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Gebiete nach Art. 4 der Fauna-Flora-Habitat-RL in Mecklenburg-Vorpommern

• Die Gebietsvorschläge nach Art. 4 der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL; Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen) wurden durch die Beschlüsse des Kabinetts der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns vom 28.04.1998 (1. Tranche), 14.12.1999 (2. Tranche), 25.05.2004 (Gesamtmeldung terrestrische Gebiete und küstennahe Gewässer, inkl. Ergänzung durch die Tranchen 3 u. 3a) und 25.9.2007 (äußere Küstengewässer) festgelegt und der Europäischen Kommission gemeldet. • Gemäß dem in der FFH-RL vorgegebenen Meldeverfahren handelte es sich nach Art. 4 (1) der FFH-RL zunächst um die sog. „Nationale Gebietsliste“, in der die Mitgliedsstaaten der EU-Kommission Gebietsvorschläge unterbreiten (sog. Vorschlagsgebiete von gemein¬schaftlicher Bedeutung = vGGB = proposed Sites of Community Importance = pSCI). • Mit der Entscheidung 2004/798/EU vom 7.12.2004 (Amtsblatt der Europäischen Union L 382/1 vom 28.12.2004), der Entscheidung 2008/25/EG vom 13.11.2007 (Amtsblatt der Europäischen Union L 12/383 vom 15.1.2008) und dem Beschluss 2010/44/EU vom 22.12.2009 (Amtsblatt der Europäischen Union L30/120 vom 2.2.2010) hat die Europäische Kommission alle Gebietsvorschläge in die Liste von Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung aufgenommen. Es handelt sich nun also um Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (= GGB = Sites of Community Importance = SCI) nach Art. 4 (2) der FFH-RL. • Nach Art. 4 (4) der FFH-RL haben die Mitgliedsstaaten die Pflicht, die GGB möglichst schnell, spätestens aber binnen 6 Jahren nach Aufnahme in die Liste der GGB nach nationalem Recht als Besondere Schutzgebiete (= BSG = Special Areas of Conservation = SAC) festzulegen. Aus dem Attribut „URL_MV“ der Attributtabelle geht die Entscheidung/der Beschluss, mit dem das jeweilige Gebiet erstmals zum GGB erklärt wurde, hervor (= Beginn der 6-Jahres-Frist). • Die Digitalisierung zur 1. und 2. Tranche erfolgte schrittweise (je nach Stand der Abstimmungsverfahren) durch das LUNG und (im Auftrag des UM) durch das Institut für Geodatenverarbeitung, Hinrichshagen (IfGDV) auf der Grundlage der TK 25 AS. • Die Digitalisierung zur Gesamtmeldung terrestrischer Gebiete und küstennaher Gewässer erfolgte schrittweise (je nach Stand des Abstimmungsverfahrens) durch das LUNG auf der Basis der TK 25 N, in Teilbereichen unter zusätzlicher Verwendung der TK 10 AS. Dabei wurde nur ein Teil der Grenzen der 1. und 2. Tranche präzisiert und an die TK 25 N bzw. die TK 10 AS angepasst. • Für die Gebiete in den äußeren Küstengewässern erfolgt die Abgrenzung durch das Institut für Angewandte Ökologie GmbH Brodersdorf (IfAÖ) im Maßstab 1 : 500.000 auf Grundlage der Seekarte [Fachgutachten im Auftrag des LUNG]. • Die Angaben zu den GGB (Gebietsabgrenzungen und/oder Sachdaten der Standarddatenbögen, abgelegt in der Datenbank „NaturaD“) wurden