Auf der Konferenz der Umweltminister am 24. Oktober 2014 in Heidelberg beschlossen Bund und Länder ein länderübergreifendes Hochwasserschutzprogramm. Dieses umfasst eine detaillierte Liste mit 102 Schutzmaßnahmen an Elbe, Donau, Oder, Rhein und Weser, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. Dazu gehören beispielsweise Deichrückverlegungen und Flutpolder sowie die Beseitigung von Schwachstellen bei bestehenden Hochwasserschutzanlagen. Zum ersten Mal gibt es damit jetzt eine bundesweite Aufstellung mit überregional wirkenden, vordringlichen Maßnahmen für den Hochwasserschutz.
Das von der Bundesregierung vorgelegte Hochwasserschutzgesetz II hat am 2. Juni 2017 den Bundesrat passiert. Zuvor hatte der Bundestag dem Gesetz zugestimmt.
Liebe Leser*innen, der im April veröffentlichte dritte Teil des 6. Sachstandsberichtes des Weltklimarats (IPCC) hat nach Auswertung von ca. 18.000 Studien die Erkenntnis, dass derzeit noch die Möglichkeit besteht, die globale Erwärmung langfristig auf 1,5°C zu begrenzen. Unser Schwerpunktartikel gibt einen Einblick und eine Bewertung zu den Kernaussagen und den damit verbundenen Herausforderungen. Neben unserem Schwerpunktartikel erwarten Sie auch viele andere spannende Themen aus der Klimawandelanpassung, die Sie nicht verpassen sollten. Eine spannende Newsletter-Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team Minderung des Klimawandels – Was notwendig und möglich ist Vier zentrale Herausforderungen zur Anpassung an den Klimawandel in Deutschland Quelle: Adelphi Mit dem 3.Teil des 6. IPCC-Sachstandsberichts wurden die Fortschritte in der Begrenzung globaler Treibhausgas-Emissionen und des Spektrums an Minderungs- und Handlungsoptionen in allen Sektoren bewertet. Ohne eine rasche politische Umsetzung ist das globale Temperaturziel von 1,5°C bis 2100 nicht mehr erreichbar. Ambitionierter Klimaschutz ist zudem die Voraussetzung für gelingende Klimaanpassung. Eine zentrale Erkenntnis des IPCC-Berichts ist, dass derzeit noch die Möglichkeit besteht, die globale Erwärmung langfristig auf 1,5°C zu begrenzen. Das CO2-Budget, das uns dafür noch verbleibt, ist aber angesichts der aktuellen, internationalen Klimapolitik kaum noch einzuhalten. Lesen Sie mehr über die Einschätzungen zu dieser Erkenntnis in unserem Schwerpunktartikel. Forschungskonferenz: Klimaresiliente Schwammstadt Die UBA Forschungskonferenz am 20.06.22 beleuchtet naturbasierte Lösungen am Beispiel der Schwammstadt als einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung. Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der Präsident des Umweltbundesamtes Prof. Dr. Dirk Messner eröffnen die Konferenz. Anschließend folgt eine Paneldiskussion zum Thema: Auf dem Weg zu klimaresilienten Städten. Anmeldefrist 16.06.22. Klimarisikoversicherung – Potenziale als strategisches Instrument zur Klimaanpassung in Deutschland Der Klimawandel schreitet fort und seine Auswirkungen werden zu einer wachsenden gesamtgesellschaftlichen Herausforderung. Damit steigt der Handlungsdruck, Risikovorsorge und Risikotransferlösungen auszubauen. Der gezielte Aufbau von Versicherungsinstrumenten kann ein wichtiger Beitrag für eine Strategie zu einer besseren Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland sein. Basierend auf Literaturrecherchen, Expertenbefragungen und einem Expertenworkshop mit Akteuren aus Land- und Forstwirtschaft, Gebäudewirtschaft, Infrastruktur und Versicherungswirtschaft, gibt die vorliegende Publikation Handlungsempfehlungen zum Thema Anpassung und Versicherung. BMUV stellt Sofortprogramm für Anpassung an den Klimawandel vor Mit dem „Sofortprogramm Klimaanpassung“ will das Bundesumweltministerium (BMUV) schnellstmöglich erste Schritte und Maßnahmen einleiten, um Deutschland schneller für die Folgen des Klimawandels anpassen zu können. Schwerpunkt des Programms, das Bundesumweltministerin Steffi Lemke Ende März vorgestellt hat, ist die verstärkte Unterstützung von Kommunen, etwa durch den Ausbau von Förderprogrammen und der Möglichkeit, lokale Anpassungsmanagerinnen und -manager einzustellen. Hinzu kommen neue Veranstaltungsformate wie zum Beispiel Klimawerkstätten, Hilfe bei der Erstellung von Hitzeaktionsplänen sowie mehr Klimaanpassungs-Kommunikation für Bürgerinnen und Bürgern. Monitoringbericht zu Berlin auf dem Weg zur Klimaneutralität Welche Fortschritte hat die Bundeshauptstadt im vergangenen Jahr bei der Umsetzung der Maßnahmen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms gemacht? Antworten liefert der Monitoringbericht, den die Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Bettina Jarasch, Mitte Februar vorgelegt hat. Demnach konnten viele Maßnahmen trotz pandemiebedingter Einschränkungen vorangebracht werden, darunter das Berliner Solargesetz, um die Solarpotentiale auf Berlins Dächern besser zu nutzen. Außerdem wurde unter anderem das Thema Regenwassermanagement im Quartierskontext durch zwei Projekte auf Friedhofsflächen gestärkt und das Förderprogramm für Stromspeicher sowie für Lastenfahrräder von den Berlinerinnen und Berlinern sehr gut angenommen. Zwei Bundesländer stellen Landesentwicklungsplan neu auf Um besser auf die Folgen des Klimawandels reagieren zu können, haben sowohl Sachsen-Anhalt als auch Schleswig-Holstein ihren Landesentwicklungsplan (LEP) geändert. Beide Landesregierungen begründen die Neuaufstellung der Pläne mit dem Klima- und Strukturwandel. So beinhaltet der LEP in Sachsen-Anhalt unter anderem Maßnahmen zum Hochwasser- bzw. Starkregenmanagement, zum Bodenschutz, zum Schutz der Wälder und zum Waldumbau. In Schleswig-Holstein wurden die raumordnerischen Ansätze zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung im LEP zusammengeführt. Angesichts des Klimawandels gibt der dortige LEP unter anderem neue Vorgaben zu Binnenhochwasser- und Küstenschutz und zum Schutz kritischer Infrastrukturen. Thüringen aktualisiert Programm zum Hochwasser- und Niedrigwasserschutz 400 Millionen Euro für den Hochwasserschutz und eine neue Niedrigwasserstrategie: Der Freistaat Thüringen will besser auf Extremwetter wie Starkregen und Dürre vorbereitet sein. Anfang Mai stellte die Landesumweltministerin Anja Siegesmund daher das