Auch im Sommer 2006 wurden die populationsökologischen Feldforschungen über die Lemminge im 'North East Greenland National Park' fortgeführt. Neben dem Basismonitoring der Lemming-Winternester fanden auch die Fang und Markierungsversuche an den Lemmingen planungsgemäß statt. Dabei konnte mit 762 Winternestern (für 1500 Hektar) eine Erholung de Lemmingpopulation gegenüber dem Stand von 2005 dokumentiert werden, die sich auch bei den Fangversuchen widerspiegelte (n=5 Tiere gefangen von 500 Fallen, Anfang Juli). Diese Zahlen entsprechen einer Lemmingdichte von ca. 1 Lemming/ha was sich wiederum in der numerischen und funktionellen Reaktion der Raubfeinde nachvollziehen ließ. Da diese Dichten aber noch unter dem sog. Schwellenwert von 2 Lemmingen/ha als Voraussetzung zum Brüten von Schneeeulen lagen, war deren Fehlen keine Überraschung. Und auch die 6 erfolglosen Brutversuche bei den Raubmöwen entsprechen dem Langzeitmuster für diese Art. Bei den Polarfüchsen waren zu Beginn der Saison (Ende Juni) zwei von 8 überprüften Bauen besetzt. In einem Fall konnte Anfang August die Selbständigkeit von mindestens einem Welpen nachgewiesen werden. Beim Hermelin ergaben die Beobachtungen der Winternester einen starken Rückgang gegenüber 2005 (nur 4 Lemmingwinternester besetzt), was die mäßige Erholung der Lemmingpopulation im Winter ermöglich hat. Als Besonderheit kann darauf hingewiesen werden, dass erstmals Falkenraubmöwen mit Satellitensendern ausgerüstet worden sind. Dank neuer Minisendern (nur noch 9 g Gewicht, solarbetrieben) konnten die Flugrouten von zwei Vögeln von NO Grönland bis in die Tropen dokumentiert werden. Wenn auch nicht so extrem wie 2005, so belegen die Beobachtungen zur Schneeschmelze den langjährigen Trend zu einem früheren Verschwinden der Schneebedeckung und auch der Rückzug des Packeises auf dem zugefrorenen Fjord setzte in diesem Sommer früher ein. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Änderungen auch auf die Lemmingzyklen und daher auf die ganze Lebensgemeinschaft auswirken. Dieser Aspekt wird nun bei der Fortsetzung des Projektes besondere Beachtung erhalten.
Seit 1988 befasst sich das am Institut fuer Landespflege angesiedelte Langzeitforschungsvorhaben 'Karupelv Valley Projekt' mit den Ursachen der Populationszyklen von Lemmingen. Das Untersuchungsgebiet in Nordost Groenland ist Bestandteil der High Arctic Tundra und zeichnet sich durch eine einfach strukturierte Tiergemeinschaft aus. Durch jaehrliche flaechendeckende Bestandsaufnahmen und die Erfassung von Lemmingwinternestern auf einer Untersuchungsflaeche von ca 1000 ha werden sowohl die Populationsfluktuationen der Lemminge als auch die ihrer Raubfeinde dokumentiert. Die bisherigen Ergebnisse deuten auf eine verzoegerte dichteabhaengige Reaktion der Hermeline auf die Lemmingausbrueche hin. Dieser Hypothese soll nun durch Einsatz von Telemetrie im Rahmen des naechsten Zyklus naeher geprueft werden. An dem internationalen Projekt sind auch die Universitaeten Helsinki, Stockholm und Kopenhagen beteiligt.