nach der Erstmeldung durch folgende Korrekturmeldungen (über das LM und das BMU) an die Europäische Kommission aktualisiert: 13.3.2006, 31.3.2008, 31.3.2009, 31.5.2010, 31.5.2011, 31.5.2012, 31.5.2013, 30.06.2014, 31.5.2015, 31.5.2016, 31.05.2017, 31.05.2018, 31.07.2020. Mit den in der Regel jährlich vorgenommenen Korrekturmeldungen werden verschiedene technische und wissenschaftliche Korrekturen vorgenommen, wie z.B. die Ergänzung oder Streichung von Arten oder Lebensräumen, die irrtümlich gemeldet oder erst später im Gebiet gefunden wurden. Auch Grenzkorrekturen aufgrund von z. B. bei der Meldung der Gebiete an die Europäische Kommission nicht berücksichtigten, aber festgesetzten Bebauungsplänen, wurden nunmehr vorgenommen. Mit der Korrekturmeldung zum 31.5.2013 wurde zudem das Berichtsformular der Standardbögen verändert. Mit der Korrekturmeldung vom 31.07.2020 wurden landesweit die im Rahmen FFH-Managementplanung erhobenen Daten in den Standarddatenbögen berücksichtigt. • Für einen Teil der Gebiete (v.a. Fledermausquartiere) wurden zunächst nur Punkte angegeben und keine Flächen ausgegrenzt. Mit der Korrekturmeldung an die Europäische Kommission zum 31.5.2015 und der Unterschutzstellung nach nationalem Recht durch die Landesverordnung über die Natura 2000-Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern (Natura 2000-Gebiete-Landesverordnung – Natura 2000-LVO M-V) wurden auch diese Gebiete flächig ausgegrenzt. Die Abgrenzung erfolgte überwiegend auf Katasterkarten im Maßstab 1:1.000 bis zu 1:1.500. • Es gibt ab dem Jahr 2015 also nur noch flächig ausgewiesene GGB. Für die GGB mit einer Fläche bis zu 2 ha, die auf Übersichtskarten für das Land M-V (Maßstab 1:250.000) nicht mehr erkennbar sind, wird für kartografische Zwecke ein zusätzliches Punkt-Shapefile vorgehalten (Dateien: ffhmv_fp.*). • Mit der Erarbeitung der Karten für die Natura 2000-LVO M-V erfolgte für die marinen Gebiete im Jahr 2015 eine genauere Abgrenzung unter Verwendung von Seekarten. Dabei wurden mit Koordinaten versehene Grenzpunkte definiert. Diese sind in Seekarten der Maßstäbe 1:100.000 bzw. 1:150.000 eingetragen. Die Koordinatenpunkte werden in einem zusätzlichen Shapefile vorgehalten (Dateien: ffhmv_kp.*). • Für das GGB DE 1447-303 „Saßnitz, Eiskeller und Ruinen Dwasieden“, Teilgebiet „Ruinen Dwasieden“ wurden im April 2016 anstelle einer zusammenhängenden Fläche (Entwurf 11/2015) elf Teilflächen ausgegrenzt. Die Eckpunkte dieser viereckigen Teilflächen sind jeweils durch Koordinaten definiert. Die Koordinatenpunkte werden in einem zusätzlichen Shapefile vorgehalten (Dateien: ffhmv_kp.*). • Die Dritte Landesverordnung zur Änderung der Natura 2000-Gebiete-Landesverordnung wurde am 05.03.2018 erlassen. Die Verordnung erweitert die Fläche des Gebietes von gemeinschaftlicher Bedeutung DE 1544-302 „Westrügensche Boddenlandschaft mit Hiddensee“. Die circa 40 Hektar große Erweiterungsfläche grenzt südlich an das bisherige Gebiet an und umfasst ausschließlich den LRT 1160.

