Liebe Leser*innen, der im April veröffentlichte dritte Teil des 6. Sachstandsberichtes des Weltklimarats (IPCC) hat nach Auswertung von ca. 18.000 Studien die Erkenntnis, dass derzeit noch die Möglichkeit besteht, die globale Erwärmung langfristig auf 1,5°C zu begrenzen. Unser Schwerpunktartikel gibt einen Einblick und eine Bewertung zu den Kernaussagen und den damit verbundenen Herausforderungen. Neben unserem Schwerpunktartikel erwarten Sie auch viele andere spannende Themen aus der Klimawandelanpassung, die Sie nicht verpassen sollten. Eine spannende Newsletter-Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team Minderung des Klimawandels – Was notwendig und möglich ist Vier zentrale Herausforderungen zur Anpassung an den Klimawandel in Deutschland Quelle: Adelphi Mit dem 3.Teil des 6. IPCC-Sachstandsberichts wurden die Fortschritte in der Begrenzung globaler Treibhausgas-Emissionen und des Spektrums an Minderungs- und Handlungsoptionen in allen Sektoren bewertet. Ohne eine rasche politische Umsetzung ist das globale Temperaturziel von 1,5°C bis 2100 nicht mehr erreichbar. Ambitionierter Klimaschutz ist zudem die Voraussetzung für gelingende Klimaanpassung. Eine zentrale Erkenntnis des IPCC-Berichts ist, dass derzeit noch die Möglichkeit besteht, die globale Erwärmung langfristig auf 1,5°C zu begrenzen. Das CO2-Budget, das uns dafür noch verbleibt, ist aber angesichts der aktuellen, internationalen Klimapolitik kaum noch einzuhalten. Lesen Sie mehr über die Einschätzungen zu dieser Erkenntnis in unserem Schwerpunktartikel. Forschungskonferenz: Klimaresiliente Schwammstadt Die UBA Forschungskonferenz am 20.06.22 beleuchtet naturbasierte Lösungen am Beispiel der Schwammstadt als einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung. Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der Präsident des Umweltbundesamtes Prof. Dr. Dirk Messner eröffnen die Konferenz. Anschließend folgt eine Paneldiskussion zum Thema: Auf dem Weg zu klimaresilienten Städten. Anmeldefrist 16.06.22. Klimarisikoversicherung – Potenziale als strategisches Instrument zur Klimaanpassung in Deutschland Der Klimawandel schreitet fort und seine Auswirkungen werden zu einer wachsenden gesamtgesellschaftlichen Herausforderung. Damit steigt der Handlungsdruck, Risikovorsorge und Risikotransferlösungen auszubauen. Der gezielte Aufbau von Versicherungsinstrumenten kann ein wichtiger Beitrag für eine Strategie zu einer besseren Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland sein. Basierend auf Literaturrecherchen, Expertenbefragungen und einem Expertenworkshop mit Akteuren aus Land- und Forstwirtschaft, Gebäudewirtschaft, Infrastruktur und Versicherungswirtschaft, gibt die vorliegende Publikation Handlungsempfehlungen zum Thema Anpassung und Versicherung. BMUV stellt Sofortprogramm für Anpassung an den Klimawandel vor Mit dem „Sofortprogramm Klimaanpassung“ will das Bundesumweltministerium (BMUV) schnellstmöglich erste Schritte und Maßnahmen einleiten, um Deutschland schneller für die Folgen des Klimawandels anpassen zu können. Schwerpunkt des Programms, das Bundesumweltministerin Steffi Lemke Ende März vorgestellt hat, ist die verstärkte Unterstützung von Kommunen, etwa durch den Ausbau von Förderprogrammen und der Möglichkeit, lokale Anpassungsmanagerinnen und -manager einzustellen. Hinzu kommen neue Veranstaltungsformate wie zum Beispiel Klimawerkstätten, Hilfe bei der Erstellung von Hitzeaktionsplänen sowie mehr Klimaanpassungs-Kommunikation für Bürgerinnen und Bürgern. Monitoringbericht zu Berlin auf dem Weg zur Klimaneutralität Welche Fortschritte hat die Bundeshauptstadt im vergangenen Jahr bei der Umsetzung der Maßnahmen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms gemacht? Antworten liefert der Monitoringbericht, den die Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Bettina Jarasch, Mitte Februar vorgelegt hat. Demnach konnten viele Maßnahmen trotz pandemiebedingter Einschränkungen vorangebracht werden, darunter das Berliner Solargesetz, um die Solarpotentiale auf Berlins Dächern besser zu nutzen. Außerdem wurde unter anderem das Thema Regenwassermanagement im Quartierskontext durch zwei Projekte auf Friedhofsflächen gestärkt und das Förderprogramm für Stromspeicher sowie für Lastenfahrräder von den Berlinerinnen und Berlinern sehr gut angenommen. Zwei Bundesländer stellen Landesentwicklungsplan neu auf Um besser auf die Folgen des Klimawandels reagieren zu können, haben sowohl Sachsen-Anhalt als auch Schleswig-Holstein ihren Landesentwicklungsplan (LEP) geändert. Beide Landesregierungen begründen die Neuaufstellung der Pläne mit dem Klima- und Strukturwandel. So beinhaltet der LEP in Sachsen-Anhalt unter anderem Maßnahmen zum Hochwasser- bzw. Starkregenmanagement, zum Bodenschutz, zum Schutz der Wälder und zum Waldumbau. In Schleswig-Holstein wurden die raumordnerischen Ansätze zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung im LEP zusammengeführt. Angesichts des Klimawandels gibt der dortige LEP unter anderem neue Vorgaben zu Binnenhochwasser- und