Gesundheitliche Folgen des Unfalls von Tschornobyl in der ehemaligen Sowjetunion Durch den Reaktorunfall von Tschornobyl (russ.: Tschernobyl) erhielten insbesondere Notfallhelfer*innen und Aufräumarbeiter*innen (sogenannte Liquidator*innen) hohe Strahlendosen. Auch die Bevölkerung in der Nähe war z.T. einer hohen Strahlendosis ausgesetzt. 28 Notfallhelfer*innen starben in Folge eines akuten Strahlensyndroms. Ein Anstieg von Schilddrüsenkrebserkrankungen ist auf die Strahlung zurückzuführen. Die gesundheitlichen Folgen werden bis heute untersucht. Blumen am Denkmal für die Feuerwehrleute von Tschornobyl Die gesundheitlichen Folgen des Reaktorunglücks von Tschornobyl wurden in zahlreichen Publikationen untersucht. Wichtige Zusammenfassungen dieser Erkenntnisse liefern u.a. die Berichte vom Wissenschaftlichen Komitee über die Effekte der atomaren Strahlung der Vereinten Nationen (United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation, UNSCEAR ) und des Tschernobyl-Forums . Das Tschernobyl-Forum war eine Arbeitsgruppe der Internationalen Atomenergie-Organisation (International Atomic Energy Agency, IAEA ), der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO ), mehrerer UN -Organisationen und der Regierungen von Russland, Belarus und der Ukraine, die zwischen 2003 und 2005 die wissenschaftliche Aufarbeitung der Folgen des Reaktorunfalls für Mensch und Umwelt vorantrieb. Bei der Untersuchung werden oftmals folgende Personengruppen unterschieden: Notfallhelfer*innen und Liquidator*innen Am Tag des Reaktorunfalls, dem 26. April 1986, waren rund 600 Notfallhelfer*innen ( z. B. Werksangehörige, Feuerwehrleute und Rettungskräfte) an dem Kraftwerk tätig. In den Jahren 1986 und 1987 waren über 240.000 Personen als Aufräumarbeiter*innen (sogenannte Liquidator*innen) im Umkreis von 30 Kilometern um das Kraftwerk eingesetzt. Weitere Aufräumarbeiten wurden bis etwa 1990 durchgeführt. Die Gesamtzahl der für den Einsatz registrierten Liquidator*innen betrug etwa 600.000. Bevölkerung 1986 wurden etwa 116.000 Bewohner*innen aus der unmittelbaren Umgebung des Unfallreaktors evakuiert (im Umkreis von 30 Kilometern um das Kraftwerk und in weiteren Gebieten mit gemessenen Ortsdosisleistungen von mehr als 0,2 Millisievert pro Stunde). In den Folgejahren waren es zusätzlich etwa 220.000 Personen. Im Jahr 2006 lebten noch etwa 6 Millionen Menschen in den "kontaminierten Gebieten". Als "kontaminiert" gelten dabei die Gebiete der ehemaligen Sowjetunion, die am Boden Cäsium-137 -Konzentrationen von mehr als 37.000 Becquerel pro Quadratmeter aufwiesen. Auch die damals in der Ukraine, Belarus und in den 19 "betroffenen Oblasten" (Verwaltungsbezirke) in Russland lebenden 98 Millionen Menschen wurden bei der Untersuchung der gesundheitlichen Folgen betrachtet. Als "betroffen" gelten dabei die Oblaste von Russland, die kontaminierte Gebiete enthielten. Akute gesundheitliche Folgen Zwei Werksmitarbeiter starben unmittelbar an den schweren Verletzungen durch die Explosion des Reaktors. 134 Notfallhelfer*innen erlitten ein akutes Strahlensyndrom . Davon starben 28 innerhalb von vier Monaten nach dem Unfall. Ihr Tod ist auf die hohen Strahlendosen zurückzuführen. Weitere 19 Personen mit einem akuten Strahlensyndrom starben in den Folgejahren (1987 - 2004). Ihr Tod steht möglicherweise auch im Zusammenhang mit den Strahlendosen nach dem Unfall. Für die Überlebenden des akuten Strahlensyndroms sind Hautverletzungen und später auftretende, strahleninduzierte Katarakte , also eine Trübung der Augenlinse oder Grauer Star, die schwerwiegendsten gesundheitlichen Schäden. Die 134 Personen mit akutem Strahlensyndrom erhielten Ganzkörperdosen durch externe Gammastrahlung von 0,8 bis 16 Gray . Manche erhielten zudem durch Betastrahlung Hautdosen von 400 bis 500 Gray , die zu schweren Verbrennungen führten. Die meisten der Verstorbenen starben an Infektionen infolge der Verbrennungen. 