Geologischer Steckbrief - Rügen (PDF)

Geologischer Steckbrief Teilgebiet 078_08TG_197_08IG_S_f_z Strukturname: Nordöstliches Norddeutsches Becken Stratigraphische Einheit: Zechstein Wirtsgesteinstyp: Steinsalz in stratiformer (flacher) Lagerung Abbildung 1: Karte des Teilgebiets 078_08TG_197_08IG_S_f_z (nordöstliches Norddeutsches Becken) mit Vorkommen des Wirtsgesteins Steinsalz in flacher Lagerung Das Teilgebiet befindet sich im Norden Mecklenburg-Vorpommerns und vor dessen Ostseeküste. Es umfasst den westlichen Teil der Insel Rügen, die südliche Hälfte der Insel Hiddensee und Bereiche unterhalb der Ostsee, die sich in nordwestlicher Richtung an die beiden Inseln anschließen. Das Wirtsgestein in diesem rund 300 Quadratkilometer großen Teilgebiet ist Steinsalz in flacher Lagerung. Geologische Entwicklung des Teilgebiets Die geologischen Prozesse, die für die Entstehung des Teilgebiets wichtig waren, liefen während der erdgeschichtlichen Zeitabschnitte Zechstein (vor 257 – 252 Millionen Jahren) und Mesozoikum (vor 252 – 66 Millionen Jahren) ab. Das Teilgebiet war während des Zechstein mehrfach von einem flachen Meer bedeckt. Durch das damalige trockene und warme Klima verdunstete das Meerwasser, wodurch im Wasser gelöste Stoffe auskristallisierten und sich am Meeresboden absetzten. So entstanden zunächst lockere Schichten aus verschiedenen Mineralen (zum Beispiel Calcit, Gips und Salz). Durch das Gewicht von später darüber abgelagerten Schichten wurde das noch enthaltene Wasser aus den lockeren Schichten herausgepresst und diese zu festem Gestein umgewandelt (zum Beispiel zu Kalkstein, Anhydrit und Steinsalz). Während des Zechstein gab es mehrere dieser Geschäftszeichen: SG02303/97-3/4-2024#15– Objekt-ID: 11284794 – Stand: 04.11.2024 www.bge.de Seite 1 von 2 Geologischer Steckbrief Teilgebiet 078_08TG_197_08IG_S_f_z Verdunstungszyklen. So entstanden sich wiederholende Gesteinsabfolgen, die für diesen geologischen Zeitabschnitt typisch sind und dicke Steinsalzschichten enthalten. Anschließend bildeten sich im nordöstlichen Norddeutschen Becken während des Mesozoikum dicke Schichten aus verschiedenen Sedimentgesteinen (zum Beispiel Sandstein, Tonstein oder auch die „Rügener Schreibkreide“), welche die Gesteine des Zechstein überlagern. Eigenschaften des Teilgebiets Die verschiedenen Gesteinsschichten des Zechstein befinden sich im nordöstlichen Randbereich des Norddeutschen Beckens in verhältnismäßig geringen Tiefen und sind im Teilgebiet insgesamt zwischen 100 und mehr als 300 Meter dick. Die größten Steinsalzvorkommen im Teilgebiet stammen aus zwei Verdunstungszyklen, die heute Staßfurt- und Leine-Formation genannt werden. Diese Steinsalzvorkommen liegen seit ihrer Entstehung in kaum veränderter Form vor. Das nordöstliche Norddeutsche Becken wird durch Störungszonen begrenzt, also Bereiche in der Erdkruste, in denen Gesteinsblöcke gegeneinander verschoben wurden. Diese Störungszonen verlaufen überwiegend in Nordwest-Südost-Richtung und damit parallel zur Längserstreckung des Teilgebiets. Eigenschaften des Wirtsgesteins Steinsalz ist neben Tongestein und Kristallingestein eines der Wirtsgesteine, die sich für ein Endla­ ger für hochradioaktive Abfälle eignen. Eigenschaften, die Steinsalz in flacher Lagerung zu einem geeigneten Wirtsgestein machen, sind beispielsweise: •Hohe Wärmeleitfähigkeit, wodurch die von den hochradioaktiven Abfällen produzierte Wärme gut abgeleitet werden kann •Äußerst geringe Durchlässigkeit für Flüssigkeiten und Gase •Plastisches Verhalten unter Druckbelastung, wodurch sich im geologischen Untergrund ent­ standene Risse und Hohlräume im Steinsalz über die Zeit von selbst wieder verschließen können •Aufgrund der meist flachen Lagerung ist eine regional gute Vorhersage der räumlichen Aus­ dehnung des Wirtsgesteins im geologischen Untergrund möglich Bei der Ermittlung von Standortregionen aus den Teilgebieten berücksichtigt die Bundesgesellschaft für Endlagerung auch Eigenschaften der Wirtsgesteine, die sich negativ auf die Endlagersicherheit auswirken können. Bei Steinsalz in flacher Lagerung gehört hierzu insbesondere die Wasserlöslich­ keit. Für weitere Informationen zur Geologie und zur zugrunde liegenden Fachliteratur verweisen wir auf die Unterlagen zum Zwischenbericht Teilgebiete (bge.de). Geschäftszeichen: SG02303/97-3/4-2024#15– Objekt-ID: 11284794 – Stand: 04.11.2024 www.bge.de Seite 2 von 2

rvSU-Arbeitsstand 2024 - Rügen (PDF)