Küstenschutz und zum Schutz kritischer Infrastrukturen. Thüringen aktualisiert Programm zum Hochwasser- und Niedrigwasserschutz 400 Millionen Euro für den Hochwasserschutz und eine neue Niedrigwasserstrategie: Der Freistaat Thüringen will besser auf Extremwetter wie Starkregen und Dürre vorbereitet sein. Anfang Mai stellte die Landesumweltministerin Anja Siegesmund daher das fortgeschriebene Landesprogramm Hochwasserschutz für den Zeitraum 2022–2027 sowie die neue Niedrigwasserstrategie vor. So sollen in dem 400 Millionen Euro teuren Hochwasserschutzprogramm unter anderem Deichrückverlegungen und Schutzanlagen realisiert werden. Bei der Niedrigwasserstrategie sollen unteren anderem Klimastresstests mit den Wasser- und der Fernwasserversorgern durchgeführt und dynamische Talsperrensteuerungen geprüft werden. Drei Handlungshilfen für die Erstellung von Stadtklimaanalysen Stadtklimaanalysen sind für Kommunen ein wichtiges Hilfsmittel, um zu erkennen, wie sich die Folgen des Klimawandels auswirken und wo Handlungsbedarf herrscht. Das hessische Landesamt für Naturschutz hat dazu drei Handlungshilfen erstellt. Die Broschüre „Stadt-Klima-Analysen“ gibt einen Überblick über drei Stadtklimaanalysen, ihren Nutzen für Kommunen und Beispiele aus der Praxis. Die interaktiven „Checklisten und Einführung in Methoden der Stadtklimaanalysen“ helfen Kommunen zu reflektieren, welche Klimaanalyse ihren Ansprüchen und Zielen gerecht wird. Die „Ausschreibungshilfe Stadtklimaanalysen“ begleitet Kommunen durch den Ausschreibungs- und Vergabeprozess für die Beauftragung der Analysen. Bayern gibt 2 Milliarden Euro für mehr Hochwasserschutz aus Zwei Milliarden Euro will Bayern in den kommenden zehn Jahren in den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie investieren und den Freistaat so besser an die Folgen des Klimawandels anpassen. Die Summe soll im Rahmen des Aktionsprogramms „PRO Gewässer 2030“ ausgegeben werden. „Das Aktionsprogramm vereint die Themen Hochwasserschutz, Ökologie und Sozialfunktion an unseren Fließgewässern unter einem Dach“, so Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber. Geplant ist unter anderem die Hochwasserschutzstrategie Bayerns weiterzuführen, sowie Lebensräume im und am Gewässer zu verbessern und zu vernetzen. Auch neue Erlebnis- und Erholungsräume sollen geschaffen werden. Neues „Fachzentrum Klima“ in Sachsen „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel regional und lokal umsetzen“ – so lautet das Leitthema des neugegründeten „Fachzentrums Klima“ in Sachsen. Das Zentrum, das am Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Sachsen angesiedelt ist, möchte für hiesige Gemeinden, Städte und Institute die zentrale Anlaufstelle für regionale Klimathemen werden. In dem Zentrum erhalten Interessierte verständliche Informationen über die Klimaentwicklung ihrer Region und werden bei einer klimaangepassten Entwicklung begleitet. Dabei gliedert das Zentrum seine Arbeit in die vier Schwerpunkte Monitoring, Beratung, Vernetzung und Bildung zu regionalen Klimaaspekten. Anschlussförderung für WIR!-Bündnis Land-Innovation-Lausitz Im WIR!-Bündnis Land-Innovation-Lausitz (LIL) wird erforscht, wie eine zukunftsfähige Landwirtschaft in der Lausitz aussehen kann, da die Region vom Struktur- und Klimawandel besonders betroffenen ist. Das Bündnis mit 35 Projektpartnern aus Forschung, Wirtschaft, Politik und Verwaltung hat bereits 2019 die Arbeit aufgenommen – nach einer erfolgreichen Zwischenbegutachtung stellt das Bundesbildungsministerium nun für eine zweite Förderphase weitere sechs Millionen Euro bereit. Ziel des Verbundvorhabens ist es, neue Wertschöpfungsketten für die Bioökonomie zu schaffen, um nachhaltige Kreisläufe und die Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen in der Landwirtschaft zu etablieren. DIN veröffentlicht „Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat die technische Spezifikation „Anpassung an die Folgen des Klimawandels - Anforderungen und Leitlinien zur Anpassungsplanung für kommunale Verwaltungen und Gemeinden“ veröffentlicht. Das Dokument soll als Leitfaden für kommunale Verwaltungen und Gemeinden dienen und ihnen bei der Vorbereitung auf Bedrohungen durch den Klimawandel und die damit verbundenen Risiken helfen. Unter anderem wird beschrieben, wie ein Anpassungsplan auf kommunaler Verwaltungs- und Gemeindeebene zu entwickeln ist und welche Prozesse durchzuführen sind. Die vollständige Vornorm gibt es beim Beuth Verlag zu kaufen. BMEL sucht Ideen zu einer klimaangepassten Landwirtschaft Die Folgen des Klimawandels treffen auch die Landwirtschaft. