche ertrüge also der Mensch ohne Allergie! Erklären Sie deshalb dem Nachwuchs die „Spielregeln" und regen Sie an, die Riesenbrummer zu beobachten. Zeigen Sie den Kindern das Nest als Kunstwerk und geben Sie es ihnen im Winter, wenn es leer ist, mit in die Schule. Aber Vorsicht : Im Winter nach scharfen Frösten ist es im Normalfall zwar leer, in untypischen Einzelfällen können sich jedoch selten auch überwinternde Königinnen darin aufhalten, die bei Zimmertemperatur allmählich zu neuem Leben erwachen. Sie sollen in ein geeignetes Ersatzquartier verbracht werden (Reisig bzw. Laubhaufen, Holzhaufen, Baumhöhle u. ä.). zum Seitenanfang Fa llbeispiel 3: Haustiere, ist das nicht problematisch mit Wespen? Bürger : Wir haben einen Hund/Katze usw. Berater : Hautflügler reagieren auf Haustiere (auch Pferde) nicht anders als auf Menschen: Wenn sie in Ruhe gelassen werden, stechen sie auch nicht. Pferde werden gelegentlich wohl nur deshalb von wehrhaften Insekten gestochen, weil sie auch in Nähe des Nestes mit dem Schweif schlagen. Nach einem Stich gehen sie allerdings häufig durch. Hunde, die es nicht lassen können, nach allem, was herumfliegt, zu schnappen, werden irgendwann einmal in die Schnauze oder Pfote gestochen. Gefährlich oder bedrohlich für den Hund ist ein solcher Stich von Biene, Wespe, Hummel oder Hornisse normalerweise nicht. Es gibt auch Hunde, die aus Stichen gelernt haben, stechende von nicht stechenden Insekten zu unterscheiden, und die deshalb Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen in Ruhe lassen! Aber auch unter Hunden gibt es Allergiker, die nach einem Stich einer schnellen tierärztlichen Behandlung bedürfen. zum Seitenanfang Fa llbeispiel 4: Nachbar fordert Schadensersatz bei Wespenstich, geht das? Fa llbeispiel 4: Nachbar fordert Schadensersatz bei Wespenstich, geht das? Bürger : Unser Nachbar weiß, dass wir ein Hautflüglernest haben und hat schon mit Anzeige und Schadenersatzansprüchen gedroht. Müssen wir zahlen, wenn er gestochen wird oder seinetwegen das Nest beseitigen? Berate r: Hautflügler sind herrenlose, wild lebende, allgemein oder besonders geschützte Tiere, die niemandem gehören und für die niemand haftbar zu machen ist. Ein Hausbesitzer, der Hautflügler auf seinem Grundstück duldet, kann demnach von niemandem haftbar gemacht werden, da es nicht „seine" Tiere sind. Weitere Erläuterungen: Hornissennester dürfen lt. § 44 BNatSchG nicht eigenmächtig entfernt werden. Eine Anzeige hätte deshalb ebenso keine Rechtsgrundlage wie Schadenersatzforderungen oder Haftungsansprüche. zum Seitenanfang Fa llbeispiel 5: Hautflügler fliegen ständig ins Zimmer, was tun? Hautflügler fliegen ständig ins Zimmer, was tun? Bürger : Hautflügler fliegen ständig in unser Zimmer. Es ist unzumutbar. Berater : Dies geschieht meist abends oder nachts, wenn die Zimmerfenster offen und hell erleuchtet sind. In lauen Sommernächten fliegen Hautflügler auch nachts und werden von hell erleuchteten Wänden und Lampen angezogen. Deshalb bei Dunkelheit erst das Fenster schließen und dann das Licht anmachen bzw. erst das Licht ausschalten und einige Minuten danach das Fenster öffnen. Durch geöffnete Kippfenster gelangen Hautflügler leicht in ein Zimmer, aber kaum wieder hinaus. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, sollte einen Fliegendraht-Rahmen in das Fenster einbauen, der den Vorteil hat, dass auch Mücken und Nachtschmetterlinge aus dem Zimmer ferngehalten werden. Gelegentlich gelangen Hornissen- oder Wespenköniginnen in den Wintermonaten (November - April) in Wohnräume. Dies ist meistens dadurch zu erklären, dass Rohrleitungen durch die Decke geführt werden, die nicht sorgfältig eingeputzt sind. Die aus dem Zimmer durch die undichte Fuge aufsteigende Wärme weckt die in der Zwischendecke überwinternden Königinnen aus der Winterstarre auf und lockt sie in das Zimmer. Diese sollte man mit einem Glas und Papier einfangen und in ein geeignetes anderes Winterquartier (Reisig- oder Laubhaufen, Holzlege, Baumhöhle u. a.) umquartieren. Wichtig danach: Die undichte Stelle in der Decke schließen, sonst können mehr Tiere, die dieses Winterquartier gewählt haben, aus der Winterstarre erwachen und sich in den Räumen verfliegen. zum Seitenanfang Fa llbeispiel 6: Bauen Wespen ihr Nest jedes Jahr größer aus? Fa llbeispiel 6: Bauen Wespen ihr Nest jedes Jahr größer aus? Bürger : Wir würden die Tiere ja in diesem Jahr dulden. Was ist aber, wenn die ihr Volk jedes Jahr größer ausbauen? Berater : Hautflüglervölker in unserer Klimazone sind einjährig. In jedem Frühjahr bauen die Königinnen, die den Winter überlebt haben, ein neues Nest und bilden ein neues Volk. Das alte Nest wird nicht mehr bezogen. Das heißt aber auch, dass man, wenn das alte Nest entfernt wird, für ein neues Platz schafft. Da die nestsuchenden Königinnen vielleicht sogar den Ort ihrer Geburt wiederfinden, kann es möglich sein, dass am alten Neststandort oder unmittelbar daneben im folgenden Jahr ein neues Volk gegründet wird. Wie sich dieses Volk im Sommer entwickelt, hängt vom Witterungsverlauf, dem Nahrungsangebot und von der Konstitution der Königin ab. zum Seitenanfang Fa llbeispiel 7: Was ist, wenn ich trotzdem gestochen werde? Fa llbeispiel 7: Was ist, wenn ich trotzdem gestochen werde? Bürger : Was ist, wenn ich trotzdem gestochen werde? Berater : Hautflügler sind mit vielen Vorurteilen behaftet. Wenn eine Hummel durch den Garten fliegt, so wird deren tiefes Brummen als gemütlich und ihr pelziges Aussehen als hübsch empfunden. Eine Hummel, die sich in ein Zimmer verflogen hat, wird liebevoll mit einem übergestülpten Glas ins Freie getragen. Viele Leute wissen gar nicht, dass Hummeln stechen können. Bei einer Hornisse empfinden viele aus psychologischen Gründen das tiefe Brummen und Aussehen als bedrohlich-aggressiv. Sachlich gesehen sind die Unterschiede sehr gering: Beide, Hummeln und Hornisse, sind nur im unmittelbaren Nestbereich reizbar, und dies nur deshalb, da ihnen die Natur den Instinkt mitgegeben hat, ihr Volk mit der Königin auch unter Einsatz ihres Lebens zu verteidigen. Abseits vom Nest werden Hornissen i. d. R. die Flucht ergreifen. Sie stechen nur dann, wenn ihr eigenes Leben in Gefahr ist. zum Seitenanfang Fa llbeispiel 8: Warum kommt es doch zu Stichen? Warum kommt es doch zu Stichen? Bürger : Warum kommt es doch zu Stichen? Berater : Es kann gelegentlich passieren, dass eine Hornisse, Wespe, Biene o. ä. unbemerkt z. B. auf dem Ärmel einer Person landet und von dort in den Ärmel hineinkriecht. Es genügt eine Bewegung des Armes, um das Insekt mit dem Stoff etwas einzuklemmen. Es sieht sein Leben bedroht und sticht, gleichgültig, ob Wespe, Biene, Hummel oder Hornisse. Die Gefahr, dabei von einer Hornisse oder Wespe gestochen zu werden, besteht nur etwa ab dem Auftreten der ersten Hilfsweibchen im Juni und bei erhöhter Individuenzahl bis zum Flugsaison-Ende, verstärkt bei Hornissen im August bei der Nestvergrößerung. Das Risiko von Bienen- und Hummelstichen beim Barfußlaufen im Gras besteht von April bis Ende Oktober. Risiko für Stiche beim Essen sowie in den Mund und Zunge/Hals besteht ausschließlich durch zwei der insgesamt acht staatenbildenden Wespenarten. Da Hornissen an ihre Maden nur Fleisch verfüttern und nicht versessen auf Süßigkeiten sind, geht von ihnen in dieser Hinsicht nur eine geringe Gefährdung aus. Speziell für Hornissenstiche gibt es zwei Hauptursachen: Entweder hat der Gestochene nichts von einem Hornissennest