Das LSG liegt in der Landschaftseinheit Östliches Harzvorland. Es erstreckt sich in westöstlicher Richtung zwischen Hettstedt und Gerbstedt mit einer Exklave östlich von Gerbstedt. Beide Teilgebiete des LSG werden durch das gehäufte Vorkommen von Halden des Kupferschieferbergbaus aus unterschiedlichen Epochen charakterisiert. Es erfasst damit einen typischen Ausschnitt aus der historischen Kulturlandschaft des durch den Kupferbergbau geprägten Mansfelder Landes. Die unterschiedlichen Formen und Größen der Halden dokumentieren Aspekte der Geschichte des Kupferschieferbergbaus. Insbesondere auf den kleineren Althalden haben sich spezifische Pflanzengesellschaften ausgebildet, die an die schwermetallhaltigen Standorte angepasst sind. Als charakteristische Pflanzengesellschaft ist hier das Vorkommen der Kupfer-Grasnelkenflur (Armerietumhalleri) zu nennen. Die überwiegend ackerbaulich genutzten Flächen werden weiterhin durch Waldflächen des Labkraut-Traubeneichen-Hainbuchenwaldes, Baumreihen, Hecken und Feldgehölze sowie Streuobstwiesen gegliedert. An steileren Hängen treten Trocken- und Halbtrockenrasen auf. Das Lebensraummosaik bietet zahlreichen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten geeignete Lebensbedingungen. Spezifische „Kupferpflanzen“ sind das Kupferblümchen, Hallers Grasnelke und das Kupfer-Leimkraut. Neben 68 nachgewiesenen Laufkäferarten tritt der Reichtum an Bläulingsarten und das häufige Vorkommen des Schwalbenschwanzes hervor. Verbreitete Kriechtiere sind Zauneidechse, Glatt- und Ringelnatter sowie Kreuzotter. Die Vogelwelt der Haldenlandschaft bestimmen Steinschmätzer, Hausrotschwanz und Feldsperling sowie in gehölzreicheren Abschnitten Sperbergrasmücke, Goldammer, Nachtigall, Neuntöter und Raubwürger. Im Bereich der Kleinsthalden ist regelmäßig das Rebhuhn anzutreffen. Von den Säugetieren ist das Vorkommen von Feldhase, Mauswiesel und Hermelin hervorzuheben. Das Gebiet dient der Sicherung und Pflege des landschaftsraumtypischen Charakters, der Werte und Funktionen des Naturhaushaltes sowie des Landschaftsbildes. Dazu gehören insbesondere die angeführten Kupferschieferhalden als gehölz offene Standorte, die Trocken- und Halbtrockenrasen, die Wälder, Baumreihen, Hecken und Feldgehölze sowie die Streuobstwiesen und die traditionelle Gartennutzung. Mit dem LSG soll eine einmalige Kulturlandschaft von europäischem Rang gesichert und für die landschaftsbezogene Erholung erschlossen werden. veröffentlicht in: Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 31.07.2019
Seit nunmehr sechs Jahren werden innerhalb des LIFE Projekts „Wiesenvögel“ Uferschnepfen-Küken am Dümmer mit Farbringen und einem Nummern-Ring der Vogelwarte Helgoland markiert. Jeder Vogel erhält so eine individuelle Farbringkombination, die von Ornithologen mit dem Spektiv „ablesbar“ ist. Damit ist es möglich, die Vögel auch nach der Beringung weiter zu verfolgen. Jetzt gibt es gleich mehrfach Nachrichten über am Dümmer geschlüpfte Uferschnepfen, wie der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) berichtet. Die einzeln gesichteten Exemplare hielten sich auf dem Zugweg nach Afrika in den Niederlanden auf (Noord-Holland, am Ijselmeer, in Friesland und am Workumermeer). Ein weiterer Vogel wurde in den Rieselfeldern bei Münster gesichtet. Auch liegen Ring-Ablesungen aus den Winterquartieren Senegal und Marokko sowie den Zwischenstationen Spanien und Frankreich vor. „Diese Ergebnisse sind für uns sehr interessant. Nur so erfahren wir, wo die Rast- und Überwinterungsgebiete liegen und ob der Großteil der Vögel heimkehrt oder anderswo in Deutschland und seinen Nachbarländern Niederlande oder Dänemark neue Populationen bildet“, sagt Heinrich Belting von der NLWKN-Naturschutzstation am Dümmer. Er ist der Leiter der insgesamt zwölf Wiesenvögel-Projektgebiete in Niedersachsen. Und Johannes Melter, Mitarbeiter im Büro BIO-CONSULT, das die Beringung durchführt, ergänzt: „Derzeit sieht es so aus, als sei die Brutortstreue relativ gut ausgeprägt: In diesem Jahr hielten sich 15 ehemals am Dümmer beringte Uferschnepfen wieder dort auf“. Weiter ginge es auch um die Alterszusammensetzung der Uferschnepfen-Population und darum, herauszufinden, wie alt die Vögel in einer Welt werden, in der es eine hohe Prädation und kaum noch Lebensräume – sprich Feuchtgrünland – für sie gibt. Mit einer weiteren Methode, der Telemetrie, die man auch Besenderung nennen