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) will daher Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie Wissenstransfervorhaben fördern, die sich dem Thema „Anpassung der Pflanzenproduktion an die Folgen des Klimawandels“ widmen. Im Förderfokus stehen dabei unter anderem Vorhaben zur Anpassung von Produktionssystemen und -technik an die Folgen des Klimawandels – etwa im Bereich Anbau- und Fruchtfolgegestaltung. Das Förderprogramm umfasst die zwei Module A Innovationsförderung und B Ackerbaustrategie. Die Projektskizzen können bis zum 22. Juni 2022 bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung eingereicht werden. EU-Großprojekt zum Klimawandel in der Berliner Metropolregion An sieben Standorten in Europa möchte das EU-Projekt IMPETUS innovative Lösungen zur Stärkung der Resilienz gegenüber dem Klimawandel testen und demonstrieren – die Metropolregion Berlin ist einer davon. In der Hauptstadt wird es darum gehen, wirksame Lösungen zur nachhaltigen Wassernutzung zu analysieren und zu skalieren. Dafür arbeiten vier regionale Organisationen federführend am Aufbau eines Demonstrationsstandorts für die regionale Wasserwirtschaft: das Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB), die Berliner Wasserbetriebe (BWB), die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucherschutz und Klimaschutz (SenUMVK) und das Global Climate Forum e.V. (GCF). Online-Ausstellung über die Auswirkungen des Klimawandels Welche ganz individuellen Auswirkungen der Klimawandel weltweit auf die Menschen hat, zeigt die Online-Ausstellung HABITER. Die Künstlerinnen Eliana Pliskin Jacobs und Sîta Subias haben persönliche Erlebnisse, Bilder und Tonbandaufnahmen von Einzelpersonen gesammelt, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bevölkerung auf der ganzen Welt bezeugen. „Dieses Projekt ist eine Online-Ausstellung über die Auswirkungen des Klimawandels auf Gemeinden weltweit, insbesondere über die Vertreibung durch klimabedingte Katastrophen“, beschreibt Eliana Pliskin Jacobs HABITER. Die virtuelle und partizipative Ausstellung wir noch bis Juni 2022 online verfügbar sein. Neue Liste der Zukunftsbäume in Städten Stadtbäume in verdichteten Ballungsräumen haben per se schon schwierige Standortbedingungen nun kommen die Folgen des Klimawandels wie trockene und heiße Sommer erschwerend hinzu. Der Arbeitskreis Stadtbäume der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) beim Deutschen Städtetag hat dazu eine aktuelle Broschüre mit dem Titel „Zukunftsbäume für die Stadt“ aufgelegt. Aufbauend auf den Erfahrungen der kommunalen Grünflächenämter und der produzierenden Baumschulen werden konkrete und anschauliche Empfehlungen für die Auswahl von Stadtbäumen geben. 65 neue und bewährte Arten und Sorten aus der GALK-Straßenbaumliste werden dabei vorgestellt und detailliert beschrieben. Arbeitshilfe für Kommunen bei der Starkregenvorsorge Unter der Federführung der Universität Stuttgart haben Forschende im Rahmen des Forschungsprojektes RESI-extrem eine Arbeitshilfe für Kommunen bei der Starkregenvorsorge entwickelt. Die Arbeitshilfe soll Planerinnen und Planern eine Orientierung für eine resilienzfördernde Ausgestaltung integrierter Stadtentwicklungskonzepte bieten und gliedert sich in zwei Abschnitte. Abschnitt 1 befasst sich mit den Themen der städtischen Resilienz im Allgemeinen sowie den Grundlagen des Starkregenrisikomanagements. In Abschnitt 2 wird beispielhaft deren Integration in integrierte Stadtentwicklungskonzepte erläutert. Das können Städte von Potsdam, Remscheid und Würzburg lernen Klimaschutz und Klimaanpassung sind in Deutschland keine kommunale Pflichtaufgabe – oftmals fehlt es an personellen und finanziellen Ressourcen, um notwenige Maßnahmen umzusetzen. Die Forschenden des Leibnitz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung empfehlen den Kommunen daher, den Fokus stärker auf den Transfer von erprobten Maßnahmen anderer Städte zu legen. In dem Policy Paper „Handlungsempfehlungen für eine bessere Klimakoordination in Kommunen“ werden daher die Einrichtung eines Klimarats (Potsdam), die Einführung eines Klima-Checks in der Bauleitplanung (Remscheid) und die Einrichtung einer Klima-Stabstelle (Würzburg) genauer beleuchtet und Transferempfehlungen gegeben. Leitfaden zur Co-Produktion von Klimadiensten Klimaforschung und die Entwicklung von Klimadienstleistungen gelingt am besten in Gemeinschaftsarbeit – vor allem wenn es darum geht, die Daten pragmatisch aufzubereiten, etwa für Kommunen auf dem Weg zur Klimaresilienz. Wie diese Zusammenarbeit aussehen kann und welche Methoden und Ansätze es zur Verbesserung der gemeinsamen Erstellung von Klimadienstleistungen gibt, wird in dem Leitfaden „Co-produktion of Climate Services“ zusammengefasst. Der Leitfaden wurde vom der Initiative JPI Climate angestoßen und ihm Rahmen des Projekt ERA4CS - European Research Area for Climate Services – erstellt. Paper zu Migration und Urbanisierung der Städte Welche Möglichkeiten Städte und ihre Stadtplaner vor dem Hintergrund der verstärkten Urbanisierung und Migration haben, wurde von Forschenden in dem Paper „Urbanization, migration, and the challenges of resilience thinking in urban planning“ untersucht. Die Autorinnen und Autoren gehen dabei auch der Frage nach, wie der Klimawandel die Urbanisierung und Migration beeinflusst. Außerdem wurden zwei gegensätzliche Planungssysteme genauer betrachtet und Erkenntnisse abgeleitet – bei den untersuchten Regionen handelt es sich um die Rhein-Ruhr-Metropolregion und Teheran im