fortgeschriebene Landesprogramm Hochwasserschutz für den Zeitraum 2022–2027 sowie die neue Niedrigwasserstrategie vor. So sollen in dem 400 Millionen Euro teuren Hochwasserschutzprogramm unter anderem Deichrückverlegungen und Schutzanlagen realisiert werden. Bei der Niedrigwasserstrategie sollen unteren anderem Klimastresstests mit den Wasser- und der Fernwasserversorgern durchgeführt und dynamische Talsperrensteuerungen geprüft werden. Drei Handlungshilfen für die Erstellung von Stadtklimaanalysen Stadtklimaanalysen sind für Kommunen ein wichtiges Hilfsmittel, um zu erkennen, wie sich die Folgen des Klimawandels auswirken und wo Handlungsbedarf herrscht. Das hessische Landesamt für Naturschutz hat dazu drei Handlungshilfen erstellt. Die Broschüre „Stadt-Klima-Analysen“ gibt einen Überblick über drei Stadtklimaanalysen, ihren Nutzen für Kommunen und Beispiele aus der Praxis. Die interaktiven „Checklisten und Einführung in Methoden der Stadtklimaanalysen“ helfen Kommunen zu reflektieren, welche Klimaanalyse ihren Ansprüchen und Zielen gerecht wird. Die „Ausschreibungshilfe Stadtklimaanalysen“ begleitet Kommunen durch den Ausschreibungs- und Vergabeprozess für die Beauftragung der Analysen. Bayern gibt 2 Milliarden Euro für mehr Hochwasserschutz aus Zwei Milliarden Euro will Bayern in den kommenden zehn Jahren in den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie investieren und den Freistaat so besser an die Folgen des Klimawandels anpassen. Die Summe soll im Rahmen des Aktionsprogramms „PRO Gewässer 2030“ ausgegeben werden. „Das Aktionsprogramm vereint die Themen Hochwasserschutz, Ökologie und Sozialfunktion an unseren Fließgewässern unter einem Dach“, so Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber. Geplant ist unter anderem die Hochwasserschutzstrategie Bayerns weiterzuführen, sowie Lebensräume im und am Gewässer zu verbessern und zu vernetzen. Auch neue Erlebnis- und Erholungsräume sollen geschaffen werden. Neues „Fachzentrum Klima“ in Sachsen „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel regional und lokal umsetzen“ – so lautet das Leitthema des neugegründeten „Fachzentrums Klima“ in Sachsen. Das Zentrum, das am Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Sachsen angesiedelt ist, möchte für hiesige Gemeinden, Städte und Institute die zentrale Anlaufstelle für regionale Klimathemen werden. In dem Zentrum erhalten Interessierte verständliche Informationen über die Klimaentwicklung ihrer Region und werden bei einer klimaangepassten Entwicklung begleitet. Dabei gliedert das Zentrum seine Arbeit in die vier Schwerpunkte Monitoring, Beratung, Vernetzung und Bildung zu regionalen Klimaaspekten. Anschlussförderung für WIR!-Bündnis Land-Innovation-Lausitz Im WIR!-Bündnis Land-Innovation-Lausitz (LIL) wird erforscht, wie eine zukunftsfähige Landwirtschaft in der Lausitz aussehen kann, da die Region vom Struktur- und Klimawandel besonders betroffenen ist. Das Bündnis mit 35 Projektpartnern aus Forschung, Wirtschaft, Politik und Verwaltung hat bereits 2019 die Arbeit aufgenommen – nach einer erfolgreichen Zwischenbegutachtung stellt das Bundesbildungsministerium nun für eine zweite Förderphase weitere sechs Millionen Euro bereit. Ziel des Verbundvorhabens ist es, neue Wertschöpfungsketten für die Bioökonomie zu schaffen, um nachhaltige Kreisläufe und die Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen in der Landwirtschaft zu etablieren. DIN veröffentlicht „Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat die technische Spezifikation „Anpassung an die Folgen des Klimawandels - Anforderungen und Leitlinien zur Anpassungsplanung für kommunale Verwaltungen und Gemeinden“ veröffentlicht. Das Dokument soll als Leitfaden für kommunale Verwaltungen und Gemeinden dienen und ihnen bei der Vorbereitung auf Bedrohungen durch den Klimawandel und die damit verbundenen Risiken helfen. Unter anderem wird beschrieben, wie ein Anpassungsplan auf kommunaler Verwaltungs- und Gemeindeebene zu entwickeln ist und welche Prozesse durchzuführen sind. Die vollständige Vornorm gibt es beim Beuth Verlag zu kaufen. BMEL sucht Ideen zu einer klimaangepassten Landwirtschaft Die Folgen des Klimawandels treffen auch die Landwirtschaft. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) will daher Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie Wissenstransfervorhaben fördern, die sich dem Thema „Anpassung der Pflanzenproduktion an die Folgen des Klimawandels“ widmen. Im Förderfokus stehen dabei unter anderem Vorhaben zur Anpassung von Produktionssystemen und -technik an die Folgen des Klimawandels – etwa im Bereich Anbau- und Fruchtfolgegestaltung. Das Förderprogramm umfasst die zwei Module A Innovationsförderung und B Ackerbaustrategie. Die Projektskizzen können bis zum 22. Juni 2022 bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung eingereicht werden. EU-Großprojekt zum Klimawandel in der Berliner Metropolregion An sieben Standorten in Europa möchte das EU-Projekt IMPETUS innovative Lösungen zur Stärkung der Resilienz gegenüber dem Klimawandel testen und demonstrieren – die Metropolregion Berlin ist einer davon. In der Hauptstadt wird es darum gehen, wirksame Lösungen zur nachhaltigen Wassernutzung zu analysieren und zu skalieren. Dafür arbeiten vier regionale Organisationen federführend am Aufbau eines Demonstrationsstandorts für die regionale Wasserwirtschaft: das Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB), die Berliner Wasserbetriebe (BWB), die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucherschutz und Klimaschutz (SenUMVK) und das Global Climate Forum e.V. (GCF). Online-Ausstellung über die Auswirkungen des Klimawandels Welche ganz individuellen Auswirkungen der Klimawandel weltweit auf die Menschen hat, zeigt die Online-Ausstellung HABITER. Die Künstlerinnen Eliana Pliskin Jacobs und Sîta Subias haben persönliche Erlebnisse, Bilder und Tonbandaufnahmen von Einzelpersonen gesammelt, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bevölkerung auf der ganzen Welt bezeugen. „Dieses Projekt ist eine Online-Ausstellung über die Auswirkungen des Klimawandels auf Gemeinden weltweit, insbesondere über die Vertreibung durch klimabedingte Katastrophen“, beschreibt Eliana Pliskin Jacobs HABITER. Die virtuelle und partizipative Ausstellung wir noch bis Juni 2022 online verfügbar sein. Neue Liste der Zukunftsbäume in Städten Stadtbäume in verdichteten Ballungsräumen haben per se schon schwierige Standortbedingungen nun kommen die Folgen des Klimawandels wie trockene und heiße Sommer erschwerend hinzu. Der Arbeitskreis Stadtbäume der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) beim Deutschen Städtetag hat dazu eine aktuelle Broschüre mit dem Titel „Zukunftsbäume für die Stadt“ aufgelegt. Aufbauend auf den Erfahrungen der kommunalen Grünflächenämter und der produzierenden Baumschulen werden konkrete und anschauliche Empfehlungen für die Auswahl von Stadtbäumen geben. 