könnte, möchte man im „Wiesenvögel“ Projekt herausfinden, wie sich die Küken nach dem Schlupf verhalten. Dazu werden sie mit einer winzigen Fadenantenne ausgestattet, die eine Ortung mithilfe einer Peilantenne ermöglicht. „Sicher weiß man dadurch nun, dass die Küken innerhalb weniger Stunden mehr als zwei Kilometer zurücklegen können und dabei sogar Gräben überwinden“, berichtet Belting. Die Wanderungen können zu günstigen Nahrungs-plätzen führen oder aber eine Reaktion auf Gefahren durch Fressfeinde sein. Prädation ist ein natürliches Phänomen, das nur durch eine überhöhte Prädationsrate zum Problem wird. Durch die Telemetrie sei auch erwiesen, dass die Haupt-Fressfeinde der Küken Raubsäuger wie Fuchs, Hermelin und Iltis sind. Deshalb wird in der Regel nur eines von vier Küken flügge. Belting: „Was bei genügend hohen Beständen unproblematisch wäre, stellt wegen der seit den 1990er Jahren überall in Europa sehr stark gesunkenen Zahlen eine hohe Bedrohung dar“. Das LIFE Projekt „Wiesenvögel“ ist ein auf neun Jahre angelegtes Vorhaben, das noch bis 2020 läuft. Es wird zu 60 Prozent von der EU und zu 40 Prozent vom Land Niedersachsen finanziert. Darüber hinaus wird es durch die Naturschutzstiftung Emsland und den Landkreis Leer gefördert. Niedersachsen ist das wichtigste „Wiesenvogelland“ Deutschlands. Hier brüten hohe Anteile der gesamtdeutschen Brutbestände von beispielsweise Uferschnepfe, Kiebitz, Brachvogel, Rotschenkel, Bekassine und Wachtelkönig. Diese Arten profitieren von den Flächenankäufen und dort umgesetzten Maßnahmen zur Optimierung des Wasserhaushalts. Weitere Infos: www.wiesenvoegel-life.de
Wühlmäuse können in landwirtschaftlichen Kulturen, so zum Beispiel im Futterbau, im Obstbau, im Weinbau, in Gemüsekulturen und auch in der Forstwirtschaft große Schäden anrichten. Schon seit einiger Zeit wird im Obstbau versucht durch spezielle Zäune die Anlagen vor einwandernden Wühlmäusen zu schützen. Die Sperrwirkung der Zäune ist jedoch begrenzt, da Wühlmäuse von außen ständig an den Zaun drängen und - früher oder später - Lücken finden, den Zaun überklettern oder untergraben. Im Futterbau ist bisher nur wenig mit Wühlmauszäunen experimentiert worden. Doch gibt es Untersuchungen die zeigen, dass Massenvermehrungen von Wühlmäusen abgeschwächt sind oder sogar ausbleiben, wenn die Landschaft reich strukturiert ist und viele verschiedene natürliche Wühlmausräuber vorhanden sind. Zäune könnten in einer ausgeräumten Wiesenlandschaft vielleicht als ein künstliches Strukturelement eingesetzt werden. Ziel des hier vorgestellten Versuchsvorhabens ist es, ein neues ökologisches Konzept zu testen, mit dem die Wirkung von Wühlmauszäunen erweitert werden soll. Das Konzept vereint die Sperrwirkung von Zäunen mit der Aktivität von natürlichen Räubern. Wesentlicher Bestandteil ist eine neuartige Lebendfalle für Wühlmäuse. Diese Fallen sind so konstruiert, dass sie Mäuse fangen und festhalten, gleichzeitig können sie von Räubern wie Füchsen, Hauskatzen, Iltis und Hermelin geöffnet werden. Die leichte Jagdbeute soll vermehrt Räuber anlocken, bzw. die Aktivität der vorhandenen Räuber am Zaun erhöhen. Aufgrund natürlicher Verhaltensmuster zur Vermeidung von Raubfeinden ist anzunehmen, dass Wühlmäuse die erhöhte Präsenz von Räubern entlang des Zaunes als größeres Risiko wahrnehmen und den Zaun meiden. Es ist sogar möglich, dass das Reproduktionsverhalten der Wühlmäuse beeinflusst wird. Das Neuartige an dem hier vorgestellten Konzeptes sind also nicht nur die Zäune, sondern die Fallen und das Verhalten, das sie bei Räubern und Beutetieren auslösen. Ziel dieses Projektes ist es, die Wechselwirkungen von Zäunen, Wühlmäusen und deren Raubfeinden zu untersuchen, um Wühlmauspopulationen zu regulieren. Mit Hilfe der Zäune soll diese Regulation ohne den Einsatz von Giften (Rodentiziden) geschehen. In der landwirtschaftlichen Praxis können Zäune eingesetzt werden um kleine, hochwertige Kulturen (z.B. Obstbäume) vollständig zu umzäunen und die Anlage so vor Wühlmäusen zu schützen. In großflächigen Kulturen (z.B. Futterbau und Weiden) können Zäune die Landschaft strukturieren und so die Ausbreitung von Wühlmäusen erheblich erschweren. Natürlichen Wühlmausprädatoren soll entlang der Zäune die Jagd erleichtert werden. Durch die Kombination von Zäunen, den neuen Fallen und natürlichen Wühlmausprädatoren sollen Wühlmäuse nicht bekämpft, sondern auf naturnahe Weise reguliert werden.