Iran. Das Paper erscheint in der Zeitschrift Cities, steht aber auch zum kostenlosen Download zur Verfügung. Studie: Wer ärmer ist, kann sich weniger an Hitze anpassen Haushalte mit niedrigerem Einkommen in Deutschland können sich schlechter an Hitzewellen anpassen als Haushalte mit hohem Einkommen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Heat vulnerability and adaptation of low-income households in Germany“, die in der Fachzeitschrift Global Environmental Change veröffentlicht wurde. Die Studie entstand im Kontext des noch laufenden ReFoPlan Vorhabens FKZ 3718 48 1010 „Private Eigenvorsorge“. Unter anderem konnten in hochvulnerablen Gruppen keine Auswirkung von Einkommen auf Anpassungsverhalten festgestellt werden. Die Forschenden empfehlen daher Kommunikationsansätzen für gefährdeter Haushalte zu stärken und ihnen zu vermitteln, dass Anpassungsmaßnahmen tatsächlich auf Haushaltsebene ergriffen werden können und wirksam sind. „Wasser im Fluss“ bringt Gewässer der Natur näher Wasser im Fluss - Werre bei Detmold Quelle: AGA gGmbH Die naturnahe Gestaltung von Gewässern im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe hat sich das Projekt „Wasser im Fluss“ zur Aufgabe gemacht. Bereits seit 2004 wird das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft Arbeit gGmbH (AGA) getragen und mit vielen Kooperationspartnern wie etwa der Bezirksregierung Detmold, dem Kreis Lippe, der Gemeinde Augustdorf, der Stadt Bad Salzuflen und der Stadt Barntru umgesetzt. Die Projektgrundlage bildet die im Jahr 2000 verabschiedete Europäische Wasserrahmenrichtlinie. Als Integrationsunternehmen und Träger von Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekten u.a. im Bereich Umweltprojekte hat die AGA seit Projektbeginn rund 600 Einzelmaßnahmen an lippischen Gewässern erfolgreich umgesetzt. Die Ziele der Maßnahmen stützen sich dabei auf die Europäische Wasserrahmenrichtlinie und umfassen die Wiederherstellung und Erhaltung der natürlichen Dynamik, der Struktur und Funktionsfähigkeit der Fließgewässer, die ökologische Revitalisierung anthropogen beeinträchtigter Gewässerabschnitte, die Beseitigung von Verrohrungen oder Betonverbauten, die Pflanzung heimischer Gehölze, die Schaffung von Vernässungsbereichen sowie die Strukturanreicherung durch Einbau von Totholz oder Störsteinen. Damit wird neben dem Naturschutz auch ein wichtiger Beitrag zur Klimaanpassung geleistet, denn natürliche Gewässer haben beispielsweise eine größere Kapazität Hochwasser zu kompensieren. 2019 wurde „Wasser im Fluss“ als „UN Dekade Projekt Biologische Vielfalt Soziale Natur – Natur für alle“ ausgezeichnet.
Hochwasserschutzkonzeption Stand der Umsetzung bis 2020 - Abschlussbericht Inhaltsverzeichnis 1.Einleitung ................................................................................................................. 5 2.Erreichter Stand (Bilanz 2002 bis 2020) ................................................................... 6 2.1Grundlagenarbeit .............................................................................................. 6 2.2Länderübergreifende und internationale Abstimmungen / Untersuchungen ..... 9 2.3Umsetzung der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie ................................. 10 2.3.1Zyklische Bearbeitung – Termine........................................................... 10 2.3.2Vorläufige Bewertung des Hochwasserrisikos (Stufe 1) ......................... 11 2.3.3Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten (Stufe 2) ................ 12 2.3.4Hochwasserrisikomanagementpläne (Stufe 3) ....................................... 14 2.4 Einbeziehung der zuständigen Akteure und interessierten Stellen, Öffentlichkeitsarbeit ................................................................................................... 15 2.5 Flächenvorsorge ............................................................................................. 16 2.5.1Vorrang- und Vorbehaltsgebiete für Hochwasserschutz ........................ 16 2.5.2Überschwemmungsgebiete ................................................................... 17 2.5.3Verbesserung der Flächenverfügbarkeit ................................................ 18 2.6 Natürlicher Wasserrückhalt und Rückgewinnung von Retentionsräumen ....... 19 2.6.1 Potenzielle Standorte für zusätzliche Retentionsräume ......................... 19 2.6.1.1IKSE Aktionsplan Hochwasserschutz Elbe ..................................... 19 2.6.1.2Nationales Hochwasserschutzprogramm (NHWSP) ....................... 19 2.6.1.3Standortsuche ................................................................................ 20 2.6.1.4Programm „Mehr Raum für unsere Flüsse“..................................... 21 2.6.2Deichrückverlegungen ........................................................................... 22 2.6.3Flutungspolder und weitere Speicherräume ........................................... 26 2.6.3.1Ausgangslage ................................................................................. 