65 neue und bewährte Arten und Sorten aus der GALK-Straßenbaumliste werden dabei vorgestellt und detailliert beschrieben. Arbeitshilfe für Kommunen bei der Starkregenvorsorge Unter der Federführung der Universität Stuttgart haben Forschende im Rahmen des Forschungsprojektes RESI-extrem eine Arbeitshilfe für Kommunen bei der Starkregenvorsorge entwickelt. Die Arbeitshilfe soll Planerinnen und Planern eine Orientierung für eine resilienzfördernde Ausgestaltung integrierter Stadtentwicklungskonzepte bieten und gliedert sich in zwei Abschnitte. Abschnitt 1 befasst sich mit den Themen der städtischen Resilienz im Allgemeinen sowie den Grundlagen des Starkregenrisikomanagements. In Abschnitt 2 wird beispielhaft deren Integration in integrierte Stadtentwicklungskonzepte erläutert. Das können Städte von Potsdam, Remscheid und Würzburg lernen Klimaschutz und Klimaanpassung sind in Deutschland keine kommunale Pflichtaufgabe – oftmals fehlt es an personellen und finanziellen Ressourcen, um notwenige Maßnahmen umzusetzen. Die Forschenden des Leibnitz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung empfehlen den Kommunen daher, den Fokus stärker auf den Transfer von erprobten Maßnahmen anderer Städte zu legen. In dem Policy Paper „Handlungsempfehlungen für eine bessere Klimakoordination in Kommunen“ werden daher die Einrichtung eines Klimarats (Potsdam), die Einführung eines Klima-Checks in der Bauleitplanung (Remscheid) und die Einrichtung einer Klima-Stabstelle (Würzburg) genauer beleuchtet und Transferempfehlungen gegeben. Leitfaden zur Co-Produktion von Klimadiensten Klimaforschung und die Entwicklung von Klimadienstleistungen gelingt am besten in Gemeinschaftsarbeit – vor allem wenn es darum geht, die Daten pragmatisch aufzubereiten, etwa für Kommunen auf dem Weg zur Klimaresilienz. Wie diese Zusammenarbeit aussehen kann und welche Methoden und Ansätze es zur Verbesserung der gemeinsamen Erstellung von Klimadienstleistungen gibt, wird in dem Leitfaden „Co-produktion of Climate Services“ zusammengefasst. Der Leitfaden wurde vom der Initiative JPI Climate angestoßen und ihm Rahmen des Projekt ERA4CS - European Research Area for Climate Services – erstellt. Paper zu Migration und Urbanisierung der Städte Welche Möglichkeiten Städte und ihre Stadtplaner vor dem Hintergrund der verstärkten Urbanisierung und Migration haben, wurde von Forschenden in dem Paper „Urbanization, migration, and the challenges of resilience thinking in urban planning“ untersucht. Die Autorinnen und Autoren gehen dabei auch der Frage nach, wie der Klimawandel die Urbanisierung und Migration beeinflusst. Außerdem wurden zwei gegensätzliche Planungssysteme genauer betrachtet und Erkenntnisse abgeleitet – bei den untersuchten Regionen handelt es sich um die Rhein-Ruhr-Metropolregion und Teheran im Iran. Das Paper erscheint in der Zeitschrift Cities, steht aber auch zum kostenlosen Download zur Verfügung. Studie: Wer ärmer ist, kann sich weniger an Hitze anpassen Haushalte mit niedrigerem Einkommen in Deutschland können sich schlechter an Hitzewellen anpassen als Haushalte mit hohem Einkommen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Heat vulnerability and adaptation of low-income households in Germany“, die in der Fachzeitschrift Global Environmental Change veröffentlicht wurde. Die Studie entstand im Kontext des noch laufenden ReFoPlan Vorhabens FKZ 3718 48 1010 „Private Eigenvorsorge“. Unter anderem konnten in hochvulnerablen Gruppen keine Auswirkung von Einkommen auf Anpassungsverhalten festgestellt werden. Die Forschenden empfehlen daher Kommunikationsansätzen für gefährdeter Haushalte zu stärken und ihnen zu vermitteln, dass Anpassungsmaßnahmen tatsächlich auf Haushaltsebene ergriffen werden können und wirksam sind. „Wasser im Fluss“ bringt Gewässer der Natur näher Wasser im Fluss - Werre bei Detmold Quelle: AGA gGmbH Die naturnahe Gestaltung von Gewässern im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe hat sich das Projekt „Wasser im Fluss“ zur Aufgabe gemacht. Bereits seit 2004 wird das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft Arbeit gGmbH (AGA) getragen und mit vielen Kooperationspartnern wie etwa der Bezirksregierung Detmold, dem Kreis Lippe, der Gemeinde Augustdorf, der Stadt Bad Salzuflen und der Stadt Barntru umgesetzt. Die Projektgrundlage bildet die im Jahr 2000 verabschiedete Europäische Wasserrahmenrichtlinie. Als Integrationsunternehmen und Träger von Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekten u.a. im Bereich Umweltprojekte hat die AGA seit Projektbeginn rund 600 Einzelmaßnahmen an lippischen Gewässern erfolgreich umgesetzt. Die Ziele der Maßnahmen stützen sich dabei auf die Europäische Wasserrahmenrichtlinie und umfassen die Wiederherstellung und Erhaltung der natürlichen Dynamik, der Struktur und Funktionsfähigkeit der Fließgewässer, die ökologische Revitalisierung anthropogen beeinträchtigter Gewässerabschnitte, die Beseitigung von Verrohrungen oder Betonverbauten, die Pflanzung heimischer Gehölze, die Schaffung von Vernässungsbereichen sowie die Strukturanreicherung durch Einbau von Totholz oder Störsteinen. Damit wird neben dem Naturschutz auch ein wichtiger Beitrag zur Klimaanpassung geleistet, denn natürliche Gewässer haben beispielsweise eine größere Kapazität Hochwasser zu kompensieren. 2019 wurde „Wasser im Fluss“ als „UN Dekade Projekt Biologische Vielfalt Soziale Natur – Natur für alle“ ausgezeichnet.