Es liegen keine großräumigen Monitoringdaten vor. Durch die Intensivierung landwirtschaftlicher Produktionsmethoden, die einen Rückgang der Nahrungsverfügbarkeit (Wühlmäuse) mit sich gebracht hat, sind jedoch zurückgehende Bestände wahrscheinlich. In einer Auswertung der Anzahl von Verkehrsopfern in Südostbayern weist Reichholf (2016) für den Zeitraum 1980 bis 1994 einen Rückgang von ca. 20 % und für den Zeitraum 1980 bis 2015 von ca. 90 % nach.
In Mitteleuropa sind besonders zwei Arten von Wühlmäusen für Schäden in der Landwirtschaft verantwortlich: die Feldmaus (Microtus arvalis) und ganz besonders die Schermaus (Arvicola terrestris). Bisher werden Wühlmäuse durch das Ausbringen von Giftködern oder durch Begasen der Baue mit Motorabgasen bekämpft. Das Begasen mit einer Mischung aus Öl und Benzin kann den Boden und das Grundwasser, aber auch den Anwender gefährden. Durch Giftköder kann es zu Primärvergiftungen von Nicht-Ziel-Organismen (z.B. körnerfressende Vögel) oder zu Sekundärvergiftung natürlicher Feinde kommen. Eine weitere Bekämpfungsmethode ist die Einleitung von Wasser oder Gülle in die Baue. Die Bekämpfung mit Wasser ist in Abhängigkeit von der Topographie und der Bodenbeschaffenheit nicht überall möglich. Die Anwendung von Gülle ist ökologisch problematisch. Das Fangen von Wühlmäusen mit Fallen ist ebenfalls eine bewährte Methode. Fallenstellen ist jedoch zeitaufwendig. Eine relativ neue Bekämpfungsvariante ist der sog. Rodenator. Mit dem Gerät werden Gase (Butan und Sauerstoff) in einen Wühlmausbau eingeleitet und zur Explosion gebracht. Es scheint, dass diese Methode mit allen Vor- und Nacharbeiten ähnlich zeitaufwendig ist, wie das Fallenstellen. Durch das unspezifische Abtöten vieler Bewohner des Gangsystems könnten auch Tier- und Artenschutzprobleme auftreten. Letztendlich bedarf die Methode auch großer Sorgfalt, da sonst der Anwender selbst gefährdet ist. Politische Würdigung: Eine giftfreie, effiziente Wühlmausbekämpfung ist höchst prioritär, denn mit grossflächiger Giftausbringung können Raubtierpopulationen massiv geschädigt werden. Kurze Beschreibung der zu lösenden Fragen und der generellen Zielsetzung: Das Bekämpfungskonzept vereint die Sperrwirkung von künstlichen Strukturen (Zäune) mit der Aktivität von natürlichen Räubern. Wesentlicher Bestandteil ist eine neuartige Lebendfalle für Wühlmäuse. Diese Fallen sind so konstruiert, dass sie Mäuse fängt und festhält. Gleichzeitig können sie von Räubern wie Füchsen, Hauskatzen, Iltis und Hermelin geöffnet werden. Die leichte Jagdbeute soll vermehrt Räuber anlocken, bzw. die Aktivität der vorhandenen Räuber am Zaun erhöhen. Aufgrund natürlicher Verhaltensmuster zur Vermeidung von Raubfeinden ist anzunehmen, dass Wühlmäuse die erhöhte Präsenz von Räubern entlang des Zaunes als größeres Risiko wahrnehmen und den Zaun meiden. Das Neuartige an dem hier vorgestellten Konzeptes sind also nicht die Zäune, sondern die Fallen und das Verhalten, das sie bei Räubern und Beutetieren auslösen. Mit dem vorliegenden Projekt sollen zwei Annahmen überprüft werden: Erstens soll getestet werden, ob Zäune in Kombination mit den Fallen mehr Raubsäuger anlocken als einfache Zäune. Zweitens soll gemessen werden, ob die Aktivität von Wühlmäusen entlang eines Zaunes mit Fallen niedriger ist als entlang einfacher Zäune. (Text gekürzt)