26 2.6.3.2Bestehende Havelpolder ................................................................ 26 2.6.3.3 In Umsetzung und Planung befindliche Flutungspolder / potentielle Standorte für weitere Flutungspolder ................................................................ 28 2.6.4 2.7 Deichvorlandmanagement ..................................................................... 30 Technischer Hochwasserschutz ..................................................................... 31 2.7.1 Stauanlagen und Hochwasserrückhaltebecken ..................................... 31 2.7.1.1 2.7.2 Selke-Dialog ................................................................................... 34 Sanierung und Neubau von Deichen und Anlagen / Gewässerausbau .. 35 2.7.2.1 Erfordernis / Zielstellung ................................................................. 35 2 2.7.2.2Hochwasserereignis 2002 .............................................................. 35 2.7.2.3Hochwasserereignis 2006 .............................................................. 39 2.7.2.4Hochwasserereignis 2010 .............................................................. 40 2.7.2.5Hochwasserereignis 2013 .............................................................. 40 2.7.2.6Hochwasser im Harz im Juli 2017 ................................................... 45 2.7.2.7Fortschritte bei der Deichsanierung ................................................ 46 2.7.2.8Wasserwirtschaftliche Anlagen ....................................................... 48 2.7.2.9 Synergien Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie / Wasserrahmenrichtlinie ................................................................................... 50 2.7.2.10 Präventionsmaßnahmen an Gewässern 2. Ordnung ...................... 50 2.8Deich-, Gewässer- und Anlagenunterhaltung.................................................. 52 2.9Risikovorsorge ................................................................................................ 55 2.10Verhaltens- und Informationsvorsorge ............................................................ 55 2.10.1Hochwasservorhersagezentrale............................................................. 55 2.10.2Pegel / Fernmessnetz ............................................................................ 59 2.11 Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz ...................................................... 60 2.11.1Schulung Wasserwehren ....................................................................... 60 2.11.2Hochwasserschutzlager ......................................................................... 61 2.12 Kommunale Hochwasserschutzmaßnahmen .................................................. 62 3.Finanzielle Bilanz (2002–2020) .............................................................................. 63 4.Zusammenfassung und Ausblick ........................................................................... 67 3
Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser ? diesem alten Grundsatz folgend haben sich die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken und ihre Amtskollegin Prof. Dr. Claudia Dalbert aus Sachsen-Anhalt zu einem Fachgespräch über die Hochwasserschutzkonzeptionen beider Länder getroffen. Zentrales Thema waren die Verknüpfung von technischen Maßnahmen des Hochwasserschutzes an den großen Flüssen Elbe und Rhein und der gleichzeitigen Umsetzung naturschutzfachlicher Zielstellungen. Am Beispiel des Polders Ingelheim tauschten sich die Ministerinnen vor Ort unter anderem darüber aus, wie Maßnahmen zur Hochwasserrückhaltung mit der Wiedergewinnung früher vorhandener Auen kombiniert werden können. ?Gewässer und ihre Auen sind mit die dynamischsten und vielfältigsten Lebensräume, die es auf der Erde gibt. In einer Zeit, in der wir weltweit einen dramatischen Verlust an Pflanzen und Tiere verzeichnen, müssen besondere Anstrengungen unternommen werden, dem weiteren Rückgang der Artenvielfalt auch in unseren Gewässern entgegen zu treten. Die Wiederanbindung der Auen bedarf gerade an den großen Strömen wie Rhein und Elbe einer intensiven Abstimmung mit den dortigen vielfältigen Nutzungen. Nicht zuletzt die Sicherstellung der vorhandenen Hochwasserschutzziele bietet dabei immer wieder Anlass zur Diskussion, stellt aber auch eine große Chance dar, wie das Beispiel des Polders Ingelheim zeigt?, betonte Umweltministerin Ulrike Höfken.Sachsen-Anhalts Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert zeigte sich begeistert: ?Der Polder Ingelheim macht deutlich, wie Hochwasserschutz und Naturschutz Hand in Hand gehen. Mit der Anbindung der Aue wird dem Fluss wieder mehr Raum gegeben und es entsteht ein wertvoller Lebensraum für zum Teil seltene Tiere und Pflanzen. Und der Polder zeigt auch, wie die Umsetzung im Dialog mit den Menschen vor Ort so durchgeführt wurde, dass größtmögliche Akzeptanz entstehen konnte. Das kann uns in Sachsen-Anhalt Vorbild sein. Natur-, Umwelt- und Hochwasserschutz ist dann am effektivsten, wenn wir ihn zusammen mit den Menschen vor Ort