rvSU-Arbeitsstand 2024 Teilgebiet Rügen – Steinsalz in flacher Lagerung Das Teilgebiet Rügen Abbildung 1: Karte der Bundesrepublik Deutschland. Hervorgehoben ist die Lage des Teilge­ biets Rügen (078_08TG_197_08IG_S_f_z) Geschäftszeichen: SG02303/97-3/7-2024#26 – Objekt-ID: 12059121 – Stand: 04.11.2024 www.bge.de Seite 1 von 4 rvSU-Arbeitsstand 2024 Teilgebiet Rügen – Steinsalz in flacher Lagerung 1 Die aktuellen Arbeiten der Endlagersuche Auf der Suche nach einem Standort für Deutschlands Endlager für hochradioaktive Abfälle befinden wir uns aktuell in Schritt 2 der Phase I. Die Arbeiten der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) konzentrieren sich in diesem Schritt darauf, aus den 90 Teilgebieten, die als Ergebnis von Schritt 1 der Phase I ermittelt wurden, einen Vorschlag für Standortregionen zu erarbeiten. Die Standortregi­ onen, das Ergebnis von Schritt 2, werden gegenüber den Teilgebieten in Anzahl und Größe deutlich reduziert sein und anschließend in Phase II übertägig erkundet werden. Das wichtigste Werkzeug für die Ermittlung von Standortregionen aus den Teilgebieten sind die repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen (rvSU). In den rvSU wird auf Basis zur Ver­ fügung stehender geologischer Daten geprüft, inwieweit der sichere Einschluss der radioaktiven Ab­ fälle unter den jeweiligen geologischen Gegebenheiten erwartet werden kann. Die rvSU bestehen aus insgesamt vier Prüfschritten, die nacheinander durchlaufen werden: •Gebiete, die bereits Prüfschritt 1 nicht bestehen, ordnet die BGE in Kategorie D (ungeeignet) ein. •Gebiete, die an Prüfschritt 2 oder 3 scheitern, landen in Kategorie C (geringe Eignung oder ungeeignet). •Gebiete, die die Prüfschritte 1 bis 3 bestanden haben, lassen einen sicheren Einschluss der radioaktiven Abfälle erwarten und werden mindestens in Kategorie B (gute Eignung) einge­ ordnet. •Nur Gebiete, die alle vier Prüfschritte bestehen, landen in Kategorie A (beste Eignung). •Gebiete der Kategorie A werden von der BGE durch weitere Bearbeitungsschritte weiter ein­ geengt, um im Ergebnis wenige Standortregionen dem BASE vorschlagen zu können. Ende 2027 übermittelt die BGE ihren Vorschlag für Standortregionen an das Bundesamt für die nuk­ leare Entsorgung (BASE). Damit auch bis dahin der Fortschritt der Endlagersuche nachvollziehbar bleibt und ein fachlicher Austausch möglich ist, werden von der BGE jährlich Arbeitsstände aus den rvSU und der dort stattfindenden Einengung der Teilgebiete veröffentlicht. Wichtig dabei: Arbeits­ stände repräsentieren den aktuellen Stand der Bearbeitung der Sicherheitsuntersuchungen in Schritt 2. Sie bleiben so lange vorläufig, bis die BGE dem BASE die Standortregionen vorgeschla­ gen, das BASE den Vorschlag geprüft, die Ergebnisse aus dem Beteiligungsverfahren vorliegen und der Gesetzgeber die Standortregionen festgelegt hat. Als Arbeitsstand veröffentlicht die BGE in diesem Jahr Gebiete der Kategorien D und C aus den bereits teilweise durchgeführten Prüfschritten 1 und 2 der rvSU. Dieser Steckbrief fasst den aktuel­ len Stand der Durchführung der rvSU für ein Teilgebiet kompakt zusammen. Der Endlagersuche Navigator gibt zusätzlich Auskunft über die Arbeitsstände in einer interaktiven, kartenbasierten Web- Anwendung. Er enthält die fachlichen Begründungen sowie eine Beschreibung der zugrundeliegen­ den rvSU-Kriterien, die zu der individuellen Bewertung und Einstufung eines Gebiets in eine rvSU-Kategorie geführt haben. Geschäftszeichen: SG02303/97-3/7-2024#26 – Objekt-ID: 12059121 – Stand: 04.11.2024 www.bge.de Seite 2 von 4 rvSU-Arbeitsstand 2024 Teilgebiet Rügen – Steinsalz in flacher Lagerung 2 Arbeitsstand aus den rvSU Name des Teilgebiets:Rügen Teilgebiets-Kennung:078_08TG_197_08IG_S_f_z Strukturname:Nordöstliches Norddeutsches Becken Stratigraphische Einheit: Zechstein Wirtsgesteinstyp: Abbildung 2: Steinsalz in stratiformer (flacher) Lagerung Karte des Teilgebiets Rügen (078_08TG_197_08IG_S_f_z) mit dem aktuellen Stand der Bearbeitung der rvSU Das Teilgebiet befindet sich im Norden Mecklenburg-Vorpommerns und vor dessen Ostseeküste. Es umfasst den westlichen Teil der Insel Rügen, die südliche Hälfte der Insel Hiddensee und Bereiche unterhalb der Ostsee, die sich in nordwestlicher Richtung an die beiden Inseln anschließen. Das Wirtsgestein in diesem rund 300 Quadratkilometer großen Teilgebiet ist Steinsalz in flacher Lagerung. Der rvSU-Arbeitsstand zu den laufenden Arbeiten der BGE in Schritt 2 der Phase I geht im Teilgebiet Rügen Stand 2024 von einem Anteil an Kategorie D-Gebieten von 100 % aus. Für die rvSU-Arbeitsstände 2024 kam in diesem Teilgebiet folgendes rvSU-Kriterium zur Anwendung: • rvSU-Kriterium - Steinsalz - Prüfschritt 1 - Mächtigkeit (PDF) Geschäftszeichen: SG02303/97-3/7-2024#26 – Objekt-ID: 12059121 – Stand: 04.11.2024 www.bge.de Seite 3 von 4

Landeskonferenz zum Stand der Endlagersuche in Mecklenburg-Vorpommern (PDF, nicht barrierefrei)