<p><p>Das Mauswiesel wird auch Kleinwiesel genannt und ist nahe mit dem <a href="/wald/saeugetiere/hermelin">Hermelin</a> verwandt. Es ist jedoch weitaus kleiner als sein Vetter und weniger bekannt als dieser, den die meisten Menschen nur unter dem vereinfachten Namen „Wiesel“ kennen. Das Mauswiesel ist der kleinste vorkommende Stinkmarder und gleichzeitig sogar das kleinste Raubsäugetier, das es bei uns gibt.</p>Aussehen<p>Das Mauswiesel erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 16 bis 23 Zentimetern. Einschließlich seines Schwanzes ist es 20 bis 29 Zentimeter lang. Von seinem größeren Vetter, dem Hermelin, kann man das Mauswiesel recht einfach unterscheiden. Es ist einerseits viel kleiner als das Großwiesel und andererseits ist sein Schwanz einfarbig und weist keinen Haarbüschel am Ende auf. Außerdem ist die Linie an der Flanke, die das braune Fell der Oberseite von der hellen Unterseite abtrennt, deutlich gezackt. Das Mauswiesel bringt als ausgewachsenes Exemplar stattliche 115 Gramm auf die Waage.<br> Es kann eventuell passieren, dass man Hermelinweibchen, die weitaus kleiner sind als ihre männlichen Partner, mit dem Mauswieselmännchen, das erheblich größer als sein Weibchen ist, verwechselt. Ein Blick auf die Schwanzspitze, die beim Hermelin schwarz und buschig ist, beim Mauswiesel hingegen braun und glatt, trägt zur Klärung bei.</p></p><p>Verbreitung<p>Das zu den marderartigen Raubtieren gehörende Kleinwiesel kommt mit Ausnahme von Irland und Island in ganz Europa vor. Des Weiteren lebt es in Nordafrika, in Kleinasien sowie in Mittel- und Nordasien. In Nordamerika erstreckt sich seine Verbreitung von Alaska durch Kanada bis in die nordöstlichen Staaten der USA. Es lebt bis in einer Höhe von 2.500 Metern.</p></p><p>Lebensraum<p>An seinen Lebensraum stellt der kleine Räuber keine großen Ansprüche. Mit Ausnahme von feuchten Gebieten, die es weitgehend meidet, kommt es überall vor. Es lebt in Baumhöhlen, Stein- und Holzhaufen und im Sommer auch oft in Wühlmaus-, Ratten- und Hamstergängen. Im Winter sucht der kleine Geselle geschütztere Plätze wie zum Beispiel Scheunen, Ställe und Dachböden auf.</p></p><p>Verhalten<p>Das Mauswiesel ist, wie sein großer Bruder, ein Einzelgänger. Es ist ebenso dämmerungs- und nachtaktiv und verteidigt sein 1 bis 5 Hektar großes Revier gegen jegliche Artgenossen. Territorien von Kleinwieselweibchen können direkt an ein Männchenrevier angrenzen. Die Grenzen werden markiert und verteidigt. Der kleine Patron verfügt über eine ganze Reihe von Lautäußerungen. Experten gehen davon aus, dass dies eigentlich auf eine eher gesellige Lebensweise schließen lässt als auf das dem Mauswiesel zugeschriebene Einzelgängertum.<br> Bejagt wird der kleine Räuber kaum, da ihn Land- und Forstwirtschaft durch seine Vorliebe für Mäuse als Hauptbeutetier als Nützling ansehen.</p></p><p>Nahrung<p>Wie schon erwähnt und sein Name auch verrät besteht die Hauptnahrung des Mauswiesels aus Mäusen. Diese werden durch einen Biss in den Hinterkopf getötet. Aufgrund seines kleinen Körpers ist das Mauswiesel in der Lage in Mauselöcher einzudringen und ganze Nester zu zerstören. Dabei tötet das kleine Raubtier oft mehr Tiere als es verzehren kann.</p></p><p>Paarungsverhalten und Aufzucht der Jungen<p>Die Hauptpaarungszeit liegt im Zeitraum Februar/ März. Trächtige Weibchen, die nach einer Tragzeit von 33 bis 37 Tagen 3 bis 12 Jungtiere setzen, werden jedoch das ganze Jahr über angetroffen. Meistens werden sie zwei Mal im Jahr trächtig. Die Jungen Mauswiesel sind bereits nach vier Monaten selbständig und verlassen das mütterliche Versteck.</p></p><p>Unterschiedliche Arten<p>In früheren Zeiten hat man neben Großwiesel (Hermelin) und Kleinwiesel (Mauswiesel) noch eine dritte Art unterschieden. Das sogenannte Zwergwiesel, ein sehr kleines Wiesel, wird heute nicht mehr als eigene Art betrachtet, sondern als eine besonders kleine Form des Mauswiesels angesehen.<br> KING (1987) unterscheidet außerdem eine kleinere Form des Mauswiesels, mit gerader Grenzlinie zwischen braunem und weißem Fell und regelmäßiger Winterumfärbung (Mustela nivalis nivalis) und eine größere Form (Mustela nivalis vulgaris), mit gezackter Grenzlinie zwischen braunem und weißem Fell und ohne Verfärbung des Fells im Frühjahr beziehungsweise Herbst. In Deutschland ist nur letzteres Mauswiesel (Mustela nivalis vulgaris) weiter verbreitet. Die Art Mustela nivalis nivalis kommt laut KING nur in den Alpen vor.</p></p>