gestalten. Im Hochwasserschutzprogramm ?Flüssen mehr Raum geben? in Sachsen-Anhalt wollen wir von den Erfahrungen aus Rheinland-Pfalz profitieren. Es wird in Zukunft einen noch engeren Austausch auf der Fachebene geben.? Da aus der Region schon früh Bedenken gegen die Planung und den Bau des Polders in der intensiv genutzten Rheinniederung zwischen Ingelheim und Mainz geäußert wurden, fand schon zu einem frühen Zeitpunkt eine Begleitung des Projektes durch ein Moderationsverfahren statt. Unter dem Motto ?Eine Region im Gespräch? wurde gezeigt, wie in einer offenen Planungs- und Verwaltungskultur eine nachhaltige Flächenpolitik im Dialog und Konsens mit den Menschen in der Region umgesetzt werden kann. Dieser Ansatz wird auch bei den beiden Reserveräumen für Extremhochwasser in Hördt und Eich verfolgt. Der Polder In Ingelheim verbindet die beiden Ziele ?Hochwasserschutz? und ?Auenrenaturierung?, da bis zu einem bestimmten Wasserstand zirka 20 Hektar der Polderfläche über ein gesondertes ökologisches Bauwerk geflutet und gemäß des Konzeptes ?Pflege durch Nutzung? (z.B. Ganzjahresbeweidung) genutzt werden. Dazu musste der verlandete Rhein-Altarm ?Alte Sandlach?, ausgebaggert werden, was dort u.a. zur Entwicklung einer Weichholzaue auf rund zwei Hektar Fläche führte. Zur Wiederherstellung des ehemals vorhandenen Hochwasserschutzes haben sich die Oberrheinanlieger auf die Realisierung von länderübergreifenden Maßnahmen verständigt. Insgesamt werden am Oberrhein 288 Millionen Kubikmeter Hochwasserrückhaltevolumen realisiert. Hiervon wird Rheinland-Pfalz an insgesamt zehn Standorten zirka 62 Millionen Kubikmeter zur Verfügung stellen. Einer dieser Polder ist die 2006 fertiggestellte Rückhaltung in Ingelheim, wo auf einer Fläche von rund 160 Hektar bis zu 4,5 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden können.Informationen zum Hochwasserschutzprogramm ?Mehr Raum für unsere Flüsse? in Sachsen-Anhalt finden Sie unter folgendem Link:https://hochwasser.sachsen-anhalt.de/startseite/ Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de
Das von der Bundesregierung vorgelegte Hochwasserschutzgesetz II hat am 2. Juni 2017 den Bundesrat passiert. Zuvor hatte der Bundestag dem Gesetz zugestimmt.
Berlin, Dessau-Roßlau. Vor fast genau fünf Jahren erreichte das letzte extreme Hochwasser mit 7,33 m am Pegel in Dessau seinen Höchststand. Auch den Bewohnerinnen und Bewohnern rund um Vockerode boten sich 2013 beängstigende Bilder von großen, überfluteten Flächen hinter den Deichen. Heute ist das kleine Dorf viel besser geschützt und auf den gleichen Flächen flattern seltene Schmetterlinge über bunte Auenblumen und die Laubfrösche quaken. Diese Artenvielfalt ist das Ergebnis des vom WWF und seinen Partnern umgesetzten EU LIFE+Projekts ?Elbauen bei Vockerode?, das am 06. und 07. Juni seinen Abschluss feiert.?Ökologischer Hochwasserschutz braucht langen Atem, er ist jedoch der beste Weg um Mensch und Natur langfristig zu sichern. Dieses Projekt ist Vorreiter für diese wichtige Entwicklung?, sagt Prof. Dr. Diana Pretzell, Leiterin Naturschutz Deutschland beim WWF. Der Erfolg sei vor allem der guten Zusammenarbeit zu verdanken, wie sie weiter ausführt: ?Naturschutz und Hochwasserschutz müssen Hand in Hand gehen und die Politik sowie Landwirte, Waldbesitzer und Anwohner aktiv in die landschaftliche Umgestaltung einbezogen werden.? Während der Projektlaufzeit errichtete der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt einen neuen Deich unter Nutzung des Autobahndamms der A9. Der alte, zu niedrige Gatzer Bergdeich wurde geöffnet und gibt der Elbe bei hohen Wasserständen nun wieder mehr Raum. Gleichzeitig schuf der WWF vielfältige Lebensräume für seltene und bedrohte Pflanzen und Tiere. Auf dem früheren Acker entstanden Auenwiesen, -wälder und -gewässer. Die Landwirtschaft passte die Nutzung an: Überflutungen richten nun keinen Schaden mehr an. Und bei allem hatten auch die Belange des UNESCO Weltkulturerbes Gartenreich Dessau-Wörlitz hohe Priorität.Das Hochwasser von 2013 half bei dem Projekt sogar ein bisschen mit: Dort, wo der Deich damals brach, sollte er ohnehin entfernt werden. Das Wasser bahnte sich also auf natürliche Weise seinen Weg auf die heutigen Auenflächen. ?Hochwasser können sich nun im Biosphärenreservat Mittelelbe auf weiteren 212 Hektar ausbreiten. Gleichzeitig haben wir zusätzlich Lebensraum für selten gewordene Tiere und Pflanzen wiederhergestellt und gesichert? freut sich die Umweltministerin von Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Claudia Dalbert. ?Das Projekt ist Bestandteil der Hochwasserschutzkonzeption 2020 des Landes und dient als Vorbild für die 27 potentiellen Maßnahmenstandorte im Hochwasserschutzprogramm ?Mehr Raum für unsere Flüsse?. Wir werden die zahlreichen guten Erfahrungen nutzen, um weitere Auenflächen umzugestalten und zu gewinnen und Sachsen-Anhalt so zu einem Vorbild für naturgerechten Hochwasserschutz machen.? Weitere Informationen und AnsprechpartnerinnenProjektwebsite: https://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/elbe/elbauen-vockerode/Bilder: Auf AnfrageMULE WWF DeutschlandJenny Schwarz Stefanie KleinPressestelle PressestelleLeipziger Str. 58 Reinhardtstr. 