Sehr geehrte Damen und Herren, seit vier Jahren läuft in ganz Deutsch- land eine ergebnisoffene Suche nach einem Atommüllendlager. Denn zum geordneten Ausstieg aus der Atom- energie gehört, für den hochradio- aktiven Abfall, welcher in 64 Jahren der Nutzung von Atomenergie ange- fallen ist, ein sicheres Endlager zu fin- den. Derzeit lagert der Strahlenabfall in sogenannten Castoren, die zumeist in Zwischenlagern an den Standorten der Atomkraftwerke (AKW) stehen, wie auch in Lubmin bei Greifswald. Weil ab nächstem Jahr aber auch die letzten AKW zurückgebaut werden, müssen mittelfristig auch diese Zwischenlagerplätze aufgelöst und einer langfristi- gen Lösung zugeführt werden. Auch deshalb muss zeitnah ein Endlager gefunden werden. Im Standortauswahlgesetz (StandAG) von 2017 ist festgelegt, dass der Prozess der Endlagersuche partizipativ und wissen- schaftsbasiert erfolgen soll. Jeder Bürger kann und soll sich beim Prozess der Endlagersuche einbringen. Im September letzten Jahres wurde durch die Bundesgesellschaft für End- lagerung (BGE) mit der Veröffentlichung eines Zwischenbe- richts der erste Schritt in Richtung eines Endlagers vollzogen. 46 % des Untergrundes in Deutschland weisen sicher keine geeigneten geologischen Verhältnisse für ein Endlager auf, wurden also für die Endlagersuche ausgeschlossen. Für 54 % der Fläche lässt sich dies noch nicht sagen. Gleiches gilt auch für unser schönes Mecklenburg-Vorpom- mern. Etwa die Hälfte des Bundeslandes könnte von den geologischen Daten her für einen Endlagerstandort geeignet sein. Da sind der Salzstock Werle bei Neustadt-Glewe, flach lagernde Salze im Bereich der Inseln Rügen und Hiddensee sowie weitflächig verbreitete Tonsteine vor allem im Westen von Mecklenburg-Vorpommern. Wir wollen nun jeden Bürger und jede Kommune ermuntern, ihr Recht auf Beteiligung in diesem Prozess der Endlager- suche wahrzunehmen. Es geht darum den bestmöglichen Standort zu finden und alle ungeeigneten auszuschließen. Wie Sie dies tun können, woher Sie geologische Daten be- ziehen können, um sich ein eigenes Bild zu machen, wie es an ihrem Wohnort wirklich aussieht, darüber werden Sie auf einer Online-Landeskonferenz informiert, zu der ich Sie herz- lichst einlade. Dr. Till Backhaus Minister für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern Impressum Landeskonferenz zum Stand der Endlagersuche Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Paulshöher Weg 1 | 19061 Schwerin Telefon +49 385 588-0 www.lm.mv-regierung.de presse@lm.mv-regierung.de Bildnachweis: Karte Titel: Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) Porträt: Susie Knoll in Mecklenburg-Vorpommern (Informationsveranstaltung) Wann findet die Veranstaltung statt?Programm 17.11.2021; 9:30 – 16:00 UhrUhrzeitTagesordnungspunkt und Referent(innen) 09:30Grußwort Wenn ich zu der angegebenen Zeit nicht teilnehmen kann? Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und ist im Anschluss einen Monat lang im Internet über den weiter unten stehenden Link abrufbar. Worum geht es? • Aktuelle Informationen zum Stand der Endlagersuche in Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere zu den 6 von der BGE ausgewiesenen Teilgebieten, • Informationen zu den Akteuren und ihren Verantwortlichkeiten im Standortauswahlverfahren, • Erläuterung der Möglichkeiten zur Datengewinnung und –nutzung. Wer kann teilnehmen? Jede(r) interessierte Bürger(in) Dr. Till Backhaus (Minister für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern) 09:45 Begrüßung, technische und inhaltliche Einführung in die Veranstaltung (Moderation, technischer Mitarbeiter Meetyoo) 10:00 Endlagersuche und Beteiligungsmöglichkeiten Herr Kilian Schubert (Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, BASE) 10:30 Sachstand zur Standortauswahl und zu den Teilgebieten in Mecklenburg-Vorpommern sowie Methodik zur Gebiets- bewertung Steffen Kanitz (Geschäftsführer der Bundesgesellschaft für Endlagerung BGE) 11:00 Woher kommen die geologischen Daten in Mecklenburg-Vorpommern? Dr. Karsten Obst (Dezernatsleiter im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern) 11:20 Stratiforme Steinsalzvorkommen im Bereich Rügen Hiddensee (Teilgebiet 078) Dr. Markus Wolfgramm (Referent im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern) 11:35 Der Salzstock Werle (Teilgebiet 022) Dr. Karsten Obst (Dezernatsleiter im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern) 11:50 Wo kann ich mich zum Stand der Endlagersuche in Mecklenburg-Vorpommern informieren? Dr. Markus Wolfgramm (Referent im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern) Wie kann ich teilnehmen?12:00Pause Nutzen Sie den nachstehenden Link und loggen Sie sich mit Ihrem Vor- und Nachnamen sowie einer Zuordnung (Kommune/ Bürger/ Andere) ein. Eine Registrierung ist nicht erforderlich.12:30Wo kommen Tonsteine in Mecklenburg-Vorpommern vor? https://webcast.meetyoo.de/index.html?e=I0fvz1MTEmrf Warum sollte ich teilnehmen? • Um mich bei der Endlagersuche zu beteiligen und die hierfür gegebenen gesetzlichen Möglichkeiten wahrzunehmen, Dr. habil. Matthias Franz (Universität Göttingen) 13:00 Planungswissenschaftliche Kriterien bei der Bewertung von Teilgebieten Herr Arp Fittschen (Städte- und Gemeindetag Mecklenburg-Vorpommern e.V.) 13:30 Das Nationale Begleitgremium (NBG): unabhängige, transparente und bürgernahe Begleitung der Endlagersuche Prof. Dr. Maria-Theresia Schafmeister (Universität Greifswald und Mitglied des NBG) 14:00 Podiumsdiskussion u.a. zu -Woher kommen Daten und wie kann ich als Bürger(in) an Daten kommen? -Welche Beteiligungsmöglichkeiten habe ich als Bürger(in)? • Um frühzeitig ein Gefühl für die geologischen Gegebenheiten in meiner Region zu bekommen und mich persönlich in das Verfahren einzubringen. -Fragen der Bürger(innen) Frau Dehmer (BGE), Frau Bodenmeier (BASE), Prof. Dr. Schafmeister, Dr. habil. Franz, Herr Fittschen, Dr. Obst 15:45 Umfragen und Verabschiedung Moderation