13 Personen mit einem akuten Strahlensyndrom wurden mit einer Knochenmarktransplantation behandelt. Nur einer der behandelten Personen überlebte. Bei den Liquidator*innen und in der Bevölkerung wurden nach den vorliegenden Berichten keine akuten Strahlenschäden beobachtet. Später auftretende gesundheitliche Folgen In Folge des Reaktorunfalls erhielten die Liquidator*innen und die im Umkreis lebende Bevölkerung erhöhte Strahlendosen, die zu später auftretenden Strahlenschäden geführt haben können bzw. in Zukunft immer noch führen können. Die Höhe der Strahlendosen kann sich stark unterscheiden: Liquidator*innen erhielten in Folge ihrer Aufräumarbeiten im Zeitraum von 1986 bis 1990 im Mittel eine zusätzliche effektive Dosis von 120 Millisievert . Die Dosiswerte variierten von weniger als 10 bis mehr als 1000 Millisievert . Für 85% von ihnen lag sie im Bereich von 20 bis 500 Millisievert . Evakuierten Personen erhielten im Mittel eine zusätzliche effektive Dosis von 33 Millisievert . 6 Millionen Menschen in den kontaminierten Gebieten erhielten im Zeitraum von 1986 bis 2005 eine effektive Dosis von durchschnittlich 9 Millisievert . Bei 70% der Menschen lag die zusätzliche effektive Dosis unter 1 Millisievert , bei 20% zwischen 1 und 2 Millisievert , bei 2,5% lag die effektive Dosis über 50 Millisievert . 98 Millionen Menschen auf dem Gebiet der Ukraine, Belarus und den 19 betroffenen Oblasten in Russland erhielten im Mittel eine vergleichsweise geringe zusätzlich effektive Dosis (im Zeitraum von1986 bis 2005) von insgesamt 1,3 Millisievert . Zum Vergleich: Auf dem Gebiet der Ukraine, Belarus und den 19 betroffenen Oblasten in Russland wurde für denselben Zeitraum eine Hintergrundstrahlung von 50 Millisievert geschätzt. Die ermittelten zusätzlichen effektiven Dosen stellen damit in Teilen eine deutliche Erhöhung gegenüber der Hintergrundstrahlung dar. Wie viele Menschen wegen der erhöhten Strahlendosen in Folge des Reaktorunfalls erkrankten oder starben, lässt sich nicht genau angeben. Das Tschernobyl-Forum schätzte 2005, dass ungefähr 4.000 Todesfälle auf die zusätzlichen Strahlendosen zurückzuführen sind. Medien zum Thema Mehr aus der Mediathek Tschornobyl (russ. Tschernobyl) Was geschah beim Reaktorunfall 1986 in Tschornobyl? In Videos berichten Zeitzeugen. Broschüren und Bilder zeigen die weitere Entwicklung. Stand: 10.02.2025
null LUBW führte begleitende Strahlenmessungen zum zweiten Castor-Transport auf dem Neckar durch: Die LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg als betreiberunabhängige Institution hat am 6. September 2017 auch den zweiten Castor-Transport auf dem Neckar zwischen dem Kernkraftwerk Obrigheim (KWO) und dem Gemeinschaftskraftwerk Neckarwestheim (GKN) entlang der Fahrtstrecke messtechnisch begleitet. Die Messergebnisse wurden zeitnah direkt auf der Webseite der LUBW im Internet veröffentlicht. https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/radioaktivitaet/castor Die LUBW hat an insgesamt 11 ausgesuchten Stellen der Fahrtstrecke zwischen der Schleuse in Guttenbach und dem Betriebsgelände des GKN Neckarwestheim parallel zum Transport der Castoren auf dem Schiff Strahlenmessungen (Gamma- und Neutronenstrahlung) am Ufer bzw. in Ufernähe vorgenommen. Sie hat bevorzugt an gesperrten Brücken und Schleusen gemessen, wo sich Bürgerinnen und Bürger