Mit der Gründung des Meliorationsbauamtes am 1. April 1906 in Aurich wurde der Grundstock für die staatliche Wasserwirtschaft aus einem Guss für ganz Ostfriesland gelegt. Anlässlich des Jubiläums "100 Jahre Wasserwirtschaft für Ostfriesland" beschreibt diese Serie, wie die staatliche Wasserwirtschaft im 21. Jahrhundert funktioniert. Teil 6 - Hochwasserschutz Ostfriesland, 1906: Im Programm des gerade gegründeten Meliorationsbauamtes Aurich ist festgehalten, dass man sich im Flussgebiet von Leda und Jümme um eine bessere Entwässerung kümmern will. Ostfriesland, 2006: Beim NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) wird der Hochwasserschutzplan für das Leda-Jümme-Gebiet weiter entwickelt, gleichzeitig werden die linken Jümme-Deiche erhöht und verstärkt. Ostfriesland, 1906: Im Programm des Meliorationsbauamtes finden sich die Vorarbeiten für einen Entwurf zur Verstärkung der Deiche des Ems-Jade-Kanals. Ostfriesland, 2006: Der NLWKN bereitet die Erhöhung und Verstärkung der Dämme am Ems-Jade-Kanal vor. "Die beiden Beispiele machen deutlich, dass Hochwasserschutz und eine geregelte Entwässerung noch immer brennende Themen für Ostfriesland sind", sagt Rainer Carstens, Leiter des Geschäftsbereiches "Planen und Bau" in der Direktion des NLWKN in Norden. Bis vor kurzem war er Leiter der Betriebsstelle Aurich des NLWKN und kennt die "wasserwirtschaftlichen Problemkinder" in Ostfriesland genau. Die Deiche am Ems-Jade-Kanal von unterhalb der Schleuse Rahe bis zur Kesselschleuse in Emden sind verstärkt worden – bis auf ein drei Kilometer langes Stück in der Gemeinde Ihlow. Der NLWKN bereitet nun den Lückenschluss vor. Die Kanaldämme sind mehr als hundert Jahre alt und haben sich im Laufe der Zeit gesetzt. Die Dämme an beiden Seiten des Kanals – insgesamt sechs Kilometer – sollen zukünftig 3,10 Meter über Normalnull hoch werden, bisher sind es bis zur Deichkrone nur gut zwei Meter. Mehr als drei Millionen Euro werden investiert. Hochwasserschutz ist dann erforderlich, wenn die Binnenentwässerung durch besondere Witterungslagen erheblich überbeansprucht wird – wenn also der Regen nieder prasselt und womöglich gleichzeitig die Siele und Schöpfwerke geschlossen werden müssen. Zum Beispiel im Leda-Jümme-Gebiet. An der Jümme sind so heute weite Gewässerstrecken links und rechts durch Deiche flankiert, um im Ernstfall die hinter den Deichen liegenden Siedlungs- und Wirtschaftsflächen zu schützen. Aktuell werden die linken Jümme-Deiche im Bereich Amdorf-Bonnhausen bis Neuburg-Sielsweg auf einer Länge von mehr als einem Kilometer erhöht und verstärkt. Die Betriebsstelle Aurich des NLWKN unterstützt den Leda-Jümme-Verband bei der Vorbereitung, Planung und Bauausführung des Projekts. "Hochwasser und Abflüsse aus extremen Witterungssituationen hat es immer gegeben. Allerdings: Zukünftige mögliche Effekte eines verstärkten Klimawandels können mit nachteiligen Entwicklungen in der Binnenentwässerung einhergehen und stellen damit auch für den NLWKN in Aurich eine wasserwirtschaftliche Aufgabe der Zukunft Ostfrieslands dar", sagt Carstens. Aktuell werden die linken Jümme-Deiche im Bereich Amdorf-Bonnhausen bis Neuburg-Sielsweg auf einer Länge von mehr als einem Kilometer erhöht und verstärkt.