Fachstellungnahme des Geologischen Dienstes im LUNG Mecklenburg-Vorpommern zum Zwischenbericht Teilgebiete (PDF)

ELO GZ: SG01201/6-1/19-2021#22 - Objekt-ID: 858177 Fachstellungnahme des Geologisches Dienstes im LUNG M-V zum BGE-Zwischenbericht Teilgebiete Am 28.09.2020 legte die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) den Zwischenbe- richt Teilgebiete gemäß § 13 StandAG vor. Nach einem zweijährigen Prozess des Sammelns und Bewertens großer geowissenschaftlicher Datenmengen wurden in Deutschland 90 Ge- biete ausgewiesen, die günstige geologische Voraussetzungen für die Endlagerung hochradi- oaktiver Abfälle erwarten lassen. Sechs dieser Gebiete befinden sich ganz oder teilweise in Mecklenburg-Vorpommern. Diese Gebietsausweisungen und die seitens der BGE dafür verwendeten Unterlagen wurden vom Geologischen Dienst im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg- Vorpommern (LUNG M-V) einer ersten Prüfung unterzogen. Im vorliegenden Bericht werden für die einzelnen Teilgebiete die Analyseergebnisse erläutert sowie Probleme benannt. Zudem gibt es Hinweise, welche Daten im weiteren Evaluierungsprozess noch berücksichtigt werden sollten, um aus fachlicher Sicht ungeeignete Gebiete frühzeitig auszuschließen und zukünftig zielgerichtete Untersuchungen in den verbleibenden Arealen durchführen zu können. 1. Steinsalz des Zechstein in stratiformer Lagerung Teilgebiet 078_08TG_197_08IG_S_f_z (Südwest-Rügen mit Hiddensee; S. 396 ff) Dieses Teilgebiet umfasst den Südwesten der Insel Rügen (westlich Bergen bis Ummanz) und den angrenzenden Ostseebereich sowie den Südteil der Insel Hiddensee. Laut BGE wird in dem 318 km2 großen Gebiet Steinsalz des Zechstein in stratiformer Lagerung mit einer maxi- malen Mächtigkeit von 340 m erwartet. Die Basisfläche befindet sich in einer Teufe von 1.060 m bis 1.500 m unter der Geländeoberkante (GOK). Nach den im LUNG M-V vorliegenden Unterlagen ist die Verbreitung des Zechstein in dem o.g. Tiefenbereich zwar durch Isolinien des seismischen Reflektors Z1 (= Basis Werra- Anhydrit; vgl. REINHARDT et al. 1968-1991) und Bohrungen belegt, aber dabei handelt es sich überwiegend um eine karbonatische und sulfatische Randfazies. Der Reflektor Z3 (= Top Basalanhydrit der Staßfurt-Formation), der auf Rügen ungefähr die nordöstliche Verbreitung von Steinsalz der Staßfurt- bis Aller-Formation aufzeigt, ist aber nur im südwestlichen Rand- bereich des von der BGE ausgewiesenen Gebietes vorhanden (Abb. 1). Auch die verfügbaren Bohrungsinformationen, insbesondere Schichtenverzeichnisse und Kernproben, belegen keine Salzmächtigkeit >100 m. In der einzigen Tiefbohrung im Gebiet, in der E Gingst 1/1973 ist kein Steinsalz vorhanden; erst Bohrungen südlich des ausgewiesenen Teilgebietes zeigen Steinsalzvorkommen an, allerdings nicht mit der erforderlichen Mächtig- keit, z.B. die E Samtens 101/1962 mit 57 m Staßfurt-Steinsalz, 9 m Unteres Leine-Steinsalz und 22 m Oberes Leine-Steinsalz. Auch nach den von der BGE verwendeten paläogeographi- schen Karten liegt das ausgewiesene Gebiet im Randbereich des ehemaligen Zechstein- meeres, d.h. auf der Karbonatplattform mit lokal geringmächtigen Salzeinlagerungen. 1 ELO GZ: SG01201/6-1/19-2021#22 - Objekt-ID: 858177 Abb. 1: Lage des BGE-Teilgebietes 078_08TG_197_08IG_S_f_z. Die Isolinien markieren die Tiefenlage des Z1-Reflektors und zeigen die Verbreitung von Zechsteinsalzen im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommern an. Die Linie 1.500 m u. NN ist violett hervorgehoben. 