als Beobachter und Einsatzkräfte aufhielten. Bereits vor dem ersten Transport hatte die LUBW Ende Mai 2017 sogenannte „Nullmessungen“ durchgeführt, d.h. die Messwerte der vorhandenen Hintergrundstrahlung ohne Transportvorgänge ermittelt. Diese sind ebenfalls veröffentlicht. Die Messergebnisse der Begleitmessungen während des Castor-Transportes waren durchweg unauffällig und lagen im erwarteten Bereich. Die Dosis für eine Person, die sich bei Vorbeifahrt am Ufer aufgehalten hat, erreichte ca. 0,01 Mikrosievert. Bei den rund 20-40-minütigen Schleusenaufenthalten erreichten die Dosiswerte bis zu 0,08 Mikrosievert. Zum Vergleich: Die effektive Dosis natürlichen Ursprungs beträgt rund 2000 Mikrosievert im Jahr. Rechnet man die zivilisatorische Strahlenexposition des Menschen in Deutschland mit rund weiteren 2000 Mikrosievert hinzu, liegt die durchschnittliche Gesamtbelastung bei rund 4000 Mikrosievert im Jahr. Im Vergleich hierzu ist die Dosis durch den Castor-Transport vernachlässigbar. Alle Messergebnisse (die vorab durchgeführten Nullmessungen und die aktuellen Messwerte während des Transportes) sind im Internet unter der Adresse https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/radioaktivitaet/castor verfügbar.
null LUBW führte begleitende Strahlenmessungen zum fünften und letzten Castor-Transport auf dem Neckar durch: Die LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg als betreiberunabhängige Institution hat am 19. Dezember 2017 auch den fünften und letzten Castor-Transport auf dem Neckar zwischen dem Kernkraftwerk Obrigheim (KWO) und dem Gemeinschaftskraftwerk Neckarwestheim (GKN) entlang der Fahrtstrecke messtechnisch begleitet. Die Messergebnisse wurden zeitnah direkt auf folgender Webseite der LUBW im Internet veröffentlicht: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/radioaktivitaet/castor Die bei allen Transporten beobachteten Dosiswerte sind radiologisch unauffällig. Die LUBW hat an insgesamt 11 ausgesuchten Stellen der Fahrtstrecke zwischen der Schleuse in Guttenbach und dem Betriebsgelände des GKN Neckarwestheim parallel zum Transport der Castoren auf dem Schiff Strahlenmessungen (Gamma- und Neutronenstrahlung) am Ufer bzw. in Ufernähe vorgenommen. Sie hat bevorzugt an gesperrten Brücken und Schleusen gemessen, wo sich Bürgerinnen und Bürger als Beobachter und Einsatzkräfte aufhielten. Bereits vor dem ersten Transport hatte die LUBW Ende Mai 2017 sogenannte „Nullmessungen“ durchgeführt, d.h. die Messwerte der vorhandenen Hintergrundstrahlung ohne Transportvorgänge ermittelt. Diese sind ebenfalls veröffentlicht. Die Messergebnisse der Begleitmessungen während des Castor-Transportes waren durchweg unauffällig und lagen im erwarteten Bereich. Die Dosis für eine Person, die sich bei Vorbeifahrt am Ufer im öffentlich zugänglichen Bereich aufgehalten hat, betrug weniger als 0,01 Mikrosievert. Bei den rund 20 – 40-minütigen Schleusenaufenthalten erreichten die Dosiswerte in nicht gesperrten Bereichen bis zu 0,06 Mikrosievert. Zum Vergleich: Die effektive Dosis natürlichen Ursprungs beträgt rund 2000 Mikrosievert im Jahr. Rechnet man die zivilisatorische Strahlenexposition des Menschen in Deutschland mit rund weiteren 2000 Mikrosievert hinzu, liegt die durchschnittliche Gesamtbelastung bei rund 4000 Mikrosievert im Jahr. Im Vergleich hierzu ist die Dosis durch den Castor-Transport vernachlässigbar. Alle Messergebnisse (die vorab durchgeführten Nullmessungen und die aktuellen Messwerte während der Transporte) sind im Internet unter der Adresse https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/radioaktivitaet/castor verfügbar.