gewusst, in dessen Nähe er sich aufhielt und hat sich unbeabsichtigt falsch verhalten (z. B. Rasenmähen), oder er wollte eigenmächtig unerlaubterweise das Nest beseitigen. Wespen kann man vom Mittagstisch und der Kaffeetafel fernhalten, indem man frisch aufgeschnittene Zitronen in Scheiben, Vierteln oder Hälften aufstellt und mit Gewürznelken spickt. Oft helfen auch Nelken- oder Teebaumöl, mit anderen ätherischen Ölen gemischt. zum Seitenanfang Fa llbeispiel 9: Was macht man bei Hummelstichen? Fa llbeispiel 9: Was macht man bei Hummelstichen? Berater : Ich bitte darum, mir Ihr Problem etwas genauer zu beschreiben. Sind es auch wirklich Hummeln. Wissen Sie, wo sich das Nest befindet? Wie kam es zu den Stichen? Bürger : Es sind Hummeln, die kennen wir. Sie nisten bei uns im Meisenkasten, der an unserer Hauswand hängt. Wir haben das zuerst gar nicht bemerkt, sondern nur ab und zu ein ganz großes Exemplar fliegen sehen und uns daran erfreut. Wir pflanzen auch extra Hummelpflanzen im Garten an. Eigentlich mögen wir ja diese Tiere. Aber nun wissen wir nicht mehr recht, wie wir uns weiter verhalten sollen. Es ist Anfang Mai und im letzten Jahr flogen hier Hummeln bis in den September. Und diese Stiche tun ja richtig weh. Die möchte ich nicht noch einmal. Als ich dort mit dem Rasenmäher vorbeifuhr, kamen sie angeschossen. Zwei ganz kleine Tiere haben mich gestochen, als sie sich in meiner Kleidung verfangen haben. Berater : Vorab möchte ich Ihnen einige wesentliche Informationen geben. Hier in unserer Region haben wir bis zu acht Hummelarten gezählt. Hummeln stehen nach der Bundesartenschutzverordnung unter besonderem Schutz, da ihr Bestand als bedroht gilt. Bei den Hummeln haben wir sogenannte frühe Arten, die ab März bereits fliegen, wie die Erdhummel und späte Arten, die sich erst ungefähr ab Mai/Juni einstellen. Sie sehen zuerst immer nur einzelne große Tiere, das sind die Königinnen, die allein das Anfangsstadium eines Nestes aufbauen. Erst ca. 4 Wochen später schlüpft die erste ganz kleine Generation der Hilfsweibchen. Erst die folgenden Generationen im Nest werden bei besserer Fütterung größer. Bürger : Und ich habe mich immer schon gewundert... Berater : Vielleicht ist Ihnen bekannt, dass wir in den Hummeln wichtige Bestäuber unserer Pflanzen haben. Hummeln ernähren sich wie unsere Honigbienen von Blütenstaub und Nektar. Ihre Zellen legen auch sie aus Wachs an, den sie „ausschwitzen". Das Wachs ist also ein körpereigener Baustoff. Nester der Hummeln kommen je nach Art oberirdisch oder unterirdisch vor. Die oberirdischen Nester, wie z. B. der Wiesenhummel, werden in langen Grasbüscheln gebaut. Unterirdisch angelegte Nester findet man in verlassenen Mauselöchern. Alle Nester sind einjährig und je nach Art zwischen Juli und Oktober wieder verschwunden. zum Seitenanfang Fa llbeispiel 10: Dachdecker trauen sich wegen des Nestes nicht aufs Dach. Fa llbeispiel 10: Dachdecker trauen sich wegen des Nestes nicht aufs Dach. Bürger : Bei uns wird das Dach repariert. Es ist offen. Die Dachdecker wagen sich nicht mehr auf das Dach. Der Wetterbericht meldet Regen. Können Sie kommen? Berater : Für meine Planung, wie ich Ihnen kurzfristig helfen kann, bitte ich noch um einige Zusatzinformationen: In welcher Höhe befindet sich das Nest. Bürger : Es hängt oben im Dachstuhl. Es ist sichtbar, in ca. 3 m Höhe. Berater : Geben Sie mir bitte Ihre Adresse und eine Wegbeschreibung. Sie haben Glück, ich könnte dann in zwei Stunden bei Ihnen sein. zum Seitenanfang Fa llbeispiel 11: Jeden Tag direkt an einem Hornissennest vorbeigehen? Bürger : Wir haben Hornissen im Meisenkasten. Der Meisenkasten hängt aber direkt so, dass wir jeden Tag daran vorbeigehen müssen. Hornissen hatten wir schon mal. Eigentlich können die bleiben, aber nicht da. Berater : Es ist gut, dass die Hornissen bleiben können. Wir können in Ihrem Fall folgendes unternehmen: Zunächst können wir die Hornissen aus dem Meisenkasten in einen Hornissenkasten umquartieren und diesen dann an eine Stelle hängen, an dem die Tiere bleiben können. Bürger : Wieso sollen die Tiere umquartiert werden? Berater : Ab Juni kommt bei den Hornissen Filialbildung vor. Beginnt eine Königin in einem Meisenkasten mit dem Nestbau, wird diese „Wohnung" schnell zu klein. Es werden neue Nester an anderen Standorten gebaut. Diese einzelnen Nestteile stehen untereinander in Verbindung. Die Brut darin wird solange gepflegt, bis sie geschlüpft ist und den Flugtieren folgen kann. Bürger : Wann können Sie denn die Aktion starten? Berater: Dies sollte schon in den nächsten Tagen geschehen. Suchen Sie schon mal eine Stelle im Garten aus, an der der Kasten neu aufgehängt werden kann. Wir machen dann einen Termin für nächste Woche aus. zum Seitenanfang Fa llbeispiel 12: Wespen im Holzstapel, müssen die weg? Fa llbeispiel 12: Wespen im Holzstapel, müssen die weg? Bürger : Ich habe hier Wespen in meinem Holzstapel, können Sie kommen und sie wegmachen. Wir haben Angst um unsere Kinder und um unseren Hund. Der schnappt immer danach. Berater : Bitte beschreiben Sie mir doch, wie die Tiere aussehen, sind diese braunschwarz oder gelb-schwarz? Bürger : Sie sind braun. Berater : Ich darf Sie mit meiner Ferndiagnose schon einmal beruhigen. Bei den bei Ihnen auftretenden Insekten im Holzstapel handelt es sich mit höchster Wahrscheinlichkeit um einen Nistplatz geschützter Wildbienen. Dies könnten sogar u. U. Holzbienen sein, die nun aus dem Holz Ihres Holzstapels hervorkriechen, in dem sie in Holzspalten als fertiges Tier überwintert haben und diesen nun zur Paarung, zu ihrem Hochzeitsflug und zur Vermehrung verlassen. Bitte lassen Sie doch einfach diese Tiere in Ruhe. Wenn Sie einen Garten haben und auch noch Blumen und Obstbäume, so tragen diese Wildbienen zur Bestäubung bei, so dass Sie im Herbst Obst reichlicher ernten können. Bürger : Wie lange dauert denn so etwas? Ich möchte den Stapel umpacken und neues Holz aufschichten. Berater : In der Regel ist kein Stich von Wildbienen zu erwarten. Es stechen nur wenige Arten. Sie können vorsichtig und in aller Ruhe das Holz umschichten. Gleichzeitig bringt ein neuer Holzstapel neue Nistplätze für diese Tiere. Sie müssen generell mit einem „Flugverkehr" von 4 bis 6 Wochen rechnen. Bei einigen Arten kann er sich im Herbst wiederholen. Ich bitte Sie, Ihre Kinder auch hierüber aufzuklären, damit sie ebenso vorsichtig mit der Natur umgehen wie Sie. Ihrem Hund passiert nichts. Aber vielleicht versuchen Sie doch mal, ihn mit den entsprechenden Kommandos vom Schnappen abzubringen. Denn normalerweise sind Hunde ja sehr gelehrige Tiere. Bitte achten Sie darauf, dass einige Holzscheite als „Wildbienenwohnungen" bis zum nächsten Frühjahr übrig bleiben. So kann daraus ein neuer Bestand an Wildbienen gesichert werden. zum Seitenanfang Fallbeispiel 13 : Wespennest im Jalousiekasten, was tun? Berater : Das hängt stark vom jeweiligen Einzelfall ab, u.a. von der Größe des Wespenvolkes oder der Zugänglichkeit des Jalousiekastens. In den meisten Fällen empfiehlt sich eine Umsiedlung, insbesondere, wenn es sich um ein großes Volk mit starkem Flugverkehr oder einer Blockade der Jalousie handelt, aber auch bei Hornissen, wo es zu Geruchsbelästigungen durch Kotausdünstungen kommen kann. 1 MARKS, W., J. GERLACH, H. H. V. HAGEN & H. GEFFCKEN (2000): Keine Angst vor Wespen, Hummeln und Hornissen - praktische Bürgerberatung bei Problemen mit Hautflüglern. - Herausgeber: Naturschutzstiftung Landkreis Osnabrück, 64 S.