2. Steinsalz des Zechstein in steiler Lagerung Teilgebiet 022_00TG_019_00IG_S_s_z (Anteil am Salzstock Werle; S. 201 f) Das Teilgebiet befindet sich im Grenzbereich zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Bran- denburg. Der aufgrund bisheriger geophysikalischer Erkundungen und Tiefbohrungen be- kannte Umriss des Salzstocks Werle entspricht in etwa diesem Teilgebiet, wobei im westlichen Teil ein Versatz im Umringpolygon auftritt, vermutlich aufgrund nicht harmonisierter Daten- sätze beiderseits der Grenze. Das ausgewiesene Areal umschließt auch den mittels Bohrun- gen nachgewiesenen Überhang der pilzförmigen Salzstruktur, wodurch sich bei einer Berück- sichtigung die Ausdehnung des Wirtsgesteins verringert. Zahlreiche Bohrungen auf der Struk- tur vermindern ebenfalls die zusammenhängenden, „unbeeinflussten“ Bereiche. Eine vertikale Salzmächtigkeit >100 m ist durch verschiedene Bohrungen belegt, jedoch sind auch Kalisalzeinschaltungen dokumentiert, die für ein Endlager ungünstige gebirgs- und gesteinsmechanische Eigenschaften aufweisen, z.B. ein erhöhtes Kriechverhalten und eine höhere Löslichkeit. 3. Tonsteine des Unteren Jura Teilgebiet 006_00TG_188_00IG_T_f_ju (Anteile in West-Mecklenburg; S. 150 ff) Das Teilgebiet umfasst großflächig unterjurassische Tonsteinvorkommen in verschiedenen norddeutschen Bundesländern; in Mecklenburg-Vorpommern ist besonders der westliche Lan- desteil betroffen (Abb. 2). 2 ELO GZ: SG01201/6-1/19-2021#22 - Objekt-ID: 858177 Abb. 2: Das BGE-Teilgebiet 006_00TG_188_00IG_T_f_ju im Westen von Mecklenburg- Vorpommern. Die Isolinien markieren die Tiefenlage der Lias-Basis, die aus dem K2/T7- Reflektor und Bohrungsdaten ermittelt wurden. Die Linien 300 m u. NN und 1.500 m u. NN sind rot bzw. violett hervorgehoben. Der Untere Jura (= Lias) hat laut BGE in diesem Teilgebiet eine maximale Mächtigkeit von 1.200 m. Die Basisfläche befindet sich in einer Teufe von 400 m bis 1.500 m unter GOK. An- hand der im LUNG M-V vorhandenen Daten zur Lias-Basis, die sich auf die Auswertung geo- physikalischer Untersuchungen und von Bohrergebnissen stützt, kann das Gebiet in der vor- liegenden Ausdehnung nicht nachvollzogen werden. Es umfasst offensichtlich Areale, die deutlich tiefer liegen, z.B. nordwestlich von Dömitz oder im Raum Ludwigslust. Die Mächtigkeit der Tonsteine >100 m ist nicht flächendeckend belegt. Der Bereich südöstlich von Lübeck ist nur durch die Tiefbohrung E Ganzow 1/1h/1978 repräsentiert, die aber keine 100 m homogene unterjurassische Tonsteine angetroffen hat bzw. das Kriterium Mindest- mächtigkeit nur inklusive von Wechselfolgen aus Tonstein, Tonmergelstein und Siltstein erfüllt. Bei der Bewertung der Mindestanforderungen und Abwägungskriterien durch die BGE wurden moderne sedimentologische Untersuchungen und Faziesanalysen im östlichen Teil des Nord- deutschen Beckens bisher nicht berücksichtigt. Beispielsweise konnten im Rahmen der F&E- Verbundvorhaben „Sandsteinfazies“ und „GeoPoNDD“ (weitere Informationen unter www.sandsteinfazies.de) u.a. die Faziesverteilung (Lithofaziestypen und -assoziationen, Ablagerungssysteme) für den Lias und Dogger kartiert werden. Feinklastische marine Ablage- rungen wechseln demnach lateral und vertikal mit gröberen, sand-betonten Deltasedimenten, die sich bevorzugt in Rinnen ablagerten. Die ehemaligen Deltasysteme bauten sich seit dem Rhätkeuper immer wieder von Nordosten nach Südwesten vor, wobei sich diese mit der Zeit seitlich verlagerten (Abb. 3). 3