null LUBW führte begleitende Strahlenmessungen zum vierten Castor-Transport auf dem Neckar durch Die LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg als betreiberunabhängige Institution hat am 16. November 2017 auch den vierten Castor-Transport auf dem Neckar zwischen dem Kernkraftwerk Obrigheim (KWO) und dem Gemeinschaftskraftwerk Neckarwestheim (GKN) entlang der Fahrtstrecke messtechnisch begleitet. Die Messergebnisse wurden zeitnah direkt auf folgender Webseite der LUBW im Internet veröffentlicht: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/radioaktivitaet/castor Die LUBW hat an insgesamt 11 ausgesuchten Stellen der Fahrtstrecke zwischen der Schleuse in Guttenbach und dem Betriebsgelände des GKN Neckarwestheim parallel zum Transport der Castoren auf dem Schiff Strahlenmessungen (Gamma- und Neutronenstrahlung) am Ufer bzw. in Ufernähe vorgenommen. Sie hat bevorzugt an gesperrten Brücken und Schleusen gemessen, wo sich Bürgerinnen und Bürger als Beobachter und Einsatzkräfte aufhielten. Bereits vor dem ersten Transport hatte die LUBW Ende Mai 2017 sogenannte „Nullmessungen“ durchgeführt, d.h. die Messwerte der vorhandenen Hintergrundstrahlung ohne Transportvorgänge ermittelt. Diese sind ebenfalls veröffentlicht. Die Messergebnisse der Begleitmessungen während des Castor-Transportes waren durchweg unauffällig und lagen im erwarteten Bereich. Die Dosis für eine Person, die sich bei Vorbeifahrt am Ufer im öffentlich zugänglichen Bereich aufgehalten hat, erreichte bis 0,01 Mikrosievert. Bei den rund 20 – 40-minütigen Schleusenaufenthalten erreichten die Dosiswerte in nicht gesperrten Bereichen bis zu 0,06 Mikrosievert. Zum Vergleich: Die effektive Dosis natürlichen Ursprungs beträgt rund 2000 Mikrosievert im Jahr. Rechnet man die zivilisatorische Strahlenexposition des Menschen in Deutschland mit rund weiteren 2000 Mikrosievert hinzu, liegt die durchschnittliche Gesamtbelastung bei rund 4000 Mikrosievert im Jahr. Im Vergleich hierzu ist die Dosis durch den Castor-Transport vernachlässigbar. Alle Messergebnisse (die vorab durchgeführten Nullmessungen und die aktuellen Messwerte während des Transportes) sind im Internet unter der Adresse https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/radioaktivitaet/castor verfügbar.
null LUBW führte begleitende Strahlenmessungen zum dritten Castor-Transport auf dem Neckar durch: Die LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg als betreiberunabhängige Institution hat am 11. Oktober 2017 auch den dritten Castor-Transport auf dem Neckar zwischen dem Kernkraftwerk Obrigheim (KWO) und dem Gemeinschaftskraftwerk Neckarwestheim (GKN) entlang der Fahrtstrecke messtechnisch begleitet. Die Messergebnisse wurden zeitnah direkt auf der Webseite der LUBW im Internet veröffentlicht. https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/radioaktivitaet/castor Die LUBW hat an insgesamt 12 ausgesuchten Stellen der Fahrtstrecke zwischen der Schleuse in Guttenbach und dem Betriebsgelände des GKN Neckarwestheim parallel zum Transport der Castoren auf dem Schiff Strahlenmessungen (Gamma- und Neutronenstrahlung) am Ufer bzw. in Ufernähe vorgenommen. Sie hat bevorzugt an gesperrten Brücken und Schleusen gemessen, wo sich Bürgerinnen und Bürger als Beobachter und Einsatzkräfte aufhielten. Bereits vor dem ersten Transport hatte die LUBW Ende Mai 2017 sogenannte „Nullmessungen“ durchgeführt, d.h. die Messwerte der vorhandenen Hintergrundstrahlung ohne Transportvorgänge ermittelt. Diese sind ebenfalls veröffentlicht. Die Messergebnisse der Begleitmessungen während des Castor-Transportes waren durchweg unauffällig und lagen im erwarteten Bereich. Die Dosis für eine Person, die sich bei Vorbeifahrt am Ufer im öffentlich zugänglichen Bereich aufgehalten hat, erreichte bis 0,01 Mikrosievert. Bei den rund 20-40-minütigen Schleusenaufenthalten erreichten die Dosiswerte in nicht gesperrten Bereichen bis zu 0,08 Mikrosievert. Zum Vergleich: Die effektive Dosis natürlichen Ursprungs beträgt rund 2000 Mikrosievert im Jahr. Rechnet man die zivilisatorische Strahlenexposition des Menschen in Deutschland mit rund weiteren 2000 Mikrosievert hinzu, liegt die durchschnittliche Gesamtbelastung bei rund 4000 Mikrosievert im Jahr. Im Vergleich hierzu ist die Dosis durch den Castor-Transport vernachlässigbar.