<p><p>Landläufig nur Wiesel genannt lebte das Hermelin oder auch Großwiesel in den frühen Jahrhunderten des letzten Millenniums eng mit dem Menschen zusammen und wurde in Haus und Hof als erfolgreicher Mäusefänger eingesetzt. Als die Katze sich im Mittelalter verbreitete übertrug man ihr diese Aufgabe und entledigte sich des Wiesels. Die Katze hatte den Vorteil, dass sie keinen oder kaum unangenehmen Geruch verursacht und ebenfalls ein sehr guter Mäusefänger ist. Das Wiesel wurde von nun an recht heftig bejagt, da es nicht nur Mäusen, sondern auch dem neuen Haustier und Mäusefänger, der Katze, gefährlich wurde.</p>Aussehen<p>Das Großwiesel ist 22 bis 29 Zentimeter lang (Kopf-Rumpf-Länge) und besitzt einen 8 bis 12 Zentimeter langen Schwanz mit schwarzem Haarbüschel am Ende. Das Fell des quirligen Räubers weist im Sommer eine zimtbraune Oberseite und einen weißen Bauch auf. In der Übergangsphase, beginnend im Gesicht, wird sein Pelz zunächst fleckig. Das Winterkleid ist dann schließlich komplett weiß, bei sehr kaltem Wetter schneeweiß, was zu Folge hat, dass man das Tier in verschneitem Gelände kaum noch sehen kann. Die buschige Schwanzspitze bleibt immer schwarz. Ausgewachsene Hermeline wiegen 200 bis 350 Gramm.</p></p><p>Verbreitung<p>In Europa ist das große Wiesel weit verbreitet. Es fehlt im Mittelmeerraum und auf Island. In Rheinland-Pfalz unterliegt es dem Jagdrecht und hat Jagd- und Schonzeiten. Gemessen an der Jagdstrecke 2003/ 2004, die für Rheinland-Pfalz 149 Exemplare zu verzeichnen hatte, kann man seine hiesige Verbreitung als vergleichsweise gering erachten.</p>Lebensraum<p>Das Hermelin gilt als anpassungsfähig und besiedelt entsprechend unterschiedliche Lebensräume. Das marderartige Großwiesel lebt in Parks, auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, im Wald, in Steppen, Dünenlandschaften und auch in der Nähe von menschlichen Siedlungen. Das Hermelin ist bis in eine Höhe von 3400 Metern anzutreffen.</p></p><p>Verhalten<p>Hermeline leben meist dämmerungs- und nachtaktiv. Diese kleinen Akrobaten gelten als begnadete Kletterer, Springer und Schwimmer. In ihrer Bewegung erscheinen sie sehr flink und geschickt, ja fast schon hektisch. Hermeline weisen ein territoriales Verhalten auf, das heißt, sie verteidigen ein bestimmtes Revier gegen ihre Artgenossen. Nur zur Paarungszeit lassen sie das ein oder andere Hermelinweibchen für wenige Stunden an sich heran, ansonsten sind sie strikte Einzelgänger. Kommt es außerhalb der Paarungszeit zu einer Begegnung zweier Tiere, wird meist ein heftiger Streit vom Zaun gebrochen und ein von lautem Keckern und durchdringendem Wutgeschrei begleiteter Kampf beginnt. Die Reviere der Weibchen sind kleiner als die der Männchen, so dass oft mehrere Weibchenreviere in einem Männchenrevier liegen. Das Territorium eines männlichen Hermelins kann bis zu 20 Hektar groß sein.</p></p><p>Nahrung<p>Hauptbeutetiere des räuberischen Großwiesels stellen in erster Linie Mäuse und andere Kleinsäuger dar. Daneben werden Amphibien, Insekten und auch Fische verzehrt. Vegetarische Kost, wie etwa Obst, wird nur selten aufgenommen. Der Energiebedarf eines Hermelins ist beträchtlich. Etwa 30 Prozent seines Körpergewichts muss das kleine Raubtier täglich an Nahrung zu sich nehmen. Das entspricht einer Menge von 60 bis 100 Gramm.