53_Wildbienen

Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt 39 (2004) Rote Liste der Wildbienen (Hymenoptera: Apidae) des Landes Sachsen-Anhalt Bearbeitet von Frank BURGER und Haike RUHNKE unter Mitarbeit von Manfred DORN (2. Fassung, Stand: Februar 2004) Einführung Wenn man den Namen „Biene“ hört, denkt man für gewöhnlich als erstes an die Honigbiene. Dabei ist einem oftmals nicht bewusst, dass weltweit mehrere zehntausend Bienenarten bekannt sind. Für Deutschland nennen WESTRICH & DATHE (1997) immerhin 548 Arten. Bei dieser hohen Artenzahl ist es natürlich nicht verwunderlich, dass die Lebensweise der Arten recht unterschiedlich ist. Bienenweibchen betrei- ben eine ausgeprägte Brutfürsorge. Sie versor- gen ihre Nachkommen mit einem Pollenvorrat (meist als Pollen-Nektar-Gemisch) bzw. mit Öl (Gattung Macropis). Einige Bienenarten sind sogar auf einzelne Pflanzenarten als Pollenlieferanten spezialisiert (Oligolektie), so sammelt z.B. Osmia adunca nur den Pollen vom Natternkopf (Echium vulgare). Oligolektische Bienenarten sind somit auf das Vorkommen spezifischer Pflanzenarten als Pollenquelle angewiesen. Die Nistweise der Bienenarten unterscheidet sich deutlich und ist ebenfalls artspezifisch. Die Nes- ter werden in der Erde bzw. oberirdisch angelegt. In der Erde nistende Arten graben selbst Hohl- räume oder nutzen bereits vorhandene Struktu- ren. Oberirdisch nistende Arten nutzen vor allem Höhlungen in Totholz, Pflanzenstengeln bzw. lee- ren Schneckenhäusern. Seltener werden mark- haltige Pflanzenstengel verwendet bzw. die Nes- ter als Freibauten an Steinen bzw. zwischen Gras- halmen errichtet. Auch das verwendete Nistma- terial variiert, es reicht vom umgebenden Erdma- terial über Pflanzenwolle, Harz, Blattausschnitten, bis zu Drüsensekreten wie dem Wachs der Hum- meln und Honigbienen. schen Nahrungs- und Nistressourcen, werden Wildbienen gern als Bioindikatoren für Natur- schutzfachplanungen verwendet. So treten sie immer mehr in den Vordergrund als Anzeiger für gestörte Mosaikstrukturen, da sie mehrere Res- sourcen auf engstem Raum benötigen. Bienen besitzen eine herausragende Bedeutung als Be- stäuber entomogamer Wild- und Kulturpflanzen. Sie werden häufig gezielt im Freiland oder in Ge- wächshäusern zur Bestäubung eingesetzt und haben dadurch ebenfalls eine hohe wirtschaftli- che Bedeutung erlangt. Datengrundlagen und Bemerkungen zu ausgewählten Arten Als Datengrundlage für diese Arbeit diente die Zusammenstellung von DORN (1993). Hier sind u.a. bereits die Ausführungen von TASCHENBERG (1866), FRIESE (1883), BLÜTHGEN (1925, 1929, 1937, 1942), RAPP (1945) und STOECKHERT (1954) eingegangen. Weiterhin wurden die Sammlungen von SCHMIE- DEKNECHT (Bad Blankenburg), JÄNNER (Gotha) und PETRY (Nordhausen) ausgewertet. Neuere Daten wurden von DREWES (2001) und SCHWENNINGER & SCHANOWSKI (2000) zum Elbegebiet sowie von VI- SCHER (2002) zum Saale-Unstrutgebiet bekannt. Damit hat sich der Bearbeitungsgrad für Sachsen- Anhalt gegenüber dem Stand der Roten Liste von 1993 verbessert, er ist jedoch immer noch nicht zufriedenstellend. Die meisten Bienenarten nisten solitär, d. h. ein Weibchen legt allein ein Nest an und verprovian- tiert dieses. Daneben gibt es jedoch verschiede- ne Stufen der Sozialität bis hin zu den hoch sozi- alen (eusozialen) Hummeln und Honigbienen, die ein Kastensystem mit eierlegender Königin und Arbeiterinnen ausgebildet haben. Jedoch fertigen nicht alle Bienenarten selbst Nester an. Ein Teil der Spezies sind Brutparasiten, d.h. sie legen ihre Eier in das Nest anderer Arten, so z.B. die Gat- tungen Coelioxys, Nomada, Sphecodes. Sie wer- den daher auch als Kuckucksbienen bezeichnet und sind für gewöhnlich auf einzelne bzw. wenige Wirtsarten spezialisiert.Für Sachsen-Anhalt sind derzeit 405 Bienenar- ten belegt. Diese deutliche Erhöhung der Arten- zahl gegenüber DORN (1993) mit 342 und DORN & RUHNKE (1999) mit 384 Arten kommt zum einen durch die Auftrennung einiger Arten zu Stande, so werden z.B. Andrena anthrisci, A. albofascia- ta, A. confinis, A. nigrospina, A. propinqua und Nomada minuscula als eigenständige Arten auf- gefasst. Zum anderen sind zahlreiche Neunach- weise für Sachsen-Anhalt zu verzeichnen (And- rena angustior, A. enslinella, A. gelriae, Bombus jonellus, B. semenoviellus, Hylaeus punctatus, Lasioglossum sabulosum, N. moeschleri, N. sym- phyti, Osmia villosa, Sphecodes majalis sowie als historische Funde Andrena granulosa, Halictus sajoi [vid. EBMER], Lasioglossum breviventre und Sphecodes cristatus). Zwei Arten sind gleichzei- tig Erstfunde für Deutschland (Anthidium tenellum [vid. SCHWARZ] und Halictus tetrazonius [vid. EB- MER]). Aufgrund der oftmals hohen Ansprüche an das Mikroklima und dem Vorhandensein von spezifi-Die Nachweise pontisch verbreiteter Arten wie Anthidium tenellum, Camptopoeum frontale und !#$ Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) 0 49 12,1 G 11 2,7 Gefährdungskategorie R 1 2 6 71 70 1,5 17,5 Kategorien D V 1 25 0,2 6,2 17,3 3 67Rote Liste 263 16,564,9 Sonstige Gesamt 37 Gesamt 405 Gesamt 405 Tab. 1: Übersicht zum Gefähr- dungsgrad der Wildbienen Sachsen-Anhalts. Tab. 2: Übersicht zur Einstu- fung in die sonstigen Kategori- en der Roten Liste. 