Das Projekt "Kinderkrebs und Kernkraftwerke in der Schweiz: eine Zensus-basierte Kohortenstudie" wird/wurde gefördert durch: Bundesamt für Gesundheit / Krebsliga Schweiz. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Bern, Institut für Sozial- und Präventivmedizin, Abteilung Internationale Gesundheit & Umwelt, Ressort Umwelt und Gesundheit.Dieses Projekt untersuchte, ob Kinder, die in der Nähe eines Atomkraftwerkes (AKW) wohnen, ein höheres Risiko haben, an Krebs zu erkranken, insbesondere an Leukämie. Die Resultate wurden 2011 publiziert (Spycher BD, Feller M et al. Int J Epidemiol 2011; 40:1247-60). Die Studie umfasste alle Kinder unter 16 Jahren, die zu irgendeinem Zeitpunkt zwischen 1985 und 2009 in der Schweiz wohnten. Zur Berechnung der Personenjahre werden Daten der Schweizerischen Nationalkohorte (SNK) verwendet. Diese Kohorte verbindet Daten der Volkserhebungen von 1990 und 2000 mit zentralen Mortalitäts- und Migrationsregistern. Aufgetretene Krebsfälle wurden durch das Schweizer Kinderkrebsregister identifiziert. Das Krebsrisiko bei Kindern, die in der Nähe eines AKWs wohnten (0-5 km, 5-10 km, 10-15 km) und bei Kindern, die weiter weg wohnten (größer als 15 km), wurde durch Poisson-Regression verglichen. Die Studie fand keine Hinweise für einen Zusammenhang zwischen der Nähe des Wohnortes zu einem AKW und dem Krebsrisiko bei Kindern, weder für Krebs im Allgemeinen, noch für Leukämie im Speziellen. Diese Ergebnisse stehen im Gegensatz zu Resultaten der deutschen KiKK-Studie von 2007 (Epidemiologische Studie zu Kinderkrebs und Fehlbildungen in der Umgebung von Kernkraftwerken), eine Fall-Kontroll-Studie, welche ein bis zu zweifach erhöhtes Leukämierisiko für die 5 km-Zone um AKWs in Kindern unter 5 Jahren fand. Die Stärke dieses Projekts liegt im Studiendesign, das wenig Raum für Verzerrungen bietet, z.B. erübrigt sich die Selektion von Kontrollen, die in Fall-Kontroll-Studien zu erheblichen Verzerrungen führen kann. Sowohl die Adresse bei Geburt wie auch bei Diagnose wurden berücksichtigt (obwohl es viele Hinweise darauf gibt, dass Kinderkrebs seinen Ursprung im Mutterleib haben kann, schließen die meisten früheren Studien nur die Adresse bei Diagnose ein). Fast alle Wohnadressen konnten bis auf 50m genau geocodiert werden. Eine Vielzahl potentieller Störfaktoren (Confounders) wurden berücksichtigt: ionisierende Hintergrundstrahlung, elektromagnetische Strahlung durch Fernseh- und Radiosender oder Starkstromleitungen, Verkehrsabgase, landwirtschaftliche Pestizide, sozio-ökonomischer Status und Urbanisierungsgrad.