Hochwasserschutzkonzeption Stand der Umsetzung bis 2020 - Abschlussbericht Inhaltsverzeichnis 1.Einleitung ................................................................................................................. 5 2.Erreichter Stand (Bilanz 2002 bis 2020) ................................................................... 6 2.1Grundlagenarbeit .............................................................................................. 6 2.2Länderübergreifende und internationale Abstimmungen / Untersuchungen ..... 9 2.3Umsetzung der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie ................................. 10 2.3.1Zyklische Bearbeitung – Termine........................................................... 10 2.3.2Vorläufige Bewertung des Hochwasserrisikos (Stufe 1) ......................... 11 2.3.3Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten (Stufe 2) ................ 12 2.3.4Hochwasserrisikomanagementpläne (Stufe 3) ....................................... 14 2.4 Einbeziehung der zuständigen Akteure und interessierten Stellen, Öffentlichkeitsarbeit ................................................................................................... 15 2.5 Flächenvorsorge ............................................................................................. 16 2.5.1Vorrang- und Vorbehaltsgebiete für Hochwasserschutz ........................ 16 2.5.2Überschwemmungsgebiete ................................................................... 17 2.5.3Verbesserung der Flächenverfügbarkeit ................................................ 18 2.6 Natürlicher Wasserrückhalt und Rückgewinnung von Retentionsräumen ....... 19 2.6.1 Potenzielle Standorte für zusätzliche Retentionsräume ......................... 19 2.6.1.1IKSE Aktionsplan Hochwasserschutz Elbe ..................................... 19 2.6.1.2Nationales Hochwasserschutzprogramm (NHWSP) ....................... 19 2.6.1.3Standortsuche ................................................................................ 20 2.6.1.4Programm „Mehr Raum für unsere Flüsse“..................................... 21 2.6.2Deichrückverlegungen ........................................................................... 22 2.6.3Flutungspolder und weitere Speicherräume ........................................... 26 2.6.3.1Ausgangslage ................................................................................. 26 2.6.3.2Bestehende Havelpolder ................................................................ 26 2.6.3.3 In Umsetzung und Planung befindliche Flutungspolder / potentielle Standorte für weitere Flutungspolder ................................................................ 28 2.6.4 2.7 Deichvorlandmanagement ..................................................................... 30 Technischer Hochwasserschutz ..................................................................... 31 2.7.1 Stauanlagen und Hochwasserrückhaltebecken ..................................... 31 2.7.1.1 2.7.2 Selke-Dialog ................................................................................... 34 Sanierung und Neubau von Deichen und Anlagen / Gewässerausbau .. 35 2.7.2.1 Erfordernis / Zielstellung ................................................................. 35 2 2.7.2.2Hochwasserereignis 2002 .............................................................. 35 2.7.2.3Hochwasserereignis 2006 .............................................................. 39 2.7.2.4Hochwasserereignis 2010 .............................................................. 40 2.7.2.5Hochwasserereignis 2013 .............................................................. 40 2.7.2.6Hochwasser im Harz im Juli 2017 ................................................... 45 2.7.2.7Fortschritte bei der Deichsanierung ................................................ 46 2.7.2.8Wasserwirtschaftliche Anlagen ....................................................... 48 2.7.2.9 Synergien Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie / Wasserrahmenrichtlinie ................................................................................... 50 2.7.2.10 Präventionsmaßnahmen an Gewässern 2. Ordnung ...................... 50 2.8Deich-, Gewässer- und Anlagenunterhaltung.................................................. 52 2.9Risikovorsorge ................................................................................................ 55 2.10Verhaltens- und Informationsvorsorge ............................................................ 55 2.10.1Hochwasservorhersagezentrale............................................................. 55 2.10.2Pegel / Fernmessnetz ............................................................................ 59 2.11 Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz ...................................................... 60 2.11.1Schulung Wasserwehren ....................................................................... 60 2.11.2Hochwasserschutzlager ......................................................................... 61 2.12 Kommunale Hochwasserschutzmaßnahmen .................................................. 62 3.Finanzielle Bilanz (2002–2020) .............................................................................. 63 4.Zusammenfassung und Ausblick ........................................................................... 67 3