</p>Paarungszeit und Aufzucht der Jungen<p>Finden sich zwei Partner zur Ranz im Zeitraum März/ April zusammen, so umwerben sie sich mit trillernden und zirpenden Lauten. Nach der Begattung kommt es wie bei Stein- und Baummarder zunächst zur sogenannten Keimruhe [Link zu Keimruhe]. Die Jungen kommen dann nach einer Tragzeit von 10 Monaten im nächsten Jahr zur Welt. Die drei bis neun Junghermeline sind zum Zeitpunkt der Geburt blind und ändern diesen Zustand erst nach fünf bis sechs Wochen. In dieser Zeit beginnen die Kleinen auch, die nähere Umgebung ihrer Geburtsstätte zu erkunden. Im Alter von fünf Monaten sind sie selbstständig. Im Herbst verlassen sie ihre Mutter. Hermeline werden bis zu zwölf Jahre alt, meistens erreichen sie jedoch nur das sechste Lebensjahr.</p></p>
<p><p>Zu den weniger bekannten wildlebenden Tieren in Wald und Feldmark zählt wohl auch der Iltis. Das war jedoch nicht immer so. In früheren Zeiten war dieses marderartige Tier weitaus bekannter als heute, was wohl an seinem größeren Vorkommen in jener Zeit und dem Leben in Siedlungsnähe lag. So gab und gibt es immer noch Redensarten oder einzelne Ausdrücke, die von dem bei uns heimischen Europäischen Iltis, der auch „Ratz“ oder „Stänker“ heißt, abstammen. Beispielsweise sind Redewendungen wie „stinken wie ein Iltis“ und „schlafen wie ein Ratz“ oder der Ausdruck „ratzen“ als Synonym für „tief schlafen“ aus den erwähnten Bezeichnungen hervorgegangen. </p>Aussehen<p>Der Iltis wirkt nicht sonderlich groß. Man könnte ihn von der Größe her zwischen <a href="/wald/saeugetiere/hermelin">Hermelin</a> und <a href="/wald/saeugetiere/steinmarder">Steinmarder</a> einordnen. Iltismännchen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 40 Zentimetern. Hinzu kommt der in schwarzes Fell gekleidete Schwanz von 12 bis 14 Zentimetern, womit der Iltis eine Gesamtkörperlänge von bis zu 54 Zentimetern aufweist. Die Weibchen sind etwas kleiner. Das Fell des Stänkers ist schwarz und glatt. An beiden Seiten leuchtet deutlich die gelbliche Unterwolle hervor. Seine Beine sind kurz und ebenfalls schwarz gefärbt. Charakteristisch für den kleinen Ratz ist seine weiße Gesichtsmaske, die nur durch ein über die Augenpartie verlaufendes dunkelbraunes Band unterbrochen wird. Diese Augenbinde lässt unseren kleinen Freund wie einen „Verbrecher“ aus einem Comic erscheinen. Eine gewisse Besonderheit stellt die so genannte Verkehrtfärbung des Iltisses dar. Darunter versteht der Experte eine dunklere Farbe auf der Unterseite des Körpers als auf der Oberseite. Normalerweise ist die Oberseite die dunklere Partie des Fells, beim Iltis und bei einigen anderen Tieren ist dies umgekehrt. </p></p><p><p>Den Iltis gibt es nahezu auf dem kompletten europäischen Kontinent mit Ausnahme des Nordens Skandinaviens. Außerdem lebt er in Asien und Nordafrika. In Neuseeland findet man den kleinen, oft übel riechenden Gesellen auch. Man hat ihn dort eingebürgert.</p><p>Bevorzugt nimmt der kleine Ratz Gehöfte, Scheunen, alte Dachsbaue, hohle Bäume, Holzstöße, Uferböschungen sowie Reisighaufen als Behausung an. Er ist kein reiner Waldbewohner und lebt nicht in geschlossenen Wäldern. Sein Bestand nimmt gegenwärtig ab. Gründe dafür sehen Experten in der veränderten Bauweise von Höfen und Scheunen, in denen kaum noch Schlupfwinkel für den Iltis zu finden sind. Außerdem trägt die intensivierte Landwirtschaft mit ihren Flurbereinigungen und den hohen Einsatzmengen von Giftstoffen dazu bei, dass Tieren wie Iltis und Feldhase wichtige Nahrungsgrundlagen und Lebensräume genommen werden. Ebenso stellt die Zerstörung von Feuchtbiotopen ein Grund für den Rückgang des Iltis dar. Diese sucht er bevorzugt auf, um sich von Amphibien und teilweise auch von Fischen zu ernähren.