Das Projekt "Ermittlung der individuellen Strahlenempfindlichkeit im Rahmen von Risikoanalysen bei niedrigen Dosen und im Hinblick auf eine optimale therapeutische Strahlenanwendung" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,Bundesamt für Strahlenschutz. Es wird/wurde ausgeführt durch: Helmholtz Zentrum München, Institut für Strahlenbiologie.Strahlenbelastungen im Bereich niedriger Dosen von 20 - 100 mSv durch natürliche und kosmische (extraterrestrische) Hintergrundstrahlung, durch Flugreisen in extremen Höhen, am Arbeitsplatz und durch medizinische Aufnahmetechniken zu Diagnosezwecken werden in absehbarer Zukunft nicht aufzuhalten sein. In besonderen Situationen, z.B. bei der Stilllegung von Atomkraftwerken, lang andauernden Raumflügen oder bei hochauflösenden CT-Diagnoseverfahren, kann die Strahlenbelastung deutlich über 100 mSv liegen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es nur wenige übereinstimmende Meinungen zum Risiko einer solchen Belastung durch niedrige Dosen und noch weniger fundierte Kenntnisse über den biologischen Effekt von niedrigen Strahlendosierungen. Das im Wesentlichen vertretene Paradigma der Strahlenbiologie stellt eine lineare Beziehung zwischen Dosis und einem DNA-Schaden her, die umgekehrt dann eine lineare Gewebsreaktion als gesichert ansieht. Alternative Modelle sehen vor, dass die Reaktion im Niederdosisbereich auf Grund einer Fülle von nicht hinreichend verstandenen 'non-targeted' Effekten nicht linear sei. Genau diese Unsicherheit über die Art der Reaktion, besonders die Möglichkeit unterschiedlicher Reaktionen auf verschiedene Gewebe und Organe, ist ein Schlüsselgebiet zukünftiger Forschungsbemühungen. Zielsetzung: - Erstellen eines grundlegenden Forschungsprogramms, wobei Krebs und kardiovaskuläre Schäden als Paradigma verwendet werden, um die schädlichen Auswirkungen einer Strahlenexposition auf die Gesundheit bei niedriger Dosis zu messen; - Aufbau einer Expertise, die für Beratungen im politischen und wissenschaftlichen Raum genutzt werden kann; - Erstellen eines Trainings- und Bildungsprogramms zum Erhalt der nationalen Kompetenz in der Strahlenbiologie.
Das Projekt "Untersuchungen zur Biokinetik von Zirkon-, Ruthen- und Tellur-Isotopen sowie von Lanthaniden beim Menschen und Folgerungen für die Strahlenschutzvorsorge" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,Bundesamt für Strahlenschutz. Es wird/wurde ausgeführt durch: Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH) - Institut für Strahlenschutz (ISS).Das Wissen über das biokinetische Verhalten von Radionukliden ist von großer Bedeutung für die Dosisabschätzung nach Inkorporation dieser radioaktiven Stoffe. Für viele Radionuklide liegen jedoch bis heute nur wenige oder unzureichende Informationen zur Biokinetik vor, da diese Daten in vielen Fällen anhand von Tierexperimenten gewonnen wurden und die Übertragbarkeit auf den Menschen damit nicht gesichert ist. Dies gilt im Wesentlichen auch für Zirkonium, Ruthenium und auch für Lanthanide. Radionuklide dieser Elemente können bei kerntechnischen Unfällen signifikant zur Dosis für beruflich Strahlenexponierte und Einzelpersonen der Bevölkerung beitragen. Ziel des Vorhabens war es daher, das Wissen hinsichtlich der biokinetischen Gegebenheiten für diese Elemente direkt am Menschen experimentell zu generieren. Dies konnte durch den Einsatz von stabilen Isotopen ermöglicht werden, die sich aus biokinetischer Sicht von den entsprechenden Radioisotopen nicht unterscheiden. Auf diese Weise war es möglich, Informationen bezüglich des Absorptions-, Retentions- und Ausscheidungsverhaltens der jeweiligen Radionuklide zu gewinnen und daraus verbesserte biokinetische Modelle herzuleiten. Darüber hinaus galt es für das Element Cer aus der Gruppe der Lanthanide den Transfer in die Muttermilch näher zu untersuchen, da hier teilweise widersprüchliche Daten in der Literatur vorlagen. Im Vorfeld von Probandentests mussten die für die Untersuchungen geeigneten stabilen Isotope und deren Verabreichungsmengen ausgewählt werden. Dies wurde sowohl aus toxikologischen sowie aus messtechnischen Gesichtspunkten heraus betrachtet.