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert informierten heute im Rahmen einer Schifffahrt auf der Elbe über den aktuellen Stand und die Planungen zum Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt. Seit dem Hochwasser im Jahr 2002 hat Sachsen-Anhalt insgesamt rund 800 Millionen Euro für den Hochwasserschutz ausgegeben. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 96,5 Mio. Euro im Bereich des Landeshochwasserschutzes eingesetzt. Im Jahr 2017 werden voraussichtlich 142 Millionen Euro verwendet. In 2018 wird die Größenordnung ähnlich sein. Neben Bundes- und Landesmitteln werden Mittel aus den europäischen Fonds ELER und EFRE eingesetzt. Die Maßnahmen umfassen den Neubau DIN-gerechter Deiche ebenso wie die Anpassung vorhandener Deiche. Investiert wurde auch in die bestehenden technischen Standards, die Verbesserung der Hochwasservorhersage und Weiterentwicklung der technischen Grundlagen. An einem Maßnahmenplan mit zusätzlichen Deichrückverlegungen und Poldern wird zurzeit intensiv gearbeitet. Ministerpräsident Haseloff sagte: ?Bis zum Jahr 2020 werden wir die Milliardengrenze weit überschreiten. Wir investieren in den Hochwasserschutz sehr viel Geld, damit die Bevölkerung bei zukünftigen Hochwassern besser geschützt ist. Hochwasserschutz ist eine Daueraufgabe, der wir uns zur Daseinsvorsorge stellen müssen. Das Umweltressort des Landes Sachsen-Anhalts, insbesondere der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, leisten seit Jahren enorme Kraftanstrengungen, den Hochwasserschutz im Land stetig zu verbessern.? Dafür gebühre den zuständigen Akteuren Lob und Anerkennung. Umweltministerin Dalbert führte aus: ?Die Hochwasserschutzkonzeption 2020 hat zwei zentrale Säulen: Einerseits die Stärkung des natürlichen Wasserrückhaltes in der Fläche ? also die Schaffung von Retentionsraum, andererseits den technischen Hochwasserschutz ? zum Beispiel Deichbaumaßnahmen. Uns allen ist bewusst, dass die Schaffung von Retentionsraum zum Beispiel durch Deichrückverlegungen Zeit und vor allem Akzeptanz in der Bevölkerung benötigt. Hier werden wir nicht nachlassen, den Kontakt zu den Beteiligten zu suchen und die Maßnahmenplanung und Umsetzung transparent zu kommunizieren. Um den Flüssen mehr Raum zu geben, haben wir 17 Deichrückverlegungsmaßnahmen mit einer hohen Priorität geplant. Zum Teil werden diese schon realisiert. Diese Maßnahmen zeigen, dass Hochwasserschutz und Naturschutz Hand in Hand gehen. Beim deutschlandweit größten Deichrückverlegungsprojekt im Lödderitzer Forst kann sich nun auf 900 ha wieder eine einzigartige Auenlandschaft entwickeln.? Hintergrund Circa 60 Prozent der 1348 km Deich im Land sind inzwischen DIN-gerecht saniert, das sind über 800 km. 10 Deichrückverlegungen und 4 Flutpolder wurden als überregional wirkende Maßnahmen identifiziert und in das Nationale Hochwasserschutzprogramm des Bundes aufgenommen. Der Bund finanziert das Programm mit jährlich 100 Mio. ? mit einem Verhältnis 60 % Bund und 40 % Land. Seit 2016 fördert das Land kommunale Hochwasserschutz- und Vorsorgemaßnahmen aus dem Programm Kommunaler Hochwasserschutz. Das Programm hat ein Volumen von 20 Mio. Euro EFRE-Mittel in der Förderperiode bis 2020. Gefördert werden zu 80 % der förderfähigen Ausgaben. Das Programm ist bis auf gut drei Millionen Euro ausgeschöpft. Beispiele für große Vorhaben sind: - Hochwasserrückhaltebecken Wippra: 12,6 Mio. EUR - Flutungspolder Rösa, 1. Bauabschnitt: 4 Mio. EUR - Deichrückverlegung Sandau-Nord: 7,5 Mio. EUR - Hochwasserschutz an der Elster, Ortschaften Iserbegka, Listerfehrda: 16,2 Mio. EUR Die Finanzierung erfolgt aus folgenden Fonds: ELER/ EFRE/ GAK In Mio. EUR NHWSP[1] in Mio. EUR Aufbauhilfefonds in Mio. EUR Europäischer Solidaritätsfonds in Mio. EUR 2013-2016 77,6 12,6 134,3 16 voraussichtlich 2017 32 10 100 - (2018) (ca. 30) (ca. 10) (ca. 100) Im Land Sachsen-Anhalt befinden sich derzeit folgende bedeutende Hochwasserschutzmaß-nahmen (Deichneubau / Deichsanierung) in Bau: Deichneubau Jeßnitz-West ? Länge: ca. 5 km ? in Bau seit Ende 2014 ? geplante Fertigstellung: Ende 2018 ? Kosten: rund 15 Mio. ? Deichsanierung/-neubau Fischbeck ? Länge: ca. 6,3 km ? in Bau seit Ende 2013 (2013 Sofortsicherung, ab 2014 Sanie rung/Neubau) ? geplante Fertigstellung: Ende 2018 ? Kosten: rund 34 Mio. ? Magdeburg: Sanierung des linken Umflutdeiches km 2,07 ? 17,3 ? Gesamtlänge: ca. 15 km ? Gesamtkosten: rund 34 Mio ? ? Abschnitt 1: B1 bis OT Zipkelben (ca. 4 km), Bauphase: Okt. 2016 bis Dez. 2017 ? Abschnitt 2: OT Zipkelben bis OT Pechau (ca. 2 km), Bauphase: Nov. 2017 bis Juli 2019 ? Abschnitt 3: OT Pechau bis Pechauer Siel (ca. 600m), fertiggestellt - Bauphase war von April 2017 bis Juli 2017 ? Abschnitt 4: Pechauer Siel bis ?Haberlandbrücke? (ca. 4,4 km), Sofortsicherung durch temporäre Spundwand ist fertiggestellt (Bauphase war von Dezember 2016 bis Juli 2017), Planfeststellungverfahren für eigentliche Sanierungsmaßnahme: voraussichtlich 2018 ? 2019 ? Abschnitt 5+6: ?Haberlandbrücke? bis Pretziener Wehr (ca. 4,5 km), fertiggestellt - Bauphase war von Sept. 2014 bis Sept. 2015 Magdeburg: Deichsanierung Herrenkrug ? Länge: ca. 3,4 km ? Unterteilung in 5 Bauabschnitte ? in Bau seit 2016; geplante Fertigstellung: Ende 2018 ? Kosten: rund 9,16 Mio. ? [1] NHWSP: Nationales Hochwasserschutzprogramm Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-priority:99; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-para-margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman",serif;} Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
3. Einwohnerinformationsveranstaltung Pretzsch, 21.11.2023 Jörg Priebe, Mario Reipa Planungsgesellschaft für Wasserbau & Wasserwirtschaft mbH, PROWA Neuruppin Christian Jöckel, Martin Etzold, Peter Börner Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt Deichrückverlegung Sachau - Priesitz Deichrückverlegung Sachau - Priesitz 0 Programm • Inhaltliche Einführung: Einordnung der Maßnahme in das Programm „Fluss, Natur, Leben“ • Stand der Umsetzung der Deichrückverlegung Sachau-Priesitz • Pause • Fragen & Diskussion • Informeller Ausklang Deichrückverlegung Sachau - Priesitz • Begrüßung und Organisatorisches 1 Organisatorisches • Die Präsentation der Veranstaltung wird nach der Veranstaltung auf der Website des LHW veröffentlicht: https://lhw.sachsen-anhalt.de/planen-bauen/massnahmen-deichrueckverlegungen-und-flutpolder/umsetzung-der-massnahme-deichrueckverlegung-deich-sachau-priesitz Deichrückverlegung Sachau - Priesitz • Es werden Fotos für die Dokumentation der Veranstaltung gemacht. 2