9,1 Halictus tetrazonius (sowie H. sajoi als historischer Beleg) im mitteldeutschen Trockengebiet westlich von Halle/Saale sind die nördlichsten Vorposten der Arten in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet und völlig isoliert, doch offenbar bodenständig. Weitere Arten sind in diesem Gebiet zu erwarten, was der Region einen besonderen Stellenwert beimisst und zwingend in weitere Schutzbemü- hungen münden sollte. Für Sachsen-Anhalt zu streichen sind Colletes flo- ralis EVERSMANN, 1852, die irrtümlich von DATHE (2001) gemeldet wurde und Nomada errans LE- PELETIER, 1841, deren Angaben (Rottleben) sich auf Thüringen beziehen (RAPP 1945). WESTRICH & DATHE (1997) melden erstmals L. breviventre, die bei DORN & RUHNKE (1999) und DATHE (2001) nicht berücksichtigt wird. DREWES (2001) meldet Noma- da symphyti, somit muss als ihre einzige Wirtsart auch Andrena symphyti SCHMIEDEKNECHT, 1883 potentiell vorkommen. A. symphyti wurde bereits früher in Sachsen im Elbtal nachgewiesen, wes- halb der Neufund des Parasitoiden in Sachsen- Anhalt nicht so überraschend erscheint. Vermut- lich ist sie jedoch auf das dem Elbtal nahe Gebiet beschränkt. Das Vorkommen von Bombus mag- nus VOGT, 1911 ist ebenfalls nicht auszuschließen, doch war die Art im bisher geprüften Sammlungs- material nicht enthalten. Zu bedenken ist die schlechte aktuelle Bearbeitungsintensität im Harz. Bereits bei einem Besuch im Frühjahr 2003 wur- den drei Neunachweise erbracht. Auch B. wurfle- nii sollte hier noch aktuell vorkommen. Eine Be- sonderheit stellt Xylocopa violacea dar, die aktu- ell auf einen Totfund von 1973 im Botanischen Garten Halle zurückgeht. Eine Einschleppung des Tieres ist nicht auszuschließen. Historische Nach- weise belegen allerdings die Bodenständigkeit der Art in Anhalt (Zeitzer Forst ein Nest im Pflaumen- baum leg. CONRAD, vgl. BLÜTHGEN 1925). Osmia cornuta wird z. Z. aus einer Wiener Population im Botanischen Garten Halle gehalten, der letzte Beleg der Art aus einer Wildpopulation stammt aus dem Jahr 1984 aus dem Saalkreis (leg. DORN). - Beseitigung geeigneter Biotope (z.B. Feldrai- ne, Ödländer, Röhrichte) oder Strukturen (z.B. Totholz, abgestorbene Pflanzenstängel, Ab- bruchkanten, Lehmbauten, Trockenmauern) durch Nutzungsänderung, Mahd, Aufforstung, Bebauung usw., - Verlust der Blütenpflanzen durch intensive Nut- zung, Begiftung, Mahd, Verbuschung usw., - Ungeeignete Behandlung bestehender Bioto- pe (wie z.B. Wiesen, Gärten) oder Strukturen (z.B. Verputzen von Fachwerk, vollständiges Imprägnieren von Holz, Verfugen von Trocken- mauern). Daraus lassen sich die wesentlichen Gefähr- dungsursachen ableiten. Wichtig erscheint es, ein natürliches Verständnis für Wildbienen aufzubau- en. Nur dies ermöglicht einen bewussten Umgang mit der Natur. Aus der nachfolgenden Tabelle lassen sich 263 Arten (ca. 65 %) als gefährdet bzw. verschollen ableiten. Das entspricht in etwa der bei DORN (1993) getroffenen Einschätzung (70 % der Arten gefährdet bzw. verschollen). In der vorliegenden Arbeit wurden insgesamt 300 Arten aufgenom- men, wovon 37 Arten auf die Kategorien G, D und V entfallen. In der Nomenklatur folgen wir weitgehend SCHWARZ et al. (1996), die Großgattungen betreffend WE- STRICH & DATHE (1997), bei taxonomisch umstritte- nen Arten teilweise SCHMID-EGGER & SCHEUCHEL (1997), SCHEUCHEL (1995) und aktuellen Namens- änderungen GUSENLEITNER & SCHWARZ (2000). Danksagung Dank gebührt Frau S. DETERS (Oldenburg) und den Herren W. GRUSCHWITZ (Staßfurt), S. KALUZA (Bor- na), O. SCHWEIGER (Halle), E. STOLLE (Rottlebero- de) sowie Frau M. VISCHER (Münster) für die Über- lassung von Daten und Material. Gefährdungsursachen und erforderliche Schutzmaßnahmen Trotz eines Artenzuwachses ist nicht zu verken- nen, dass eine Vielzahl der Wildbienenarten in ih- ren Populationsdichten erheblich zurückgegangen bzw. inzwischen verschollen ist, was sich auf fol- gende Gründe zurückführen lässt: !#% Art (wiss.)Art (deutsch)Kat.Bem. Ammobates punctatus (FABRICIUS, 1804) Andrena agilissima (SCOPOLI, 1770) Andrena alfkenella PERKINS, 1914 Andrena angustior (KIRBY, 1802) Andrena anthrisci BLÜTHGEN, 1925 Andrena apicata SMITH, 1847 Andrena argentata SMITH, 1844 Andrena barbareae PANZER, 1805 Andrena barbilabris (KIRBY, 1802) Andrena bimaculata (KIRBY, 1802) Andrena chrysopus PÉREZ, 1903 Andrena chrysopyga SCHENCK, 1853 Andrena cineraria (LINNAEUS, 1758) Andrena clarkella (KIRBY, 1802) Andrena coitana (KIRBY, 1802) Andrena combinata (CHRIST, 1791) Andrena confinis STOECKHERT, 1930 Andrena curvungula THOMSON, 1870 Andrena denticulata (KIRBY, 1802) Andrena distinguenda SCHENCK, 1871 Andrena enslinella STOECKHERT, 1924 Andrena ferox SMITH, 1841 Andrena florea FABRICIUS, 1793 Andrena floricola EVERSMANN, 1852 Andrena florivaga EVERSMANN, 1852 Andrena fulvago (CHRIST, 1791) Andrena fuscipes (KIRBY, 1802) Andrena gallica SCHMIEDEKNECHT, 1883 Andrena gelriae VAN DER VECHT, 1927 Andrena granulosa PÉREZ, 1902 Andrena hattorfiana (FABRICIUS, 1775) Andrena humilis IMHOFF, 1832 Andrena hypopolia SCHMIEDEKNECHT, 1883 Andrena intermedia THOMSON, 1872 Andrena labialis (KIRBY, 1802) Andrena lapponica ZETTERSTEDT, 1838 Andrena lathyri ALFKEN, 1899 Andrena lepida SCHENCK, 1861 Andrena marginata FABRICIUS, 1776 Andrena mitis SCHMIEDEKNECHT, 1883 Andrena morio BRULLÉ, 1832 Andrena nana (KIRBY, 1802) Andrena nanaeformis NOSKIEWICZ, 1925 Andrena nigriceps (KIRBY, 1802) Andrena nigrospina THOMSON, 1872 Andrena nitidiuscula SCHENCK, 1853 Andrena niveata FRIESE, 1887 Andrena nycthemera IMHOFF, 1868 Andrena ovatula (KIRBY, 1802) Andrena pandellei PÉREZ, 1895 Andrena pilipes FABRICIUS, 1781 Andrena polita SMITH, 1847 Andrena potentillae PANZER, 1809 Andrena praecox (SCOPOLI, 1763) Andrena propinqua SCHENCK, 1853Sandgänger-Biene Blauschillernde Sandbiene2 2 V G 3 0 0 0 V 0 2 1 V 1 1 2 1 2 3 1 G 0 3 3 1 3 2 1 2 0 3 3 2 2 3 3 3 0 2 2 0 1 0 1 2 2 2 0 2 2 V 2 1 V 3§ BA § BA § BA § BA 2002 01) § BA § BA vor 1925 02) 08) § BA 1944 03) § BA 1929 04) § BA § BA vor 1925 05) § BA § BA § BA § BA § BA § BA § BA 06) § BA § BA § BA § BA 07) § BA 1923 02) 08) § BA § BA § BA § BA § BA § BA 47) § BA 10) § BA 1919 11) § BA § BA § BA § BA § BA § BA § BA § BA 1919 12) § BA § BA § BA 1961 02) § BA 13) § BA 1948 14) 16) § BA § BA 15) § BA § BA § BA vor 1954 16) § BA 17) § BA § BA 15) § BA § BA § BA § BA 18) !#& Spargel-Sandbiene Braunschuppige Sandbiene Heidekraut-Sandbiene Knautien-Sandbiene Hellrote Sandbiene Schwarze Sandbiene Graue Weiden-Sandbiene Grauschuppige Sandbiene Glanz-Sandbiene Fingerkraut-Sandbiene