1839112 Magdeburg 10117 BerlinTel: +49 391 567 1951 Tel.: +49 (0)30 311 777-428PR@mule.sachsen-anhalt.de stefanie.klein@wwf.deZahlen und Fakten zum Projekt LIFE+ Natur ?Elbauen bei Vockerode?Projektträger: WWF DeutschlandProjektpartner: (1) Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW): Planerische und technische Ausführung der Hochwasserschutzmaßnahmen(2) Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe: Initiierung des Projektes, Vorabsprachen mit den Gemeinden, Zusammenführung der Partner, Begleitung der naturschutzfachlichen Maßnahmen (3) Kulturstiftung Dessau-Wörlitz: Als Bewirtschafter der Waldflächen im Projektgebiet und zuständig für das Management des zum Weltkulturerbe zählenden Gartenreichs Dessau-WörlitzWeitere Projektbeteiligte:(1) Agrargenossenschaft Wörlitz eG(2) Hochschule Anhalt(3) Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH(4) Landkreis Wittenberg(5) Stadt Dessau-Roßlau(6) Stadt Oranienbaum-Wörlitz, Ortsteil VockerodeProjektlaufzeit: 2010-2018Projektgebiet: 810 Hektar zwischen Dessau-Waldersee (Stadt Dessau-Roßlau) und Vocke-rode (LK Wittenberg), gelegen im Biosphärenreservat Mittelelbe und Bestandteil des Weltkulturerbes Gartenreich Dessau-WörlitzGesamtbudget Life+ Natur: 2,2 Millionen ?50% Mittel der Europäischen Union13% Mittel des Landes Sachsen-Anhalt 37% Mittel des WWF DeutschlandProjektmaßnahmen des Life-Projektes: Projektgebiet 800 Hektar(1) Biotopmaßnahmen? Kauf von 54 ha Ackerland? Umwandlung von Ackerfläche in artenreiche Auenwiese (45 ha)? Auwaldneupflanzung (8 ha) ? Waldumwandlung (52 ha)? Neuanlage eines Feuchtgebiets ( 1 ha)? Tieferlegung eines verlandeten Altarms(2) Öffentlichkeitsarbeit? Einrichtung eines 4,2 km langen Lehrpfads zur multimedialen Nutzung (APP) (3) Erstellung von Projektinformationsmaterial Damit verknüpfte Hochwasserschutzmaßnahmen des LHW:Gesamtbudget LHW: 6,4 Millionen ?(4) Schaffung von zusätzlichem natürlichen Überflutungsraum (212 ha): ? Ertüchtigung des Autobahndamms der A9? Schlitzung ?Gatzer Bergdeich?? Anpassung der Binnenentwässerung (Klodde) Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de
Auf der Konferenz der Umweltminister am 24. Oktober 2014 in Heidelberg beschlossen Bund und Länder ein länderübergreifendes Hochwasserschutzprogramm. Dieses umfasst eine detaillierte Liste mit 102 Schutzmaßnahmen an Elbe, Donau, Oder, Rhein und Weser, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. Dazu gehören beispielsweise Deichrückverlegungen und Flutpolder sowie die Beseitigung von Schwachstellen bei bestehenden Hochwasserschutzanlagen. Zum ersten Mal gibt es damit jetzt eine bundesweite Aufstellung mit überregional wirkenden, vordringlichen Maßnahmen für den Hochwasserschutz.
Das Projekt "Hochwasservorsorge an der Lahn zwischen Cölbe und Einmündung Salzböde" wird/wurde gefördert durch: Regierungspräsident Gießen. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Kassel, Institut für Wasser, Abfall und Umwelt, Fachgebiet Wasserbau und Wasserwirtschaft.
Das Projekt "Sonderforschungsbereich (SFB) 564: Nachhaltige Landnutzung und ländliche Entwicklung in Bergregionen Südostasiens; Sustainable Land Use and Rural Development in Mountainous Regions of Southeast Asia, F 1.3: Economic valuation of environmental improvements in northern Thailand and northern Vietnam" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft / Ministry of Science and Technology (MOST) / National Research Council of Thailand (NRCT). Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Hohenheim (796), Sonderforschungsbereich 564 Nachhaltige Landnutzung und ländliche Entwicklung in Bergregionen Südostasiens.Research in the third phase follows two main objectives: the empirical objective is the assessment of the social benefits accruing from a flood control program in the uplands to the population of the city of Chiang Mai. Since current upland farming techniques result in high surface runoffs and, therefore, increase the frequency of flooding of the river Ping area, a CVM study with the population of Chiang Mai will be conducted in order to value the benefits from alternative farming techniques leading to water and soil conservation and, therefore, to less frequent flooding. In the light of the proposed scenario there is quite a number of methodological and theoretical objectives that are pursued by the research project according to the following guidelines: (1) to test the validity of the methodological results of F1.2 by applying them in a broader socio-economic context, and (2) to develop standardized procedures for the development of CVM scenarios and survey designs which are suitable for environmental valuation using the cost-saving mail survey approach without loss of reliability. In Vietnam a CVM study will be conducted aiming at an adaptation of CVM to the specific socio-economic and cultural background of a post-socialist society in transition to market economy.