Nur noch 56,3 Kilometer der Deiche dringend sanierungsbedürftig - Deichrückverlegungen und Flutungspolder geplant Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie hat heute turnusmäßig im Kabinett über den Stand der Deichsanierungen im Land berichtet (Zwischenbericht zur ?Hochwasserschutzkonzeption 2020?, kurz HWSK 2020). Demnach sind im vergangenen Jahr circa 34 Kilometer Deiche DIN-gerecht saniert worden. Aktuell befinden sich rund 44 Kilometer Deiche in baulicher Umsetzung. Im Jahr 2019 wurden rund 116 Millionen Euro in die Verbesserung des Hochwasserschutzes investiert. Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert sagte zum aktuellen Stand heute: ?Seit dem Elbehochwasser 2002 hat die Landesregierung mehr als eine 1 Milliarde Euro für die Verbesserung des Hochwasserschutzes ausgegeben ? vor allem für die Modernisierung und den Ausbau der Landesdeiche. Das zeigt: Wir schützen die Bevölkerung vor Schäden durch Hochwasser. Wir haben seit den Hochwasserereignissen 2002 und 2013 enorm viel geschafft: Es sind nur noch 75,8 Kilometer Deich außerhalb von Deichrückverlegungsvorhaben dringend sanierungsbedürftig und nicht standsicher. Davon befinden sich bereits 19,5 Kilometer im Bau. Mein besonderer Dank gilt dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und allen beteiligten Behörden sowie allen Akteuren vor Ort für deren ausgezeichnete Zusammenarbeit.? Die DIN-gerechte Sanierung der Landesdeiche bleibt eine Schwerpunktaufgabe. Die Sanierung der nicht standsicheren bzw. dringend sanierungsbedürftigen Deiche steht dabei im Mittelpunkt. Die hier verbliebenen 56,3 Kilometer entsprechen 4,2 Prozent der Landesdeiche. ?Doch Hochwasserschutz ist mehr als Deichbau. Wir wollen den Flüssen wieder mehr Raum geben. Deshalb legen wir Deiche zurück und schaffen Flutungspolder. Dabei gehen Hochwasserschutz und Naturschutz Hand in Hand, weil wir alle Projekte auch naturschutzfachlich bewertet haben. Gleichzeitig gehen wir auf die Menschen vor Ort zu, informieren und beraten gemeinsam die Vorhaben. Es geht um 16.000 Hektar neue Überflutungsflächen. So schützen wir unser Hab und Gut vor den Gefahren zunehmender Extremwetterereignisse und passen uns an den Klimawandel an. Gleichzeitig erhalten und verbessern wir die Artenvielfalt an unseren Flussauen?, erläuterte die Ministerin die Planungen für die Zukunft. Von den in der HWSK 2020 geplanten Maßnahmen konnten bereits 5 Deichrückverlegungen umgesetzt werden. Insgesamt wurden somit in Sachsen-Anhalt seit 1996 bereits 1.666 Hektar Retentionsflächen wiedergewonnen. Die Maßnahmen Deichrückverlegung Sandau-Süd sowie Deichrückverlegung Raguhn-Retzau stehen kurz vor der baulichen Fertigstellung, sodass dann zusätzlich 194 Hektar als Retentionsraum zur Verfügung stehen. Hintergrund: Die Gesamtlänge der Deiche in Sachsen-Anhalt beträgt 1.350 Kilometer. Übersicht: Stand der Deichsanierung in Sachsen-Anhalt: Stand 31.12.2019 prozentualer Anteil Gesamtkilometer der Landesdeiche 1.350,6 km 100 % Kategorie ?Deich entspricht den allgemein anerkannten Regeln der Technik? 936,6 km ca. 70 % Kategorie ?Deich mit Anpassungsbedarf? insgesamt 273,5 km ca. 20 % davon vorgesehene Bereiche für DRV/FP 31,0 km davon Bereiche, die nicht DRV/FP zuzuordnen sind 242,5 km (davon befinden sich 24,9 km in baulicher Umsetzung) Kategorie ?nicht standsicherer Deich/dringender Sanierungsbedarf? insgesamt 140,5 km ca. 10 % davon vorgesehene Bereiche für DRV/FP 64,7 km davon Bereiche, die nicht DRV/FP zuzuordnen sind 75,8 km (davon befinden sich 19,5 km in baulicher Umsetzung) DRV = Deichrückverlegung; FP = Flutungspolder Erläuterungen zur Kategorie ?Deich entspricht den allgemein anerkannten Regeln der Technik?: 936,6 km der Landesdeiche entsprechen den allgemein anerkannten Regeln der Technik. In Relation zur Gesamtkilometeranzahl der Landesdeiche beträgt dieser Wert circa 70 Prozent. Erläuterungen zur Kategorie ?Deich mit Anpassungsbedarf?: Insgesamt sind 273,5 Kilometer (ca. 20 Prozent) dieser Kategorie zugeordnet. Davon entsprechen 242,5 Kilometer den allgemeinen Deichen an Fließgewässern, deren Sanierung in den nächsten Jahren erhebliche Fortschritte machen wird. Mit Stand 31.12.2019 befinden sich 24,9 Kilometer in baulicher Umsetzung. 31,0 Kilometer von den 273,5 Kilometer sind für spätere Deichrückverlegungen bzw. Polder vorgesehen. Erläuterungen zur Kategorie ?nicht standsicherer Deich/dringender Sanierungsbedarf?: 140,5 Kilometer (circa 10 Prozent) der Landesdeiche sind der Kategorie ?nicht standsicherer Deich/dringender Sanierungsbedarf? zugeordnet. Davon entsprechen 75,8 Kilometer den allgemeinen Deichen an Fließgewässern, deren Sanierung in den nächsten Jahren erhebliche Fortschritte machen wird. Mit Stand 31.12.2019 befinden sich 19,5 Kilometer in baulicher Umsetzung. Die verbliebenen 64,7 Kilometer von den 140,5 km sind für spätere Deichrückverlegungen bzw. Polder vorgesehen. Hochwasserschutzkonzeption 2020 (HWSK 2020) Die bestehende Hochwasserschutzkonzeption 2020 (HWSK 2020) wird planmäßig Ende 2020 auslaufen und mit einem Abschlussbericht im 2. Quartal 2021 abschließen. Der vorliegende Bericht ist daher der letzte Zwischenbericht in einer Reihe von jährlichen Berichten. Neben dem aktuellen Stand der Deichsanierungen gibt der Bericht einen Ausblick auf die Rahmenplanungen des Landes zur Umsetzung der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie ab 2021. Zur strategischen Planung des zukünftigen Hochwasserschutzes in Sachsen-Anhalt wird derzeit die Nachfolgekonzeption ?Mehr Raum für unsere Flüsse? in Form einer Landesstrategie zum Hochwasserschutz erarbeitet. Alle im Umfang erforderlichen Aufgaben und Maßnahmen der bestehenden HWSK 2020 sowie alle weiteren Programme und Maßnahmen zum Hochwasserschutz werden hierbei in die neue Landesstrategie überführt und gebündelt. Diese wird Ende des Jahres 2021 vorgelegt. Mit Stand 31.12.2019 befinden sich insgesamt circa 44 km Deiche in baulicher Umsetzung, davon 24,9 Kilometer in der Kategorie ?Deich mit Anpassungsbedarf? und 19,5 Kilometer in der Kategorie ?nicht standsicherer Deich/dringender Sanierungsbedarf?. 