Das Projekt "Unterstuetzung der Durchfuehrung des 10. International Congress of Radiation Research, 27.08.-01.09.95, Wuerzburg" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,Bundesamt für Strahlenschutz. Es wird/wurde ausgeführt durch: Verein zur Durchführung des 10th International Congress of Radiation Research.Das Forschungsvorhaben hatte die Unterstuetzung der Durchfuehrung des zehnten International Congress of Radiation Research ICRR 1995 in Wuerzburg zum Ziel. Die weltweit bedeutendste Veranstaltung im Bereich der Strahlenforschung beschaeftigte sich mit den Schwerpunkten: 1) moegliches Krebsrisiko aufgrund der natuerlichen Hintergrundstrahlung, 2) UV-Strahlung und Hautkrebs, 3) 50 Jahre nach Hiroshima, 4) die gegenwaertigen Ergebnisse der Life Span Study und 5) Nuklearbiologie. Die Plenarvortraege wurden ergaenzt durch Symposien, Workshops und Poster-Sessions.
I Verantwortung für Mensch und Umwelt IBundesamt für Strahlenschutz Bundesamt für Strahlenschutz, Postfach 10 01 49, 38201 SalzgitterBundesami für Strahlenschutz Wllly-Brandl-Streße S 38226 Salzgitter Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit RS 1115 Postfach 12 06 29 53048 Bon n Postfach 1 0 01 49 38201 Salzgitter Telefon: 030 18333 • 0 Telefax: 030 18333 • 1885 E-Mail; ePost@bfs.de Internet www.bfs.de Datum und Ze1chen Ihres Schreibens· Mein Zeichen SE /9A/23420000/BB/AAJ0095 82110127 Dl!tCilW:ll11 • 1600 Datum: 04.04.2014 Schachtanlage Asse II - Konzept~ und Genehmigungsplanung f Or ein Obertägiges Zwischenlager Bearbeitungskonzept fOr den Vergleich der Strahlenexposition durch Asse-nah e Zwischenlagerung und Transport Im Rahmen des LenkungskreisesAsse wurde zum Zwischenlagerstandort vereinbart, dass die aus dem Zwischenlager resultierende Direktstrahlung im Normalbetrieb für zwei fiktive Standorte in unterschiedlichen Abständen zur Wohnbebauung verglichen werden soll. Dabei wird vorausgesetzt, dass alle anderen festgelegten Kriterien gemäß des Kriterienberichtes des BfS gleich bewertet sind. Das hierfür von mir vorgesehene Bearbeitungskonzept ist wie folg t beschrieben: Im Rahmen der Studie werden auf Basis eines Quellterms die Dosis bzw. Dosisleistung aus der Direktstrahlung (z. B. Gamma-Strahlung) für den bestimmungsgemä ßen Betrieb berechnet und festgestellt, in welcher Entfernung von dem Zwischenlager (unter konservativen Annahmen) gegenüber der Hintergrundstrahlung keine relevanten Expositionen mehr zu erwarten sind. Des Weiteren werden die ermittelten Dosiswerte mit den bei den Transporten auftretenden Strahlenexpos itionen verglichen (fOr die Bevölkerung und die Beschäftigten). Die Bearbeitungsdauer wird ca. 6 Wochen nach Auftragserteilung und Festlegung des Bearbeitungskonzepts betragen . 1. Berücksichtigte Vergleichsparameter Di rektstr~hlung Streustrahlung zusätzliche Belastung der Beschäftigten für Transportbereitstellung zusätzliche Belastung von Anwohnern der Transportstrecke 2 Alle weiteren Bewertungsgrößen des Berichtes .. Kriterienbericht Zwischenlager - Kriterien zur Bewertung potenzieller Standorte für ein Obertägiges Zwischenlager für die rückgeholten radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse 11" (9A/2342000/GHB/RB/0026/00) werden als gleich angenommen, da der Vergleich mit fiktiven Standorten erfolgt. Eine Berücksichtigung der Exposition aus der Ableitung eines Zwischenlagers und möglicher Störfälle erfolgt nicht, da diese nur anhand konkreter Standorte verglichen werden kann (Orographie, Meteorologie usw.). 