Nr. 65.1.60: Zusammenstellung von Links zu Stellungnahmen und Beiträgen zum Zwischenbericht Teilgebiete der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (Stand: 04.06.2021)

Beitrag im Rahmen der FKTG: Störungen sind nicht nur auf onshore-Gebiete beschränkt. Im Nordosten Deutschlands, innerhalb des Teilgebietes 078_08TG, welches Rügen, Hiddensee und die Ostsee betrifft, sind die Störungen nur auf dem Land (SW-Ecke Rügens) ausgewiesen. Die Störungen setzen sich jedoch in die Ostsee fort und reichen dann auch in das ausgewiesene Teilgebiet hinein. Stellungnahme der BGE: Danke für den Hinweis. Eine Ausweisung konnte nur dann erfolgen, wenn die Datengrundlagen diese Informationen auch beinhalten. Da der Schwerpunkt in Schritt 1 der Phase I auf der Auswertung von geologischen Karten basierte, wird dieser Hinweis bei den weiteren Arbeiten berücksichtigt. Initiale Rückmeldung im Rahmen der FKTG: nicht vorhanden. Stellungnahme einer externen Prüfstelle:nicht vorhanden.

Chrysomyxa empetri (Pers.) J. Schröt. Chrysomyxa empetri J. Schröt. ex Cummins, non (Pers.) J. Schröt. Phytoparasitische Kleinpilze Vom Aussterben bedroht

Die jüngste Angabe stammt aus dem Jahr 1991 von der Insel Hiddensee, Mecklenburg-Vorpommern (Scholler 1996).

Diderma simplex (J. Schröt.) G. Lister Schleimpilze Gefährdung unbekannten Ausmaßes

Sehr wahrscheinlich eng an Sphagnum-Moore gebunden, daher ist eine Gefährdung der schon immer seltenen Art anzunehmen. Eine der wenigen Myxomycetenarten (mit Badhamia liliacina und Symphytocarpus trechisporus), die nur in sauren Mooren anzutreffen sind. Neben älteren Angaben, zuletzt Jahn (1924), nur sehr wenige neuere Funde, so im Moosfenn bei Potsdam (1993, leg. Kummer, vgl. Neubert et al. 1995: 76), in einer Sphagnum-reichen Senke eines Dünenmoores bei Gellen, Insel Hiddensee (2008, leg. K.-F. Günther, det. Schnittler) und in Sachsen (Gottschalk & Eckel 1998).

Echinostelium brooksii K.D. Whitney Schleimpilze Ungefährdet

Neben E. minutum eine der wenigen Arten der Gattung, die auch saure Rinde toleriert. Wenige deutsche Funde (Flatau 1990), aber nach Nowotny (1986) sehr häufig; auf Rinde von lebendem Sambucus, Dornbusch bei Hiddensee (Schnittler unpubl.).

Hemitrichia leiotricha (Lister) G. Lister Schleimpilze Gefährdung unbekannten Ausmaßes

Sehr unauffällige Art mit wenigen älteren Funden (vgl. Neubert et al. 1993: 238). Bevorzugt eventuell dichte Streu von Calluna (Krieglsteiner 1993), daher nur bei gezielter Suche zu finden. Bei einer Studie von Müller (2007) als häufigste Art an diesem Substrat gefunden. Nachweise auf Calluna-Streu von Hiddensee, MV (Schnittler unpubl.), Bayern (Kuhnt 2005), Sachsen-Anhalt (Täglich unpubl.) und Thüringen (Müller 2007). Sehr unauffällige Art mit wenigen älteren Funden (vgl. Neubert et al. 1993: 238). Wenn sich die Bindung an Calluna-Heiden bestätigt, sind die Bestände der Art mit Sicherheit zurückgegangen.

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