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4. Einwohnerinformationsveranstaltung Pretzsch, 29.05.2024 Mario Reipa Planungsgesellschaft für Wasserbau & Wasserwirtschaft mbH, PROWA Neuruppin Christian Jöckel, Martin Etzold, Peter Börner Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt Deichrückverlegung Sachau - Priesitz Deichrückverlegung Sachau - Priesitz 0 Programm • Inhaltliche Einführung und Rückblick auf die Informationsveranstaltung vom 21.11.2023 • Vorstellung der Vorzugsvariante zur Deichrückverlegung Sachau-Priesitz • Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Nutzung • Pause • Fragen & Diskussion • Informeller Ausklang Deichrückverlegung Sachau - Priesitz • Begrüßung und Organisatorisches 1 Organisatorisches • Die Präsentation der Veranstaltung wird nach der Veranstaltung auf der Website des LHW veröffentlicht: https://lhw.sachsen-anhalt.de/planen-bauen/massnahmen-deichrueckverlegungen-und-flutpolder/umsetzung-der-massnahme-deichrueckverlegung-deich-sachau-priesitz Deichrückverlegung Sachau - Priesitz • Es werden Fotos für die Dokumentation der Veranstaltung gemacht. 2
Sandau. Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert hat zusammen mit dem Direktor des Landesbetriebs für Hochwasserschutz, Burkhard Henning, den rückverlegten Deich ?Sandau Nord? eingeweiht. Dabei bediente die Ministerin den Bagger bei der symbolischen Altdeichschlitzung. Die Fertigstellung dieses Deiches ist gleichzeitig der Startschuss für den Baubeginn der Deichrückverlegung ?Sandau Süd?. Bis Mitte 2020 soll auch dieser Abschnitt baulich umgesetzt und bis 2021 abgeschlossen sein. Verheerender Deichbruch in Fischbeck am 10. Juni 2013Die Ministerin erinnerte vor Ort zunächst an den Deichbruch in Fischbeck im Jahr 2013 und sagte: ?Mit dem Deichbruch in Fischbeck am 10. Juni 2013 wurde das Hinterland im Elbe-Havel-Winkel auf einer Fläche von ca. 150 km² überflutet. Die Folgen wie Evakuierungen, nicht passierbare Straßen, die enormen Schäden in den Ortschaften sowie das Leid der Bevölkerung sind Ihnen allen noch bewusst. Aus diesem Grund bin ich hoch erfreut darüber, dass die Arbeiten zur Verbesserung der Hochwassersicherheit in IhrerRegion weit fortgeschritten sind.?Hochwasserschutz in und um SandauNeben den Deichabschnitten Sandau Nord und Sandau Süd haben inzwischen auch die bauvorbereitende Maßnahmen im mittleren Deichabschnitt, in der Ortslage Sandau, begonnen, erläuterte die Ministerin und kündigte an: ?Die bauliche Umsetzung in der Ortslage Sandau soll im nächsten Jahr erfolgen und auch abgeschlossen werden.?180 Hektar zusätzlicher RetentionsraumDie Ministerin zeigte sich sehr erfreut, wie Hochwasserschutz und Naturschutz hier Hand in Hand gingen. ?Mit der Rückverlegung der Deiche erhöhen wir den Hochwasserschutz im Elbe-Havel-Winkel und geben im Sinne unseres Programms ?Mehr Raum für unsere Flüsse? der Elbe insgesamt rund 180 Hektar Retentionsraum wieder zurück.Einladung zur Informationsveranstaltung ?Mehr Raum für unsere Flüsse?Auch für den Elbe-Havel-Winkel seien mit dem Programm ?Mehr Raum für unsere Flüsse? weitere Hochwasserschutzmaßnahmen geplant. Dies seien die nunmehr begonnene Deichrückverlegung Sandau-Süd, die Deichrückverlegungen Klietz-Schönfeld Nord und Süd sowie der Polder Klietz-Schönfeld. Die Ministerin lud interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich zu einer Informationsveranstaltung des Umweltministeriums ein: ?Diese und weitere für diese Region wichtigen geplanten überregionalen Hochwasserschutzmaßnahmen werde ich mit meinen Fachleuten am 14. August in Tangermünde vorstellen. Die Einladung wird in Kürze veröffentlicht. Ich möchte Sie schon jetzt zu dieser Veranstaltung einladen.? HintergrundFür die Umsetzung des Deichrückverlegungsabschnitts Sandau Nord wurden bisher rund 11,4 Millionen Euro investiert. Insgesamt werden für die Hochwasserschutzmaßnahmen am Standort Sandau Kosten in Höhe von rund 28 Mio. Euro erwartet. Die Deichrückverlegungen Sandau Nord und Sandau Süd sind Bestandteil des Nationalen Hochwasserschutzprogramms und werden über den dafür eingerichteten Sonderrahmenplan des Bundes finanziert.Grundsätzlich wird der Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt regional durch lokale Hochwasserschutzmaßnahmen und überregional durch Deichrückverlegungen und Errichtung von Flutungspoldern verbessert. Dabei sollen insbesondere wasserwirtschaftliche und naturschutzfachliche Synergien genutzt werden, um den Hochwasserschutz insgesamt und nachhaltig zu stärken. Mit dieser Zielstellung wurde die Hochwasserschutzkonzeption (HWSK) 2020 des Landes um das Programm ?Mehr Raum für unsere Flüsse? ergänzt. 27 potentielle Maßnahmenstandorte für Deichrückverlegungen und Flutungspolder wurden ermittelt, mit denen insgesamt 12.500 Hektar Retentionsraum wiedergewonnen werden sollen. Mehr Informationen hierzu: https://hochwasser.sachsen-anhalt.de Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de
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