2. Parameter der Standortvarianten Angenommene fiktive Entfernungsdaten für den Variantenvergleich Asse-naher Standortalternativer StandortAAlternativer Standort B Abstand des Zwischenlagers zur nächsten Wohnbebauung1 km0,5 km3km Transportstrecke zum Zwischenlager nach Konditionierung-30 km / 80 km30 km / 80 km 3. Beschreibung der Vergehensweise Für die oben genannten 'fiktiven Standorte werden zum Vergleich die folgenden Schritte durchgeführt: Ermittlung des Quellterms zur Bestimmung der Leitnuklide, Bestimmung der repräsentativen Dosisleistung an den Gebinden Ermittlung der zu erwartenden Strahlenexposition aus Direktstrahlung (einschließlich Skyshine) für die Bevölkerung bei Lagerung der Gebinde in einem Zwischenlager unter Berücksichtigung der Abschirmung durch das Gebäude und die Verpackung oan einem Asse·nahen Standort (Wohnbebauung im Abstand von ca. 1 km) oan einem alternativen Standort A mit eine r angenommenen Wohnbebauung im Abstand von ca. 0,5 km oan einem alternativen Standort 8 mit einer angenommenen Wohnbebauung im Absta nd von ca. 3 km Die oben ermittelten Werte für die Strahlenexpositionen der Bevölkerung werden in Abhängigkeit von:' Abstand zum jeweiligen Lagerort ermittelt und je Standort graphisch in einem Dosis-Abstand-Diagramm dargestellt. Diese Werte werden dabei jeweils in Relation zu relevanten Dosisleistungen bzw. Jahresdosen I Grenzwerten gesetzt und bewertet (z. B. natürliche Strahlenbelastung, 10 ~Sv De-Minimis-Dosis, etc.). Die Bestimmung der Strahlenexposition des Betriebspersonals aus den Handhabungen für die Transportabfertigung wird fOr einen Zeitpunkt direkt nach durchgeführter Konditionierung dl!rchgeführt. Ermittelt wird die bei der Abfertigung der Gebinde auftretende Dosis. Berücksichtigt wird auch die Dosis bei der Annahme der Gebinde an den fiktiven Zwischenlagerstandorten. Die Strahlenexpositionen der Bevölkerung durch die Tra nsporte der Gebinde zu den oben genannten fiktiven Zwischenlagerstandorten werden wie folg t abgeschi:ltzt. Ermittelt wird die Dosisleistung bei einer angenommenen Bebauung von einem Haus pro Kilometer 3 Tra nsportweg. Die abgeschätzten Dosiswerte werden für zwei verschiedene Strecken (siehe Tabelle) zusammengefasst. Die Bestimmung der Strahlenexposition des Betriebspersonals aus den Handhabungen fü r die Transportabfertigung in das Endlager wird für einen Zeitpunkt nach langj~hriger Zwischenlagerung durchgeführt. Der Zerfall der radioaktiven Stoffe wird dabei berücksichtigt. Ermittelt wird die bei der Abfertigung der Gebinde auftretende Dosis. Die Strahienexposiüonen der Bevölkerung durch die Transporte der Gebinde zu einem Endlager werden in gleicher Weise abgeschätzt. Dabei wird der Zerfall der radi oaktiven Stoffe bis zum Transport berücksichtigt. Ermittelt wird die Dosis fOr einen repräse ntativen Transportweg von z.B. 250 km. Die Ergebnisse werden in einem Bericht zusammengestellt, mit geeigneten Dosiswerten verglichen (z. B, natürliche Strah lenexposition etc.) und bewertet. . he ÜberSIC . ht u"b er di e d· urchzuf üh ren den Dos1 .sbestl mmunaen Ja beII ansc Übersicht der Dosisbestimmungen - Asse- naher Standortalternativer Standort Aalternativer Standort B Zwischenlagerung (Dosis pro Jah r für die Bevölkerung)XXX Transportabfertigung zum Zwischenlager nach Konditionierung (Dosis des Betriebspersonals pro Gebi nde )-XX Transport zum Zwischenlager nach Konditionierung (Dosis der Bevölkerung pro Transport)-XX Transportabfertigung zum Endlager nach Zwischenlagerung (Dosis des Betriebspersonals pro Gebinde)XXX Transport zum Endlager nach Zwischenlagerung (Dosis der Bevölkerung pro Transport)XXX 4. Beispiele für die Darstellung d er Ergebnisse Diagramme Für jeden Standort kön nte in einem Diagramm der Verlauf der Dosis in Abhängigkeit von der Entfernung zum Zwischenlager dargestellt werden. Zum Verg leich könnten geeignete Dosiswerte (z. B. natürliche Strahlenexpositlon, Grenzwerte nach StrlSchV, 10 ~Sv De-Minimis-Dosis, ODL Asse) dargestellt werden.
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