</p>Verhalten<p>Der räuberische Ratz ist meist dämmerungs- und nachtaktiv. Im Sommer und im Herbst kann man ihn auch am Tage antreffen. Als typischer Erdmarder läuft er meist in buckeliger Gangart umher und hat dabei fast ausnahmslos seine Nase am Boden, um nach Nahrung zu suchen und jagdbare Beute aufzuspüren. Klettern kann der Iltis nicht sehr gut und geht dieser Tätigkeit auch nur selten nach. Sobald der kleine Kerl etwas interessantes entdeckt hat, richtet er sich auf, um in die sogenannte Witterstellung zu gehen. Im Mittel legt ein Iltis jede Nacht eine Strecke von knapp 750 Metern zurück. Wie auch Stein- und Baummarder ratzt der kleine Räuber tagsüber tief und fest in seinem Versteck. Das Streifgebiet eines Iltisses, das 8 bis 100 Hektar groß sein kann, wird nie in seinem gesamten Ausmaß genutzt. Der Iltis hält sich für eine gewisse Zeit in einem bestimmten Teil seines Reviers auf und verlässt dieses dann wieder, um in einer anderen Zone seines Streifgebiets für eine bestimmte Periode zu leben.<br> Eine Besonderheit beim Iltis stellen die Afterdrüsen dar, mit deren Hilfe der deshalb auch „Stinkmarder“ genannte Räuber ein äußerst übel riechendes Sekret ausstoßen kann. Diese Fähigkeit macht er sich einerseits zur Reviermarkierung und andererseits als Verteidigungswaffe zu Nutze. Sobald der Iltis von einem Feind in die Enge getrieben wird, versucht er diesen mit dem stinkenden Sekret anzusprühen, um ihn so zu vertreiben.</p></p><p>Nahrung<p>Der Speiseplan des Iltisses ist zwar nicht einseitig gestaltet, jedoch kann man den Ratz auch nicht gerade als Allesfresser bezeichnen. Hauptnahrung stellen Amphibien und Kleinsäuger dar. Wissenschaftler stellten 1987 fest, dass Vögel und Eier nur eine untergeordnete Rolle bei der Nahrungsaufnahme des Iltisses spielen. Dagegen würden Aas, Schlachtabfälle und Tierfutter regelmäßig aufgenommen werden.</p></p><p>Paarungszeit und Aufzucht der Jungen<p>Die Ranz der Iltisse spielt sich zwischen März und Mai ab. Nach einer Tragzeit von 40 bis 42 Tagen erblicken die Jungen meist im Mai und Juni das Licht der Welt. Eine <a href="/start-landesforsten-rheinland-pfalz/service/glossar#c1872">Keimruhe</a> wie bei Stein- und Baummarder gibt es beim Iltis nicht. Kommt es zu einem Verlust des Wurfs, ist das Iltisweibchen in der Lage im August desselben Jahres noch einen zweiten Wurf zur Welt zu bringen. Die Fähe setzt pro Wurf vier bis acht Jungtiere, die jeweils etwa 10 Gramm wiegen. Die jungen Iltisse kommen blind auf die Welt und öffnen ihre Augen nach etwa einem Monat. Genauso lange werden die Kleinen auch von ihrer Mutter gesäugt, wobei sie aber bereits nach drei Wochen in der Lage sind Fleisch zu fressen. Nach drei Monaten haben sich die Jungiltisse so weit entwickelt, dass sie für sich selbst sorgen können. Sie wiegen nun nahezu genau so viel wie ihre Eltern. Nach einem Jahr sind sie geschlechtsreif. In Freiheit werden Iltisse etwa 6 Jahre alt, in Gefangenschaft können sie etwas älter werden.</p></p>
| Origin | Count |
|---|---|
| Bund | 7 |
| Land | 7 |
| Wissenschaft | 1 |
| Type | Count |
|---|---|
| Förderprogramm | 4 |
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| Text | 5 |
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| License | Count |
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| geschlossen | 7 |
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| Deutsch | 14 |
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| Boden | 4 |
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