Das Projekt "Grundlagenermittlung zur Verbesserung der hydraulischen Wirksamkeit der Flutrinnen Großes Ostragehege und Kaditz sowie des Vorlandes der Elbe auf Neustädter Seite zwischen Albert- und Marienbrücke" wird/wurde gefördert durch: Landeshauptstadt Dresden, Umweltamt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Dresden, Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik.Unter Berücksichtigung der geplanten stationären und mobilen Verbausysteme gegen Hochwasser in der Innenstadt von Dresden, welche Bestandteil der Hochwasserschutzkonzeption des Freistaates Sachsen sind, wurde die Wirksamkeit von Abgrabungen in den Dresdner Flutrinnen sowie am Königsufer im Bereich Dresden-Neustadt auf die hydraulische Wirksamkeit untersucht. Neben den Auswirkungen auf die hydraulischen Parameter wurden naturschutzrechtliche, rechtliche und aus gegenwärtigen Nutzungen herrührende Randbedingungen in die Untersuchungen einbezogen.
„Das Elbe-Hochwasser im Januar 2011 hat eindrucksvoll deutlich gemacht, dass der Elbe-Aufbauhilfefonds schneller als gedacht seine positive Wirkung entfalten konnte. In nur acht Jahren haben die Deichverbände an der Elbe, das Umweltministerium und der NLWKN in einer gemeinsamen Kraftanstrengung nahezu alle zum Zeitpunkt 2002 bekannten Schäden und Defizite im Hochwasserschutz an der Elbe und ihren Nebengewässern beseitigt“, sagte Umwelt-Staatssekretär Dr. Stefan Birkner jetzt bei der Vorstellung des Jahresberichts des NLWKN in Norden. Grund für die Bilanz: Die Finanzierung aus dem Aufbauhilfefonds läuft jetzt aus. Seit 2003 wurden in Niedersachsen jährlich zwischen zehn und 25 Millionen Euro für den Hochwasserschutz an der Elbe verbaut. Die Mittel aus dem Elbe-Aufbaufonds in Höhe von 114,3 Millionen Euro wurden noch aufgestockt mit Zuschüssen der Europäischen Union (mehr als 30 Millionen Euro). Insgesamt wurden bis Ende 2010 so 146,7 Millionen Euro für den Hochwasserschutz verwendet. „Die Maßnahmen umfassen eine fast vollständige Anpassung aller Hochwasserschutzanlagen wie Deiche, Siele und Schöpfwerke an die festgelegten Höhen. Beispielsweise wurden 126 Kilometern Deiche verstärkt oder neu gebaut“, sagte Siegfried Popp, Direktor des NLWKN. Zuständig für fast alle Hochwasserschutzprojekte waren sieben Hochwasserschutzverbände an der Elbe, die von der Betriebsstelle Lüneburg des NLWKN im Verbund mit leistungsstarken norddeutschen Ingenieurbüros unterstützt wurden. Das Verbandsgebiet von über 70.000 Hektar mit mehr als 40.000 Einwohnern sei durch den massiven Hochwasserschutz besser denn je vor Hochwasser geschützt, sagte Birkner. Einziger Wermutstropfen: Auf den letzten Metern habe das Wetter den Verbänden, dem NLWKN und den Baufirmen einen Strich durch die Rechnung gemacht: „Das geplante Bauprogramm konnte wegen der nassen Witterung 2010 nicht realisiert werden. Nun sollen die unweigerlich letzten 13 Millionen Euro aus dem Elbe-Aufbauhilfefonds 2011 investiert werden, etwa für die Deichverteidigungswege an der Jeetzel oder für die Deiche an Sude und Krainke“, sagte Popp. Die aus dem Elbe-Aufbauhilfefonds zur Verfügung gestellten Gelder hätten nicht ganz gereicht, um alle heute an der Elbe und ihren Nebenflüssen bekannten Defizite zu beseitigen. Birkner: „Projekte mit einem Volumen von rund 18 Millionen Euro werden mit Hilfe des regulären Hochwasserschutzprogramms Niedersachsen nach und nach abgearbeitet“. Birkner betonte, dass das Elbe-Hochwasser im Januar 2011 viel weniger Schaden angerichtet habe als 2002 und 2006: „Es hat sich ausgezahlt, dass wir nicht nur in den technischen Hochwasserschutz investiert, sondern auch den Informationsfluss deutlich verbessert haben“. Die Elbeanrainerländer und der Bund errichteten eine gemeinsame Hochwassermeldezentrale in Magdeburg. Als Teil dieses länderübergreifenden Netzwerks erhält der Hochwassermeldedienst des NLWKN in Lüneburg täglich Wasserstands- und Vorhersagewerte für die Elbe von der Quelle in Tschechien bis zum Wehr Geesthacht. „So konnten die Experten der Gewässerkunde in Lüneburg die erste Hochwasserwarnung für Niedersachsen bereits zwei Wochen vor dem eigentlichen Hochwasserscheitel herauszugeben“. Der Staatssekretär erinnerte daran, dass ein Elbehochwasser wie jenes im Januar 2011 statistisch nur einmal in hundert Jahren auftrete. „In Wirklichkeit wurden jedoch bei diesem Hochwasser nach August 2002 und April 2006 schon zum dritten Mal in neun Jahren Wasserstände gemessen, die das Niveau eines Jahrhundert-Hochwassers erreichten“. Infos zum Jahresbericht gibt es hier !
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