57_Pflanzenwespen

Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt 39 (2004) Rote Liste der Pflanzenwespen (Hymenoptera: Symphyta) des Landes Sachsen-Anhalt Bearbeitet von Andreas TAEGER (2. Fassung, Stand: August 2003) Einführung Die Pflanzenwespen (Hymenoptera: Symphyta) umfassen die ursprünglichsten Hautflügler, die durch das Fehlen der Wespentaille charakterisiert sind. Die so zusammengefassten Gruppen bilden verwandtschaftlich keine Einheit. Aus historischen und praktischen Gründen werden sie in dieser Lis- te gemeinsam abgehandelt. Die bisher 723 in Deutschland bzw. 342 in Sach- sen-Anhalt nachgewiesenen Arten sind den fol- genden Gruppen zuzuordnen: Argidae (Bürsthorn- Blattwespen, 33/17), Blasticotomidae (1/1), Ce- phidae (Halmwespen,19/12), Cimbicidae (Keul- horn-Blattwespen, 22/12), Diprionidae (Busch- horn-Blattwespen, 16/4), Megalodontesidae (6/3), Orussidae (parasitoide Holzwespen, 3/1), Pam- philiidae (Gespinstblattwespen, 49/23), Siricidae (Holzwespen, 10/6), Tenthredinidae (Echte Blatt- wespen, 552/257), Xiphydriidae (Schwertwespen, 5/4), Xyelidae (Urblattwespen, 7/2). Das Wirtspflanzenspektrum der Pflanzenwespen umfasst neben den Blütenpflanzen auch Konife- ren, Farne, Moose und Schachtelhalme. Die meis- ten Symphyta-Arten sind mono- bzw. oligophag, d.h. auf eine Wirtspflanzenart bzw. -gattung be- schränkt. Nur selten ist es möglich, den Rückgang bzw. die Gefährdung von Pflanzenwespen unmit- telbar mit dem Rückgang der Wirtspflanzen in Zusammenhang zu bringen. Die allgemeine Er- kenntnis, dass sich der Schutz der Arten nur über den Schutz der Lebensräume verwirklichen lässt, muss für die Pflanzenwespen unterstrichen wer- den. Die meisten Pflanzenwespen finden sich in vege- tationsreichen Feuchthabitaten. Die entsprechen- den Arten sind oft weit im nördlichen Bereich der Paläarktis verbreitet. Wahrscheinlich weniger als 20% der heimischen Symphyten bevorzugen Xe- rothermstandorte. Die meisten Pflanzenwespen- arten, die aufgrund von Lebensraumverlust be- droht sind, leben auf Feuchtflächen oder Trocken- rasen. Viele Pflanzenwespen sind auch an Feld- gehölzen und Gebüschsäumen zu finden. Die Bedeutung dieser Strukturen für die Artenvielfalt scheint sehr groß zu sein, doch wurde sie noch nicht genauer untersucht. Datengrundlagen Neben den eigenen Aufsammlungen aus der Zeit zwischen 1974 und 1982 wurde Sammlungsma- terial des DEI ausgewertet. Weitere umfangrei- che Daten, die im Zusammenhang mit den Check- listen der Symphyta Deutschlands (BLANK et al. !& 1998, 2001) erfasst wurden, stammen insbe- sondere von F. KOCH (Berlin) und E. JANSEN (Leip- zig). Das Arten- und Biotopschutzprogramm für den Landschaftsraum Elbe (TAEGER & RITZAU 2001) lieferte eine weitere wichtige Datengrundlage. Außerdem flossen Daten, die bei der Zusammen- stellung der „Fauna Europaea” (TAEGER & BLANK in Vorb.) ermittelt wurden, in die aktualisierte Lis- te ein. Der Erforschungsgrad der Gruppe in Sach- sen-Anhalt ist im Vergleich mit den anderen Bun- desländern als durchschnittlich anzusehen. Aus Sachsen-Anhalt und den angrenzenden Bundes- ländern wurden bisher 620 Arten nachgewiesen. Diese Zahl dürfte dem tatsächlichen Arteninven- tar Sachsen-Anhalts nahekommen. Die Einstufung in die Rote-Liste-Kategorien lehnt sich stark an die Rote Liste Deutschlands an (TAEGER et al. 1998b). Für die Symphyta gibt es kein Werk, das die De- termination aller heimischen Arten ermöglicht. Die Identifikation der Arten ist zur Zeit nur mit Hilfe umfangreicher Spezialliteratur möglich, deren Aufzählung zu weit führen würde. Dem Anspruch einer umfassenden Abhandlung kommt ZHE - LOCHOVTSEV (1988) am nächsten. Die Arbeiten von MUCHE (1968-1981) behandeln zwar die meisten deutschen Symphyta, sind allerdings nomenkla- torisch oft inkorrekt. Auch führen die darin enthal- tenen Schlüssel leider häufig nicht zum richtigen Ziel. Bestimmungstabellen für einige kleinere Gruppen enthält das Buch „Pflanzenwespen Deutschlands” (TAEGER & BLANK 1998). Für die Determination großer bzw. auffälliger Arten kann der Schlüssel von TAEGER et al. (2000) herange- zogen werden. Zu vielen deutschen Arten wur- den von TAEGER et al. (1998a) Hinweise zur Ver- breitung, Biologie und Gefährdung gegeben. Zahl- reiche Angaben auf weiterführende Literatur fin- den sich bei LISTON (1995). Zur fehlenden zusam- menfassenden Literatur kommen zahlreiche taxonomische Unsicherheiten bei der Abgrenzung der Arten. Insgesamt kann sicherlich ein Drittel der Arten (insbesondere ein großer Anteil der Ten- thredinidae-Unterfamilie Nematinae) als taxono- misch problematisch angesehen werden. Seit dem Erscheinen der ersten Roten Liste für Sachsen-Anhalt (TAEGER 1998) haben sich einige nomenklatorische Veränderungen ergeben, die hier nicht weiter erläutert werden können. Entspre- chende Angaben sollen zum Ende des Jahres 2004 auf den Internetseiten der „Fauna Europa- ea” verfügbar sein. Die unten stehende Liste folgt der dort angewendeten Nomenklatur. Im Vergleich Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) 0 1 0,3 Gefährdungskategorie R 1 2 - 2 16 - 0,6 Kategorien G D V 43 40 - 12,6 11,7 4,7 3 23Rote Liste 42 6,712,3 Sonstige Gesamt 83 - Gesamt 342 Gesamt 342 Tab. 1: Übersicht zum Gefähr- dungsgrad der Pflanzenwespen Sachsen-Anhalts. Tab. 2: Übersicht zur Einstu- fung in die sonstigen Kategori- en der Roten Liste. 