Dem Raps kommt unter den gegebenen Klimabedingungen im Hinblick auf die Erzeugung industriell-technischer Oele besondere Bedeutung zu. Der Raps ist jedoch wie viele andere Kreuzbluetler anfaellig fuer Nematoden (Heterodera schachtii). Daher ist es im Sinne einer Vorsorgestrategie fuer die Oekosysteme wichtig, nematodenresistente Rapssorten zu zuechten. Fuer die Zuechtung stellen sich zwei Fragen: 1) Gibt es trotz der generellen Anfaelligkeit des bisher verfuegbaren Rapsmaterials nachweisbare genotypische Unterschiede hinsichtlich einer quantitativen (partiellen) Nematodenresistenz im Brassica napus-Genpool, die fuer eine rekurrente Verbesserung der Resistenz genutzt werden koennen? 2) Inwieweit ist die ausgepraegte Resistenz gegen H schachtii bei einigen Oelrettich- oder Senf-Sorten fuer eine Zuechtung auf Nematodenresistenz des Rapses nutzbar?
In der Gattung Raphanus liegt Resistenz gegen den Ruebennematoden Heterodera schachtii vor. Fuer eine effektive Uebertragung der Resistenz in anfaellige Brassica-Formen wie Raps werden molekulare Marker entwickelt. Dazu werden von Raphanobrassica-Bastarden durch wiederholte Rueckkreuzungen Raps-Nachkommenschaften mit addierten Fremdchromosomen erzeugt. Diese werden mittels cytologischer Methoden (FISH und GISH) auf Anwesenheit einzelner Raphanus-Chromosomen untersucht. Nach Auffinden von Korrelationen zwischen Raphanus-Chromosomen und Nematodenresistenz erfolgt die molekulare Analyse zur Entwicklung resistenzspezifischer Marker.
Die nematologische Arbeitsgruppe fuehrt Gewaechshaus- und Klimakammerversuche unter kontrollierten Bedingungen durch, um den Effekt von Temperatur und Feuchtigkeit sowie der Populationsdichte auf die Entwicklung von Heterodera schachtii quantitativ zu bestimmen. Diese Daten dienen dazu, die Parameter des mathematischen Modells zu schaetzen. Gleichzeitig werden im Freiland Daten ueber den Einfluss der Umweltbedingungen und dreier Anbausysteme mit unterschiedlichen Bekaempfungsmassnahmen auf die Populationsentwicklung erhoben. Diese werden dazu verwendet, die Vorhersagegenauigkeit des auf Grund von Vorarbeiten und den gesammelten Labordaten entwickelten Modells zu testen. Es ist das Ziel des geplanten Forschungsvorhabens, ein mathematisches Modell der Populationsdynamik von Nematoden (Heterodera schachtii) zu entwerfen, das es ermoeglicht, die Entwicklung einer Nematodenpopulation in Abhaengigkeit relevanter Witterungsparameter zu simulieren. Auf Grund dieses Modells soll dann die Auswirkung von integrierten Bekaempfungsmassnahmen fuer verschiedene Witterungsablaeufe simuliert werden. Hier wird deutlich, dass das Forschungsvorhaben nur im Rahmen eines Teams aus einer biologischen und einer mathematischen Arbeitsgruppe realisiert werden kann.
Aus eigenen Vorarbeiten sind Bakterienstaemme aus der Rhizosphaere der Zuckerruebe vorhanden, die nach Rueckinokulation an das Saatgut einen verringerten Fruehbefall mit dem Zystennematoden Heterodera schachtii bewirken. Mit diesen Bakterienstaemmen sollen modellhaft fuer andere antagonistische Mikroorganismen Untersuchungen zur Stabilisierung der Wirkung durch eine verbesserte Applikation an das trockene Saatgut durchgefuehrt werden. Die Saatgutapplikation bedeutet hierbei einen besonderen Stressfaktor fuer die Bakterien, die in der Regel empfindlich sind gegen unkontrollierte Austrocknung (Pseudomonas sp). Um das Ueberleben der Bakterien auf dem Saatgut zu sichern und damit eine ausreichende Ausgangspopulation zur Wurzelbesiedlung zu erhalten, sollen die Bakterien durch spezielle Formulierungen und Zusaetze einen besseren Schutz gegen den Trockenstress erhalten. Weiterhin wird geprueft, ob die Wurzelbesiedlungsfaehigkeit der Bakterien durch Naehrstoffzusaetze verbessert werden kann. Die Untersuchungsergebnisse sollen eine Basis fuer die Entwicklung praxisgerechter Applikationsverfahren fuer Rhizospaehrebakterien zur biologischen Bekaempfung bieten.
Untersuchungen ueber die Gradationen von Heterodera schachtii auf Neulandboeden. Erfassung der Abundanzdynamik von H. schachtii auf Neulandboeden. Erfassung der Abundanzdynamik von H. schachtii und von pilzlichen Antagonisten in Abhaengigkeit von der Rekultivierungsart, dem Alter der Neulandboeden und der Bewirtschaftung. Erforschung der Moeglichkeiten und Verfahren zur Foerderung des antagonistischen Potentials und der biologischen Bekaempfung von H. schachtii auf rekultivierten Neulandboeden.
Die Leistung nematodenresistenter Zuckerruebensorten soll auf verschiedenen Standorten bei unterschiedlichem Nematodenbesatz bestimmt werden. Es werden Erkenntnisse zur Resistenz und zur Toleranz der Sorten erwartet. Die Ergebnisse sollen die Methodik der amtlichen Resistenzpruefung fuer das Bundessortenamt ergaenzen und absichern.
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