24,3 zur Liste von 1998 erhöhte sich die Zahl der für Sachsen-Anhalt nachgewiesenen Symphyta um 42. Hierdurch und durch die Aufnahme zahlrei- cher Arten in die Kategorien D und G stieg die Zahl Rote-Liste-Arten von 87 auf 125. Die Erhö- hung des Anteils der Rote-Liste-Arten von 29% auf 37% ist nicht auf eine stärkere Gefährdung der Symphyta zurückzuführen, sondern haupt- sächlich Folge der veränderten Bewertungskrite- rien. In der vorigen Liste wurden die drei Arten Athalia lugens (KLUG, 1815), A. scutellariae CAME- RON , 1880 und Hoplocampa testudinea K LUG , 1816) noch als gefährdet eingestuft. Neuere Da- ten sprechen gegen diese Auffassung. Gefährdungsursachen und erforderliche Schutzmaßnahmen Der Rückgang der Arten spiegelt sich in der hier vorgelegten Roten Liste wider. Ein wesentlicher Grund dafür liegt in den komplexen, nachhaltigen Veränderungen der Umwelt über einen längeren Zeitraum. Es handelt sich um einen schleichen- den Prozess, klare Einschnitte sind meist nicht erkennbar. Die wesentlichsten Eingriffe sind wahr- scheinlich Bach- und Flussregulation, Meliorierung von Feuchtwiesen, Trockenlegung von Mooren, Rodung von Gebüschen und Hecken, Waldrand- begradigungen, Aufforstung von Grenzertragsbö- den (oft Magerstandorte), Düngung von Mager- wiesen, Nutzung von wertvollen Landschaftsele- menten durch Verbauung sowie die Intensivierung der Landwirtschaft. Die Summe dieser Eingriffe ist für den Rückgang der Arten verantwortlich zu machen. Die strukturelle Verarmung der Kultur- landschaft und deren Auswirkung auf die Pflan- zenwespenfauna ist, wenn auch regional unter- schiedlich stark, klar festzustellen. Die Zahl güns- tiger Lebensräume ist hierdurch gravierend ein- geschränkt worden. Es ist mit Sicherheit nicht möglich, die Artenvielfalt lediglich durch ein Netz von Landschafts- und Naturschutzgebieten zu erhalten, zumal es über die Ansprüche der Insek- ten an vernetzte Komplexe von Teillebensräumen und erforderliche Arealgrößen kaum anwendba- re Kenntnisse gibt. Art (wiss.)Kat. Abia aenea (KLUG, 1829) Abia fasciata (LINNAEUS, 1758) Abia nitens (LINNAEUS, 1758) Abia sericea (LINNAEUS, 1767) Acantholyda flaviceps (RETZIUS, 1783) Aglaostigma discolor (KLUG, 1817) Allantus coxalis (KLUG, 1818) Allantus didymus (KLUG, 1818) Allantus togatus (PANZER, 1801) Allantus viennensis (SCHRANK, 1781) Amauronematus amplus KONOW, 1895 Amauronematus lateralis KONOW, 1896 Amauronematus toeniatus (SERVILLE, 1823) Apethymus apicalis (KLUG, 1818) Aprosthema brevicorne (FALLÉN, 1808) Aprosthema intermedium (ZADDACH, 1864) Ardis pallipes (SERVILLE, 1823) Arge dimidiata (FALLÉN, 1808) Athalia ancilla SERVILLE, 1823 Blasticotoma filiceti KLUG, 1834 Brachythops flavens (KLUG, 1816) Cephus brachycercus C.G. THOMSON, 18713 3 2 2 D 3 G 3 3 3 D D D G G G G G 1 2 2 G Bem. !&! Art (wiss.)Kat. Cephus infuscatus C.G. THOMSON, 1871 Cimbex connatus (SCHRANK, 1776) Cimbex fagi ZADDACH, 1863 Cimbex femoratus (LINNAEUS, 1758) Cimbex luteus (LINNAEUS, 1758) Cladardis hartigi LISTON, 1995 Cladius grandis (SERVILLE, 1823) Cladius ulmi (LINNAEUS, 1758) Claremontia uncta (KLUG, 1816) Corynis crassicornis (ROSSI, 1790) Corynis obscura (FABRICIUS, 1775) Dineura stilata (KLUG, 1816) Dolerus bimaculatus (GEOFFROY, 1785) Dolerus blanki LISTON, 1995 Dolerus ferrugatus SERVILLE, 1823 Dolerus gibbosus auct. Dolerus harwoodi BENSON, 1947 Dolerus madidus (KLUG, 1818) Dolerus pratorum (FALLÉN, 1808) Dolerus stygius FÖRSTER, 1860 Dolerus uliginosus (KLUG, 1818) Empria candidata (FALLÉN, 1808) Empria excisa (C.G. THOMSON, 1871) Empria longicornis (C. G. THOMSON, 1871) Empria parvula (KONOW, 1892) Empria pumiloides LINDQVIST, 1968 Empria tridens (KONOW, 1896) Eopsis beaumonti BENSON, 1959 Eriocampa umbratica (KLUG, 1816) Eurhadinoceraea ventralis (PANZER, 1799) Eutomostethus gagathinus (KLUG, 1816) Eutomostethus nigrans BLANK & TAEGER, 1998 Eutomostethus punctatus (KONOW, 1887) Euura acuminata ENSLIN, 1915 Fenella nigrita WESTWOOD, 1839 Fenusa ulmi SUNDEVALL, 1844 Gilpinia abieticola (DALLA TORRE, 1894) Hinatara recta (C.G. THOMSON, 1871) Macrophya albipuncta (FALLEN, 1808) Macrophya blanda (FABRICIUS, 1775) Macrophya carinthiaca (KLUG, 1817) Macrophya diversipes (SCHRANK, 1782) Macrophya rufipes (LINNAEUS, 1758) Macrophya tenella MOCSÁRY, 1881 Macrophya teutona (PANZER, 1799) Megalodontes cephalotes (FABRICIUS, 1781) Megalodontes fabricii (LEACH, 1817) Megalodontes flavicornis (KLUG, 1824) Monophadnoides ruficruris (BRULLE, 1832) Monophadnus spinolae (KLUG, 1816) Nematinus acuminatus (C. G. THOMSON, 1871) Nematinus bilineatus (KLUG, 1819) Nematus distinguendus (ENSLIN, 1915) Nematus flavescens STEPHENS, 1835 Nematus leucotrochus HARTIG, 1837G 2 2 3 2 G 3 G G 2 2 D 3 G 3 D D 2 G D 2 G G G G G G G 3 G 3 G G D D D D D 3 3 D D 3 D 3 2 1 D D G D D D D D !&" Bem. § BA § BA § BA § BA

55_Grabwespen

Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt 39 (2004) Rote Liste der Grabwespen (Hymenoptera: „Sphecidae“) des Landes Sachsen-Anhalt Bearbeitet von Eckart STOLLE, Frank BURGER und Barbara DREWES unter Mitarbeit von Rolf FRANKE, Hans-Joachim JACOBS, Ewald JANSEN, Sigbert KALUZA und Christoph SAURE (1. Fassung, Stand: Februar 2004) Einführung Mit etwa 250 Arten aus drei Familien bilden die Grabwespen in Deutschland nach den Bienen die zweitgrößte heimische Stechimmengruppe. Die früher als Sphecidae zusammengefassten para- phyletischen Grabwespen werden nach neueren Erkenntnissen (vgl. OHL 2000) in drei Familien, die ursprünglichen Ampulicidae, die Sphecidae und die den Bienen nahe stehenden Crabronidae un- terteilt. Aus praktischen Gründen verzichten wir jedoch auf eine getrennte Abhandlung. Taxonomisch können die Grabwespen weitestge- hend als geklärt gelten. Die Bestimmung kann zumeist mit DOLLFUSS (1991), OEHLKE (1970) und JACOBS & OEHLKE (1990) erfolgen. Ergänzungen für die Gattungen Nysson, Psenulus und Trypoxylon geben SCHMID-EGGER (1996, 2002) und ANTROPOV (1992). Schwierigkeiten bereiten seit jeher einige Artengruppen innerhalb der Gattung Pemphredon, deren Status noch nicht eindeutig ist. SCHMIDT & S CHMID -E GGER (1997) folgend betrachten wir entgegen der Synonymisierungen durch DOLLFUSS (1991, 1995) P. enslini, P. morio, P. mortifer und P. wesmaeli als valide Arten. Grabwespen kommen in fast allen terrestrischen Lebensräumen vor. Ein Großteil von ihnen zeigt jedoch eine Vorliebe für offene, trockenwarme Bio- tope, wie Sanddünen, Heiden, Trockenrasen oder warme Waldränder. Ersatzbiotope anthropogener Herkunft, wie Sand- und Kiesgruben, Übungsplät- ze oder Lehmmauern, werden oft ebenso gern von solchen wärmeliebenden Arten besiedelt. Die Wes- pen graben hier in das leicht zugängliche Substrat Brutröhren, in denen später die Entwicklung der Larven statt findet. Andere, besonders die hyper- gäisch nistenden Arten, bewohnen Schilfröhrich- te, Hochstaudenfluren oder Wälder, wo sie ihre Nester in Pflanzenstängeln oder morschem Holz anlegen bzw. vorhandene Strukturen, insbesondere solche anderer Insekten, wie z. B. Bohrlöcher xy- lophager Käfer im Holz oder verlassene Lipara- Gallen im Schilf, für die Brutvorsorge nutzen. Bis auf wenige Ausnahmen wird Brutfürsorge betrie- ben. Für einige Sandwespen (Ammophila-Arten) und für die Kreiselwespen (Bembix) ist Brutpflege bekannt (vgl. u.a. OLBERG 1959, OEHLKE 1970). Als Larvennahrung für die ausnahmslos carnivoren Grabwespen dienen andere Insekten und in weni- gen Fällen (Trypoxylon, Miscophus) auch Spinnen. Hierbei beschränkt sich das artspezifische Beute- spektrum oft auf bestimmte Taxa, meistens meh- rere Gattungen oder Familien, selten nur eine oder wenige Spezies. Bei einigen Arten konnte intraspe- zifischer Brutparasitismus beobachtet werden, bei dem die Nestanlage oder die Beute von der Vor- gängerin übernommen werden (Ammophila). Weiterhin leben die Vertreter der Gattung Nysson kleptoparasitisch bei bestimmten Arten der Goryti- ni-Gattungen Argogorytes, Gorytes und Harpactus. Die Imagines ernähren sich hauptsächlich von Nektar, den sie von für ihre kurzen Mundwerkzeu- ge zugänglichen, flachgründigen Blüten (ins- besondere Apiaceae) aufnehmen. Daneben wird auch der von Blattläusen ausgeschiedene zucker- haltige Honigtau oder seltener auch Körpersäfte pflanzlicher oder tierischer Herkunft, aus den ur- sprünglich als Larvennahrung gejagten Beutetie- ren, von den Wespen als Nahrungsquelle genutzt (BLÖSCH 2000). Datengrundlagen In Sachsen-Anhalt hat die Bearbeitung der Stech- immen eine schon etwa 150jährige Tradition. Bereits Ernst Ludwig TASCHENBERG untersuchte in der Mitte des 19. Jahrhunderts Gebiete in der Umgebung von Halle. Seine Arbeit setzten spä- ter Otto TASCHENBERG, Paul BLÜTHGEN, Ernst HEI- DENREICH, W. WALLIS u.a. fort. In den letzten 30 Jahren gab es nur noch vereinzelte Sammelakti- vitäten. Die umfangreichste, das Gebiet von Sach- sen-Anhalt betreffende Arbeit, lieferte OEHLKE (1970) in den „Beiträgen zur Insektenfauna der DDR“, in der der größte Teil der bis dahin bekann- ten Literatur sowie Material aus verschiedenen öf- fentlichen und privaten Sammlungen ausgewer- tet wurde. Ein Nachtrag in gleicher Weise erfolgte 1990 (JACOBS & OEHLKE 1990). Die Datenbasis für die vorliegende Rote Liste wurde letztendlich durch diese Arbeiten gebildet und durch weitere ältere sowie neuere Literatur (DREWES 2001, VI- SCHER 2001), die eigenen Erfassungen und Mate- rial oder Fundmeldungen vieler Kollegen ergänzt. Zusätzlich wurde die Sammlung des Museums für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau nahezu vollständig und die des Zoologischen Instituts der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg teil- weise überarbeitet. Nach aktuellem Kenntnisstand sind aus Sachsen- Anhalt 196 Grabwespen-Arten bekannt. Der von OHL (2001) für Sachsen-Anhalt aufgeführte Am- pulex fasciata JURINE, 1807 wurde nicht mit auf- !$' Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Gefährdungskategorie R 1 2 7 14 22 0 35 17,9 3,6 7,1 11,2 3 26Rote Liste 104 13,353,1 G 4Kategorien D V 6 3Sonstige Gesamt 13 2,03,16,6 1,5 genommen, da die Quelle (noch) unbekannt ist. Weiterhin ist der Fund eines Weibchens von Sti- zus perrisi DUFOUR, 1838 bei Landsberg (7/1922, leg. MEYER, OEHLKE 1970) bis auf weiteres zu strei- chen. Laut JACOBS & OEHLKE (1990) handelt es sich sicher nicht um das Landsberg bei Halle, sondern um einen gleichnamigen Ort im Osten der ehem. Provinz Brandenburg (heute Polen). Die von BLÜTHGEN (1942) für das Saaletal aufgeführten Arten wurden vorläufig mit aufgenommen, auch wenn es z.T. nicht möglich ist, sie eindeutig Sach- sen-Anhalt zuzuordnen. Das Areal solcher medi- terran verbreiteten Arten kann erfahrungsgemäß sowohl den thüringischen Teil des Saaletals und den Kyffhäuser als auch den Süden Sachsen- Anhalts umfassen. Die sehr überschaubare Zahl von Bearbeitern und die oft versteckte Lebensweise der Wespen führ- te zu einem regional sehr heterogenen Erfas- sungsstand. Am besten sind die klassischen Sam- melgebiete um Halle, Dessau und Naumburg un- tersucht, während aus den nördlichen Landestei- len vergleichsweise wenige Daten zur Verfügung stehen. Somit sind die Kenntnisse zu vielen Ar- ten noch unvollständig. Probleme bei der Bewer- tung ergaben sich deshalb vor allem bei aktuell wenig gefundenen Grabwespen. Insgesamt ist die Datenlage als nicht zufriedenstellend einzuschät- zen und darum die Liste zu überarbeiten und zu ergänzen. Obwohl sich meist keine Bestandstrends aufstel- len lassen, da sich die früheren und die aktuellen Daten aufgrund der methodisch verschiedenen Herangehensweisen und der Erfassungsdichte schlecht vergleichen lassen, konnte doch bei eini- gen Grabwespen mindestens ein lokaler Rückgang durch Verschwinden alter Vorkommen festgestellt werden. Von anderen Arten (z.B. Ammoplanus perrisi, A. marathroicus) sind in den letzten Jahren vermehrt Funde bekannt geworden, was aber wahr- scheinlich nicht auf eine Bestandszunahme, son- dern auf eine intensivere faunistische Tätigkeit mit anderen Sammelmethoden zurückzuführen ist. Die Nomenklatur der Arten folgt BOUCEK (2001) (Am- moplanus), MENKE & PULAWSKI (2000) (Sphex) so- wie SCHMIDT & SCHMID-EGGER (1997). Gefährdungsursachen und erforderliche Schutzmaßnahmen Als Hauptgefährdungsursache kann generell der Verlust geeigneter Lebensräume benannt werden. !% Gesamt 196 Gesamt 196 Tab. 1: Übersicht zum Gefähr- dungsgrad der Grabwespen Sachsen-Anhalts. Tab. 2: Übersicht zur Einstu- fung in die sonstigen Kategori- en der Roten Liste. Stark bedroht sind die zahlreichen in den meist kurzlebigen, trockenwarmen und vegetationsar- men Biotopen (Trockenrasen, Dünengebiete bzw. Tagebaue, Truppenübungsplätze etc.) lebenden Arten. Nach Aufgabe der ursprünglichen und Feh- len einer Sekundärnutzung (z.B. Schafbeweidung) fallen diese innerhalb weniger Jahre der Sukzes- sion anheim bzw. werden durch eine Rekultivie- rung (Aufforstung u.ä.) oder Flutung als Lebens- raum ungeeignet. In anderen Lebensräumen sind Grabwespen durch eine intensivierte Agrar- und forstwirtschaftliche Nutzung gefährdet. Die Entnah- me des Alt- und Totholzes aus Wäldern, Streuobst- wiesen und Rainen oder Entfernung von gebüsch- und staudenreichen Acker- und Wegsäumen bzw. Ruderalstandorten führt vor allem zur Verminde- rung des Nistplatzangebotes und somit zum Rück- gang vieler Arten. Schließlich tragen Eutrophierung, Versiegelung, Insektizideinsatz, Verschmutzung und Belastung von Gewässerufern bzw. deren Ausbau und die Verdrängung einheimischer Pflan- zengesellschaften durch die Ausbreitung invasiver Neophyten (Heracleum mantegazzianum - Riesen- bärenklau, Reynoutria japonica - Japanischer Rie- senknöterich etc.) zur weiteren Verarmung unse- rer Grabwespenfauna bei. Zusätzlich müssen Ar- ten mit einer Verbreitungsgrenze in Sachsen-An- halt aufgrund der oft wenigen, lokalen Vorkommen potenziell als gefährdet gelten. Der langfristige, nachhaltige Schutz der Grabwespen muss darum durch den großflächigen Erhalt der Kultur- und Na- turlandschaft, extensive wirtschaftliche Nutzung und geeignete Maßnahmen gegen die aufgezeig- ten Probleme erfolgen. Danksagung Für die Determination zahlreicher Tiere der Gat- tung Pemphredon danken wir besonders J. VAN DER SMISSEN (Bad Schwartau), für die Unterstüt- zungen bei der Erstellung dieser Roten Liste W. BÄSE (Reinsdorf), H. BOCK (Siptenfelde), Dr. F. DZIOCK (Leipzig), T. MEITZEL (Berga), Dr. M. OHL (Berlin), T. PIETSCH (Halle), H. RUHNKE (Halle), Dr. H.-J. SCHULZ (Görlitz), Dr. A. STARK (Halle), Dr. W. TRAPP (Havelberg), den Mitarbeitern des Bereiches Fachplanung und Lebensraumtypen des Biosphä- renreservates Südharz i. Gr. (Roßla) sowie den Mitarbeitern der ehemaligen Naturschutzstation Südharz (Wippra). Auch den Kustoden und Mit- arbeitern der Sammlungen des Museums für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau (MNVD) (T. KARISCH & A. SCHÖNE), des Naturkundl. Muse- ums Mauritianum Altenburg (M. JESSAT) und des Zoologischen Instituts der Martin-Luther-Univer- sität Halle-Wittenberg (ZIH) (Dr. K. SCHNEIDER & J. HÄNDEL) sei für die Möglichkeit der Bearbeitung von Sammlungsmaterial gedankt. Für die Erlaub- nis zum Betreten besonders geschützter Biotope bzw. Landschaftselemente danken wir dem Lan- desamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Art (wiss.)Kat. Alysson spinosus (PANZER, 1801) Ammophila campestris LATREILLE, 1809 Ammophila heydeni DAHLBOM, 1845 Ammophila pubescens CURTIS, 1836 Ammoplanus marathroicus (DE-STEFANI, 1887) Ammoplanus perrisi GIRAUD, 1869 Argogorytes fargeii (SHUCKARD, 1837) Astata kashmirensis NURSE, 1909 Astata minor KOHL, 1885 Bembix rostrata (LINNAEUS, 1758) Cerceris interrupta (PANZER, 1799) Cerceris quadricincta (PANZER, 1799) Cerceris quadrifasciata (PANZER, 1799) Cerceris sabulosa (PANZER, 1799) Crabro lapponicus ZETTERSTEDT, 1838 Crabro peltarius (SCHREBER, 1784) Crabro scutellatus (SCHEVEN, 1781) Crossocerus assimilis (F. SMITH, 1856) Crossocerus capitosus (SHUCKARD, 1837) Crossocerus cinxius (DAHLBOM, 1838) Crossocerus congener (DAHLBOM, 1844) Crossocerus denticrus HERRICH-SCHAEFFER, 1841 Crossocerus dimidiatus (FABRICIUS, 1781) Crossocerus heydeni KOHL, 1880 Crossocerus tarsatus (SHUCKARD, 1837) Crossocerus vagabundus (PANZER, 1798) Crossocerus walkeri (SHUCKARD, 1837) Crossocerus wesmaeli (VANDER LINDEN, 1829) Didineis lunicornis (FABRICIUS, 1798) Dryudella pinguis (DAHLBOM, 1832) Dryudella stigma (PANZER, 1809) Ectemnius confinis (WALKER, 1871) Ectemnius fossorius (LINNAEUS, 1758) Ectemnius nigritarsus (HERRICH-SCHAEFFER, 1841) Ectemnius rugifer (DAHLBOM, 1845) Entomognathus brevis (VANDER LINDEN, 1829) Gorytes albidulus (LEPELETIER, 1832) Gorytes fallax HANDLIRSCH, 1888 Gorytes quadrifasciatus (FABRICIUS, 1804) Gorytes quinquecinctus (FABRICIUS, 1793) Gorytes quinquefasciatus (PANZER, 1798) Harpactus elegans (LEPELETIER, 1832) Harpactus formosus (JURINE, 1807) Harpactus laevis (LATREILLE, 1792) Harpactus lunatus (DAHLBOM, 1832) Harpactus tumidus (PANZER, 1801) Hoplisoides punctuosus (EVERSMANN, 1849) Lestica alata (PANZER, 1797)2 V 0 2 3 3 0 R 2 2 3 3 2 0 0 3 3 R 0 2 3 0 3 R 0 0 1 3 1 1 3 2 0 0 0 3 0 0 1 2 1 2 R 2 3 3 0 3 Bem. vor 1866 01) 02) A 03) 1967 04) A § BA 05) vor 1950 vor 1926 06) 2003 07) 1965 08) 2001 09) 10) 1924 11) 2003 12) vor 1910 13) 1973 14) 15) 16) 17) vor 1942 18) 1956 19) vor 1942 20) 1909 21) vor 1942 22) 23) vor 1942 24) !%

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